MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

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Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
AngRa
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MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Heike Rimbach wurde im Alter von 19 Jahren ermordet. Bislang konnte der Mord nicht aufgeklärt werden.

Hier eine Zusammenfassung zum Fall:
Erschlagen, erstochen, stranguliert

Wer ermordete Heike Rimbach in der alten Schäferei?

1995 wird die 19-jährige Heike Rimbach grausam auf einem Dachboden in Lüttgenrode umgebracht. Der Täter ist bis heute unbekannt. Ihre Eltern geben die Hoffnung auf Gerechtigkeit aber nicht auf.

Es muss das Schlimmste sein, was Eltern durchmachen können: Karl-Heinz Rimbach vermisste seine Tochter seit mehr als zwölf Stunden. Noch einmal suchte er im eigenen Haus. Die Katzen jaulten merkwürdig. Müllsäcke standen nicht dort, wo sie sonst standen. Dann fand er die 19-Jährige auf dem Dachboden. Heike trug ein T-Shirt und einen Slip. "Ich sah den Strick um ihren Hals. Blut habe ich keines gesehen. Aber ich wusste sofort, dass sie tot war. Ich habe sie nur kurz angefasst. Sie war eiskalt und blaugefroren. Kein Atem mehr." So schilderte er später dem Profiler Axel Petermann die Entdeckung seiner ermordeten Tochter.

Maria Rimbach ist die Mutter der Toten, seit 24 Jahren kämpft sie mit dem Erlebten. "Die meisten Familien zerbrechen daran", sagt sie. "Wir nicht. Wir halten bis heute zusammen. Mein Mann und ich sind nach wie vor verheiratet. Wir haben einen guten Kontakt zu unseren Kindern." Das Paar hat seinen Herzinfarkt und ihren Krebs überstanden. "Wir haben jede Situation in den Griff bekommen. Nur das eine nicht."

Zugezogen aus dem Westen
Das eine: Dass der Mörder ihrer Tochter nicht überführt werden kann. Dass kein Richter ihn verurteilt. Dass sie nicht nur nicht wissen, wer ihre Tochter tötete, sondern auch nicht, warum. Heike Rimbach starb in den letzten Augusttagen 1995. Die junge Frau war brutal gewürgt, erschlagen, erstochen und stranguliert worden. Doch nach einem Vierteljahrhundert gibt es dazu allenfalls Spekulationen und Gefühle, Ahnungen und einige Aktennotizen. Eine riesige Lücke klafft bis heute

Lüttgenrode am Harz, Sachsen-Anhalt. Es ist der Sommer vor 24 Jahren. Maria und Karl-Heinz Rimbach leben mit ihrer Familie erst seit wenigen Wochen in dem 400-Seelen-Dorf an der früheren deutsch-deutschen Grenze. Sie haben einen Teil der Schäferei gemietet, ein großes, verfallenes Gehöft. Sie sind aus dem Westen zugezogen und wollen in der Nachbarschaft einen Baubetrieb aufbauen. Das Einleben fällt aber schwer.

Heike ist ihre Älteste. Sie hat zwei Brüder. Sportlich und hübsch sieht die 19-Jährige auf den Bildern aus, die es von ihr gibt, mit blonden Locken. Sie lernt in einer Metzgerei. In diesen Sommertagen ist sie frisch verliebt in einen jungen Mann aus Dessau. Mit dessen Vorgänger, einem 21-Jährigen, war sie zuvor zwar vier Jahre zusammen gewesen, für die Eltern schien er fast "wie ein dritter Sohn." Doch vor ein paar Wochen hat sie Schluss gemacht. Heike ist aus der von ihr zuletzt als eng empfundenen Beziehung ausgebrochen. Kontakt zu Heikes Familie hält er trotzdem.

Drei Tage im August 1995
Sonntagabend, 27. August: Die Rimbachs haben bis 22.30 Uhr zusammengesessen, als sich Heike in ihr Zimmer im Obergeschoss der Schäferei verabschiedet. Den nächsten Tag kann sie frei machen. Heike kann also lange schlafen, während die anderen zur Arbeit müssen. Sie verlassen das Haus am nächsten Morgen um 6.30 Uhr früh.

Montagabend, 28. August: Die Familie ist zurück. Heike ist nicht da, stellen ihr Bruder und ihre Mutter Maria fest. Ungewöhnlich. Aber doch erklärbar. Ist sie beim neuen Freund im 120 Kilometer entfernten Dessau? Dabei lag die Geldbörse in Heikes Zimmer, in das sie kurz hineinschauten. Die Blutflecken an der Bettkante, die zerbrochene Schale, ein nasser Boden: Bald werden sie befragt, warum ihnen das alles nicht aufgefallen sein soll.

Dienstagmorgen, 29. August: Maria Rimbach hat viel telefoniert. Von Heike keine Spur. Die Polizei vertröstet sie. Eine 19-Jährige, die verschwinde mal. Wo ist die Tochter? Von Unruhe getrieben, kehrt Karl-Heinz Rimbach nach kurzer Zeit von der Arbeit nach Hause zurück. Vielleicht ist sie mit dem Frühbus von irgendwoher gekommen. Er stellt das Gehöft auf den Kopf. Rimbach wundert sich, dass die Tür zum Partyraum offen steht, wird er viel später dem früheren Bremer Polizei-Fallanalytiker Axel Petermann erzählen, der sich den Tatort angesehen, die Geschichte nachermittelt und 2015 in seinem Buch "Der Profiler" dergestalt aufgeschrieben hat. Auf dem Speicher, der gebückt durch einen Durchgang zu erreichen ist, steht der Vater plötzlich vor seinem leblosen Kind. Auch t-online.de hat mit Petermann über den Mordfall gesprochen.

"Mehrfach todesursächlich"
Heike Rimbach, so stellt schließlich der Magdeburger Rechtsmediziner Rüdiger Schöning fest, ist durch massive Gewalt gestorben, die "mehrfach todesursächlich" gewesen ist: Durch Schläge auf den Kopf, wahrscheinlich mit einem Metallhaken. Durch Würgen, Fausthiebe und bis zu 30 Messerstiche, vor allem in den Halsbereich. Schließlich durch eine Strangulation des bereits bewußt- bzw. hilflosen Opfers mit einem Hanfseil in knieender Stellung. Die Tat hat sich über mehrere Räume verteilt abgespielt. Dass Heike mit dem Täter zu Beginn gekämpft habe, will der Gerichtsmediziner nicht ausschließen. Von einem "Overkill", einem "Übertöten", wird der Profiler Petermann sprechen und das Vorgehen des Mörders mit "wenig Planung, viel Wut" umschreiben.


Wie kam der Mörder in die Wohnung? Wie beschaffte er sich die Mordwerkzeuge? Wann trat bei Heike Rimbach der Tod ein? Was geschah wirklich zwischen Montagmorgen, 6.30 Uhr, und Dienstag in der Frühe in der alten Schäferei ?

Viele Fragen sind bei den Ermittlungen nach 1995 weitgehend offen geblieben. Dennoch: Die zuständige Kriminalpolizei aus Halberstadt war zunächst sicher, den Täter in der Familie zu finden. Der 16-jährige Bruder wurde in Handschellen zur Vernehmung abgeführt. Ein Halberstädter Ermittler, so erinnert sich der Vater, hat ihm gesagt: "Ich bin seit über 30 Jahren bei der Kripo. Sie machen mir nichts vor. Ich weiß genau, dass es einer von ihnen war."


"Jeder Ermittler sucht erst in der Nähe"
Dafür könnte es durchaus Anhaltspunkte geben. Die angeblich übersehenen Spuren im Zimmer. Das Wissen um Heikes freien Montag. Eine Information, wonach sie sich öfter – aus Angst wovor? – in ihrem Dachzimmer zum Schlafen eingeschlossen hat. Beim Gespräch mit dem Profiler Axel Petermann ist herauszuhören, dass auch er zunächst, schon berufsbedingt, Zweifel an der unbedingten Unschuld von Familienangehörigen hatte.

In Deutschland geschehen die meisten Morde in den eigenen vier Wänden, zumindest aber im Umkreis. "Jeder Ermittler sucht erst in der Nähe, dann nach draußen", sagt Petermann.

Nach wie vor ist der Experte davon überzeugt, dass "der Täter eine Heike nahestehende Person war." Nur: Er interpretiert Nähe weiter. Ihr verlassener Ex-Freund, der die Wohn- und Lebensverhältnisse in der Schäferei kannte, könnte danach genau so getötet haben wie ein Arbeitskollege aus der Fleischerei, mit einer wenig Vertrauen erweckenden Vita.

In den Jahren nach der Tat zerstreute sich der Verdacht gegen die Familie, die kurz nach dem Mord nach Bad Harzburg zurückgezogen ist. Die Staatsanwaltschaft versicherte, auch den Freundes- und Bekanntenkreis durchleuchtet zu haben. Vergeblich. Aber einiges deutet darauf hin, dass Spuren nur halbherzig gesichert wurden, die gesammelte DNA kaum brauchbar war. Petermann zu t-online.de: "Die DNA-Spuren waren nicht verwertbar, weil sie aus heutiger Sicht unsachgemäß behandelt worden waren." Die Erfahrung mit der neuen Art der Spurensicherung seien nicht groß gewesen.

Eine neue Spur?
Heikes Mutter denkt verbittert über diese Jahre. "Zuviel ist damals durch Polizei und Staatsanwaltschaft versaut worden", sagt sie, "so, wie die ermittelt haben. Alles rein in die blauen Säcke. Es gab genug Beweise. Aber sie haben von Anfang an die Familie in Verdacht gehabt und sich daran festgebissen. Wären sie mal in eine andere Richtung gegangen."

2005 zeichnet sich die erste Spur in eine andere Richtung plötzlich ab. In Bad Harzburg, rund 15 Kilometer vom Tatort in Lüttgenrode entfernt, bringt ein Freier eine Prostituierte aus Thailand um und verletzt eine zweite schwer. Brutale Schläge führten zum Tod. Wie in der Schäferei. Und des Prostituierten-Mordes verdächtig ist ausgerechnet der ehemalige Metzger-Kollege von Heike Rimbach, der ihr nachgestellt haben soll. Er wird verhaftet. Am Ende reichen die Indizien nicht, ihn wegen des Prostituierten-Mordes anzuklagen.


Ungeklärte Kriminalfälle schlagen Volten. Vierzehn Jahre nach dem Mord, 2009, haben Magdeburger Ermittler übernommen. Auf einem Foto vom Tatort entdecken sie Freizeitschuhe. Es sind die des ehemaligen und längerjährigen Partners von Heike, dem besagten 21-jährigen, dem sie kurz vor ihrem Tod den Laufpass gegeben hatte. Damals ist er Mitte 30, hat selbst Familie. Die Fahnder glauben, er könnte bei der Tat im Raum gewesen sein und aus Kränkung heraus seine Ex-Freundin getötet haben. Es folgen Haftbefehl – und der nächste Rückschlag. Das Landgericht in Magdeburg hebt den Haftbefehl auf. "Kein dringender Tatverdacht." Die Schuh-Spur ist nicht ausreichend, ein Bekannter hat ihm zudem für die Tatzeit ein Alibi attestiert.

Mord verjährt nicht
Dass es der Ex-Freund gewesen sein könnte, hat Maria Rimbach "schon immer im Gefühl gehabt", sagt sie. Andererseits: Auch beim Arbeitskollegen halte sie die Täterschaft nicht für "unwahrscheinlich". Anders als der 21-jährige Verflossene ("Er ist bei uns ein- und ausgegangen") hatte dieser aber offenbar nie einen Zutritt zur Wohnung. Nur schwer passt das zur Annahme, der Täter müsse sich im Haus ausgekannt haben.

Herbst 2019. Weil Mord nicht verjährt, sind Maria und Karl-Heinz Rimbach immer noch in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft, erzählt Heikes Mutter im Gespräch mit t-online.de. Doch "weitere Hinweise", sagt sie, "gibt es nicht. Die letzten sind schon ein paar Jahre her." Hat sie noch Vertrauen in die Behörden und in den Rechtsstaat? "Nein. In dieses Land und in diese Paragraphen, die das Land hat, nicht mehr. Sie sind für Täter gemacht, nicht für Opfer."
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... erei-.html


Hier ein Video ( "Achtung Fahnung" ) vom 15.10.2021:

https://www.youtube.com/watch?v=8KzfpZbapTw
AngRa
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Re: Mordfall Heike Rimbach, (+19), 1995, Lüttgenrode /Harz

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich finde es ganz interessant, was Axel Petermann in seinem Buch "Der Profiler" über den Mordfall Heike Rimbach geschrieben hat. Der Bericht "Das Grauen auf dem Dachboden" ist in Teilen frei zugänglich. Man muss etwas nach oben scrollen bis man zum Anfang gelangt.



https://books.google.de/books?id=RUbgBQ ... ig=ACfU3U1

Petermann hat sich mit den Eltern von Heike unterhalten. So hat er erfahren, dass Heike sich nachts in ihrem Zimmer immer eingeschlossen hat. Das ist ihm sofort aufgefallen. Ich finde das auch bemerkenswert. Sieht es doch so aus, als habe sich Heike ständig schützen müssen vor ungebetenen Eindringlingen, die vielleicht mit im Haus gelebt haben.

In diesem Interview spricht Petermann über den Mord an HR:
Im Fall von Heike Rimbach etwa erzählen die Hinweise am Tatort von einer engen Beziehung zwischen Täter und Opfer: Die Auszubildende hatte am Tag ihres Todes frei - an einem anderen Wochentag als üblich. Ein Weg in ihr Zimmer führte über eine steile Stiege. Das belegen Bluttropfen an der Bettkante. Der Täter habe sich also ausgekannt, glaubt Petermann. Noch im Raum erschlug der Täter sie mit einer Eisenstange und schleifte sie auf den Dachboden, wo er sie erhängte. „Übertöten“ - also mehr Gewalt anwenden, als zum Töten nötig - nennen das Fallanalytiker. „Das spricht dafür, dass es eine emotionsgeladene Situation war.“ Für den Profiler ein Zeichen von persönlicher Nähe. Jahre nach dem Tod des Mädchens geriet ihr Ex-Freund ins Visier der Ermittler. Es mangelt jedoch bis heute an Beweisen, um seine Schuld festzustellen.
https://www.mz.de/mitteldeutschland/sac ... at-3237166

Hier nochmals ein Bericht:
Der bekannte Profiler Axel Petermann (67), der schon lange an dem Fall arbeitet, geht deshalb davon aus, dass der Mörder seine Tat nicht geplant hatte und aus großer Wut handelte.
Inzwischen ist der Fallanalytiker Petermann aber davon überzeugt, dass Heikes Familie nichts mit ihrem Mord zu tun hat.

Dennoch geht er davon aus, dass es sich beim Täter um eine Person aus dem näheren Umfeld der 19-Jährigen handeln muss.

"Es könnte eine Trennungssituation gewesen sein", meint Petermann. Der Täter war vielleicht von Heike enttäuscht worden und hatte seine Gefühle nicht unter Kontrolle.
https://www.tag24.de/nachrichten/region ... re-1622021

An einen Täter, der mit einer Trennungssituation nicht zurecht gekommen ist, glaube ich eher nicht, denn dem Ex-Freund konnte nichts nachgewiesen werden. Mich lässt das nächtliche Einschließen hellhörig werden und auch, dass Zeugen darüber berichtet haben, dass es lt. Heike in der Familie oft Streit gab.
Dias
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Dias »

Ein Abschlachten, eine Hinrichtung.
Der Mord muss unter richtigem Zorn, Hass geschehen sein.

Heike hatte wohl Angst, deshalb hat Sie ihre Zimmertüre verschlossen, darauf müssen wir noch zu sprechen kommen.
Der Täter muss freien Zugang zu ihrem Zimmer gehabt haben.
Täter kannte sich im Haus sehr gut aus.

Der Dachboden wahr wohl auch damals staubig?
Wurden denn keine Schuhspuren sicher gestellt?
Die Turnschuhe nicht sachgemäß gesichert?!? OH Mann...

Hier eine Luftaufnahme vom Haus. Links gegenüber des Wohnhauses muss wohl eine Ruine einer Kirche sein?

Auffällig: der Mord fand in einem Zeitraum statt, als der Täter ungestört war.
Dateianhänge
Luftaufnahme vom Tatort.jpg
Luftaufnahme vom Tatort.jpg (119.93 KiB) 5720 mal betrachtet
Widasedumi
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Re: Mordfall Heike Rimbach, (+19), 1995, Lüttgenrode /Harz

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich kannte den Fall nicht. Der Täter muss um den freien Montag von Heike gewusst haben, aber auch, dass sie allein zuhause war. Das könnte der Täter auch telefonisch in Erfahrung gebracht haben. Es stehen 2 Personen im Raum. Der Exfreund und der Arbeitskollege. Beide kannten den Wochenrhythmus von Heike. Dass sie Montags alleine zuhause ist, können sie von Heike selbst aufgeschnappt haben. Anscheinend haben beide Männer ein Alibi. Ein Motiv könnten beide Männer gehabt haben, denn es heißt, dass sie mit dem einen kurze Zeit vorher Schluss machte, und vom Arbeitskollegen heißt es, dass er ihr nachgestellt hätte.

Mir fehlen konkretere Angaben, um dem Kollegen aus der Metzgerei ein so starkes Motiv zuzuordnen, das zu einer Übertötung passt. Bei dem anderen, dem abservierten Freund, könnte ich das irgendwie noch eher konstruieren, von wegen Eifersucht und so. Auch dass der Ex-Freund zunächst von seinem Schweigerecht Gebrauch machte, und er außerdem das Alibi von einem Freund erhalten hatte, ist eine schwache Entlastung. Aber es fehlen schlicht und ergreifend Detailinformationen zum Lebens- und Arbeitsalltag dieser beiden Männer.

Der Metzger-Kollege, der die thailändische Prostituierte ermordet haben soll oder hatte, hat offenbar eine niedrige Tötungshemmschwelle und ist wohl schnell in eine Wut zu bringen. Das könnte auf Kränkung hindeuten. So könnte sich bei ihm eventuell auf Heikes Ablehnen eines Werbungsverhaltens hin ein Motiv aufgebaut haben. Da die Tat eine Spontanhandlung gewesen sein soll, würde dieses mehr zu dem Metzger-Kollegen, der Stalker war, passen.

Wenn die Abservierung des Ex-Freundes schon Wochen früher war, dann passt die Hitze, das Ausrasten und Übertröten als Spontanhandlung eher weniger, weil schon Wochen ins Land gezogen waren. Aber es hätte auch noch eine offene Rechnung ausgestanden haben können, vielleicht Geschenke des Ex, die er zurückhaben wollte? Wenn Heike ihm, weil seine Erinnerung daran sie zunehmend nervte, mit spitzer Zunge eine stechende Antwort verpasste, könnte sehr wohl auch eine Kränkung aufgekommen sein, die sich mit noch ein paar unschönen, kumulierten Erinnerungen aus Streitgesprächen in einer Mordswut entladen haben könnte.

Also ich sehe 2 Verdächtige, kann mich aber mangels Informationen noch nicht entscheiden.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Zu dem Mordfall liegen ungemein viele Informationen vor. Soweit mir bekannt ist der Mordfall auch Fallbeispiel in drei Büchern ( "Aus der Dunkelkammer des Bösen", von Mark und Lydia Bennecke, "Der Profiler", von Axel Petermann, "Tod unterm Hexentanzplatz" von Bernd Kaufholz)

Ich habe in dem Buch von Axel Petermann das gelesen, was man online lesen kann. Er stellt zunächst richtige Fragen, dann allerdings geht er den Antworten meiner Auffassung nach nicht konsequent genug nach. Er hat für sein Buch von den Eltern von Heike Informationen bekommen und meiner Auffassung nach hatte er dann nicht mehr die nötige Distanz um objektiv zu schreiben. Schließlich wollte er wohl auch, dass sein Buch erscheint und da hätte es sicher ein Veto der Informanten gegeben, wenn er Unabgesprochenes geschrieben hätte. Ist natürlich nur Spekulation meinerseits. Aus den anderen beiden Büchern kenne ich nur Zitate.

Im Bennecke Buch ist zu lesen, dass Teile des Seils an dem Heike hing im Schrank des Bruders gefunden worden sind. Im Kaufholz Buch wird geschrieben, dass das Tatmesser aus dem Haushalt der Familie Rimbach stammte und dass dieses zunächst lange nicht zugegeben worden ist.

In Heikes Zimmer soll es auch Spuren gegeben haben, die auf einen Kampf hindeuteten. Diese Spuren hat offenbar niemand aus der Familie bemerkt. Das klingt nicht plausibel, meiner Meinung nach. Ein Zimmer kann, wenn es bewohnt ist und jemand darin schläft, gar nicht ein so großer Saustall sein, dass einem Blut und umgefallene Möbel nicht auffallen, zumal wenn jemand verschwunden ist.

Die zunächst zuständige Polizei hat von Anfang an einen bestimmten Verdacht gehabt, den sie aber nicht beweisen konnte. Das lag vor allem wohl daran, dass sich der Tatzeitpunkt nicht mehr genau feststellen ließ. Für den Zeitraum des Vormittags haben alle Familienmitglieder Alibis, die objektiv bestätigt werden konnten, bis in die frühen Morgenstunden haben sie sich gegenseitig Alibis gegeben. Heikes Familie schimpft entsprechend über die Polizei und bemängelt deren Arbeitsweise.

Ich kann den Verdacht der Polizei nachvollziehen. Der Täter ist äußerst brutal vorgegangen, er soll Heike sogar in die Fußsohlen gestochen haben. Es graust einem, wenn man sich das alles vorstellt. Die Stiche in die Fußsohlen könnten die Bedeutung haben, dass der Täter versinnbildlichen wollte, dass Heike nicht mehr fortgehen kann. Auch das ist natürlich nur eine Spekulation von mir.

Einen Täter von außen schließe ich aus und auch beim Ex-Freund sehe ich keinen Verdacht.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Nun habe ich mir eine halbe Stunde lang zum Wahrscheinlichkeitsgrad der Tatverdächtigen Gedanken gemacht. Das entscheidende Kriterium scheint mir die Übertötung zu sein. So eine Wut würde ich jetzt gefühlsmäßig eher mit einem längeren Verhältnis in Verbindung bringen, als mit Stalkerei.

Bei dem Metzgerkollegen, der des Mordes an einer Thailänderin verdächtigt (aber nicht angeklagt) wurde, würde ich evtl. eine Verschmähung in Betracht ziehen. Das käme aber mit der Übertötung nicht hin.

Der Ex könnte nicht darüber hinweggekommen sein, wollte vielleicht wieder anfangen, wurde ignoriert und sann in der Abgeschiedenheit auf eine andere Rache, in der sich viel Angestautes entlud? Das ist natürlich beides Spekulation.


Ich sehe gerade eine Überschneidung mit @AngRa.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich finde es für mich selbst interessant, zunächst eine Einschätzung ohne den Profiler vorgenommen zu haben. Der Strick und das Messer könnte sich der Ex auch selbst geholt haben, da er vertraut mit dem Haus war. Das konnte er ja nicht mitgebracht haben, wenn es eine Spontantat gewesen ist.

Dass es die Eltern verschwiegen haben, könnte auch die Angst vor einer Falschbeschuldigung gewesen sein.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Iven »

Ich habe den Fall vor etlichen Jahren quasi studiert (über Jahre hinweg). Für mich persönlich stehen die beiden Täter schon seit langem zu 100 % fest. Es handelt sich dabei um sehr junge Täter. Nähere Angaben und/oder mehr Details dazu kann und darf ich hier leider nicht posten, da ich sonst gegen unsere Forenregeln verstoßen würde.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe gelesen, dass die Familie damals erhebliche finanzielle Probleme hatte und dass sie wohl zur Finanzierung des Lebensunterhalts darauf angewiesen waren, was Heike als Auszubildende verdient hat und abgeben musste. Heike wollte, weil es viel Streit gab, wohl nicht zu Hause bleiben. Wäre sie fortgegangen, wäre das mit finanziellen Einbußen verbunden gewesen.

Das nächtliche Türabschließen gibt mir auch schwer zu denken, allerdings kann ich hier nicht offen schreiben, was mir dazu durch den Kopf geht.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Auch dass die Eltern die Unordnung des Zimmers nicht sofort erinnern konnten, laste ich ihnen nicht als Verdachtsmoment an, weil der schreckliche Fund der Tochter psychisch vielleicht alles andere überlagert und das Bewusstsein völlig dominiert hatte. Ich weiß auch nicht, wie die Vernehmungstechnik war. Ebenso kann man nicht sagen, ob ein Beamter, der sich gar nicht in die psychische Lage hineinversetzen konnte, so eine Erinnerungslücke übergewichtet hat?

Kurzum, ich muss wohl selbst die Quellen lesen. Vielen Dank @AngRa, dass du diese verlinkt hast. Die Übertötung ist mein Kriterium, an dem ich bei den Indizien versuchen werde, die Spreu vom Weizen zu trennen. Da müsste dann schon ein heftiges Konfliktverhalten innerhalb der Familie beschrieben sein. Mal schauen, ob dieses ein Motiv für eine Übertötung der Tochter oder Schwester hergibt?


Schon wieder eine Überschneidung.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Samstag, 29. Januar 2022, 12:12:52
Das nächtliche Türabschließen gibt mir auch schwer zu denken, allerdings kann ich hier nicht offen schreiben, was mir dazu durch den Kopf geht.
Aha !

Das muss ich durchdenken. Vater und Mutter halten zusammen. Übertötung ? Ich weiß nicht.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Magdeburg, Zweigstelle Halberstadt hat im Juni 2011 die Anklage gegen Andreas S. mangels hinreichenden Tatverdachts zurückgenommen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Tatverdacht gegen ihn ausgeräumt werden konnte.


StA MD: Presseerklärung der
Staatsanwaltschaft Magdeburg im Mordfall Heike Rimbach
17.06.2011, Magdeburg – 1



Magdeburg, den 17. Juni 2011

StA MD: Presseerklärung der

Staatsanwaltschaft Magdeburg im Mordfall Heike Rimbach

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg, Zweigstelle

Halberstadt hat die am 28.10.2009 vor der Jugendkammer des Landgerichts

Magdeburg gegen Andreas S. erhobene Anklage wegen Verdacht des Mordes zum

Nachteil Heike Rimbach zurückgenommen und das Ermittlungsverfahren gegen ihn am

11.06.2011 mangels hinreichenden Tatverdachts gemäß § 170 Abs. 2 StPO

eingestellt.

Der Einstellung des Verfahrens gingen weitere sehr

umfangreiche Nach- und Neuermittlungen voraus. Eine Vielzahl von Gutachten

wurde beigezogen, die vorhandenen Spuren nochmals einer wissenschaftlichen

Bewertung unterzogen und Zeugenaussagen inhaltlich neu geprüft.

Im Ergebnis der 1 1/2-jährigen Nachermittlungen konnte

der Tatverdacht des Mordes gegen Andreas S. ausgeräumt werden, das Verfahren

gegen ihn war deshalb einzustellen.

Die Einstellung des Verfahrens bedeutet jedoch nicht,

dass der "Fall Heike Rimbach" zu den Akten gelegt wird. Im Zuge der

weiteren Ermittlungen und Neubewertungen von Spuren haben sich für die

Staatsanwaltschaft neue Ermittlungsansätze ergeben, denen nachgegangen wird.

Niemann

Oberstaatsanwältin



https://www.sachsen-anhalt.de/bs/presse ... 8453a71ade
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Im Buch von Profiler Axel Petermann las ich, dass Heike zwei Stiefbrüder hatte. Da hat ihre Mutter evtl. Heike in die Ehe mitgebracht, und nur die Brüder sind aus der damaligen Ehe hervorgegangen.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Iven

Ich habe mich zwar über die Jahre nicht so besonders intensiv mit dem Mord an Heike befasst, sondern nur immer mal wieder, ich denke aber, dass mein Verdacht mit Deinem Verdacht überein stimmt.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Widasedumi

Ja, es handelte sich bei den Brüdern um Stiefbrüder. Ich habe gelesen, dass Heikes Mutter ihre Tochter Heike mit in die Ehe gebracht hat und Herr R. hat zwei Söhne mit in die Ehe gebracht.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich kann mir denken, an wen Iven und AngRa denken könnten. Aber für mich passt die Übertötung nicht dazu. Die Stiche in die Beine vielleicht schon. Bin noch nicht festgelegt, jedoch sage ich immer, dass das Mysterium in der Familie liegt, und Zoff gibt es dort auch viel.

Eine andere Überlegung zu dieser Hypothese. Der oder die Täter waren primitive Gesellen. Und dennoch haben sie sich bis heute nicht verraten. Erstaunlich, denn wo es Zoff gibt, gibt es viele Gefühle, die zuweilen die Zunge lockern. Jedoch wenn man selbst dann auch betroffen ist, bleibt die Zunge stumm. Und man hält zusammen.
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Matula63
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Matula63 »

Iven hat geschrieben: Samstag, 29. Januar 2022, 12:09:40 Ich habe den Fall vor etlichen Jahren quasi studiert (über Jahre hinweg). Für mich persönlich stehen die beiden Täter schon seit langem zu 100 % fest. Es handelt sich dabei um sehr junge Täter. Nähere Angaben und/oder mehr Details dazu kann und darf ich hier leider nicht posten, da ich sonst gegen unsere Forenregeln verstoßen würde.
Ich denke, da haben wir den gleichen Gedanken...
Widasedumi
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich will auch nicht deutlich werden. Die heutige Familienkonstellation würde mich interessieren.

Die Familie zog dann auch weg.


Überschnitten mit Iven.
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Widasedumi
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Jetzt erhellt sich etwas:

Heike wollte weg.
Heike sperrte ihr Zimmer zu.
Heike wurde übertötet.
Es könnte eine Verdeckungstat gewesen sein.
Verdeckungstaten sind oft Übertötungen (siehe Gabriele Schmidt).
Der Strick und das Messer passen.
Das Verschweigen derselben passt auch.
Und die Art des Deliktes ist nicht schwer zu vermuten.
Das Alter passt auch zum Delikt.
Das Abschließen der Tür erklärt sich auch.

Das Puzzle gewinnt an Gestalt.
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Iven
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Iven »

Eine Übertötung im eigentlichen Sinne habe ich persönlich nie gesehen. Die Tötung wurde aus meiner Sicht lediglich sehr, sehr stümperhaft, ki./ju.* naiv ausgeführt. Die dabei zwischenzeitlich entstandenen Gedanken und Reaktionen der Täter dürften nach meiner Einschätzung sinngemäß folgende gewesen sein:

"Scheiße, das klappt so nicht, wir haben nicht mehr viel Zeit, versuchen wir's mal so, irgendwie müssen wir die doch totkriegen."


* hier war eine Abkürzung zwingend erforderlich
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