MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
AngRa
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es handelt sich um das Kloster Stötterlingenburg. Axel Petermann erwähnt es in seinem Buch und dass ihn der Turm der Klosterruine, den man schon von Ferne sehen kann zum Tatort der Alten Schäferei "gelotst" hätten. Er wies auch noch auf ein Hinweisschild hin, nachdem das Kloster 1000 Jahre alt geworden ist. Das muss schon 1992 gewesen sein ( also drei Jahre vor der Tat) , denn es wurde 992 gegründet.


https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_S ... lingenburg

Ich glaube nicht, dass das Kloster etwas mit der Tat zu tun hat.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Montag, 31. Januar 2022, 16:09:34 Ich glaube nicht, dass das Kloster etwas mit der Tat zu tun hat.
AngRa, ich habe verstanden. Aber wenn ich einmal in Lüttgenrode gedanklich intensiv zu tun habe, und das auch noch auf Klosterboden, dann drückt mich eine historische Neugier. Daher danke ich dir für den Namen des Klosters. Die totale Kirchenruine nahe dem Wohnhaus trug den Namen "St. Laurentiuskirche". Durch die Verknüpfung des Tatorts mit einer historischen Dimension der Örtlichkeit verankert sich die Tat in meinem Bewusstsein viel nachhaltiger, als ohne. Ich bitte um Nachsicht.
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Dias
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Dias »

AngRa hat geschrieben: Montag, 31. Januar 2022, 16:09:34 Es handelt sich um das Kloster Stötterlingenburg. Axel Petermann erwähnt es in seinem Buch und dass ihn der Turm der Klosterruine, den man schon von Ferne sehen kann zum Tatort der Alten Schäferei "gelotst" hätten. Er wies auch noch auf ein Hinweisschild hin, nachdem das Kloster 1000 Jahre alt geworden ist. Das muss schon 1992 gewesen sein ( also drei Jahre vor der Tat) , denn es wurde 992 gegründet.


https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_S ... lingenburg

Ich glaube nicht, dass das Kloster etwas mit der Tat zu tun hat.
Das Buch von Axel Petermann bzw. die Leseprobe davon wo Du netterweise hier verlinkt hast, ist sehr interessant!
Darin steht z.B. das 3 Wochen vor dem Mord an Heike sich der Gelegenheitsarbeiter "Alfred" erhängt haben soll (alles sehr mysteriös).
Aber scheinbar soll dies ein eigensuizid gewesen sein, er habe sich mit Seemansknoten um den Hals nahe der Drehbank nur mit Unterhose bekleidet und voll aufgedrehter Musik, die über den gesamten Hof dröhnte, erhängt haben (???).

Darin ist auch zu lesen, dass man hinter dem Wohngebäude durch eine unverschlossene Holztüre eine Steige hochgehen konnte, die direkt bis an die Zimmertüre von Heikes Zimmer führte, dies erklärt dann wohl auch, warum Heike ihre Zimmertüre verschlossen hat. Unglaubliche Zustände müssen das für diese junge Frau gewesen sein.

Was an das Garagentor gesprayt wurde, an diesem Text hänge ich leider. Ich kann mir da keinenn logischen Schluss bilden.
Das Buch ist aber einen Einkauf Wert, finde ich.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Dias

Die Sache mit Alfred ist sehr mysteriös. Einige zweifeln an, dass er Selbstmord begangen hat und sehen einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem späteren Mord an Heike. Ich könnte mir vorstellen, dass auch er getötet worden ist, vielleicht, weil er etwas wusste, eventuell wusste er sogar die Gründe, warum Heike unbedingt fortziehen wollte. Ist natürlich nur Spekulation.

Axel Petermann liefert in seinem Buch sehr viele Informationen. Das finde ich gut. Ich teile auch seine Ansicht, dass die Tat nicht geplant war und dass irgendetwas eskaliert ist. Allerdings teile ich seine Schlussfolgerung nicht, dass es jemand von außen gewesen sein muss, also vielleicht ein Ex-Freund oder ein Bekannter. . Wenn dem so ist, dass sich Emotionen wie Hass vor der Tat hoch geschaukelt haben, dann waren der oder die Täter auch nicht so achtsam, dass sie darauf bedacht waren keine Spuren zu hinterlassen. Dass es trotz des Gemetzels und der Raserei keine fremden DNA Spuren oder Faserspuren auf dem Dachboden gibt, lässt mich daran zweifeln, dass es der Ex oder ein Bekannter waren, denn dann hätte man entsprechende Spuren gefunden.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

hallo w.
ich glaube auch an geld u. sexforderungen..
war vielleicht etwas hart beschrieben...wenige saetze dazu wurden durch rote ....ersetzt.
vielleicht ...weil ich den grund der ... taeter genannt hatte.
vielleicht ging es wirkl. um geld..wegen drogenschulden....sex wegen trieb u. gelegenheit dazu...da das zimmer abseits lag.



Ein kleiner Teil des Textes wurde entfernt.
Zuletzt geändert von Iven am Dienstag, 01. Februar 2022, 09:53:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Regelverstoß.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Das Mädchen ist heute noch zu bedauern. Es war in seinem Lebensraum ohne Schutz, egal woher der oder die Täter kamen.
Groß beweglich war Heike vermutlich auch nicht. Ihre Arbeitsstelle war am Ort, wo sie vermutlich mit dem Fahrrad oder zu Fuß hingelangen konnte. Die Fakten der Auffindesituation und die Fakten der Wohnungssituation sprechen eine deutliche Sprache. Die Forderung der Mutter ist verständlich. Heike hätte vielleicht vor ihrem Tod auch ein Engagement für ihre Belange gebraucht, dass man nun an den Tag legt, wo es zu spät ist. Es soll ja viel Streit gegeben haben.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Dias »

@AngRa

Leider wird sich Axel Petermann über den Selbstmord von Alfred vielleicht wohl nicht weiters beschäftigt haben, vielleicht hat er auch gerade hier sehr viel nachgedacht, ich weiß es nicht. Merkwürdig und eher schon lustlos wäre es ohne große Ermittlung hier zu sagen: "Es war nur einer der Probleme hatte und ausgestiegen ist". Wer gibt sich schon mit solch einer Schmach, das man ihn in Unterhose erhängt auffindet ?!
Alles hat Gründe, vielleicht sollte seine Auffindesituation etwas mitteilen, vielleicht sollte es wie ich es sehe, genau wie bei Heike, ein Drohbild darstellen, wo aussagen soll:
HAUT AB!
Die Familie ist kurz nach der Tat für immer aus diesem Ort gegangen, wer weiß was noch passiert wäre, es ist seltsam... .

Wie das Buch zu Ende gelesen wird, weiß ich leider noch nicht. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen das Axel Petermann hier seine Vorsicht hat walten lassen, wie er genau über diesen Fall denkt.
Er hat auch die Emotionen die während dem Gespräch mit Heikes`s Eltern aufkamen, immer wieder gut aufgefangen und durch raschen Themenwechsel in eine günstigere Position die nicht in Ärger und Wut gebadet wurden, geleitet.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Dias

Es wurde bei Alfred sofort angenommen, dass er Selbstmord begangen hat. Untersuchungen dazu gab es nicht. Das Seil, das er um den Hals hatte, wurde nicht aufbewahrt. Man weiß also nicht, ob es ein Stück von dem Hanfseil war mit dem Heike aufgehängt worden ist. Also lässt sich im nachhinein nur spekulieren, aber nichts nachweisen, ob er durch fremde Hand zu Tode gekommen ist. Mir ist das ein zu großer Zufall, dass es in kurzem Zeitabstand zwei Todesfälle gab, indem auch das Erhängen eine Rolle spielt und auch Alfred hatte wohl nur Nachtkleidung an.

In dem Buch von Kaufholz ist zu lesen, dass der Selbstmord von Alfred unstrittig sei. Er sei aus persönlichen Gründen aus dem Leben geschieden. Er hat sicher um die schlechte Auftragslage der Firma gewusst und hatte eventuell Angst davor, dass er seine Aufgabe / Einnahmequelle und seine Unterkunft bald verliert.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Dias »

@AngRa und @all

Auch die Todesursache von Alfred lässt mich einfach nicht in Ruhe. In diesem Buch von Kaufholz (welches ich mir bestelle) macht es der Aussage nach nicht den Anschein, als das man hier näher auf das traurige Ende und dem angeblich „gesicherten Selbstmord“ eines Menschen nachgegangen ist.

Gibt es denn Anhaltspunkte von seinem Lebensalter? Er soll Gelegenheitsarbeiter gewesen sein, das
spricht eigentlich dafür, das er nie durch festes Einkommen über die Runden kam.
Er könnte auch schon längere Zeit in seinem Leben von „der Hand im Mund“ gelebt haben.
Gerade diese Leute sind in ihrer Verhaltensweise und ihrem Überlebenswillen bemerkenswert.
Interessant fände ich auch, ob Alfred Bekannte und Verwande hat.

Ehrer ein „großer Geschäftsmann“ der sich verspekuliert hat und von „Heute auf Morgen“ vor dem Nichts steht, würde man einen Selbstmord zutrauen können.
Aber es ist tatsächlich so, das man nicht immer die Beweggründe eines Menschen genau nachvollziehen kann.
Was mir hier sehr stark auffällt, durch dieses Buch werden einem ganz andere Horizonte geöffnet.
Also dieser Ausspruch „was außerdem geschah“ bekommt wieder mal einen ganz besonderen Stellenwert.

Das Erhängen von Heike war unnötig, anscheinend war sie ja zu diesem Zeitpunkt durch diese grausamen Verletzungen die man Ihr zugefügt hat bereits Tot. Ich erkenne in solch einem fürchterlichen Anblick immer eine Botschaft.
Entweder "ich habe Dich/ euch gewarnt" oder "wie Du mir so ich Dir" (?)
Vielleicht gehe ich mit meinen Gedanken viel zu weit, womöglich sind tatsächlich beide Todesfälle weit von einander getrennt... .
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Dias

Lt. Frau Rimbach war Alfred 33 Jahre alt.
Frau Rimbach:
Unser Alfred, das war jemand ... Der war soweit ein ganz lieber Kerl. Der war 33 und war aber Analphabet. Und das wußte aber keiner, das haben wir erst rausgefunden. Er war aber ein ganz lieber Kerl. Also wirklich, der hat das letzte gegeben, hat aber selbst kaum was gehabt. Also in diesem Früh sind wir dann auch gekommen, aber unser Alfred ... Der wohnte da in so einem kleinen Bungalow, den hatten wir ihm zurecht gemacht und fühlte sich da auch sauwohl, und kümmerte sich so ein bißchen um den Hof. Und diesen Früh, da sind wir auf den Hof gekommen. Das Radio bis hinten aufgedreht und die Tore schon offen. Und diesen Früh war nix. Und da sind wir rein, und da haben wir erst Kaffee getrunken, und dann haben wir ein bißchen besprochen, was den Tag über gemacht wird, und da sagt Herr Baumbach: "Wo bleibt denn der Alfred heute?" Und da ist einer unserer Mitarbeiter, das war der Schwiegersohn damals von Herrn Baumbach, ist dann raus, und da gabs draußen in der Halle einen Riesenschrei. Wir hoch wie die Verrückten, Herr Baumbach stand in der Halle, sind mein Mann und ich nach vorne gelaufen, und da hatten wir so 'ne kleinere Hebebühne, so 'ne Drehbank war das, und da hang der dran, in Unterhosen. Werd' ich mein Leben nicht vergessen. Den Kopf leicht nach links geneigt, hang der da.


http://liesbeth-treuter.blogspot.com/20 ... mbach.html
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Matula63 »

Dias hat geschrieben: Mittwoch, 02. Februar 2022, 06:25:02 @AngRa und @all

Auch die Todesursache von Alfred lässt mich einfach nicht in Ruhe. In diesem Buch von Kaufholz (welches ich mir bestelle) macht es der Aussage nach nicht den Anschein, als das man hier näher auf das traurige Ende und dem angeblich „gesicherten Selbstmord“ eines Menschen nachgegangen ist.

Gibt es denn Anhaltspunkte von seinem Lebensalter? Er soll Gelegenheitsarbeiter gewesen sein, das
spricht eigentlich dafür, das er nie durch festes Einkommen über die Runden kam.
Er könnte auch schon längere Zeit in seinem Leben von „der Hand im Mund“ gelebt haben.
Gerade diese Leute sind in ihrer Verhaltensweise und ihrem Überlebenswillen bemerkenswert.
Interessant fände ich auch, ob Alfred Bekannte und Verwande hat.

Ehrer ein „großer Geschäftsmann“ der sich verspekuliert hat und von „Heute auf Morgen“ vor dem Nichts steht, würde man einen Selbstmord zutrauen können.
Aber es ist tatsächlich so, das man nicht immer die Beweggründe eines Menschen genau nachvollziehen kann.
Was mir hier sehr stark auffällt, durch dieses Buch werden einem ganz andere Horizonte geöffnet.
Also dieser Ausspruch „was außerdem geschah“ bekommt wieder mal einen ganz besonderen Stellenwert.

Das Erhängen von Heike war unnötig, anscheinend war sie ja zu diesem Zeitpunkt durch diese grausamen Verletzungen die man Ihr zugefügt hat bereits Tot. Ich erkenne in solch einem fürchterlichen Anblick immer eine Botschaft.
Entweder "ich habe Dich/ euch gewarnt" oder "wie Du mir so ich Dir" (?)
Vielleicht gehe ich mit meinen Gedanken viel zu weit, womöglich sind tatsächlich beide Todesfälle weit von einander getrennt... .
Alfred hatte kurz vor seinem Tod in seiner Stammkneipe noch seinen Deckel bezahlt, u hatte sich auf ein paar Tage Urlaub bei seinem Bruder in Thüringen gefreut. Das paßt wohl eher nicht zu einem geplanten Suizid...
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Dias »

@AngRa

Deine Links sind wirklich eine Bereicherung für diesen Fall hier in diesem Aktivitätsträger der HET Ermittlungen. Auch dieser letzte gehört zwingend dazu.
Den Wortlaut des Polizeifilms musste ich tatsächlich mehrmals lesen, um ihn auch zu verstehen.
Zuerst kam mir jede Aussage dieser genannten Personen komisch vor, ich begann immer wieder gedanklich dabei nachzuhaken, aber in solch einer stressigen und unsagbaren Situation würde ich wahrscheinlich auch keine besseren Sätze von mir geben.

Brutalität ist eine Macht, wenn man sie so einsetzt wie in Lüttgenrode haben Täter auch eine gewisse Allianz mit und durch die Ohnmacht der Gemeinde.
Bei Alfred könnte man mit viel Fantasie und blauäugigkeit den Glauben schenken, das es Suizid war, was bei Heike eben nicht mehr zutrifft, ich möchte damit zur Sprache bringen, was hat den die Ermittlung so genau davon überzeugt das Alfred Suizid begangen haben soll, wenn selbst ihm näher stehende einer anderen Auffassung sind und welche dunkle Wolke lag damals über dem Ganzen ?

Hier auch noch was zu lesen:
https://aneinemspaetsommermorgen.blogspot.com/
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Dias »

Matula63 hat geschrieben: Mittwoch, 02. Februar 2022, 16:01:27 Alfred hatte kurz vor seinem Tod in seiner Stammkneipe noch seinen Deckel bezahlt, u hatte sich auf ein paar Tage Urlaub bei seinem Bruder in Thüringen gefreut. Das paßt wohl eher nicht zu einem geplanten Suizid...
Es ist für mich überhaupt nicht gesichert das es ein Suizid war, eher ein rascher Abschluß der Ermittlung.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Dias hat geschrieben: Dienstag, 01. Februar 2022, 06:23:36 Leider wird sich Axel Petermann über den Selbstmord von Alfred vielleicht wohl nicht weiters beschäftigt haben, ...
Das ist bedauerlich. Mal eine Frage: Herr Petermann war doch Polizeibeamter? Ist aber im Ruhestand. Hat er sich geäußert, wie er auf den Fall Heike Rimbach gekommen ist? War er hier noch im Dienst, oder macht er das aus eigenem Interesse? Und noch eine Frage: Wenn Herr Petermann privat zu alten Fällen ermittelt, bekommt er dann Akteneinsicht von der Ermittlungs-Dienststelle? Vielleicht nicht direkt Akteneinsicht, aber evtl. ein Gespräch mit dem entsprechenden Fallbearbeiter.

Im Hinblick auf den Gelegenheitsarbeiter Alfred, dessen Todesursache Herr Petermann nicht mehr hinterfragt hat, und die mehr als fraglich erscheint, kam mir der Gedanke, dass dieser Profiler auch nur mit Wasser kocht. Dann setzt @Dias seinen Beitrag fort:
Dias hat geschrieben: Dienstag, 01. Februar 2022, 06:23:36 vielleicht hat er auch gerade hier sehr viel nachgedacht,
Genau! Er muss darüber nachgedacht haben, das liegt eigentlich klar auf der Hand. Und warum hat er nichts gemacht? Da sehen wir wahrscheinlich die Zwänge, die er nicht überschreiten konnte. Wenn er nämlich den Selbstmord infrage gestellt hätte, wäre das eine offene Kritik gewesen und die Jalousien im Fall Heike wären vielleicht herunter gegangen? Aber der Fall Heike war noch nicht abgeschlossen, und hier wollte Herr Petermann weiterkommen. So würde ich das "mit Wasser kochen" wieder relativieren und meinen, dass er einfach nicht konnte, wie er gewollt hätte.

Alles ist Spekulation. Aber für Rätsel braucht es sie manchmal. Ich glaube nicht an den Selbstmord des 33jährigen Alfred. Er wird als verträglicher und williger und genügsamer Mensch geschildert. Viel eher, und das wurde hier auch schon angedeutet, könnte er ein Wissen gehabt haben, das für jemand anderes ein Problem bedeutet haben könnte.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In seinem Buch "Profiler" erwähnt Petermann, dass der Mord an Heike Rimbach der erste Fall war, den er in einem Buch analysiert hat und den er früher nicht selbst bearbeitet hat. Es war damals also für ihn noch Neuland einen solchen Fall aufzuarbeiten, den er nicht aus eigener Praxis kannte.

Er erwähnt weiter, dass ihn eines Tages ein Anwalt angerufen habe, eigentlich wegen eines anderen Falles, der ihn dann aber auch gebeten habe im Fall Rimbach Hilfe zu leisten. Der Anwalt habe noch erwähnt, dass der Vater Heike tot aufgefunden habe und dann aus Gram über die Tat verstorben sei. Petermann schreibt daher auch, dass er sich gewundert habe, als er beim ersten Kontakt zur Familie auch Herrn Rimbach kennen gelernt habe. Es bleibt undurchsichtig wie der Anwalt, der Petermann kontaktiert hat, an die Information gelangt ist, dass der Vater tot sei. Eventuell ist Heikes leiblicher vater verstorben. Nur der hat sie damals nicht tot aufgefunden. Also passt da irgendwas nicht zusammen.


Petermann schreibt dann, er habe sich entschlossen den Fall kostenlos "pro bono" zum Wohle der Öffentlichkeit zu übernehmen, im Gegenzug habe er sich aber völlige Unabhängigkeit bei der Bewertung der Rechercheergebnisse erbeten.

Meiner Auffassung nach ist völlige Unabhängigkeit eines Privatmannes aber nicht möglich, wenn in die Fallanalyse auch viele Gesprächsinhalte mit den engsten Angehörigen einfließen, die zu bewerten sind. Immerhin wurden Angehörige anfangs von der Polizei verdächtigt . Diese können sich letzten Endes dagegen wehren, wenn ihnen Bewertungen nicht passen und damit das Erscheinen des Buches verhindern, so dass monatelange Recherchen umsonst waren.

Das Buch ist 2015 erschienen und Petermann hatte auch Akteneinsicht. Er hat aber auch selber mit Zeugen gesprochen, soweit diese dazu bereit waren.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich halte mich bedeckt, möchte aber ein Empfinden andeuten. Vielleicht versteht man?

Was in Gesprächen via Videos auf mich rüberkam, sah ich eine Person, wo ich nicht weiß, ob sie ein Gesicht oder deren zwei hat.
Man-o-man! Der Eindruck hat sich wie ein Monkey auf meine Schulter gesetzt, wie diese wortversierte Person "richtungsanweisend" ist.

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Meine Bitte: Reden ist Silber und Schweigen ist Gold.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Matula63 »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 03. Februar 2022, 02:05:29 Das ist bedauerlich. Mal eine Frage: Herr Petermann war doch Polizeibeamter? Ist aber im Ruhestand. Hat er sich geäußert, wie er auf den Fall Heike Rimbach gekommen ist? War er hier noch im Dienst, oder macht er das aus eigenem Interesse? Und noch eine Frage: Wenn Herr Petermann privat zu alten Fällen ermittelt, bekommt er dann Akteneinsicht von der Ermittlungs-Dienststelle? Vielleicht nicht direkt Akteneinsicht, aber evtl. ein Gespräch mit dem entsprechenden Fallbearbeiter.

Im Hinblick auf den Gelegenheitsarbeiter Alfred, dessen Todesursache Herr Petermann nicht mehr hinterfragt hat, und die mehr als fraglich erscheint, kam mir der Gedanke, dass dieser Profiler auch nur mit Wasser kocht. Dann setzt @Dias seinen Beitrag fort:

Genau! Er muss darüber nachgedacht haben, das liegt eigentlich klar auf der Hand. Und warum hat er nichts gemacht? Da sehen wir wahrscheinlich die Zwänge, die er nicht überschreiten konnte. Wenn er nämlich den Selbstmord infrage gestellt hätte, wäre das eine offene Kritik gewesen und die Jalousien im Fall Heike wären vielleicht herunter gegangen? Aber der Fall Heike war noch nicht abgeschlossen, und hier wollte Herr Petermann weiterkommen. So würde ich das "mit Wasser kochen" wieder relativieren und meinen, dass er einfach nicht konnte, wie er gewollt hätte.

Alles ist Spekulation. Aber für Rätsel braucht es sie manchmal. Ich glaube nicht an den Selbstmord des 33jährigen Alfred. Er wird als verträglicher und williger und genügsamer Mensch geschildert. Viel eher, und das wurde hier auch schon angedeutet, könnte er ein Wissen gehabt haben, das für jemand anderes ein Problem bedeutet haben könnte.
Das hast du sehr gut beschrieben, an dieser These könnte was dran sein. Man darf auch nicht vergessen, das Petermann seine Bücher verkaufen will, u. von daher die Zustimmung von einigen Leuten braucht, wie im Fall Heike Rimbach. Viel konnte er ja nicht rausfinden, was in seinen Büchern steht, ist eigentlich nur das, was durch die Presse bekannt wurde. Allerdings durch seinen Schreibstil noch etwas ausgeschmückt...
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Petermann teilt in seinem Buch einige Einzelheiten aus dem Obduktionsbericht mit. Diese Informationen sind sehr interessant und ohne das Buch wüssten wir darüber nichts. . Er hat mit der Mutter und mit Herrn Rimbach gesprochen. Allerdings hat er nichts über Gespräche mit den beiden Stiefbrüdern geschrieben. Er schrieb lediglich, dass er mit den Brüdern persönlich sprechen wollte. Dass es dazu gekommen ist, möchte ich bezweifeln, denn ansonsten hätte er darüber berichtet. Somit konnte er sich wahrscheinlich über sie und ihre Darstellungen keinen persönlichen Eindruck verschaffen. Sein Einblick in die Geschehnisse war daher meiner Auffassung nach in wichtigen Punkten unvollständig.
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

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@Matula63

Ich gebe zu, dass ich das Buch von Herrn Petermann nicht gelesen habe, sondern meine Informationen kommen sozusagen aus dritter Hand. Ich halte @AngRas Informationen über den Fall für sehr zuverlässig, genau und umfangreich, wie das auch @Dias schon hervorhob. Daher will ich Zeit und Geld sparen, weil ich ja die Fall-Substanz schon weiß. Wenn ich mich recht erinnere, hielt @AngRa die Petermann'schen Recherchen für sehr interessant, aber sie war von seinen Schlussfolgerungen nicht 100%ig überzeugt.

Da kommt mir ein gewagter Gedanke, der natürlich nicht stimmen muss: Das Lesen zwischen den Zeilen, wenn man die Wahrheit nicht offen schreiben kann. Wenn die Details reichhaltig und stimmig im Sinne der Iven'schen Hypothese, die auch die von @AngRa ist, sind, und lediglich die Conclusio nicht dazupasst, dann könnte das eine verdeckte Botschaft sein, die Krimi-Kenner decodieren können. Das heißt, dass der Profiler alle Einzelheiten so genau und eindeutig im Hinblick auf eine dazu passende Hypothese darlegt, und dann zieht er den unpassenden Schluss. Das scheint mir einer Botschaft gleichzukommen: "Ich kann nicht anders."

Der Metzgersmann war bereits ausgeschieden und der Ex ebenso. Der hätte einen Anfahrtsweg gehabt, aber niemand hat ein Auto gesehen oder gehört. Diese verfremdende Schreibweise gibt es in autoritären Staaten wo man die Regierung bei Strafandrohung nicht kritisieren darf. Da werden durch die Blume viele Missstände angeprangert und kritisiert, aber am Schluss wird pro forma der Regierung und dem Oberhaupt für ihre weise Führung gedankt, was einfach nicht zusammenpasst.

(Überschneidung mit @AngRa)
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Re: MORDFALL HEIKE RIMBACH (19 †), LÜTTGENRODE/HARZ, 1995

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Jetzt, wo ich diesen Gedanken mit der verdeckten Botschaft nochmals durchlese, kommt mir, dass auch Herr Petermann keinen öffentlichen Verdacht aussprechen darf, den die Polizei nicht öffentlich aufrecht erhält. Also hat er wenigstens mit den Details der Analyse genau auf die Täterschaft hingewiesen, die ihm klar gewesen sein dürfte.

Und hier hat es @AngRa im letzten Beitrag sehr deutlich gemacht, dass es eine verdeckte Botschaft sein könnte:
AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 03. Februar 2022, 07:39:20 Allerdings hat er nichts über Gespräche mit den beiden Stiefbrüdern geschrieben. Er schrieb lediglich, dass er mit den Brüdern persönlich sprechen wollte. Dass es dazu gekommen ist, möchte ich bezweifeln, denn ansonsten hätte er darüber berichtet.

Hier haben wir ein Beispiel bzw. eine Möglichkeit einer verdeckten Botschaft, deutlich verbalisiert. (Es ist keine Tatsachenbehauptung, sondern meine Einschätzung ist eine Möglichkeit.) Herr Petermann wollte die Brüder sprechen. "Wollen" ist ein Wunsch, aber kein realisierter Wunsch. Es ist beim Wunsch geblieben. Und das ist eine Botschaft, dass diese Leute nicht wollten. So sehe ich das. Wären sie krank gewesen oder ins Ausland gegangen, hätte er das angeführt.

Und dann macht er etwas völlig Unpassendes. Warum?, weil er keine andere Möglichkeit hat. Es gibt entweder einen Mörder von INNEN oder einen Mörder von AUßEN. Von außen gibt es weder sachliche Anhaltspunkte, noch Sicht- oder Hörindizien. Ich habe in keinem Bericht oder Video eine plausible Hypothese für einen Täter von AUßEN erkennen könnten. Herr Petermann muss einen Abschluss finden. Für INNEN geht es nicht. Also nimmt er AUßEN, dass die Sache publiziert werden kann.
Irrtumsvorbehalt
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