VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

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Irgendwie bedeutsam scheint auch das Telefongespräch zu sein, das Nancy vor dem Verlassen der Firma mit einem unbekannten Dritten geführt hat. Es klang doch sehr vertraut und irgendwie auch intim . Dadurch, dass man in einer Szene bei ihr zu Hause auf dem Tisch eine Sektflasche gesehen hat, habe ich zunächst assoziiert, dass sie mit ihrem Freund telefoniert hat, denn es wurde Sekt erwähnt. Das scheint aber nicht der Fall zu sein, dass sie mit ihm gesprochen hat.

Möglicherweise hatte sie auch ein Techtelmechtel am Arbeitsplatz mit einer Person, wobei das Techtelmechtel aber nicht nachzuweisen ist, weil es im Geheimen stattgefunden hat. Vielleicht war auch der Unbekannte verheiratet und niemand durfte davon wissen. Vielleicht hat ihr Verschwinden daher auch mit irgendwelchen emotionalen Konstellationen an ihrem Arbeitsplatz zu tun. Von ihrem Chef hat sie sich verabschiedet. Er war dann wohl der letzte, der sie lebend gesehen hat, außer dem Täter natürlich. Auch ihr plötzlicher beruflicher Aufstieg kann mit einer solchen Konstellation zu tun haben und nicht allen Mitarbeitern gefällt es, wenn jemand plötzlich aufsteigt.

Dieser Fall hat, wenn man ihn näher beleuchtet, verschiedene Facetten, wo sich Konfliktsituationen ergeben könnten. Möglicherweise sollte der Zuschauer durch dieses vertraute Telefongespräch auch auf eine weitere Facette aufmerksam gemacht werden.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa,

An die Sympathien am Arbeitsplatz habe ich auch schon gedacht, bei dieser attraktiven und aufstrebenden Frau. Den Freund M. brauchte sie für die Organisiation, dass die Tochter in die Schule kommt. Allerdings hast du, AngRa, mit deinem phantastischen Kombinationstalent, diese geschäftsinternen Sympathien mit dem Telefonat plausibel verknüpft. AngRa so wie du schreibst, sehe ich es auch, das könnte es gegeben haben.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

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AngRa

der Anruf könnte doch dem Freund M. gegolten haben, zumindest suggeriert es so das Video, weil Sekt bereit steht und es auch schon 20:15 Uhr war. Da hatte der Sekt Zeit zum Kühlen gehabt.
Weiter ist mir beim erneuten Anschauen des Videos aufgefallen, dass die Freundschaft zu M. unter dem Zweckaspekt vorgestellt wurde. NF fährt jeden Morgen den M. in sein Geschäft. Von dort fährt M. mit einem Firmenauto zurück und fährt Nancys Tochter zur Schule. M. scheint handwerklich geschickt zu sein, denn er will im neuen Haus einen Durchbruch zwischen den Zimmern: Kind 1 und Kind 2 machen. 2 Häuser stehen zur Auswahl. Das teurere gefällt Nancy besser, weil es "großzügiger" ist und sie meint, "wenn heut Abend bei der Notarin alles gut läuft, dann schaffen wir das schon."

Nancy und M. sind nicht verheiratet. Erstens war Nancy noch nicht geschieden und 2. lag es im Bereich des Möglichen, dass Nancy, hätte sich in der Zukunft eine bessere Partie ergeben, für diese evtl. auch offen gewesen wäre. Dann wäre kein aufwendiges Scheidungsverfahren mehr nötig gewesen.
Die Kinderphase scheint abgeschlossen gewesen zu sein, sonst hätte man zwei Kinderzimmer nicht zu einem umgestalten wollen. Der Wanddurchbruch kann natürlich auch andere Gründe gehabt haben. Aber ob die aufstrebende Vorstandssekretärin noch Kinder wollte, erscheint mir fraglich.

Das Motiv zum Verschwinden lassen sehe ich momentan eher (noch) nicht im Bankenmilieu, obwohl Nancy durchaus in der Bank jemanden zum Mitfahren gebeten haben könnte. Doch das wäre rausgekommen und warum sollte jemand, zu dem Nancy ein gutes Verhältnis hat, ihr etwas antun?
Das müsste eine Janusfigur mit Ambitionen auf ihre Stelle gewesen sein. Hier finde ich noch keinen Ansatzpunkt. Ich denke, dass das Bankpersonal überprüft wurde anhand der Stechkarten, wann sie das Gebäude verlassen haben.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Man muss sich fragen, woher die Kenntnis über den Inhalt des Telefongesprächs zwischen Nancy und dem Unbekannten kommt. Ich kann mir nur vorstellen, dass es einen Zeugen vom Arbeitsplatz her gibt, der gehört hat was Nancy am Telefon gesagt hat und wann sie telefoniert hat.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

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Es liegt ein Rätsel vor mit diesem Anruf. Das Video suggeriert mit seiner Inszenierung von bereitgestelltem Sekt und Gläsern, korrespondierend mit dem Inhalt des seltsamen Anrufes von Nancy, Sekt vorzubereiten. Aber wenn der Anruf dem M. gegolten hat, dann müsste der M. davon wissen, und dann wäre der Anrufer nicht unbekannt.

Ich weiß nicht mehr, ob dieser Anruf ein Punkt in dem Studiogespräch mit Herrn Cerne war. Muss ich noch einmal nachsehen.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

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In dem xy-Video spricht der Kriminalbeamte 'von der Möglichkeit', dass NF zu einer Person in den Pkw eingestiegen ist, den sie kannte und zu dem sie Vertrauen hatte. Bezüglich ihres ungeklärten Anrufes, in dem sie ihren Aufbruch zum Notar jemand Vertrautem mitteilte, war im Studiogespräch keinerlei Rede. Ich halte es inzwischen für fraglich, ob es diesen Anruf gegeben hat, weil es einen Angerufenen geben müsste, der den Anruf hätte bestätigen können. Im Video wird aber von einer unbekannten Person gesprochen. Es macht nun auf mich auch den Eindruck, dass die Videoautoren damit eine weitere Person, als den Lebensgefährten M., ins Feld führen. AngRa hatte diesen Aspekt längst auf dem Schirm. Diese Szene muss ihren Grund haben. Sie soll etwas anderes signalisieren, als nur den reinen Aufbruch zur Notarin, und die Frage, wer das Gespräch überhaupt mit anhörte, ist berechtigt, zumal in einem Raum ohne einen zweiten Kollegen.

Was kann man daraus schließen? Man kann daraus schließen, dass die Polizei bei Nancy von einer Person ausging, die selbstbewusst war, die wusste, was sie wollte, und die auch im beruflichen Lebensumfeld aktiv ihre persönlichen Chancen auslotete. Nancy war in einer Phase, ihr Privatleben umzustellen. Das scheint ein noch offener Prozess gewesen zu sein, wo das Endkonzept noch nicht feststand.

Wer nun diese bekannte Person war, zu der sie Vertrauen hatte, hat sich mir noch nicht erschlossen. Darüber muss ich länger nachdenken.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Also an dem Anruf mit dem Unbekannten zweifele ich nicht.

Hier ist noch die Inhaltsangabe zum Filmfall, der in der xy Sendung gezeigt worden ist. Es werden nur Fakten aufgeführt, also gehe ich davon aus, dass es diesen Anruf gegeben hat.
(XY vom 16. März 2011)
1998: Nancy Förster, 29 Jahre alt und Mutter einer neunjährigen Tochter, lebt in Scheidung. Sie will sich von ihrem Ehemann endgültig trennen. Beide haben deshalb am 9. September 1998 einen Termin beim Notar. Kurz bevor Nancy Förster ihren Arbeitsplatz, die Volksbank in Berlin-Charlottenburg, um 16.38 Uhr verlässt, führt sie noch ein Telefonat mit einer unbekannten Person. Zum Termin um 18 Uhr im Stadtteil Prenzlauer Berg erscheint sie nicht.

https://web.archive.org/web/20130102224 ... 6&id=53483

Allerdings kann die angerufene unbekannte Person nicht die Person sein, zu der Nancy ins Auto gestiegen ist und die ihr dann etwas angetan hat, denn dazu passt das Zeitfenster nicht. Es wäre viel zu knapp, als dass die Person dann mit einem Auto vorfährt und sie holt. Es würde auch vom Gesprächsinhalt her keinen Sinn machen. Könnte es sein, dass die angerufene Person für die Polizei doch kein Unbekannter ist und dass die Identität nicht preisgegeben wird, um die vertraute Beziehung mit Nancy nicht öffentlich zu machen? Vielleicht wurde die Person überprüft und hat nichts mit der Tat zu tun? Dann besteht auch kein Grund auf die Identität einzugehen und der Polizist im Studio musste auch nicht ausdrücklich nach Hinweisen auf die Person fragen.

Gleichzeitig könnte diese Sache mit dem dritten Mann auch ein Grund sein, dass die Polizei zunächst von einem freiwilligen Verschwinden ausging, sondern es auch für möglich hielt, dass sie mit einer weiteren Person ein neues Leben begonnen hat.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich möchte an dieser unstimmigen Videodarstellung bezüglich Nancys Anruf an eine unbekannte Person weitermachen. Warum wurde diese Szene überhaupt aufgenommen? Ihr Informationswert besteht nur darin, dass Nancy was über das Wegfahren gesagt hat. Also sie fuhr mit einem Fahrzeug und sie ging nicht zu Fuß. Das erfuhren wir durch den Anruf, mehr aber nicht.

Warum wurde eine unbekannte vertraute Person eingeführt, die nicht Gefährte M. war? Es erschien den Videomachern bedeutsam zu sein, diese Person hereinzunehmen. Was sagt uns das? Antwort: Nancy hatte ein Geheimnis.

Weitere Frage betreffs der Annahme des Kripobeamten bei Herrn Cerne: Wie kann ich eine Verbindung herstellen, zwischen einerseits einer Nancy bekannten Person mit Auto, zu der sie Vertrauen hatte und in deren Auto sie einstieg und andererseits der angenommenen Möglichkeit des Ermittlers, dass diese Person Nancy an einen unbekannten Ort verbrachte und dort tötete. Ich meine, der Kripobeamte sagte diese Möglichkeit vor einem Millionenpublikum. Diese Möglichkeit hat er aus der Akten- und Faktenlage geschlossen, die uns Außenstehenden nicht zugänglich ist.

Ich komme gedanklich auf einen "guten Kumpel" des Noch-Ehemannes (NE), der auch Nancy gut bekannt gewesen sein dürfte. Sie war immerhin ca. 10 Jahre mit ihrem NE in einer Lebensgemeinschaft. Diesen Ersatz könnte ihr der NE bei seinem Anruf vorgeschlagen bzw. angezeigt haben, und sie bestieg das Fahrzeug ohne Argwohn.

Eine andere Möglichkeit wäre folgende Konstruktion: Zwei Männer fuhren getrennt mit ihren Autos in die Nähe eines Notars. Der eine stieg zum anderen. Gemeinsam holten sie jemanden ab und fuhren an diese Stelle zurück. Der umgestiegene Mann fuhr mit seinem Auto zum Notar. Der andere Mann fuhr mit der abgeholten Person an einen unbekannten Ort. Nach dem Notartermin trafen sich die Männer wieder an dem unbekannten Ort.

Es gilt die Unschuldsvermutung für alle Verwandten und Bekannten von NF.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, das ist ein wichtiger Aspekt, dass dieser ominöse Telefonanruf im Filmfall erwähnt worden ist, denn es zeigt, dass Nancy ein Geheimnis hatte. Sie hatte zwar einen neuen Freund mit dem sie nach der Scheidung ein Haus kaufen wollte. Aber vielleicht lief daneben noch etwas mit einem anderen Mann, dessen Identität die Polizei vielleicht kennt, der aber nicht als Tatverdächtiger in Frage kommt. Es war dann wohl geplant, dass Nancy sich unmittelbar nach dem Notartermin mit dem Mann trifft und mit ihm Sekt trinkt und dass sie danach erst zum Freund und zur Tochter fährt. Da Nancy ihr Fahrzeug vor der Bank zurückgelassen hat, muss es so sein, dass ihr Abholer, wenn alles so gelaufen wäre, wie sie es sich gedacht hat, sie zur Bank zurückgefahren hätte, damit sie von dort aus mit ihrem Auto nach Hause fahren kann. Anders wäre sie morgens nicht zur Arbeit gekommen. Es deutet darauf hin, dass sie nicht nur ihr Auto abholen wollte sondern dass sie sich mit dem unbekannten Mann in der Bank treffen wollte. Die Volksbank war damals am Kaiserdamm, wo es im Haus auch noch Wohnungen gegeben haben soll. Kurz nach Nancys Verschwinden ist die Bank dann umgezogen.

Im Jahr 1998 kurz vor Nancys Verschwinden war die Berliner Volksbank in Skandale verwickelt. Der Vorstandschef wurde festgenommen. Es stand auch schon der Umzug der Volksbank an den Potsdamer Platz fest in ein modernes Haus.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 53890.html

Es gab einen Prozess. Misgeld wurde letzen Endes freigesprochen.
Berlin - Der frühere Chef der Berliner Volksbank, Ulrich Misgeld, ist am Donnerstag vom Berliner Landgericht vom Vorwurf der Untreue und Beihilfe zum Millionenbetrug freigesprochen worden. "Es gibt keine Anhaltspunkte, dass der 53-jährige Manager und seine drei Mitangeklagten Geldanleger täuschen wollten", sagte Richter Heinz- Georg Gahlen. Die Staatsanwaltschaft hat Revision angekündigt.
Misgeld, zwei weitere Mitarbeiter der Volksbank und der ehemalige Chef der Bauträgergruppe Euwo, Peter Schiansky, standen wegen Geschäften mit Immobilienfonds vor Gericht. 600 Anleger sollen in den Jahren 1993 bis 1996 mit Investitionen für die Tabakmoschee in Dresden und ein Dienstleistungszentrum in Berlin-Spandau mehr als 65 Millionen Euro verloren haben. Die Anklägerin hatte vier Jahre Haft für Schiansky beantragt. Für Misgeld und seine früheren Kollegen verlangte die Staatsanwältin Bewährungsstrafen bis zu zwei Jahren.
https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 69997.html

Jedenfalls hatte die Berliner Volksbank vor Nancys Verschwinden für sehr negative Schlagzeilen gesorgt.

Wenn man davon ausgeht, dass der Polizei der Angerufene bekannt ist und sein Name nur nicht erwähnt wird, um ihn aus dem Fall herauszuhalten, weil er als Tatverdächtiger nicht in Frage kommt und es sich vielleicht um eine bekannte und einflussreiche Persönlichkeit handelt, dann spricht der Inhalt des Gesprächs" Wir fahren gleich los.." dafür, dass es keine kurzfristigen Änderungen bezüglich des Abholers gegeben hat, denn ansonsten hätte Nancy das wohl kurz erwähnt. Das "Wir" deutet meiner Auffassung nach eher darauf hin, dass alles wie vorgesehen ablaufen sollte.

Ich könnte mir vorstellen, dass ihr Noch- Ehemann, wenn er von diesen Umständen vielleicht etwas wusste oder ahnte , nicht wollte, dass seine Tochter in diesen etwas instabilen Verhältnissen aufwächst und vielleicht doch nicht damit einverstanden war, dass seine Tochter bei der Mutter und ihrem Freund lebt. Ist natürlich nur Spekulation.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

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Kleine Streifgedanken

- Dass der NE Nancy die vereinbarte Abholung zur Notarin kurzfristig absagte, hat an sich schon ein G'schmäcke, angesichts des Verschwindens der Frau am selben Tat. Das ist neutral ausgedrückt: Ein komischer Zufall.

- Es könnte auch so gewesen sein, dass der NE direkt zur Notarin fuhr und ein zweiter Mann selbständig handelte und die NF abholte.
Das Auto des NE sollte vermutlich nicht an der Bank gesichtet werden.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich fasse nochmals meine letzten Gedanken zusammen:

1. Die Polizei weiß wer der Unbekannte ist, den Nancy angerufen hat, nennt aber seinen Namen nicht, weil auf ihm kein Tatverdacht lastet und weil seine Persönlichkeitsrechte deshalb geschützt werden sollen. Er hat für die Tatzeit vermutlich ein wasserdichtes Alibi. Die Polizei ist auf den Namen des Angerufenen gekommen, weil der Anruf kostenpflichtig war und daher für die Telefonrechnung gespeichert worden war.

Der Unbekannte muss einen Bezug zum Arbeitsplatz haben, denn da Nancy ihr Auto vor der Bank hat stehen lassen, wollte sie nach dem Notartermin dorthin zurückkehren. Sie wollte dort mit dem Unbekannten die Scheidungsvereinbarung mit Sekt feiern, vermutlich als ersten Schritt in die ersehnte Freiheit. Im Haus der Berliner Volksbank ( Kaiserdamm 86) gab es damals auch Wohnungen. Dort hätte man Sekt trinken können. Nach der kleinen Feier wäre sie nach Königs Wusterhausen in die Wohnung zurück gekehrt, die sie damals mit Freund und Tochter bewohnt hat.

2. Bezüglich des Anrufs des NE wegen Absage der Abholung gibt es nur seine Aussage, denn eingehende Anrufe wurden vermutlich nicht gespeichert, da sie nichts gekostet haben. Die Aussage des NE kann man glauben oder auch nicht.

3. Nancy hatte Geheimnisse ( vermutlich ein Techtelmechtel am Arbeitsplatz) und daher schien es zunächst im Bereich des Möglichen zu liegen, dass sie sich freiwillig aus ihrem bisherigen Lebensumfeld verabschiedet hat, zumal es damals im Vorstand der Berliner Volksbank Probleme gab ( Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen den Vorstandschef). Da sie Sekretärin im Vorstandsbüro war, könnte ihr das zu unangenehm geworden sein.

4. Ich gehe davon aus, dass Nancy wie verabredet abgeholt worden ist und dass sie dann an einem unbekannten Ort getötet worden ist. Genauere Szenarien muss man sich noch durch den Kopf gehen lassen. Einen Mittäter oder Gehilfen halte ich für sehr wahrscheinlich, denn alles musste schnell gehen, da der Notartermin anstand. Das konnte einer alleine schlecht bewerkstelligen.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa

Alles logisch und stimmig, besonders auch warum man zunächst von einem freiwilligen Verschwinden ausgegangen ist.
Und dieser Aufstieg zur Vorstandssekretärin? Da hatte sie eventuell auch einen Gönner im Rücken, wobei es die Bank ehrt, eine Frau
aus dem Bundesland Brandenburg in eine hervorragende Stellung berufen zu haben.

Diesen Abend nach dem Notartermin hatte sie sich sehr schön vorgestellt. Das sollte ihr großer Abend werden, auf den sie sich freute.
Und dann kam alles ganz anders.

Bezüglich des Anrufs vom NE, an den du ein Fragezeichen machst, also wenn ausgemacht war, dass der NE sie abholt, dann finde ich die
Absage aus seiner Sicht nachvollziehbar, weil er vorausschauend der geplanten Dinge einfach vor der Bank mit seinem Auto nicht gesehen
werden wollte.

Wenn man der NF habhaft werden wollte, dann wollte man nicht, dass sie sich ein Taxi nimmt. Von daher macht der Anruf m.E. Sinn.
Allerdings gab das Video nicht her, dass der NE eine andere Fahrmöglichkeit offeriert hatte. Aber das musste zwingend so gewesen sein,
wenn die Filmhandlung mit dem Sektanruf stimmt und wenn NF auf ihrem Weg zum Notar verschwand. Mit dem eigenen Wagen ist sie
nicht gefahren. Also ist sie zu jemandem eingestiegen, den sie kannte und dem sie vertraute. So sagte es der Kommissar.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

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Man kann sich schon darüber wundern, dass Nancy nicht ihrem PKW zum Prenzlauer Berg gefahren ist um den Notartermin wahrzunehmen. Ein guter Grund für das Belassen des Fahrzeugs vor der Bank kann gewesen sein, dass sie einen Anlass haben wollte, um nochmals zur Bank zurückzukehren und dann erst später nach Hause zu fahren. Vielleicht hat sie vorgegeben dort noch unaufschiebbare Arbeiten erledigen zu müssen, während sie in Wirklichkeit dort mit einem Unbekannten die notarielle Scheidungsvereinbarung feiern wollte. Diese geheimnisvollen Dinge dürften ihrem Noch Ehemann und dem Freund später zu denken gegeben haben. Alles in allem sicher auch ein Grund warum dieser Vermisstenfall medial so wenig beachtung gefunden hat und wohl auch recht schnell in Vergessenheit geraten ist bis er zehn Jahre später wieder in den Focus gerückt ist.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 18. Februar 2021, 15:32:27 Man kann sich schon darüber wundern, dass Nancy nicht ihrem PKW zum Prenzlauer Berg gefahren ist um den Notartermin wahrzunehmen. Ein guter Grund für das Belassen des Fahrzeugs vor der Bank kann gewesen sein, dass sie einen Anlass haben wollte, um nochmals zur Bank zurückzukehren und dann erst später nach Hause zu fahren.
Das erscheint mir noch viel wahrscheinlicher, als die Annahme, dass sie nicht gerne im Berufsverkehr und in fremder Umgebung Auto fuhr. So einen ängstlichen, Gefahren meidenden Eindruck macht sie auf mich nicht.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Diesen Abend nach dem Notartermin hatte sie sich vermutlich sehr schön vorgestellt, wie man an der Telefonszene im xy-Video sehen konnte.
Das sollte ihr großer Abend werden, auf den sie sich freute und den sie vermutlich frei für sich genießen wollte. Das Kind wurde vom Lebensgefährten betreut. Der Lebensgefährte und das Kind hätten diesen verlängerten Abend nicht mitbekommen. Akten aufzuarbeiten kann man immer glaubhaft ins Feld führen. Doch dann kam alles ganz anders.

Im Leben, im Leben, geht mancher Plan daneben.
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe mir nochmals den xy Filmbeitrag angesehen und habe festgestellt, dass dort besonders auf das enge und sehr gute Verhältnis von NF und ihrer Tochter hingewiesen worden ist, was sich beispielsweise an einem gemeinsamen Bild von Mutter und Tochter gezeigt hat, was die Mutter auf ihrem Schreibtisch am Arbeitsplatz hatte und was auch die Tochter dann später in ihrer Wohnung gut sichtbar aufgestellt hatte. Nancy hat sich auch am Tag ihres Verschwindens sehr liebevoll von ihrer Tochter verabschiedet. Das wurde auch sehr eindrucksvoll dargestellt. In den Erzählungen der Tochter spielt der Vater keine Rolle. Sie erwähnt nur, dass er zum Zeitpunkt des Verschwindens bereits eine neue Freundin hatte. Zu dem Freund der Mutter scheint die Tochter auch kein besonders enges Verhältnis gehabt zu haben, denn während sie mit ihm abends gespielt hat, hat sie immer wieder ihre Mutter erwähnt, deren Rückkehr sie sehnsüchtig erwartet hat.

Des Weiteren wurde die besondere Tüchtigkeit von NF in ihrem Beruf hervorgehoben. Zwar hatte die Berliner Volksbank im Juni 1998 Probleme, weil der Vorstandschef festgenommen worden war, aber ich glaube, dass die Bank diese Probleme zum Zeitpunkt von Nancys Verschwinden bereits durch Austausch des Vorstands weitgehend gelöst hatte. Nancy war erst seit kurzer Zeit als Sekretärin in den Vorstand berufen worden und ich glaube, dass dieses mit dem Personalwechsel im Vorstand zu tun hatte. Durch den Wechsel kam ihre Chance auf beruflichen Aufstieg. Wenn sie nicht verschwunden und sehr wahrscheinlich getötet worden wäre, dann hätte sie exzellente berufliche Aussichten gehabt. Darauf wurde im xy Fall auch nochmals ausdrücklich hingewiesen. Für einen Suizid oder ein freiwilliges Verschwinden bestand nicht der geringste Anlass.

Die Tochter erwähnt im Film, dass es bei dem Notartermin um Gütertrennung ginge, aber auch darum, wer das Haus bekommt. Also kann man davon ausgehen, dass NF und ihr Noch Ehemann ein gemeinsames Haus hatten. Nach der Trennung hat der NE offenbar in diesem Haus alleine gewohnt, denn Nancy und ihre Tochter sind in eine Wohnung gezogen. Dass die beiden das gemeinsame Haus verlassen haben, deutet daraufhin, dass die Trennung von Nancy ausging und dass sie ihrem Mann das Haus zunächst überließ. Aber es stand natürlich aus, dass er sie auszahlt. Nancy hatte wohl vor gemeinsam mit ihrem neuen Freund ein Haus zu kaufen. So ganz ausgegoren waren die Pläne aber wohl noch nicht und im xy Film wurde der geplante Hauskauf wohl vor allem deshalb erwähnt um zu dokumentieren, dass Nancy sehr wohl an einer für sie günstigen finanziellen Regelung in der Scheidungsvereinbarung interessiert war. Ansonsten hätte man annehmen können, dass sie, da sie dem NE bei der Trennung das Haus überlassen hat, auch an einem finanziellen Ausgleich nicht sonderlich interessiert war. .

Nancy hatte offenbar Geheimnisse, denn sie hat unmittelbar vor verlassen des Arbeitsplatzes einen Unbekannten angerufen, um mitzuteilen, dass sie sich nun ( "Wir") auf den Weg zum Notar machen und dass er schon mal den Sekt für später kalt stellen soll. Ich gehe davon aus, dass der NE von diesem Geheimnis nichts wusste und dass er daher auch nicht geahnt hat, dass Nancy diesen Mister X ständig auf dem Laufenden gehalten hat und auch Bescheid gegeben hat, dass sie den Arbeitsplatz verlässt um zum Notar zu fahren. . Da sie nicht erwähnt hat, dass sie nicht vom Ehemann sondern von jemand anderem abgeholt wird, gehe ich davon aus, dass es keine Änderung des Ablaufs gegeben hat und dass der NE sie abgeholt hat. Dass er Nancy nicht wie geplant abgeholt hat, halte ich für eine Schutzbehauptung, damit er nicht in Verdacht gerät. Ich vermute, dass der Anruf an den Unbekannten im Film nur deshalb Erwähnung gefunden hat, um zu verdeutlichen, dass es keine Planänderung betreffend der gemeinsamen Fahrt zum Notar gegeben hat, denn sonst hätte der Unbekannte, der über jedes Detail informiert worden ist, auch darüber Bescheid gewusst.

Wenn alles gut gelaufen wäre, so wie Nancy es sich vorgestellt hat, dann wäre sie wohl nochmals an den Arbeitsplatz zurückgekehrt. Nicht umsonst hat sie ihr Fahrzeug vor dem Haus Kaiserdamm 86 belassen. Vermutlich hätte sie sich dort auch mit dem Unbekannten getroffen. Sieser spielt aber wohl bei der Aufklärung des Falles keine Rolle, denn er gehört nicht zum Kreis der tatverdächtigen.

Ich vermute, dass die Polizei nach wie vor den NE verdächtigt hat. Der Kommissar erwähnte, dass er nach Durchsicht der Ermittlungsakten von einem Mord ausgeht. Offenbar bewertet er die Ermittlungsergebnisse anders als sein Kollege aus dem Jahr 1998, der am Anfang zuständig war. Es war auch von einer Spurenlage die Rede, die mit neuen kriminalistischen Methoden untersucht werden sollte. Auch hat Kommissar Küchler vvon der Polizei Frankfurt/Oder ein DNA Massenscreening erwähnt, das eventuell angeordnet werden sollte . Es muss also irgendwo relevante Spuren gegeben haben. Dafür kommt als Spurenort in erster Linie das Fahrzeug des NE in Frage, denn die Polizei geht wohl davon aus, dass es zur Tat genutzt worden ist. Vielleicht wurde dort DNA von einem bislang Unbekannten festgestellt, der bei der Tat geholfen haben könnte. Außerdem erhofft sich der Kommissar, dass sich noch Personen melden, die etwas aussagen, was sie 1998 noch nicht ausgesagt haben. Hier könnte er vielleicht die damalige Freundin des NE im Visier haben, die vielleicht wusste, was abgelaufen ist, die aber geschwiegen hat, weil sie damals eine Liebesbeziehung zum NE hatte, die vielleicht aber nicht mehr bestand. Nach wie vor glaube ich daran, dass der mögliche Täter Hilfe hatte bei der Ausführung der Tat. Der Helfer /Mittäter wird sich natürlich nicht melden, aber vielleicht weiß eine dritte Person etwas.Da kommt die Freundin in Betracht.

Ist natürlich alles nur Spekulation. .
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

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AngRa,

deine Zusammenfassung ist ein runder Abschluss dieses Falles. Ich denke, dass deine Darstellung am erklärungsstärksten ist. Es muss einen Helfer gegeben haben. Die Abholung von NF bei der Bank fand statt, in welchem Auto, ob mit einer oder zwei Personen, sei dahingestellt. Ich finde, dass du aus den Filmfakten und aus den polizeilichen Verlautbarungen sehr gut sowohl das Beziehungsgefüge von NF zu ihren Angehörigen, als auch die Motivlage im Zusammenhang mit NFs Entscheidungen und auch ihren finanziellen Ansprüchen herausgearbeitet hast. Deine Kombinationen, was den Vorstandswechsel und NFs Chancen anbelangte, finde ich auch sehr gelungen.

Besten Dank, AngRa!
Irrtumsvorbehalt
Yanell
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von Yanell »

habe mich jetzt durchgelesen und denke, dass dieser Fall im Zusammenhang mit den erwähnten 236 Vermissten- und Todesfällen rund um die Göhrdemorde gehen könnte. Femizid, ausgelebter Frauenhass

In der DDR musste man nach den Geschichten, die man hört, verheiratet sein, wenn man sein Elternhaus verlassen wollte. Singles bekamen ganz schlecht eine eigene Wohnung und war auch nicht gewünscht. Deshalb heirateten so viele so früh und bekamen Kinder, weil es Geld gab.

Mir fällt auf, dass nichts darüber bekannt ist, ob Kollegen oder Kolleginnen gesehen haben, in welche Richtung sie gegangen ist.

Gab es einen beratenden Anwalt, der ihr unterstützend zur Seite stand und sie spontan gefahren haben könnte? Jedoch auf Seiten der Männer stand?

Zur Fahrstrecke Bank Kaiserdamm bis nach KW (Königs Wusterhausen) sind es mindestens 40 Minuten Fahrzeit
Zur Fahrstrecke Bank Kaiserdamm bis nach Prenzlauer Berg werden mindestens 20 Minuten veranschlagt, eher mehr wegen Berufsverkehr.
Fahrstrecke mit S-Bahn zur Schönhauser Allee 100+ incl. Fußweg ca. 40 Minuten
Fahrstrecke mit S-Bahn zur Danziger Str. 60+ incl Fußweg ca. 60 Minuten (beides aktuelle Adressen von Notarinnen am Prenzlauer Berg)

Der Umgang mit ihrem Freund wurde ja als Nutzverhältnis dargestellt, wobei sie ihn ja damit nicht gemeint haben wird als Prinz...
Prinz holte sie aber auch nicht ab, da der Sekt kalt gestellt werden sollte... war sie jetzt eine Prinzessin, eine Königin, eine Kaiserin, eine Göttin in ihren oder in seinen Augen? Gab es in der DDR ein Lieblingsmärchen über Prinzen, außer "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"? Oder wieder eine Falle in die SM-Welt?

Wer hat sie befördert?
Wer wurde nicht befördert? Aber stattdessen Prinz?
Was wusste sie über die Skandale?
Will man als Tochter wissen, wer der Täter ist, wenn es der eigene Vater sein könnte?

Wer einmal mitbekommen hat, dass ein Leben im Zusammenhang mit Geld gefährdet ist, lebt gerne in Mietwohnungen, um ja niemanden auf die falschen Gedanken zu bringen. Kann die Tochter vollkommen verstehen... ob es gleichzeitig eine unbewusste Aussage ist...

Nur meine Gedanken dazu.
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AngRa
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe mir das Telefongespräch mit dem Unbekannten im Filmfall nochmals angehört. Vom "Prinzen" habe ich da nichts gehört. Ich habe den Anfang des Gesprächs akustisch so verstanden, dass sich Nancy sehr vertraut mit den Worten: "Ich bin`s " gemeldet hat. Sie hat offenbar so oft mit der Person telefoniert bzw. geredet, dass sie davon ausgehen konnte, dass sie sogleich an ihrer Stimme erkannt wird und nicht mal mehr ihren Namen nennen muss.

Es scheint wohl tatsächlich so zu sein, dass die Arbeitskollegen nicht beobachtet haben wie Nancy das Gebäude gegen 16.38 Uhr verlassen hat. Die exakte Zeitangabe stammt von der Stechuhr. Ich halte das aber nicht für außergewöhnlich, denn die Kollegen werden mit irgendwelchen Arbeiten beschäftigt gewesen und hatten keine Zeit und keinen Anlass zu beobachten, wer, wann und wie das Haus verlässt. Ich bin mir sicher, dass Nancy das Haus verlassen hat und dann bei einer ihr vertrauten Person ins Fahrzeug gestiegen ist. Ich gehe von einer klassischen Beziehungstat aus, die bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, weil die Polizei am Anfang, als die Spuren noch heiß waren, nicht konsequent ermittelt hat, weil sie ein freiwilliges Verschwinden für möglich gehalten hat.

Dass die Tochter im Filmfall betont, dass ihre Wohnung nur gemietet ist, könnte sehr wohl ein Fingerzeig dahingehend sein, dass es mit gekauften Immobilien letzten Endes vor allem im Falle einer Scheidung nur Ärger gibt, weil unter Eheleuten, die Zugewinngemeinschaft vereinbart hatten, zumindest ein Wertausgleich für eine Immobilie erfolgen muss, auch wenn ein Partner nicht im Grundbuch als Eigentümer eingetragen ist, weil der andere Partner die Immobilie eventuell geerbt und mit in die Ehe gebracht hat. Ein solcher Wertausgleich kann bei steigenden Immobilienpreisen hoch sein und wird oft als ungerecht empfunden. . Vielleicht sollte hier eine Erinnerung an den Streit der Eltern angedeutet werden. Eventuell sollte aber auch gezeigt werden, dass sie kein Erbteil von ihrer Mutter erhalten hat von dem sie hätte eine Wohnung kaufen können, was bedeuten würde, dass die Mutter nicht für tot erklärt worden ist, was nach dem Verschollenheitsgesetz nach zehn Jahren möglich gewesen wäre.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL NANCY FÖRSTER (29), KÖNIGS-WUSTERHAUSEN, 1998

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Yanell hat geschrieben: Montag, 22. Februar 2021, 19:54:47 In der DDR musste man nach den Geschichten, die man hört, verheiratet sein, wenn man sein Elternhaus verlassen wollte. Singles bekamen ganz schlecht eine eigene Wohnung und war auch nicht gewünscht. Deshalb heirateten so viele so früh und bekamen Kinder, weil es Geld gab.
Die Verbindung des Elternpaare war, wenn die Tochter zum Zeitpunkt des Verschwindens (1998) 9 Jahre alt war, in der letzten Phase der DDR.
Da könnten durchaus Zweckgedanken, neben Sympathie, eine Rolle gespielt haben und es muss nicht die große, tiefe Liebe gewesen sein. Manchmal erwächst die Liebe erst mit den Jahren. Mit dem Umbruch im Jahr 1989 war das Baby da. Da änderte sich alles in Wirtschaft und Politik. Vielleicht hat der Mann das Haus in die Ehe gebracht. Das eigene Haus war schon ein Privileg. Das Töchterchen war eine Freude und eine Aufgabe. Hier war wohl noch alles in Ordnung. Erst, als dann neues Arbeitsrecht wirksam wurde, als Jobs wegfielen und man keinen Rechtsanspruch auf Arbeit mehr hatte, könnten die ersten Eintrübungen gekommen sein.

NF muss sich in der DDR qualifiziert haben, und zwar so, dass sie bei der Volksbank angenommen wurde. Von Finanzen hat sie was verstanden, auch in der Umbruchszeit. Das war mit Sicherheit kein Nachteil. Ich habe schon mal was über die Gewinner und Verlierer des Umbruchs geschrieben, sowie über Befindlichkeit und Gefühle von Verlierern, was ich nicht mehr wiederholen brauche. https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=169774#p169774

Zur Frage Yanells hinsichtlich eines Rechtsanwalt des Vertrauens von NF.
Ich gehe davon aus, dass NF einen Rechtsanwalt hatte. Es ist angeklungen, dass das Verfahren reibungslos verlief, und dass die notarielle Vereinbarung nur noch eine Formsache war. Das Scheidungspaar war sich einig, weshalb es keiner Begleitung durch die RAe bedurfte. Anders, wenn sie wie Hund und Katz gewesen wären. Das mag von einer Seite möglicherweise Strategie gewesen sein, das wahre Gesicht zu verbergen, damit sich die Gegenseite arglos und sicher fühlen sollte. Wenn es der Plan war, so ist dieser aufgegangen. Dann wäre aber die Harmonie in den Scheidungsverhandlungen in einem ganz anderen Licht zu sehen.

Als Motive könnten stehen: Verbitterung, Benachteiligung durch den politischen Umbruch, Missgunst, Ungerechtigkeitsgefühle, schmerzhafte Machtlosigkeitsgefühle, finanzielle Ausgleichsverpflichtungen, Kindesentzug und Unterhaltszahlungen ?

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Meine Ausführungen sind spekulative Hypothesen. Es gilt für alle die Unschuldsvermutung.
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