VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Catch22 hat geschrieben: Donnerstag, 11. August 2022, 07:51:54 Der Warntag 2020 war in Todtmoos leider ein Schuss in den Ofen. Keine einzige Sirene heulte dort. Pech, denn sonst bestünde hierin ein markanter Ankerpunkt für das Erinnerungsvermögen von Zeugen.

Im Übrigen finde ich die eher philosophische Betrachtungsweise von @Truefinder sehr lohnenswert, weil sie hilft, den Blick zu weiten. Wir sollten über den Tellerrand der Wehraschlucht und eines Wanderunfalls hinausdenken.
Ich glaube, an einen Wanderunfall glauben mittlerweile die allerwenigsten.
Wahrscheinlich größtenteils Menschen aus der Region um Todtmoos, die ein Verbrechen nicht wahr haben wollen, da es ihr Empfinden von Sicherheit, wenn sie im Wald spazieren gehen, erheblich herabsetzen würde.

Leider passieren Morde überall, auch im Schwarzwald. Dass in Großstädten mehr Verbrechen passieren, liegt daran, dass dort mehr Menschen leben. Ansonsten sind abgelegene Örtlichkeiten wie der Wald und insbesondere der riesige Schwarzwald natürlich viel geeigneter. Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass im Schwarzwald wahrscheinlich viel mehr Leichen liegen als bekannt ist. Die wurden halt nie gefunden. Das sollte einem allein der gesunde Menschenverstand sagen.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Freitag, 12. August 2022, 17:03:25 Ich glaube, an einen Wanderunfall glauben mittlerweile die allerwenigsten.
Wahrscheinlich größtenteils Menschen aus der Region um Todtmoos, die ein Verbrechen nicht wahr haben wollen, da es ihr Empfinden von Sicherheit, wenn sie im Wald spazieren gehen, erheblich herabsetzen würde.

Leider passieren Morde überall, auch im Schwarzwald. Dass in Großstädten mehr Verbrechen passieren, liegt daran, dass dort mehr Menschen leben. Ansonsten sind abgelegene Örtlichkeiten wie der Wald und insbesondere der riesige Schwarzwald natürlich viel geeigneter. Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass im Schwarzwald wahrscheinlich viel mehr Leichen liegen als bekannt ist. Die wurden halt nie gefunden. Das sollte einem allein der gesunde Menschenverstand sagen.
Also, ich lebe in der Umgebung des Verschwindens von Scarlett S. und die meisten Einheimischen hier glauben schon lange nicht mehr an einen Wanderunfall auf der Wehratalstrecke.

Ich bin Geländegänger und viel abseits der regulären Wege unterwegs mit meinen Hunden, aber eine Leiche habe ich in Jahrzehnten noch nie gefunden. :( Gott sei Dank!
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Ticino hat geschrieben: Freitag, 12. August 2022, 22:21:52 Also, ich lebe in der Umgebung des Verschwindens von Scarlett S. und die meisten Einheimischen hier glauben schon lange nicht mehr an einen Wanderunfall auf der Wehratalstrecke.

Ich bin Geländegänger und viel abseits der regulären Wege unterwegs mit meinen Hunden, aber eine Leiche habe ich in Jahrzehnten noch nie gefunden. :( Gott sei Dank!
Man findet sowas selten weil die Leichen natürlich auch nicht gefunden werden sollen.
Auch Seen kommen in Frage. Ich habe erst heute gelesen, dass mehrere Leichen in einem ausgetrocknet See bei Las Vegas gefunden wurden und man rechnet mit weiteren Funden. Manche der Opfer werden der Mafia zugeschrieben. Eine befand sich in einem Fass.

Ich bin auch heilfroh so etwas nie gefunden zu haben. Und sollte ich etwas Ungewöhnliches wie z. B. schwarze Plastiktüten mit etwas drin irgendwo im Wald finden, würde ich wohl auch nicht nachsehen wollen was drin ist.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Freitag, 12. August 2022, 22:55:13 Man findet sowas selten weil die Leichen natürlich auch nicht gefunden werden sollen.
Wie und wo hätte ein Täter entlang des Wanderwegs im Wald eine Leiche und den sperrigen Rucksack nebst reflektierender Isomatte spontan so gut verbergen können, dass trotz aller Suchmaßnahmen bis heute rein gar nichts davon aufgefunden wurde? Eine tote Masse von mehr als 50 Kilogramm ohne jede Muskelanspannung schleppt kaum jemand weiter als ein paar zig Meter.

Hinzu kommt ein unkalkulierbares Entdeckungsrisiko während der Tat oder in der Nachtatphase durch andere Wanderer, die plötzlich und unerwartet auftauchen könnten. (Zudem verspricht das Auflauern eines Täters im Wald nicht zugleich, dass auch zeitnah ein geeignetes Opfer des Weges kommt. Andernorts gäbe es weitaus mehr und bessere Gelegenheiten für eine Straftat.)

Viel prädenstinierter sind Orte, die mit einem Fahrzeug angesteuert werden können – sowohl für einen Übergriff als auch für eine Leichenablage. Bei einem Übergriff denke ich beispielsweise an einen Parkplatz wie etwa den Wanderparkplatz an der alten Wehrabrücke (Zeugensichtung und Geruchsspur) oder den Busbahnhof in Wehr (Geruchsspur).

Als Ablageort freilich kommt zunächst eine Vielzahl an Örtlichkeiten in Frage, keinesfalls jedoch „überall“:
• per Fahrzeug erreichbar,
• dennoch abgelegen und nicht frequentiert,
• dem Täter vertraut (kennt sich aus und fühlt sich sicher),
• eher in einem engeren als einem weiteren Radius um den Tatort (Entdeckungsrisiko).

Essentielle Probleme zu einem Ablageort in der Region brachte @HP1 auf den Punkt:
HP1 hat geschrieben: Sonntag, 07. August 2022, 17:45:23 Die Gegend ist zwar vielerorts eher unwegsam, gleichzeitig auch recht frequentiert. Soll heißen, wo man eine Leiche mit vertretbarem Aufwand hintransportieren kann, da kommen eher früher als später auch irgendwelche Leute vorbei. Vergraben ist vielerorts eher problematisch, zum einen machen die allgegenwärtigen flachwurzelnden Fichten das Graben ohne schweres Gerät schwierig überall dort, wo es irgendwie "waldig" ist, zum anderen stößt man oft bereits nach 30-40cm Humusschicht auf Fels (Granit).
Kurz, ohne gute Ortskenntnisse, einfach "irgendwo im Wald", wird man dort eine Leiche eher schwer erfolgreich verschwinden lassen.
Dies grenzt die zuvor genannte „Vielzahl“ an Örtlichkeiten noch ganz erheblich weiter ein!


Gast hat geschrieben: Freitag, 12. August 2022, 22:55:13 Auch Seen kommen in Frage. Ich habe erst heute gelesen, dass mehrere Leichen in einem ausgetrocknet See bei Las Vegas gefunden wurden und man rechnet mit weiteren Funden.
Gewässer als Ablageort sind sehr problematisch. Der Auftrieb wird erst ab einer großen Tiefe durch den hohen Wasserdruck kompensiert. Alternativ ist eine gewaltige Erhöhung der Masse durch Gewichte erforderlich, was von vielen unterschätzt wird. Ebenso wird oft nicht an die Möglichkeit gedacht, dass sich durch Zersetzung Einzelteile lösen und auftreiben können. Selbst eine gute „Verpackung“ hilft hiergegen nicht zuverlässig, denn auch in Gewässern leben meist Tiere. Das Entdeckungsrisiko gerade an Gewässern mit Publikum ist erbeblich. Zudem ist der zumeist seichte Uferbereich zur Ablage ungeeignet, weshalb ein Boot oder zumindest ein Steg notwendig sind, um tieferes Wasser zu erreichen.

Einige Beispiele: Das direkt an der Etappe 6 gelegene Wehrastaubecken wurde 2021 wegen Revisionsarbeiten abgelassen, ein Fund dort nicht registriert. Der Schluchsee (ebenfalls ein Stausee) zieht viele Badegäste, Segler und auch Taucher an; er ist bis zu rund 60 Meter tief. Auch der touristisch sehr frequentierte Titisee mit einer Tiefe von bis zu knapp 40 Metern lädt zum Baden und Bootchenfahren ein. Mit einem Kraftfahrzeug legal nicht erreichbar ist der bis zu rund 30 Meter tiefe Feldsee am Feldberg, ein Ziel für Wanderer und Mountainbiker. Bliebe noch der nahegelegene Hochrhein mit einem Pegel von rund 6 bis 9 Metern, Ausflugsschiffen, Sportbooten und auch Flaneuren am Gestade. Wie erfolgreich überall dort eine Versenkung angesichts des zuvor Gesagten erscheinen mag, sei der individuellen Phantasie jedes Einzelnen überlassen …



Auch eine Geiselnahme kommt in Betracht:
HP1 hat geschrieben: Sonntag, 07. August 2022, 17:45:23 Auch allein stehende Häuser außer Sicht- und Rufweite von Nachbarn gibt es zuhauf. Das (auch längerfristige) Festhalten eines lebenden Opfers wäre da technisch recht gut zu bewerkstelligen.


Grundsätzlich bei Annahme einer Straftat – gleich ob Tötungsdelikt oder Geiselnahme – halte ich eine Beziehungstat für wahrscheinlicher als eine Zufallstat. Das Opfer müsste also zuvor schon einmal Kontakt mit dem Täter gehabt, ein oberflächliches Vertrauen gefasst haben. Gegen einen Zufallstäter spricht, dass es, soweit ersichtlich, weder vor noch nach dem Verschwinden Scarletts vergleichbare, sich wiederholende Vorfälle bzw. Delikte in der Region gab. Zudem käme ein Einheimischer mit guter Ortskenntnis sehr viel eher in Betracht als ein Tourist.

Wurden denn beispielsweise die beiden Pub-Bekanntschaften aus Schluchsee ermittelt und befragt? Waren sie ortsansässig oder Urlauber? Immerhin war es die Begegnung wert, der Freundin per WhatsApp mitgeteilt zu werden.
Gast

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Catch22 hat geschrieben: Samstag, 13. August 2022, 14:21:33 Wie und wo hätte ein Täter entlang des Wanderwegs im Wald eine Leiche und den sperrigen Rucksack nebst reflektierender Isomatte spontan so gut verbergen können, dass trotz aller Suchmaßnahmen bis heute rein gar nichts davon aufgefunden wurde? Eine tote Masse von mehr als 50 Kilogramm ohne jede Muskelanspannung schleppt kaum jemand weiter als ein paar zig Meter.

Hinzu kommt ein unkalkulierbares Entdeckungsrisiko während der Tat oder in der Nachtatphase durch andere Wanderer, die plötzlich und unerwartet auftauchen könnten. (Zudem verspricht das Auflauern eines Täters im Wald nicht zugleich, dass auch zeitnah ein geeignetes Opfer des Weges kommt. Andernorts gäbe es weitaus mehr und bessere Gelegenheiten für eine Straftat.)

Viel prädenstinierter sind Orte, die mit einem Fahrzeug angesteuert werden können – sowohl für einen Übergriff als auch für eine Leichenablage. Bei einem Übergriff denke ich beispielsweise an einen Parkplatz wie etwa den Wanderparkplatz an der alten Wehrabrücke (Zeugensichtung und Geruchsspur) oder den Busbahnhof in Wehr (Geruchsspur).

Als Ablageort freilich kommt zunächst eine Vielzahl an Örtlichkeiten in Frage, keinesfalls jedoch „überall“:
• per Fahrzeug erreichbar,
• dennoch abgelegen und nicht frequentiert,
• dem Täter vertraut (kennt sich aus und fühlt sich sicher),
• eher in einem engeren als einem weiteren Radius um den Tatort (Entdeckungsrisiko).

Essentielle Probleme zu einem Ablageort in der Region brachte @HP1 auf den Punkt:



Dies grenzt die zuvor genannte „Vielzahl“ an Örtlichkeiten noch ganz erheblich weiter ein!





Gewässer als Ablageort sind sehr problematisch. Der Auftrieb wird erst ab einer großen Tiefe durch den hohen Wasserdruck kompensiert. Alternativ ist eine gewaltige Erhöhung der Masse durch Gewichte erforderlich, was von vielen unterschätzt wird. Ebenso wird oft nicht an die Möglichkeit gedacht, dass sich durch Zersetzung Einzelteile lösen und auftreiben können. Selbst eine gute „Verpackung“ hilft hiergegen nicht zuverlässig, denn auch in Gewässern leben meist Tiere. Das Entdeckungsrisiko gerade an Gewässern mit Publikum ist erbeblich. Zudem ist der zumeist seichte Uferbereich zur Ablage ungeeignet, weshalb ein Boot oder zumindest ein Steg notwendig sind, um tieferes Wasser zu erreichen.

Einige Beispiele: Das direkt an der Etappe 6 gelegene Wehrastaubecken wurde 2021 wegen Revisionsarbeiten abgelassen, ein Fund dort nicht registriert. Der Schluchsee (ebenfalls ein Stausee) zieht viele Badegäste, Segler und auch Taucher an; er ist bis zu rund 60 Meter tief. Auch der touristisch sehr frequentierte Titisee mit einer Tiefe von bis zu knapp 40 Metern lädt zum Baden und Bootchenfahren ein. Mit einem Kraftfahrzeug legal nicht erreichbar ist der bis zu rund 30 Meter tiefe Feldsee am Feldberg, ein Ziel für Wanderer und Mountainbiker. Bliebe noch der nahegelegene Hochrhein mit einem Pegel von rund 6 bis 9 Metern, Ausflugsschiffen, Sportbooten und auch Flaneuren am Gestade. Wie erfolgreich überall dort eine Versenkung angesichts des zuvor Gesagten erscheinen mag, sei der individuellen Phantasie jedes Einzelnen überlassen …



Auch eine Geiselnahme kommt in Betracht:





Grundsätzlich bei Annahme einer Straftat – gleich ob Tötungsdelikt oder Geiselnahme – halte ich eine Beziehungstat für wahrscheinlicher als eine Zufallstat. Das Opfer müsste also zuvor schon einmal Kontakt mit dem Täter gehabt, ein oberflächliches Vertrauen gefasst haben. Gegen einen Zufallstäter spricht, dass es, soweit ersichtlich, weder vor noch nach dem Verschwinden Scarletts vergleichbare, sich wiederholende Vorfälle bzw. Delikte in der Region gab. Zudem käme ein Einheimischer mit guter Ortskenntnis sehr viel eher in Betracht als ein Tourist.

Wurden denn beispielsweise die beiden Pub-Bekanntschaften aus Schluchsee ermittelt und befragt? Waren sie ortsansässig oder Urlauber? Immerhin war es die Begegnung wert, der Freundin per WhatsApp mitgeteilt zu werden.
Muss nicht entlang des Wanderwegs sein. Wahrscheinlicher ist etwas tiefer im Wald. Auch muss niemand das Opfer geschleppt haben. In den Wald hineingelockt oder mit Ankündigung von Gewalt, etwa durch eine Waffe, in den Wald hineingezwungen ist doch viel einfacher und unauffälliger.

Auch diesen auflauernden Täter halte ich nicht für wahrscheinlich. Für viel wahrscheinlicher halte ich eine spontane oder semi-spontane Tat. Mit semi-spontan meine ich einen Täter, der erst nach Begegnung mit seinem Opfer den Gedanken einer Gewalttat entwickelt und daraufhin einen Hinterhalt plant.

Orte die mit einem Fahrzeug angesteuert werden können halte ich ebenfalls für wahrscheinlicher.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Samstag, 13. August 2022, 15:14:46 Muss nicht entlang des Wanderwegs sein. Wahrscheinlicher ist etwas tiefer im Wald. Auch muss niemand das Opfer geschleppt haben. In den Wald hineingelockt oder mit Ankündigung von Gewalt, etwa durch eine Waffe, in den Wald hineingezwungen ist doch viel einfacher und unauffälliger.
Hast Du eine Vorstellung von der Topografie in der Wehraschlucht? „Etwas tiefer im Wald“ – ja auch schon unmittelbar neben dem Weg! – könnte leicht ein 45°-Gefälle oder ein noch steileres liegen, auch verbunden mit Absturzgefahr.

Gast hat geschrieben: Samstag, 13. August 2022, 15:14:46 Auch diesen auflauernden Täter halte ich nicht für wahrscheinlich. Für viel wahrscheinlicher halte ich eine spontane oder semi-spontane Tat. Mit semi-spontan meine ich einen Täter, der erst nach Begegnung mit seinem Opfer den Gedanken einer Gewalttat entwickelt und daraufhin einen Hinterhalt plant.
Eine spontane (oder auch geplante) Tat in diesem Gelände – ohne Leiche, ohne Rucksack und ohne Spuren?
Gast

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Catch22 hat geschrieben: Samstag, 13. August 2022, 17:16:10 Hast Du eine Vorstellung von der Topografie in der Wehraschlucht? „Etwas tiefer im Wald“ – ja auch schon unmittelbar neben dem Weg! – könnte leicht ein 45°-Gefälle oder ein noch steileres liegen, auch verbunden mit Absturzgefahr.




Eine spontane (oder auch geplante) Tat in diesem Gelände – ohne Leiche, ohne Rucksack und ohne Spuren?
Ja, ich kenne die Topografie. Könnte, muss aber nicht. Im letzten Video des Soldaten kann man sehen, dass es an manchen Stellen durchaus möglich ist, querfeldein in den Wald zu gehen.
Wenn man jemanden mit gezogener Waffe zwingt in den Wald oder einen wenig belaufenen, einsamen Pfad einzubiegen erübrigt sich das mit den Spuren und dem Gewicht.

Was mir auch gerade in den Sinn kommt, sind die sich häufenden Verbrechensmeldungen, die von Gruppen junger Männer begangen werden.
Die gibt es auch auf Wanderwegen wie dem Schluchtensteig.
In einer Gruppe fällt es natürlich nochmal leichter unentdeckt zu bleiben und Spuren zu verwischen.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Samstag, 13. August 2022, 21:03:06 Im letzten Video des Soldaten kann man sehen, dass es an manchen Stellen durchaus möglich ist, querfeldein in den Wald zu gehen.
Welches Video von Thomas Gast meinst Du? „Auf Scarletts Spuren“ vom 25.07.2021? Hier war der Ex-Legionär unterwegs zwischen Todtmoos und Todtmoos-Au. Dort sind die Wege breit, forstwirtschaftlich befahrbar und man gelangt tatsächlich ein Stück weit querfeldein ins Unterholz.

Scarlett aber dürfte ja wohl zumindest bis zum Wanderparkplatz an der alten Wehrabrücke gekommen sein (Sichtungszeugin und Geruchsspur) – ganz erheblich weiter südlich. Von dort geht es auf einem schmalen Pfad weiter, der erst ein kurzes Stück vor dem Staubecken in einen breiten Forstweg übergeht. Dieser Pfad führt durch dichten Bannwald in stark abschüssigem Gelände!

Und was den Abschnitt des Forstwegs bis zum Staubecken betrifft, dürfte dieser wohl längst gründlich abgesucht worden sein – einschließlich sehr vieler Meter links und rechts des Wegs.

Gast hat geschrieben: Samstag, 13. August 2022, 21:03:06 Was mir auch gerade in den Sinn kommt, sind die sich häufenden Verbrechensmeldungen, die von Gruppen junger Männer begangen werden.
Die gibt es auch auf Wanderwegen wie dem Schluchtensteig.
Welche Verbrechen (= Mindeststrafe 1 Jahr!) wurden von Gruppen junger Männer auf dem Schluchtensteig begangen? Mir kam nichts davon zu Ohren.
Gast

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Catch22 hat geschrieben: Samstag, 13. August 2022, 22:10:29 Scarlett aber dürfte ja wohl zumindest bis zum Wanderparkplatz an der alten Wehrabrücke gekommen sein (Sichtungszeugin und Geruchsspur) – ganz erheblich weiter südlich.
Ich halte diese Annahme für gewagt. Tatsächlich sind wir nach all der langen Zeit mehr oder weniger dort wo wir auch schon am Anfang waren.
Jede Theorie ist so gut wie alle anderen.
Viele Zeugensichtungen haben sich bereits als falsch herausgestellt und die sehr alte Geruchsspur ist auch nichts auf das ich irgendetwas geben würde.
Auf der anderen Seite gibt es keine anderen glaubwürdigen Zeugen die Scarlett auf dem Steig gesehen haben und der letzte Handymast Login in Kombination mit der empfangsbestätigten Whatsapp Nachricht sprechen ja nun auch nicht dafür.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 15:45:47 Tatsächlich sind wir nach all der langen Zeit mehr oder weniger dort wo wir auch schon am Anfang waren.
Jede Theorie ist so gut wie alle anderen.
Wenn man von vornherein alle Anhaltspunkte je nach Gusto verwirft, anzweifelt, ignoriert oder sogar fiktive Anhaltspunkte konstruiert, nimmt es nicht Wunder, wenn man auf der Stelle tritt. Mutloser Defaitismus und Schwarzseherei führen nur weiter hinein ins Dunkel. Etwas mehr Zuversicht und Mut, den Blick zu weiten, können helfen, konstruktiv Neues zu denken.

Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 15:45:47 Viele Zeugensichtungen haben sich bereits als falsch herausgestellt …
Viele sind aber nicht alle!

Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 15:45:47 Ich halte diese Annahme für gewagt.
… und die sehr alte Geruchsspur ist auch nichts auf das ich irgendetwas geben würde.
Sachargumente führen weiter als emotionale Einschätzungen.

Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 15:45:47 … mit der empfangsbestätigten Whatsapp Nachricht …
Die Primärquelle dazu sagte unmissverständlich, dass jene Nachricht eben nicht am 10.09.2020 zugegangen sei.
Gast

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Catch22 hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 17:07:21
Sachargumente führen weiter als emotionale Einschätzungen.


Die Primärquelle dazu sagte unmissverständlich, dass jene Nachricht eben nicht am 10.09.2020 zugegangen sei.
Zum Thema Geruchsspur vertraue ich lieber meinem Verstand und der sagt mir, dass da nach Monaten des Wind und Wetters nichts mehr sein kann.
Alles was über 48 Stunden hinaus geht, gilt in der Mantrailerszene bereits als umstritten.

Zum Thema WhatsApp vertraue ich auf das was Scarletts Vater im AM Forum gesagt hat und nicht auf eine Mainstream-TV Reportage. Ganz einfach weil ich mit TV Reportagen schon oft schlechte Erfahrungen gemacht habe und auch weiß wie Journalisten arbeiten.
Deshalb habe ich auch keinen Grund Teutones Beitrag zu dem Thema anzuzweifeln.
Wieso sollte er auch Unwahrheiten verbreiten?
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 20:12:12 Zum Thema Geruchsspur vertraue ich lieber meinem Verstand und der sagt mir, dass da nach Monaten des Wind und Wetters nichts mehr sein kann.
Alles was über 48 Stunden hinaus geht, gilt in der Mantrailerszene bereits als umstritten.
Du implizierst also, dass das K9-Team um Alexandra Grunow aus dilettantischen Blendern besteht?

Polizei und StA sehen das offenbar anders. Denn sonst wären in dem XY-Beitrag die Geruchsspur wie auch die Sichtungszeugin am Wanderparkplatz nicht so exponiert in Szene gesetzt worden. Und beides zusammen – Spur + Zeugin – erhöht insgesamt die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass Scarlett an jenem Nachmittag tatsächlich dort war.

Ein sehenswerter Videoclip von Aktenzeichen XY über das K9-Team vom 31.07.2022 mit Eindrücken und Infos zur Suche nach Scarlett:
https://www.facebook.com/ZDFAktenzeiche ... 347534026/

Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 20:12:12 Zum Thema WhatsApp vertraue ich auf das was Scarletts Vater im AM Forum gesagt hat und nicht auf eine Mainstream-TV Reportage. Ganz einfach weil ich mit TV Reportagen schon oft schlechte Erfahrungen gemacht habe und auch weiß wie Journalisten arbeiten.
Wie Journalisten arbeiten, weiß ich nur zu gut. Aber einen O-Ton mit Bild derart dreist zu fälschen, ohne dass dies das Verlangen nach einer Gegendarstellung nach sich zieht, übersteigt meine Vorstellungskraft bei weitem.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Ich kenne diese Frau nicht, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Ich war aber auf der Website und habe dort bei den Erfolgen lediglich ein paar wiedergefundene Hunde gesehen. Keine Menschen.
Aber mal abgesehen vom hohen Alter der Geruchsspur sind Mantrailer auch bei frischen Spuren sehr unzuverlässig und führen nur selten zu Erfolgen.
Die Polizei setzt die auch ein, richtig, weil man eben nichts unversucht lassen möchte und es ja ab und an auch mal klappt. Nebenbei erwähnt geht die Polizei auch Hinweisen von "Sehern" nach.
Ich verstehe allerdings nicht wie man sich so sehr an dieser Geruchsspur aufhängen kann, zumal es viel frischere Geruchsspuren gab, die ganz woanders hinführten. Wieso fanden die bei XY keinerlei Erwähnung?

Und von der XY-Vermisst Folge halte ich sowieso nicht viel. Die haben ja sogar die Tage teilweise durcheinander gebracht.
Nach deiner Logik könnte man auch vermuten, dass der Verdacht auf die 3 jungen Männer gelenkt werden soll. Die nehmen immerhin auch keinen unerheblichen Teil der Sendung ein und wirken noch dazu (ob gewollt oder ungewollt) höchst verdächtig.
Und dass Polizei und StA aus Waldshut Tingen das Drehbuch schreiben oder darüber entscheiden können, welche Hinweise in die Nachstellung mit hineinfließen und welche nicht, halte ich für Spekulation.

Da Teutone sich neulich hier im Forum zum Handy geäußert hat und nichts Gegenteiliges zum Whatsapp Doppelhaken von sich gab, erachte ich seine Äußerung von damals weiterhin als gültig.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 22:48:43 Ich verstehe allerdings nicht wie man sich so sehr an dieser Geruchsspur aufhängen kann, zumal es viel frischere Geruchsspuren gab, die ganz woanders hinführten. Wieso fanden die bei XY keinerlei Erwähnung?
Mit den „frischeren Geruchsspuren“ meinst Du wohl die von bzw. nach Ibach und die am Busbahnhof Wehr. Bei der Ibacher Spur handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Spur vom Vortag, wie ich schon mehrfach darlegte und mit einem Käse-Beispiel veranschaulichte. Weshalb die Spur in Wehr unter den Tisch fiel, ist sachlich für mich nicht nachvollziehbar.

Die Spur am Wanderparkplatz dagegen wird durch eine Zeugensichtung gestützt.

Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 22:48:43 Nach deiner Logik könnte man auch vermuten, dass der Verdacht auf die 3 jungen Männer gelenkt werden soll. Die nehmen immerhin auch keinen unerheblichen Teil der Sendung ein und wirken noch dazu (ob gewollt oder ungewollt) höchst verdächtig.
Diese Spur wurde von der Polizei ganz sicher ausermittelt und die drei jungen Männer als Verdächtige ausgeschlossen. Dramaturgisch hatten die drei die Aufgabe, etwas Wanderkolorit in den Beitrag zu bringen und staunend Scarletts Weltläufigkeit hervorzuheben.

Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 22:48:43 Und dass Polizei und StA aus Waldshut Tingen das Drehbuch schreiben oder darüber entscheiden können, welche Hinweise in die Nachstellung mit hineinfließen und welche nicht, halte ich für Spekulation.
Das Drehbuch wird von einem (meist freien) Autor verfasst – aber selbstverständlich in enger Abstimmung mit Polizei und StA. Woher sonst sollte der Autor Fakten und Intention der Ermittler kennen? Und zuletzt wird das Drehbuch von der StA gegengelesen. Die nämlich bestimmt als Herrin des Verfahrens die Ermittlungsrichtung(en) und wäre nicht erbaut, wenn die Phantasie des Autors hier querschießen würde.

Gast hat geschrieben: Sonntag, 14. August 2022, 22:48:43 Da Teutone … nichts Gegenteiliges zum Whatsapp Doppelhaken von sich gab, erachte ich seine Äußerung von damals weiterhin als gültig.
Dass Teutone niemals den exakten Zugangszeitpunkt der Nachricht explizit genannt hat, hatte ich bereits mehrfach thematisiert, auch mit dem exakten Zitat Teutones versehen. Wenn den Lesern das wissenschaftliche Textverständnis fehlt, den Inhalt zu erfassen, kann ich das nur bedauern.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Ein kurzes, aber beachtenswertes Interview von Bild mit EKHK i. R. Ulrich Bux zur Vermisstensuche – auch im Fall Scarlett und insbesondere über Mantrailer (Min. 23:30–26:15, Link enthält Sprungmarke):
https://youtu.be/mcqixxTtv58&t=1410s

Der dem Interview vorangestellte Filmbeitrag zeigt nur altes Material (Min. 18:07–23:30, Link enthält Sprungmarke):
https://youtu.be/mcqixxTtv58&t=1087s
Gast

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Catch22 hat geschrieben: Montag, 15. August 2022, 00:22:16 Diese Spur wurde von der Polizei ganz sicher ausermittelt und die drei jungen Männer als Verdächtige ausgeschlossen.
Das weißt du woher? Oder ist das nur eine Annahme/Wunschdenken deinerseits?

Es gab schon den Fall, wo der Mörder bei Xy in der Sendung saß und dort fröhlich in die Kamera gesprochen hat. Deshalb halt ich auch nix von "ganz sicher" oder "ausgeschlossen".
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Dienstag, 16. August 2022, 07:53:14 Das weißt du woher? Oder ist das nur eine Annahme/Wunschdenken deinerseits?
Selbstredend kann das nur eine Annahme sein. Was auch sonst? Keiner von uns kennt den Akteninhalt. Deine rhetorische Frage zielt wohl darauf ab, die Arbeit von Polizei und StA in Zweifel zu ziehen. Gibt es in Bezug auf die drei Wanderer auch nur den geringsten Anhaltspunkt dafür? Nein!

Anstatt das Haar in der Suppe zu suchen, das es womöglich gar nicht gibt, weil der Koch 'ne Glatze hat, macht es mehr Sinn, nach den Fleischstücken zu suchen. Oder bist Du Vegetarier? Macht nix, ist nur ein Sinnbild ;-)

Denkansätze gibt es genügend. Was beispielsweise bislang völlig im Dunkeln blieb: Scarletts Pub-Bekanntschaft(en) aus Schluchsee … Und: die Geruchsspur am Busbahnhof Wehr! Fiel sie unter den Tisch, weil sie nicht in ein präjudiziertes Bild passt?
Gast

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Catch22 hat geschrieben: Dienstag, 16. August 2022, 08:58:08 Denkansätze gibt es genügend. Was beispielsweise bislang völlig im Dunkeln blieb: Scarletts Pub-Bekanntschaft(en) aus Schluchsee … Und: die Geruchsspur am Busbahnhof Wehr! Fiel sie unter den Tisch, weil sie nicht in ein präjudiziertes Bild passt?
Da gebe ich dir Recht. Zum Pub-Besuch und den Bekanntschaften gibt es viel zu wenige wenige Infos und warum die Geruchsspur bis nach Wehr nie wirklich ernst genommen wurde, verstehe ich auch nicht. Denn eigentlich spricht nichts dagegen, dass Scarlett Wehr tatsächlich erreicht hat.
Catch22
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

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Gast hat geschrieben: Dienstag, 16. August 2022, 18:40:32 Zum Pub-Besuch und den Bekanntschaften gibt es viel zu wenige … Infos …
Hier können wir nur darauf vertrauen, dass dieser Ermittlungsansatz von der Polizei verfolgt werden konnte.

Gast hat geschrieben: Dienstag, 16. August 2022, 18:40:32 … und warum die Geruchsspur bis nach Wehr nie wirklich ernst genommen wurde, verstehe ich auch nicht.
Soweit ich mich an die Facebook-Postings von BFS erinnere, soll diese Spur nur direkt am Busbahnhof angezeigt worden sein. Von einer durchgehenden Spur (z. B. von der Staumauer) bis dorthin ist mir nichts bekannt.

Da Scarlett noch nie zuvor in Wehr war, ließ mich diese Spur schon frühzeitig aufhorchen. Dann jedoch entstand der Kuddelmuddel mit der (Rückwärts-) Spur von Ibach und es entbrannte förmlich ein völlig irrationaler Glaubenskrieg um die Spuren, an dessen Ende wohl keiner mehr an irgendwelche Geruchsspuren „glauben“ wollte. Sachargumente waren nicht gefragt. Mir ist mittlerweile rational erklärbar, weshalb die Ibacher Spur nur vom Vortag stammen kann. Dafür musste ich mir aber auch erst einmal das Käse-Beispiel erarbeiten, um davon überzeugt zu sein, dass es entscheidend auf das Alter der Spur ankommt für die Frage, ob Hunde die Laufrichtung überhapt noch erkennen können.

In Wehr dagegen kommt es auf die Ermittlung der Laufrichtung gar nicht an, weshalb das Alter der dortigen Spur sekundär ist. Es genügt allein die Tatsache, dass an der Haltestelle (denn mehr ist der Busbahnhof dort nicht) eine Spur angezeigt wurde. Wenn der dortige Mantrailer-Einsatz lege artis erfolgte, dann musste nach dem Auffinden der Spur ein zweites Team angesetzt worden sein, um die Spur zu verifizieren bzw. zu falsifizieren. Ob und mit welchem Ergebnis dies erfolgte, weiß ich nicht. Die Spur aber mit der wackligen und irrationalen Begründung vom Tisch zu wischen, die Eltern seien zuvor schon an der Haltestelle gewesen und deshalb von den Hunden mit Scarlett verwechselt worden, war vorschnell und falsch. Schließlich können Hunde selbst eineiige Zwillinge auseinanderhalten. Nur: Im Nachhinein ist Weisheit keine Kunst.

Als weiteres Kriterium mag hinzutreten, dass aus der Perspektive des 10.09.2020 die Wehrer Spur überhaupt nicht zu der bevorzugten Annahme eines Wanderunfalls passte und weitere Hinweise in Wehr (z. B. Zeugen, Zimmerbuchung) nicht gefunden werden konnten. (Der Möglichkeit eines Wanderunfalls musste angesichts realer Rettungschancen ohne jeden Zweifel und sofort nachgegangen werden. Deshalb hätte aber die Spur in Wehr nicht vernachlässigt werden müssen …)

Gast hat geschrieben: Dienstag, 16. August 2022, 18:40:32 Denn eigentlich spricht nichts dagegen, dass Scarlett Wehr tatsächlich erreicht hat.
Dieser Auffassung bin ich schon lange. Und nach der Logik verdient diese Variante sogar höchste Priorität.

Keine Zeugen und keine Zimmerbuchung etwa sind keine Ausschlusskriterien. Allein der Mobilfunk könnte die Stirn runzeln lassen: Wehr hat eine andere Funkzelle als Todtmoos. Aber ist das auch ein anderer Funkbereich („Location Area“)? Wir wissen es nicht. Die einfachste Erklärung dafür, dass Scarletts Handy nicht in der Funkzelle Wehr angemeldet war, ist der Flugmodus. Und plausibel noch dazu: aktiviert in der Funkstille in der Wehraschlucht (im Funkloch erfolgt kein „IMSI Detach“), um die ständige automatische Netzsuche zu unterbinden und so den Akku zu schonen, danach nicht wieder deaktiviert.

Wie es dann weitergeht, beschrieb ich schon am 25.07.2022, die Conclusio daraus findet sich hier zitiert:
Catch22 hat geschrieben: Montag, 25. Juli 2022, 19:24:58 Wäre Scarlett in Wehr angekommen, könnte ein Unfall auf Etappe 6 ausgeschlossen werden – und ein freiwilliges Untertauchen oder eine Straftat rückten in den Fokus:

• Wehr als Startpunkt nach Stühlingen (Standort Auto) → Straftat auf dem Weg nach Stühlingen?

• Wehr als Startpunkt Richtung Basel, Zürich, … → Untertauchen → Straftat …?
Gast

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT S. (26), BAD LIPPSPRINGE / ST. BLASIEN, 2020

Ungelesener Beitrag von Gast »

Nachdem ich sämtliche Beiträge gelesen habe, finde ich, dass die Schlussfolgerungen von catch22 am plausibelsten sind. Nur leider bringt auch diese Erkenntnis Scarlett nicht zum Vorschein...
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