UNGEKL. TODESFALL YOLANDA KLUG (23 †), LEIPZIG, 2019

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Jenny Böken, Kirsten Heisig, Unbek. Junge (Oelsa/Osterzgebirge), Isabelle Kellenberger, Malina Klaar, Yolanda Klug, Elisa Lam, Paula Maaßen, Christian Morgenstern, Theresa Stahl, Georgeta Tapu
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 19:57:49 An ein Verschwinden aus eigenem Antrieb glaube ich nicht. Yolanda hatte sich in Leipzig ein eigenes Leben aufgebaut, fernab von der Heimat. Sie hatte in Leipzig neue Freunde gefunden und warum sollte sie diese Menschen einfach mir nichts dir nichts ohne Erklärung verlassen und sich auch Jahre später nie mehr melden. Wenn man liest, was sie und ihre Schwester als Kinder bzw. Jugendliche geleistet haben ( Stichwort "Jugend forscht") und beispielsweise Zeichnungen für ein Buch des Vaters erstellt, dann muss sie unter einem ganz schönen Leistungsdruck gestanden haben. Davon hat sie sich später meiner Meinung nach befreit. Ich gehe davon aus, dass sie sich während ihres Architekturstudiums nicht stark unter Leistungsdruck gesetzt hat. Andernfalls wären Reisen etc. gar nicht möglich gewesen. Ob sie noch von den Scientologen bedrängt worden ist, ist nicht belegt. Ein Verschwinden aus eigenem Antrieb halte ich nicht für ausgeschlossen, aber auch für nicht sehr wahrscheinlich. Ich stelle es mir auch nicht so einfach vor an gefälschte Dokumente zu gelangen, die sie bei einem Abtauchen ins Ausland gebraucht hätte.
Ein Verschwinden aus eigenem Antrieb liegt für mich sehr nahe. Zwar gibt es keine konkreten Zeugenaussagen oder sonstigen Belege für Bedrängung durch Scientology, denn diese Organisation weiß dies zu verhindern. Sie haben organisatorisch ein wirkungsvolles Überwachungszentrum installiert, wie ich in einem Link von Karla Raven sowie einem öffentlich gemachten Referat im Internet gelesen habe. Für harmlos halte ich diese Abteilung nicht, wenn man nach einem Austritt praktisch für "vogelfrei" erklärt wird. Und jemand schrieb, dass S. versuche, in der Gesellschaft in Schlüsselpositionen hineinzukommen und über ihre Mitgliedschaft nicht sprechen zu wollen, weil es Privatsache sei. Gleichzeitig funktioniere diese Organisation wie eine Diktatur, die unbedingten Gehorsam fordere und keinen Widerspruch dulde. Und selbstverständlich sei Geheimhaltung angesagt. Somit ist es für mich kein Argument, dass mangels Belegen ein Druck nicht existiert hätte. Ich muss mir nur das Aussageverhalten des Vaters anschauen, das sind für mich sehr deutliche Indizien, dass der Mann eine Scheu, wenn nicht sogar eine Angst haben könnte, irgendwie die SC ins Gespräch zu bringen. Wenn ich von meiner These ausgehe
Ruhe vor S. zu haben
seis die Tochter oder der Vater, dann denke ich, dass dieses Bedürfnis eindeutig die Bekanntschaften und die Wohngemeinschaft in Leipzig überwiegt. Yolanda hatte im Grunde keine Familie, wie das normalerweise ihre Freunde haben. Die Familie ist schrecklich zerrissen. Es ist aber keine normale Scheidung, denn dort darf man beiderseits Kontakt zu den Kindern haben. Hier war das anders von den Statuten einer Sekte bestimmt. Und wenn Yolanda sich selbst und ihrem Vater etwas gewünscht hat, dann wohl ein seelisches Wohlergehen. Sie hat m.E. genau gewusst, was Sache ist. Gerade auch das Zusammensein mit der Schwester zusammen mit dem Vater hat sie genossen. Wer weiß, ob nicht die Schwester - wenn sie in diesem Überwachungsapparat beschäftigt ist - auch über Schlupflöcher Bescheid wusste? Es kann mir niemand erzählen, dass die Situation der zerrissenen Familie einschl. der psychischen Belastungen dadurch, in diesem Urlaub kein Thema war. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass das Thema "Familienbande", "Lebensglück und -frieden" sowie Perspektiven in diese Richtung, eine Rolle spielte. Die beiden Schwestern sollen sich sehr gut verstehen.

Noch ein Wort zu den beachtlichen Leistungen bei "Jugend forscht" und der Mitautorenschaft Yolandas in einem Buch: Von diesen Erfolgen lässt sich nicht automatisch schließen, dass das Studium Yolandas ebenso gut lief. Das ist deshalb nicht vergleichbar, weil die früheren Aktivitäten der Mädchen aus eigenem Antrieb und ohne Erwartungsdruck, sondern aus einer inneren, sprich intrinsischen Motivation angegangen wurden. Das Studium könnte ebenfalls intrinsisch begonnen worden sein, doch scheint bald eine Ernüchterung eingetreten zu sein. Yolanda hatte Lücken im Stoff und hatte Bammel vor einer Klausur. Das sind eindeutige Zeichen, dass sie nicht Feuer und Flamme war, sondern Ersatztätigkeiten lieber mochte. Ich zählte ja mal auf, welche Punkte in dem xy-Video herausstachen. Nicht ein Punkt über die Hochschule, mit Ausnahme der verhaltenen Antwort auf die Frage ihres Vaters im Afghanen-Lokal, wie es denn um das Studium stehe. Das sind für mich eindeutige Hinweise, dass Yolanda ein Abbruch des Studiums nicht schwer gefallen sein dürfte. Und die lockeren Freunde sind nicht mit Familienbanden vergleichbar.

Selbstverständlich kann ich ein Verbrechen oder eine Entführung wider Willen nicht ausschließen. Und tatsächlich bin ich mir auch nicht sicher. Aber nach meiner jetzigen Interpretation der Faktenlage:

- der besonders guten Beziehung zwischen Vater und Tochter,
- des verbalen und nonverbalen Aussageverhaltens des Vaters,
- der Aussagen der Polzeibeamtin, sowie des Fakts, dass
- der Vater noch in Leipzig weilte, dass
- der Ikea-Parkplatz weit entfernt von Yolandas Sozialbereich war,
- dass das Handy ausgeschaltet war,
- der gedämpften Studienbegeisterung Yolandas und - nicht zu vergessen -
- die Sanktionsvorschriften von S. für Abtrünnige,

würde ich zum jetzigen Zeitpunkt meine Wahrscheinlichkeiten in Prozenten wie folgt setzen:

Verbrechen durch Zufallstäter, insbes. welche von der Gruppe der üblichen Verdächtigen: 10%
Kriminelle Entführung mit Beziehungshintergrund: 40%
Einvernehmliches Untertauchen: 50%

Diese Wahrscheinlichkeiten können sich verändern.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 23:52:05 Ohne SC wäre hier genauso wenig los wie drüben bei Scarlett.
Kann sein.
Gast hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 23:52:05 Wer kauft schon Grusch bei IKEA wenn er aus seinem Leben verschwinden will oder macht extra einen Fakezettel.
Den Ermittlungen zufolge konnte sich niemand bei IKEA an Yolanda erinnern. Vermutlich wurden auch die verkauften Gegenstände in der fraglichen Zeit in der Belegregistratur überprüft, ob es einen Kauf von Gläsern, Blumentöpfen, Vorhang und Vorhangstange gab. War wohl Fehlanzeige. Dieser Einkaufszettel würde eher für ein unfreiwilliges Verschwinden sprechen.
Gast hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 23:52:05 2 Kumpels oder Kollegen stehen in einer Seitenstrasse oder Hofeinfahrt. Sie kommt vorbei und hat plötzlich Interesse an einem Tier oder einem Bauwerk oder sonst was und geht am grösseren Fahrzeug vorbei. Die 2 feixen dann rum: "Die könnte man auch mal". Als sie wieder zurück auf ihren Weg geht haben die 2 schon ihren Plan gemacht und schwups wird sie ins Fahrzeug gezerrt und wenn man schon ein Fahrzeug hat, dann kann man sich auch mit der Ablage Mühe geben damit sie eine Langzeitvermisste wird.
Das wäre beispielsweise eine Möglichkeit, wie der langer Arm einer Organisations-Sanktionierung funktioniert haben könnte? Ich kenne mich damit nicht aus. An Zufallstäter mit Kastenwagen im Wohngebiet, die Yolanda reingezerrt haben, ohne dass es jemand gemerkt hat, glaube ich eher nicht.
Ausgeschlossen ist es natürlich nicht.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 23:52:05 Wer kauft schon Grusch bei IKEA wenn er aus seinem Leben verschwinden will oder macht extra einen Fakezettel.
Wir wissen nicht, wann der Einkaufszettel entstand. Er kann schon Tage zuvor geschrieben worden sein.

Ein anderer Aspekt: Mit 23 Jahren bin ich in der Regel noch nicht vergesslich. Und dringend benötigte Gegenstände wie ein gscheides Trinkglas oder einen Vorhang als Blendschutz kann ich mir im Kopf merken. Auch einen Blumentopf als ersehnte Augenfreude vergesse ich nicht.

Hierfür großartig einen Zettel zu schreiben, würde ich wiederum eher einem freiwilligen Verschwinden zuordnen. Dieser Zettel war m. E. eigentlich überflüssig.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Karla Raven »

Yolandas Vater (Peter Klug) liegt offenbar etwas daran, das Image der Organisation zu schützen.
Der Vater der Vermissten sagte der "Leipziger Volkszeitung" (LVZ), er selbst wolle sich nicht zu seinem Glauben äußern – mit Yolandas Verschwinden habe die Sekte aber nichts zu tun: "Da wird niemand verfolgt oder irgendwo festgehalten.“
https://www.t-online.de/region/leipzig/ ... giert.html

Dem könnte man beispielhaft das entgegensetzen:
„wer dem Kirchenkonzern den Rücken kehrt, wird verfolgt“. (00:14)
(da SC durch die jahrelange negative Berichterstattung sehr in Verruf geriet, möglich, dass sie ihr Vorgehen angepasst hat u eher auf leisen Sohlen kam)
https://www.youtube.com/watch?v=GiGVxkvpZWM

Bzw. zum Thema
„da wird niemand … irgendwo festgehalten“:
https://www.watson.ch/blogs/sektenblog/ ... cientology

Als nächstes (wie auch bereits von Widasedumi angemerkt), ist seine Erzählweise über Yolanda in der Vergangenheitsform irritierend, weil er damit sprachlich ihr NichtmehrExistieren besiegelt. Er spricht im Kontrast zu all den Angehörigen Vermisster, die ihre Hoffnung in stimmigerer Weise auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Dass das bei ihm anders ist, könnte, abgesehen von einer pessimistischen Sicht auch ein Wissen darüber sein, dass Y zwar noch lebt, aber es eben nicht mehr die Y ist, die Sport, Reisen etc. liebt u die er loslassen musste.
„Yolanda war eine sehr lebhafte Person, sie hatte Spaß an Sport, ging auf andere Leute zu …“
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenze ... 2-100.html (01:09:50)

Außerdem meine ich, dass SC so großes Interesse an kompletten Familien in ihrer Obhut hat, dass sie selbst ermittelt und mit der Suche geholfen hätte. Zumindest die Schwester als höheres Mitglied hätte das initiieren können/müssen, bzw. die Mutter, die ja offenbar in ihrer speziellen Riege stark in Deckung bei SC ist. Als Dank für ein positives Ergebnis hätte dann bestimmt jeder Beteiligte sich denen zugewandt u wieder ein paar kleine Kurse belegt.

SC reagiert nach Medienberichten eher ungnädig auf Austritt, wenn also keine Rückholversuche stattfanden, müssten sie Y in einem Augenblick fehlender Sorgfalt vergessen haben.
Falls also zutrifft, dass sie von der Organisation mitgenommen wurde, dann sicher nicht ohne einen irreführenden Plot (wie andere hier auch vermuten). Aus dem Nichts, wie vom Ufo abgeholt, tendierte viel schneller Richtung Entführung. Bewusste Irreführung bindet zudem mehr Ressourcen für Aufklärung und führt zu Ablenkung.
Vllt wurde sie instruiert a la „Mach dein Handy aus, fahr zu Ikea, geh zum Parkplatz, von dort nehmen wir dich mit“. Dann fahren sie vor finaler Reise mit ihr ihren möglichen Weg ab, der sich als Spontanplan für den Abend noch ergeben hatte, also bis Halle, um so die falsche Fährte zu bekräftigen. Ist nicht alles stimmig, aber ergibt im Gesamtkontext eine plausiblere Version als weggeschnappt vorm IKEA, zumal keine Zeugensichtungen dort, od auf dem Weg / in Halle u ohne die angekündigte Info an die Freundin.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Karla Raven hat geschrieben: Dienstag, 05. Juli 2022, 11:59:26 ...
Als nächstes ... ist seine Erzählweise über Yolanda in der Vergangenheitsform irritierend, weil er damit sprachlich ihr NichtmehrExistieren besiegelt. Er spricht im Kontrast zu all den Angehörigen Vermisster, die ihre Hoffnung in stimmigerer Weise auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Dass das bei ihm anders ist, könnte, abgesehen von einer pessimistischen Sicht auch ein Wissen darüber sein, dass Y zwar noch lebt, aber es eben nicht mehr die Y ist, die Sport, Reisen etc. liebt u die er loslassen musste.
...
@Karla Raven

Danke, dass du mir diesen Punkt in Erinnerung bringst, den ich bei meiner Analyse für meine Wahrscheinlichkeitsschätzung vergessen hatte. Der Vater sprach in der Vergangenheit von Yolanda. Wenn man sein Kind sehnlichst am Leben zu sein hofft, spricht man nicht in der Vergangenheit. Das ist für mich ein eindeutiger Punkt, der für die Möglichkeit spricht:
Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 05. Juli 2022, 02:23:33 Einvernehmliches Untertauchen: 50%

Gleichzeitig widerspricht das seiner Emotionslosigkeit, nämlich, wenn er durch die Zeitform seiner Sätze den Tod insinuiert, aber gleichzeitig die Sätze nur über die Ratio herausströmen lässt. Er hat auch keine Pausen gemacht, in denen er sich gedanklich in Situationen mit seiner Tochter zurück versetzte, hier ein wenig nachdenklich geworden wäre und mit dem Sprachtempo auch mal im Nachspüren verhaftend, langsamer gemacht hätte.

Wenn ich dagegen den Vater von Scarlett Salice in derselben Aktenzeichen-Folge auf mich wirken lassen, ist das ein großer Unterschied. Herrn Salice verschlug es nach meiner Beobachtung zweimal die Stimme im xy-Studio. Herr Salice sprach im Präsens, also in der Gegenwartsform, von Scarlett.

Bei Herrn Klug kamen die Worte recht zügig aus seinem Mund, ja sie kamen fast hastig heraus, ohne Zwischenatmung. Der Luftschnapper kam am Ende. Das ist mir echt aufgefallen. Warum spricht er in der Vergangenheit? Warum spricht er relativ schnell? Warum war keine Emotion bei ihm wahrnehmbar? (An einer Stelle dachte ich es zunächst - bei dem Wort "Sport" - . Dann hörte ich es mir noch einmal an, und es kam mir dann so vor, dass er das Wort noch sagen wollte vor dem Luftholen, die Luft aber bei dem Wort "Sport" knapp geworden sein könnte.) Ich will aber den Vorbehalt machen, dass ich überhaupt kein Fachmann in Sprachpsychologie (falls es sowas gibt) bin. Ich kann wissenschaftlich hier total falsch liegen.

Ich weiß aber, dass Sprache und Gefühle was miteinander zu tun haben und eine sachliche Schilderung über eine emotionale Situation unheimlich in der Sprache durchschlagen kann, wenn man sie selbst erlebt hat. Wenn ich davon ausgehe, dass meine Tochter tot ist, und wenn ich erzähle (wie Herr Salice) was meine Tochter auszeichnete, dann lebe ich Momente mit der Tochter in Gedanken noch einmal nach, und im Umschwenken in die Augenblickslage, wenn mir der Tod meiner Tochter bewusst wird, übermannt mich der Schmerz dieses Verlustes und es verschlägt mir die Stimme.

Das ist noch einmal ein ganz dicker Punkt, weshalb ich dieser dritten Möglichkeit die höchste Wahrscheinlichkeit von 50% gegeben habe.

(Meine Ausführungen sein meine subjektive Meinung, ohne dass es Tatsachenbehauptungen wären.)
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Vater von Yolanda scheint mir eine Schlüsselposition einzunehmen. Der Vater erscheint mir ein bisschen rätselhaft. Ich möchte mich noch einmal diesem t-online-Artikel vom 4.7.22 von Herrn A. Raabe (er wurde aktualisiert) widmen.

Überschrift ist ein Zitat des Lehrers D.:
Vermisste Yolanda Klug
"Sie war die Einzige in der Familie, die nicht bei Scientology sein wollte"
Der Artikel hat drei Schwerpunkte:

- Der erste und längste Teil betrifft Scientology
- Der zweite und mittellange Teil betrifft die Informationen des Lehrers Herrn D.
- Der letzte und kurze Teil betrifft "mysteriöse Signale bei Telegram"

Ich möchte nicht das, was hier schon bekannt ist, aus dem Artikel wiederholen, sondern nur einige mir relevant erscheinende Sätze wiedergeben.

Nach dem Bruch in der Familie soll Schwester Elisa mit ihrer Mutter nach Südafrika gegangen sein.
Es kam offenbar zum Bruch in der Familie: Mutter Annette ging mit ihrem neuen Partner und der jüngeren Schwester Elisa nach Südafrika. Ihre letzte bekannte Adresse liegt in einem Gewerbegebiet bei Midrand zwischen Pretoria und Johannesburg. ... Elisa, eine begabte Geigerin, die zusammen mit der vermissten Yolanda einst einen Preis bei "Jugend forscht" gewann, soll demnach Mitglied der "Sea Org" geworden sein. "Sea Org" ist ein militanter Arm der Scientology-Organisation.
T-online hatte direkten Kontakt zum ehemaligen Lehrer, Herrn D., dessen Aussage als Titel genommen wurde, dass eben Yolanda als einzige in der Familie nicht bei S. sein wollte. Das halte ich für einen wichtigen Fakt, dass Yolanda die Einzige war. Ich gehe davon aus, dass der Vater bei S. ist, wenn auch nicht an herausragender Position. In seinem Aussageverhalten spricht nichts dagegen, im Gegenteil, das anfängliche Verschweigen dieser "Church" an sich, dann das Herunterspielen von Yolandas Kursen dort, dann die Betonung seiner Religion als Privatsache, dann die gegensätzliche Einschätzung des möglichen Verschwinde-Grunds zwischen Polizei und Vater. Es zeigt, dass er diese S. überhaupt nicht zum Thema machen mochte.

Mich mutet es an, dass er den Tod Yolandas insinuiert, in dem er in der Vergangenheitsform über sie spricht. Ob er das selbst auch annimmt, oder nur als Möglichkeit betrachtet, kann ich nicht sagen. Ich finde es aber bemerkenswert. Bemerkenswert finde ich auch, dass der S-Fakt, der die Familie stark prägte und der möglicherweise einen Grund für die Trennung darstellte, dass Herr PK das völlig außen vor lassen möchte. Das könnte vermutlich einen besonderen Grund haben.

Lehrer D. kennzeichnet Yolanda als "durchaus spirituell" und "schon sehr speziell". Mit dem "sehr speziell" verknüpfte er das Zeltlager, in dem Y. als Schülerin eine Nacht im Wald allein zubrachte. Mir fällt hierzu eben die fehlende Mutter und die fehlende Schwester ein. Das Familienheim wurde nach dem Weggang der Mutter verkauft. Auch das halte ich für eine einschneidende Veränderung im Leben Yolandas, mit dem sie fertig werden musste. Und Yolanda dürfte die Ursache der Trennung gewusst haben. Vielleicht war ihre Weigerung, Scientologin zu werden, ein unbewusster Protest gegen den Umbruch in ihrer Familie. Sicher hatte sie Schulfreundinnen, die ihr in ihrer mutterverlassenen Lage Mitgefühl und Hilfe entgegen bringen wollten. Doch das kann m.E. tiefe Wunden nicht heilen, zumal ich davon ausgehe, dass das Schweigegebot, was S. anbelangt, eine unbedingte Vorgabe war. Somit - das ist meine Vermutung, bzw. logische Folgerung - dass Y. nach außen nicht offen sein durfte. Und natürlich will man als Außenstehender nicht in ein Mädchen hineinfragen, was einem nichts angeht.

Und nun macht Lehrer D. wieder eine bemerkenswerte Äußerung, die t-online so vermerkt:
Als der Lehrer von Yolandas Verschwinden in Leipzig hörte, war er sofort aktiviert. Und er habe gleich die Verbindung zum Scientology-Engagement der Eltern in Verdacht, sagt er.
Also der Lehrer, der das Mädchen etwas besser kannte, äußert, "dass er gleich die Verbindung zum S-Engagement der Eltern" hergestellt hatte.
Das ist unbedingt bemerkenswert. Auch dass Lehrer D. vom Engagement der "Eltern" spricht, und nicht nur von einem Elternteil. Und Lehrer D. recherchierte wegen des S-Engagements der Eltern.
Er recherchierte daraufhin zum Thema, hörte sich bei Yolandas Freunden und Bekannten um.
Auch diese Anmerkung von t-online zu Lehrer D. halte ich für bemerkenswert:
Er recherchierte weiter zu Scientology und was er hörte, vor allem im Podcast von Remini und Rinder, machte ihm Angst. "Tatsächlich ist es wohl so, dass es oft ein Problem für Scientology ist, wenn Angehörige von hohen Mitgliedern nicht dabei sind", meint er.
Der Artikel von t-online schließt mit den "mysteriösen Signalen"
D. erzählt auch, dass er Yolanda nach ihrem Verschwinden am 25. September 2019 versuchte, über den Messengerdienst Telegram zu kontaktieren. Er bekam zwar keine Antwort, aber, so sagt er, zwei Wochen nach Yolandas Verschwinden habe sich ihr Aktivitätsstatus bei Telegram geändert auf "Kürzlich gesehen".
"Das bedeutet, dass sie online gegangen ist – oder zumindest irgendjemand mit ihrem Handy", sagt D. Er habe die Beobachtung der Polizei gemeldet, sagt er.
Abschließend äußert er seine Meinung, dass Yolanda nicht freiwillig gegangen sei.
"Natürlich kann ich nicht beweisen, dass Yolandas Verschwinden etwas mit Scientology zu tun hat", sagt D. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass Yolanda freiwillig ihrer Mutter und Schwester ins Ausland gefolgt sei.
Diese Einstellung von Lehrer D. wiegt m.E. schwer. Ich hatte sie nicht auf dem Schirm, als ich meine "Prozente" vergab hinsichtlich möglicher Motive des Verschwindens.

Ich möchte mich daher dem Gedanken widmen, wie das ist mit dem Vater. Er war zum Verschwinde-Zeitpunkt in Leipzig. Der xy-Film zeigt seine Aussage, dass er um 16.30 oder 17.00 herum nach Hause aufbrechen wollte. Etwa um diese Zeit soll Y. bei Ikea angekommen sein, dessen Parkplatz sich als Treffpunkt geeignet haben könnte.

Bleibt der Punkt mit dem Ausschalten des Handys. Ist dieser Punkt stark genug, das freiwillige Weggehen Yolandas von Leipzig zu begründen oder zu stützen? Ich bin mir unsicher, nach der Aussage von Lehrer D. Allerdings sind ca. 3 bis 4 Jahre vergangen, in denen sich Yolandas Persönlichkeit weiter entwickelt hat. Bei der evang. Zeal Kirche war sie allerdings Mitglied und hat sich auch taufen lassen. Das wirft die Frage auf, die sich Lehrer D. auch bewusst machte, "ob es ein Problem für Scientology war, dass Yolanda als Angehörige von Mitgliedern nicht dabei ist bzw. war."
Die Zeal-Kirche hat Bilder von Yolanda entfernt. Die Taufbilder sind noch da. Danke, z3001x, für die Verlinkung!
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es gibt offenbar immer häufiger neue Zeugenmeldungen nach der Sendung Aktenzeichen xy.
Wo ist Yolanda Klug? Die Studentin ist wie vom Erdboden verschluckt, eine Spur führt zu Scientology. Jetzt hat die Polizei neue, vielversprechende Hinweise.

Eine Woche nach der Ausstrahlung der Sendung "Aktenzeichen XY…Vermisst" haben die Ermittler in Leipzig eine Reihe neuer Hinweise auf den Verbleib der vermissten Studentin Yolanda Klug eingesammelt – und es werden täglich mehr.

Bei der Polizei klingele weiter das Telefon, sagt Staatsanwalt Andreas Ricken zu t-online. Insgesamt freue man sich seit der Sendung am vergangenen Mittwoch über 58 neue Hinweise. Am Tag nach der Ausstrahlung waren es noch 15.

Staatsanwaltschaft Leipzig: Einige Tipps bringen Ermittlungen voran
Wichtig vor allem: "Die Hinweise sind nicht alle haltlos. Es gibt einige, die zu weiteren Ermittlungsansätzen führen."

Konkret meldeten laut Ricken mehrere Menschen, Yolanda nach ihrem Verschwinden am 25. September 2019 gesehen zu haben. Darunter seien Sichtungen, die rund um genau jenen Tag im Spätsommer erfolgten. Durch sie können die Ermittler möglicherweise mehr über Yolandas Wege herausbekommen.

Staatsanwalt Ricken: "Jetzt geht es darum, jeden einzelnen Hinweis gründlich zu prüfen und unter anderem auf Plausibilität abzuklopfen."

https://www.t-online.de/region/leipzig/ ... weise.html

Es könnte also nach alledem mit den Ermittlungen voran gehen.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

https://www.t-online.de/region/leipzig/ ... n-xy-.html
Was ist Scientology?
Scientology ist eine religiöse Bewegung, die sich auf die Lehre des US-Schriftstellers L. Ron Hubbard bezieht. ... Der Verfassungsschutz warnt vor der Scientology Organisation (SO): "Der totalitäre Charakter der SO zeigt sich unter anderem in der Methode, eine in alle Lebensbereiche erstreckende Kontrolle über die Mitglieder auszuüben und diese aufzufordern, sich gegenseitig zu melden."
Aus dem t-online Artikel geht außerdem hervor, dass die Polizei nicht von einem freiwilligen Verschwinden ausgehe:
Die Polizei glaubt nicht an ein freiwilliges Verschwinden. Denn die als lebenslustig beschriebene junge Frau hatte diverse Reisepläne, außerdem lag ihr Pass noch in der Wohnung und 8.000 Euro auf ihrem Konto blieben unberührt.
Der Komplex Scientology sei ein heißes Eisen für die Ermittler, heißt es dort weiter. Auf Detailfragen, ob zur Mutter von Y. Kontakt bestehe, ob sie jemals zum Fall befragt werden konnte, oder ob neue Hinweise in Richtung S weisen, schweige die Behörde, weil es laufende Ermittlungen beträfe. Nur allgemein werde beteuert, dass man alle Hinweise, ob zu S oder nicht, überprüfe.

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Ich mache mir über das Beziehungsgefüge der Familienmitglieder meine Gedanken, und zwar unter dem Aspekt der Mitgliedschaft in S.
Die Mutter war in leitender Position in der Schweiz. Sie soll außerhalb Europas verzogen sein, möglicherweise SA.
Die Schwester von Y soll in der SeaOrg, einer Art Polizei- und Kontrollabteilung von S, sein.
Der Vater äußert sich nicht.
Yolanda wollte nicht Mitglied von S sein.

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Wenn an diversen Schilderungen über S was dran sein sollte, dann wäre S totalitär, Abtrünnige gälten als "vogelfrei", Familien sollen als Ganzes S angehören, Befehlen müsse unbedingt gehorcht werden, Befehle gingen von oben nach unten und absoluter Gehorsam werden erwartet. Es soll auch Disziplinierungscamps geben.

Diese strikte und totalitäre Organisation, die ihre Zentrale in den USA hat, wird wegen einer abtrünnigen deutschen Studentin vermutlich keine Ausnahmen ihrer Regeln zulassen?

Die Taufgeschichte bei Zeal könnte eine Frustration für S gewesen sein? Und es soll ein Denunziantentum bei S herrschen.

Ich überlege mir, ob der Urlaub mit der Schwester evtl. mit "dringenden Bitten" verbunden gewesen sein könnte? Dass eben die Problematik besprochen wurde, wenn ein Familienmitglied ausgeschert ist?

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Das Seminar des Bausachverständigen PK hielt er in Leipzig ab, zwei Wochen nach dem Urlaub. Wir wissen nur vom Vater, dass Y sich am 25.9. angeblich nicht mehr mit ihm treffen wollte. Yolandas letzte SMS habe gelautet: "Schön war's" Ich frage mich, warum Y dem Vater keine gute Heimreise wünschte? Daher ist es für mich nicht ausgeschlossen, dass eben doch noch einmal eine kurze Verabschiedung am 25.09. erfolgt sein könnte? Eigentlich verabschiedet man sich doch noch einmal mit einem guten Reisewunsch, gerade wenn man so weit auseinander wohnt, oder etwa nicht?

Und dass der Vater dann bis 25.9. blieb, obwohl seine Kollegen schon am 24. heim fuhren, macht eigentlich nur Sinn wegen seiner Tochter.
Man könnte in dem Lokalbesuch den Grund für eine weitere Übernachtung sehen, weil er 2 Weiße getrunken hatte. Aber gar keinen Kontakt mehr, wenn er bis 16.30 oder 17.00 Uhr geblieben ist, ist nach dem Auschecken aus dem Hotel schon recht lange.

Vielleicht haben sich Vater und Tochter doch noch zu einem Vesper, einem Eis, oder einer Erfrischung getroffen? Wie es dann weiter ging, kann ich mir nicht ausmalen. Wenn es aber so gewesen wäre, hätte uns der xy Film nicht alles gesagt. Hier fällt mir auch das Handy von Yolanda ein, welches jemand in Besitz haben muss, weil eine Nachricht von Lehrer D. gesichtet worden sei, während Y schon als vermisst galt.

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Kurzum: Dieser Beitrag soll als neuen Aspekt den Punkt haben, dass Yolandas SMS "Schön war's" nicht unbedingt der letzte Kontakt zwischen Vater und Tochter gewesen sein muss, weil mir Yolandas Wunsch für ihren Vater nach einer guten Heimreise einfach fehlt.

Allerdings will ich auch nicht ausschließen, dass diese kurze SMS doch der letzte Kontakt war. Aber der Film brachte ein so liebevolles Einvernehmen zwischen den beiden, dass es durchaus noch einen Heimreisewunsch gegeben haben könnte?
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

PK ist Baumsachverständiger, nicht Bausachverständiger.

Er hat, seinen Angaben zufolge im nachstehenden Bericht, vor allem eine Liebe zu Bäumen, vor allem auch zu uralten Bäumen. .

https://www.badische-zeitung.de/faszini ... 32416.html

Ich vermute, dass auch Yolanda diese Liebe hatte und dass sie daher gerne im Wald unterwegs war und auch mal als Schülerin eine Nacht im Wald verbracht hat. Vielleicht hatte sie eine tiefere Bindung zum Vater als zur Mutter und ist daher nach der Scheidung bei ihm geblieben.

Meiner Auffassung nach ist vor allem Yolandas Mutter eine überzeugte Scientologin. Womöglich war PK zeitweise so etwas wie ein "seichter" Scientologe und hat dann den Scientologen ganz den Rücken gekehrt. Die Ehe der Eltern von Yolanda könnte aus diesen unterschiedlichen Einstellungen zerbrochen sein. Das weiß man natürlich nicht und es bleibt reine Spekulation.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

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Vielen Dank, AngRa!

Und ich dachte, dass er was mit dem Bau zu tun hat, weil er im Lokal gleich die Statik angesprochen hat. Ferner dachte ich, dass Yolanda wegen ihres Vaters Architektur studierte, weil der Vater ein Bau-Mensch ist.

Aber du hast Recht. Er hat ja das Buch geschrieben und die Pilze, die den Baum zersetzen, sind wohl ein Problem.

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Bei all meinen Beiträgen handelt es sich um Spekulationen. Jetzt wo die Polizei ein freiwilliges Verschwinden ausschließt, schließe ich es auch aus.

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Verdacht kann ich keinen äußern. Keine Idee, wer diesem wunderbaren Mädchen etwas antun könnte? Es gilt immer die Unschuldsvermutung für alle Kontaktpersonen von Yolanda.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Zufallstäter oder übliche Verdächtige schließe ich nun als Verantwortliche für Yolandas Verschwinden aus, weil diese Nachricht des Lehrers D. an Yolanda von jemandem nachweislich beachtet wurde. Der Zufallstäter hätte daran vermutlich kein Interesse gehabt und das Handy längst vernichtet.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich schließe einen Zufallstäter nach wie vor nicht aus. Dass sich Yolandas Aktivitätsstatus bei Telegramm nach ihrem Verschwinden geändert hat, kann auch damit zusammen hängen, dass jemand aus ihrem Umfeld ( Freundin?) , die oder der Yolandas Passwort kannte, sich unter ihrem Account bei Telegramm eingeloggt hat, vielleicht um zu sehen, ob es dort Aktivitäten von ihr gibt.

Mir kommt es so vor, als habe Yolanda ihren eigenen beruflichen Weg gehen wollen, sich vielleicht sogar in gewisser Weise vom Vater abgrenzen wollte, als sie sich für ein Architekturstudium entschied und nicht für Biologie oder ein anderes naturwissenschaftliches Fach. Sie dürfte eine künstlerische Ader gehabt haben, denn viele Architekten betrachten sich eigentlich als Künstler. Aus diesem Bild resultiert auch die früher verwendete Bezeichnung "Baukunst" , die heute kaum noch verwendet wird, da sich im Laufe der Zeit der Begriff "Architektur" durchgesetzt hat. "Statik" ist zwar wichtig, aber nicht bei allen Studenten beliebt, weil es mit Mathe zu tun hat. Sie meinte aber zu ihrem Vater, dass sie die Prüfung irgendwie hinbekommt.

Ich glaube, dass ihre Schwärmerei für Jordanien, insbesondere für Petra auch mit den Felsen - Grabmälern, also mit Bauten zu tun hat. Bei dem Aufenthalt in Jordanien handelte es sich lt. xy Bericht um einen mehrmonatigen Studienaufenthalt. Zum einen waren da die in Fels gehauenen Grabmäler und zum anderen hat sie dann auch die Wüste genossen. Es gibt viele Wüsten-Fans, die die ganz eigene Atmosphäre lieben, wozu nicht nur der Sand sondern auch der klare Sternenhimmel gehört. In Jordanien konnte sie Beruf und Freude an der Natur verbinden. Sie hatte kurz vor ihrem Verschwinden erneut einen Flug nach Jordanien gebucht und ich glaube kaum, dass sie freiwillig auf den Flug verzichtet hätte.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich habe meine Zweifel, ob Yolanda ihr Passwort mit jemandem teilte, wo im Zusammenhang mit S Schweigen angesagt war, wo sich Yolanda einen eigenen Weg bahnen wollte und nicht so wollte, wie ihre Familie. Ich kann natürlich schief liegen.

Ferner habe ich mir überlegt, dass die Grundlage der Szenen in den xy-Videos die Zeugenaussagen derer sind, die nicht die Vermissten selbst sind. Sie werden das Verhältnis als ein gutes schildern, was denn sonst? Ich weiß von anderen xy-Videos, dass Szenen gestaltet wurden, die nichts mit der Realität gemein haben konnten, die also von den Zeugen geschönt waren.

Wenn Yolanda nämlich bedrängt worden wäre, zur SO zurückzufinden, und sie genervt darauf reagiert hat, dann könnte ich z.B. verstehen, dass sie sich von ihrem Vater mit einem knappen "schön war's" verabschiedet hatte, aber sonst nichts mehr weiter.

Zwar spricht der Nachmittag der Stadtführung dagegen, dass das Verhältnis schlecht war, denn sie wirkte glücklich auf dem Foto. Oder sie zeigte an diesem Nachmittag ihre beste Seite, weil es da nicht um das leidige Thema S ging? Aber darüber hinaus, was S anbelangte, könnte sie die Jalousien dicht gemacht haben?
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Nachdem die Polizei von einem unfreiwilligen Verschwinden der Yolanda ausgeht, ist zu befürchten, dass sie tot ist. So eins-zwei-drei kann man sich nicht ins Ausland absetzen, und jemanden gegen seinen Willen über Jahre versteckt zu halten, ist kaum möglich.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Was vermuten die anderen Interessierten an diesem Fall zu den Lebens-Chancen von Yolanda? Seht ihr da noch eine realistische Hoffnung von euren Gefühlen her ?
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es gibt nun schon bald seit drei Jahren kein Lebenszeichen mehr von Yolanda und daher gehe ich davon aus, dass sie sehr wahrscheinlich tot ist. Dass sie vorhatte ins Ikea Möbelhaus zu fahren, ist ja durch mehrere Zeugenaussagen belegt. Sie fragte ihre Freundin sogar noch am Telefon danach ob sie Lust habe mitzukommen. Die lehnte das aber ab. Also fuhr Yolanda meiner Meinung nach alleine los. Vielleicht hat sie bei Ikea jemanden getroffen, der es nicht gut mit ihr gemeint hat und der sie vielleicht im Auto mitgenommen hat. Nach einem Einkauf bei Ikea ist es sicher nicht so schwer jemanden zu überreden mit den Tüten ins Auto zu steigen um einfacher und bequemer von A nach B zu gelangen. . Bei Yolanda gibt es die Komponente, dass ihre Familie und früher auch sie selbst etwas mit den Scientologen zu tun haben. Da steht natürlich irgendwie im Raum, dass diese Organisation etwas mit dem Verschwinden zu tun hat.. Irgendwie glaube ich aber nicht so recht daran. Selbstverständlich kann ich mich aber auch täuschen. Ich hoffe, dass durch die Aktenzeichen xy Sendung nochmals neuer Schwung in die Ermittlungen gekommen ist. Es soll ja einige viel versprechende Hinweise geben, die neue Ermittlungsansätze bieten. Hoffen wir mal, dass nicht alles so ausgeht wie das Hornberger Schießen.

Hinter der Bezahlschranke gibt es einen neuen Bericht darüber, warum die Polizei die Baugrube bei der Kunsthochschule trotz Leichengeruch nicht öffnen ließ.

https://www.bild.de/bild-plus/regional/ ... .bild.html

Offenbar hat die Polizei nochmals Stellung zu diesem Punkt bezogen, weil es Kritik an der Vorgehensweise gab. Naja, sie werden aus ihrer Sicht gute Gründe anführen und haben es wohl auch nicht vor nachzuholen.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Auf der einen Seite sind die objektive Beweise(Wie zum Beispiel der Einkaufszettel von JK) Angemessen überprüft worden. Damit meine ich das ein Schriftenvergleich stattgefunden hat mit anderen handschriftlichen Schriftstücken von JK.

Also ich fände es für angemessen, so etwas nun Noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen.

Ob der Busfahrer JK gesehen, hat weiß keiner.

Nun ist es natürlich auch so das Alle Zeitfenster, zu den allgemein bekannten und anerkannten Abläufen (Wegstrecken), Immer wieder auf Plausibilität überprüft werden müssen.

Es erscheint mir schon etwas aufwändig das unter der relativ intensiven nähe des Vaters zur Tochter ein Sollches (Wie in diesem Fall angenommen) ein verschwinden möglich ist.

Ja und Scientology hat Anschluss über die Sicherheitsbehörden zum Sicherheitsapparat der vereinigten Staaten von Amerika.Griechenland hat in Zeiten der so genannten Linksregierung damit seine Erfahrungen machen dürfen.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Vielen Dank, @AngRa, für deine Meinung und deine qualifizierte Begründung.

Ich gehe ebenfalls von einer Fahrt zu Ikea aus, und dass sie dort jemanden traf, der es nicht gut mit ihr meinte. Diese Person hatte ein Kfz.

Ich gehe davon aus, dass diese Person einen Auftrag ausführte. Yolanda war vermutlich für manche Leute ein Ärgernis. Und sie machte wohl auch keine Anstalten, sich irgend jemandem zu unterwerfen.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 07. Juli 2022, 14:58:48

Ich gehe davon aus, dass diese Person einen Auftrag ausführte. Yolanda war vermutlich für manche Leute ein Ärgernis. Und sie machte wohl auch keine Anstalten, sich irgend jemandem zu unterwerfen.
Und woher wusste dann der dass sie zu IKEA wollte
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Leipziger Polizei scheint es jedenfalls für am wahrscheinlichsten zu erachten, dass Yolanda einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, denn bereits fünf Tage nach ihrem Verschwinden wurde eine Mordkommission gegründet.
Schon am Tag nach ihrem Verschwinden gab die Polizei eine Vermisstenmeldung an die Medien, und schon nach fünf Tagen, also wesentlich schneller als in den meisten Vermisstenfällen, übernahm die Leipziger Mordkommission die Ermittlungen.
https://www.badische-zeitung.de/70-hinw ... 04572.html


Der Journalist Peter Jamin kritisiert in einem Interview mit der badischen Zeitung den Umgang der Polizei mit Vermisstenfällen und er spricht an, dass die Polizei prüfen solle, ob es nicht einen Zusammenhang zwischen dem Fall Yolanda Klug und Scarlett S. geben könne. Zur Begründung führt er allerdings nur ein ähnliches Aussehen und eine ähnliche Lebenssituation der beiden Frauen an. Das ist etwas wenig. Ich sehe da keinen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen, schon wegen der Entfernung der Orte, wo die beiden verschwunden sind.


https://www.badische-zeitung.de/journal ... 07659.html
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