UNGEKL. TODESFALL YOLANDA KLUG (23 †), LEIPZIG, 2019

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Jenny Böken, Kirsten Heisig, Unbek. Junge (Oelsa/Osterzgebirge), Isabelle Kellenberger, Malina Klaar, Yolanda Klug, Elisa Lam, Paula Maaßen, Christian Morgenstern, Theresa Stahl, Georgeta Tapu
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 02. Juli 2022, 03:20:47In meiner laienhaften Analyse des xy-Videos, in welcher ich die Einstellung der dahinterstehenden Verantwortlichen zu finden suche, sehe ich Yolanda als eine junge überforderte Studentin, die dieses Studium vielleicht auf Anraten ihres Vaters gewählt hatte. Sie selbst hatte noch nicht so richtig gewusst, was ihr eigentlich besser gelegen hätte. Vielleicht was mit Sprachen? Vielleicht was mit Sprachen in Verbindung mit Reisen?
"Aber der "Statik" wollte sie m.E. entfliehen!"
Was Yolandas Fähigkeiten angeht, so sei gesagt, dass sie 2x an "Jugend forscht" teilnahm (allerdings nicht gewann, wie es bei t-online heißt).
Thematisch ging es beides mal um Haarwaschmittel und sprödes Haar.
Im einen Jahr hat sie mit ihrer Schwester Elisa zusammen teilgenommen.
Einmal mit einer engen Freundin, mit der sie auch viele Reisen unternommen zu haben scheint.

Hier 2014, mit Elisa (Fotos 15-18)
https://www.badische-zeitung.de/loerrac ... nd-forscht
https://www.verlagshaus-jaumann.de/inha ... 55185.html

2015 nahm sie nochmals teil, mit der Freundin A.N.
https://www.verlagshaus-jaumann.de/inha ... db888.html

Außerdem hat sie 2012, mit 16, für den Vater mal an einem Buch namens "Holzzersetzende Pilze" mitgewirkt und dafür sehr exakte Grafiken von den Pilzen angefertigt. Und wird dabei auch als Autorin aufgeführt.
Minuziöses, realistisches Zeichnen ist ja eine Tätigkeit wie sie ähnlich ein Architekt auch ausführt (stell ich mir jedenfalls so vor).
https://www.deutsche-digitale-bibliothe ... TU5DSPUJ7T
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Arcia hat geschrieben: Freitag, 01. Juli 2022, 11:42:23 Fakt ist, dass bei Scientology ein strenger Kontaktabbruch erwartet wird, sobald ein Mitglied austritt. Auch Familienmitglieder dürfen dann keinen Kontakt mehr miteinander haben. Ich denke, dass sich dadurch die Abwesenheit der Mutter in diesem Fall erklärt.
Unklar ist, ob Vater und Schwester auch aus Scientology ausgetreten sind. Sollte dies nicht der Fall sein, hätten sie nach Vorgaben von Scientology den Kontakt zu Yolanda nach deren Austritt abbrechen müssen. Oder war Yolanda selbst evtl. gar nicht ausgetreten?
Yolanda und die Schwester müssten ja quasi durch Geburt Scientologinnen geworden sein, wenn die Daten stimmen, waren ihre Eltern damals ja beide bei Scient. Oder sind Kinder nicht automatisch Mitglieder?
Wie findet so ein Austritt eig. statt? Ist das ein formloses Schreiben oder ein Gespräch, muss der "genehmigt" werden?

Wird ein Austritt seitens Scientology einfach hingenommen, oder kommt es vor, dass Abtrünnige in irgendeiner Weise drangsaliert, verfolgt werden?
Oder gar entführt? Oder kommt es vor, dass versucht wird, erwachsene Kinder zurückzugewinnen?

Für die Mutter muss es ggf hart gewesen sein, ihre Kinder zu verlassen.
Und für die Kinder ggf auch. Wenn sie den Nachnamen "Klug" ca Ende 2015 ablegte, gab es ja mit Sicherheit eine längere Trennungsphase vorher.
Man kann sich schon vorstellen, dass bei den jungen Mädchen dadurch sowas wie eine Sehnsucht wieder mit der Mutter zusammenzuleben oder sie zumindest nicht völlig aus ihrem Leben zu verlieren, entstanden ist, sofern die Beziehung zur Mutter okay war. Es könnte auch sein, dass die Mutter Probleme mit den deutschen Behörden bekommen hat nach der Trennung, da sie ja noch Scientologin war und der Vater nicht mehr - also dass er das Sorgerecht bekommen hat. Ich kenne mich damit allerdings nicht aus. Die Töchter müssten da ja bereits so zwischen 14 und 18 gewesen sein.
So seelische Wunden können ja alle möglichen Reaktionen, Wünschen und auch Taten usw auf den Weg bringen.
Und Menschen, für die religiöse Regeln die höchsten Regeln sind, könne ggf Handlungen vor sich selbst verantworten, die andere nicht wagen würden, weil für sie irdische Gesetze die höchsten sind. Damit mein ich jetzt kein Tötungsdelikt, und auch keine Entführung, aber vll dass man bereit ist, die irdische Welt nicht in allen Dingen korrekt zu informieren. Also ich meine, es könnte z.B. sein, dass es sich nicht um ein Tötungsdelikt handelt, sondern eher um ein "Delikt" der Irreführung.

Was ich auf bemerkenswert fand, ist wie oft sich Yolanda und Vater vor ihrem Verschwinden sahen.
2 Wochen in den USA, dann gleich wieder 4 Tage in Leipzig. 1 Monat vorher (bei dem Hiera-Verschwinde-Inzident) war sie ja auch in der alten Heimat.
Man könnte fast denken, er hat sich verabschiedet von ihr, und kam deshalb nach Leipzig; und direkt als er heimfuhr, am Nachmittag des 25.9 ist sie verschwunden.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Arcia
@AngRa
@z3001x

Supertoll, was ihr entdeckt, beleuchtet oder vertieft habt. Der Artikel von t-online, den @Arcia verlinkte sowie Relevantes zitierte, erschien wohl regional in Leipzig, und zwar ganz neu, am 2.7.22. Ich könnte mir vorstellen, dass die Autoren auch ins HET geschaut haben, denn was sie u.a. erwähnen, könnte ihnen @z3001x auf dem Tablett serviert haben. z3001x hat nämlich ganz tolle Informationen zu Yolandas Familie, zur Tätigkeit ihrer Mutter, zur Glaubenszugehörigkeit etc. eingestellt; dazu sehr interessante Bilder verlinkt. Kurz darauf also dieser t-online Bericht. Ich vermute hier einen Zusammenhang. Die t-online-Leute konnten hier gut anknüpfen und z3001x hat eine sehr informative Vorlage mit Quellen gegeben.

t-online hat darüberhinaus noch beim Lehrer recherchiert, welcher ebenfalls gute Informationen beisteuerte. Das Engagement des Lehrers finde ich auch beachtlich und danke ihm dafür, dass er sich mühte, die S-Aussteiger zu kontaktieren und die Sache mit dem mysteriösen Aktivitätsstatus "kürzlich gelesen" an die Polizei weiter gab.

Den Fall im Zeltlager 2015, den der Lehrer, Herr D. beschrieb, als Yolanda schon einmal verschwand, war sozusagen wohl auf dem Spannungshöhepunkt von Yolandas Eltern. z3001x schrieb, dass die Mutter Ende 2015 mit einem neuen Partner Europa verließ. In diesem Jahr ist es vermulich auch um das Sorgerecht für die Töchter gegangen, wozu die Mädchen wahrscheinlich richterlicherseits auch gehört wurden. In dieser Angelegenheit war das Mädchen (mutter)seelenallein. Es wird ein familiäres Geheimhaltungsgebot existiert haben, insbesondere in der Glaubenssache. Jetzt ging aber die Mutter weg, die sich wohl schon separiert haben könnte? Der Vater und die Mutter standen gegeneinander. Die Kinder sollten eine Meinung abgeben. Es könnte sein, dass die Geschwister aus übergeordneten Erwägungen getrennt wurden: 'eine Tochter zum Vater, eine zur Mutter'? Wenn ja, dann also die Jüngste zur Mutter und die älteste zum Vater? Das ist sehr hart für Yolanda gewesen, nicht nur, dass die Eltern zerrissen waren, sondern, dass ihr auch die Schwester abhanden kam. Das spielte sich im Jahr 2015 ab. Daher kann ich die Ohnmachtsanfalle nur so interpretieren, dass Yolanda "kein Schwein" hatte, dem sie sich anvertrauen konnte. Zur SC wird sie kein Vertrauen gehabt haben, welche ihre Mutter so sehr an sich gebunden hatte und nun die Schwester auch noch dorthin ging. Und mit der evangelischen Schule durfte sie über SC nichts sagen. Das hat ihr vermutlich auch ihr Vater angeraten, der ja gegenüber diesem Fernsehsender erklärte, dass er nichts zu seiner Mitgliedschaft bei SC sagen möchte, da der Glauben eine persönliche Sache sei.

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Anhang - nicht für Atheisten gedacht!

Ich persönlich fand den Vergleich interessant (ohne ihm zuzustimmen) zwischen der "poppigen" Freikirche und der SC am Begriff des "Selbstoptimierungswahns".
Schaut man sich die aufwendigen Bühnenshows der Zeal Church an, erinnert vieles an den Selbstoptimierungswahn, den man auch Scientology zuschreibt. Allerdings berufen sich die Prediger der Zeal Church auf das Christentum und die Bibel und nicht auf die Lehren des Scientology-Gründers Ron Hubbart.
Ich stimme ihm deshalb nicht zu, weil die Grundlage der Optimierung genau gegensätzlich ist. Ein Christ soll versuchen, Jesus ähnlicher zu werden in seiner Liebe für andere. Hier ist für jeden Christen ständig Luft noch oben vorhanden. Es gibt keine Wahrheit ohne Liebe beim Umgang mit dem Nächsten. Also eine Medaille mit den Seiten Wahrheit und Liebe.

Bei der SC - so wie ich sie verstehe - geht es überhaupt nicht um Liebe, sondern um totale Wahrheit in der Selbsterkenntnis. Was so ein perfekter Wahrheitsträger der höchsten Stufe verkörpert, kann ich mir nicht vorstellen. Da ist wohl auch Macht dabei. Und auch Zwang und Druck. Gibt es auch den Willen zur Vernichtung von Abtrünnigen, weil man sich ja im Besitz der absoluten Wahrheit wähnt? Eine Medaille der totalen Wahrheit ohne Liebe. Und die totale Überzeugung, im Besitz der Wahrheit zu sein, legitimiert dann vielleicht die Verfolgung und Sanktionierung von Abtrünnigen? Der Kommunismus ist auch ein totales Wahrheitssystem, das keine Abtrünnigen duldet.

Das wollte auch Goethes Faust, nämlich erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Und dabei ging Faust über Leichen und verkaufte seine Seele dem Teufel. Also das glatte Gegenteil zu Christi Vorbild der Liebe in Wahrheit.

Ich habe mir mal von einem Kunstkartenverlag zwei Karten gekauft, die ich einklebte und sie mir zuweilen betrachte. Die Gier des Satans nach Wissen mit seinen stechenden Augen (https://www.kunstkopie.de/a/von-stuck-f ... zifer.html) und ein Gegensatz dazu: Jesus in der Wüste (https://de.wikipedia.org/wiki/Christus_ ... titute.jpg)

Also der Begriff der "Selbstoptimierung" ist eine verschleiernde Veruneindeutigung, welche im Bezug auf den Vergleich von Glaubenshorizonten auf einem uneindeutigen Wahrheitsbegriff basiert. Der Autor (Andreas Raabe) dürfte hier ein Defizit im Grundlagenbegriff haben.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Zunächst vielen Dank für die vielen Links zu dem Vorfall im Hochschwarzwald ca. 5 Wochen vor Yolandas Verschwinden. Mir war gar nicht bewusst, dass dieser Vorfall damals so hohe Wellen geschlagen hat und dass so viel darüber berichtet worden ist.

Ich sehe es vielleicht etwas zu streng, dass die anderen Mitglieder der Gruppe sich nicht um das Fehlen von Yolanda gekümmert haben und einfach weiter gegangen sind. Ich hatte aber zusammen mit meiner Schulklasse ein böses Erlebnis im Rahmen einer Wanderung in der 5. Klasse. Damals waren wir mit unserem Mathelehrer anlässlich eines Wandertags im Deister unterwegs und dann haben wir ihn unterwegs verloren, niemand hat es bemerkt, alle sind weiter getrottet und wir sind alleine zum Bus gelaufen. Der Busfahrer hat uns dann zurück zur Schule gefahren und dann ging der Ärger richtig los. Die Schulleitung hat uns Vorwürfe gemacht, weil wir gar nicht auf ihn geachtet haben und ihn zurückgelassen haben. Die Polizei hat uns regelrecht beschimpft und Konsequenzen angedroht.. Sie sind dann in den Wald gefahren und haben ihn dort in schlechtem Zustand gefunden. Aus dem Vorfall habe ich gelernt, dass man bei einer Wanderung aufeinander achten muss.

Ich sehe im Fall von Yolanda zwei Möglichkeiten. Entweder ist sie bei der Kunsthochschule Halle an den Falschen geraten und diese Person hat ihr etwas angetan oder ihr Verschwinden steht in Zusammenhang mit ihrem Austritt bei den Scientologen.

Die Sache mit dem Handy sehe ich nicht so als entscheidenden Knackpunkt an. Ich halte es für möglich, dass sie es aus Schusseligkeit vergessen hat ihr Handy aufzuladen, so dass der Akku gerade dann leer war, als sie sich außer Haus begeben hat. Vielleicht hat sie es zunächst gar nicht bemerkt und es ist ihr erst später aufgefallen, als sie nichts mehr daran ändern konnte. Aber nix is fix in diesem Punkt.

Es besteht daneben natürlich auch die Möglichkeit, dass ihr Verschwinden mit ihrem Austritt bei den Scientologen zu tun hat. Ermittlungen in diesem Umfeld werden sehr schwierig sein. Aber wenn ein Zusammenhang besteht, dann entschließt sich vielleicht doch jemand, der etwas weiß zum Reden, denn es kann doch nicht angehen, dass ein junges Mädchen einfach so aus dem Verkehr gezogen wird. Freiwillig ist sie bestimmt nicht gegangen.

Ich sehe es auch so, dass sie sich recht oft mit ihrem Vater getroffen hat und immerhin war er noch vor Ort, als sie sich auf die Fahrt begeben hat, von der sie nicht zurückgekehrt ist.

Bei xy kam auch ihre Freundin MB zu Wort. Mir ist aufgefallen, dass diese Freundin wohl immer noch daran glaubt, dass Yolanda zurück kommt, aber vielleicht ist hier auch ganz einfach der Wunsch Vater des Gedanken.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ein wichtiger Aspekt des Falles scheinen mir die Ohnmachtsanfälle zu sein, die scheinbar aus dem Nichts heraus geschehen. Sie hat in Gesprächen mit dem Vater angeblich die Gefährlichkeit und die Behandlungsbedürftigkeit wohl herunter gespielt und er schien wegen der Ohnmachten auch nicht besonders besorgt zu sein. Aber betrachtet man die Dinge realistisch, dann kann man solche gesundheitlichen Probleme nicht auf die leichte Schulter nehmen. Jemand, der unter plötzlichen Ohnmachtsanfällen leidet, würde sich wohl große Sorgen um die Gesundheit machen.

Hier wurde auch schon des öfteren vermutet, dass diese Ohnmachten aufgrund von psychischen Problemen bestehen. Diese Sicht könnten auch die Scientologen haben mit einer ganz eigenen Interpretation über die Ursache und sie könnten noch davon ausgehen, dass sie durch irgendwelche Maßnahmen diese gesundheitlichen Probleme erfolgreich beseitigen können. Evtl. könnten sie Yolanda "geholt" haben, um sie ( immer aus ihrer Sicht gesehen) erfolgreich heilen zu können. Die Ursache der Ohnmachtsanfälle könnten sie darin sehen, weil Yolanda innerlich mit sich über den richtigen Weg ringt und dem inneren Kampf nicht gewachsen ist. Aus dieser Sicht bestand auch aktueller Handlungsbedarf, denn Yolanda plante zahlreiche Reisen, Amman, Hannover, Wien, wo sie durch die Ohnmachten hätte in Gefahr geraten können. Hier handelt es sich natürlich nur um Spekulationen meinerseits. Die Spekulationen können völlig unsinnig sein.

Auf der anderen Seite gibt einem natürlich auch Yolandas Liebe zur Natur zu denken und dass sie vielleicht auch gerne mal nachts alleine mit sich der Natur war und das schon seit jungen Jahren. Was wäre denn, wenn sie nach dem Filmabend in der Kunsthochschule Halle noch einen Abstecher zum Mühlgraben gemacht hat, um dort mit sich und der Natur alleine zu sein. Dort könnte ihr die falsche Person begegnet sein.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Karla Raven »

AngRa hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 08:11:17 Hier wurde auch schon des öfteren vermutet, dass diese Ohnmachten aufgrund von psychischen Problemen bestehen. Diese Sicht könnten auch die Scientologen haben mit einer ganz eigenen Interpretation über die Ursache und sie könnten noch davon ausgehen, dass sie durch irgendwelche Maßnahmen diese gesundheitlichen Probleme erfolgreich beseitigen können. Evtl. könnten sie Yolanda "geholt" haben, um sie ( immer aus ihrer Sicht gesehen) erfolgreich heilen zu können.
Diese Überlegung find ich sehr naheliegend, zumal das Hauptbestreben von SC sehr auf die Verbesserung der geistig-psychischen Verfassung ausgerichtet ist. 2009 war ich selbst mal kurz an SC interessiert u füllte in der Otto-Suhr-Allee in Berlin (deutscher Hauptsitz von SC) einen 100 Fragen Test aus u hinterließ meine Daten. Darauf folgten paar Anrufe mit Auswertung, die Mmn nicht schlecht hätte ausfallen dürfen, weil ich mich sehr positiv dargestellt hatte. Trotzdem wurde mir Selbstmordgefährdung bescheinigt mit dem Anraten schnellstmöglich einen Kurs zu machen.
Redete mich irgendwie raus, kann mich nicht mehr erinnern wie, Post bekam ich nochmals mit dem Dianetics-Buch von Hubbard. Hätte auch anders laufen können, wurde mir erst klar, als ich dann Ursula Cabertas Schwarzbuch Scientology las, was mir aber nicht mehr vorliegt.

Zum Ausstieg von Mitarbeitern aus der Organisation:
„Auch eine Kündigung auf Seiten des Mitarbeiters ist nicht vorgesehen. Der Ausstieg eines Mitarbeiters aus dem Arbeitsverhältnis, und somit logischerweise auch aus der Organisation, wird von der Scientology Organisation mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Sollten die Überredungskünste der Scientologymitarbeiter und andere Methoden nicht wirken, so wird der Aussteiger offiziell als „unterdrückerische Person“ erklärt, d.h. er wird somit als vogelfrei eingestuft: „Eine Person, die in den Ethik-Zustand des Feindes zurückgestuft worden ist, gilt als vogelfrei: Man darf ihr Eigentum abnehmen, sie in jeder Weise verletzen, ohne dass man ... betraft wird. Man darf ihr Streiche spielen, sie verklagen, sie belügen oder vernichten.“ (Richtlinienbriefe vom 7.März 1965, 17. März1965 und 21. Oktober 1968)
Besonders bei Aussteigern aus höheren Positionen wird die Scientology Organisation mit Hilfe der oben erwähnten Maßnahmen versuchen zu verhindern, dass organisationsinterne Informationen an die Öffentlichkeit gelangen.
Funktionsanalytische Interpretation des Personalmanagements der Scientology Organisation
https://www.grin.com/document/99740
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

z3001x hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 01:57:52 Yolanda und die Schwester müssten ja quasi durch Geburt Scientologinnen geworden sein, wenn die Daten stimmen, waren ihre Eltern damals ja beide bei Scient. Oder sind Kinder nicht automatisch Mitglieder?
Eine interessante Frage, die ich aufgreife. (Möchte später auch noch auf Karla Raven zurückkommen mit den interess. Informationen zu SC-Regeln)
Der Staat in D. hat bestimmt, dass Jugendliche mit 14 Jahren religionsmündig sind. Ab diesem Alter können sie selbst bestimmen, ob sie am Religionsunterricht teilnehmen oder nicht. Folglich werden sie sich ab diesem Alter auch selbstständig eine Religionsgemeinschaft aussuchen können.

Vor dem Alter von 14 Jahren entscheiden die Eltern gegenüber der Schule, ob die Kinder am Rel.Unterr. teilnehmen oder nicht. In manchen Bundesländern gibt es keinen Rel.Unterr. mehr. (Berlin?) Vor einiger Zeit wurde das Fach "Ethik" eingeführt. Ethik ist verpflichtend für alle Schüler, die nicht am Rel.U. teilnehmen.

Wenn Yolanda 1996 geboren wurde, war sie um 2010 herum religionsmündig. Sie hat ein Gymnasium in evangelischer Trägerschaft besucht.
Ob allein dieser Besuch schon als Austritt gewertet wurde, glaube ich eher nicht. Kirchliche Schulen nehmen alle Schüler auf.

Was ich ungemein grausam finde, ist die Information von Arcia. Ja, ich sehe das auch so, dass sich die Abwesenheit der Mutter damit erklären lässt. "Liebe" ist bei SC keine Konstante, und der Mutter sind die SC-Regeln wichtiger, als ihre Familie. Das ist aber bei den Zeugen Jehovas auch so.
Arcia hat geschrieben: Freitag, 01. Juli 2022, 11:42:23 Fakt ist, dass bei Scientology ein strenger Kontaktabbruch erwartet wird, sobald ein Mitglied austritt. Auch Familienmitglieder dürfen dann keinen Kontakt mehr miteinander haben. Ich denke, dass sich dadurch die Abwesenheit der Mutter in diesem Fall erklärt.
Unklar ist, ob Vater und Schwester auch aus Scientology ausgetreten sind. Sollte dies nicht der Fall sein, hätten sie nach Vorgaben von Scientology den Kontakt zu Yolanda nach deren Austritt abbrechen müssen. Oder war Yolanda selbst evtl. gar nicht ausgetreten?
Es ist schlimm, wenn die Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe durch solche Regeln Not leiden. Doch auch hier will ich nicht urteilen. Ich kenne außerdem das existierende Familienklima überhaupt nicht.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Karla Raven hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 10:27:53 2009 war ich selbst mal kurz an SC interessiert u füllte in der Otto-Suhr-Allee in Berlin (deutscher Hauptsitz von SC) einen 100 Fragen Test aus u hinterließ meine Daten. Darauf folgten paar Anrufe mit Auswertung, die Mmn nicht schlecht hätte ausfallen dürfen, weil ich mich sehr positiv dargestellt hatte. Trotzdem wurde mir Selbstmordgefährdung bescheinigt mit dem Anraten schnellstmöglich einen Kurs zu machen.
Es ist klar, wenn man einen Fisch an der Angel hat, dass man den behalten möchte. Nun hast du dich aber sehr positiv dargestellt. Sie konnten wohl in keinem Teilbereich ein Defizit entdecken, wo sie anknüpfen konnten. Also muss man dir schon ein bisschen Angst machen, wenn du dich recht sicher und positiv empfindest. Sie empfehlen dir also einen Kurs, der Geld kostet.

Zum Glück hast du ihnen keine Probleme vorgejammert, mit denen sie dich später hätten denunzieren können, so wie ich das in dem anderen Referat einer Schülerin las. Mit dem Wissen, das man der S-Org. gibt, können sie einem bei Widerständen dumm um die Ecke kommen.

Karla Raven hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 10:27:53 Zum Ausstieg von Mitarbeitern aus der Organisation:

Funktionsanalytische Interpretation des Personalmanagements der Scientology Organisation
https://www.grin.com/document/99740
Das habe ich auch fast durchgelesen, aber gegen Ende hat es mir gereicht. Es gibt in unserer Gesellschaft leider solche Stimmen, die so eine Diktatur anstreben. Und Transhumanistische Allüren gibt es bei S ebenfalls. Der Mensch wird zur funktionierenden Maschine reduziert, und die Verhaltenssteuerung folgt dem Behaviorismus, unbedingter Gehorsam, hoher Leistungsdruck, Belohnung oder Bestrafung. Motto: Lieber tot als untauglich.
Da gibt es keine Freiheit und keine Grundrechte. Und auf den Thetan pfeif ich. Habe hier auf ein Video hingewiesen, wo eine Zahnärztin die Thetan-Stufe erreichte, das sie ein Vermögen kostete. Dann kamen ihr Zweifel, die sie der Org. gemeldet hat. Auf einmal hat man sie tot in der Garage gefunden. Es sollte Suizid signalisieren. Die Untersuchung der Kopfhaut und ihrer Verletzungen ergaben Zweifel. Das war 2006.
Titel des Videos: "Trieb Scientology Biggi Reichert in den Tod?" | Crime Time Doku
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Im Gegensatz zur Scientologie Ideologie habe ich es bei meinem Seelentröster besser und preiswerter.
Wenn ich eine Belastung habe, brauche ich ihm meine Not nur zu sagen, und er nimmt sie mir weg und versenkt sie in Meeres Tiefe. Er löscht alle "negativen Engramme". Ich kann sie ihm direkt und jederzeit sagen, ohne über einen Menschen gehen zu müssen.
Das ist kostenlos. Ich bin befreit und musste nicht einem "Clear-Thetan" ganz Persönliches preisgeben, das dieser aufschreibt und gegen mich verwenden kann. Mein Seelentröster baut mich auf und hilft mit immer, wenn ich ihn brauche. Er lässt mir die Freiheit, mich von ihm abzuwenden, und trotzdem lässt er seine Sonne über mir scheinen. Er ist nicht nachtragend.

Also gegen meinen Helfer hat S keine Chance bei mir.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich bin schwer erschüttert über den gewissermaßen "Freifahrtschein", ein abtrünniges Mitglied fertig machen zu können. Es ist 'vogelfrei" und schutzlos. Man darf es belügen und betrügen und schlecht behandeln.

Ich überlege, ob die Ehe daran scheiterte, dass der Vater Yolanda die Wahl der Religion freistellte. Er hätte auf sie vermutlich Druck ausüben sollen? Das wollte er nicht. Insofern könnte er durchaus ebenfalls der SC den Rücken gekehrt haben? Aber er hält sich ganz zurück und hält den Ball flach, um defensiv zu bleiben.

Die Entführung seiner Tochter könnte eine Strafaktion gegen ihn gewesen sein. Er weiß es vielleicht sogar. So kommt er mir möglicherweise vor. Das ist natürlich reine Spekulation und es gilt die Unschuldsvermutung.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Man wird in diesem Fall mit einer Aufklärung nur weiter kommen, wenn es neue Zeugenhinweise gibt. Von daher gesehen war es wichtig, dass der Vermisstenfall Yolanda Klug als Filmfall bei Az XY vorgestellt wird. Vielleicht melden sich angesichts der gezielten Fragen auch neue Zeugen.

Immerhin ist durch den Auftritt der zuständigen Polizeibeamtin klar gestellt, dass seitens der Polizei ein Zusammenhang mit Scientology nicht ausgeschlossen werden kann. Scientology ist weltweit tätig. Durch die Schwester gibt es einen Bezug zur USA und durch die Mutter evtl. einen Bezug nach Südafrika.

Um alle Möglichkeiten auszuschöpfen wäre es meiner Meinung nach wichtig auch international nach Yolanda zu fahnden. Das würde über Interpol möglich sein.
Wird eine Person in Deutschland als vermisst gemeldet, erfolgt die Sachbearbeitung durch die örtlich zuständige Polizeidienststelle. Ergeben sich dort Hinweise, dass sich die Person im Ausland oder gar an einem bestimmten Ort im Ausland aufhalten könnte, wird ein Ersuchen um Mitfahndung über das Bundeskriminalamt an die Interpol- bzw. SIRENE Dienststellen dieser Länder gerichtet.
In begründeten Ausnahmefällen leitet die "Vermisstenstelle" des Bundeskriminalamts auf Ersuchen einer inländischen Polizeidienststelle eine weltweite Vermisstenfahndung ein, so dass alle Interpol-Mitgliedsländer über diesen Vermisstenfall informiert werden.

https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Er ... _node.html

Vielleicht ist das alles längst geschehen und es wird international nach ihr gesucht.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Die steht doch schon lange beim BKA auf der Fahndungsliste

https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fa ... rhalt.html
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Widasedumi hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 05:03:24Der Artikel von t-online, den @Arcia verlinkte sowie Relevantes zitierte, erschien wohl regional in Leipzig, und zwar ganz neu, am 2.7.22. Ich könnte mir vorstellen, dass die Autoren auch ins HET geschaut haben, denn was sie u.a. erwähnen, könnte ihnen @z3001x auf dem Tablett serviert haben. z3001x hat nämlich ganz tolle Informationen zu Yolandas Familie, zur Tätigkeit ihrer Mutter, zur Glaubenszugehörigkeit etc. eingestellt; dazu sehr interessante Bilder verlinkt. Kurz darauf also dieser t-online Bericht. Ich vermute hier einen Zusammenhang. Die t-online-Leute konnten hier gut anknüpfen und z3001x hat eine sehr informative Vorlage mit Quellen gegeben.
Also der t-online-Autor Andreas Raabe gibt seine Quellen gewissenhaft an (fast schon seriöser Journalismus, Respekt!), aber uns erwähnt er nicht, so ein Schuft ;) Ich hatte auch den Eindruck, dass der hier rein geguckt haben könnte, aber vll ist er auch nur einfach denselben Routen gefolgt wie unser Ermittlerkollektiv hier, wer weiß?

In den Quellen, die er nennt, ist auch ein FB-Profil der Mutter aufgelistet.
Ich hatte angenommen, die wird eh keins haben, und daher gar nicht gesucht.
Wenn man doch sucht, findet man es allerdings schnell und das Profil gibt dann sogar Antwort auf die Frage, ob die SC Basel Mediensprecherin "A.K.", die bis 2015 aktiv war - dieselbe Person ist, die 2015 und 2016 als Mediensprecherin in Erscheinung trat - mit den Initialen "A.L.".
Und in der Tat müss es sich bei A.K. und A.L. um dieselbe Person handeln, die Y's Mutter ist. In dem Anti-SC-Blog war man sich nicht 100% sicher war, ob die A.K. und A.L. identisch sind.
Man erkennt die Übereinstimmung im FB-Profil daran, dass der Profilname der von A.L. ist. In der sog. URL ist aber der volle Name von A.K zu finden, gefolgt von einer Ziffer. Außerdem werden die wenigen Einträge und Fotos darin alle von Yolanda geliked.
Interessant an dem recht leeren Profil, wo zuletzt 2018 etwas öffentlich sichtbar unternommen wurde, ist ein Kommentar von Yolanda selbst zu dem einzigen Foto von AK/AL selbst. Da schreibt Yolanda: "ich hab das bild richtig gerne 😃 vermisse dich manchmal" Und das schon 2012.
Das heißt mMn, dass sie schon damals getrennt gelebt haben müssen.
Ich schreib das nicht, um die Privatsphäre der Familie K zu verletzen, sondern weil ich meine, diese ganzen Zusammenhänge mit SC und dem Verbleib der Mutter könnten mit dem Fall zu tun haben.

Zur Schwester E. hab ich noch mal recherchiert und festgestellt, dass die letzte Spur von ihr, die ich im Internet fand auf den September 2017 datiert. Sie scheint eine begabte junge Violinistin zu sein, die regelmäßig Konzerte im Raum Basel/Lörrach gab. Und wie gesagt endet diese recht zahlreichen Ankündigungen und Rezensionen ihrer klassischen Konzerte im September 2017.
Schwester E. muss im Jahr 2016 zum einen volljährig geworden sein, zum anderen auch Abi gemacht haben, allerdings nicht an dem freikirchlichen Gymnasium wie Yolanda, sondern am HTG Lörrach. Yolanda hat btw auch 2016 Abi gemacht am FES.
Rein von den Zeitstempeln stimmen der Abbruch der Spuren von AK/AL grob mit den letzten Spuren in Deutschland und im Internet von der Schwester überein, wobei es natürlich dadurch kein Beleg dafür ist, dass die Schwester tatsächlich mit der Mutter nach Südafrika gezogen ist. Dafür fehlen mW alle öffentlichen zugänglichen Quellen. Ist also wenn man es faktisch mag, nicht klar ob das stimmt. Und dass die Schwester erst nach Südafrika auswanderte und kurz später nach Kalifornien ist zwar denkbar, aber wäre einigermaßen "wild".

Im Anti-SC-Blog wird gemutmaßt, dass die Schwester E. sich der SC-Polizei-Organisation SeaOrg in Clearwater angeschlossen hätte.
Dazu gibt es allerdings die Ungereimtheit, dass gesagt wird, sie sei in Clearwater bei LA (Los Angeles). Diesen Ort gibt es tatsächlich.
Das Clearwater, das sich SeaOrg als Zentrale ausgesucht hat, ist aber das in Florida.
Da Yolanda und ihr Vater die Schwester im August/September 2019 in Kalifornien besucht haben sollen und mit ihr in Kalifornien wanderten (davon gibt es ja viele Fotos im XY-Film und auch auf YK FB-Profil und die Fotos sehen stark nach kalifornischen Bergen (ähnlich Yosemite-Gegend) aus und kaum bis gar nicht nach Florida), könnte das SeaOrg-Gerücht evtl. nicht ganz faktenfest sein.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@z3001x

Ich vermute sehr stark, dass Herr Raabe von t-online für seinen Bericht auch das HET besuchte. Sicher hätte er die Quellen nachgeprüft, aber er hätte es viel einfacher gehabt, wenn meine Vermutung stimmt.

Wenn die Mutter bereits 2012 getrennte Wege ging, so würde das mit der Religionsmündigkeit von Yolanda passen, nachdem diese 14 Jahre geworden war. Yolanda hat sich vielleicht nicht an SC binden wollen. Seitens SC war aber entsprechender Druck vorhanden. Yolanda hat ganz nett ihrer Mutter geschrieben, dass sie sie manchmal vermisse. Es gab also noch eine Kommunikation, das ist gut so. Auch wenn man getrennte Wege gehen musste wegen des Arbeitgebers, so wird man deshalb nicht sein Herz herausgerissen haben, welches einem mit den Kindern verbindet.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 05:35:29Ich sehe es vielleicht etwas zu streng, dass die anderen Mitglieder der Gruppe sich nicht um das Fehlen von Yolanda gekümmert haben und einfach weiter gegangen sind. Ich hatte aber zusammen mit meiner Schulklasse ein böses Erlebnis im Rahmen einer Wanderung in der 5. Klasse. Damals waren wir mit unserem Mathelehrer anlässlich eines Wandertags im Deister unterwegs und dann haben wir ihn unterwegs verloren, niemand hat es bemerkt, alle sind weiter getrottet und wir sind alleine zum Bus gelaufen. Der Busfahrer hat uns dann zurück zur Schule gefahren und dann ging der Ärger richtig los. Die Schulleitung hat uns Vorwürfe gemacht, weil wir gar nicht auf ihn geachtet haben und ihn zurückgelassen haben. Die Polizei hat uns regelrecht beschimpft und Konsequenzen angedroht.. Sie sind dann in den Wald gefahren und haben ihn dort in schlechtem Zustand gefunden. Aus dem Vorfall habe ich gelernt, dass man bei einer Wanderung aufeinander achten muss.
Die Geschichte ist fast lustig, wenn man sich überlegt, dass der Lehrer eigentlich auf die Kinder aufpassen sollte, und als er dann schlapp macht, die Kinder einfach ohne ihn ganz selbständig zum Bus laufen, was ja gut ist. Man stell sich vor eure ganze Schulklasse hätte sich verlaufen :roll: .
Und dafür dass sie sich selbst helfen können, werden sie dann "dumm" angemacht. Naja, aber auch ein Lehrer in Not verdient natürlich Hilfe.
AngRa hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 05:35:29Ich sehe im Fall von Yolanda zwei Möglichkeiten. Entweder ist sie bei der Kunsthochschule Halle an den Falschen geraten und diese Person hat ihr etwas angetan oder ihr Verschwinden steht in Zusammenhang mit ihrem Austritt bei den Scientologen.

Die Sache mit dem Handy sehe ich nicht so als entscheidenden Knackpunkt an. Ich halte es für möglich, dass sie es aus Schusseligkeit vergessen hat ihr Handy aufzuladen, so dass der Akku gerade dann leer war, als sie sich außer Haus begeben hat. Vielleicht hat sie es zunächst gar nicht bemerkt und es ist ihr erst später aufgefallen, als sie nichts mehr daran ändern konnte. Aber nix is fix in diesem Punkt.
Theoretisch könnte es ja auch einen Täter aus dem direkten Umfeld geben, und alles mit IKEA und dass sie um 14:15 die Wohnung verlassen hätte, nur eine Story, Legende um von Tatort und Tatort abzulenken.
Allerdings wurden in XY nicht den geringsten Zweifel gestreut, dass diese Grundannahme, dass sie die WG verließ, nicht stimmen könnte. Oder dass irgendjemand aus ihrem Umfeld als Täter infrage kommt.
Das scheint man also nicht anzunehmen. Ich unterstelle mal: mit Grund. Sonst hätte man XY für Zeugen diesbzgl genutzt.

Angesichts des Umstands, dass bis vor 1W immer davon die Rede war, dass sie um 15 Uhr die WG verließ, und jetzt um 14:15 Uhr und das eben auch der Zeitpunkt des letzten Handy-Ausloggens ist, halte ich es für denkbar, dass es keinen direkten Zeugen gibt, der in der WG war, als sie ging (auch wenn es in XY anders dargestellt wird). Man nimmt offenbar diesen technischen Zeitstempel als Marker.

Da ich mich immer über Detailkleinkram Kriminalfällen annähre, gehen mir zu dem Handy-Off ein paar Gedanken durch den Kopf, und zwar:
Natürlich kann es sein, dass sie vergaß, das Handy zu laden. Das passiert. Dann ist es aber schon ein seltener Zufall, dass es genau in dem Moment ausgeht, als sie aus dem Haus geht. Nicht unmöglich, aber wenn man Wahrscheinlichkeiten von Details nutzt, um die wahrscheinlichste Gesamt-Lösung zu finden, ist dieses Zusammenspiel nicht Szenario #1.
Wahrscheinlicher wäre, dass sie oder jemand es beim Weggehen bewusst ausgestellt hat. Bei ihr könnte es z. B. gut sein, dass sie wenig Akku hatte und weil sie wusste, dass sie später noch mit der Freundin telefonieren/chatten musste zwecks Treff- und Zeitpunkt, dass sie den Akku eben dafür gespart hat. Dass sie dann aber tatsächlich nach Halle gefahren ist und nicht wieder angerufen hat, das passt nicht zusammen. Das würde dann drauf hindeuten, dass vorher was passiert sein muss. Wäre schon etwas vorher passiert (Zufallsopfer) wäre es ungewöhnlich, dass alle Tat- und Opferspuren fehlen.
Wenn es doch so war, dass es genau in dem Moment ausging, als sie aus dem Haus ging, (und ihr kein Zufallstäter vorher über den weg lief) dann ist es komisch, dass sie zum Filmabend geht, den die Freundin vorschlug (und wo sie thematisch evtl. gar nicht so dran interessiert war) und dafür größeren Aufwand betreibt (mind 1h Öffis mit Umsteigen), aber trotzdem nicht auf anderem Weg versucht, die Freundin zu erreichen.
Die Freundin wohnte ja auch in Leipzig, Y hätte ja einfach zurück nach L fahren können, zur Freundin, weil Handy alle, und mit ihr direkt sprechen und zusammen von da losfahren können.

Und wenn es trotzdem alles so war, dass das Handy zufällig beim aus-der-WG-gehen den Geist aufgab und sie dann erst zu IKEA ist, dort einfach ohne Kommunikation auf gut Glück nach Halle zu dem Christofilm, dann ist es zusätzlich seltsam, dass sie dann ein Zufallsmordopfer wird und alle Spuren von ihr und der Tat fehlen. Das ist in sich selbst nicht so häufig bei solchen Taten, dass die Täter das Opfer so vollständig beseitigen, dass es selbst nach Jahren nicht gefunden wird. Normalerweise wird die Tote einfach irgendwo abseits des Weges, behelfsmäßig versteckt, liegen gelassen. Und wäre die Tat auf dem Gelände der Burg geschehen, und diese Baugruben "genutzt" worden, die später zugeschüttet wurden, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass das niemand mit bekommt, eben ihrerseits recht gering. Eben weil da so ein mehrtägiges Ereignis, wovon der Christo-Kinoabend eine Veranstaltung war, stattfand. Man also mit Publikum auf dem nicht sehr weitläufigen Gelände rechnen kann.
Unterm Strich alles nicht ausgeschlossen, aber eine Kombi geringer Wahrscheinlichkeiten. Das Indiz der Hundespuren kann man zwar nicht ganz ausblenden. Allerdings sind die ja mitunter Trugspuren. Bzw sie haben keinen zeitlichen Kontext.

Ich komme immer zu dem Schluss, dass es wahrscheinlicher ist, dass sie gar nicht zu IKEA ist, sondern dass sie die Wohnung evtl freiwillig verließ und dabei ihr Handy für immer ausstellte, bzw. dass sie aus so einer Art "Einsicht", die ein Sich-Beugen vor den als Gesetzmäßigkeit dargestellten Zwängen/Nötigungen dieser Sekte ist, ging, und dass sie dann Leipzig mit falscher Identität verlassen hat, die man ihr zur Verfügung stellte. Also falscher Pass und Flugticket unter falschem Namen. Evtl. könnte das mit dem Amerika-Aufenthalt 2W davor zu tun haben, Ich hoffe, das ist jetzt meinerseits kein reines Wunschdenken, weil sie würde dann ja immerhin noch leben. Und das wäre ja durchaus schön.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@z3001x

Ich stimme dir zu, dass ein Zufallstäter unwahrscheinlich ist. Ich habe das Gefühl, dass Yolanda lebt. Ihr Handy hat sie m.E. bewusst abgestellt.
Im Unterschied zu dir bleibe ich beim Anpeilen von IKEA, weil dort eine Fahrgelegenheit bereitgestanden hatte.

Jetzt zum Vater. Er hatte bei seinen Schilderungen keine oder kaum Emotionen. Er möchte das Verschwinden den Schwächeanfällen zuschieben.
Die Polizei schließt das ausdrücklich aus. Der Vater verhielt sich sehr auffällig im Verschweigen der SC und sagte nur deshalb etwas dazu, weil er nicht mehr anders konnte.

Ich vermute, dass er Angst vor der SC hat, denn diese will unter keinen Umständen, dass sie negative Schlagzeilen bekommt.
Dass das Seminar des Vaters in Leipzig zeitlich so gut passte, dass sich Vater und Tochter kurz vor dem Verschwinden noch einmal in Ruhe treffen konnten, ist auch kein Zufall. Wie so vieles, das z3001x nicht als Zufall betrachten kann, kann ich es auch nicht. Der Zufälle wären hier so viele, dass das einfach nicht sein kann.

Sinn und Zweck des Verschwindens ist mir nicht klar. Vielleicht sollte Yolanda durch ihr Verschwinden für tot erachtet werden, um unter anderer Identität in Ruhe vor dieser SC weiter existieren zu können. Wenn das das Motiv war, dann ist das der Schlüssel, um das Aussageverhalten des Vaters verstehen zu können. Dann war das ein guter Plan, wie er abgelaufen ist. Yolanda plante und lebte ganz wie bisher. Auf einmal ist das Handy aus die Maus und tschüss Leipzig.

Es passt, dass der Vater die Kirche zur Suchaktion bat. Er darf ja von nichts wissen.
Und nun wird die Aussage der Polizeibeamtin noch viel verständlicher, dass das Verschwinden Yolandas mit dem Austritt aus der SC zu tun haben könnte, bzw. nicht ausgeschlossen werden könne. Man muss möglicherweise tot sein, um von der SC in Ruhe gelassen zu werden, und zwar vielleicht auch im Bezug auf den Vater, dass der seine Ruhe vor dieser Organisation bekommt?

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Alles Spekulation. Ich kann völlig daneben liegen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Jetzt hat es in meinem Kopf noch ein bisschen gearbeitet, und nun nenne ich meine These zum Motiv des Verschwindens:

Um Ruhe vor der SC zu bekommen, um von der SC in Ruhe gelassen zu werden.

Hatte nicht der Lehrer, Herr D. so merkwürdige Beobachtungen auf Handy und/oder Telegram gemacht, was den Aktivzustand anbelangt?
Aber keine Reaktion. Ist klar! Aber es passt zur Motiv-These. Ich bin von dieser These überzeugt, weil sie so gut wie alle Ungereimtheiten auflöst.
Daher ist diese These momentan für mich die plausibelste.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

An ein Verschwinden aus eigenem Antrieb glaube ich nicht. Yolanda hatte sich in Leipzig ein eigenes Leben aufgebaut, fernab von der Heimat. Sie hatte in Leipzig neue Freunde gefunden und warum sollte sie diese Menschen einfach mir nichts dir nichts ohne Erklärung verlassen und sich auch Jahre später nie mehr melden. Wenn man liest, was sie und ihre Schwester als Kinder bzw. Jugendliche geleistet haben ( Stichwort "Jugend forscht") und beispielsweise Zeichnungen für ein Buch des Vaters erstellt, dann muss sie unter einem ganz schönen Leistungsdruck gestanden haben. Davon hat sie sich später meiner Meinung nach befreit. Ich gehe davon aus, dass sie sich während ihres Architekturstudiums nicht stark unter Leistungsdruck gesetzt hat. Andernfalls wären Reisen etc. gar nicht möglich gewesen. Ob sie noch von den Scientologen bedrängt worden ist, ist nicht belegt. Ein Verschwinden aus eigenem Antrieb halte ich nicht für ausgeschlossen, aber auch für nicht sehr wahrscheinlich. Ich stelle es mir auch nicht so einfach vor an gefälschte Dokumente zu gelangen, die sie bei einem Abtauchen ins Ausland gebraucht hätte.
Gast

Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Ohne SC wäre hier genauso wenig los wie drüben bei Scarlett.
Wer kauft schon Grusch bei IKEA wenn er aus seinem Leben verschwinden will oder macht extra einen Fakezettel.


2 Kumpels oder Kollegen stehen in einer Seitenstrasse oder Hofeinfahrt. Sie kommt vorbei und hat plötzlich Interesse an einem Tier oder einem Bauwerk oder sonst was und geht am grösseren Fahrzeug vorbei. Die 2 feixen dann rum: "Die könnte man auch mal". Als sie wieder zurück auf ihren Weg geht haben die 2 schon ihren Plan gemacht und schwups wird sie ins Fahrzeug gezerrt und wenn man schon ein Fahrzeug hat, dann kann man sich auch mit der Ablage Mühe geben damit sie eine Langzeitvermisste wird.
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