Ein Verschwinden aus eigenem Antrieb liegt für mich sehr nahe. Zwar gibt es keine konkreten Zeugenaussagen oder sonstigen Belege für Bedrängung durch Scientology, denn diese Organisation weiß dies zu verhindern. Sie haben organisatorisch ein wirkungsvolles Überwachungszentrum installiert, wie ich in einem Link von Karla Raven sowie einem öffentlich gemachten Referat im Internet gelesen habe. Für harmlos halte ich diese Abteilung nicht, wenn man nach einem Austritt praktisch für "vogelfrei" erklärt wird. Und jemand schrieb, dass S. versuche, in der Gesellschaft in Schlüsselpositionen hineinzukommen und über ihre Mitgliedschaft nicht sprechen zu wollen, weil es Privatsache sei. Gleichzeitig funktioniere diese Organisation wie eine Diktatur, die unbedingten Gehorsam fordere und keinen Widerspruch dulde. Und selbstverständlich sei Geheimhaltung angesagt. Somit ist es für mich kein Argument, dass mangels Belegen ein Druck nicht existiert hätte. Ich muss mir nur das Aussageverhalten des Vaters anschauen, das sind für mich sehr deutliche Indizien, dass der Mann eine Scheu, wenn nicht sogar eine Angst haben könnte, irgendwie die SC ins Gespräch zu bringen. Wenn ich von meiner These ausgeheAngRa hat geschrieben: ↑Montag, 04. Juli 2022, 19:57:49 An ein Verschwinden aus eigenem Antrieb glaube ich nicht. Yolanda hatte sich in Leipzig ein eigenes Leben aufgebaut, fernab von der Heimat. Sie hatte in Leipzig neue Freunde gefunden und warum sollte sie diese Menschen einfach mir nichts dir nichts ohne Erklärung verlassen und sich auch Jahre später nie mehr melden. Wenn man liest, was sie und ihre Schwester als Kinder bzw. Jugendliche geleistet haben ( Stichwort "Jugend forscht") und beispielsweise Zeichnungen für ein Buch des Vaters erstellt, dann muss sie unter einem ganz schönen Leistungsdruck gestanden haben. Davon hat sie sich später meiner Meinung nach befreit. Ich gehe davon aus, dass sie sich während ihres Architekturstudiums nicht stark unter Leistungsdruck gesetzt hat. Andernfalls wären Reisen etc. gar nicht möglich gewesen. Ob sie noch von den Scientologen bedrängt worden ist, ist nicht belegt. Ein Verschwinden aus eigenem Antrieb halte ich nicht für ausgeschlossen, aber auch für nicht sehr wahrscheinlich. Ich stelle es mir auch nicht so einfach vor an gefälschte Dokumente zu gelangen, die sie bei einem Abtauchen ins Ausland gebraucht hätte.
seis die Tochter oder der Vater, dann denke ich, dass dieses Bedürfnis eindeutig die Bekanntschaften und die Wohngemeinschaft in Leipzig überwiegt. Yolanda hatte im Grunde keine Familie, wie das normalerweise ihre Freunde haben. Die Familie ist schrecklich zerrissen. Es ist aber keine normale Scheidung, denn dort darf man beiderseits Kontakt zu den Kindern haben. Hier war das anders von den Statuten einer Sekte bestimmt. Und wenn Yolanda sich selbst und ihrem Vater etwas gewünscht hat, dann wohl ein seelisches Wohlergehen. Sie hat m.E. genau gewusst, was Sache ist. Gerade auch das Zusammensein mit der Schwester zusammen mit dem Vater hat sie genossen. Wer weiß, ob nicht die Schwester - wenn sie in diesem Überwachungsapparat beschäftigt ist - auch über Schlupflöcher Bescheid wusste? Es kann mir niemand erzählen, dass die Situation der zerrissenen Familie einschl. der psychischen Belastungen dadurch, in diesem Urlaub kein Thema war. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass das Thema "Familienbande", "Lebensglück und -frieden" sowie Perspektiven in diese Richtung, eine Rolle spielte. Die beiden Schwestern sollen sich sehr gut verstehen.Ruhe vor S. zu haben
Noch ein Wort zu den beachtlichen Leistungen bei "Jugend forscht" und der Mitautorenschaft Yolandas in einem Buch: Von diesen Erfolgen lässt sich nicht automatisch schließen, dass das Studium Yolandas ebenso gut lief. Das ist deshalb nicht vergleichbar, weil die früheren Aktivitäten der Mädchen aus eigenem Antrieb und ohne Erwartungsdruck, sondern aus einer inneren, sprich intrinsischen Motivation angegangen wurden. Das Studium könnte ebenfalls intrinsisch begonnen worden sein, doch scheint bald eine Ernüchterung eingetreten zu sein. Yolanda hatte Lücken im Stoff und hatte Bammel vor einer Klausur. Das sind eindeutige Zeichen, dass sie nicht Feuer und Flamme war, sondern Ersatztätigkeiten lieber mochte. Ich zählte ja mal auf, welche Punkte in dem xy-Video herausstachen. Nicht ein Punkt über die Hochschule, mit Ausnahme der verhaltenen Antwort auf die Frage ihres Vaters im Afghanen-Lokal, wie es denn um das Studium stehe. Das sind für mich eindeutige Hinweise, dass Yolanda ein Abbruch des Studiums nicht schwer gefallen sein dürfte. Und die lockeren Freunde sind nicht mit Familienbanden vergleichbar.
Selbstverständlich kann ich ein Verbrechen oder eine Entführung wider Willen nicht ausschließen. Und tatsächlich bin ich mir auch nicht sicher. Aber nach meiner jetzigen Interpretation der Faktenlage:
- der besonders guten Beziehung zwischen Vater und Tochter,
- des verbalen und nonverbalen Aussageverhaltens des Vaters,
- der Aussagen der Polzeibeamtin, sowie des Fakts, dass
- der Vater noch in Leipzig weilte, dass
- der Ikea-Parkplatz weit entfernt von Yolandas Sozialbereich war,
- dass das Handy ausgeschaltet war,
- der gedämpften Studienbegeisterung Yolandas und - nicht zu vergessen -
- die Sanktionsvorschriften von S. für Abtrünnige,
würde ich zum jetzigen Zeitpunkt meine Wahrscheinlichkeiten in Prozenten wie folgt setzen:
Verbrechen durch Zufallstäter, insbes. welche von der Gruppe der üblichen Verdächtigen: 10%
Kriminelle Entführung mit Beziehungshintergrund: 40%
Einvernehmliches Untertauchen: 50%
Diese Wahrscheinlichkeiten können sich verändern.