VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Weitere Bedeutung gewinnt auch die Behauptung HW sei in der Phenolproduktion tätig gewesen im Zusammenhang mit dem Betreiben eines Bauernhofes und dem Besitz von mehreren Bankkonten.
Einspruch Nummer zwei!

Mehrere Bankkonten sind völlig normal, das habe ich bereits vorne ausfühlich begründet.
Mehrere Bankkonten halte ich weder an sich für ein Verdachtsmoment, noch in Verbindung mit HWs
früherem Arbeitsplatz, noch in Verbindung mit einem Bauernhof.

Ich habe die wirklichen Ungereimtheiten sowohl in bestimmten Zeugenaussagen, als auch in unabhängigen Fakten (Handy, Hund, Zeitpunkt der Vermisstenanzeige, Zugang zu den Nummerschildern, Wortwahl des Kripobeamten, ab wann die Kontoabhebungen nach dem Verschwinden von HW endeten ...) noch einmal durchgelesen. Wenn man diese alle zusammenstellt, dann könnte eher ein Schuh draus werden.
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Roke51 hat geschrieben:HW arbeitete bis zur Rente in Leuna in der Phenolsynthese
Dort arbeitete vielleicht nicht nur HW.

Ich frage mich, ob man in den Leuna-Werken an Säuren herankommen kann, welche
Organismen auflösen/zersetzen können?
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Auf Seite 1 äußerte ein User namens "Überleger" einen Gedanken (welcher ihm nach der xy-Sendung spontan gekommen sei), dass jemand eine Reißleine gezogen haben könnte, weil möglicherweise die Befürchtung einer Enterbung im Raum stand.

Zwar hat Jolu sofort eine Glaubensaussage gemacht, dass er das nicht glaube. Einfach nur sein Glaube! Somit wische ich mit derselben Nonchalance die Spekulationen von Jolu vom Tisch, weil sie einer Überzahl an Gegenindizien einfach nicht beizukommen vermögen.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Was noch gar nicht zur Sprache kam, ist die Tatsache, dass auf dem Hof von HW ein zweites fahrbereites Auto stand, welches vielleicht ohne das Wissen von HW benutzt worden sein könnte.
Herr Weiske konnte ja nicht gleichzeitig mit zwei Fahrzeugen unterwegs sein.

Und es ist nicht auszuschließen, dass ein Fremdnutzer des zweiten fahrbereiten Autos dieses zu zweifelhaften Geschäften genutzt haben könnte.

Darüber könnte es Probleme gegeben haben, sollte Herr HW als Halter damit konfrontiert worden sein.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Der Chemiefacharbeiter in der DDR war kein gut bezahlter Malocher, sondern in jeder Beziehung ein armer Schlucker......
Nun scheint HW zu beträchtlichem Wohlstand gekommen zu sein- jedenfalls hatte er noch in höherem Lebensalter einen Bauernhof erworben UND mehrere Bankkonten.
Es kann natürlich sein, dass "mehrere" nur 3 Girokonten umfasst und dass diese Girokonten für verschiedene geschäftliche Aktivitäten genutzt wurden. Das kann natürlich sein. Trotzdem bliebe zu klären, wie HW zu dem beträchlichen Wohlstand kam, zu dem normalerweise ein Chemiefacharbeiter der ehemaligen DDR auf normalem Wege niemals gekommen wäre.
Ich selbst glaube nicht, dass HW nur Inhaber von Girokonten war. Das wäre ja auch noch völlig normal, bei seinen Aktivitäten und hätte keiner besonderen Hervorhebung bei Aktenzeichen XY bedurft !

Das meine ich mit ungewöhnlich- betrachtet man die "normale" Sozialisation eines Chemiefacharbeiters in der DDR und nachfolgend der Bundesrepublik.
Natürlich - um hier Missverständnisse nicht entstehen zu lassen- sind gesellschaftliche Schranken in Deutschland durchlässig und HW kann durch Glück (Erbschaft, Lottogewinn, LEGALE Spekulationsgeschäfte) oder auch durch Fleiß zu diesem Wohlstand gekommen sein.

Aber so etwas ist doch eher selten.......
Wenn es also so wäre, dass HW sein Vermögen redlich erworben hätte, dann wäre das in der heutigen Zeit behördlich durchaus nachvollziehbar.
Für mich bleiben eben zunächst Zweifel.

Und die Reihung Malocher-Grundstückeigentümer-Kontenbesitzer-Oldtimerfan...... meines Erachtens stimmt da etwas nicht.

Die gesamte Biografie des HW bleibt nach der Darstellung in den Medien für mich undurchschaubar und mysteriös.

Und ja..... auf einem Bauernhof hat man manchmal mehrere Fahrzeuge, die angemeldet sind- etwa in Konstellation: Lada Niva oder Mercedes G-Klasse oder Land Rover UND Daihatsu Cuore.......
Wofür soll man denn auf einem Bauernhof ZWEI oder mehr angemeldete Daihatsu Cuore brauchen.
Mit diesem Auto kann man eigentlich auf einem Bauernhof wenig anfangen, außer vielleicht um damit sonntags in die Kirche zu fahren.
Meines Erachtens muss HW noch andere Fahrzeuge angemeldet gehabt haben. Jeder, der schon einmal einen Bauernhof wenn auch nur von außen gesehen hat, weiß das.

Und so bleibt eben der Daihatsu als Auto rätselhaft......
Jeder der die A9 schon entlang gefahren ist, weiß, dass der Standplatz des Daihatsu ideal war. Der Parkplatz des IKEA Möbelhauses ist direkt an der Autobahn.
Man hätte den Daihatsu also nutzen können, um etwas darin auszutauschen. Tagsüber wäre das beim üblichen Trubel des Kundenverkehrs nicht aufgefallen, zumal bei IKEA sperrige Gegenstände verladen werden und nachts ist der Parkplatz menschenleer und der Daihatsu zudem durch seine Parkposition am Rande von Büschen zusätzlich abgeschirmt.
Man sollte sich Fragen:
Wieso wurde der Daihatsu so geparkt ?
Man hätte auch vorwärts einparken können.....und auch nicht am Rand in der Büsche.

Was als Rätsel aber zurückbleibt ist das Vertauschen der Nummernschilder.
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Das passt alles nicht zusammen (Malocher-Grundbesitzer-Oldtimerfan-Konteninhaber)...
War er nun ein Malocher oder war er kein Malocher?
Jolu65 hat geschrieben:Der Chemiefacharbeiter in der DDR war kein gut bezahlter Malocher, sondern in jeder Beziehung ein armer Schlucker...
Jolu, entscheide dich!
Jolu65 hat geschrieben:Nun scheint HW zu beträchtlichem Wohlstand gekommen zu sein- jedenfalls hatte er noch in höherem Lebensalter einen Bauernhof erworben UND mehrere Bankkonten.
"Scheinen" und "ist so" sind zwei Paar Stiefel.

Was den Bauernhof anbelangt, hat Sachsen Anhalt eine Landflucht sondersgleichen erlebt. Ich weiß das aus erster Hand von Leuten, die ihr Haus verscherbeln mussten, weil sie nach der Wende in den Westen sind.

HW dürfte Jahrgang 1946 sein. Bei der Wende war er 43 Jahre. So arbeitete er noch ca. 20 Jahre zu Nach-Wende-Bedingungen. Den Bauernhof hat er möglicherweise sehr günstig erworben, und was auf den Konten war, das können auch Miese gewesen sein, weil er eben nicht so viel erspart hatte, als er den Bauernhof kaufte.
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Und ja..... auf einem Bauernhof hat man manchmal mehrere Fahrzeuge, die angemeldet sind- etwa in Konstellation: Lada Niva oder Mercedes G-Klasse oder Land Rover UND Daihatsu Cuore.......
Wofür soll man denn auf einem Bauernhof ZWEI oder mehr angemeldete Daihatsu Cuore brauchen.
HW hatte vielleicht nicht, was "man manchmal so hatte". Jolu, schließe nicht von deiner Phantasie
auf einen Bauernhof in Sachsen-Anhalt. Du könntest danebenliegen. Jedenfalls ist diese Phantasie nicht zielführend.

Der Bauernhof war abgelegen. Wer sollte da sein Auto zur Miete unterstellen wollen, um meilenweit zu seinem Auto zu gelangen?

Die Baugleichheit erklärt sich damit, dass er einfach reparieren konnte, und dass er die Ersatzteile einfach besorgen konnte.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Wieso wurde der Daihatsu so geparkt ?
Weil es für den Verbringer des Daihatsu Sinn machte, ihn dort zu parken. Er war dort eventuell nicht so auffällig, wie irgendwo in einem Dorf, oder in der Gemarkung. Da wäre er sehr schnell aufgefallen.

Die Geldabhebungen hörten erst mit dem Auffinden des Daihatsu auf, nach meiner Erinnerung.
Also war das Ziel, den Daihatsu möglichst lange unauffällig zu parken.

Da Ikea nicht in einem Wohngebiet liegt, sondern an der Autobahn, fiel der Daihatsu tagsüber in der Menge der geparkten Autos nicht auf. Auch abends und nachts fiel er nicht auf. Nur am frühen Morgen, als die Angestellte zur Arbeit kam, fiel ihr mit der Zeit dieses Auto auf. Es fiel ihr vielleicht auch auf, dass es immer am selben Platz stand.

HW verschwand am 30.06.2017.
Am 06.09.2017 wurde Vermisstenanzeige gestellt. Die Polizei erklärte den Anzeigeerstattern, dass der rote Daihatsu nun zur Fahndung ausgeschrieben wird.
Das Nummernschild wurde nach dem 09.09.2017 ausgetauscht.
Am 11.10.2017 wurde der Daihatsu mit dem ausgetauschten Nummernschild gefunden.

Frage: Wurden die Nummernschilder deshalb ausgetauscht, damit der zur Fahndung ausgeschriebene Daihatsu nicht erkannt wird?
Wollte jemand dadurch weiterhin unbemerkt Geld von HWs Konten abheben können? Die Rente von HW wird wohl weiterhin eingelaufen sein?
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Natürlich kann man verlassene Bauernhöfe in Sachsen-Anhalt für sehr kleines Geld kaufen.
HW war ja bekanntlich sehr geschickt und konnte diesen Bauernhof in Eigenleistung instandsetzen......

Trotzdem ist diese Biografie ungewöhnlich !
Bei dieser Behauptung bleibe ich.
..... und die Art und Weise des Verschwindens des HW ist ja auch ungewöhnlich. Deshalb halte ich die Erhellung seiner Biografie für extrem wichtig. Nichts mehr und nichts weniger will ich damit sagen. Denn sein Verschwinden könnte mit seinem Vorleben etwas zu tun haben.

Eine Anmerkung noch:
Ja, HW war zur "Wende" noch in einem erwerbsfähigen Alter und er wird auch noch gearbeitet haben. Die Zeiten der 1990er-Jahre waren aber für Menschen in Sachsen-Anhalt wirtschaftlich keine guten Zeiten, sondern Zeiten, die von extremer Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Existenz geprägt waren. Das Lohnniveau dort war weitaus niedriger als im Westen.

Warum das Auto so geparkt war......
Ich meinte damit eben an diesem speziellen Platz, der Sichtschutz bot und auch das Rückwärtseinparken des Fahrzeuges- denn das bot auch Gelegenheit etwas unauffälliger an den Kofferraum zu gelangen.

Das Fahrzeug wurde immer in derselben Position fotografiert. Man hat nicht den Eindruck, dass es bewegt wurde- aber ausschließen kann man es auch nicht.
Sollte darin etwas zeitweise gelagert werden ?
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talida
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von talida »

Hier nochmal der Link zur Aktenzeichensendung

ab Min. 28:20

https://vimeo.com/274995316
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Trotzdem ist diese Biografie ungewöhnlich ! Bei dieser Behauptung bleibe ich.
Ich finde an dieser Biografie nichts Ungewöhnliches. Dabei bleibe ich auch.
Jolu65 hat geschrieben:..... und die Art und Weise des Verschwindens des HW ist ja auch ungewöhnlich.
Es ist eine Wegfahrgeschichte, wie man sie aus verschiedenen Vermisstenfällen kennt. In einigen Fällen sind diese Wegfahrgeschichten bereits geplatzt, nachdem man die Leichen vergraben oder eingemauert gefunden hatte.
Jolu65 hat geschrieben:ein Verschwinden könnte mit seinem Vorleben etwas zu tun haben
ja, möglicherweise gab es Beziehungsprobleme. In Schnaittach war das z.B. so und eine Wegfahrstory gab es dort auch, während die Leichen bereits eingemauert waren.
Jolu65 hat geschrieben:Ja, HW war zur "Wende" noch in einem erwerbsfähigen Alter und er wird auch noch gearbeitet haben. Die Zeiten der 1990er-Jahre waren aber für Menschen in Sachsen-Anhalt wirtschaftlich keine guten Zeiten, sondern Zeiten, die von extremer Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Existenz geprägt waren.
HW hatte in den Leunawerken einen festen und sicheren Arbeitsplatz. Daran gibt es nichts zu rütteln.
Der Informant schrieb, dass er dort bis zur Rente war.
Jolu65 hat geschrieben:Das Lohnniveau dort war weitaus niedriger als im Westen.
Das Lohnniveau war etwas unterhalb dem des Westens. Aber gemessen an der DDR oder an den
Arbeitslosen war es doch ein schönes, regelmäßiges und sicheres Einkommen.
Jolu, das kannst du drehen und wenden, wie du willst. Dem HW kannst du irgend etwas Dubioses
andichten. Allein, es entspringt nicht den bekannten Fakten. Die Konten taugen dafür nichts. Sein Arbeitsplatz gibt dafür auch nichts her. Und seine zwei kleinen Autos in der Pampa erst recht nichts.
Jolu65 hat geschrieben:Warum das Auto so geparkt war......
Ich meinte damit eben an diesem speziellen Platz, der Sichtschutz bot und auch das Rückwärtseinparken des Fahrzeuges- denn das bot auch Gelegenheit etwas unauffälliger an den Kofferraum zu gelangen.
Der Sichtschutz unterstützt die Hypothese, dass das Auto nicht sehr schnell entdeckt werden sollte.
Der Kofferraum musste vielleicht gar nicht genutzt werden. Das könnte genauso gut der Fall gewesen sein. Sonst hätte man das Fahrzeug vielleicht eher andersrum gestellt.
Jolu65 hat geschrieben:Sollte darin etwas zeitweise gelagert werden ?
Was denn?
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Herr Weiske ist auf seinem Bauernhof als Kind auch aufgewachsen, heißt es im XY-Film.
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Die Polizei sieht den Austausch der Nummernschilder als das Legen einer falschen Fährte. Der Polizist im Film vermutete, dass der Wagen dadurch nicht entdeckt bzw. übersehen werden sollte. Es wurde im Filmfall explizit betont, dass der Nummernschildaustausch erst nach der Vermisstenanzeige und somit nach der Ausschreibung des Kleinwagens zur Fahndung erfolgt ist.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Doch es ist nicht normal, dass ein Chemiefacharbeiter einen Bauernhof bewirtschaftet. Es ist ungewöhnlich, weil die meisten Chemiefacharbeiter "in Rente" gehen und dann ihren Lebensabend
- in Malle
- in Thailand
- in einer Kleingartenanlage
- mit Reisen
beschließen.
Das ist polemisch überspitzt und ich weiß das.

Nun kann es ja so sein, dass HW den Bauernhof zurück übertragen bekam oder auch anderweitig eine Chance nutzte, um in seinem Leben noch etwas zu machen, was ihm vertraut war und worin er einen Lebenstraum sah...... kann sein und niemand würde sich wundern, wenn eben HW nicht plötzlich verschwunden wäre.

Dann sind und bleiben da "mehrere Konten", auf denen sich Geld befunden haben musste. Natürlich kann HW - ich habe es vorher schon erwähnt durch die Auszahlung einer Lebensversicherung, durch eine Erbschaft oder durch eine Lottogewinn zu Geld gekommen sein. Er kann auch durch LEGALE Spekulationsgeschäfte reich geworden sein, vielleicht auch durch das Verleihen von Geld oder ähnliche "Geschäftchen".

Aber genau das ist es doch eben, was den Fall so undurchsichtig macht.
Selbst wenn HW nicht einfach "nur mal eben so" verschwunden wäre, sondern Opfer eines Verbrechens geworden ist, dann müsste man wissen, worin das Motiv lag.
Ja, natürlich kann auch seine Tochter und deren Mann als Täter in Frage kommen......
Aber noch existieren Zweifel..... und da muss eben weiter diskutiert werden, weil in dubio pro reo gilt.
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Am 6.11.18 hat "TAG24" bei den Ermittlern nachgefragt und schrieb:

" "Es gibt weder neue Ermittlungsansätze noch neue Hinweise aus der Bevölkerung", musste Polizeisprecher Ralf Karlstedt auf TAG24-Nachfrage bestätigen. Seitdem habe es auch weder Kontakt zur Familie noch Abhebungen von seinen Bankkonten gegeben."

https://www.tag24.de/nachrichten/weisse ... -xy-853367

Noch einen kleine Besonderheit ist mir aufgefallen.

Herr Rudi Cerne sprach in der XY-Sendung im Juni 2018 von "einer der mysteriösesten Geschichten, die wir jemals gezeigt haben".

Hierzu ist mir eine Feinheit aufgefallen. Herr Cerne attribuiert nicht den Fall als solchen als mysteriös, sondern die Geschichte, die dazu gesendet wurde. Das ist ein Unterschied. Die Geschichte enthält ja wirklich Widersprüche, wenn Herr Weiske bei gesundem Verstand war.

- Sein Versprechen an seine Freundin, sie abzuholen, passt nicht zum Aufbruch einer dringenden Reise ohne sie darüber informiert zu haben.

- Obgleich Herr Weiske schon manchmal, ohne Bescheid zu geben, eine Zeitlang weg war, so passt die Dringlichkeit und die späte Stunde so gar nicht dazu, dass er sich ausgerechnet an diesem Abend abmeldete und ums Tiere füttern besorgt war, wo das laut Film die Jungen sonst von sich aus gemacht haben.

- Und dann diese merkwürdigen zeitlichen Auffälligkeiten sowie der Nummernschilderaustausch.

Diese Geschichte ist mysteriös, der Fall vielleicht weniger?
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Die Feststellungen von Herrn Karlstedt gegenüber Herrn Cerne sind im Wortlaut folgende:
1. Es ist wahrscheinlicher, dass Herrn Weiske etwas zugestoßen ist, als dass er noch lebt.
2. Der Austausch der Kennzeichen diente dazu, eine falsche Spur zu legen.
3. Es gibt bisher keinerlei Gründe, warum Herr Weiske selbst untertauchen sollte.
4. Er hatte mehrere Konten, von denen er jetzt schon über mehrere Monate kein Geld abgehoben hat.
5. Wir wissen, dass er öfters wegfuhr, ohne sich abzumelden. Er hatte einen sehr großen Bekanntenkreis.

Während die Aussagen 1, 2, 3 und 5 dem Herrn Karlstedt glatt aus dem Mund flossen,
so musste er bei der Aussage Nr. 4 bei Minute 43.13 etwas zögern und mit einem "Äh" versehen.

Warum spricht Herr Karlstedt nur von "mehreren Monaten"?
Herr Weiske war zum Zeitpunkt der XY-Sendung 11,5 Monate, also knapp ein Jahr, abgängig.

Warum formulierte Herr Karlstedt nicht etwa so: "Seit dem Verschwinden von Herrn Weiske gab es auf seinen Konten keine Geldabhebungen mehr."?

Das wäre eine klare und eindeutige Sprache gewesen, welche auch kein Geheimnis preisgegeben hätte.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Das ist Dir gut aufgefallen..... Die Geschichte ist eben seltsam.
Sie wird für die Polizei noch seltsamer sein, weil sie die Biografie des HW kennt und sie deshalb wohl noch verblüffter ist.

Natürlich könnte das Verschwinden des HW auch einen ganz banalen Grund haben......
Nur darüber werden wir leider (und natürlich auch aus Gründen des Persönlichkeitsrechtes) nicht informiert.
Es kann natürlich auch sein (und hier greift auch wieder das Persönlichkeitsrecht), dass Polizei ganz genau weiß, was mit HW geschehen ist, sie es aber nicht beweisen kann und sie deshalb die Geschichte als mysteriöse bezeichnet, um diskret darauf hinzuweisen, dass ihr mit dieser Geschichte ein Bären aufgebunden werden soll.....

Nun haben wir den Fall wieder hervorgeholt, uns darüber ausgetauscht und nicht schlauer geworden.
So richtig einen Reim kann ich mir auf diese ganze Geschichte nicht machen.
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SaJa
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von SaJa »

Mir fällt dazu folgendes ein :

-hätte es Kontobewegungen gegeben so könnte man anhand von Videoaufzeichnungen genau nachvollziehen wer wann Geld abgehoben hat.
Das wird sicherlich hinreichend überprüft worden sein. Ich denke daher das die Bewegungen auf dem Konto mit dem verschwinden endeten, bzw nur noch Zahlungsverpflichtungen via Lastschrift abgebucht wurden. (Kredite, Versicherungen etc)
Das deute ich auch so bei xy raus.

- Bauernhöfe sind und waren im Osten günstig zu erwerben. Nicht selten bekommt man den Zuschlag schon im unteren 5 stelligem Bereich.
Sofern er den Bauernhof nicht geerbt hat, so diente der Kauf wohl zum ausleben seiner Hobbys bzw der Hobbys seiner Tochter.

- ich denke der Bauernhof war Liebhaberei, mit bewirtschaften hatte das nicht viel zu tun.
Wahrscheinlich eher Hobby. Gerade im Hinblick auf die Pferde. Evt auch das Hobby seiner Tochter. Im Beitrag von xy könnte man sie mehrfach mit Reithose sehen. Zudem gab es noch Hühner, mehr Tiere wurden nicht erwähnt.
Felder wurden jedenfalls nicht bewirtschaftet.

-mehrere Konten finde ich nicht seltsam und müssen nicht unbedingt auf kriminelle Machenschaften hindeuten. Mein Mann und ich haben 4 Stück. Je ein Gehaltskonto und zwei Gemeinschaftskonten. Finde ich persönlich nichts ungewöhnlich dran, im Gegenteil.

-das er seine LGF nicht in seinen Alltag am Hof integrieren wollte, finde ich in Anbetracht seines Alters, auch nicht ungewöhnlich.
Ich kenne einige ältere Menschen die sich nicht mehr so fest binden möchten und die Freiheit genießen die das allein leben mit sich bringt.
Verhindere Verbrechen, damit Strafe nicht nötig ist. ~Konfuzius
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Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Es kann natürlich auch sein (und hier greift auch wieder das Persönlichkeitsrecht), dass Polizei ganz genau weiß, was mit HW geschehen ist, sie es aber nicht beweisen kann und sie deshalb die Geschichte als mysteriöse bezeichnet, um diskret darauf hinzuweisen, dass ihr mit dieser Geschichte ein Bären aufgebunden werden soll.....
Jolu, das schließe ich ganz gewiss nicht aus und wandle eine Volksweisheit wie folgt ab:
"Warum in die Ferne schweifen? Ist die Lösung nicht ganz nah?
Jolu65 hat geschrieben:Nun haben wir den Fall wieder hervorgeholt, uns darüber ausgetauscht und nicht schlauer geworden.
So richtig einen Reim kann ich mir auf diese ganze Geschichte nicht machen.
DU kannst dir vielleicht keinen Reim drauf machen, lieber Jolu? Wunder gibt es immer wieder.

Meine Einschätzung hat sich gefestigt durch die Eindeutigkeit der Fakten, durch die signifikanten Unvereinbarkeiten der Story und durch die beachtliche Summe der Indizien.

Der Fall an sich erscheint mir überhaupt nicht mysteriös. Die Nachweisbarkeit ist eine andere Sache. Da bin ich ganz gelassen, denn "Unrecht Gut gedeihet nicht."

Mich würde interessieren, ob HW ein Testament gemacht und bei einem Notar hinterlegt hatte,
wegen des geflügelten Wortes: "Cui bono?"
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL HARTMUT WEISKE, WEISSENFELS, 2017

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich denke, wenn es nach der Frage des Cui bono ginge, dann wäre die Polizei sicher nicht an uns herangetreten......

Gehen wir davon aus, wir wollten ein große Erbschaft machen und seien gewissenlose Psychopathen. Unser einziges Streben wäre die Erlangung eben dieser Erbschaft.
Was hätten wir mit der Charade erreicht ?
Bis zum heutigen Tage gar nichts. Dann HW ist nicht für tot erklärt worden und es wird auch noch einige Jahre dauern bis ein Amtsrichter ihn für tot erklären wird. Wir hätten nichts gewonnen, wenn wir als "Erbschleicher" so gehandelt hätten. Denn erben kann man nur von einem Toten. Das weiß eigentlich jeder.

Wem nutzt den das Verschwinden des HW überhaupt ?
Diese Frage ist durchaus berechtigt...... Ich glaube aber, dass sein Verschwinden den Hinterbliebenen nichts oder nur sehr wenig nutzt. Sie haben eher noch extrem viel zu tun den Bauernhof in Schuss zu halten, den eigentlcih HW gepflegt hatte........

Und da fragt auch Polizei nicht zu unrecht nach den weiteren Bezugspersonen des HW !
Gab es zum Beispiel Sexualpartner.......also Prostituierte, gab es außereheliche Kinder......

Ich würde das nicht ausschließen wollen. (Liebe Melanie, auch wenn HW so sympathisch dargestellt wurde, kann es sein, dass er im realen Leben auch Dinge getan hat, die man auch bei aktenzeichen xy nicht der Allgemeinheit mitteilen möchte)
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