Nein, der blaue Moskwitsch war sicherlich nicht der einzige in der DDR.
Die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge in der DDR betrug im Herbst 1988 7,5 Millionen, davon waren 3,7 Millionen PKW. Etwa 95 Prozent dieser Fahrzeuge befanden sich in Privatbesitz. Die Einwohnerzahl der DDR betrug im Jahr 1989 etwa 16,6 Millionen.
Quelle:
http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1113473
Gut, neun Jahre früher im Jahre 1979 wird es vielleicht noch keine 3,7 Millionen Pkw in der DDR gegeben haben, aber gehen wir mal von diesen 3,7 Millionen Pkw aus.
Von diesen 3,7 Millionen Pkw waren 8 % Moskwitsch, das sind 296.000 Moskwitsch .
Nun handelt es sich aber bei diesem Moskwitsch schon einen blauen Moskwitsch , und wenn man bedenkt, dass laut Statistik 9 % aller Autos eine blaue Lackierung haben ,
beziehungsweise hatten, so müssen wir hier noch einmal davon ausgehen ,
dass 9 % der 296.000 moskwitsch eine blaue Lackierung hatten.
Also kommen wir auf 26.640 blaue Moskwitsch, rein statistisch und rein rechnerisch gesehen.
Diesen 26.640 Blauen Moskwitsch stehen aber 3.673.360 andere Fahrzeuge gegenüber,
also die 138 fache Menge.
Was ich also damit schreiben möchte ist, dass von fast 4 Millionen Kraftfahrzeugen in der DDR gerade mal fast 27.000 blaue Moskwitsch existierten, was also den Benutzer und Fahrerkreis schon erheblich einschränkt und begrenzt.
Es handelt sich ja hier nicht um einen Trabant Farbe Weiß, was im Prinzip jedes zweite Auto in der DDR war, und was auch nicht millionenfach verkauft und auch nicht millionenfach zugelassen wurde, und wovon auch nicht Millionen von in der DDR rum gefahren sind.
Ein Trabant, wovon jedes zweite Auto in der DDR auf den Straßen ein Trabant gewesen ist, ist natürlich nicht aufgefallen, und wäre auch Frau Stein sicherlich nicht so aufgefallen, da es wirklich ein alltägliches Auto gewesen ist, genauso wie ein VW-Golf.
Alltägliches fällt eben nicht auf.
Aber Frau Stein konnte sich ja grade speziell an diesen blauen Moskwitsch erinnern, eben, Weil es ein nicht alltägliches Auto war.
Außerdem steht ja hier auch im Forum geschrieben, dass Frau Stein einmal gesagt haben soll, dass ihr Sohn Dirk Interesse an diesem blauen Moskwitsch gezeigt haben soll.
Wäre das Auto ein weißer Trabant gewesen, so kann ich mir nicht vorstellen, dass ein dreijähriges Kind Interesse an einem Auto zeigt, was er tagtäglich jeden Tag mehrmals sieht.
In den Berichten von Frau Stein wird von den blauen Moskwitsch berichtet, in dem jüngsten Zeitungsartikel der Sangerhäuser mitteldeutschen Zeitung vom 10. März 2018 wird von den blauen Moskwitsch berichtet, und ebenso existiert ein Schreiben der Volkspolizei Halle vom März 1979, was von einer kriminalpolizeilichen , Beziehungsweise kriminaltechnischen Untersuchung eines blauen Moskwitsch berichtet.
Aber ist schon klar@ , Der Moskwitsch an sich ist natürlich ein Allerweltsauto in der DDR gewesen, genauso wieder VW Golf in Westdeutschland, beziehungsweise ab 1990 in ganz Deutschland.
Ich werde jetzt doch zum Thema Wahrscheinlichkeiten und Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistiken nichts weiter schreiben, denn jeder soll das glauben was er glauben will.
Der eine hält sich an Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen Und sie das als Indiz
und möglichen Beweis an, und der andere lässt es eben.
In den USA gibt es dazu ein passendes Sprichwort, nämlich „Smoking Gun” was übersetzt soviel heißen soll wie rauchender Revolver oder rauchende Pistole,
Oder ganz allgemein rauchende Handfeuerwaffe.
Soll soviel heißen wie, wenn eine Handfeuerwaffe noch qualmt oder raucht, man aber nicht gesehen hatte, dass damit geschossen wurde, aber der Besitzer behauptet, in den letzten Tagen sei mit der Waffe kein Schuss abgegeben worden, dann stimmt etwas nicht.
Man kann dem Besitzer vielleicht selber nicht nachweisen, dass er geschossen hat, aber anhand des noch rauchenden oder qualmenden Revolvers oder Pistole weiß man, dass erst kurz zuvor, d.h. vor wenigen Minuten ein Schuss abgegeben worden ist mit genau dieser Waffe.
Ähnlich verhalten und ermitteln ja auch deutsche Polizei Beamte, wenn zum Beispiel ein Autokennzeichen einer Trunkenheitsfahrt durchgegeben wird, und die Beamten dann zum Kfzhalter hinfahren , Und dann den Kfz Halter befragen, ob er gefahren ist.
Der wird natürlich alles abstreiten, und behaupten, Das Auto stehe dort schon den halben Tag Zeit 12 Stunden, und es nicht bewegt worden, und nur er habe den Autoschlüssel.
Die alkoholischen Getränke aber zu Hause zu sich genommen, und können sich gar nicht erklären warum auf einmal die Polizei vor der Tür steht.
Dann aber legt ein Polizeibeamter seine Hand auf die Motorhaube, und bemerkt eine warme Motorhaube, was ein eindeutiges Indiz beziehungsweise Beweis dafür ist, dass zu mindestens der Motor gelaufen ist.
Natürlich kann keine Trunkenheitsfahrt bewiesen werden, weil die Polizei niemanden mit dem Auto hat fahren sehen und somit hat stoppen können, aber zu mindestens ist hier schon einmal die Aussage des Kfz-Halters mit den Tatsachen der warmen Motorhaube nicht in Einklang zu bringen.