MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Die Familie hat sich verständlicherweise die ganzen Jahre damit aufrechterhalten, dass Sonja noch leben könnte. Das ist nur zu verständlich. Dass Sonja nun tot sein soll, muss die Angehörigen in ein tiefes, schwarzer Loch gestürzt haben und ich wünsch Ihnen von Herzen viel Kraft.

Damit ist nun auch mit großer Wahrscheinlichkeit klar, dass Sonja - wie die Ermittler angenommen hatten - zu einer falschen Person ins Auto gestiegen sein könnte. Ich frage mich jetzt, ob die Familie immer noch glaubt, dass der letzte Begleiter mit Sonjas Verschwinden zu tun hat oder ob sie zwischenzeitlich alles von einer anderen Perspektive sehen.
Dwarf
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Dwarf »

Gast562 hat geschrieben: Freitag, 10. Dezember 2021, 07:00:58 Vielen Dank, dwarf für die Berichtigung.

Das mit der Äußerung des jungen Mannes bezüglich des Menschenhandels ist mir jetzt neu. Mir war nur die Verkaufsgeschichte geläufig.

Den User, dieKrähe, habe ich jetzt so verstanden, dass mit dem Menschenhandel etwas anderes gemeint ist wie mit der Verkaufsstory. Bei Maischberger hat Frau Engelbrecht auch nur Letzeres erwähnt.

Ich kann hier nicht mehr ganz folgen. Wie genau soll dieser Verkauf oder Menschenhandel stattgefunden haben?
Das sind zwei verschiedene Aussagen von ihm. Am Tag nach dem Sonja verschwunden war hat Frau Engelbrecht Robert angerufen um ihn zu fragen, ob er weiß wo Sonja sein könnte. In dem Gespräch hat sie ihre Sorgen geäußert das Sonja etwas zugestoßen sein könnte und das sie tot sein könnte. Darauf sagte Robert, dass Sonja nicht tot sei und das sie wahrscheinlich von Menschenhändlern gekidnappt wurde.
Jahre später tätigte er die gegenüber Dritten die Aussage, dass er Sonja verkauft hätte.
Wie das genau stattgefunden haben soll, das weiß ich leider nicht.
Dwarf
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Dwarf »

Gast562 hat geschrieben: Freitag, 10. Dezember 2021, 07:07:40 Damit ist nun auch mit großer Wahrscheinlichkeit klar, dass Sonja - wie die Ermittler angenommen hatten - zu einer falschen Person ins Auto gestiegen sein könnte. Ich frage mich jetzt, ob die Familie immer noch glaubt, dass der letzte Begleiter mit Sonjas Verschwinden zu tun hat oder ob sie zwischenzeitlich alles von einer anderen Perspektive sehen.
Inwiefern ist das jetzt klar? Der Fall ist bislang ungeklärt. Die Ermittler wissen nicht was passiert ist. Das einzige was man nun definitiv weiß ist, dass Sonja tot ist. Aber wie sie zu Tode kam ist weiterhin unbekannt. Es ist auch ungeklärt wie sie in den Wald in Kipfenberg gelangte. Man weiß nicht ob sie lebend oder bereits tot zu diesem Ort kam. Ob sie freiwillig oder unfreiwillig dort hin kam. Man weiß eigentlich gar nichts Neues, außer das sie wie gesagt tot ist.
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

@dwarf

Jetzt habe ich gegoogelt. Ich habe nochmals Maischberger angeschaut und ich habe mich nochmals mit der Homepage befasst. Nirgends wird jedoch erwähnt, dass der junge Mann gegenüber Frau Engelbrecht von Menschenhändlern gesprochen hat. Hast du vielleicht hierzu eine Quelle. Das wäre nett.
Von der Verkaufstheorie spricht die Mama 2014 bei Maischberger. Aber da sagt sie, dass sie kürzlich erfahren hat, dass der junge Mann sich gebrüstet habe, Sonja verkauft zu haben. Das "kürzlich" irritiert mich dabei. Kam ihr das erst 9 Jahre später zu Ohren? Ich hoffe nicht, dass es durch zig Münder gegangen ist. Ich hoffe jedoch, dass die Polizei den jungen Mann befragt hat, wie er zu der Menschenhändlertheorie gekommen ist.
Ohne Quelle sehe ich die Menschenhändlertheorie nicht im Ursprung des jungen Mannes sondern gehe davon aus, dass der Ursprung darin liegt, dass eine Bekannte glaubte, Sonja im Iran vermummt erkannt zu haben.
Dwarf
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Dwarf »

@Gast562: Die Quelle dazu ist Frau Engelbrecht, die es zu mir gesagt hat.
Die Homepage von der du sprichst habe ich erstellt.

Die Iranerin hat nie von Menschenhändlern gesprochen. Sie hat nur geglaubt Sonja im Iran erkannt zu haben.
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Oh, vielen Dank für die Information.

Aber in der Homepage hast du diese meiner Meinung nach wichtige Information nicht erwähnt. Aber ich gehe trotzdem davon aus, dass der junge Mann dahingehend befragt wurde. Wie kommt er auf Menschenhändler? Gab es 1995 öfters Fälle, bei denen junge deutsche Mädchen in die Fänge von solchen geraten waren? Schon sehr krass!
Dwarf
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Dwarf »

@Gast562:
Ja das stimmt das es nicht auf der Homepage steht. Vielleicht ergänze ich es noch.

Wie er auf Menschenhändler kommt weiß ich auch nicht. Auch der Familie Engelbrecht kam das seltsam vor.
Robert wurde dazu von der Polizei befragt. Als Erklärung für seine Aussage zu Frau Engelbrecht gab er an, dass er das nur so gesagt hätte um die Frau Engelbrecht zu beruhigen.
Schwer nachvollziehbar wie sie das beruhigen sollte, das ihre Tochter vielleicht von Menschenhändlern verschleppt wurde.
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Das ist mir auch schleierhaft. Zur Beruhigung dient diese Aussage ganz bestimmt nicht.

Egal was passiert ist, ich komme mit diesem Fundort nicht zurecht. Würden Menschenhändler Sonja sofort töten und 1 Stunde weiter im Wald ablegen/vergraben? Das ergibt für mich keinen Sinn. Ich persönlich bin überzeugt (frag mich nicht warum), dass der Täter diese Gegend um Kipfenberg gekannt haben muss. Heute gibt es dort viele Rad- und Wanderwege. Wie es allerdings 1995 dort ausgesehen hat, ist mir nicht bekannt. Entweder der Täter hatte Glück und Sonja wurde solange nicht gefunden oder er kannte sich so gut dort aus, dass er genau wusste, wo man sie nicht so schnell finden würde. Das bedeutet, dass er auch mit der Natur vertraut gewesen sein müsste. Er müsste Kenntnisse gehabt haben, wo in nächster Zeit nichts neu gepflanzt und wo in nächster Zeit auch nichts gerodet bzw. abgeholzt werden würde. Dazu müsste er Kenntnisse gehabt haben, wann man dort am ehesten ungesehen eine Leiche verstecken/vergraben konnte. Am wenigsten würde dort voraussichtlich eine Person auffallen, die dort sowieso regelmässig unterwegs war, wie z.B. ein Förster, Jäger, Landwirt mit angepachtetem Wald oder auch ein Anwohner.
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von DieKrähe »

https://www.merkur.de/bayern/sonja-enge ... 80000.html

https://www.donaukurier.de/nachrichten/ ... 71,4835573


So wie es aussieht geht die Suche im Frühjahr weiter, da die Hunde die Gerüche dann besser wahrnehmen.

Eine angeblich noch lebende Sonja am SMP - eine tote Sonja im Wald in Kipfenberg - dazwischen ein Tatort an dem man ungestört ist.

Wenn man das Grab von Sonja findet wird man auch sagen können ob das jemand sein muss der die Gegend kennt oder der Sonja nur direkt am Wegesrand vergraben hat - auf seinem Weg nachhause oder wohin auch immer er an diesem Morgen wollte.
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

@Krähe

Wenn der Täter die Leiche nur im Vorbeifahren abgelegt hätte, hätte man sie dann nicht eher gefunden?........Obwohl wissen kann man es nie. Wir können nur hoffen, dass der Winter nicht zu streng wird und die Suche bald fortgesetzt werden kann. Für die Familie wiederum ein Albtraum und ein erneutes Hoffen und Warten, wenn auch jetzt in eine andere Richtung. Wir alle können nur hoffen, dass es auch Hinweise auf den Täter gibt, wenn man weitere Funde (Gott, wie sich das anhört) macht. Vielleicht gibt es in der Gegend um Kipfenberg doch Zeugen, die etwas Auffälliges gesehen haben. Man sagt zwar, wer erinnert sich nach so vielen Jahren noch daran. Aber manche Beobachtungen bleiben in Erinnerung.
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von DieKrähe »

Hier einige Infos:

Quelle:

https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 04501.html

Ein Wald, Knochen drei vermisster Menschen: Nur ein gruseliger Zufall?

Binnen weniger Monate werden in einem Wald bei Kipfenberg Knochen von drei seit Jahrzehnten vermissten Menschen gefunden. Auf Spurensuche an einem eigentlich friedlichen Ort mit düsterer Vergangenheit.

„Wo würden Sie eine Leiche verstecken?“, fragt Maximilian Brunner. Er redet nicht lange drum herum. Das sei eine Frage, die ihn schon länger umtreibe. Nicht weil er, der Chef der Polizeiinspektion im oberbayerischen Beilngries, Schlimmes im Schilde führen würde. Sondern weil unlängst Leichenfunde in seinem Revier bundesweit Schlagzeilen gemacht haben. Also fragt sich nicht nur Brunner: Was ist da los? Und was ist das für ein Wald, in dem innerhalb weniger Monate die Überreste von nun drei seit Jahrzehnten vermissten Personen entdeckt wurden?

Maximilian Brunner stapft durch den knöchelhohen Schnee auf einer Lichtung in einem Wald nordwestlich von Kipfenberg im Landkreis Eichstätt – unweit der Stelle, an der vor einigen Tagen bis zu 140 Polizistinnen und Polizisten und Leichenspürhunde vergeblich nach weiteren Knochen von Sonja Engelbrecht suchten. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte ein Waldarbeiter der Bayerischen Staatsforsten dort einen menschlichen Oberschenkelknochen gefunden – vor wenigen Wochen stellte sich heraus, dass es sich um einen Knochen der Frau handelte, die als 19-Jährige im April 1995 nach einer Party in München spurlos verschwunden war.

„Würden Sie eine Leiche in einem so dicht besiedelten Gebiet und einem Wald mit so vielen Wander- und Radwegen verstecken?“, fragt Polizist Brunner erneut und zeigt kopfschüttelnd auf ein Waldhaus der Staatsforsten und die zahlreichen Wegweiser für Nordic Walker, von denen es gerade im Sommer im touristisch beliebten Altmühltal so viele gibt. Die Gefahr, beim Vergraben einer Leiche entdeckt zu werden, sei hier doch viel zu groß, sagt Brunner – und doch haben das Menschen getan. Nicht nur einmal.

Nur wenige Wochen vor dem Fund des Oberschenkelknochens von Sonja Engelbrecht war ein Spaziergänger auf zwei menschliche Skelette gestoßen – in einem Waldstück im Süden Kipfenbergs. Es waren die Leichen eines seit 2002 vermissten Pärchens aus Ingolstadt. Die Ermittlungen ergaben, dass die 23-jährige Sabine Pfaller und der zwei Jahre jüngere Eugen Sambrschizki durch „massive Gewalteinwirkung“ zu Tode gekommen waren.

„Sabine, Eugen, Sonja“, zählt Polizist Brunner auf, seine Augen schweifen entlang der Bäume des verschneiten Mischwaldes. Bis er auf ein paar Sonnenstrahlen blickt, die sich an diesem grauen Vormittag durch die dicken Wolken kämpfen: „Als ich die Namen gehört habe, kamen bei mir sofort Erinnerungen hoch.“ Denn Brunner hatte mit den drei Vermissten schon in der Vergangenheit zu tun – wenn auch nur indirekt. Als er kurz nach der Ausbildung seine erste Stelle am Polizeipräsidium München antrat, war dort das spurlose Verschwinden von Sonja Engelbrecht ein großes Thema. Und als er 2003 ans Präsidium nach Ingolstadt wechselte, lief dort die Suche nach Sabine Pfaller und Eugen Sambrschizki. Jetzt, 18 weitere Jahre später, spielen die Vermisstenfälle wieder in Brunners Revier. Doch diesmal gibt es die tragische Gewissheit, dass alle drei tot sind, dass alle drei mit hoher Wahrscheinlichkeit getötet wurden – im Fall Engelbrechts gibt es dafür bislang keine Beweise, allerdings war die Polizei schon in den 90ern von einem Verbrechen ausgegangen.

„Dass die Leichen nach so vielen Jahren innerhalb weniger Monate gefunden wurden, nur wenige Kilometer voneinander entfernt, ausgerechnet in Kipfenberg – das ist schon ein riesiger Zufall“, sagt Brunner. Einen Zusammenhang können sich weder er noch die ermittelnden Kolleginnen und Kollegen in den Polizeipräsidien in München und Ingolstadt derzeit so recht vorstellen. „Dafür gibt es keine Anhaltspunkte“, heißt es. Und auch die Frage, warum die Leichen in einem Wald bei Kipfenberg vergraben wurden, kann sich offenbar keiner erklären. Die Größe des Waldes und die Nähe zur Autobahn A9 könnten eine Rolle spielen. Verbindungen der Fälle in den Ort hinein sind nach Angaben der Ermittlerinnen und Ermittler nicht bekannt.

"Hier kennt man sich"

„Hier ist die Welt noch in Ordnung. Hier kennt man sich, hier passiert nicht viel“, sagt Polizeichef Brunner. Seit bald fünf Jahren ist er Leiter der Inspektion in Beilngries und genießt nach seinen Stationen in den Städten München und Ingolstadt die „etwas andere Taktung“ seiner Arbeit auf dem Land.

Dabei hatte seine Zeit im idyllischen Altmühl brutal begonnen. Gleich an seinem ersten Arbeitstag bekam er es mit einem Tötungsdelikt zu tun – in Denkendorf hatte ein Mann im Ehestreit seine Frau erstickt. „Seither gab es aber keine einzige derartige Tat mehr in der Region“, sagt Brunner und ist darüber hinaus stolz auf eine Aufklärungsquote aller Straftaten von 79 Prozent im vergangenen Jahr. Auch deshalb passten die drei Leichen im Unterholz so gar nicht ins Bild von Kipfenberg.

Das war bislang geprägt von der schönen Natur, der römischen Historie und der Tatsache, dass hier der geografische Mittelpunkt des Freistaates Bayern liegt. „Zwischen Eichstätt und Beilngries sind wir so etwas wie der kulturelle Schmelztiegel“, schwärmt Bürgermeister Christian Wagner bei einem Treffen im Rathaus seiner Marktgemeinde. Kriminalität? Fehlanzeige! Vielleicht mal ein Radldiebstahl oder ein Nacktbader, der nachts ins Freibad einsteigt – selbst auf dem traditionellen Volksfest, das zu den größeren in der Region zählt, gehe es in aller Regel höchst friedlich zu, sagt Wagner. Er zuckt ratlos mit den Schultern, schüttelt den Kopf und lehnt sich zurück: „Warum ausgerechnet hier drei Leichen vergraben und nach Jahrzehnten gefunden werden, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären.“

Das gehe in dem 5800-Einwohner-Ort wohl den meisten so, ist Wagners Eindruck. Zwar würden die Menschen in diesen Tagen viel über die Knochenfunde und das massive Polizeiaufgebot reden – „aber so richtig greifbar ist das Ganze nicht, weil es einfach zu weit weg ist“, sagt er. Die Taten seien zu lange her und der Bezug zu Kipfenberg – nach allem, was man bisher wisse – nicht vorhanden. Allerdings: Der Fundort der Skelette des Ingolstädter Pärchens im sogenannten Birktal habe ihn zumindest etwas ins Grübeln gebracht. „Dort kommt man eigentlich nicht zufällig hin – da muss man vorher schon mal gewesen sein“, meint der Bürgermeister. Andererseits kämen jedes Jahr so viele Naturfreunde und Touristen nach Kipfenberg, dass auch diese Erkenntnis niemanden weiterbringe bei der Suche nach den Mördern.

Tatverdächtige sind wieder auf freiem Fuß

Diese Suche hatte nach den Funden der Überreste von Sabine Pfaller und Eugen Sambrschizki im vergangenen Jahr wieder an Fahrt aufgenommen. Im Mai 2021 teilte das Ingolstädter Polizeipräsidium dann mit, dass vier Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen wurden. Anfang Oktober kamen sie auf freien Fuß, weil ein Ermittlungsrichter keinen hinreichenden Tatverdacht mehr erkannte. Die Staatsanwaltschaft legte Beschwerde ein – eine Entscheidung des Landgerichts Ingolstadt steht noch aus.

Im Fall von Sonja Engelbrecht ist die Sache noch unklarer. Es gibt weder einen Tatverdächtigen noch Hinweise auf eine mögliche Todesursache. Genau genommen steht nicht einmal fest, dass die Münchnerin wirklich tot ist – allein der Fund eines Oberschenkelknochens ist zwar ein starkes Indiz, aber kein Beweis. Gerüchte rund um den Fall gibt es derweil seit Jahren. Zwischenzeitlich war von einer Entführung durch einen Araber die Rede, der die blonde Frau in seinem Harem halten wollte. Zuletzt mutmaßte die Bild-Zeitung, dass sie Opfer eines Serienmörders geworden sein könnte – und brachte ihr Schicksal mit zwei ebenfalls in den 1990er Jahren spurlos verschwundenen Frauen in Verbindung.

„Fakt eins: Die Frau ist verschwunden. Fakt zwei: Wir haben einen Oberschenkelknochen von ihr gefunden. Wir gehen derzeit von einem Kapitalverbrechen aus, eine wirklich heiße Spur aber gibt es nicht“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums München. Auch die Suchaktion im Kipfenberger Forst und damit verbundene Hinweise aus der Bevölkerung hätten vorerst keine neuen Erkenntnisse gebracht. Voraussichtlich werde man nächstes Jahr, wenn die Witterungsverhältnisse sich bessern, die Suche nach weiteren Spuren und Knochen von Sonja Engelbrecht fortsetzen.

In Kipfenberg blickt man derweil gespannt auf die Arbeit der Polizei. „So etwas lässt einen ja nicht kalt“, sagt Bürgermeister Christian Wagner. Da sei das Mitgefühl mit den Angehörigen. Aber auch die Verwunderung über das Geschehene, die Neugier, wer und was wohl hinter all dem stecke. Von Angst oder Unsicherheit könne aber keine Rede sein. Weder bei ihm noch in der Bevölkerung. Die Menschen würden weiterhin noch zum Spazieren in den Wald gehen. Es sei ja nicht so, dass dort aktuell ein Serienmörder sein Unwesen treibe, vor dem man sich fürchten müsste, sagt Wagner.

Die Knochenfunde ändern für Anwohner nichts an der Schönheit des Waldes

Aber ist es nicht trotzdem gruselig, durch einen Wald zu laufen, in dem nun schon zweimal Knochen von mutmaßlich umgebrachten Menschen gefunden wurden? Bürgermeister Wagner will solche Gefühle erst gar nicht aufkommen lassen. „Natürlich kann man diese Gedanken haben, dass da womöglich noch weitere Knochen oder Leichen liegen, das kann ja niemand ausschließen. Ich habe diese Gedanken aber nicht – und habe das Gefühl, dass es den Bürgern genauso geht.“

Und in der Tat scheint das Thema die Menschen in der Marktgemeinde zwar zu beschäftigen, aber nicht zu belasten. Wer auf den Straßen unterhalb der über Kipfenberg thronenden gleichnamigen Burg aus dem 12. Jahrhundert mit Passanten spricht, erntet meist ein und dieselbe Reaktion: Angst? Unsicherheit? Gruseln? Nein.

Ein älteres Pärchen erzählt: „Vor drei Wochen sind wir da oben herumspaziert, da ist es wunderschön.“ Die Knochenfunde würden daran nichts ändern und sie auch nicht davon abhalten, weiterhin durch den Wald zu spazieren. Vielleicht wäre das Gefühl ein anderes, wenn jemand aus der Gegend vermisst würde, sagen sie. Das sei aber nicht der Fall. Eine Frau, die gerade ihren Hund Gassi führt, sieht es ähnlich und sagt: „Wenn was passiert, dann passiert’s halt – da brauch’ ich mich doch nicht vorher schon verrückt machen.“
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Für die einen Menschen sind es die Menschen, die sie jahrelang vermisst haben und sie es nun schwarz auf weiß haben, dass ihre Liebsten tot sind und die anderen Menschen berührt es nicht. Traurig, aber genauso ist es.

Ich gehe mal davon aus, dass das Ablegen von Sonja mit dem Ablegen der Leichen von Sabine Pfaller und Eugen nichts zu tun haben. Dass es verschiedene Täter gibt. Aber anscheinend verleitet dieser Wald, Nähe Autobahn, dazu, Leichen dort abzulegen, in der Hoffnung, dass sie dort auch nicht so schnell gefunden werden. Genauso war es in beiden Fällen.

Trotzdem glaube ich, dass der Täter von Sonja zu diesem Wald eine Verbindung hatte und wenn er vielleicht nur öfters daran vorbeigefahren ist bzw. dort gewandert ist, Urlaub machte oder sogar beruflich zu tun hatte.

Ich habe immer noch im Hinterkopf, dass dort früher auch Mannöver (deutsch - amerikanisch) stattgefunden haben und der Täter hierdurch einen Bezug zu dieser Gegend gehabt haben könnte. Aber vielleicht werden wir das nie erfahren, was ich nicht hoffe. Ich wünsche der Familie so sehr, dass alles geklärt wird.
DieKrähe
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von DieKrähe »

Mag sein das es nichts damit zu tun hat aber durch eine bestimmte Beziehung zum Tod unheimlich ist es schon das Sonja im selben Wald gefunden wird in welchem zwei Mordopfer von Drogendealern begraben wurden.Wenn man bedenkt das Robert S. bereits 1995 "vermutet" hat das Sonja von "solchen Personen" entführt worden sein könnte.

Hier noch ein alter Artikel, müsste von 2005 sein.


Quelle Frischluft Magazin

https://web.archive.org/web/20050516063 ... UFT_03.pdf

Eine Woche nach ihrem 19. Geburtstag, vom 10. auf den 11. April 1995,verschwindet die Schülerin Sonja Engelbrecht spurlos. In dieser Nacht ist sie mit Freunden in Schwabing unterwegs. Gegen 2:30 Uhr will sie vom Stiglmaierplatz aus ihre Schwester anrufen. Ein Schulfreund, der sie begleitet, sieht die Straßen- bahn einfahren und trennt sich von Sonja,noch während sie in der Telefonzelle steht. Seitdem wurde Sonja nicht mehr gesehen. Ihre
Schwester hat nie einen Anruf erhalten. So steht es im Polizeibericht.

Ich lege den Ausdruck zur Seite und warte. Vor ein paar Tagen habe ich mit der Mutter von Sonja telefoniert und vereinbart, dass wir uns treffen. Jetzt sitze ich im Auto, sehe auf die Uhr. Drei, vier Minuten noch. Ich bin so rechtzeitig losgefahren, dass ich zwei- mal umparken konnte und jetzt immer noch Zeit habe. Ich höre das Lied im Radio zu Ende. Dann gehe ich los.

Alles voller Widersprüche

Die ganze Stiglmaierplatz-Geschichte, die braucht man gar nicht glauben.

Die haben wir von Anfang an aufgrund verschiedener Indizien in Frage gestellt.“ Ich habe mich kaum gesetzt, da bin ich mittendrin in der Geschichte.

Es geht um Widersprüche in den polizeilichen Ermittlungen, kleine Anhaltspunkte wie die Aussagen, wann und wo Sonja zuletzt gesehen wurde.

Einer der Streitpunkte ist Robert S., der Begleiter von Sonja. Die Eltern bezweifeln, dass er sie am Stiglmaier-platz in der Telefonzelle zurückgelassen hat. Ob er mehr weiß, vielleicht sogar selbst etwas damit zu tun hat?

Man könne schnell Probleme wegen falscher Verdächtigungen bekommen, hat die Polizei ihnen gesagt. Aber sie wollen ihn nicht los lassen, diesen letzten Anker ins frühere Leben.

Er war nicht ihr Freund, darauf legt die Mutter wert.

Zu oft wurde darüber in den Medien spekuliert. In den Jahren hat sich ein distanziertes Verhältnis aufgebaut. „Wir engagieren uns nicht mehr, wenn sich jemand interessiert. Ich habe früher Akten vorbereitet und schlagkräftige Sachen.


Und dann kam nichts oder total gewandelt.“ In ihren Worten wird eine verzweifelte Distanz spürbar: Oft sprechen die Eltern von „unserem Fall“oder wie „man“ damit umgeht


Auch als ich frage, ob es besser wäre, Gewissheit zu haben. Sie erzählen von einer anderen Familie, deren Tochter ebenfalls lange vermisst war. „Dann kam die Nachricht, dass sie umgebracht wurde. Und danach hat es nicht mehr lang gedauert, ein paar Jahre, dann ist die Mutter an gebrochenem Herzen gestorben. Das Wissen ist schlimmer als die Hoffnung. Die Ungewissheit hat Hoffnung, und wenn der Mensch Hoffnung hat, kann er sich ausmalen, dass alles gut wird.

Die Hoffnung bleibt.
Sie hoffen immer wieder. Zuletzt beim Irakkrieg: „Es gab ja Vermutungen, dass sie in den Irak verschleppt worden sein könnte. Wir haben auch dort intensiv geforscht, forschen lassen. Dann kam der Krieg und die Hoffnung auf eine Befreiung.“ Aber wie würde sie aussehen, die Befreiung? Sie haben von solchen Fällen gehört, selten sei so etwas und wenn, dann käme es nicht an die Presse: „Wird so ein Mädchen gefunden, muss das geheim gehalten werden, damit weder dem Mädchen was passiert, noch den Angehörigen“, spricht die Mutter mit leiser, weicher Stimme.

Was ist mit dem Dazwischen, dem Jetzt, das schon 10 Jahre dauert? Ich frage nach dem Bild, das Dr. Twele von der Initiative Hoffnung zusammen mit Prof. Gallwitz erstellt hat. Es zeigt, wie Sonja heute aussehen könnte. „Wir glauben nicht, dass sich Sonja völlig verändert hat, auch nicht durch schlimmste Situationen. Heute müsste sie die Haare vielleicht anders – so ähnlich ausschauen.“ „Wie denken Sie an sie?“ „So wie sie früher einmal war.“

Die Erinnerung lebt.

Früher. Der Nachmittag, an dem sie sie das letzte Mal erlebt haben, hat sich eingebrannt.

„Das war Montag, das war atypisch, weil sie sonst nie montags weggegangen ist.“ Es waren aber Osterferien.

Erst wollte sie nicht, das Auto war nicht verfügbar. „Sonst wäre es vielleicht anders ausgegangen.“ Irgendwann lässt sie sich dann doch überreden.

„Sie steht da, ich sehe sie ja heut noch, unschlüssig.“

Der Vater macht eine Pause, schluckt, schaut in den Flur. Das erste Mal in diesem Gespräch herrscht für einen quälend langen Moment Ruhe.
DieKrähe
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von DieKrähe »

Dwarf hat geschrieben: Montag, 13. Dezember 2021, 22:33:19
Wie er auf Menschenhändler kommt weiß ich auch nicht. Auch der Familie Engelbrecht kam das seltsam vor.
Robert wurde dazu von der Polizei befragt. Als Erklärung für seine Aussage zu Frau Engelbrecht gab er an, dass er das nur so gesagt hätte um die Frau Engelbrecht zu beruhigen.
Schwer nachvollziehbar wie sie das beruhigen sollte, das ihre Tochter vielleicht von Menschenhändlern verschleppt wurde.
Das kann noch ganz böse enden.
Vielleicht dachte er das die "Menschenhändler" die Sonja wieder zurückbringen ?
GastGohst

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von GastGohst »

Ich halte Sonjas Mutter und den verstorbenen Vater trotz der fürchterlichen Tatsache das das Schicksal von Sonja 26 Jahre ungeklärt war für sehr glaubwürdig .
Nutzt nun allerdings nichts das die Infos auf der Sonja Engelbrecht Seite so nicht mehr völlig gegeben sind , leider deutet es
jetzt doch darauf hin das Sonja in der Nacht wie auch immer ihrem Mörder begegnete .
Man muss jetzt abwarten ob weitere Suchmaßnamen in dem Wald wo Sonjas Knochen gefunden wurde noch etwas verwertbares zu Tage bringt.
Zu den Spekulation das Drei Leichen in dem Wald bei Kipfberg gefunden wurden , ich denke mal das viele Sterbliche Überreste von Langzeitvermissten in der Nähe von Autobahnen zu finden sind . :(
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Wie ich bereits erwähnt habe, war mir nur bekannt, dass er was von "verkauft" gesagt hatte.

Das mit den Menschenhändlern ist bis heute in keinem Medienbericht aufgetaucht. Ich frage mich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gegenüber einen vermeintlich lebenden Sonja, weshalb diese Äusserung nie an die Öffentlichkeit durchgedrungen ist.

Irgendwer hat mal einen Artikel eingestellt, dass sowohl Robert als auch Sonjas Schwester (sinngemäß) nichts mit Sonjas Verschwinden zu tun haben. Dazu muss es ja Anhaltspunkte geben. Die Ermittler schließen ihn eigentlich aus.

@Krähe

Richtig, dass Sabine Pfaller und ihr Freund voraussichtlich von Drogendealer ermordet wurden? Es gab auch schon 3 Verdächtige, die man wieder auf freien Fuß setzen musste. Aber weshalb sollte Sonja mit solchen Personen in Kontakt gestanden haben? Das einzige was in diese Richtung schließen lässt ist die Bemerkung auf der Homepage, dass Sonja nur 5 DM mitnahm, um nicht wegen Drogen angequatscht bzw. angebettelt zu werden. Verstehen tu ich diese Vorsichtsmaßnahme bis heute nicht. Die Familie hatte doch zu Sonja Vertrauen, da ist so eine Maßnahme doch überflüssig. Oder nicht? War es in München 1995, was Drogen anbelangt, für Jugendliche so gefährlich?
DieKrähe
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von DieKrähe »

Aktenzeichen XY - Wo ist mein Kind 28.11.2012

Zitat: Im laufe der Zeit entwickelt die Polizei zahlreiche Theorien - war das Verschwinden geplant, wurde Sonja von Mädchenhändlern verschleppt.

Bezüglich dieses nächtlichen Anrufes bei Maria. Wann genau die Wohnung (auf die Minute) verlassen wurde weiss man doch garnicht und Julian sagte aus seiner Wohnung wurde nicht telefoniert.

Dann wäre es auch möglich das Robert mit seiner "defekten" Telefonkarte ausserhalb und nach Verlassen der Wohnung telefoniert hat.

Er hat zuerst geleugnet und dann zugegeben das er telefoniert hat. Ob das aus der Wohnung von Julian war, wäre ich mir da nicht so sicher, auch wenn er das hinterher behauptet hat.
Gast562

Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Hmm...... das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Wo wäre Sonja bei dieser Theorie gewesen und was für einem Zweck hätte der Anruf bei dieser Maria gedient? Von der Wohnung aus hätte ich dazu tendiert, dass man übermütig oder betrunken war und Blödsinn machte. Aber von einer Telefonzelle aus, kann ich irgendwie keinen Sinn erkennen. Was glaubst du?
DieKrähe
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von DieKrähe »

Aggie hat geschrieben: Dienstag, 29. Oktober 2019, 22:36:59
Falls sich Sonja in jener verhängnisvollen Nacht in einem 'Dämmerzustand' befand (oder vlt. sogar durch Fremdeinwirkung in einen solchen versetzt wurde), dann könnte man sich mMn durchaus die Frage stellen, ob sie überhaupt noch in der Lage gewesen wäre, die Schellingwohnung selbständig zu verlassen.
Könnte in dieser Wohnung etwas aus dem Ruder gelaufen und Sonja dort zu Tode gekommen sein ...?

Diese ganze 'Stiglmaierplatz-Story' klingt jedenfalls total unlogisch, geradezu absurd - da schrillen für mich alle Alarmglocken ...!!
--------------------
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Vielleicht wurde eine im Dämmerzustand befindliche Sonja zurück gelassen und nachher war sie nicht mehr da oder tot.
DieKrähe
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Re: VERMISSTENFALL SONJA ENGELBRECHT, MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von DieKrähe »

Welchen Sinn ergibt es einen Scherzanruf zu leugnen ?

Ich möchte nicht das jemand weiss wo genau ich war und von wo aus ich telefoniert habe.

Welchen Sinn ergibt sich für Julian der erst Wochen später befragt wurde nachdem die Wohnung schon bekannt war diesen Telefonanruf zu leugnen ?

Garkeinen.

Ein anderer User hat mal folgendes geschrieben:

Ist es eigentlich nicht normal sich vorab mit der Schwester abzusprechen oder zumindest zu erörtern das Sonja eventuell auf sie zurückkommt bezüglich einer Abholung?

Es wurde auch nie erwähnt warum Sonja die Schwester angeblich kontaktieren wollte ( was auch bis dato noch nie geschah). Normal wäre doch das Sonja Ihrem Begleiter einen Grund nennt warum sie jetzt ihre Pläne bezüglich der „Heimreise“ ändert.

Und wenn schon Sonja keinen Grund dafür angegeben hat wäre es nicht logisch dann als Begleiter nachzufragen warum sie jetzt nicht weiter mit der Tram zum Bahnhof mitfährt?

Ist es logisch so etwas einfach hinzunehmen ohne Nachzufragen warum jetzt diese Planänderung ?

„ Du, ich ruf jetzt um 2 Uhr Morgens meine Schwester an, die soll mich abholen.Bin zwar dann auch nicht schneller zu Hause aber mir ist gerade danach“

Begleiter : „ Ja klar versteh ich.Hier ist meine Telefonkarte. Hoppla da kommt meine Tram aber Du rufst jetzt lieber Deine Schwester an um die Uhrzeit und bleibst alleine am Stiglmeierplatz obwohl Du Dich noch vor 200 Metern beobachtet gefühlt hast“ Bis bald Ciao

Dieses Szenario finde ich total unrealistisch. Es ist doch normal solch eine Entscheidung zumindest zu erklären warum und wieso. Und wenn nicht fragt man doch nach dem Grund ?



Das sehe ich genauso. Es hört sich an wie eine erfundene Geschichte.

Wieso fragt der nicht warum willst du eigentlich die Schwester anrufen und nicht mit zum Hauptbahnhof.
Man hat sich doch auch am Hauptbahnhof getroffen, warum änderst du jetzt deinen Plan ?
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