VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Die blonde Mysterie-Youtuberin charakterisierte die Vermisste gut. Ansonsten nichts Neues unter der Sonne.
Wenn ich so intern bei der Polizei mithören könnte, glaube ich, dass es wohl kein großes Rätsel ist.
Einen Unfall oder ein Untertauchen nehme ich nicht an.
Es ist nach meinem Dafürhalten kein Mysterium.
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AngRa
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich kannte den Vermisstenfall bislang nicht. Den xy Beitrag und den Beitrag der Youtuberin Melli habe ich mir angesehen. Die vermisste Frau hat , nach dem was über sie bekannt ist, in sehr traurigen Umständen gelebt. Sie hatte wohl auch psychische Probleme.

Ich tendiere dazu, dass Anett Carolin Kaiser nicht mehr lebt. Dass sie untergetaucht ist, möchte ich ausschließen, denn sie hätte ihre Container, die so viele Sache enthielten, die für sie wichtig waren und ihr Leben bedeuteten , nicht im Stich gelassen. Dass sie unterwegs nach Spanien durch einen Unfall ums Leben gekommen ist oder eines natürlichen Todes gestorben ist, ist zwar nicht ganz auszuschließen. Ich halte es aber für unwahrscheinlich. Dagegen spricht vor allem , dass auch das Fahrzeug spurlos verschwunden ist. Am wahrscheinlichsten ist es für mich, dass sie als ungeübte Fahrerin unterwegs Probleme mit dem Fahren oder mit dem Fahrzeug bekommen hat, irgendwo angehalten und Rast gemacht hat und dabei an die falschen Leute geraten ist, die sie beraubt und dann getötet haben. Immerhin hatte sie 3.000 € bei sich. Es sind schon Leute für weniger Gelt umgebracht worden. Ich vermute ebenfalls, dass sie gar nicht weit gekommen ist.

Wenn sie arabisch, türkisch und spanisch sprechen konnte, dann muss sie im Ausland Kontakte zu anderen Menschen gehabt haben, denn ansonsten hätte sie die Sprachen nicht lernen können. Das wundert mich etwas, denn in Deutschland hat sie wohl Kontakte zu anderen Menschen gemieden. Daher wundert es mich auch, dass sie wieder in Deutschland ein Haus gekauft hat. Trotz allem war sie in Deutschland dann wohl irgendwie verwurzelt.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Das auffällige Fahrzeug wurde international zur Fahndung ausgeschrieben. Es ist nie aufgetaucht. Dieser ausgediente THW Transporter wurde ihr über WS von dessen Bekanntem vermittelt. Der Wagen hatte ein ordentliches Kennzeichen von Solingen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Anett die Reise gar nicht angetreten hat. Ende August verschwand sie. Im November wurde sie vermisst gemeldet. Da war Zeit genug, den Transporter verschwinden zu lassen. Und Lagerräume hatte die Vermisste auch zur Genüge, wo man sie verbergen konnte und wo niemand nach ihr suchte. Es wussten wenige Menschen über ihre Liegenschaften Bescheid, es wusste wohl kaum einer, dass sie sich auf die Reise machen wollte. Nach dieser Frau fragte kein einziger Mensch. Und diese Gegebenheiten waren dem Täter vermutlich bekannt. Bei xy hieß es, dass von einem Verbrechen ausgegangen wird. Ferner hat Anett ihre Konten seit ihrem Verschwinden im August 2011 nicht mehr bewegt.

Im xy-video war ihr Kontakt auf die Polizei, auf den WS und dessen Sohn beschränkt. Vom Autolieferanten hieß es nur "ein Bekannter des WS".
Das Auto ist offenbar nicht in Verkehrsüberwachungskameras aufgetaucht.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es stimmt, dass der xy Filmbeitrag fast ausschließlich auf den Aussagen des Hauskäufers beruht, die Sprachkenntnisse, der Aufenthalt der Vermissten in den beiden Jahren nach dem Hausverkauf, der Autokauf und die Fahrstunden inbegriffen.

Mir kommt in erster Linie die Sache mit dem Fahrzeug, das ACK gekauft haben soll um damit nach Spanien zu fahren und Sachen zu holen sehr realitätsfern vor. Sie hatte doch wohl seit sehr langer Zeit keine Fahrpraxis mehr und da ist es meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich, dass sie sich nach einigen Übungsstunden ans Steuer setzt um eine weite Tour nach Spanien anzutreten. Die Fahrstunden sind nur durch den Hauskäufer belegt. Sie kam mir eher ängstlich und nervös vor. Alles keine Eigenschaften, die eine weite Reise mit dem Ford Transit wahrscheinlich machen. Die weite Reise hingegen ist ein guter Anlass um zu erklären, dass sie von der Fahrt nicht zurück gekehrt ist. Nachforschungen über mehrere Länder hinweg gestalten sich schwierig. Alles gute Voraussetzungen dafür, dass ein Schicksal nicht geklärt werden kann.

Die Sache mit den 150.000 € , die in der Plastiktüte in der Lagerhalle aufbewahrt worden sind, ist auch merkwürdig. Handelt es sich doch bei der Summe um genau den Betrag, den der Hauskäufer für das Elternhaus bezahlt hat. Nun wollte sie angeblich damit das andere Haus bezahlen, bot aber komischerweise WS das Geld zur Mitnahme (Aufbewahrung?) an. Was hatte er eigentlich mit dem Kauf des neuen Hauses zu tun? . Es kann außerdem niemand so genau wissen, wie viel Bargeld die Vermisste immer mit sich herum geschleppt hat. Das können auch mehr als 3.000 € gewesen sein.

Offenbar hat sich auch nicht verifizieren lassen, dass sie ein Haus in Südspanien hatte, denn das hätte die Polizei doch ausfindig machen können. Es gibt doch sicherlich auch in Spanien so etwas wie Grundbuch-Register.
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SaJa
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von SaJa »

Ich denke nicht das der Bekannte von Anett was mit dem verschwinden zu tun hat.
Er profitiert nicht von ihrem verschwinden, Konto und Immobilien sind eingefroren. Außer den 6000 Euro vor Antritt der Reise wurden keine nennenswerten Beträge von der Bank abgeholt.
Das Haus von ihr ist ein beliebter Lost Place, ich war selbst auch schon da.
Es war einiges an privater Post etc. dort zu finden.
Mittlerweile sollen auch die Container aufgebrochen sein.

Meiner Meinung nach hat sich blauäugig auf diese Reise begeben, in einem Auto was sie nicht gut kannte und mit eingestaubten Fahrkenntnissen.
Die Strecke ist nicht ohne, gerade auch auf französischer Seite. Wenn sie dort irgendwo einen Unfall hatte, dann wundert es mich nicht das sie noch nicht gefunden wurde. Das geht an einigen Stellen, absolut ungesichert, sehr steil runter mit viel Vegetation...
Verhindere Verbrechen, damit Strafe nicht nötig ist. ~Konfuzius
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 02. Februar 2021, 10:59:59 Das auffällige Fahrzeug wurde international zur Fahndung ausgeschrieben. Es ist nie aufgetaucht. Dieser ausgediente THW Transporter wurde ihr über WS von dessen Bekanntem vermittelt. Der Wagen hatte ein ordentliches Kennzeichen von Solingen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Anett die Reise gar nicht angetreten hat. Ende August verschwand sie. Im November wurde sie vermisst gemeldet. Da war Zeit genug, den Transporter verschwinden zu lassen. Und Lagerräume hatte die Vermisste auch zur Genüge, wo man sie verbergen konnte und wo niemand nach ihr suchte. Es wussten wenige Menschen über ihre Liegenschaften Bescheid, es wusste wohl kaum einer, dass sie sich auf die Reise machen wollte. Nach dieser Frau fragte kein einziger Mensch. Und diese Gegebenheiten waren dem Täter vermutlich bekannt. Bei xy hieß es, dass von einem Verbrechen ausgegangen wird. Ferner hat Anett ihre Konten seit ihrem Verschwinden im August 2011 nicht mehr bewegt.

Im xy-video war ihr Kontakt auf die Polizei, auf den WS und dessen Sohn beschränkt. Vom Autolieferanten hieß es nur "ein Bekannter des WS".
Das Auto ist offenbar nicht in Verkehrsüberwachungskameras aufgetaucht.
Wurde gesagt, dass man Aufnahmen von Verkehrsüberwachungskameras ausgewertet hätte? Ich glaub, das ist nicht so schnell getan, wie man denkt, wenn die Kameras v.a im Ausland stehen.
Oder gab es nur keine Hinweise auf Aufnahmen, weil man auch gar nicht so intensiv gesucht hat? Dann würds ja nicht viel aussagen...
Außerdem hieß es ja - auch wenn man nicht weiß, wie belastbar das ist, weil es evtl nur ein cineastischer Kniff war - dass Fr Kaiser nicht über Autobahn fahren wollte.
Die meisten Kameras dürften aber an Autobahnen und Mautstationen stehen, nicht so oft an Landstrassen. Und wenn man gar nicht den Weg kennt, alle möglichen Kameras an allen denkbaren Strassen zwischen Solingen und Gibraltar zu sichten - dazu ist der Fall zu "klein".

Ich frag mich, wie viel man auf den XY-Beitrag geben kann.
Da ist dieser "WS" ihre Hauptbezugsperson. In den Zeitungsartikeln war oft von mehreren Freunden und Bekannten die Rede.
In einem 10min Beitrag muss man alles "kondensieren". Da fällt vieles weg.

Man kann nicht so gut beurteilen, wie groß ihr soziales Netz wirklich war und auch wie "schrill" sie wirklich war.
Im ersten Post hier im Thema heisst es als Zitat aus einer Zeitung, dass Annett Kaiser im XY-Beitrag "als krankhafter, misstrauischer und vor allem als mehr Müll als Trödel sammelnder Messi überzeichnet" wurde.
Angesichts des Umstands dass sie wohl zwischen 2008 und 2011 viel im Ausland lebte und sie ihren Hausverkauf und Neuankauf selbst gut hinbekommen hat, würde ich annehmen dass sie nicht so extrem psychisch belastet gewesen sein kann und schon lebenstüchtiger&stabiler war, als es im XY-Beitrag erscheint.

Unterm Strich heisst es für mich, dass es evtl weitere Personen geben kann, die auf die Idee gekommen sein könnten, dass bei ihr "was zu holen" ist. Nicht nur der Geschäftsinhaber aus Solingen, der als WS abgekürzt wird - vermutlich ein Pseudonym, nebenbei.

Gleichwohl könnte der u/o sein Sohn durchaus einen Vorteil aus ihrem Verschwinden haben, auch wenn sich auf den Konten nichts mehr bewegt hat - also nichts "abgeräumt" wurde. Für den Fall dass das erworbene Haus nach 2,5 Jahren noch nicht abbezahlt war, könnte man sich z.B. ein paar Zehntausend sparen, wenn die Gläubigerin die Ratenzahlungen nicht mehr einfordern kann.
Auch denkbar dass man sich bei der Planung des Verbrechens mehr erhofft hat und später von einigen Massnahmen Abstand genommen hat, um nicht aufzufliegen.

Dass sie doch aufgebrochen war und relativ Bald nach dem Losfahren eien verhängnisvolle Zufallsbekanntschaft machte - der es um die 3.000€ und ggf den Wagen ging - auch das ist absolut denkbar.
MMn ist es kein so grosses Problem den Wagen loszuwerden und sich anzueignen. Falls der Täter in Frankreich, Belgien oder Spanien lebt, wird den Fall niemand kennen und man müsste das Auto nur umlackieren und es wäre einfach ein x-beliebiger Transporter.
Theoretisch kann man Seriennummern prüfen und auch tiefe Gravuren in der Karosserie die man nicht rausfeilen kann, prüfen. Aber wer sollte das je machen?

Aber unterm Strich vermute ich, dass sie deutschen Tätern zum Opfer fiel und zwar noch vor ihrem Aufbruch.
SaJa hat geschrieben: Dienstag, 02. Februar 2021, 19:19:14 Die Strecke ist nicht ohne, gerade auch auf französischer Seite. Wenn sie dort irgendwo einen Unfall hatte, dann wundert es mich nicht das sie noch nicht gefunden wurde. Das geht an einigen Stellen, absolut ungesichert, sehr steil runter mit viel Vegetation...
Das stimmt absolut. In F sind die Landstrassen oft eng und kurvig und unübersichtlich, nachts unbeleuchtet. Und es gibt viele rel leere Landstriche und viele Gebirgsregionen -nicht nur Alpen, Pyrenäen. Und die Franzosen fahren trotzdem gerne kantig bzw flott. Daran muss man sich gewöhnen. Ist schon mit einem kleinen PKW nicht in 2h getan.
Allerdings würde ich vermuten dass so ein grosser blauer Klotz nicht an die 10 Jahre unentdeckt bliebe.
Aber kA, man kann sich da täuschen. Die Franzosen sind auch weniger wanderlustig als die Deutschen und die Wälder nd Wiesne sidn weniger von Wegen erschlossen. Gibt sicherlich Ecken in der Nähe kleiner Weiler, an denen über Jahre niemand vorbei kommt....obwohl Bauer Dubois seine Ferme 2km weiter hat.

Nichtsdestotrotz. In XY erwähnt der Kommissar kurz dass auch das Handy tot gewesen wäre, seit Ende August.
MMn hätte sie auch Spuren hinterlassen wäre sie nur 24 Stunden auf der Reise gewesen...
Alldieweil die fejlen....
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben: Dienstag, 02. Februar 2021, 14:08:06 Offenbar hat sich auch nicht verifizieren lassen, dass sie ein Haus in Südspanien hatte, denn das hätte die Polizei doch ausfindig machen können. Es gibt doch sicherlich auch in Spanien so etwas wie Grundbuch-Register.
Die Frage beschäftigt mich auch.
Allerdings ist es z.B. zumindest in Frankreich noch nicht so lange so, dass man Häuser nur über Notar und Grundbuch-Eintrag erwerben kann. Das ging "früher" auch einfach per Handschlag und Barbezahlung und ggf noch handschriftliche Bestätigung.
Ich weiss aber nicht seit wann das anders ist.
In Spanien würde ich vermuten, dass es noch eher geht. Und wir reden hier von der Zeit vor 13-10 Jahren. Das Haus muss sie ja nach 2008 erworben haben...Und dann ist die Frage außerdem inwieweit Praxis und Theorie bzw Gesetz immer harmonieren...

Außerdem stellt sich natürlich die Frage, ob das alles so vollständig ausermittelt wurde.
Ich erinnere mich immer an den Fall Lucile. Da hat es über ein Jahr gedauert bis die frz Behörden auf das Gesuch der österreichischen reagiert hatten, von einer bestimmten Person die DNA zu nehmen und die DNA-Daten zurück nach Innsbruck zu schicken. Und das ging es um den Mord an einer Französin. Hier gehts ja formal nur um einen Vermisstenfall einer ausländischen Erwachsenen, die theoretisch auch selbstbestimmt ein neues Leben führen könnte. Also geringere Prio. Möglicherweise haben die das nicht alles aufgeklärt und es hat niemals jemand die genannte Örtlichkeit näher inspiziert...ob ACK da ankam oder nicht bzw ob es Anlass zur Annahme gibt, sie könnte der Auffassung sein, es sei ihr Eigentum oder Besitz...

Wenn stimmt was Frau Kaiser sagte, dass sie da unten irgendwelche ihr wichtigen Sachen abholen wollte - der Erwerb des Transporter spricht da ja eindeutig dafür, dass sie das tatsächlich vorhatte - dann muss sie aber schon mal so ein Haus besessen haben, sehr wahrscheinlich in dem Zeitraum kurz davor in dem des es hiess sie habe sich länger in Spanien aufgehalten...

Wobei da kommt der Aspekt ins Spiel, dass ja der Besitz des Hauses in Spanien das Problem gewesen sein könnte.
Vll hat es sich einfach jemand genommen als sie länger weg war...Irgendein Globetrotter, den bürgerliche Normen nicht jucken...
Der THW-Wagen kann dann auch ganz schnell nach Marokko weitervercheckt werden...
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 03. Februar 2021, 01:54:30 Wurde gesagt, dass man Aufnahmen von Verkehrsüberwachungskameras ausgewertet hätte? Ich glaub, das ist nicht so schnell getan, wie man denkt, wenn die Kameras v.a im Ausland stehen.
Der Hauptkommissar Rainer Knodel sagte zu Herrn Cerne, dass der Wagen nicht mehr aufgetaucht sei. Es habe eine EU-weite Fahndung gegeben, die bislang erfolglos gewesen sei. Frau und Auto seien spurlos verschwunden. (Um Minute 28 herum im xy-video).
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 03. Februar 2021, 02:10:03 Wobei da kommt der Aspekt ins Spiel, dass ja der Besitz des Hauses in Spanien das Problem gewesen sein könnte.
Vll hat es sich einfach jemand genommen als sie länger weg war...Irgendein Globetrotter, den bürgerliche Normen nicht jucken...
Der THW-Wagen kann dann auch ganz schnell nach Marokko weitervercheckt werden...
Das ist ein guter Gedanke. Frau ACK, diese kleine, sonderbare Frau ohne Begleitung wäre für jeden illegalen Hausbesetzer kein unüberwindbares Hindernis gewesen. In spanischen Urlaubsgebieten sind Hausbemächtigungen keine Seltenheit. Allerdings hätte sie wahrscheinlich die Polizei eingeschaltet. Zwar kann die Polizei ihr die fremden Leute nicht vertreiben (ich sah mal eine Doku, dass Wohnungsinhaber machtlos sind, fremde Leute aus ihrem Eigentum loszuwerden), aber es hätte eine polizeiliche Registrierung gegeben.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von z3001x »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 03. Februar 2021, 01:54:30 Wurde gesagt, dass man Aufnahmen von Verkehrsüberwachungskameras ausgewertet hätte? Ich glaub, das ist nicht so schnell getan, wie man denkt, wenn die Kameras v.a im Ausland stehen.
Widasedumi hat geschrieben: Mittwoch, 03. Februar 2021, 05:58:42 Der Hauptkommissar Rainer Knodel sagte zu Herrn Cerne, dass der Wagen nicht mehr aufgetaucht sei. Es habe eine EU-weite Fahndung gegeben, die bislang erfolglos gewesen sei. Frau und Auto seien spurlos verschwunden. (Um Minute 28 herum im xy-video).
EU-weite Fahndung würde ich so übersetzen, dass es EU-weit bekannt gegeben wurde, dass nach dem Wagen und der Besitzerin gefahndet wird. Sprich dass die Info zu Kennzeichnen, Wagentyp, Halterin etc in den Pol-Datenbanken der Nachbarländer aufgenommen wurde.
Für den Fall dass der Wagen kontrolliert wird...
Allerdings würde ich nicht vermuten, dass das bedeutet das EU-weite aktive Maßnahmen zur Auffindung des Wagens getroffen wurden...

Deshalb heisst das unterm Strich eigentlich nur, dass der Wagen in keine Kontrolle geraten ist, als er noch die das bekannte dt Kennzeichen "SG - AD 895"führte.
Sobald jemand andere Kennzeichen angebracht hat und glaubhafte Papiere hat, würde der Wagen ja nicht mehr auffallen.
Eine Seriennummer im Fahrgestell wird ja de facto quasi nie geprüft, im Alltag.
Also heisst es nur, dass die POL in Wuppertal den Wagen nicht auf ihrem Terrain gefunden hat.
Letztlich kann der Wagen überall sein und sogar noch gefahren werden.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von z3001x »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 03. Februar 2021, 02:10:03Wobei da kommt der Aspekt ins Spiel, dass ja der Besitz des Hauses in Spanien das Problem gewesen sein könnte.
Vll hat es sich einfach jemand genommen als sie länger weg war...Irgendein Globetrotter, den bürgerliche Normen nicht jucken...
Der THW-Wagen kann dann auch ganz schnell nach Marokko weitervercheckt werden...
Widasedumi hat geschrieben: Mittwoch, 03. Februar 2021, 06:07:09 Das ist ein guter Gedanke. Frau ACK, diese kleine, sonderbare Frau ohne Begleitung wäre für jeden illegalen Hausbesetzer kein unüberwindbares Hindernis gewesen. In spanischen Urlaubsgebieten sind Hausbemächtigungen keine Seltenheit. Allerdings hätte sie wahrscheinlich die Polizei eingeschaltet. Zwar kann die Polizei ihr die fremden Leute nicht vertreiben (ich sah mal eine Doku, dass Wohnungsinhaber machtlos sind, fremde Leute aus ihrem Eigentum loszuwerden), aber es hätte eine polizeiliche Registrierung gegeben.
Für Fr Kaiser könnte sich unerwartet das Problem aufgetan haben, ihren Hauserwerb in Spanien glaubhaft zu dokumentieren.
Guckt man sich an, wie sie mit Gottvertrauen das Haus im Bergischen Land erworben hat - einfach den Zaster als Geldscheinbündel über den Tresen geschoben - kann man sich leicht ausmalen, dass hier jemand nicht in den Feinheiten von Paragrafen und notariell beglaubigter Dokumenten denkt und handelt, sondern auf Basis von Handschlag und Vertrauen. An sich ja sympathisch.
Aber es bietet ein Einfallstor für Betrug&Täuschung.
Wenn dann noch die andere Sprache, Rechtsnormen und Mentalität in Spanien dazu kommen - kann man sich leicht ein Szenario ausmalen, wie z.B. dass sie wirklich ein Haus erworben und bezahlt hat, auch Schlüssel und Urkunde dazu erhalten, und somit mit Recht annahm es sei ihres und auch dass sie eine zeit da wohnte.
Aber bei einem geschickten Betrüger wäre es möglich, dass der ihr ein paar Monate im Haus zu wohnen gewährt, weil er weiß, dass sie bald zurückgeht.
Und dann kann er es gleich nochmal verkaufen oder für sich nutzen.
Wenn die Dokumente Fake sind, ist sie rechtlich nicht Eigentümerin und wenn derjenige geschickt und gut vernetzt ist - kann er es glaubhaft machen, dass die ältere Frau aus Deutschland ein bisschen spinnt, und das Haus natürlich nicht ihres ist.

Und wenn die alte Dame dann wieder aufkreuzen sollte, dann hat sie, wenn sie hartnäckig bleibt, eben einen Unfall und verschwindet vor den Klippen Gibraltars im dunkelblauen Mittelmeer.

Ist es jetzt total ins Blaue spekuliert.

Der Umstand, dass sie aus subjektiver Sicht ein Haus da unten besessen hat, dessen Adresse auch bekannt ist (sagt der Kommissar in XY beiläufig) und aber überhaupt nichts bei der Ermittlung raus gekommen zu sein scheint, ob sie da im Sommer 2011 aufgetaucht ist, scheint darauf hinzudeuten, dass man das Haus gar nicht wirklich von nahem inspiziert hat, schon gar keine Hausdurchsuchung oder dergleichen durchgeführt hat. Dazu bräucht man je erstmal einen dringenden Grund, der nicht wirklich vorliegt, rechtlich.

Und dass das so im Sande verlief, könnte damit zu tun haben, dass da andere Leute drin wohnen, die sich entrüstet weigern dass man ihre Privatsphäre und ihr Eigentum untersucht und dafür gute Gründe genannt bekommen wollen. Und die haben die spanischen Polizisten nicht gehabt und sicher waren sie auch nicht sonderlich hinter den Ermittlungen her.

Jedenfalls ist es seltsam, dass die Kernfrage, ob sie da angekommen ist oder nicht, nicht über das Haus geklärt wurde.
Und das kann damit zu tun haben, dass das Haus in Spanien das Problem ist, das zum ihrem Verschwinden führte.

Wie gesagt schewre Speku.

Ich meine mich auch dunkel an einen ähnlichen Fall zu erinnern, wo ein naiver reicher Europäer in Spanien in einen Brunnen geworfen wurde, weil er in sein Ferienhaus wollte - und da längst andere lebten, und die da bleiben wollten...
Es kam nur raus weil eine Beteiligte und Mitwisserin von Gewissensbissen geplagt wurde...

Ist jetzt zwar nicht so, dass ich überzeugt wäre, dass es alles damit zu tun hat - meistens ist es ja am Ende alles banaler - aber denkbar wär es schon...

Natürlich stellt sich dann die Frage, warum die 3-4 Tage Autofahrt Ende August 2011, die man rechnen kann, keine Spuren hinterließen, die im November 2011 noch auffindbar waren...
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

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z3001x hat geschrieben: Donnerstag, 04. Februar 2021, 00:17:37 Ist es jetzt total ins Blaue spekuliert.
Aber der Umstand dass sie aus subjektiver Sicht ein Haus da unten besessen hat, dessen Adresse auch bekannt ist (sagt der Kommissar in XY beiläufig) und aber überhaupt nichts bei raus gekommen ist, nachzuforschen, ob sie da im Sommer 2011 aufgetaucht ist, scheint darauf hinzudeuten, dass man das Haus gar nicht wirklich von nahem inspiziert hat, schon gar keine Hausdurchsuchung oder dergleichen durchgeführt hat. (Dazu bräucht man je erstmal einen dringenden Grund, der nicht wirklich vorliegt, rechtlich).
Mal was Einfaches dazu:

Dass der xy-Film nichts zu Spanien bringt, sagt mir, dass Spanien für die Ermittler nicht zur Debatte stand.
Die xy-Filme werden neben ihrem Unterhaltungswert (der 2011/12 vielleicht noch nicht im Vordergrund stand) auf die Anschlussfragen hin zugeschnitten. Ich folgere daraus, dass die Polizei die ACK nicht in Spanien vermutet, weder tot noch lebendig.
Die Ermittler können natürlich nichts ausschließen, aber wenn sie in Spanien nichts ermittelt haben, werden sie keine Notwendigkeit gesehen haben.
Die ACK schien mir ihre Gemütsverfassung völlig an ihre Ideen zu ketten. Sie hatte sich den Spanienaufenthalt in den Kopf gesetzt. Sie hat den WS gebeten, ihr ein Auto zu besorgen. Sie machte Fahrstunden mit WS und sie war Feuer und Flamme für die Fahrt. Wäre es nach dem Willen von ACK (wie der Film ihn zeigte) gegangen, wäre sie tatsächlich gefahren.

Aber die Ermittler sagen, dass sie eben sehr schnell nach dieser euphorischen Fahrübung verschwunden war. ACK hat diesen Ford-Transporter vermutlich auch selbst bei der Zulassungsstelle angemeldet. Wenn es jemand nicht gut mit ACK gemeint hatte, wäre dieser Wegfahr-Wunsch auch diesem Jemand gut reingelaufen. Die Geschichte von der Wegfahrt stand im Raum, wurde wohl auch verbreitet. Und vielleicht auch bei der Zulassungsstelle erzählt. Evtl. war WS dort dabei? Das Fahrzeug stand als Zeichen für die baldige Abreise. Dann aber war ACK schnell verschwunden, samt Fahrzeug. Und theoretisch/praktisch war sie auf eine Reise gegangen. Fragt sich nur, auf welche Reise?

Die Frage bleibt, wer einen Vorteil von dem Verschwinden der ACK gehabt haben könnte. Ich gehe davon aus, dass die Ermittler ihr Konto sehr genau überprüften.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

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Ich gehe auch davon aus, dass die Polizei dem Komplex Spanien für die Aufklärung des Falles keine große Bedeutung beigemessen hat, weil sie, aus welchem Grund auch immer, davon ausgegangen ist, dass ACK noch in Deutschland etwas zugestoßen ist. Bemerkenswert ist auch, dass ACK als ungeübte Fahrerin angeblich in Frankreich und Spanien nur auf Landstraßen fahren wollte, nicht auf Autobahnen. Autobahnen sind in Frankreich mautpflichtig, wodurch Daten -Spuren hinterlassen werden. Fährt man nur auf Landstraßen, hinterlässt man keine Spuren. Für die Wegstrecke auf Landstraßen hat ihr WS einen ausgedruckten Routenplan übergeben. Das ist mir besonders aufgefallen.

Der xy Filmbericht fing damit an, dass sich ACK wegen des Diebstahls von Kleidungsstücken aus dem Container erkennungsdienstlichen Maßnahmen bei der Polizei unterziehen musste. Ihre Fingerabdrücke wurden genommen und es wurden Fotos von ihr angefertigt. Diese Maßnahmen können angesichts des Tatvorwurfs ( Diebstahl von geringwertigen Sachen) nur angeordnet worden sein, weil ACK als "Gewohnheitstäterin" galt, die regelmäßig auffällig geworden ist, weil sie wohl immer wieder Kleidung aus Sammelcontainern geholt hat. Anscheinend haben die Ordnungshüter ihr beim Sammeln im Dunkeln regelrecht aufgelauert. So kam es jedenfalls im Film herüber. Ob letzten Endes Strafverfahren gegen sie geführt worden sind und wie sie ausgegangen sind, bleibt offen, weil auch das wohl aus Sicht der Polizei für die Aufklärung des Falles unbedeutend ist.

Dargestellt worden ist durch diese längere Szene eindrucksvoll der Ärger den die Vermisste mit der Polizei in ihrem Heimatort hatte und ihre irrationale Furcht vor den erkennungsdienstlichen Maßnahmen, insbesondere vor dem Abnehmen der Fingerabdrücke mit der Farbe. Ich könnte mir vorstellen, dass in erster Linie diese Erlebnisse die Vermisste dazu bewogen haben ihr Elternhaus zu verkaufen und an einen anderen Ort zu gehen, wo sie nicht Polizei bekannt ist und vor der Polizei ihre Ruhe hat. Anfangs wollte sie ihr Haus gar nicht verkaufen. Warum es letzten Endes zu einem Sinneswandel kam, wird nicht gesagt, darüber kann man nur spekulieren. Es können schlechte Kindheitserinnerungen sein, die aber erst zusammen mit den aktuellen Problemen mit der Polizei den Ausschlag zum Hausverkauf gegeben haben. Ein Kaufinteressent könnte erkannt haben, wie er einer unwilligen oder zögernden Verkäuferin den Hausverkauf schmackhaft machen kann. Interessant finde ich auch, dass WS nach der Hausübergabe ein Foto von der Verkäuferin vor dem Haus gemacht hat, so als habe er dokumentieren wollen, dass sie das Haus gerne übergeben hat.Ist natürlich nur Spekulation.


Hinzu kommt auch noch dass durch die Spielszene die Außenwirkung, die das Sammeln von Kleidungsstücken hatte, gut dargestellt worden ist. Denn durch die Sammelei wurde sie von flüchtigen Bekannten als bedürftig wahrgenommen. Außer den Nachbarn, die noch ihre Eltern kannten und von ihrem Erbe wussten, ahnte niemand etwas vom Reichtum der Frau. Ein Bereicherungsmotiv würde also bei Außenstehenden entfallen, denn niemand sah ihr den Reichtum an.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 04. Februar 2021, 06:24:13 Ich gehe auch davon aus, dass die Polizei dem Komplex Spanien für die Aufklärung des Falles keine große Bedeutung beigemessen hat, weil sie, aus welchem Grund auch immer, davon ausgegangen ist, dass ACK noch in Deutschland etwas zugestoßen ist. Bemerkenswert ist auch, dass ACK als ungeübte Fahrerin angeblich in Frankreich und Spanien nur auf Landstraßen fahren wollte, nicht auf Autobahnen. Autobahnen sind in Frankreich mautpflichtig, wodurch Daten -Spuren hinterlassen werden. Fährt man nur auf Landstraßen, hinterlässt man keine Spuren. Für die Wegstrecke auf Landstraßen hat ihr WS einen ausgedruckten Routenplan übergeben. Das ist mir besonders aufgefallen.
Danke, AngRa, das war wieder einer deiner genialen Gedanken! Er ist einfach super. Ich finde es überfällig, dass du endlich für deine Logik, dein Wissen, deine Erfahrung, dein Kombinationstalent, deine Fakten-Verknüpfungen und dein Spürsinn die verdienten goldenen Sterne bekommst. Doch darüber habe ich nicht zu befinden. Es wäre aber sehr gerechtfertigt.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Auch deine Idee, AngRa, warum ACK ihr Haus dann doch verkaufte, ist wirklich nachvollziehbar. Ebenso, dass sie bei den meisten Leuten als bedürftig gelten konnte mit ihrer Müllklauberei.

Vom Filmgeschehen her liegen die Ansatzpunkte der Polizei für mich auf der Hand. Es geht der Polizei einfach um Sichtungszeugen um den 26. August 2011 herum. Allerdings wird nicht mehr viel herauskommen nach fast 10 Jahren.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Meiner Ansicht nach hat ACK ihre Angelegenheiten nicht mehr selber regeln können, denn sie hat offenbar immer wieder Kleider aus Containern an sich genommen, was als Diebstahl gilt. Wenn sie so weiter gemacht hätte, wäre sie eines Tages deswegen in den Knast gekommen oder es wäre im Rahmen von psychiatrischen Gutachten Schuldunfähigkeit oder verminderte Schuldfähigkeit festgestellt worden. Die erkennungsdienstlichen Maßnahmen haben gezeigt auf welchem Weg sie sich befand. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie überhaupt noch voll geschäftsfähig war. Dahinter steht zumindest ein großes Fragezeichen. Sie hätte dann ihr Haus gar nicht mehr rechtswirksam verkaufen können.

Für sie hätte nach der Klauerei vom Betreuungsgericht ein Betreuer mit dem Aufgabenkreis Vermögenssorge bestellt werden müssen, der unter Kontrolle des Betreuungsgerichts ihr Vermögen verwaltet und ihr Geld zuteilt, damit das Stehlen aufhört , sie vorm Knast oder vor der Psychiatrie bewahrt wird und sie in menschenwürdigen Umständen leben kann. Vielleicht hat der Hauskäufer sie auch auf diese Lage aufmerksam gemacht und Angst vor staatlicher Bevormundung geschürt und ausgenutzt. Ist natürlich nur Spekulation.

Ich gehe auch davon aus, dass es den Ermittlungsbehörden vor allem um Sichtungszeugen vom August 2011 herum ging. Es würde schon an ein Wunder grenzen, wenn sich da noch jemand melden würde.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa, ich möchte dir auf Off Topik Vermisste eine Rechtsfrage zu einem Kriminalfall stellen.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Widasedumi, Nur zu, wenn ich sie beantworten kann, mache ich es gerne.
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@Widasedumi @AngRa @SaJa
Ich hab Eure Beiträge zu den rechtlichen Fragen anlässlich des Falls des zu Unrecht verurteilten Herrn Arnold in den neuen Thread
»RECHTLICHE FRAGEN UND DISKUSSION (Fallübergreifend)« verschoben.
Das hat ja letztlich nichts mit der vermissten Frau Kaiser zu tun - jedenfalls hab ich den Zusammenhang nicht sehen können.

https://www.het-forum.de/viewtopic.php?f=81&t=912
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Re: VERMISSTENFALL ANETT CAROLIN KAISER, SOLINGEN, AUGUST 2011

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 04. Februar 2021, 10:09:13 Meiner Ansicht nach hat ACK ihre Angelegenheiten nicht mehr selber regeln können, denn sie hat offenbar immer wieder Kleider aus Containern an sich genommen, was als Diebstahl gilt. Wenn sie so weiter gemacht hätte, wäre sie eines Tages deswegen in den Knast gekommen oder es wäre im Rahmen von psychiatrischen Gutachten Schuldunfähigkeit oder verminderte Schuldfähigkeit festgestellt worden. Die erkennungsdienstlichen Maßnahmen haben gezeigt auf welchem Weg sie sich befand. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie überhaupt noch voll geschäftsfähig war. Dahinter steht zumindest ein großes Fragezeichen. Sie hätte dann ihr Haus gar nicht mehr rechtswirksam verkaufen können.

Für sie hätte nach der Klauerei vom Betreuungsgericht ein Betreuer mit dem Aufgabenkreis Vermögenssorge bestellt werden müssen, der unter Kontrolle des Betreuungsgerichts ihr Vermögen verwaltet und ihr Geld zuteilt, damit das Stehlen aufhört , sie vorm Knast oder vor der Psychiatrie bewahrt wird und sie in menschenwürdigen Umständen leben kann. Vielleicht hat der Hauskäufer sie auch auf diese Lage aufmerksam gemacht und Angst vor staatlicher Bevormundung geschürt und ausgenutzt. Ist natürlich nur Spekulation.
In dem XY-Film wird ihre Persönlichkeit schon in der Art porträtiert. Allerdings sprechen die wenigen Fakten, die man von der Frau kennt, für mich schon dafür, dass sie zwar schrill war und sicher auch größere psychische und Persönlichkeitsprobleme hatte, aber schon am Ende zurecht kam - wenn auch mit sonderbarer Außenwirkung.
Jedenfalls deuten die Aktionen die sie unternommen hat, alle auf eine Fähigkeit zur Selbstorganisation.

Also damit meine Ich die zwei (bzw drei mit Spanien) Hausverkäufe bzw -Ankäufe, die sie wohl in diesem Zeitraum 2008 bis 11 getätigt hat.
Dann das Aufbewahren ihrer Gegenstände in den Containern im Düsseldorfer Binnenhafen und später das Ankaufen von Überseecontainern für ihr neues Haus.
Dann noch der Kauf des TWH-Wagens und die 2-3 Jahre die sie davor selbstständig durch Europa gereist ist.
Das spricht schon für jemand der sein Leben halbwegs selbst in der Hand hat.
Leute die völlig am Rad drehen und dauerhaft in Psychosen abrutschen, bekommen sowas nicht mehr hin.

MMn war sie schon sehr sonderbar und vermutlich am Rand zu einer schwere Störung, aber sie hat gelernt mit sich umzugehen und ihr Leben zu meistern. Deshalb würd ich das nicht so einschätzen, dass sie davon bedroht war, einen Vormund verpasst zu bekommen.

Sie hat offenbar eine schwere Marotte was das Sammeln von Second Hand bzw aus Sicht anderer Sperrmüll angeht. Wobei es mir in dem XY-Film schien, dass sie Sachen sammelte, die mal was genützt haben (wie Puppen oder Schulränzen) und auch ggf schön bzw besonders waren - andere Messies sammeln ja einfach leere Milchtüten und verzieren ihre Wohnung mit halbvolle Heringsdosen.

Was die "Straftat" Containerklau angeht, so würde ich meinen, dass Gerichte da eher nachsichtig sind, wenn die Person nicht aus Habgier handelt. Und auch Polizisten gehen eher selten mit der ganzen Macht der Exekutive auf jemand los, der erkennbar nicht bösartig.
Die Szene mit dem Fingerabdrucknehmen, wo sie so hysterisch reagiert hat und auch dass das Polauto sie quasi abgepasst hat - da würd ich mich nicht im Detail drauf verlassen, dass das exakt so abgelaufen ist.
Rein logisch gesehen müsste XY ja mit dem diensthabenden Beamten gesprochen haben - und das ist unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Das dürfte ein filmisches Element sein, um sie zu porträtieren. Also das Misstrauische, die irrationalen Ängste und das Eigensinnige, aber auch das Liebenswerte.

Der subjektive Grund warum sie das Elternhaus verkauft hat und ein neues angekauft hat, ist schon nicht uninteressant.
Es könnte sein, dass sie aus Solingen weg wollte, weil sie da Ärger hatte wegen ihrer Altkleiderklauaktionen. Kann natürlich auch vielerlei andere Gründe haben.
Irgendwo hiess es ja, sie hätte über 2 Jahre lange gesucht, bis sie was gefunden hat, wo sie auch alle ihrer "Schätze" unterbringen kann.
AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 04. Februar 2021, 10:09:13 Ich gehe auch davon aus, dass es den Ermittlungsbehörden vor allem um Sichtungszeugen vom August 2011 herum ging. Es würde schon an ein Wunder grenzen, wenn sich da noch jemand melden würde.
Es dürfte schon im Nov 2011 schwer gewesen zu sein, jemand zu finden der sich daran erinnern konnte ob ACK mit ihrem blauen Transporter irgendwann Ende August auf die große Reise aufgebrochen ist.
Man erinnert sich üblicherweise nicht, welche Autos am Dienstag vor 3 Monaten durch die eigene Wohnstrasse fuhren, oder wer am späten Abend die Strasse überquert hat.
Schon 2016 als der XY-Beitrag gesendet wurde, war allzuviel Zeit vergangen und jetzt sind es zehn Jahre.
Man sieht die Frau hatte keine Lobby. Der starke Rückzug hat den Preis der Einsamkeit und die bewirkt, dass niemand so genau mitbekommt, was man/frau macht. Da hat wohl bewirkt, dass ein oder mehrere Täter leichtes Spiel hatten.

Der Fall wird wohl nur noch gelöst werden, wenn ihre sterblichen Überreste gefunden werden oder das Auto, oder wenn jemand "singt" oder wenn sie wider Erwarten noch am Leben sollte.
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