VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
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talida
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von talida »

KLEINE INGA SEIT MEHR ALS 3 JAHREN VERSCHWUNDEN

BILD-Sondersendung zum „Tag der vermissten Kinder“



Berlin – Sie heißen Inga, Hilal, Aref.

Die Namen dieser Kinder haben sich in das Gedächtnis vieler Menschen in Deutschland gebrannt.

Seit Jahren sind die Kinder wie vom Erdboden verschluckt. Anlässlich des „Tages der vermissten Kinder“ am 25. Mai hielt die Initiative Vermisste Kinder am Donnerstag eine Pressekonferenz ab, die BILD in einer Live-Sondersendung begleitete.

Die damals zehnjährige Hilal Ercan verschwindet 1999 in der unmittelbaren Nähe der elterlichen Wohnung in Hamburg-Lurup.

Vor drei Jahren verliert sich die Spur der fünfjährigen Inga Gehricke in einem Waldstück im sächsischen Stendal.

Der kleine Aref, damals vier Jahre alt, wird seit April 2016 vermisst, nachdem er seiner Mutter auf einem Spielplatz in Eschwege aus den Augen geraten ist.
Vor allem der Fall der vermissten Inga bewegt noch immer viele Menschen. Kriminalist Axel Petermann sagte, die offenen Fragen würden den Ermittlern keine Ruhe lassen. Petermann regte an, eine bislang unbeteiligte Ermittlungsgruppe zu beauftragen, um sich der Sache unvoreingenommen zu nähern.
Doch je länger eine Tat zurückliegt, desto schwieriger gestaltet sich die Aufklärung. Wird ein Kind Opfer eines Verbrechens, spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle.
https://www.bild.de/news/inland/vermiss ... .bild.html

BILD-Sondersendung dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=HJHN2bUfRmA

Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
Zfaktor
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

@talida
Die Drei von Dir genannten Fälle sind wirklich extrem , ich habe mich in letzter Zeit mal mit dem Fall Hilal etwas beschäftigt, heikel finde ich, da müsste ich mich aber tiefer rein knien.
Bei Aref gingen ja alle von einem Unglück aus, das ist bis heute unklar.
Bei Inga Gehricke bin ich einfach der Ansicht das der Täter den Wihelmshof kennt, dieser denke ich ist nicht Jedermann bekannt- was die Lage betrifft.
Chris

Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Chris »

Hallo,

auch mich hatte dieser Fall, als Vater von 2 Kindern sehr beschäftig und so entschloss ich mich nach intensiven Recherchen im Web, im September 2016 einen Brief an die zuständige Polizeidirektion zu schreiben, nicht als Zeuge, sondern um meine Gedanken/Ideen/Fragen loszuwerden.
Den Brief möchte ich hier veröffentlichen:

Als Vater (48 J.) zweier Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren hat mich der Vorfall sehr erschüttert.
Obwohl (oder gerade weil) ich keine direkten Hinweise zum Verbleib von Inga geben kann sind mir aufgrund einiger Recherchen im Internet und Überlegungen zu Hause und im Büro ein paar Dinge durch den Kopf gegangen.
Auch wenn Sie diese Punkte bereits in Erwägung gezogen haben (was sicherlich der Fall sein wird), so mag es vielleicht trotzdem eine minimale Hilfe für die Ermittlungen zu diesem Fall sein. Ich stütze mich auf den in den Medien verbreiteten (und polizeilich gegebenen und veröffentlichten) Fakten und Mutmassungen, über deren Wahrheitsgehalt ich natürlich keine Ausssage treffen kann.
Im Folgenden werde ich meine Gedanken dazu stichpunktartig aufführen und versuche, mich so kurz und verständlich wie möglich zu halten.
Im Voraus vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und dafür, dass die Suchseite es möglich macht, mich um meine Gedanken zu erleichtern:
- Inga verschwindet am Sonnabend 2. Mai zwischen 18:45 und 19:30, das Wetter im Osten wird beschrieben: „Während des Tages bis zu 16 Grad, in der Nacht 2 Grad. Ein schwacher Wind aus West“ (http://www.wetter.biz) . Es ist sehr kalt, in der Nacht vom 2. Auf den 3. Mai wäre sie ohne Schutz erfroren.
- Laut Wochenplan auf der Diakonieseite unter Suchthilfe ist 17:00 Wochenschlussandacht, um 18:00 Abendessen, danach ist Freizeit. Laut Medien sind Kinder zum Holz sammeln in den Wald gegangen, nur Inga ist nicht zurück gekehrt.
- Sind die Kinder ohne Aufforderung, und alleine in den Wald gegangen, oder hat sie Jamand darum gebeten, wenn ja wer.
- Gab es eine Kinderbetreuung, wenn ja, wer hatte Dienst, wer hatte keinen Dienst, gab es einen Ausfall krankheitsbedingt.
- Im Fall einer Entführung können es zwei oder mehrere Täter gewesen sein, ein Zuspieler und ein Empfänger, könnte der Zuspieler ein Mitarbeiter sein.
- Zum Diakoniewerk führt eine Hauptstrasse, tatsächlich ist das Waldgebiet Tangerquellen durchsiebt von Forstwegen, auf denen Autos fahren können.
- Das Waldgebiet ist Quellgebiet und in der Umgebung besteht ein Netzwerk von zahlreichen Flüssen, wurden diese auf Spuren und Geruchsspuren untersucht, z.B. Uchte, Schmegelgraben in aufwärtssteigender Gewässerordnungszahl, die Geasamtverteilung ist auf http://www.fgg-elbe.de/index.php/dokume ... ichte.html unter „Allgemein“ und „Gesamtverzeichnis“ dokumentiert.
- Auf der Webseite unter Geschichte steht, dass das Diakoniewerk von 1991 bis 1999 eine Fachklinik für Suchtkranke wurde, und weiter, daß „...die Fachklinik Im Jahre 1999 ... aus verschiedenen Gründen wieder geschlossen...wurde“, warum und aus welchen Gründen?
- Werden am Diakoniewerk Anästhetika verabreicht, siehe Hausordnung („Vom Arzt verordnete Medikamente werden in der Regel abgegeben und von den Mitarbeitern entsprechend verabreicht.“)
- Sind noch Einrichtungen aus der Zeit als Fachklinik vorhanden, oder betäubende Mittel.
- Ist es möglich, dass Inga bei der Entführung zur Vermeidung von Lärm betäubt wurde.
- Laut Medien ist eines der auffälligsten Merkmale, dass Inga „wie vom Boden verschluckt wurde“, sicherlich wurden auch alle Hochstände auf Spuren untersucht.
- Am 2. Mai wird es um 19:30 dämmerig, Autos mit entsprechender Farbe sind schwerer zu erkennen.
- Das Waldgebiet hat viele befahrbare Forstwege, die zum Diakoniewerk führen, da sich der Grillplatz laut der Suchseite nordöstlich der Anlage befindet, und die Entfernung zu den befestigten Strassen nach Osten kürzer ist, vermute ich den Weg des Entführers in diese Richtung.
- Erweiterte Kenntnisse über den Wald und seine Strukturen haben neben den Mitarbeitern der Diakonie sicherlich die Mitarbeiter des Forstamtes Stendal.
- Sicherlich wurden diese bei der systematischen Durchsuchung des Waldgebietes zu Rate gezogen. Sicherlich wurden auch die am 2. Mai diensthabenden bzw. dienstbefreiten Forstleute befragt, zu deren Aufenthaltsort, und eventuell deren Dienstwagens begutachtet.
- Sind die Eltern, oder ist ein Teil der Eltern von Inga ihr leiblicher Vorfahre/n, wenn es noch andere leibliche Vorfahren gibt, wie ist das Beziehungsverhältnis
- Könnte es eine Entführung aufgrund eines familiären Konfliktes sein
Aggie
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Aggie »

VERMISST
Kriminologin spricht über den Fall Inga
02.05.2018

Das Verschwinden von Inga vor drei Jahren bei Stendal gibt immer noch Rätsel auf. Kriminologin Bettina Goetze spricht über den Fall.
Von Matthias Fricke ›

Was halten Sie als Kriminologin von dem Fall?

Bettina Goetze: Als ich vor drei Jahren die Vermisstenmeldung in den Abendstunden im Radio hörte, dachte ich zunächst, dass Kind habe sich im Wald verirrt. Entführungen von Kindern im Bundesgebiet sind schließlich selten. Als man aber das Kind auch nach dem Hubschraubereinsatz mit Wärmebildkameras noch immer nicht gefunden hat, habe auch ich über alternative Hypothesen nachgedacht. Ich muss dazu sagen, dass ich den Fall nur intensiv in den Medien verfolgt habe, in die Ermittlungen war ich nicht eingebunden. 2015 gab es unser Institut auch noch nicht. Insgesamt dürfte die Ungewissheit hierbei wohl das Schlimmste für die Angehörigen sein.


Wie wahrscheinlich ist es, dass Inga noch lebt?

Das frage ich mich auch. Wenn Inga noch leben sollte, dann wäre ja nur vorstellbar, dass eine Person sie unter Zwang irgendwo festhält. Bei dem Gedanken schießen mir Parallelen zum Österreicher Fall Natascha Kampusch in den Kopf. Derartige Fälle sind allerdings äußerst selten. Deshalb sollten wir nicht mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von dieser Theorie ausgehen. So ehrlich muss man die Frage schon beantworten.

Welche Szenarien kommen denn für Sie in Betracht?

Wie gesagt, ein Verlaufen im Wald oder Wegrennen von Inga können wir ausklammern. Die Suchtrupps der Polizei einschließlich Fährtenhunden hätten das Kind spätestens einen Tag nach dem Verschwinden auch bei der großen Waldfläche gefunden. Die Polizei war sofort am Einsatzort und begann eine intensive Absuche der Gegend. Der Angriff eines Tieres im Wald erscheint mir auch nicht plausibel. Für diesen Fall hätte man sicher menschliche Überreste finden müssen.

Wie könnte es passiert sein?

Deshalb bleibt nur eine erklärbare Version: Ingas Verschwinden steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer Person und damit einem Verbrechen. Mobile Täter, die sich zufällig an diesem Abend in der doch sehr bewaldeten, abgelegenen Umgebung befanden und auf ihr Opfer warteten, sind zwar immer in Betracht zu ziehen, aber eher unwahrscheinlich. Aus meiner Sicht wurde das Kind bei einer günstigen Gelegenheit von einer Person angesprochen, die Inga vermutlich kannte – und sei es durch kurze Gespräche auf dem Gelände – und im Anschluss an einen anderen Ort verbracht.

Falls es demnach ein pädophiler Täter sein sollte, wie könnte er aussehen?

Die Wissenschaft hat zum Thema Pädophilie mittlerweile sehr gute Forschungen praktiziert. Über die Zahl an pädophilen Menschen liegen aber bisher keine gesicherten Erkenntnisse vor. Internationale Schätzungen gehen davon aus, dass etwa ein Prozent der Männer pädophile Neigungen aufweist. Es gibt aber auch Schätzungen im Bundesgebiet, die von einem geringerem Wert ausgehen. Der Großteil der Täter ist zwischen 19 und 50 Jahre alt. Die Altersstruktur ist damit recht heterogen. Ich würde also davon ausgehen, dass es sich um einen Mann handelt, vermutlich 40 bis 55 Jahre alt, erwerbstätig. Ich erinnere mich außerdem daran, in einer Studie gelesen zu haben, dass Pädophile häufig recht intelligent sind. Eventuell konsumiert er Foto- und Filmmaterial aus dem Bereich der Pornografie oder Kinderpornografie. In der Öffentlichkeit treten diese Männer sehr angepasst und korrekt auf. Sie dürfen sich hier keinen aggressiven Gewalttäter vorstellen. Vielmehr ist es der Typ lieber Onkel, der es mit allen gut meint. Nach außen treten sie häufig sehr selbstsicher auf, tief im Inneren sieht es aber anders aus, hier sind die Täter sehr gehemmt, versuchen das aber zu leugnen. Letztendlich leben viele Pädophile in einer Scheinwelt. Sie können ihr Gefühlsleben gut verbergen. Häufig agieren sie sehr freundlich und bauen ein Vertrauensverhältnis zu den Opfern auf. Die Täter sehnen sich nach kindlicher Nähe und Berührungen. Forschungsergebnisse haben auch belegt, dass die Täter häufiger in sozialen Einrichtungen tätig sind.

Meinen Sie damit, dass eine Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Täter auf dem Gelände zu finden ist? Wenn ja, dann müsste er ja bereits vernommen worden sein?


Zumindest wäre es eine logische Variante. Untersuchungen zeigen, dass viele Pädophile einen Beruf ausüben, der mit Kindern, Jugendlichen, Patentinnen und Patienten zu tun hat. Es geht oft um pädagogische Kontexte oder Fürsorge. Das bedeutet aber keineswegs, dass pädophile Menschen ausschließlich in diesen Berufsfeldern agieren, die Bandbreite ist recht groß. Natürlich darf man diese soziale Berufsgruppe nicht unter Generalverdacht stellen. Gleiches gilt für die Mitarbeiter des Diakoniegeländes Wilhelmshof. Aus meiner Sicht stammt der Täter aus dem sozialen Nahraum. Anders formuliert: Die Wahrscheinlichkeit, dass er einen starken Ortsbezug aufweist, ist viel höher, als dass ein Fremdtäter zufällig auf sein Opfer ausgerechnet auf diesem Areal gestoßen ist. Die statistische Wahrscheinlichkeit für einen Fremdtäter liegt bei 20 Prozent im pädophilen Bereich. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich zu 80 Prozent Täter und Opfer vorab bereits kannten. Mich würde es nicht wundern, wenn sogar der Name des Täters schon in den Akten steht, und sei es nur, weil man ihn damals als Zeuge vernommen hat und er einfach durch das Raster fiel. Die Polizei hat sicher alles Mögliche versucht, um den Täter zu ermitteln. Sie stößt aber auch auf Grenzen. Manchmal fehlen die entscheidenden Beweise.

Es könnten doch auch Patienten oder Besucher als Täter infrage kommen. Das Gelände ist ja frei zugänglich ...

Natürlich ist das auch möglich. Da spricht aber die von mir bereits erwähnte statistische Wahrscheinlichkeit dagegen. Vor dem Hintergrund der Reduzierung des Entdeckungsrisikos ist es schwer vorstellbar, dass Täter und Opfer im Anschluss zu Fuß unterwegs waren. Ob die Umstände für einen Patienten oder Besucher der Einrichtung so passend sind, würde ich fast bezweifeln. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Täter dürfte sich bereits auf dem Gelände befunden haben, indem er einen Bezug dorthin aufweist. Wie dieser aussieht, das ist die zentrale Frage.


Was könnte man tun, um den Fall noch zu klären?

Sollte Inga nicht mehr leben, wäre es enorm wichtig, ihren Körper zu finden, um Spuren zu sichern. Auch kann zuverlässiges Profiling mit interdisziplinären Ansätzen hilfreich sein. Das werden die Ermittlungsbehörden vermutlich auch schon veranlasst haben. Wichtig ist auch immer die Qualität einer Vernehmung. Oft spielt die Taktik der Befragung eine entscheidende Rolle. Es gibt sehr gute Vernehmungsspezialisten, hier könnte man im Bedarfsfall auf Schützenhilfe von anderen Bundesländern zurückgreifen. Ferner besteht auch die Möglichkeit, eine Vernehmung einer sogenannten Aussageanalyse zu unterziehen. Hierbei handelt es sich um ein wissenschaftliches Prüfverfahren zur Glaubwürdigkeitsdiagnostik. Aus taktischen Gründen will ich hier aber keine weiteren Optionen nennen.

Hat das alles nach 3 Jahren noch Sinn?

Das müssen die Ermittlungsbehörden entscheiden. Für eine Neubetrachtung eines ungelösten Falles dieser Brisanz ist es nie zu spät. Mitunter kann es sich lohnen, einen sogenannten „Cold Case“ durch weitere Spezialisten erneut zu untersuchen, um den Blick für alternative Optionen nicht zu verlieren. Nicht vergessen werden darf, dass bei pädophilen Menschen eine hohe Rückfallwahrscheinlichkeit vorliegt. Medikamente können den Trieb eindämmen. Zudem wurde 2005 am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Berliner Charitè das Präventionsprojekt „Kein Täter werden“ ins Leben gerufen. Dieses Angebot wird mittlerweile flächendeckend zur Verfügung gestellt. Aber häufig trauen sich die Täter gar nicht, sich öffentlich zu stellen. Pädophilie kann nicht geheilt werden.

Wenn es nach so vielen Jahren doch noch Zeugen gibt, worauf sollte man achten?

Das größte Gefahrenpotenzial für den Täter war der Moment, wo er das Kind ansprechen musste und es aufforderte, mitzukommen. Falls es tatsächlich Personen gibt, die auffällige Beobachtungen machten und dies nicht gemeldet haben, so kann ich nur dazu ermutigen, sich bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft zu melden. Zeugen sollten sich rückbesinnen, welche erwachsene Person sich übermäßig oft in der Nähe des Kindes aufgehalten oder es oft beobachtet hat. Auch das Verhalten nach einer Tat kann eine Rolle spielen. Vorstellbar wäre noch, dass sich niemand gemeldet hat, aus Angst vor einer Falschbezichtigung. In diesem Fall sollten sie sich trotzdem vertraulich an die Behörden wenden.

Wie dürfte der Täter mit seinem Wissen umgehen?

Er muss bis zum Ende seiner Lebenszeit täglich in den Spiegel blicken und mit der Tat leben, das kann auf Dauer zermürbend sein. Mir ist aber auch bekannt, dass viele Täter ihre Verbrechen einfach ausblenden und selten bereuen. Täter verdrängen die Anteile der Tat und wehren sie ab. Zum Muster der Schuldverdrängung kann aber auch gehören, aus dem gewohnten Umfeld auszubrechen. Ich will damit sagen, es könnte auch sein, dass der Täter irgendwann bei jemandem sein Herz ausschütten will.

Chronologie 2015

2. Mai: Das Mädchen verschwindet irgendwann zwischen 18.30 und 19.30 Uhr in Wilhelmshof, einem Ortsteil von Stendal. Die Polizei vermutete zunächst, dass sie im Wald Feuerholz sammeln wollte. Noch am Abend begann die Suche.

4. Mai: Zwei Tage nach Ingas Verschwinden weitet die Polizei die Suche aus. Mit 1000 Polizisten und Helfern von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk durchkämmt sie den 3500 Hektar großen Wald um Wilhelmshof. Dazu sind Hubschrauber und 60 Spezialhunde im Einsatz.

6. Mai: Die Einsatzkräfte beenden die Suche nach Inga im Wald. Sie hatten vier Tage und Nächte lang gesucht, Teiche ausgepumpt, Stolperfallen und Hänge geprüft.

7. Mai: Die Polizei spricht erstmals offiziell aus, dass ein Verbrechen wahrscheinlich ist.

12. Mai: Die Polizei schaltet zusammen mit der Initiative Vermisste Kinder die Internetseite http://www.wo-ist-inga.de .

2. Juni: Die Polizei lobt 25.000 Euro Belohnung für den entscheidenden Tipp zu Ingas Verbleib aus. Es ist die höchste Summe, welche die Polizei im Land ausgesetzt hat.

3. Juni: Die Ermittler starten erneut eine Suche im Wald bei Wilhelmshof. Dieses Mal durchkämmen bis zu 375 Polizisten ein Waldstück fünf Kilometer von Wilhelmshof.

4. Juni: Die Polizei beendet die neuerliche Durchsuchung nach zwei Tagen ohne neue Spur.

Zur Person: Dr. Bettina Goetze

Dr. Bettina Goetze (39), Leiterin des Q118-Instituts für Kriminalanalytik und forensische Psychologie in Magdeburg, hat Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität studiert. Die Magdeburgerin promovierte auf dem Gebiet der Kindstötung durch die eigene Mutter und studierte zudem Kriminologie. Sie gründete das Institut mit.

Das Institut ist spezialisiert auf Aussageanalysen (Glaubwürdigkeitsdiagnostik), die den Anforderungen des BGH entsprechen. Die Experten arbeiten unter anderem auch auf dem Gebiet der Tatortanalyse sowie Täterprofilerstellung.


https://www.volksstimme.de/sachsen-anha ... a0kByzHgXY
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Mrs.Murmur hat geschrieben:Da steht ein Schuppen mit Spielgerät? Wer verwaltet den? Wurde Jemand beauftragt, etwas zu holen? Wo war der Schlüssel zu dem Zeitpunkt?...
@Mrs. Murmur

Wo befand sich dieser Schuppen genau? Und der war üblicherweise abgesperrt?
War das der Schuppen, wo die Suchhunde die Spur von Inga verloren?


--------------------
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Melanie
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Vielen Dank, @Aggie, für dieses wirklich sehr interessante kriminologische Wissen der Kriminologin Bettina Goetze bezogen auf den Fall Inga.

Das angenommene Verhaltensprofil ist ja doch ein Hoffnungsschimmer, auch nach drei Jahren noch einen Ansatz zu finden, denn die Personenmenge in diesem Gelände war begrenzt, sie ist in den Akten festgehalten, was das Erinnern erleichtert und der Tag hat sich den Anwesenden tief in Kopf und Herz eingegraben, so dass auch sie sich noch relativ genau erinnern werden.

Nach meinem Gefühl ist die Hoffnung zur Aufklärung noch vorhanden.
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Stendal: Inga bleibt auch nach vier Jahren wie vom Erdboden verschluckt
https://www.az-online.de/altmark/stenda ... 17225.html
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
Gast

Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Gast »

Durch zufall habe ich gestern eine Folge des Stern Vrime Podcasts gehört, in der es um den fall Silvio S. geht. Gerichrsmediziner Tsokos spricht dort über grausame Details und auch darüber, dass er eine Verbindung zu weiteren Kindern durchaus für möglich hält. Es werden dort einige Details genannt, die mir bisher nicht bekannt waren. U.a. sagt er, dass Silvio S. als Sicherheitsmann gearbeitet und zur Zeit des Verschwindens von Inga wohl ganz in der Nähe gewesen sei. Außerdem habe man auf seinem Handy Bilder weiterer Kinder gefunden, die jedoch nicht identifiziert werden konnte/ wurden.
Die Folge ist sehr aktuell.

https://stern-crime-spurensuche.podigee ... ue-episode
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talida
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von talida »

Gast hat geschrieben:Durch zufall habe ich gestern eine Folge des Stern Crime Podcasts gehört, in der es um den fall Silvio S. geht. Gerichrsmediziner Tsokos spricht dort über grausame Details und auch darüber, dass er eine Verbindung zu weiteren Kindern durchaus für möglich hält. Es werden dort einige Details genannt, die mir bisher nicht bekannt waren. U.a. sagt er, dass Silvio S. als Sicherheitsmann gearbeitet und zur Zeit des Verschwindens von Inga wohl ganz in der Nähe gewesen sei. Außerdem habe man auf seinem Handy Bilder weiterer Kinder gefunden, die jedoch nicht identifiziert werden konnte/ wurden.
Die Folge ist sehr aktuell.

https://stern-crime-spurensuche.podigee ... ue-episode
Dass er bei einem Sicherheitsdienst arbeitete war ja bekannt, deshalb kam er ja auch so viel rum ...
im Fall Inga wurde das Alibi von Silvio S. überprüft ... und ergab nichts.
https://www.berliner-zeitung.de/panoram ... i-23109692

Im Prozess wurde von der StA gesagt, dass weiter ermittelt wird, insbesondere was die Bilder/Videos aus Silvio's Besitz angeht und sein Bewegungsprofil (Handy) bei dem einige Fahrten nach Polen auffällig gewesen sein sollen .... leider habe ich bisher nichts mehr davon gehört was diese Ermittlungen ergeben haben.
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
Gast

Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Gast »

Das mit dem Sicherheitsdienst schon - dass er aber in der Nähe der Gegend war, als Inga verschwand, war mir neu. Das Alibi wird immer mit „offenbar“ angegeben und es werde noch genauer ürbprüft, das ist nun ja aber auch schon einige Jahre her und eigentlich sollte man dann doch annehmen, das sjemand wie Tzokos darüber Bescheid wüsste. Da er der involvierte Gutachter im Fall Silvio S. war, kann ich mir schon vorstellen, dass er diesbezüglich mehr weiss. Sollte ein Zusammenhang also definitiv auszuschließen sein, kann icj mir nicht vorstellen, dass er diese Möglichkeit öffentlich und aktuell noch in Betracht ziehen würde.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ein Täter kann nur ein Mensch sein, wahrscheinlich ein Mann, der über Ortskemtnisse verfügt.
Auf gar keinen Fall ist es bei der Topografie vorstellbar, dass dort ein Täter umher streift, um ein kindliches Opfer zu suchen. Und schon gar nicht kann dort ein Täter mit dem Auto unterwegs gewesen sein, um ein Kind dorthinein zu locken.

Wer käme denn in Frage- als Täter, weniger als Täterin ?
Da ist natürlich das familiäre Umfeld- diese Personengruppe ist natürlich immer die, die am wahrscheinlichsten in Frage kommen können. Eine Täterschaft ist jedoch durch die Polizei eher ausgeschlossen worden.
Dann gibt es diese seltsame Nähe zu Uchtspringe...... Allerdings muss man davon ausgehen, dass ein Täter keinesfalls von dort den Weg nach Wilhelmshof gefunden haben kann. Denn man muss schon davon ausgehen, dass Straftäter im Maßregelvollzug nicht ohne das es auffällt das Landeskrankenhaus verlassen können

ODER ?
Wie sieht es aber mit dem Personal aus ?
Arbeitet oder arbeitete jemand in beiden Einrichtungen- aber was hätte das mit dem Fall zu tun ?
Wie sieht es mit Patienten aus ?
Es wird hier ganz offen, ohne dass das hinterfragt berichtet, dass dort Suchtkranke untergebracht waren. Nun sind Suchtkranke natürlich keine anderen und schon gar keine schlechteren Menschen als Gesunde. Aber solche Menschen haben oft noch Kontakte zu anderen Suchtkranken, die sich keiner Therapie unterziehen und die wiederum kriminell sind, um Geld für ihre Sucht zu erwirtschaften.......

Was ich auf gar keinen Fall glaube, ist, dass das Mädchen am Abend alleine in Wald gelaufen ist.
Undenkbar.
Dass es alleine auf einem Spielplatz spielen wollte, ist eher wahrscheinlich. Der Spielplatz der Einrichtung ist (jedenfalls sieht es auf Google Earth so aus) im Zentrum. Auf jeden Fall müsste ein alleine spielendes Kind um diese Zeit bemerkt worden sein.
Das scheint aber nicht der Fall zu sein, so dass ich von dieser "ging-auf-einen-anderen-Spielplatz"- Theorie auf nicht restlos überzeugt bin.

Ich glaube, dass dem Mädchen auf dem Gelände der Therapieeinrichtung etwas zugestoßen ist.
Was ich sehr seltsam finde, ist, dass die anderen Kinder so gar keine Angaben machen.......
Gast

Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Gast »

Da hier ausdrücklich auch Beiträge von Gästen erlaubt und gewünscht sind, möchte ich mich mal äußern:
1. Das Thema Wölfe würde ich nicht für unmöglich halten. Inga kann in den Wald gelaufen sind und
dann in der falschen Richtung immer weiter. Da gibt es Fälle in denen Kinder bis zu 10 km laufen.
Und bei einem Wolfsriss können mehrere Wölfe hintereinander gefressen haben und eventuelle
Kleidungs- und Knochenreste sind weit außerhalb des Suchgebietes verschleppt worden.
2. Der Wilhelmshof liegt mitten in einem Waldgebiet. Im Falle eines Sexualdeliktes durch einen zufällig
dort vorbeikommenden Täter mit anschließender Tötung kommen m.E. auch Einwohner der
umliegenden Orte in Frage. Mit einem Fahhrad oder Moped kommt man relativ schnell zum
Wilhelmshof. Sowohl der Orte innerhalb des Waldes wie Käthen, Wittenmoor usw. wie auch Orte,
die 1-3 km über Felder und Wiesen vom Waldrand weg liegen wie Insel, Badingen usw. kommen in
Frage. Die kann man erreichen, ohne gesehen zu werden.
3. Aus Orten wie Stendal die weiter weg liegen, hätte der eventuelle Täter ein Auto nutzen müssen.
Das wäre m.E. dann aber geplant gewesen.
4. Eine Entführung zu längerem sexuellen Mißbrauch wie bei Natascha Kampusch wäre m.E. nur durch
eine größere Organisation wie im Fall Marc Dutroux möglich.
Rimini
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Jolu65 hat geschrieben:

Was ich sehr seltsam finde, ist, dass die anderen Kinder so gar keine Angaben machen.......

Es waren Kinder, die sicher nur im Beisein der Eltern befragt wurden.
Ich hoffe, man redet nochmal mit Ihnen, wenn sie nach und nach volljährig werden.
Vielleicht können Sie sich trotz der langen Zeit an etwas erinnern, dass ihnen im Nachhinein merkwürdig vorkommt.
Jolu65
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Wölfe.....ja die soll es wieder geben in Deutschland und viele Menschen haben ihre Freude daran- ich weniger.
Nun sollen Wölfe aber normalerweise Menschen nicht angreifen und ihnen aus dem Weg gehen. Die Polizei wird ja sicherlich die Förster des umliegenden Waldes befragt haben, ob es Wölfe dort gibt und ob diese Wölfe in irgendeiner Art und Weise auffällig waren. Ich glaube deshalb nicht an diese "Wolfstheorie". Eher sind Wildschweine gefährlicher, als Wölfe.
Sollte Inga durch Tiere verletzt worden sein und anschließend gestorben sein, dann hätte man ganz gewiss bei den intensiven Suchmaßnahmen "Überreste" von ihr gefunden.

Ich glaube das Verschwinden ist entweder eine "Vertuschungstat" nahestehender Personen oder tatsächlich eine Straftat.
Ich habe es schon dargestellt, dass die anderen Kinder wahrscheinlich etwas wissen müssen. Bislang geben sie ihr Wissen nicht preis.......
Es ist dann schwierig etwas zu einem Unfallgeschehen oder einem Tathergang zu mutmaßen. Es kann sein, dass ein Unfall vertuscht werden soll.

Andererseits hielten sich "Suchtkranke" auf dem Gelände auf, die natürlich auch außer einer Suchtkrankheit wie andere Menschen auch zu sexuellen Straftaten neigen können. Ein Täter könnte nur aus dem Kreis der Patienten oder den Mitarbeitern der Einrichtung kommen. Dann stellt sich jedoch die Frage, wie IG vom Gelände der Einrichtung weggebracht werden konnte.
Duchonin

Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Duchonin »

Ich würde zusammenfassend 4 Möglichkeiten sehen:
1. Inga wurde von einem zufällig vorbeikommenden Phädophilen verschleppt. Der könnte auch auf der Suche nach einer
"günstigen" Gelegenheit unterwegs gewesen sein. Vielleicht auch im Auftrag eines Netzwerkes.
Deshalb vielleicht inzwischen auch nicht mehr in der Fahndungsliste des BKA, aber bei Interpol.
2. Auch wenn die Polizei das ausschließt , würde ich einen Wolfsriss nicht ausschließen. Wenn Inga sich Richtung Süden entfernt und dabei die
B188 überquert hat, war sie nach ci. 1,5 km in der riesigen Fläche des Gefechtsübungszentrums Heer. Und dort gibt es Wolfsrudel.
Rudel kann eine "Beute" auch ziemlich weit verschleppen und wann die Wölfe sehr hungrig sind.
3. Ich würde auch die Möglichkeit der Entführung durch einen nichtpädophilen Sexualstraftäter sehen. Im höheren Alter eines Täters , so ab 70
ist eine jüngere Frau dem Täter meist körperlich überlegen, so dass sich dann der Täter eventuell ein Kind als Opfer sucht.
Da fällt mir eine Ort in ci. 15 km Entfernung ein, der über Wald- und Feldwege mit Moped oder Fahrrad erreichbar ist.
Das ist aber reine Spekulation.
4. Ich würde es auch für nicht völig abwegig halten, dass in den Fällen 2. und 3. das Schicksal der kleinen Inga bekannt ist, und man das aus
politischen Gründen nur den Eltern mitgeteilt und Stillschweigen gefordert hat. Ich weis dass das ein schlimmer Verdacht ist, aber m.E. nicht
100%-ig ausschließbar.
Jolu65
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ein Gruppe von Bekannten und Verwandten will eine private Feier auf dem Gelände einer Klinik für Suchtkranke abhalten. Kinder sind auch daran beteiligt; man kennt das Terrain.
Ich persönlich finde die Idee einer privaten Feier in einer solchen Umgebung zunächst ungewöhnlich. Andererseits fanden die Beteiligten der Feier das nicht und haben die Situation offensichtlich als adäquat eingeschätzt. Ich habe mir aber schon die Frage gestellt, welche Suchtkranken dort untergebracht waren. Waren das wirklich alles nur ganz harmlose Kranke oder waren das auch solche, die auch zu Psychosen neigen und das nicht nur dann, wenn sie Drogen nahmen.
Die Polizei wird das untersucht haben.....

Dann hatte ich schon hinterfragt, ob es Personal gab, das sowohl in der geschlossenen Abteilung in Uchtspringe arbeitet UND in der Klinik für Suchtkranke. Wir werden aber genau auf diese Frage keine Antwort erhalten.
Ich glaube nicht, dass ein ZUFÄLLIG umherstreifender Pädophiler in Frage kommt, sondern wenn ein pädophiler Täter in Frage käme, dann nur aus dem Familien- oder Arbeitsumfeld der Klinik. Zufällig verirrt sich keinesfalls ein pädophiler Täter auf das Gelände einer Klinik für Suchtkranke. Denn dort wird er kaum Opfer für seine Neigungen finden, WEIL er ja kaum damit rechnen konnte, dass jemand und das ZUFÄLLIG eine private Feier organisiert.
Wenn ein solcher Täter in Frage kommt, dann ist unabdingbar, dass er von der Feier wusste !
Deshalb kann ein solcher Täter nur aus dem Dunstkreis der Familie oder der Klinik kommen.

Dann kann ein Vertuschungstat vorliegen- auch ohne sexuellen Hintergrund. Das können wir aber nicht als Vermutung äußern, weil hierzu jeglicher Hinweis zu fehlen scheint, der darauf hindeutet......
Allerdings - und das ist ein recht erstaunliches Faktum- wissen die anderen Kinder nichts vom Verbleib ihrer Spielkameradin. Irgendwie ist das immer so ein Zeichen, dass die Kinder doch etwas wissen. Aber welches Wissen diese Kinder haben, ist nicht bekannt.

Und genau diese Sache lässt auch einen "Wildunfall" nicht wahrscheinlich werden. Darüber hätten die anderen Kinder GANZ SICHER etwas zu sagem haben können. Haben sie aber nicht.
jb73

Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von jb73 »

Soeben kommt über den Ticker, dass der mutmaßliche Täter im Fall Madeleine McCann zur Zeit von Ingas Verschwinden auch in Sachsen-Anhalt in Tatortnähe gewesen sein soll.
Jolu65
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Re: VERMISSTENFALL INGA GEHRICKE, STENDAL, 2015

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Das mag sein, dass ein bekannter Straftäter und Sexualstraftäter in der weiteren Umgebeung war.
Ich hatte es aber schon ausgeführt:
Ein Pädophiler durchstreift ja nicht ZUFÄLLIG die Wälder der Altmark. Denn dort findet er ja eher keine Opfer. Wenn es einen Täter gibt, dann muss dieser Täter etwas von der Familienfeier im Vorfeld erfahren haben ODER es gibt einen Täter in der Einreichtung, der spontan handelte. Anders ist die Sache bei der Abgeschiedenheit des Ortes und aufgrund der Tatzeit nicht erklärbar.
MissMarpel

Inga Gehricke, Schönebeck

Ungelesener Beitrag von MissMarpel »

Hallo zusammen,

Vollständiger halber ein nicht aufgeklärter Vermissten Fall ganz nah bei uns, quasi um die Ecke, jedoch im angrenzenden Sachsen Anhalt. Falls er hier schon iwo steht, einfach ignorieren. Ich fand ihn hier jedoch nicht.

2.5.2015
Inga kommt nach einem gemeinsamen Holzsammeln für ein Lagerfeuer aus einem Wald angrenzend an das Diakoniegelände für Psychisch Kranke in Wilhelmshof nie wieder zurück. Eltern feierten dort zusammen mit Freunden, alle Sozialarbeiter dort.

Der Wald wurde bei der Suche noch am selben Abend umgekrempelt und sogar die Gewässer darin abgepumpt. Das Kind bleibt bis heute verschwunden. Hier in der Gegend ist der Fall bekannt ( Brandenburg Nord und Sachsen Anhalt )
z3001x
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Re: Inga Gehricke, Schönebeck

Ungelesener Beitrag von z3001x »

MissMarpel hat geschrieben: Sonntag, 12. Februar 2023, 13:55:21Vollständiger halber ein nicht aufgeklärter Vermissten Fall ganz nah bei uns, quasi um die Ecke, jedoch im angrenzenden Sachsen Anhalt. Falls er hier schon iwo steht, einfach ignorieren. Ich fand ihn hier jedoch nicht.
Hallo liebe @MissMarpel

Zu Inga Gehricke haben wir schon einen Thread, wenn gleich der nicht mehr sehr aktiv ist.
Hab deinen Beitrag daher in die vorhandene Diskussion einsortiert ...
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