MORDFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

INTERNE, NICHT ÖFFENTLICHE DISKUSSION UND ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle in Foren: Charlotte Böhringer, Güthenke/Schroeder, Alexander H. (Haar), Ehepaar Schemmer, Familie Toll (Babenhausen)

Fälle in Themen: Maëlys de Araujo, Julia B. (Heidelberg), Mireille B. (Flensburg), Maria D. (Leipzig), Maria & Tatiana Gertsuski, Keira Gross, Patricia H. (Hannover), Eddy & Connie Hall, Ursula Herrmann, Daniel Hillig, Jona K. (Wenden), Manjinder K. (Hamburg), Maria K. (Usedom), Sylvia K. (Lindau/Berlin), Meredith Kercher, 4-fach Mord in Königs Wusterhausen, Georgine Krüger, Nadine L. (Schackendorf), Wilhelm L. (Stuttgart), Leo (8 † | Bahngleis-Mord in Frankfurt), Sophia Lösche, Walter Lübcke, Karsten Manczak, Viktoria Marinowa, Birgit Meier, Nathalie Minuth, Anja N. (Voerde), Mine O. (Duisburg), Armbrust-Morde in Passau, Doppelmord in Petershausen, Ehepaar Placzek, Iuliana R. (Viersen), Melanie Rehberger, Julia Reifer, Michael Riecher, Ivonne Runge, Lea S. (Hofheim), Elias & Mohamed - Revisionsprozess Silvio S., Steffi S. (Weißensberg), Anke Schäfer, Brigitte Scholl, Melissa Schröter, Manfred Seel, Sparkasse Siegelsbach (07.10.2004), Anna Smaczny, Anna-Lena T. (Barsinghausen), Jennifer V. (Wörgl), Dreifachmord in Villingendorf, Jana W. (Seelze), Natalie W. (Bünde), Elke Wieland/Beate Neuber
papaya
Beiträge: 648
Registriert: Dienstag, 26. März 2019, 11:20:01
Kronen:
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

Auch wenn die Idee kreativ ist:

Ich glaube dennoch, dass dabei nichts rauskommt, weil unsere Gewässer voll von alten Fahrrädern, Felgen etc sind. Die meisten Gewässer dort sind zu flach, als dass man da überhaupt was versenken könnte. Talsperren im Harz wiederum zu tief als dass man was messen könnte.

Dann müsste er ja erstmal die Leiche verbringen und dann das Material hinterher werfen. TofuMax hatte sich mal überlegt was das wiegt.

Hat sich mal jemand überlegt, was dieses Konstrukt zusammengebastelt dann wiegt?

- 16 Baustahlmatten, 230 x 100 cm, zusammen ca. 90 kg
- 11 Rasengittersteine, 60 x 40 x 8 cm, zusammen ca. 300kg
- 100 m grünen Stacheldraht, jeweils in Gebinden zu je 50 m, ca.15kg
Rollen
- 150 m verzinkten Stacheldraht, jeweils in Gebinden zu je 50 m, ca. 20kg
- 8 Bauzaunelemente (350 x 200 cm) zusammen ca. 100 kg
- 8 Betonfüße, zusammen ca. 290 kg

Macht alles zusammen ca. 815 kg. (ohne Opfer)

Und das geht alles nur bei eiskaltem Wasser in tiefster Nacht im Stockdunklen, denn ab der Dämmerung hat man immer Vogelbeobachter mit langen Teleobjektiven und Sinn für Naturschutz, die solches "Müllabladen" pflichtschuldigst mit gestochen scharfen Nahaufnahmen dokumentieren.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@papaya

Ich rätsele ja gerne. Aber hier ist meine Weisheit am Ende. Tatsache ist, dass Herr Manczak verschwunden ist. Dann wurden von einem TV
diese Baumaterialien gekauft mit unbekanntem Zweck. Es gibt ja auch diese Säurebäder, die einen Leichnam restlos auflösen können.
Doch an diese Chemikalien muss man erst einmal kommen. Ob man diese Fakten in Zusammenhang bringen könnte, weiß ich nicht.
So einfach im See versenken, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Irrtumsvorbehalt
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Im Laufe des Prozesses hat man in den Zeitungsberichten nichts zu den Einkäufen der Baumaterialien gelesen. Ich schließe daraus, dass es keine Zeugen dafür gab, die zumindest vom Hörensagen (etwa durch Erwähnungen des Angeklagten) oder weil sie entsprechende Einkäufe in Auftrag gegeben hatten) ) aussagen konnten, dass der Angeklagte die Materialien gekauft hat und für welchen Zweck er sie verwendet hat. Der Angeklagte scheint über dieses Thema absolutes Stillschweigen bewahrt zu haben, was natürlich den Verdacht nährt, dass die Einkäufe im Zusammenhang mit Nachtathandlungen wie dem Verstecken der Leiche stehen. Bewiesen ist das aber nicht mit letzter Sicherheit. Daher wohl auch das grundsätzliche Interesse am Tipp des Hinweisgebers, was sich aber wohl in Grenzen hält. Ich vermute, dass lediglich die ermittelnden Polizeibeamten, die bei Gericht ausgiebig vernommen worden sind, zu dem Thema der Einkäufe befragt worden sind. Sie konnten aber auch nur über die Einkäufe berichten und Vermutungen zum Zweck der Einkäufe liefern. Leider wurde über diese Aussagen in der frei zugänglichen Zeitung nur sehr wenig berichtet. Da es sich bei den Einkäufen um Nachtathandlungen handelt, erachte ich es nicht als entscheidend, wenn nicht nachweisbar ist zu welchem Zweck sie eingekauft wurden und wo sie abgeblieben sind.
Wechausdemharz

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Wechausdemharz »

In dem von der Polizei als Ablageort vermuteten Radius 70 Kilometer um Goslar wurde eine Leiche gefunden. Mit 54 Kilometer von Goslar und 30 Minuten Fahrzeit von Liebenburg noch im Rahmen der Möglichkeiten.
Der Ablageort am Reindagerothweg liegt direkt neben der A39 in einer Art Buschinsel zwischen Auto- und Bahndamm.
Ob ein Zusammenhang zum vorliegenden Fall besteht ist noch nicht geklärt.
Kurzmeldung:

https://www.focus.de/panorama/welt/rech ... 78279.html
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Wechausdemharz

Immerhin wäre es eine Möglichkeit, dass KM dort abgelegt worden ist. Warten wir ab, was sich aus dem Knochenfund noch ergibt.

___________

Da KM nun heute auf den Tag seit einem Jahr verschwunden ist, gibt es eine Chronologie.

Groß Döhren. Heute auf den Tag genau ist es ein Jahr her, dass der damals 51-jährige Karsten Manczak spurlos aus seinem Haus im Liebenburger Ortsteil Groß Döhren verschwand. Bis heute ist nicht genau geklärt, was genau in den frühen Morgenstunden des Dienstags vor einem Jahr passierte. Doch es gibt den schrecklichen Verdacht, dass der Familienvater Opfer eines Mordes wurde. Sein mutmaßlicher Mörder steht derzeit vor Gericht. Doch der Prozess stützt sich allein auf Indizien - denn eine Leiche gibt es bis heute nicht. Wir blicken noch einmal auf die Ereignisse der vergangenen 12 Monate


Im Laufe des vergangenen Jahres überschlugen sich die Ereignisse im Vermisstenfall Karsten Manczak. Schon kurz nach seinem Verschwinden am 13. April 2021 waren sich die Ermittlungsbehörden sicher, dass der Groß Döhrener einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Spuren am Wohnort wiesen daraufhin, dass er in den frühen Morgenstunden aus seinem Haus gelockt wurde und seinem Mörder direkt in die Arme lief. Wer Karsten Manczak auf dem Gewissen haben soll, stand für die Ermittler der Mordkommission "Fortuna" rund vier Wochen nach dessen Verschwinden fest. Sein bester Freund, der damals 50-jährige Bundespolizist Martin G., soll Karsten Manczak getötet haben. Mit einer Armbrust, wie die Ermittler vermuten. Sein Motiv: Liebe. Denn Martin G. soll über Jahre hinweg eine Affäre mit Manczaks Frau gehabt haben. Um mit ihr eine gemeinsame Zukunft zu haben, musste der Nebenbuhler weg.

Vom Vermisstenfall zum Mordfall

Die Ermittler glauben, dass Karsten Manczak Manczak an diesem Morgen gegen 4 Uhr aufgestanden war, um sich für seinen Arbeitstag fertig zu machen. Gegen 4:30 Uhr soll Manczak auf der Terrasse auf dessen Freund Martin G. getroffen sein. Dieser soll zur Wohnanschrift seines Freundes in Groß Döhren gefahren sein und sich dort heimlich auf dem Gartengrundstück verborgen gehalten haben. Später soll er seinen Freund nach draußen in den Garten- beziehungsweise Terrassenbereich gelockt, umgebracht und weggeschafft haben. Wohin, ist bis heute nicht klar. Die Leiche von Karsten Manczak wurde nie gefunden.


Die Familie findet an diesem Morgen eine verwaiste Küche vor. Es sieht aus, als hätte Manczak das Haus überstürzt verlassen. Auf der Arbeitsplatte liegt noch ein Toast. Handy, Schlüssel und Arbeitstasche liegen in der Küche. Karsten Manczak jedoch ist weg, ebenso der blaue Caddy der Familie. Am Abend des 13. April verständigt die Familie die Polizei. Karsten Manczak gilt von diesem Moment an als vermisst. Die Polizei leitet Suchmaßnahmen in und um Groß Döhren ein. Diese führten jedoch nicht zum Auffinden des Vermissten. Blutspuren auf dem Grundstück und die Brille des Vermissten lassen die Ermittler darauf schließen, dass Karsten Manczak Opfer eines Verbrechens wurde. Aufgrund der Spurenlage vor dem Haus geht die Polizei nun nicht mehr von einem Vermisstenfall aus. Die Suche geht weiter. Karsten Manczak wird nicht gefunden, jedoch sein Auto. Am 16. April findet die Polizei den blauen VW Caddy des Vermissten auf dem Messegelände in Hannover auf der Straße "Boulevard der EU" gegenüber des "Holländischen Pavillons". Das Fahrzeug schien ordnungsgemäß abgestellt und verschlossen worden zu sein.

Am 30. April 2021 durchsuchte die eingerichtete Ermittlungsgruppe "Fortuna" Waldstücke längs der Bundesstraße 242 südlich von Altenau nach dem Vermissten ab. Dabei wurde die Polizei durch den Einsatz von Spürhunden unterstützt. Die Ermittlungsgruppe ging hierbei einem Hinweis aus der Bevölkerung nach, welcher jedoch nicht zu einem Auffinden von fallrelevanten Hinweisen geführt hat.

Immer wieder neue Zeugenaufrufe

Im Rahmen der Ermittlungen bittet die Polizei die Bevölkerung immer wieder um Mithilfe. In einem Zeugenaufruf vom 5. Mai 2021 wurde der Fahrer eines weißen Seat Mii gesucht, der zwischen Groß Döhren und Hahndorf direkt hinter dem blauen Caddy von Carsten M. gefahren sein soll.

Seitdem scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen.

Am Freitag den 7. Mai 2021 durchsuchte die Polizei mit Spürhunden ein Grundstück in der Lewer Straße am Ortsrand der Gemeinde Liebenburg. Grund für einen abermaligen Polizeieinsatz war ein Hinweis aus der Bevölkerung.

Die Suche nach Zeugen geht jedoch weiter. So hätten die Ermittlungen der Polizei ergeben, dass im Nahbereich des Abstellortes des Caddys des Vermissten am 13. April, kurz nach 9:30 Uhr, ein Taxi geordert wurde. Die Mordkommission sucht daher nach dem Fahrer des Taxis.

Kurz darauf gab es am 18. Mai eine Festnahme. Zu der festgenommenen Person wollte die Staatsanwaltschaft jedoch keine weiteren Angaben machen

Aktualisiert, 19. Mai 2021
Gegen den am 18. Mai vorläufig festgenommenen 50-jährigen Mann aus Liebenburg hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig am 19. Mai einen Haftbefehl wegen Mordes beantragt. Er wird verdächtigt Karsten M. an dessen Wohnanschrift getötet zu haben. Dabei geht die Polizei von einer Beziehungstat aus.

Aktualisiert, 2. Juni 2021
Der vermisste Karsten M. wird seit Wochen gesucht. Die Polizei und Staatsanwaltschaft sind der Überzeugung, dass Karsten M. getötet wurde. Nach wie vor laufe die Suche nach Karsten M., von dem weiterhin jede Spur fehlt. Der Tatverdächtige befinde sich jedoch weiterhin in Untersuchungshaft. Ihm wird Mord vorgeworfen

Aktualisiert, 11. Juni 2021
Lange herrschte Stille um das Fortschreiten der Ermittlungen. Jetzt wenden sich Polizei und Staatsanwaltschaft erneut an die Bevölkerung. Der tatverdächtige Bundespolizist, der in der Sache in Untersuchungshaft sitzt, habe noch während der ersten Ermittlungen seltsame Käufe getätigt. Die Gegenstände seien geeignet, um etwa eine Baustelle einzurichten. Die Polizei sucht deshalb im Zusammenhang mit einem möglichen Ablageort der Leiche nun nach den Gegenständen.

Aktualisiert, 22. Juni 2021
Bislang seien keine Hinweise auf die gesuchten Gegenstände eingegangen. Wie die Staatsanwaltschaft aber betont, wird weiter nach der Leiche gesucht.

Aktualisiert, 17. Juli 2021
Auch einen Monat später gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Die Staatsanwaltschaft bekräftigt ihre Aussage, dass man von einer Beziehungstat ausgehe.

Aktualisiert, 13. August 2021
Der Fall Karsten Manczak läuft am 18. August bei Aktenzeichen XY ungelöst im ZDF. Die Ermittler hoffen durch die Fernsehzuschauer auf Hinweise, die nach vier Monaten endlich zum Auffinden von Karsten Manczak oder seiner Leiche führen.

Aktualisiert, 19. August 2021
Nach der Ausstrahlung in der Sendung Aktenzeichen...XY ungelöst gingen bei der Polizei 30 Hinweise ein. Die meisten davon zum Verbleib der Baumaterialien.

Aktualisiert, 20. August 2021
Bei der Angabe der Menge der Baumaterialien, die im Zusammenhang mit dem Fall Manczak stehen sollen, gibt es unterschiedliche Angaben. Die Staatsanwaltschaft erklärt, dass dies dem Ermittlungsfortschritt geschuldet sei


Aktualisiert, 31. August 2021
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Verdächtigen Anklage wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen erhoben. Darüber hinaus nennt sie weitere Details, wie sich der Mord aus ihrer Sicht abgespielt hat.

Aktualisiert, 30. September 2021
Wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Nachfrage mitteilte, soll im November der Mordprozess beginnen. Angeklagt ist ein Bundespolizist. Er soll Karsten Manczak mit einer Armbrust getötet haben.

Aktualisiert, 1. November 2021
Am 10. November beginnt der Prozess gegen den Verdächtigen. Das Landgericht berichtet, dass Karsten Manczak mit einer Schlag- oder Stichwaffe tödlich verletzt wurde.

Aktualisiert, 10. November 2021
Heute sollte der Prozess gegen seinen mutmaßlichen Mörder starten. Doch die Verhandlung fand nicht statt, weil ein Richter und ein Schöffe fehlten.

Aktualisiert, 24. November 2021
Heute begann der Prozess im Mordfall Manczak. Der Angeklagte schweigt vor Gericht zu den Mordvorwürfen, kündigte jedoch an, dass es sein könne, dass er sein Schweigen im Laufe des Prozesses brechen werde.


Aktualisiert, 26. November 2021
Am zweiten Prozesstag im Fall Manczak wird von den Zeugen immer wieder ein Fiat 500 erwähnt, der in der Nähe des Wohnhauses der Familie Manczak gesehen wurde. Der Wagen wurde von dem Angeklagten bei einer Autovermietung angemietet.

Aktualisiert, 29. November 2021
Am dritten Verhandlungstag im Mordfall Karsten Manczak standen unter anderem die Ehefrau und die Söhne des mutmaßlichen Opfers im Zeugenstand. Die Aussage der Ehefrau fand jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Aktualisiert, 2. Dezember 2021
Am vierten Prozesstag im Mordfall Karsten Manczak rückte das unterkühlte Verhalten des Angeklagten Martin G. in den Vordergrund der Zeugenaussagen. Und die enge Freundschaft, die den Angeklagten mit Karsten Manczak seit vielen Jahren verband. Doch war es wirklich eine Freundschaft oder reines Kalkül?

Aktualisiert, 16. Dezember 2021
Während des sechsten Prozesstages im Fall Manczak ging es einzig um die Ermittlungsergebnisse der Polizei und deren Berichte zum mysteriösen Verschwinden des 51-Jährigen. Sechs Polizisten der Ermittlungsgruppe "Fortuna", die später zur Mordkommission "Fortuna" wurde, sagten im Zeugenstand aus. Immer wieder versuchen die Verteidiger von Martin G. die Aussagen und Ermittlungen der Polizei in Frage zu stellen.

Aktualisiert, 17. Dezember 2021
Beim sechsten Prozesstag im Fall Manczak traten die beteiligten Ermittler der Mordkommission "Fortuna" in den Zeugenstand. Vor allem die Strafverteidiger Martin Nitschmann und Andreas Zott hinterfragten die Angaben der Zeugen sehr genau und stellten, wie bereits in den vorangegangenen Prozesstagen, die Ermittlungsarbeit der Polizei in Frage.

Aktualisiert, 14. Januar 2022:
Der älteste Sohn des mutmaßlichen Opfers sagte am siebten Prozesstag vor Gericht aus. Er schilderte im Detail die Stunden und Tage nach dem Verschwinden seines Vaters.

Aktualisiert, 11. Februar 2022
In einem weiteren Prozesstag sagt der Moko-Leiter aus. Dieser schilderte im Detail die Ermittlungen und deren Ergebnisse, die zur Annahme führen, dass der Angeklagte, der 50-jährige Bundespolizist Martin G., seinen engen Freund Karsten Manczak ermordet haben soll.

Aktualisiert, 18. Februar 2022
Beinahe ein Jahr nach dem Verschwinden des 51-Jährigen aus Groß Döhren hat sich nun ein weiterer Zeuge gemeldet. Er sagt vor dem Landgericht aus, dass er kurz nach dem Verschwinden des Karsten Manczak eine leblose Person in dessen Auto gesehen haben will.

Aktualisiert, 3. März 2022
Erneut gab es während eines Prozesstages Kritik seitens der Verteidigung an der Ermittlungsarbeit der Polizei. Dabei seien aus Sicht der Verteidigung wichtige Zeugen nicht vernommen worden.

Aktualisiert, 16. März 2022
Vier Zeugen sagen vor Gericht aus, dass sie das mutmaßliche Mordopfer nach dessen Verschwinden noch gesehen haben wollen.

Aktualisiert, 30. März 2022
Kann eine Drohne zur Leiche von Karsten Manczak führen? Fallanalytiker Subjekt hat der Polizei einen Tipp gegeben, wie die Leiche von Karsten Manczak aufgespürt werden könnte.



https://regionalheute.de/goslar/was-ges ... 621412854/
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Gestern hat es wohl einen weiteren Verhandlungstag gegeben. Ob es aktuelle Berichte gibt, kann ich nicht abschätzen, da ich nur einen Bericht hinter der Bezahlschranke gefunden habe.

https://www.braunschweiger-zeitung.de/s ... ichen.html

Der Sohn von KM wird mit den Worten zitiert, dass es kein Lebenszeichen vom Vater gäbe. Offenbar schenkt er den Aussagen der Sichtungszeugen, die in den letzten Verhandlungstagen im Prozess aufgetreten sind, wohl keinen Glauben. Das ist aus meiner Sicht sehr nachvollziehbar. KM war meiner Meinung nach nach seinem Verschwinden nicht mehr in einem Baumarkt in Seesen. Da spricht die Spurenlage ( Blutspuren, Schleifspuren, zerstörte Brille im Garten) dagegen und auch der Umstand, dass er sich bei seinen beiden Söhnen nicht mehr gemeldet hat, denn er hätte keinen Grund sie durch die Ungewissheit über sein Schicksal zu quälen.

Der Kriminalbiologe Mark Benecke hat sich dem Harzkurier gegenüber auch zum Fall Manczak geäußert. Der bericht ist leider ebenfalls hinter der Bezahlschranke. Er wird mit den Worten zitiert, dass es den perfekten Mord nicht gäbe.

https://www.harzkurier.de/region/articl ... nicht.html

Der Mord an KM war meiner Auffassung nach alles andere als perfekt. Perfekt ist bislang nur das Leichenversteck. Allerdings kann man durch ein perfektes Versteck nicht der Verurteilung entgehen. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele .
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Was mich noch interessieren würde sind die Umstände aus denen die Ermittlungsbehörden die Schlüsse gezogen haben, dass die Ehefrau mit dem Verschwinden von KM nichts zu tun hat. Offenbar ist sie nie in Verdacht geraten. Dabei drängt es sich doch geradezu auf bei einem Liebespaar zu bedenken, ob nicht beide etwas damit zu tun haben, wenn der Ehepartner des einen, der schon durch seinen Status der Beziehung im Wege stand, verschwunden ist. Hinzu kommt, dass die Ehefrau zum Zeitpunkt des Verschwindens im Haus war und somit Gelegenheit zumindest zu einer Hilfeleistung beim Verschwinden gehabt hätte. Ich vermute, dass die Ehefrau nicht in Verdacht geriet, weil sie glaubhaft machen konnte, dass die intime Beziehung zum Angeklagten nicht mehr bestand, so dass es bei ihr am Motiv fehlte, weil sie für die Beziehung mit dem Angeklagten nicht mehr frei sein wollte.

Vielleicht erfahren wir über diesen, wie ich meine wichtigen Punkt noch etwas aus den Plädoyers oder dem Urteil.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Habe heute morgen sehr früh ebenfalls nichts frei Lesbares gefunden. Nach dem Zeitplan ist diese Woche am Freitag der letzte Tag für Beweisaufnahmen. Danach 2 Termine für die Plädoyers und schließlich das Urteil. Es sei denn, es kommt noch einmal anders. Da gibt es ja noch die offene Frage, wem die Knochenfunde bei Braunschweig zugeordnet werden können? Vielleicht kommt das Ergebnis noch vor Abschluss des Verfahrens?
Irrtumsvorbehalt
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Zu den Braunschweiger Knochenfunden habe ich den Bericht von "Regionalheute" vom 14.4.2022 gefunden.
Nur noch Knochen übrig

Derzeit könne man weder sagen, welches Geschlecht der oder die Tote hatte, noch wie lange die Leiche dort lag. Der Umstand, dass nur noch Knochen übrig seien, deute aber darauf hin, dass der oder die Tote dort seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten liege, so Brockfeld. Wann es die ersten Ergebnisse aus Hannover gebe, sei nicht absehbar. Dies könne aber noch Wochen dauern.
Parallel habe man auch in Braunschweig mit den Ermittlungen begonnen. "Wir ermitteln in alle Richtungen", erklärt Jonas Brockfeld. Man habe sich natürlich die Frage gestellt, welche Vermisstenfälle es gibt. "Das Problem ist, so lange wir die Liegedauer nicht kennen, können wir auch noch nicht so richtig loslegen", verdeutlicht der Polizeisprecher abschließend.
https://regionalheute.de/braunschweig/k ... 649922709/

Ich gehe eher davon aus, dass es sich bei den Knochenfunden nicht um die sterblichen Überreste von KM handelt. Ich meine, dass die Liegezeit viel länger als ein Jahr gedauert hat. Es wird nichts von Kleidungsstücken erwähnt. Wahrscheinlich hat die Leiche dort so lange gelegen, dass von der Bekleidung nichts mehr übrig geblieben ist.
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Heute geht es mit dem Prozess weiter. Ab 9 Uhr wird wieder vor dem Braunschweiger Landgericht verhandelt. Ich vermute, dass auch heute wieder Zeugen aussagen, die von der Verteidigung benannt worden sind. Vielleicht gibt es im Anschluss daran wieder mal einen frei zugänglichen Bericht.
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Leider gibt es über den gestrigen Verhandlungstag keinen frei zugänglichen Bericht.

Es gibt nur einen Bericht in der Braunschweiger Zeitung, der allerdings hinter einer Bezahlschranke abrufbar ist.

Frei zugänglich kann man folgendes sehen:
Liebenburger "Mord ohne Leiche" - Verteidiger fordern Freilassung

LIEBENBURG. Es gebe Zweifel an der Schuld des angeklagten Bundespolizisten – weil mehrere Zeugen das mutmaßliche Mordopfer noch lebend gesehen hätten.


https://www.braunschweiger-zeitung.de/s ... ssung.html


Der Antrag auf Haftbeschwerde, so kurz vor dem voraussichtlichen Ende des Prozesses ist ungewöhnlich und es müssen taktische Erwägungen dahinter stecken .

Der Angeklagte befindet sich seit dem 18.5.2021 in U-Haft. Nach den §§ 112 ff StPO darf die Untersuchungshaft nicht länger als 6 Monate dauern, sie kann aber auf Antrag verlängert werden, wenn die Ermittlungsverhältnisse schwierig sind oder andere schwerwiegende Gründe vorliegen. In diesem Fall muss ein Antrag auf Haftfortdauer bewilligt worden sein, wahrscheinlich für weitere sechs Monate und nach derzeitigem Stand ist auch ein Urteil für den 17.5. zu erwarten, also nach genau einem Jahr U-Haft . Übermäßig lange ohne ein absehbares Ende dauert die U-Haft nicht an. Von daher gesehen ist ein Antrag auf Freilassung zum jetzigen Zeitpunkt nicht unbedingt geboten.

Die Sichtungszeugen, die die Verteidigung aufgeboten hat und die ausgesagt haben, dass sie KM noch nach seinem Verschwinden gesehen haben wollen, machten allesamt meiner Auffassung nach nicht den Eindruck als könnten durch ihre Aussagen Zweifel am Tod des Vermissten entstehen. Wenn die Verteidigung anderer Auffassung ist und annimmt, dass aufgrund ihrer Aussagen ein Freispruch zu erwarten ist, dann könnten sie in Ruhe den Urteilsspruch abwarten. Danach könnten sie dann im Falle eines Freispruchs einen Antrag auf Haftentschädigung und Wiedereintritt in den Dienst als Bundespolizist etc. stellen.

Das machen sie aber nicht. Sie scheinen sich über den Ausgang des Prozesses nicht sicher zu sein. Sie stellen kurz vor Ende des Prozesses einen Antrag auf Freilassung. Meiner Meinung nach wollen sie damit erreichen, dass das Gericht vor dem Urteil im Rahmen des Antrags auf Freilassung eine Art Vorentscheidung trifft und die Richtung aufzeigt, wie der Prozess ausgehen wird.

Das dürfte für die Verteidigung vor dem Ende der Beweisaufnahme vor allem im Hinblick darauf interessant sein, ob der Angeklagte nun noch die anfangs angekündigte Einlassung / Aussage zur Sache abgeben wird oder nicht. Falls er freigelassen wird, erübrigt sich die Einlassung, falls nicht, muss noch etwas zur Entlastung im Rahmen einer Einlassung nachgeschoben werden und das hat vor Ende der Beweisaufnahme zu geschehen.

Meine Prognose ist , dass das Gericht den Angeklagten vor dem Urteilsspruch nicht freilassen wird, dass es also noch eine Einlassung des Angeklagten geben wird.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

https://www.goslarsche.de/lokales/liebe ... 94060.html
Manczak-Fall: Verteidiger legen Haftbeschwerde ein
Fast ein Jahr lang ist der 51-jährige Bundespolizist aus Othfresen aufgrund Tatverdachts im Fall Manczak bereits in Haft. Seine Verteidiger reichen nun Haftbeschwerde ein. Damit dürften sie auch im noch ausstehenden Plädoyer einen Freispruch fordern.
Leider geht es nur mit Bezahlung weiter im Text.
Irrtumsvorbehalt
Wechausdemharz

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Wechausdemharz »

Der Grund für die Haftbeschwerde ist die laut Verteidigung fehlende Nachweisbarkeit des Todes von Karsten Manczak.
Um das zu untermauern wurden noch mal Sichtungszeugen aufgeboten.

Dann kam noch heraus, das die Polizei die Videos vom Baumarktparkplatz auf dem Manczak laut Zeugen gesehen worden sein soll, gesichtet hatte und für unverdächtig hielt.
Daher wurde keine Kopie davon angefordert.....
Und nun bleiben die Zeugen bei ihren Aussagen.

Und die Polizei wird sich noch fragen lassen müssen warum sie nicht eine Kopie des Videos verwahrt hat....sei es um nachzuweisen das dort keine oder eine andere Person als Karsten Manczak zu sehen ist.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Heute soll lt. Plan ein Verhandlungstag sein: 29.04.2022, 09.00 Uhr
Ob es bereits das Plädoyer der Staatsanwaltschaft gibt?
Es ist wirklich kaum was zu erfahren.
Irrtumsvorbehalt
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Kammer hat der Haftbeschwerde nicht stattgegeben. Somit hat das OLG zu entscheiden. Die Formulierung in Regionalheute ist verkürzt.
Liebenburg/Braunschweig. Kurz vor dem geplanten Ende des Prozesses im Mordfall um den bislang immer noch spurlos verschollenen Karsten Manczak hatten die Verteidiger die Freilassung ihres Mandanten gefordert. Doch die Kammer gab die Haftbeschwerde jetzt an das Oberlandesgericht ab. Eine Entscheidung steht damit vorerst noch aus, teilte der Vorsitzende Richter Ralf Michael Polomski zu Beginn des heutigen Verhandlungstages mit.

Außerdem sagen heute noch zwei Zeugen aus.
Am heutigen Prozesstag sagen zwei weitere Zeugen vor dem Landgericht Braunschweig aus. Unter anderem ein Polizeibeamter, der das Video eines Baumarktes in Seesen gesichtet hat. Zeugen hatten angegeben, Karsten Manczak dort am 16. April noch gesehen zu haben

https://regionalheute.de/mordprozess-an ... 651220321/
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier ist ein Bericht vom heutigen Verhandlungstag:
29.04.2022, 16:18 Uhr,
zuletzt aktualisiert: 29.04.2022, 18:00 Uhr

Liebenburg/Braunschweig. Ein weiterer Verhandlungstag im Mordprozess ohne Leiche ging am heutigen Freitag mit dem Ergebnis zu Ende, dass die Verteidigung gerne noch mehr Beweise und Zeugen unter die Lupe nehmen würde, die Kammer aber deutlich machte, dass langsam ein Ende des Prozesses angestrebt werden sollte.

Seit November läuft der Mordprozess im Fall Manczak nun bereits. Angeklagt ist der 51-jährige Bundespolizist Martin G.. Er soll seinen guten Freund Karsten Manczak getötet haben, um mit dessen Frau seine bis dahin geheime Affäre ungehindert ausleben zu können. Der Prozess stützt sich rein auf Indizien, denn von dem mutmaßlichen Opfer fehlt auch nach einem Jahr jede Spur.

Kein Ende in Sicht

Fünf Monate Beweisaufnahmen und Zeugenbefragungen liegen hinter den Verfahrensbeteiligten. Ein Ende ist noch nicht wirklich in Sicht. Auch wenn der vorsitzende Richter, Dr. Ralf Michael Polomski, heute deutlich machte, dass man nun allmählich zum Ende kommen müsse. Aufgrund immer wieder - meist durch die Verteidigung - gestellter Beweisanträge sei in das Verfahren bereits eine enorme Verzögerung geraten. Ursprünglich sollte das Urteil bereits im Februar fallen.

Polizei erneut im Zeugenstand

Zwei Zeugen, beide Polizeibeamte in Goslar beziehungsweise in Seesen, wurden heute in den Zeugenstand gerufen. Geklärt werden sollte, ob die Beamten Videoaufnahmen aus einem Baumarkt in Seesen ausreichend gesichtet haben.

Zu den Akten hatte es besagter Einsatz erst während des Prozesses geschafft, nachdem Zeugen angegeben hatten, das mutmaßliche Mordopfer Karsten Manczak nach seinem Verschwinden am 13. April 2021 dort noch gesehen zu haben. Ein Umstand, den Strafverteidiger Martin Nitschamnn wieder einmal dazu veranlasste, die Ermittlungsmethoden der Polizei zu hinterfragen. In Frage stellte er auch den Wahrheitsgehalt der Aussagen am heutigen Tag. Die Aussagen der beiden Beamten seien seiner Auffassung nach widersprüchlich und sehr lückenhaft. "Hier ist doch was faul im Staate Dänemark", so der Strafverteidiger, der einen weiteren Beweisantrag hinterherschob. Noch einmal sollten die Aussagen und Abläufe dieses Einsatzes vor Gericht behandelt werden. Die Kammer kam nach etwa einstündiger Beratung nicht zu einer Entscheidung, ob dem Antrag der Verteidigung stattgegeben wird und vertagte diese. Richter Polomski forderte jedoch sowohl Staatsanwaltschaft, als auch Verteidigung dazu auf, weitere Anträge bis zum 16. Mai zu stellen, damit zeitnah das Ende des Prozesses angestrebt werden könne.

Video gelöscht

Das Video, das heute noch einmal Gegenstand der Verhandlung war, sollte bei der Aufklärung helfen, ob zwei Zeugen das mutmaßliche Opfer tatsächlich an einem Baumarkt in Seesen gesehen haben. Eine Mutter mit ihrem Sohn hatte ausgesagt, sie hätten Karsten Manczak am 16. April in den Morgenstunden dort gesehen, sogar kurz mit ihm gesprochen. Für die Verteidigung einmal mehr Grund, daran zu zweifeln, ob Karsten Manczak wirklich am 13. April 2021 getötet wurde. Das Video sei laut Aussagen der Polizisten heute, am 17. April durch sie gesichtet worden. Nachdem aber ausgeschlossen werden konnte, dass Karsten Manczak auf den Videoaufzeichnungen des Eingangsbereichs zu sehen war, wurde hierzu kein Aktenvermerkt gemacht. Eine weitere Aufnahme, die den Parkplatz des Baumarktes umfasste, sei gar nicht gesichtet worden, da man hier Personen nicht hätte im Detail erkennen können, gaben die Beamten an. In die Beweisaufnahme können die Aufnahmen nicht mehr fließen. Das Video wurde inzwischen gelöscht.

Angeklagter schweigt weiterhin

Bereits zu Beginn des heutigen Prozesstages hatte Polomski verkündet, dass die Haftbeschwerde der Verteidigung an das Oberlandesgericht verwiesen wurde. Ob der Angeklagte bis zum Prozessende, das nun bereits bis weit in den Juni terminiert wurde, auf freiem Fuß sein wird, steht somit nicht fest.

Martin G. schweigt seit Beginn des Prozesse und wird das aller Voraussicht nach auch weiterhin tun, erklärte sein Anwalt gegenüber regionalHeute.de.

https://regionalheute.de/goslar/manczak ... 651241905/
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Vielen Dank, @AngRa, für den Zeitungsbericht von "regionalheute" vom Verhandlungstag: 29.04.2022

Dazu habe ich zwei Anmerkungen.

1. Unter dem Abschnitt "Video gelöscht" steht u.a.
Eine Mutter mit ihrem Sohn hatte ausgesagt, sie hätten Karsten Manczak am 16. April in den Morgenstunden dort gesehen, sogar kurz mit ihm gesprochen. Für die Verteidigung einmal mehr Grund, daran zu zweifeln, ob Karsten Manczak wirklich am 13. April 2021 getötet wurde. Das Video sei laut Aussagen der Polizisten heute, am 17. April durch sie gesichtet worden.
Hier fehlen Jahreszahlen. Die Zeugensichtung und die Polizeisichtung des Videos sind wohl aus dem Jahr 2021? Mich hat im Zeitungstext das Adverb "heute" irritiert.

2. Richter strebt Ende des Prozesses an
Richter Polomski forderte jedoch sowohl Staatsanwaltschaft, als auch Verteidigung dazu auf, weitere Anträge bis zum 16. Mai zu stellen, damit zeitnah das Ende des Prozesses angestrebt werden könne.
Wie kann ein Richter das Problem lösen, dass er der Fortsetzung rein taktischer Beweisanträge irgendwann ein Ende setzt, ohne einen Revisionsgrund zu schaffen?
Irrtumsvorbehalt
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Ablehnung von Beweisanträgen ist in § 244 III StPO geregelt.

https://dejure.org/gesetze/StPO/244.html

Grundsätzlich kann ein Gericht einen Beweisantrag ablehnen, wenn er lediglich der Prozessverschleppung dient.

Aber der 4. Senat des BGH hat zum Thema Beweisantrag und Prozessverschleppung schon vor langer Zeit folgendes Grundsätzliches ausgeführt:
Die Strafprozessordnung gestaltet das Strafverfahren als einen vom Prinzip der materiellen Wahrheitserforschung beherrschenden Amtsprozess aus, in dem das Gericht von Amts wegen zur Erforschung der Wahrheit verpflichtet ist. Dem Gebot der Sachaufklärung kommt dabei gegenüber dem Interesse an der Verfahrensbeschleunigung und der Verhinderung bzw. Abwehr eines missbräuchlichen Verhaltens , wie der Stellung eines Beweisantrags zum Zwecke der Prozessverschleppung , grundsätzlich der Vorrang zu."
BGH, Beschluss vom 28.10.2001, – Az.: 4 StR 359/10

Demnach kann ein Beweisantrag nur unter engen Voraussetzungen und mit guter Begründung abgelehnt werden. Vorrang hat immer die Wahrheitserforschung. Es ist eine schwierige Lage für das Gericht. Dem Richter bleibt eigentlich als Maßnahme nur übrig eine Frist für die Stellung von Beweisanträgen zu setzen, so wie auch im Prozess im Baumer-Fall geschehen. Das hat das Braunschweiger Gericht auch so verfügt, lt. Zeitungsbericht.
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es gibt noch zwei weitere Zeitungsberichte:

Goslarsche vom 26.4.2022
Im Mordfall Karsten Manczak werden noch immer neue Zeugen vor dem Landgericht befragt - vieles ist unklar. Die Familie des 51-Jährigen, der bisher spurlos verschwunden ist, hat jetzt die Bevölkerung öffentlich dazu aufgerufen, bei der Suche zu helfen.

https://www.goslarsche.de/lokales/liebe ... gAGomsgNsE

Der Suchaufruf der Familie ist abgebildet, ansonsten ist der Bericht hinter der Bezahlschranke.

Offenbar befürchtet die Familie angesichts des Aufgebots an Sichtungszeugen, dass es zu einem Freispruch aus Mangel an Beweisen kommt. Ich vermute, dass die Nebenkläger-Vertreter zu diesem Aufruf geraten haben.

-----------------------------------------

"Regionalheute" vom 2.5.2022
Manczak-Prozess: Warum schweigt der Angeklagte?
Bisher hat der Angeklagte seinen Verteidigern das Reden überlassen.
02.05.2022, 14:16 Uhr,
zuletzt aktualisiert: 02.05.2022, 14:16 Uhr

Braunschweig/Liebenburg. Seit November steht ein 51-Jähriger Bundespolizist aus Othfresen vor dem Braunschweiger Landgericht. Er ist des Mordes an seinem besten Freund angeklagt. Vom ersten Prozesstag an schweigt Martin G. darüber, ob er Karsten Manczak ermordet hat.

Mit einer Armbrust, so vermuten es die Ermittlungsbehörden, soll der Angeklagte seinen Freund in den frühen Morgenstunden des 13. April getötet haben. Eine Leiche gibt es bis heute nicht, der Prozess vor dem Landgericht wird rein auf Indizien geführt

Lediglich einige Angaben zu seiner Person machte der Angeklagte am ersten Prozesstag am 24. November des vergangenen Jahres. Ansonsten überließ Martin G. seinen Anwälten das Reden. Bis heute hat G. sich nicht zur Tat und den gegen ihn erhobenen Vorwürfen geäußert. Und vermutlich wird er das auch die verbleibenden Prozesstage nicht tun, sagt sein Verteidiger Martin Nitschmann im Gespräch mit regionalHeute.de am vergangenen Prozesstag.

Anwälte legen Haftbeschwerde ein

Seit knapp einem Jahr sitzt G. in Untersuchungshaft. Dieser Umstand sei inzwischen aber nicht mehr aufrechtzuerhalten, meinen seine Anwälte und legten nun Haftbeschwerde ein. Das Landgericht hat am vergangenen Freitag verkündet, dass man den Antrag auf Haftentlassung an das Oberlandesgericht verwiesen hat. Wann dort mit einer Entscheidung zu rechnen ist, sei schwer zu sagen, so Nitschmann. Es könnten mehrere Wochen vergehen. Man ginge aber von etwa zwei Wochen aus, so Nitschmann.

Familie startet Aufruf


Während der Fall vor dem Gericht verhandelt wird, startete die Familie des mutmaßlichen Opfers einen Aufruf in den sozialen Netzwerken. Darin bittet sie, bei der Suche nach Karsten Manczak zu helfen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass es zu einem Freispruch aus Mangel an Beweisen kommt. Daher sollen die Menschen besonders auf nachgestellte Baustellen und Bienenständen an verlassenen Kleingartenvereinen und Gebäuden sowie an Zufahrten zu Gewässern Ausschau halten. Hier werden vom Sohn des Vermissten in dessen Facebook-Post explizit die „Koldinger Teiche“ bei Hannover erwähnt.
https://regionalheute.de/manczak-prozes ... 577IniOXe0

Interessant ist, dass vom Sohn die Koldinger Teiche bei Hannover erwähnt werden. Irgendein spezieller Bezug zu Hannover muss vorhanden sein, denn sonst hätte sich der Täter ohnehin nicht die Mühe gemacht den Caddy nach Hannover zu fahren und ihn auf dem Expo-Gelände abzustellen. Interessant ist auch die Erwähnung von Bienenständen an verlassenen Kleingartenvereinen und Gebäuden.

Es müssten unter diesen besonderen Umständen wegen des Bezugs zu Hannover diese Zeugenaufrufe aber auch überregional in Hannover erscheinen. Das scheint bislang nicht geschehen zu sein. Das Interesse an diesem Fall scheint ohnehin inzwischen sehr gering zu sein.
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Der Koldinger Teich ist vor allem wohl Anglern gut bekannt. Vielleicht rührt daher ein Bezug des mutmaßlichen Täters zum Koldinger Teich.
Der Koldinger Teich beim Pattensener Ortsteil Koldingen im Landkreis Hannover befindet sich in einem Naturschutzgebiet östlich von Koldingen und hat eine Größe von ca. 2 ha.
Der See wird vom SAV Hannover, dem FV Laatzen und dem Fischereiverein Hannover betreut und liegt direkt neben dem etwas größeren Koldinger See und der Flussstrecke Leine in einem kleinen Waldstück.
Der See hat einen hervorragenden Zanderbestand, aber aufgrund von starkem Bewuchs, schwierige Uferangelbedingungen.
Erreichen kann man den See von der B443 aus über die erste Rechtsabbiegemöglichkeit hinter der Leine wenn man aus Koldingen kommt.
https://www.fisch-hitparade.de/gewaesse ... -koldingen
Antworten