MORDFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

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U.s.1 883
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Ich finde da stimmt was nicht.

Schleifspuren durch den Garten mit Blut Anhaftungen. Blutlache auf der Terrasse.
War denn außer dem Täter und dem Opfer niemand im Hause.

Dann frage ich mich ganz klar:

Der Sichtschutz um den Garten erfüllte seinen Zweck.

Wenn man dann offen Blutlachen und Schleifspuren mit Blut Anhaftungen hinterlässt (nicht die Brille zu vergessen) ,halte ich die ganze Aktion für sehr widersprüchlich in Bezug auf das ein Täter- erst recht bei Mord -doch vermeiden möchte aufzufallen.


Also ich sehe es für angebracht ganz genau alle Aussagen noch einmal zu überprüfen und mit den zeitlichen Abläufen zur Tat zu klären.

Welchen Grund gab es für die Ehefrau des Opfers sich nicht von ihrem Ehemann zu trennen und trotzdem eine heimliche Beziehung zu jemand anderem zu führen. Sind diese Gründe eher in der Ökonomie zu finden oder durch eine starke moralische Ausrichtung/Glaubensangelegenheiten begründet.

Wie immer gilt die Unschuldsvermutung.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die in der Anklageschrift enthaltenen Angaben sind sehr interessant. Es wurde also im Garten und Terrassenbereich eine größere Blutansammlung gefunden und auch eine zerbrochene Brille an der Grundstücksgrenze, sowie Schleifspuren. Der TV ist dann lt. Anklage leise ins Haus gegangen und hat sich den im Eingangsbereich verwahrten Autoschlüssel geholt. Wenn er leise gegangen sein soll, dann deutet das daraufhin, dass KM im Haus nicht alleine war sondern dass andere Familienmitglieder im Haus waren, die noch schliefen. Wenn es aber im Garten und Terrassenbereich deutliche Blutspuren gab, verstehe ich nicht, warum die Polizei den Fall zunächst als Vermisstenfall behandelt hat und davon ausgegangen ist, dass KM mit seinem Auto unterwegs war. Das hätte doch sofort auffallen müssen!
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Die Indizienkette muss lückenlos sein, sonst wäre es nicht zur Anklage gekommen. Der Vermisste ist immer noch verschwunden, und dennoch glaubt die Staatsanwaltschaft, dass die Indizien zu einer Verurteilung wegen Mordes ausreichend sind, sonst wäre die Anklage nicht zugelassen worden.

Aufgefallen ist mir, dass die Anklageschrift wenige Tage nach Ausstrahlung von AZxy gefertigt worden sein muss. Ein wichtiger Punkt war die Suche nach dem Taxifahrer, der den Tatverdächtigen von der Messe Hannover zum Bahnhof gefahren hat. Die Fahrt habe es gegeben, nur konnte der Fahrer noch nicht befragt werden. Wenn diese Taxifahrt den Tatverdächtigen als Taxigast bestätigt hätte, so wäre dieser Taxifahrer der einzige Sichtzeuge des TV innerhalb der Tatkonstruktion der Staatsanwaltschaft.

Die genauen Zeitangaben zur Beziehung des TV mit der Frau des Opfers (seit 2016) lässt darauf schließen, dass die Frau Aussagen gemacht hat. Oder der TV hat es angegeben.

Es ist möglich, dass nach der xy-Sendung dieser Punkt geklärt werden konnte. Das scheint mir einer der entscheidenden Punkte gewesen zu sein, damit die Anklage ausreichend abgesichert ist.

Es bleibt durch das Schweigen des Angeklagten spannend, ob die Richter ihn aufgrund der Indizien verurteilen werden oder nicht.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Der TV ist auch noch wegen anderer Delikte angeklagt worden:
Weitere Vorwürfe gegen den Angeklagten

Darüber hinaus sind Gegenstand der Anklage auch eine Unterschlagung und die Fälschung beweiserheblicher Daten. So soll der Angeschuldigte an einem nicht mehr feststellbaren Tag zwischen dem 28. Dezember 2017 und dem 8. November 2018 einen auf dem Flughafen Hannover von einem Fluggast verlorenen Personalausweis an sich genommen haben. Den Ausweis habe der Angeschuldigte am 8. November 2018 genutzt, um sich in einem Hotel in Goslar zu legitimieren, das heißt er gab sich dort als die Person aus, für die der Ausweis ausgestellt worden war. Er habe offenbar seine Anwesenheit in dem Hotel geheim halten wollen.

Außerdem schloss der Angeschuldigte am 28. Oktober 2020 unter Vorlage des unrechtmäßig angeeigneten Personalausweises in Salzgitter-Bad einen Prepaid-Mobilfunkvertrag auf die Personendaten des eigentlichen Ausweisinhabers ab, um zu verschleiern, dass der Angeschuldigte selbst die entsprechende Mobilfunknummer nutzen wollte.
https://regionalheute.de/goslar/mord-an ... KYW-cCJTyg

Eventuell sollte die Tat auch schon früher erfolgen, denn dem Opfer wurde ein anonymes Schreiben ans Auto gesteckt, das ihn auf den Friedhof locken sollte. Der Artikel befindet sich leider hinter einer Bezahlschranke.


https://www.goslarsche.de/lokales/liebe ... ElOQsXsHtw


Die Staatsanwaltschaft hält eine Pistolenarmbrust für die mögliche Tatwaffe.
Die Strafverfolger sind sicher: Am 13. April 2021 lockte G. seinen herzkranken Freund frühmorgens in dessen Garten, tötete ihn vermutlich mit einer Pistolenarmbrust. Anschließend schaffte er die Leiche im VW Caddy des Opfers weg. Mit dem Wagen fuhr er nach Hannover, stellte ihn auf dem früheren Expo-Gelände ab.
https://www.bild.de/regional/hannover/h ... .bild.html

Ich vermute, dass bei der Durchsuchung der Räume des TV eine Pistolenarmbrust gefunden worden ist. Da liegt es nahe, dass es sich um die Tatwaffe handelt.

Der TV muss sehr auf die Frau des Opfers fixiert gewesen sein, so dass er sie unbedingt für sich haben wollte. Ihm hätte eigentlich klar sein müssen, dass er mit einer solchen Tat nicht durchkommen wird.

Ich vermute, dass die Staatsanwaltschaft auch die Möglichkeiten von Alternativszenarien durchgespielt hat. Es gibt aber offensichtlich niemand anderen, der ein Tatmotiv und die Gelegenheit zur Tatausführung hatte. Dass KM das Zufallsopfer eines Fremden wurde, kann man ausschließen, denn niemand ohne Beziehung zum Opfer kommt auf die Idee am frühen morgen einen Mann in den Garten zu locken und zu töten bzw. schwer zu verletzen und ihn dann im Fahrzeug abzutransportieren um die Leiche dann irgendwo zu verstecken.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Das ist ein sehr dramatischer Fall. Wenn sich die in der Anklage gegen den TV erhobenen Vorwürfe bewahrheiten, dann haben die beiden Söhne des Opfers nicht nur den Vater verloren sondern sie müssen auch damit umgehen, dass ihre Mutter jahrelang ein intimes Verhältnis zum Mörder unterhalten hat.

Das Opfer war schwer herzkrank, wurde vermutlich jahrelang von der Ehefrau mit dem besten Freund betrogen und dann auch noch womöglich von diesem umgebracht und irgendwo verscharrt. Da wird es einem ganz anders, wenn man sich das alles vorstellt.

Aus einem früheren Zeitungsbericht vom 20.5. geht hervor, dass das Opfer nach zwei Herzinfarkten schwer krank war.

https://www.bild.de/regional/hannover/h ... .bild.html

Womöglich war die Krankheit auch der Grund dafür, dass das Opfer nicht mehr in seinem Beruf als Tischler arbeiten konnte, sondern als Hausmeister in Hannover.

Ich vermute, dass man die Leiche des Opfers nie finden wird, denn der Tatverdächtige wird vermutlich eisern schweigen, weil er ohnehin nichts mehr zu verlieren hat. Bei zwei Mordmerkmalen ( Heimtücke und niedrige Beweggründe) steht eine Verurteilung wegen Schwere der Schuld im Raum, falls sich die Mordmerkmale nachweisen lassen und dann folgt eine lange Haft.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

U.s.1 883 hat geschrieben: Dienstag, 31. August 2021, 20:59:21 Ich finde da stimmt was nicht.
...
Wenn man dann offen Blutlachen und Schleifspuren mit Blut Anhaftungen hinterlässt (nicht die Brille zu vergessen) ,halte ich die ganze Aktion für sehr widersprüchlich in Bezug auf das ein Täter- erst recht bei Mord -doch vermeiden möchte aufzufallen.
...
Die Rechnung des Tatverdächtigen ist eben nicht aufgegangen. Insofern hat sie nicht gestimmt.
Dass der Täter einer kriminellen Handlung nicht mit seiner Tat in Verbindung gebracht werden und die Strafe vermeiden will, versteht sich eigentlich. Es sei denn, es ist jemand, der im Kittchen ein freies Zimmer anstrebt. Insofern plante der Täter die Tat unter Sichtschutz und arrangierte den Ablauf in einer Weise, der nicht auf ihn als Täter verweisen sollte. Aber zwischen Planung und Ausführung gibt es Unterschiede. Dennoch halte ich meine Überzeugung aufrecht, dass dieser Täter geglaubt haben dürfte, dass ihm niemand die Tat würde nachweisen können, selbst wenn er wusste, dass man bei ihm ein Motiv finden könnte. Er ist am Tatort nicht gesehen worden. Er hat wohl seinen Dienst am Tattag abgeleistet. Niemand brachte ihn zunächst mit dem Vermisstenfall in Verbindung. Erst nach einem Hinweis aus der Bevölkerung, den er wohl nicht eingeplant hatte, und auch nach der Ermittlungstaktik der Kriminalpolizei, die er auch nicht vorausplanen konnte, ist er eben doch zum Beschuldigten geworden. Das war aber nie sein Wunsch und Wille. Daher stimmen Plan und Wirklichkeit nicht immer überein.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa

Ich danke für die Verlinkung zu Meldungen über weitere Unregelmäßigkeiten, die dem Beschuldigten schon früher zur Last gelegt wurden.
Deine Beschreibung der Dramatik dieser Beziehung im Bezug auf die Kinder des Ehepaares M. teile ich und bin erschüttert, was
dem arglosen Opfer angetan wurde.

Es wäre schön, wenn jemand aus der Community das Forum auf dem Laufenden hält, was sich in Sachen Gerichtsverfahren weiter tut.

Es gilt die Unschuldsvermutung.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hinzu kommt, dass der TV wohl davon ausgegangen ist, dass man bei ihm vielleicht wegen der Beziehung zur Frau des Opfers ein Motiv finden wird, dass ihm aber niemand eine solche Tat zutrauen wird, alleine schon wegen seines Berufs als Polizeibeamter. Vielleicht hat er seine gesellschaftliche Stellung überschätzt und daran geglaubt, dass ihm keiner etwas kann.Wenn man herumgoogelt, findet man ihn und dann sieht man auch wie gut er in Liebenburg integriert war. Das muss auch ein Schock sein für alle, die mit ihm zu tun hatten, denn zumindest die Anklage steht, auch wenn nicht absehbar ist, wie die Sache ausgeht. Es gilt die Unschuldsvermutung!.

Ich glaube, dass in der Liebenburger Schützengesellschaft auch Armbrustschießen im Programm ist. Vielleicht hat er dort den Umgang mit der Pistolenarmbrust gelernt. Ein Mitglied der Schützengesellschaft hatte sich in einem Beitrag auch mal zu Wort gemeldet und erklärt, dass KM sehr hilfsbereit war, obwohl er gar nicht Mitglied im Schützenverein war und auch sein Sohn dort nicht mehr Mitglied ist, hat er dort geholfen, wenn Hilfe gebraucht worden ist.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier ist noch ein Bericht über das Vereinspokalschießen des örtlichen Schützenvereins aus dem Jahre Jahre 2017. Zu den Siegern haben auch KM und vermutlich sein Sohn N. gehört, der vermutlich sogar auf dem ersten Platz war. Danach haben dann beide offenbar den Schützenverein verlassen.




http://archiv.nordharz-portal.de/kultur ... -vergeben/
papaya
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

Sehr interessant, Dankeschön. Es gibt eine Indikation, dass N. inzwischen volljährig sein dürfte.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Über die Rückfahrt des TV von seinem Arbeitsplatz in Braunschweig nach Liebenburg am 13. April 2021 habe ich einmal nachgedacht.
Der TV hatte an diesem Tag kein eigenes Auto, wenn er mit dem Caddy des KM nach Hannover gefahren war. Danach mit dem Zug
nach Braunschweig zur Arbeit. Aber nach der Arbeit musste er ja nach Hause kommen? Wenn er einen Mietwagen genommen hätte, wäre
dieser evtl. in der überschaubaren Gemeinde aufgefallen? Irgendwelche Spuren muss er bei diesem Szenario wohl hinterlassen haben?
Man braucht für den Mietwagen ja ein Ausweisdokument.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Oder der TV hat sich gleich schon in Hannover einen Mietwagen genommen, wohl wissend, dass er ihn sowohl für die Fahrt nach Hannover, als auch für den Heimweg von Hannover nach L. braucht. Aber ein Mietwagen muss ja aufgefallen sein. Dann muss der Mietwagen irgendwo an einer Filiale zurückgegeben werden. Und wie kommt der Mietfahrer von dort wieder nach Hause?
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich gehe jetzt mal von den Zeugenaufrufen der Polizei in ihren Pressemitteilungen aus.

Die Polizei wusste, dass am Dienstag, den 13.4.21 kurz nach 9.30 Uhr aus dem Nahbereich des holländischen Pavillons auf dem Expo Gelände ein Taxi geordert wurde. Der Fahrer soll den Fahrgast direkt zum Hauptbahnhof Hannover gefahren haben. Die Polizei hat also nach dem Taxifahrer gesucht, damit der den TV evtl. als Fahrgast identifiziert. Darüber hinaus wusste sie aber wohl aufgrund von Ermittlungen, dass der TV vom Hbf Hannover aus mit dem Zug Richtung Heimat gefahren ist, denn es wurden für die Zugfahrt keine Zeugen zur Meldung aufgerufen.

Offenbar konnten die Ermittlungsbehörden ab Zugfahrt Hannover die Rückfahrt lückenlos rekonstruieren. Vielleicht hatten sich schon weitere Zeugen gemeldet und ausgesagt.. Vermutlich wusste die Polizei an welcher Haltestelle der TV den Zug verlassen hat und wie er dann weiter nach Groß Döhren gelangt ist ( evtl, weitere Taxifahrt) und von dort nach Hause. Somit wäre der Zeugenaufruf betreffend Taxifahrer ein Puzzleteil gewesen, aber es wäre auch die Rekonstruktion der Rückfahrt nicht in sich zusammengefallen, wenn er sich nicht meldet. Zur Anklageerhebung ist es auch gekommen ohne dass sich der Taxifahrer gemeldet hat. Also waren weitere Erkenntnisse vorhanden, die vor der Anklageerhebung nicht veröffentlicht worden sind, die aber belastende Indizien darstellen.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Bezüglich des Leichenverstecks gehe ich davon aus, dass der TV die Leiche zunächst am 13.4. auf der Strecke nach Hannover in einem Waldstück nahe der Fahrtstrecke abgelegt und notdürftig verscharrt hat. Vielleicht kannte er sich auf dieser Strecke gut aus, weil er auch mal auf dem Flughafen Hannover in Langenhagen eingesetzt war und früher dort öfters entlang gefahren ist.. Als dann die Suchaktionen durch die Presse gingen, hat er Baumaterialien gekauft um die Leiche sicherer verstecken zu können. Mit dem Eisen hat er die Leiche beschwert und dann hat er Rasenziegel darüber gemacht, damit niemand sieht, dass dort gegraben wurde. Vor allem wollte er vermeiden, dass Waldtiere die Leiche ausbuddeln, so dass die verschleppten Knochen dann von Pilzsammlern gefunden werden können, wie es schon oft vorgekommen ist. Er wollte auf jeden Fall, dass das Schicksal von KM unklar bleibt. Dass die Polizei die Blutspuren sofort als eindeutiges Zeichen für ein Tötungsdelikt wertet, hat er wohl nicht vorhergesehen. Vielleicht hat KM aufgrund der Marcumar Einnahme immer mal wieder stark geblutet, wenn er sich an irgendwas verletzt hat, so dass er gehofft hat, dass die Blutspuren vielleicht eher in Richtung Unfallgeschehen ohne Fremdeinwirkung gedeutet werden. Das war aber ein entscheidender Irrtum.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

Nach Aussage der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte am 10. April ein Auto gemietet, mit dem er drei Tage später gegen 4.30 Uhr zur Wohnung seines Freundes Karsten Manczak in Groß Döhren gefahren ist. Der Wagen mit einem auswärtigen Kennzeichen fiel unmittelbar vor der Tat in der Nähe des Tatortes einem Zeugen auf.

Pistolenarmbrust als mögliche Tatwaffe genannt
Der 50-Jährige versteckte sich zunächst im Garten seines Freundes. Dann lockte er sein Opfer, das wie üblich um diese Zeit in der Küche sein Frühstück vorbereitete, nach draußen. Dort habe er den völlig arg- und wehrlosen Karsten Manczak durch eine Schlag- oder Stichwaffe verletzt, um ihn zu töten. Womöglich benutzte der Täter eine Pistolenarmbrust. Nicht nur, dass der Beschuldigte eine solche Waffe im Internet gekauft hatte – er suchte im Netz auch nach Informationen über die Folgen eines Armbrustschusses.

Das Opfer, das ein gerinnungshemmendes Medikament einnehmen musste, begann infolge der Tat erheblich zu bluten und verlor das Bewusstsein. Der Beschuldigte schlich sich dann in das ihm vertraute Wohnhaus, in dem die Familienangehörigen des Opfers schliefen. An der Eingangstür nahm er den Autoschlüssel für den Wagen des Opfers an sich, einen VW Caddy. Anschließend fuhr er den Pkw von seinem Stellplatz vor dem Haus zur Rückseite des Grundstücks und lud den schwer verletzten Karsten Manczak, den er zuvor bis zum Fahrzeug geschleift hatte, ein und fuhr davon. Dabei wurde der Caddy, der später am Messegelände in Hannover aufgefunden wurde, von einem Zeugen gesehen.

Den Rückweg in den Harz hat die Staatsanwaltschaft zumindest teilweise rekonstruiert. In Salzgitter-Ringelheim nutzte der Täter ein Taxi, um sich nach Groß Döhren bringen zu lassen. Dort stieg er in den Leihwagen um, den er persönlich noch am selben Tag wieder zurück gab. Mit der Gerichtsverhandlung rechnet die Staatsanwaltschaft Anfang November.

Quelle: Goslarsche Zeitung
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

AngRa hat geschrieben: Mittwoch, 01. September 2021, 19:38:29 Bezüglich des Leichenverstecks gehe ich davon aus, dass der TV die Leiche zunächst am 13.4. auf der Strecke nach Hannover in einem Waldstück nahe der Fahrtstrecke abgelegt und notdürftig verscharrt hat. Vielleicht kannte er sich auf dieser Strecke gut aus, weil er auch mal auf dem Flughafen Hannover in Langenhagen eingesetzt war und früher dort öfters entlang gefahren ist.. Als dann die Suchaktionen durch die Presse gingen, hat er Baumaterialien gekauft um die Leiche sicherer verstecken zu können. Mit dem Eisen hat er die Leiche beschwert und dann hat er Rasenziegel darüber gemacht, damit niemand sieht, dass dort gegraben wurde. Vor allem wollte er vermeiden, dass Waldtiere die Leiche ausbuddeln, so dass die verschleppten Knochen dann von Pilzsammlern gefunden werden können, wie es schon oft vorgekommen ist. Er wollte auf jeden Fall, dass das Schicksal von KM unklar bleibt. Dass die Polizei die Blutspuren sofort als eindeutiges Zeichen für ein Tötungsdelikt wertet, hat er wohl nicht vorhergesehen. Vielleicht hat KM aufgrund der Marcumar Einnahme immer mal wieder stark geblutet, wenn er sich an irgendwas verletzt hat, so dass er gehofft hat, dass die Blutspuren vielleicht eher in Richtung Unfallgeschehen ohne Fremdeinwirkung gedeutet werden. Das war aber ein entscheidender Irrtum.
Laut Zeugenaussagen soll der Caddy morgens zunächst südlich auf dem Weg nach Hahndorf gesehen worden sein.

Die Leiche hat vermutlich bis zur Umbettung eine Woche gelegen. Notdürftig verscharren im Wald dürfte Tiere nicht eine Woche abhalten; ausserdem war es im April sehr kalt und der Boden morgens um 6 mutmaßlich gefroren.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Papaya

Naja, da sind noch einige Neuigkeiten zusammen gekommen. Nun ist klar, wie der TV zum Haus des Opfers gelangt ist. Pech, dass das Fahrzeug schon so früh gegen 4.30 einem Zeugen aufgefallen ist. Damit hat der TV wohl nicht gerechnet, dass es Frühaufsteher gibt, die um die frühe Stunde schon so wach sind, dass sie Beobachtungen machen können.

Interessant sind auch die Punkte zur Pistolenarmbrust. Der Kauf einer solchen Waffe im Internet und die Internet Recherche nach den Folgen eines Armburstschusses. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass die Pistolenarmbrust die Tatwaffe war.

Dass der Caddy morgens Richtung Hahndorf fahrend gesehen wurde, ist auch interessant und war mir bislang entgangen.. Die Leiche könnte auch in einer Scheune oder in irgendeinem abschließbaren Nebengebäude zwischen gelagert worden sein. Schade, dass die Ermittlungen in dieser Richtung wohl bislang noch nichts ergeben haben. Es gab aber alles in allem in den frühen Morgenstunden schon recht viele Zeugen. Das ist wohl der ländlichen Umgebung geschuldet, wo so einige früh unterwegs sind um an ihre weiter entfernten Arbeitsplätze zu gelangen.

Ich staune darüber, wie schnell die Staatsanwaltschaft einiges an belastbare Indizien zusammen getragen hat.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In der xy Sendung vom 18.8.21 wird nicht mehr erwähnt, dass das Fahrzeug des Opfers gegen 5.20 Uhr Richtung Hahndorf fahrend gesehen worden ist. Ob sich die entsprechende Zeugenaussage inzwischen erledigt hat?

Ab Min.25:21

https://www.dailymotion.com/video/x83npjq


Hier der Bericht vom 5.5.2021 zur Sichtung des Caddy
Ein Zeuge will am frühen Dienstagmorgen des 13. April, gegen 5.20 Uhr, den Wagen von Manczak, einen VW Caddy, Baujahr 2015, blaumetallic, GS - KK 31, auf der Kreisstraße 32 zwischen Groß Döhren und Hahndorf vor sich fahrend bemerkt haben. Zwischen ihm und dem VW Caddy habe sich noch ein weiteres Fahrzeug befunden. Hierbei soll es sich um einen weißen Seat, Typ Mii, gehandelt haben. Die Ermittler suchen nun dringend den Fahrer oder die Fahrerin dieses Autos als Zeugen
.

https://regionalheute.de/suche-nach-kar ... 620204772/
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

papaya hat geschrieben: Mittwoch, 01. September 2021, 20:01:10 Nach Aussage der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte am 10. April ein Auto gemietet, mit dem er drei Tage später gegen 4.30 Uhr zur Wohnung seines Freundes Karsten Manczak in Groß Döhren gefahren ist. Der Wagen mit einem auswärtigen Kennzeichen fiel unmittelbar vor der Tat in der Nähe des Tatortes einem Zeugen auf.
...

Den Rückweg in den Harz hat die Staatsanwaltschaft zumindest teilweise rekonstruiert. In Salzgitter-Ringelheim nutzte der Täter ein Taxi, um sich nach Groß Döhren bringen zu lassen. Dort stieg er in den Leihwagen um, den er persönlich noch am selben Tag wieder zurück gab. Mit der Gerichtsverhandlung rechnet die Staatsanwaltschaft Anfang November.
Ich möchte mir diese Rückfahrt in Verbindung mit dem Mietauto noch einmal klar machen.

Also der TV mietete am 10.4. einen Leihwagen. Damit fuhr er zur Wohnung von KM. Dort musste er logischerweise den Leihwagen stehen lassen, weil er ja das Opfer mit dessen Caddy weggebracht hat.

Dann zur Rückfahrt: Er fuhr ab Hannover nach Salzgitter-Ringelheim, und für das letzte Stück bis Groß Döhren nahm er ein Taxi. Dort stand noch der Leihwagen, den er nun zur Rückgabestelle fahren konnte. Wie ist das: Wenn die Rückgabe-Filiale der Leiwagenfirma nicht direkt in Liebenburg, sondern in der nächst größeren Stadt war, z.B. in Salzgitter, wird man dann von einer Person der Leihwagenfirma in seinen Heimatort zurückgefahren?

Wenn es so war, dann könnte die Intention des TV wohl auch die gewesen sein, dass die femde Nummer den Verdacht auf einen Fremdtäter lenkt? Aber der TV hätte sich doch denken können, dass der Entleiher des Mietautos über die Indentifizierung ausfindig gemacht werden kann?

Ein weiterer Punkt ist der berufliche Dienstplan des TV. Hatte er an diesem 13.4.21 einen freien Tag, weil er z.B. im Schichtdienst arbeitete?
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

papaya hat geschrieben: Mittwoch, 01. September 2021, 20:01:10 Nach Aussage der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte am 10. April ein Auto gemietet, mit dem er drei Tage später gegen 4.30 Uhr zur Wohnung seines Freundes Karsten Manczak in Groß Döhren gefahren ist. Der Wagen mit einem auswärtigen Kennzeichen fiel unmittelbar vor der Tat in der Nähe des Tatortes einem Zeugen auf.
...

Den Rückweg in den Harz hat die Staatsanwaltschaft zumindest teilweise rekonstruiert. In Salzgitter-Ringelheim nutzte der Täter ein Taxi, um sich nach Groß Döhren bringen zu lassen. Dort stieg er in den Leihwagen um, den er persönlich noch am selben Tag wieder zurück gab.

Quelle: Goslarsche Zeitung
Ich schaute in der xy-Sendung noch einmal nach der Ausleihzeit für die abgebildeten größeren weißen Transportfahrzeuge. Dort wurde die Zeit nach der Tat, vom 19. bis 23. April 2021, genannt.

Die Daten 10.04. bis 13.04.2021 machte dann die Staatsanwaltschaft gegenüber einem lokalen Medium.
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