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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 14:24:51
von Zaphod
Gast hat geschrieben: Mittwoch, 05. Mai 2021, 13:50:54 Dann bemerkt die Person, die eine will gehen, wohnt quasi um die Ecke, denkt sich, "hey, die sieht gut aus, ... da geht was... !" und läuft ihr hinterher, quatscht sie an, verwickelt sie ins Gespräch bis sie an eine finstere Stelle kommen, wo er sie überwältigt oder überredet und in den geparkten Wagen schafft .
Bei einer Überwältigung in einer so frühen Phase, stellt sich natürlich sofort die Frage nach der Freiwilligkeit der ersten SMS aus Nieheim. Und vom wem diese SMS in der "typisch Frauke" - Manier verfasst und mit dem Insider "nicht gegen England" versehen wurde. Schwierig. Wobei Ich persönlich ja sogar auch glaube, daß die erste SMS schon nicht mehr "authentisch Frauke" war und entweder von Frauke in einer schon prekären Situation verfasst wurde oder vom Entführer selbst mit Insiderwissen verfasst wurde. Frau Liebs und die EB sind jedoch der Ansicht, daß die Stimmung wohl erst irgendwann nach dieser SMS gekippt ist... - Ich persönlich halte das zwar für absurd - aber natürlich sind die EB und Frau Liebs viel näher an dem Fall dran.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 15:17:24
von Else
Ich kenne da einen Fall, der Frauke auch passiert sein könnte.

Und könnte auch die Denkzettel Theorie unterstützen.

Folgendes passierte vor vielen Jahren einer Freundin:

Die Freundin war Auszubildende in einer Arztpraxis.
Sie musste natürlich einen weißen Kittel tragen. Ausserdem wurde immer sie in die naheliegende Apotheke geschickt, wenn was fehlte.
Im Anfang zog sie sich immer um, wenn sie wieder zur Apotheke musste.
Nach einer gewissen Zeit nicht mehr, da es so nur im Kittel schneller ging.
Prompt wurde sie eines Tages von zwei Typen angesprochen. Man bot ihr 50DM wenn sie eine Schachtel Valium besorgen könnte.
Immer wieder wurde sie von den zweien angesprochen.
Sie meldete das ihrem Chef. Dieser wiederum meldete es der Polizei. Die kam und nahm die Typen mit.
Die Freundin wurde allerdings nie wieder belästigt.

Frauke könnte das auch passiert sein.
Hat sie jemanden gemeldet, dann könnte man die Denkzettel Theorie annehmen.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 16:01:28
von Gast
Zaphod hat geschrieben: Mittwoch, 05. Mai 2021, 14:24:51 Bei einer Überwältigung in einer so frühen Phase, stellt sich natürlich sofort die Frage nach der Freiwilligkeit der ersten SMS aus Nieheim. Und vom wem diese SMS in der "typisch Frauke" - Manier verfasst und mit dem Insider "nicht gegen England" versehen wurde. Schwierig. Wobei Ich persönlich ja sogar auch glaube, daß die erste SMS schon nicht mehr "authentisch Frauke" war und entweder von Frauke in einer schon prekären Situation verfasst wurde oder vom Entführer selbst mit Insiderwissen verfasst wurde. Frau Liebs und die EB sind jedoch der Ansicht, daß die Stimmung wohl erst irgendwann nach dieser SMS gekippt ist... - Ich persönlich halte das zwar für absurd - aber natürlich sind die EB und Frau Liebs viel näher an dem Fall dran.
Ganz ehrlich, den Töt mit der freiwilligen 1. SMS habe ich noch nie geglaubt. Ich vermute, die EB glauben das auch nicht. Es ist das schlimmste für die Polizei, wenn es ein völlig Fremder ist, denn dann können sie suchen bis zum Sanktnimmerleinstag, wenn sie nix handfestes haben. Vermutlich wollten sie Frau Liebs auch nicht den letzten Rest Hoffnung noch nehmen.
Möglich wäre, dass Frauke diese SMS im Versendeordner geparkt hat und der Täter einfach nur die SMS in Nieheim abschickte, nachdem er von Paderborn weggefahren ist. Aber das ist eine technische Frage, ihr Akku war ja leer. Wenn der Typ ein Ladekabel hatte ist eh egal, dann schaut er sich das Handy an, und guckt wie sie schreibt, was ihr Stil ist und dann sendet er einfach mal seinen ganz speziellen Gruß an den Freund... Oder er lässt sie schreiben. Ist also so schwierig nicht, das mit der SMS plausibel hinzukriegen. Das muss alles nicht hochintelligent sein. Er hat eine Frau in seiner Gewalt, ist in Hochstimmung und denkt erst einmal nicht an den nächsten Morgen. Dass da später so ein großes Ding auf ihn zugeflogen kommt, realisiert er vllt beim Fahndungsaufruf und gerät dabei gehörig unter Stress. Sediert Frauke die ganze Zeit, weiß nicht, was er machen soll, er hat sie ja nun mal an der Backe. Es kommt wie es kommen musste, sie stirbt ihm einfach weg, weil er sie entweder verdursten liess oder die Dosierung für das Betäubungsmittel falsch gewählt war.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 17:49:55
von Agatha Christie
Warum sollte ein Entführer mitten in der Nacht eine SMS an den Mitbewohner schicken, die suggerieren sollte, dass sie von Frauke stammt, aber dann fast 2 Tage keinerlei Nachrichten mehr? Da wäre es doch sinnvoller gewesen, sich nicht zu melden. Ich gehe immer noch davon aus, dass es keine Anrufe von Frauke gegeben hätte, wenn sie die 1. SMS nicht geschrieben hätte.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 18:04:14
von havenoclue
Dias hat geschrieben: Mittwoch, 05. Mai 2021, 06:08:04 Angenommen jemand schreibt hier die beste Theorie aller Zeiten zu diesem Fall, und dann?
Die Ansichten sind sehr verschieden, und wenn ich länger darüber nachdenke, dann muss Frauke ja echt guter Dinge gewesen sein, falls sie schwanger gewesen sein soll und es auch wusste.

Könnte es vielleicht doch so gewesen sein, dass Frauke nur für einen gewissen Zeitraum gebraucht wurde, um einen gewissen Nutzen davon zu haben.
Also jetzt mal ohne sexuelle Absicht?
Falls ja, was könnte der Nutzen sein?
Der Nutzen für den / die Täter, interessant. Was hatte der davon? Niemand macht so was, ohne in irgendeiner Form davon zu profitieren.
Machtausübung mit Todesfolge, ja, aber dann gäbe es weitere Taten davor und danach mit ähnlichem Muster.
Dass jemand ganz genau einmal so was durchzieht, alle Risiken inklusive und sich dann
daran labt für den Rest seines Lebens ist eher unwahrscheinlich.
Wenn es so war, gut für die Bevölkerung, aber schlecht für die Ermittler.

Im Grunde wurde sie zunächst für diese eine Woche aus ihrem "Alltag gezogen".
Ob sie unter anderen Umständen danach hätte gehen können, ist fraglich, aber nicht auszuschließen.
Zumindest wurde es ihr wohl immer wieder versprochen.
Irgendwo stand mal, sie könnte eine Art "Lebendpfand" gewesen sein, um jemanden (Familie, Freunde) zu einer bestimmten Handlung zu zwingen /
bzw. etwas Bestimmtes zu unterlassen.
Eine explizite Forderung jedweder Art ist der Öffentlichkeit aber nicht bekannt. Gab es solch eine Forderung / Drohung vorher irgendwann, nicht so explizit, sondern unauffällig, und niemand konnte sie mehr in Verbindung zu ihrer Entführung bringen?
"Weißt du doch", fällt mir da wieder ein. Was wusste er doch laut Frauke und warum hat Chris sich nicht erinnert?

Wie hätte denn ihr Leben in dieser einen Woche unter normalen Umständen ausgesehen? Schule,
Praxisarbeit im Hospital, Wochenende, Freizeit mit Freunden, wohnen mit Chris, dann wieder Arbeit, nehm ich an.
In einem Prozess hätte sie wohl nicht aussagen sollen.

Wo läge also ein Nutzen für den / die Täter das zu unterbinden, was sie in ihrem normalen (Berufs-)leben tat.
Ginge wieder in diese Denkzettelschiene. "Misch dich nicht ein, lass mich / uns in Ruhe etc., sonst ..."
Und das "Sonst" trat dann leider trotzdem ein. Oder weil sie bzw. ihr Umfeld nicht in gewünschter Form einlenkten.

Hier wurde ja auch das Motiv "Beschaffung Medikamente" genannt. Hatte sie als Schwesternschülerin problemlos Zugriff darauf, konnte regelmäßig etwas verschwinden lassen, ohne dass es aufgefallen wäre?
Problematisch.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 18:49:24
von Zaphod
Agatha Christie hat geschrieben: Mittwoch, 05. Mai 2021, 17:49:55 Warum sollte ein Entführer mitten in der Nacht eine SMS an den Mitbewohner schicken, die suggerieren sollte, dass sie von Frauke stammt, aber dann fast 2 Tage keinerlei Nachrichten mehr? Da wäre es doch sinnvoller gewesen, sich nicht zu melden. Ich gehe immer noch davon aus, dass es keine Anrufe von Frauke gegeben hätte, wenn sie die 1. SMS nicht geschrieben hätte.
"Spielen" wir es doch mal durch: Du bist, wenn ich Dich richtig verstehe, der Überzeugung, daß Frauke diese SMS um 0.49 Uhr in der Nähe von Nieheim im Geheimen, d.h. ohne Wissen des Entführers abgesetzt hat, richtig?

Als der Entführer dann durch die öffentliche "Fahndung" mitbekommen hat, daß Frauke gesucht wird und die besagte SMS aus Nieheim kam, hat der Entführer versucht vom wahrscheinlichen Festhalteort Nieheim durch die Telefonanrufe (die dann alle aus der Nähe von bzw. aus Paderborn kamen) abzulenken. Richtig?

Das deckt sich natürlich mit der operativen Fallanalyse der Polizei: Die Anrufe waren eine Ablenkung vom Festhalteort Nieheim. Aber leider hat man in Nieheim und Umgebung trotz intensiver Suche nichts gefunden. Folgen wir trotzdem mal dieser Theorie:

Warum hat der Entführer dann weitere Anrufe von Frauke aus verschiedenen Gewerbegebieten rund um Paderborn tätigen lassen? Weil er suggerieren wollte, daß Frauke freiwillig weg ist lautet dann natürlich die richtige Antwort und nicht nach Frauke gesucht werden muss, da sie "sowieso heute / bald heimkommt und alles erklären wird". Tja. Und da wird es für mich irgendwie unglaubwürdig:

Sie erklärt ja mehrmals, daß sie bald nach Hause kommt, einmal sogar kurz vor Mitternacht, daß sie "heute" noch nach Hause kommt. Und ich persönlich schliesse daraus rückwirkend, daß schon die erste SMS - die in ihrer Art für mich um dieses Uhrzeit "unverschämt" Chris gegenüber ist (ohne Entschuldigung, ohne Begründung, ohne Hinweis wann "später" ca. sein wird - und daß es sehr spät werden wird war klar um 0.49, weil sie hätte mindestens 45 - 60 Minuten gebraucht wenn sie im Anschluss an die SMS sofort aus Nieheim losgefahren wäre) nicht mehr authentisch Frauke war und sie sich da schon in einer prekären Situation befunden hat - aus der sie sich vielleicht noch selber hat rauswinden wollen - so ähnlich formuliert das auch, glaube ich, irgendwo Frau Liebs. Ich behaupte deshalb: Die Situation war um 0.49 mindestens prekär, wenn Sie sich nicht da schon völlig in der Hand des Entführers befunden hat und dieser nicht sogar die SMS veranlasst hat. Ich glaube somit daß in jedem Fall die Anrufe in den Folgetagen getätigt worden wären - unabhängig davon ob die erste SMS freiwillig oder nicht freiwillig und authentisch Frauke war.

Das alles führt natürlich zu der Frage: Ist Sie freiwillig mit jemand mitgegangen / freiwillig in irgendein Fahrzeug eingestiegen. Ich denke ja. Mit dem von mir angeführten Trick: "Hallo, bist Du nicht die Frauke, XY hat mich geschickt, ich soll Dich abholen, er hat es sich anders überlegt. Er hat Dich versucht zu erreichen, aber Dein Handy ging nicht. Ich bring Dich zu ihm". Wenn es so war, ist die SMS um 0.49 Uhr jedoch nicht mehr freiwillig gewesen. Weil nach Nieheim ist es nicht so lang: max ca. 45 Minuten. Sie ist um ca. 23 Uhr aus dem Club . Es muss also noch was dazwischen passiert sein. Und deshalb ist die SMS um 0.49 nicht freiwillig oder im Geheimen versendet worden - behaupte ich.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 19:16:55
von Gast
Agatha Christie hat geschrieben: Mittwoch, 05. Mai 2021, 17:49:55 Warum sollte ein Entführer mitten in der Nacht eine SMS an den Mitbewohner schicken, die suggerieren sollte, dass sie von Frauke stammt, aber dann fast 2 Tage keinerlei Nachrichten mehr? Da wäre es doch sinnvoller gewesen, sich nicht zu melden. Ich gehe immer noch davon aus, dass es keine Anrufe von Frauke gegeben hätte, wenn sie die 1. SMS nicht geschrieben hätte.
Schau, das muss auch nicht groß logisch bis ins letzte sein. Stell dir ein Typ vor, der komplett im Hochgefühl ist, er hat jetzt eine Frau in seiner Gewalt und will es dem Freund reindrücken. Natürlich kann er nicht schreiben, Ha ha, ich f* gerade deine Freundin... also hält er es offen, dass sie zurückkommt, komme später Ja, klar, komme später, aber erst einmal Spaß... So etwa in der Richtung. Was später ist, interessiert den erst einmal nicht. Der weiß vllt grob von Ortung, deshalb düst er kurz in die Pampa, setzt die SMS ab und hält sich für den Größten. Vllt merkt er, dass sie ihm schneller drauf gekommen sind, als er dachte, also überlegt er sich etwas. Er muss von Nieheim ablenken, dann ist die Polizei völlig aus dem Häuschen, zumal Frauke ja zurückkommen will. Das ist sein Notausgang, falls alle Stricke reißen. Also nimmt er das jedesmal auf in den Anrufen, droht ihr, dass sie nie wieder heimkehren wird, wenn sie sich nicht fügt. So nimmt das ganze seinen Lauf. Vllt findet er sogar gefallen dran, sagt sich, Jetzt erst recht! Ihr sollt mich kennenlernen! Vllt lebt er in Scheidung, verdammt die ganze Weiblichkeit und sagt sich, Kann sein, dass sie mir draufkommen, aber das hier ziehe ich durch, koste es, was es wolle!
Ich schätze, so ein Typ hat privat viele Probleme, vllt Stress in einem miesen Job. Im Pub hat er gemerkt, dass die dummen Hühner nur Augen für ihr Handy haben, als wollten sie Eier legen. Die wisssen nichts von harter Arbeit, von echter Männerarbeit, was so ein Mann sich alles gefallen lassen muss... So einen Film könnte man annehmen, also ein Typ, der privat mit dem Rücken zur Wand steht, dem die Sicherungen rausgeflogen sind, dem alles scheißegal geworden ist. Klar, am Ende bereut er seine Taten, aber er sieht sich vermutlich nicht in der Schuld und von daher ist er mit sich im reinen, so komisch das klingen mag.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 20:22:37
von Zaphod
Gast hat geschrieben: Mittwoch, 05. Mai 2021, 19:16:55 Schau, das muss auch nicht groß logisch bis ins letzte sein. Stell dir ein Typ vor, der komplett im Hochgefühl ist, er hat jetzt eine Frau in seiner Gewalt und will es dem Freund reindrücken. Natürlich kann er nicht schreiben, Ha ha, ich f* gerade deine Freundin... also hält er es offen, dass sie zurückkommt, komme später Ja, klar, komme später, aber erst einmal Spaß... So etwa in der Richtung.
Ich persönlich glaube ja, daß genau diese Annahme von Dir der grösste Irrtum / Fehler bei der Fahndung nach einem Täter gewesen sein könnte: Es handelt sich meiner Überzeugung nach nicht um ein Sexualdelikt / einen Vergewaltigungsfall. Die Tat hat einen ganz anderen Hintergrund. Da man aber die Suche wahrscheinlich auf einen Sexualtäter ausgerichtet / fokussiert hat, hat man den Täter bisher nicht dingfest machen können.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 20:48:32
von Agatha Christie
Wenn man nach einer gewissen Logik sucht, muss man wissen, was der/die Täter beabsichtigten. Wann und wie wollten sie Frauke wieder freilassen? Am nächsten Tag sicherlich nicht.

Ich kann mir nur vorstellen, dass der oder die Täter nicht davon ausgingen, dass Frauke sie wegen eines sexuellen Übergriffs angezeigt hätte. Wieso könnten sie so sicher gewesen sein? Weil Frauke wegen heimlicher Gabe von z.B. GHB wehrlos war und daher keine Gewaltanwendung erforderlich gewesen wäre? Abwehrverletzungen hätten gefehlt, ein Missbrauch wäre daher nicht ohne weiteres nachweisbar gewesen. Man hätte also behaupten können, was auch immer passiert sei, sei einvernehmlich gewesen. Dafür hätte auch als Beweis dienen können, dass sie freiwillig in das Fahrzeug gestiegen ist. Es hätte Aussage gegen Aussage gestanden. Viele Frauen zeigen aus diesem Grund sexuellen Missbrauch nicht an.

Vielleicht war beabsichtigt, dass Frauke nach ein paar Tagen wieder freigelassen wird, wenn die Droge in ihrem Körper abgebaut und nicht mehr nachweisbar gewesen wäre? Ich weiß es nicht.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Mittwoch, 05. Mai 2021, 21:22:05
von Zaphod
Agatha Christie hat geschrieben: Mittwoch, 05. Mai 2021, 20:48:32 Wenn man nach einer gewissen Logik sucht, muss man wissen, was der/die Täter beabsichtigten. Wann und wie wollten sie Frauke wieder freilassen? Am nächsten Tag sicherlich nicht.

Ich kann mir nur vorstellen, dass der oder die Täter nicht davon ausgingen, dass Frauke sie wegen eines sexuellen Übergriffs angezeigt hätte. Wieso könnten sie so sicher gewesen sein? Weil Frauke wegen heimlicher Gabe von z.B. GHB wehrlos war und daher keine Gewaltanwendung erforderlich gewesen wäre? Abwehrverletzungen hätten gefehlt, ein Missbrauch wäre daher nicht ohne weiteres nachweisbar gewesen. Man hätte also behaupten können, was auch immer passiert sei, sei einvernehmlich gewesen. Dafür hätte auch als Beweis dienen können, dass sie freiwillig in das Fahrzeug gestiegen ist. Es hätte Aussage gegen Aussage gestanden. Viele Frauen zeigen aus diesem Grund sexuellen Missbrauch nicht an.

Vielleicht war beabsichtigt, dass Frauke nach ein paar Tagen wieder freigelassen wird, wenn die Droge in ihrem Körper abgebaut und nicht mehr nachweisbar gewesen wäre? Ich weiß es nicht.
Also grundsätzlich finde ich das einen guten, plausiblen Ansatz: Man hat also nach einer Vergewaltigung, die durch KO-Tropfen erleichtert wurde, Frauke eine Zeitlang festhalten wollen, damit das Mittel nicht mehr nachweisbar gewesen wäre. Währenddessen hat man durch die Anrufe suggeriert, daß Frauke freiwillig weg ist und vielleicht vom ursprünglichen Festhalteort Nieheim abgelenkt- wo der Täter vielleicht wohnte, aber nicht unbedingt Frauke weiterhin festgehalten hat. Warum nicht. Dagegen würde sprechen, daß Frauke bei den Anrufen, angeblich auch beim letzten Anruf, sediert wirkte - also eventuell immer noch unter GHB gesetzt war. Das könnte aber auch einer Dehydrierung geschuldet gewesen sein. Sie klingt ja jedoch zum Teil sehr rational und m.E. sogar dominant und nimmt die Gesprächsführung an sich, gemäss Gesprächsprotokoll.

Und warum hat man sie dann nach Abbau der KO-Tropfen nicht wieder frei gelassen? Weil man eine Anklage wegen Freiheitsberaubung fürchtete? Möglich. Dann wäre der Fall "relativ trivial". Nichtsdestotrotz erscheint mir das "Rumkutschieren" von Frauke in verschiedenen Industriegebieten und die Art der Anrufe ein hohes Risiko für den Täter gewesen zu sein. Warum ging er dieses Risiko ein. Vielleicht weil er nicht viel zu befürchten hatte bis zu diesem Zeitpunkt: Er hätte einfach behauptet, Frauke sei freiwillig bei ihm gewesen. Mit dem letzten, langen erlaubten Gespräch, müsste diese "Ausrede" aus meiner Sicht allerdings komplett zunichte gemacht worden sein: Ich finde im letzten Gespräch "schreit" es Frauke geradezu mit ihren Antworten heraus: "Ich werde festgehalten", "ich bin nicht freiwillig weg". Aber warum hat Frauke das im letzten Gespräch so klar "durchblicken" lassen, daß sie festgehalten wird? Sie muss sich doch im Klaren gewesen sein, daß dies ein sehr grosses Risiko für Leib und Leben darstellen könnte. Hast Du dafür einen Erklärungsansatz?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 15:35:01
von Gast
Zaphod hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 15:11:26 Nein. Es gibt keine offizielle Quelle. @Williamson zieht hier einen Rückschluss von der äusseren Kleidung, die am Leichnam am Auffindest gefunden wurde, darauf, daß sie auch ihre Unterwäsche angehabt hat. Ob das zulässig ist (?). Fraukes BH ist jedoch auf einem Bild des Auffindeortes zu sehen. That´s all.
Okay, das mit dem BH war mir lose in Erinnerung.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 16:10:57
von Zaphod
@havenoclue

Es wird ja immer gerne davon ausgegangen, daß Frauen nie zu Fremden ins Fahrzeug steigen würden, insbesondere natürlich nachts / bei Dunkelheit. - natürlich weil man von klein auf eingetrichtert bekommt, genau das nicht zu tun.

Aber es gibt natürlich diverse mögliche Ausnahmefälle. Einige davon hast Du ja schon selbst aufgelistet, wie z.B. vorgetäuschter Notfall oder ähnliches.

Hier eine weitere Möglichkeit: Frauke ist auf dem Nachhauseweg. An ihr fährt langsam ein Taxi vorbei und der Fahrer ruft durch das offene Seitenfenster: TAXI? (mir schon öfters in Berlin passiert). Frauke ruft: "Hab leider nur noch 3 Euro". Der Taxi-Fahrer, gut aussehender, sympathischer, charmanter Typ, lacht und sagt: "Für 3 Euro, fahre ich Dich, schöne Frau, wohin Du möchtest." Frauke steigt lachend ein...

Nur ein Beispiel. Mir fallen noch viele andere ein. Ich glaub in Berlin gab es grade ein Urteil gegen einem Typen (nicht Taxifahrer) der hat das systematisch gemacht und bei jeder X. Dame "Erfolg" gehabt, was dann leider immer in einer Vergewaltigung geendet hat.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 16:55:26
von Gast
Hat es eigentlich an jenem Abend um die Uhrzeit, als FL den Pub verliess, geregnet?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 17:17:46
von z3001x
Gast hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 16:55:26 Hat es eigentlich an jenem Abend um die Uhrzeit, als FL den Pub verliess, geregnet?
Nein, es es war ziemlich gutes Sommerwetter.
https://www.wetteronline.de/wetterdaten ... araid=RR24
https://www.wetteronline.de/wetterdaten ... araid=TXLD

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:39:10
von DB Cooper
Williamson hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 00:17:27 Die Unterwäsche wurde aufgefunden, weil Überreste vollständig bekleidet, mit Ausnahme der Socken.
Man weiß aber nicht, ob sie tatsächlich welche getragen hat.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:41:03
von DB Cooper
Zaphod hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 15:11:26 Nein. Es gibt keine offizielle Quelle. @Williamson zieht hier einen Rückschluss von der äusseren Kleidung, die am Leichnam am Auffindest gefunden wurde, darauf, daß sie auch ihre Unterwäsche angehabt hat. Ob das zulässig ist (?). Fraukes BH ist jedoch auf einem Bild des Auffindeortes zu sehen. That´s all.
Dazu gibt es genügend Quellen, wenn man nur genug über den Fall gelesen hat.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:42:37
von Zaphod
DB Cooper hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:41:03 Dazu gibt es genügend Quellen, wenn man nur genug über den Fall gelesen hat.
Dann her damit. Mit den offiziellen Quellen.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:51:16
von DB Cooper
Zaphod hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:42:37 Dann her damit. Mit den Quellen.
Sorry Leute, ich werde nicht die Arbeit von Anderen übernehmen. Mir ist die Aussage bestens bekannt, sie kommt glaube ich sogar von der Polizei oder aus einer TV Sendung. Das habe ich mir auch in jahrelanger Kleinarbeit angelesen. Wenn Leute hier ihre Theorien einstellen, dann sollten sie schon irgendwie begründet sein. Da sind echt haarsträubende Sachen dabei. Aber ich berufe mich nicht auf besseres Wissen meinerseits! Aber meistens ist die Auflösung eines Falles rückblickend relativ simpel. Wer so etwas macht ist meist kein Superhirn, er hat wahrscheinlich nur Glück gehabt. Es gibt in diesem Fall nur eine relevante Frage: Kannte sie den Täter, dann kann man ihn vielleicht ermitteln. Kannte sie ihn nicht, wird es ganz schwierig, weil man einfach ohne Zeugen keinen Zusammenhang herstellen kann. Man muss abwarten, ob die neuen Ermittlungen etwas Neues bringen.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 20:24:00
von Gast
Zaphod hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:42:37 Dann her damit. Mit den offiziellen Quellen.
Tja, wir werden dumm sterben müssen. Der ZDF Beitrag aus der Mediathek lässt sich jedenfalls nicht mehr finden. Wie will man da diskutieren, wenn User popelige Links eifersüchtig vorenthalten und sie als jahrelange, mühevolle Kleinstarbeit verstehen wissen wollen?

Ist auch egal. Die Klamotten waren wohl wild in der Gegend verstreut. Ob vom Wildbiss oder vom Täter so dahingelegt lässt sich nicht abschließend klären. Ich meine, nie etwas vom Slip gelesen zu haben, aber der kann ja auch in den Rachen von einem hungrigen Wildschein gelandet sein, who knows? Ich meine, die Schnürsenkel waren wohl verknotet. Indiz oder wilde Spekulation?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Verfasst: Donnerstag, 06. Mai 2021, 20:25:26
von Zaphod
DB Cooper hat geschrieben: Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:51:16 Sorry Leute, ich werde nicht die Arbeit von Anderen übernehmen. Mir ist die Aussage bestens bekannt, sie kommt glaube ich sogar von der Polizei oder aus einer TV Sendung. Das habe ich mir auch in jahrelanger Kleinarbeit angelesen. Wenn Leute hier ihre Theorien einstellen, dann sollten sie schon irgendwie begründet sein. Da sind echt haarsträubende Sachen dabei. Aber ich berufe mich nicht auf besseres Wissen meinerseits! Aber meistens ist die Auflösung eines Falles rückblickend relativ simpel. Wer so etwas macht ist meist kein Superhirn, er hat wahrscheinlich nur Glück gehabt. Es gibt in diesem Fall nur eine relevante Frage: Kannte sie den Täter, dann kann man ihn vielleicht ermitteln. Kannte sie ihn nicht, wird es ganz schwierig, weil man einfach ohne Zeugen keinen Zusammenhang herstellen kann. Man muss abwarten, ob die neuen Ermittlungen etwas Neues bringen.
... welche Aussage ist Dir bestens bekannt: Daß Sie keine Unterwäsche anhatte bzw. keine Unterwäsche an ihrem Leichnam gefunden wurde? Das wirst Du doch schon noch sagen können, oder?

Also eine offizielle Aussage seitens der Polizei oder seitens der Medien, gibt es meines Wissens zu diesem Aspekt nicht.