MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Dias
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 15:41:42 Auch wenn Petermann ein echter Profiler gewesen sein mag, er hat doch keinerlei Einsicht in irgendwelche Akten. Und keine Staatsanwaltschaft wird ihm die gewähren.
Dazu kommt, dass er keinerlei Befugnisse hat, irgendjemand zu befragen und auch kaum Möglichkeit hat, irgendwelche Spuren forensisch prüfen zu lassen.

Es wurde eine Operative Fallanalyse durch das LKA erstellt.
http://web.archive.org/web/201202210006 ... iminalamts
Das ist das, was man von Seiten der Behörden aus machen konnte.

Ich wüsste also wirklich nicht, was Petermann besser bewerkstelligen könnte, als ein Fallanalytiker vom LKA
Ja, die war von 2007.
In Wahrheit wird man sehr wesentliche Punkte, die man mittlerweile bis heute erarbeitet hat, nicht erfahren.
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Nuschka hat geschrieben: Montag, 20. Juni 2022, 23:28:35 @z3001x
@all
Danke und Respekt an diesen findigen User 👍
Wenn KHK diesen T-Online-Artikel vorab gegen-gelesen, diese Textstelle nicht moniert hat, dem gesamten Artikel grünes Licht gegeben hat - dann gehe ich persönlich von der Richtigkeit dieser Stelle aus. Ein Überlesen/Nicht-Bemerken seitens Östermann halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
Daraus ergibt sich die Frage: Was kann man daraus ableiten?
Der Log war Stunden nach dem letzten Gespräch- also definitiv nach 0:00 Uhr. Soweit bekannt, erfolgte nach dem vorangegangenen Gespräch keinerlei Kontaktaufnahme ("nur Stille" ).
Ausgehend und überzeugt davon, dass Frauke keinen Zugriff auf ihr Handy hatte, bleibt für mich nur eine Erklärung : Der/die Täter haben das Handy nochmals angeschaltet. Warum? Ideen meinerseits dazu sind:

a.) aus Neugier(inklusive Dummheit), einfach nur wissen zu wollen, was da noch für Nachrichten/Anrufversuche reinkamen
b.) infolge von Panik, irregulärem Verrhalten nach Fraukes Tod an diesem Abend
c.) so geplant. Der Kreis schließt dort, wo er angefangen hat mit der ersten SMS. alá " Grandios, was ich da vollbracht hab"
Es könnte noch eine vierte Möglichkeit geben: Frauke lebte noch und hat in einem unbewachten Moment versucht, einen Hilferuf abzusetzen.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 15:41:42 Auch wenn Petermann ein echter Profiler gewesen sein mag, ...
Also, bitte, Axel Petermann ist jedenfalls eine Koryphäe. Ehemaliger Leiter der Mordkommission Bremen und Stellvertretender Leiter im Kommissariat für Gewaltverbrechen, wo er in über 1000 Fällen tätig war, in denen Menschen eines unnatürlichen Todes gestorben sind. Zudem hatte er selber eine Dienststelle "Operative Fallanalyse" aufgebaut und geleitet.
... er hat doch keinerlei Einsicht in irgendwelche Akten.
Ist das so? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es da keine Möglichkeit gibt an Akten heranzukommen. Im Übrigen glaube ich kaum, dass ein so gut dokumentierter Fall sich nicht auf anderen Wege erschließen lässt.
... Und keine Staatsanwaltschaft wird ihm die gewähren. ...
Weiß ich nicht. Der Fall ist jedenfalls eisekalt, wer soll da was dagegen haben, wenn sich ein altgedienter Kriminaler einmal einen Überblick verschafft.
... Dazu kommt, dass er keinerlei Befugnisse hat, irgendjemand zu befragen ...
Ach, mit Frau Liebs darf er nicht reden, wenn sie ihn beauftragt hätte ? Generell, man kann doch auch einfach nur so plaudern, ohne jemanden auszufragen.
... Ich wüsste also wirklich nicht, was Petermann besser bewerkstelligen könnte, als ein Fallanalytiker vom LKA ...


Na, nicht so negativ. Es findet sich immer ein Weg. Niemand ist allwissend.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Agatha Christie hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 18:58:51 Es könnte noch eine vierte Möglichkeit geben: Frauke lebte noch und hat in einem unbewachten Moment versucht, einen Hilferuf abzusetzen.
Ja, diese Mglk. besteht natürlich auch. Allerdings kann ich nicht so recht an eine Unbewachtheit UND Verfügbarkeit des Handys glauben.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 16:53:29 Ja, die war von 2007.
In Wahrheit wird man sehr wesentliche Punkte, die man mittlerweile bis heute erarbeitet hat, nicht erfahren.
War da nicht sogar mal die Rede davon, man habe beim LKA eine neue Fallanalyse in Auftrag gegeben? Bin mir aber nicht sicher.
Wenn ja, wurden jedenfalls keine neuen Erkenntnisse bekanntgegeben.




@Gast
Da muss Frau Liebs Monate warten, bis man ihr erlaubt, über ihren Anwalt Einsicht in einen Teil der digitalisierten Akten zu nehmen, über deren Inhalt sie nicht reden darf und dann kommt ein Petermann daher, und alle Akten stehen ihm zur Verfügung?
Träum weiter.
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Nuschka hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 19:40:04 Ja, diese Mglk. besteht natürlich auch. Allerdings kann ich nicht so recht an eine Unbewachtheit UND Verfügbarkeit des Handys glauben.
Warum nicht? Falls er glaubte, Frauke"ruhiggestellt" zu haben, das Mittel aber noch nicht voll wirkte, wäre es schon möglich gewesen.

Ich erinnere mich aber noch an etwas anderes in diesem Zusammenhang. Es soll/könnte sich um eine Stille SMS gehandelt haben, las ich vor langer Zeit, weiß aber nicht mehr wo.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Also das mit der "Stillen Sms" hat ja eher was mit Überwachung der Behörden eines Handys zu tun..( wenn ich da richtig informiert bin)

Ich denke Frauke hätte ja jedee Zeit die?Möglichkeit gehabt, das Handy vllt einzuschalten , wenn wirklich Nieheim der Ort war wo sie gefangen war... Sicher...vllt hat der Täter gemerkt, dass sie sich mit dem Handy einloggt hat und ist ausgerastet...aber selbst wenn das ihr Todesurteil war....
Der Täter hat eine Woche versucht die Spur auf Paderborn zu lenken....da wird er es ja nocheinmal schaffen.. Nach Paderborn zu Fahren und das Handy dort einzuschalten...

Nieheim wirkt für mich wirklich fast so wie eine Parabel....Das es dort angefangen hat und dort aufhört (vllt teils beabsichtigt)

Das die?Täter es nochmal angemacht haben, um Nachrichten abzuhören... Das hätten sie alles in Paderborn machen können.. ( oder er, sie.. )...
Wenn es unbeabsichtigt in Nieheim eingeschaltet wurde....entweder dem Täter war es dann egal...
Aber genausogut...hätte er das Handy einen Tag später nochmal in Paderborn einloggen können..
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

scullyX hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 22:24:39 Das die?Täter es nochmal angemacht haben, um Nachrichten abzuhören... Das hätten sie alles in Paderborn machen können.. ( oder er, sie.. )...
Wenn es unbeabsichtigt in Nieheim eingeschaltet wurde....entweder dem Täter war es dann egal...
Aber genausogut...hätte er das Handy einen Tag später nochmal in Paderborn einloggen können..
Paderborn könnte die Ablenkung von der Ablenkung (Nieheim) gewesen sein. Man, bzw. wir hier wissen das alles nicht. Ich halte es auch z.B. nach wie vor theoretisch für möglich, daß die Initiative für die Anrufe originär von Frauke stammen könnte. Sie könnte damit dem Täter beweisen haben wollen, daß man sich auf sie verlassen kann / ihr vertrauen kann und er, nachdem er sie frei lässt, nichts von ihr zu befürchten hat.

Nach einer Woche Gefangenschaft ist ihr dann sozusagen der Geduldsfaden gerissen und sie hat mit dem letzten Gespräch versucht Druck auf den Täter aufzubauen / auszuüben. Theoretisch hätte sie nach dem letzten Gespräch immer noch sagen können, daß ein Fremder sie festgehalten hat, dessen Namen sie nicht kannte, auch wenn es vielleicht eine vertraute Person war.

Rein intuitiv hören sich die Gespräche für mich - jedenfalls nachdem was bekannt ist - nicht nach einer verzweifelten Geisel an. Sondern nach jemand, der zum Entführer eine gewisse Vertrauensbasis hat. Aber ich kann da natürlich völlig falsch liegen.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Agatha Christie hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 21:48:53 Warum nicht? Falls er glaubte, Frauke"ruhiggestellt" zu haben, das Mittel aber noch nicht voll wirkte, wäre es schon möglich gewesen.

Ich erinnere mich aber noch an etwas anderes in diesem Zusammenhang. Es soll/könnte sich um eine Stille SMS gehandelt haben, las ich vor langer Zeit, weiß aber nicht mehr wo.
Natürlich ist dies möglich - ich persönlich glaube jedoch nicht daran, da dies Unachtsamkeit/Nachlässigkeit des/der Täter voraussetzt. In der ganzen Woche deutet aber nichts darauf hin, es geschah kein Fehler - was für mich komplett gegen Unachtsamkeit/Nachlässigkeit (z. B. a là : "Ich glaube, sie ist jetzt ruhiggestellt) spricht.

Das mit der stillen SMS habe ich auch gelesen - ich weiß auch noch, wo. Dort wurde diese Mglk. nach diversen Diskussionen so gut wie ausgeschlossen. Kann aber alles Mist sein😉
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Thema Sexual Verbrechennwurde ja auch nochmal in den Raum geworfen...
Was für mich dagegen spricht: Frauke trug die Kleidung, die sie am Tag ihres Verschwindens anhatte...
Es war in der Woche ziemlich heiss...bei solch einem Verbrechen wäre aber fraglich, dass sie überhaupt mit der Kleidung aufgefunden wurde...bzw. Sich auch keine Spuren in der Kleidung vom Täter befand...somit schliesse ich ein Sexualverbrechen fast aus...

Es werden mittlerweile solche Verbrechen aus den 80 er Jahren Anhand von DNA Spuren geklärt..warum also nicht aus dem Jahr 2006?
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

scullyX hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 23:36:47
Es werden mittlerweile solche Verbrechen aus den 80 er Jahren Anhand von DNA Spuren geklärt..warum also nicht aus dem Jahr 2006?
Angenommen man hätte DNA gefunden, ohne einen Abgleich, also einen Tatverdächtigen, hilft das jetzt auch nicht weiter.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Klugscheißer hat geschrieben:War da nicht sogar mal die Rede davon, man habe beim LKA eine neue Fallanalyse in Auftrag gegeben? Bin mir aber nicht sicher.
Wenn ja, wurden jedenfalls keine neuen Erkenntnisse bekanntgegeben.
Es wurde eine neue Aufgestellt mit einem Kommunikationswissenschaftler. Mehr kann ich dazu nicht sagen.


Vermutlich sind neue Erkenntnisse zum Fall eingedrungen, jedoch fehlen Digitale Spuren (meine Vermutung) die damals vorhanden waren in der Woche als die Telefonate mit Frauke stattfanden, mutmaßlich meinerseits sind diese aber während des Verbrechens gar nicht in diesem Fall zur Aussprache gekommen. Heute wird es wohl sehr schwer bis nicht mehr möglich sein diese Digitale Spuren zu finden, weil sie vernichtet worden sind. Akustisch wurden diese Gespräche durch Gedächtnisprotokoll (Erinnerung von 3 Personen) nachgestellt, mehr hat man leider nicht.
Was die Sätze von den Telefonaten für eine Bedeutung ergeben sollten ist bis heute ein Rätsel. Ich bin mir ziemlich sicher das es auch so bleiben wird.Was Frauke am Telefon hätte noch sagen können, was für ihre Liebsten von Bedeutung gewesen wäre (bin ich der Überzeugung), diese Möglichkeit wurde ihr schon längst vor diesen Telefonaten genommen, weil sie da bereits nicht mehr gelebt hat.
Ich habe hier deshalb schon richtige scharfe Anfeindungen erlebt, mir wurden Abarten an den Kopf geworfen.

Ich möchte hier auch niemanden ins Boot ziehen, bestimmt nicht. Ich höre mir Meinungen an und respektiere jede. Eines der beste Argumente wo ich bis heute gehört habe wo gegen diese Vermutung spricht ist, dass man kriminaltechnisch hätte analysieren können, wäre es eine "Fake Frauke" gewesen. Das ist sowas von richtig, aber da wir nun mal leider "KEINE" Aufzeichnung haben nützt das herzlich wenig.

Jeder hier verfolgt seine Theorie und oft artet es dann in Schreibstreit aus, wobei sich immer wieder wie die Schallplatte mit Kratzer nach einer Umdrehung alles wiederholen wird, dass ist schon äußerst Merkwürdig.
Wie gesagt, es langweilt mich zu erforschen, was Frauke für geheime Botschaften übermittelt haben könnte. Dafür kannte ich sie nicht und selbst ihre nächsten und die am dichtesten in ihrem Leben können sich nichts weiterführendes darunter ergreifen.
Glaubt man denn tatsächlich noch das Frauke solch ein ägyptologisches Mysterium verfasst hätte?

Es ist so vieles Möglich aber ist es Zielführend? Bis heute, NEIN.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Mittwoch, 22. Juni 2022, 06:27:46 Es wurde eine neue Aufgestellt mit einem Kommunikationswissenschaftler. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Kommunikationswissenschaftler, jetzt klingelt's, glaube mich wieder zu erinnern. Das war 2021
In dem Zusammenhang hieß es doch auch, Nieheim sei nach dieser neuesten Analyse nicht mehr zwingend der Festhalteort von Frauke.
Aber detaillierte Einzelheiten gelangten nicht an die Öffentlichkeit.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Ich will euch mal kurz von einem Erlebnis der letzten Tage berichten...

Ich war Do-So auf einem Mittelalterlager. Also nicht als Besucher, sondern habe dort gelagert, mit vielleicht 100 anderen Personen. Es war heiß, Tageshöchsttemperaturen 30-35 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Natürlich habe ich mich die allermeiste Zeit im Schatten aufgehalten, leichte Kleidung, viel (natürlich alkoholfreie) Getränke, wenig Bewegung, feuchtes Tuch auf dem Kopf. Mehrmals am Tag kalt geduscht. Die anderen dort haben es mehr oder weniger genauso gehalten.
Jedenfalls, auch wenn ich es zu keinem Zeitpunkt als "zu heiß" empfunden und mich durchweg wohl gefühlt habe, es nachts auch immer auf 22 Grad oder weniger abkühlte, war es in dieser Menge/Dauer "too much": In der Nacht, als ich schon wieder zu Hause war, bekam ich migräne-ähnlich Kopfschmerzen, Brechdurchfall, Krämpfe und anhaltende Gliederschmerzen. Wer Migräne oÄ nicht kennt - man ist innerhalb kürzester Zeit völlig ausgelaugt, kaum zu einem klaren Gedanken oder Willen mehr fähig, es geht gefühlt "die Welt unter".
Und ich war da nicht der Einzige, es hat einige erwischt, mehr oder weniger, einer hat es mW auch bis ins Krankenhaus "geschafft".
Ich hab mich da dann natürlich zum Thema Überhitzung/Hitzschlag schlauer gemacht...

Nun, um den Bogen zum Fall FL zu spannen: Im Juni 2006 war es ungewöhnlich warm, wird auch konkret für den Raum PB als "brütend warm" benannt:
Die Haushalte im fahndungsrelevanten Bereich werden in den nächsten Tagen per Postwurfsendung über die aktuelle Öffentlichkeitsfahndung informiert. Weil die fragliche Tatzeit bereits über ein halbes Jahr zurück liegt, erinnert die Polizei in dem Faltblatt an einige Ereignisse, um möglichen Zeugen eine Erinnerung zu erleichtern:
Es war Fußballweltmeisterschaft. Deutschland spielte am Dienstag, 20. Juni, dem Tag des Verschwindens von Frauke Liebs, gegen Ecuador und im Achtelfinale am Samstag, 24. Juni, gegen Schweden. Es war brütend warm. Es waren Schützenfeste in Vörden, Höxter, Brakel, Steinheim und Lüchtringen.
(Polizeibehörde PB, Quelle: https://web.archive.org/web/20120221000 ... iminalamts )

Wir wissen nichts über Fraukes Aufenthalts- bzw. Unterbringungsort. Gut möglich, dass dies zeitweise oder durchgehend ein Fahrzeug oder ein einfaches Gebäude wie Garage, Schuppen oÄ ohne jede Klimatisierung war. In dem Fall wäre eine solche Reaktion auf Überhitzung bereits nach wenigen Tagen erwartbar, und wenn die Symptome erstmal aufgetaucht sind, ist der Drops längst gelutscht. Auch lebensbedrohliche Ausmaße (Hitzschlag) sind gut möglich, ohne medizinische Versorgung (Infusionen, Medis, HK-Überwachung) siehts da schnell düster aus.

Jedenfalls, die assoziierten (mentalen) Symptome reichen neben heftigen Unwohlsein von "völlig geplättet" über "willenlose Verzweiflung" bis hin zu Desorientiertheit, eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit, Halluzination und Bewusstlosigkeit. Im Fall von Frauke käme da noch ihre unsichere/bedrohliche Lage verstärkend hinzu.

Mein Gedanke: Fraukes augenscheinlich desolater mentaler Zustand beim Telefonat am Dienstag kann durchaus durch die Symptome eines solchen Hitzeschadens bedingt gewesen sein, Karens Assoziation zu ihrem Erlebnis mit KO-Tropfen passt da gut ins Bild.
Fraukes (berechtigte) Befürchtung, nicht mehr nach Hause zu kommen, dann vielleicht eher beruhend auf ihrem Gesundheitszustand und fehlender medizinischer Versorgung anstatt auf einer "Todesdrohung" oÄ seitens des Täters. Man fühlt sich buchstäblich "sterbenselend".
Auch in Folge ihr Ableben kann hierin begründet liegen, dann also nicht irgendwelche unerwünschten Äußerungen im Telefonat als "Todesurteil" oder ein vorab eingeplanter Tötungszeitpunkt, sondern vielmehr Folge von Hitzeerschöpfung/Hitzschlag.


Das muss natürlich nicht so gewesen sein. An sich plausibel ist es allerdings, und es bezieht die Fakten zum letzten Telefonat, die damalige Wetterlage und die nicht unwahrscheinliche Möglichkeit einer nicht ausreichend wärmegeschützten Unterbringung Fraukes mit ein. Ob man das nun insgesamt für "gut möglich" oder auch nicht halten will, hängt wohl vor allem davon ab, in wieweit es zur eigenen spekulativen Gesamtschau "passt", insbesondere im Bezug auf den planend handelnden Täter, der alles zu 100% kontrolliert. ;)


Über Einwände, Ergänzungen und Feedback allgemein freue ich mich natürlich, wie immer. :D


@Klugscheißer

Ja, die Kommunikationswissenschaft... Die kann recht fokussiert drauf schauen, wer zu welchem Thema was in welcher Weise äußert und ob daran etwas auffällig ist - Voraussetzung ist natürlich das Material zum Begutachten. ;)
Stimmt, die OFA2 datiert 2021.
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

@HP1

Bin mit allem d'accord, was Du schreibst. Eine kleine Einschränkung, die Dir sicherlich auch aufgefallen ist. Das letzte Gesprächsprotokoll erscheint mir für den von Dir beschriebenen - ich nenn es mal "Dehydrierungszustand" - an manchen Stellen etwas "ambivalent": "Gib mir Karen bitte" und auch einige sonstige Formulierungen von Frauke, wie z.B. "Frag mich nicht aus" deuten auf einen durchaus wachen und aktiven selbst bestimmenden Geist hin, der nicht kurz vor dem Hitzeschlag stand.

Aber irgendwie fügt sich diese "Ambivalenz" in das gesamte Geschehen ein von der ersten SMS über die nur schwer verständliche Annahme, daß Frauke den Anruf ihres Bruders "einfach so" entgegennehmen konnte bzw. daß Frauke überhaupt telefonieren "durfte". Wobei wir beim Anruf des Bruders nicht wissen, wie lange es geklingelt hat und ob zwischen dem Entführer und Frauke in der Zeit des Klingelns eine Abstimmung über die Entscheidung der Anrufannahme erfolgt ist.

Diese, ich nenn es mal "Ambivalenz" zieht sich ja durch den ganzen Fall und man stellt sich - was Du ja auch hier mehrfach schon beleuchtet hast - immer wieder die Frage: Inwieweit war Frauke selbst- oder völlig fremdbestimmt. Ich persönlich tendiere zu der Annahme, daß Sie fast völlig fremdbestimmt war und Sie nur auf Grund ihrer recht dominanten Persönlichkeit versucht hat das Beste aus der Situation zu machen und auch um sich gegenüber dem Täter einen letzten Rest von Respekt zu verschaffen. Aber auch das selbstverständlich nur eine Annahme.
PUXYIJF

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von PUXYIJF »

@HP1
Die brutale Hitze....

hat auch zu Folge, dass man weniger Essen zu sich nimmt und an Gewicht verliert.
Die junge Frau auf meinen Bild (Schuhe) knapp zwei Wochen nach ihrem Verschwinden, ist etwas schlanker als Frauke, trägt aber vermutlich die selben Schuhe und Hosen. Die Hosen wirken etwas zu gross und abgetragen.

In einem weiteren Mordfall, der unter der Bezeichnung "Chatroom-Mörder" 2008 bekannt wurde, glaube ich das spätere Opfer Regina B. aus Marl, in einer Diskothek in Herford wiederzuerkennen. (wenn die das nicht war, fresse ich einen Besen) dazu zeitnah meine (vermutlich) Frauke Sichtung.
Der spätere Täter von Regina ist dort nicht zu sehen, aber ein anderer Herr.
Und es könnte eine Erklärung dafür geben warum sie sterben musste! Vielleicht, und das ist nur eine Vermutung meinerseits, weil sie etwas gewusst hat.
Reginas Mörder hatte sein späteres Opfer zuvor unter "Knuddeln.de" kennengelernt.

http://docplayer.org/163168129-Sehnen-u ... -netz.html
beyourselftonite

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von beyourselftonite »

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 20:18:00 ...

@Gast
Da muss Frau Liebs Monate warten, bis man ihr erlaubt, über ihren Anwalt Einsicht in einen Teil der digitalisierten Akten zu nehmen, über deren Inhalt sie nicht reden darf und dann kommt ein Petermann daher, und alle Akten stehen ihm zur Verfügung?
...
Das ist in der Tat sehr betrüblich, zeigt es doch aber wie ungeschickt alle Beteiligten in diesem Fall miteinander umgehen. Es trägt auch nichts zur Aufklärung in dem Fall weiter, sich in Interviews über die Polizei negativ zu äußern und nur einen Ermittler über den Klee zu loben, der den gordischen Knoten zerschlagen soll.

Wie ich schon sagte, es wäre ein Leichtes für Frau Liebs sich an Herrn Petermann zu wenden, der bereit wäre sich in den Mörder hineinzuversetzen. Das dürfte allemal nützlicher sein, als jede Talkshow mit reißerischem Titel aufzusuchen und die Bevölkerung um Mithilfe zu bitten oder mit Papier in Akten rumzurascheln. Der Fall ist so alt, da erinnert sich kaum mehr jemand an die Geschehnisse 2006.
Meines Erachtens fällt dieses Versäumnis einen erfahrenen Experten aufzusuchen in die gleiche Kategorie der Unbelehrbarkeit, wie die Tatsache, sich nicht rechtzeitig ein Mikrofon besorgen (vllt aus der Nachbarschaft ;) ... ) zu können, zumal sie ja bereits am 1. Tag Fraukes Verschwinden ahnte, dass da etwas Verhängnisvolles passiert sein musste, was sie schließlich dazu veranlasste, einen "teuren" Privatdetektiv aufzusuchen, nachdem man sie auf der Polizeistation nicht ernst genommen hatte.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

PUXYIJF hat geschrieben: Mittwoch, 22. Juni 2022, 15:34:30 @HP1
Die brutale Hitze....

hat auch zu Folge, dass man weniger Essen zu sich nimmt und an Gewicht verliert.
Die junge Frau auf meinen Bild (Schuhe) knapp zwei Wochen nach ihrem Verschwinden, ist etwas schlanker als Frauke, trägt aber vermutlich die selben Schuhe und Hosen. Die Hosen wirken etwas zu gross und abgetragen.

In einem weiteren Mordfall, der unter der Bezeichnung "Chatroom-Mörder" 2008 bekannt wurde, glaube ich das spätere Opfer Regina B. aus Marl, in einer Diskothek in Herford wiederzuerkennen. (wenn die das nicht war, fresse ich einen Besen) dazu zeitnah meine (vermutlich) Frauke Sichtung.
Der spätere Täter von Regina ist dort nicht zu sehen, aber ein anderer Herr.
Und es könnte eine Erklärung dafür geben warum sie sterben musste! Vielleicht, und das ist nur eine Vermutung meinerseits, weil sie etwas gewusst hat.
Reginas Mörder hatte sein späteres Opfer zuvor unter "Knuddeln.de" kennengelernt.

http://docplayer.org/163168129-Sehnen-u ... -netz.html
Sorry...aber welches bild meinst du? Ein Bild aus einer Diskothek... Und das?T Shirt war ein anderes?

Denn nach 2 Wochen, kann ich mir nicht vorstellen, das Frauke immer noch in dem selben Shirt herum rannte...ausser es wurde gewaschen usw.
Obwohl Fraukes Schuhe(weisse Adidas Sneakers) und Hose (Jeans) nicht besonders auffällig waren ...
Wenn sie eine Diskothek besuchte? Hat man ihr aufhedenfall alles bezahlen müssen.... Zumindest hatte sie kaum noch Bargeld...und nach dem 20.6. keines bei einer?Bank abgehoben....( es sei denn, dass wird von der Polizei verschwiegen)...

Aber?solche Fotos in Discos....werden doch mit dem Wissen der Person gemacht...( oder war Frauke im Hintergrund?)
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Klugscheißer hat geschrieben: Mittwoch, 22. Juni 2022, 02:05:13 Angenommen man hätte DNA gefunden, ohne einen Abgleich, also einen Tatverdächtigen, hilft das jetzt auch nicht weiter.
Mag sein....dann hätte er sich nach Frauke aber nichts mehr zu Schulden kommen lassen...zumindest bis heute... ( spricht für mich zumindest nicht für einen psychisch abnormen Täter.. Sexualverbrecher oä.)
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Gast hat geschrieben: Dienstag, 21. Juni 2022, 22:48:57 Ich halte es auch z.B. nach wie vor theoretisch für möglich, daß die Initiative für die Anrufe originär von Frauke stammen könnte. Sie könnte damit dem Täter beweisen haben wollen, daß man sich auf sie verlassen kann / ihr vertrauen kann und er, nachdem er sie frei lässt, nichts von ihr zu befürchten hat.


Rein intuitiv hören sich die Gespräche für mich - jedenfalls nachdem was bekannt ist - nicht nach einer verzweifelten Geisel an. Sondern nach jemand, der zum Entführer eine gewisse Vertrauensbasis hat. Aber ich kann da natürlich völlig falsch liegen.
Ok ...was ich nicht verstehe...warum kündigt sie fast täglich an nach Hause zu kommen? Hatte sie das wirklich vor...? ( Hat der Täter ihr das Versprichen?)

Was bringt diese Äusserung dem Täter...ich meine welche Vertrauensbasis schafft Frauke damit gegenüber dem Täter?

Aber es ergibt ja auch wenig Sinn...wenn der Täter sagt, ich lasse dich Anrufen... Sag du kommst heute nach Hause...
Aber dann lässt er sie doch nicht... Fährt mit ihr wieder zu sich oder in ein Versteck.
Und am nächsten Tag das gleiche Wieder...
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