Klugscheißer hat geschrieben: ↑Sonntag, 26. Juni 2022, 10:03:42
Vielleicht hat ja jemand Antworten auf meine Fragen, auch wenn die möglicherweise schon mal beantwortet wurden.
Wie kommt Frauke eigentlich zu der Frage, ob ihre Eltern noch zu Besuch sein könnten?
Woher wusste sie, dass Chris ihre Eltern an diesem Tag zum Essen eingeladen hatte?
War das eine Gegeneinladung für das gemeinsame Essen in Paderborn eine Woche zuvor?
Wäre es nur darum gegangen, sich über das Verschwinden von Frauke auszutauschen, dann hätte es sich einfacher dargestellt, das Treffen am Wochenende in Lübbecke abzuhalten, hätte es für keinen größere Anfahrtswege bedeutet.
Über die Frage, warum die Eltern so zeitig aufgebrochen sind, haben wir schon oftmals gerätselt. Wenigstens die Mutter, die Schulferien hatten soeben begonnen, hätte doch noch abwarten können.
Entsprechend dem Gesprächsprotokoll ist Fraukes Frage, ob die Eltern auch da seien, eine direkte Reaktion auf Chris´ Äußerung, dass Karen auch da sei. In meinen Augen ist ihr Gedanke und Frage da nur naheliegend. Interessant wäre nur, wenn sie ein
Wissen um die (vorherige) Anwesenheit der Eltern implizit gezeigt hätte,
ohne dass das zuvor geäußert worden wäre. War aber nicht so.
Also auch keine naheliegende Spekulation, sie hätte um die Essenseinladung gewusst oder so.
Ob an einem Zusammentreffen am Dienstag Abend etwas ungewöhnlich sein könnte, wo doch der Sonntag zwei Tage zuvor vielleicht aus kleinen praktischen Gründen besser geeignet gewesen wäre? Nun, offenbar konnten sich die Beteiligten am Dienstag Abend Zeit nehmen und haben sich da getroffen. Wir wissen davon, weil im Kontext "Abend des letzten Anrufs" davon berichtet wurde. Wann sich wer von den Angehörigen im Verlauf der Woche ausgetauscht und auch getroffen hat, wann wer individuell "Zeit hatte" oder aber von den Anforderungen seines Alltags in Beschlag war, wissen wir dagegen im Einzelnen nicht.
Hier etwas in Richtung "Treffen am Dienstag/Werktag ungewöhnlich, deshalb vielleicht einem geheimen Plan von irgendwem folgend" oder so zu denken, erschließt sich mir im Moment nicht.
Es wird wohl die Entscheidung der Eltern gewesen sein, wann sie aufbrechen. Ich meine, Chris wird sie nicht rausgeworfen haben oder so.
Wenn man versucht, sich in die Situation hineinzuversetzen, kommen natürlich Fragen auf, ob man selbst nicht länger geblieben wäre oder so. Und wenn man dabei sein Wissen um den tatsächlichen späteren, letzten Anruf implizit mit einbezieht, wirds zum Denkfehler.
Aber wenn man von einer Entscheidung der Eltern zum Aufbruch ausgeht, müsste man denen schon untergründige Motive unterstellen, um hier mehr als "war halt so" ableiten zu können, oder nicht?
Ich habe schon im Zusammenhang mit mehreren verschiedenen hypothetischen Szenarien die Vermutung gehört, man habe mit dem Anruf gewartet, bis die Eltern weg waren. Also dann ein Beobachten der Wohnung, oder eine Tatbeteiligung mindestens einer der Anwesenden annehmend.
Das wäre natürlich grundsätzlich möglich, d.h. man kann nicht sagen, es sei nicht so gewesen. Nur, irgendeine Evidenz, so dass man das als Vermutung aufstellen und daraus dann irgendwelche "wahrscheinlichen" Annahmen ableiten könnte, sehe ich da nicht.
Das ist wie "Frauke könnte auch als Beifahrerin auf einem Motorrad (statt PKW) nach Nieheim gelangt sein, es war schließlich warmes, trockenes Motorradwetter - also suchen wir jetzt einen Motorradfahrer".