MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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z3001x
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

HP1 hat geschrieben: Dienstag, 28. Juni 2022, 12:17:21 Nachvollziehbar, aber das hat ja keinerlei Relevanz für irgendeine Fragestellung, oder?
Interessant nur, dass dort im TaxiBlog weder nach Lindas Hörensagen-Äußerung noch ein Jahr später nach beautifuls Ergänzung irgendjemand auch nur im Ansatz darauf reagiert hat - keine Bestätigung, kein Nachfragen, nichts. Wurde mMn als das Blabla ignoriert, das es mutmaßlich war.
In einem Chat/Forum des Lübbecker Wittekind-Gymnasiums (an dem Frau Liebs bis 2002 Lehrerin war, Frauke und Karen aber nicht Abi machten) gab es ja mal, im August 2003, inmitten der Sommerferien, diese Frage, ob einer wüsste, was gerade mit Frauke Liebs los wäre. Wurde allerdings nicht groß drauf eingegangen, außer dass ein zweiter gefragt hat: "Wieso was soll mit der los sein?". Da war Frauke 18.
Allerdings passt dieser Hinweis zu dem Eingeständnis "beautifuls" gegenüber "linda" im Taxiblog, dass Frauke in der Tat schon mal "weg" war (was Linda ja behauptet hatte) und laut "beautiful" irgendjemand Relevantes nicht Bescheid wusste, wo sie (und mind eine weitere Person) sich damals befanden, und dass es aber auch Eingeweihte gab die wussten, mit wem sie weg war und warum.
Man kann es sich zumindest so zusammenfügen, dass das erste Verschwinden von Frauke, dass "beautiful" einräumt/bestätigt (und die ist ja unbestritten, bzw rel sicher, eine echte Bekannte aus Fraukes Lübbecker Clique, zu der auch Chris und sein Bruder gehörten) 2003 Anfang August stattfand und dass die Personen, die nicht wusste, was mit ihr ist, ihre Eltern waren und dass das auch der Grund ist, warum Frau Liebs 3 Jahre später so extrem schnell auf die Wache ging, als sie sich in derselben Situation wiederfand: weil es wieder passiert war.
Von einem der Typen, der in dem Lübbecker "Abi Forum" 2003 auf das Thema "Weiß einer, was mit Frauke los ist?" einging, kann man im Thread auf seinen echten Namen schließen. Vll sollte man da, bei ihm, einfach mal anknüpfen, um die Frage zu klären, was es mit diesem nebulösen ersten Verschwinden auf sich hat.
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Nur wenn jemand fragt, was mit einer Person los ist, muss das doch nicht heißen, dass sie verschwunden ist. Das kann alles Mögliche bedeuten. Auch, dass sie nur extrem zickig gewesen sein könnte oder keinen Kontakt zu Freunden halten wollte, weil sie den Kopf mit anderen Dingen vollhatte usw. Solange es keine verlässliche Informationen gibt, dass Frauke schon einmal verschwunden war, ohne dass jemand wusste, wo sie war, halte ich das für ein Gerücht. Gerade wenn sie schon einmal fort gewesen wäre, hätten die Eltern sicherlich gewartet, bis sie zur Polizei gegangen wären.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Gast hat geschrieben: Dienstag, 28. Juni 2022, 23:22:22 Scheint so als hätte da jemand seine "Hausaufgaben" nur sehr oberflächlich und notdürftig erledigt. Was im übrigen bedauerlicherweise aber auch in anderen Postings und Analysen von Dir, hier mi einer gewissen Regelmäßigkeit zu Tage tritt.
Danke für die (absolut zutreffende) Kritik. Werde versuchen, mich zu bessern. ;)


@z3001x
Den Chat von 2003 kenne ich nicht. So wie von dir dargestellt, könnte die Frage, was gerade mit Frauke los sei, sich auf alles Mögliche beziehen, wie @Agatha Christie sagt - aber eben auch auf eine unangekündigte Abwesenheit, bei der nur wenige "Bescheid" wussten.


Wenn man sich mal Lindas Beitrag vom 14.9.2006 insgesamt anschaut -

"Hört sich jetzt vielleicht gemein an, aber ich glaube das alles nicht so wirklich. Kenne sie zwar nur flüchtig, aber mir kam zu Ohren, dass sie ein Mensch ist, der viel Aufmerksamkeit braucht und das sie vor einiger Zeit schon einmal verschwunden war. Ca 4-5 Wochen waren es damals. Das alles hatte sie bewusst gemacht. Gemeldet hatte sie sich natürlich auch bei niemandem.
Ich denke ab diesem Punkt verliert das angeblich schreckliche oder gewaltsame Verbrechen an Glaubwürdigkeit.
Sie hat ihrer Familie und ihren Bekannten schonmal sowas angetan, warum dann kein zweites mal?!
Als ich davon erfahren habe war ich echt enttäuscht.
Alles klang so ernst und dramatisch und plötzlich erfährt man die Situation ist der Familie nicht unbekannt.
Allein die Tatsache, dass die Eltern sehr viel Geld haben, aber “nur” 5000€ Belohnung für ihr eigenes Kind aussetzen gibt mir schon zu denken. Immerhin ist es ein Menschenleben...
Habe mich mit dem Fall ausgiebig befasst, war selbst zu Aussagen bei der Polizei und denke das alles ist ein riesen Fake! Hoffe natürlich ich irre mich. Diese Informationen das sie schonmal für längere Zeit weg gewesen ist, wurden wie es scheint nicht preis gegeben.
Denke aber es wurde so viel gesagt, wild spekuliert und sowas sollte man dann auch niemandem vorenthalten."


Frauke ein Mensch, "der viel Aufmerksamkeit braucht", "hat das schonmal gemacht, sich natürlich bei niemandem gemeldet", "hat das Familie und Bekannten schonmal angetan", "ich (Linda) war echt enttäuscht". Und der thematische Kernsatz, ihre persönliche "Schlussfolgerung": "ab diesem Punkt verliert das angeblich schreckliche oder gewaltsame Verbrechen an Glaubwürdigkeit."
Das ist Infragestellen und Dagegenschießen gegen die allgemeine Besorgnis mit deutlich geringschätzigen Äußerungen, und das, obwohl sie Frauke nur flüchtig kennen und von einem früheren Verschwinden nur gehört haben will (auch dass sie "viel Aufmerksamkeit brauche" nur dem Hörensagen nach). Das ist Trolling vom Allerfeinsten, Lästermaul-Stil durch und durch.
Was ich hier sehe ist jemand, der gewollt die allgemein gezeigte Anteilnahme und wertschätzende Besorgnis um Frauke torpediert. Also abgesehen vom Inhalt insbesondere auch in Darstellung/Wortwahl gewollt. Die Motivation, hier einen stinkenden Haufen abzusetzen, ist offensichtlich, die Glaubwürdigkeit dementsprechend völlig optional. Da ist ihr Aufhänger "kenne sie nur flüchtig, mir ist aber zu Ohren gekommen..." in puncto Glaubwürdigkeit keinen Cent wert, meine ich. Vielmehr genau das, was ein Troll (genau so, "habe gehört, dass...") in den Raum stellen würde, um seinen Scheiß abzusondern.
Der Seitenhieb auf die Eltern mit "nur 5k€ Belohnung", um denen eine "Mitwisserschaft" bzgl. ihrer eigenen "brisanten Information" nachzusagen, so die eigene Behauptung vermeintlich stützend, das musste natürlich auch sein... genau so geht Lästern, genau so geht üble Nachrede.

Sie behauptet, bei der Polizei ausgesagt zu haben. In dem Fall dürfte dem (Quelle ihres "nach Hörensagen") wohl nachgegangen und die Angehörigen zu einem etwaigen früheren Verschwinden konkret befragt worden sein.

"(ich) denke das alles ist ein riesen Fake! Hoffe natürlich ich irre mich." - Sagt sie da, sie hofft, dass doch etwas Schlimmes passiert sei? Kurios...

In meinen Augen: Es ist nicht so, dass "Frauke viel Aufmerksamkeit braucht", wie Linda gehört haben will, sondern dass Frauke de facto viel (positive) Aufmerksamkeit bekommt und ihr (Linda) das nicht schmeckt. Möglicherweise eine dementsprechend verräterische Aussage von Linda, zumal sie diese Behauptung als Allererstes (prominent) äußert, diese inhaltlich dabei überhaupt nicht mit den weiteren Äußerungen korreliert (außer, sie will unterstellen, Frauke sei um der entstandenen Aufmerksamkeit willen verschwunden, aber so einen Stuss würde nichtmal eine Linda explizit verzapfen, da wäre ihr Scheiße-Labern zu offensichtlich).
gastmann

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von gastmann »

...der User Erik brachte doch am 17.08.06 den Stein ins Rollen, als er die "Aussteiger" thematisierte. Lange vor Lindas Beitrag!

Zuvor hatte sich der User "beautyful" nicht mehr an der Diskussion beteilig. Es gab da persönliche Fragen an
Ihn, u. a. warum er die Ploizei und Pressearbeit nicht würdigte. Damit war der Weg frei für die Anhänger einer Gegentheorie.

Mit dem Posting von Linda, wurde das Thema "Auszeit nehmen" dann mit schwammigen Informationen und persönlicher Stellungnahme zum Höhepunkt gebracht.

Dannach flauten die Beiträge zu dieser Gegentheorie wieder ab.
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Ja, der "Erik" stellt da die "Aussteiger"-Möglichkeit in den Raum, ohne Bezug zu bekannten Details (Ermittlung) oder persönlichen Informationen zu Frauke, eben völlig allgemein.
Ein guter Stichwortgeber für eine phantasievolle Linda jedenfalls, gut gesehen.
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

HP1 hat geschrieben: Dienstag, 28. Juni 2022, 08:52:10 Ich nehme mal stark an, dieses "erste Verschwinden" hat nie tatsächlich stattgefunden oder war so gelagert, dass sich kein sinnhafter Zusammenhang zu ihrem Verschwinden 2006 herstellen lässt.
Ich halte es sogar für eher wahrscheinlich, dass es da tatsächlich in der Vergangenheit mal ein ausbrechen Fraukes aus dem Familienbund gegeben hat. Vieles spricht für mich jedenfalls dafür und auch diverse Aussagen der Mutter könnten und können in diese Richtung gedeutet werden.

Allerdings wäre dies einer ganz anderen Situation geschuldet und meinem Verständnis nach einem Familiären „Kampf“ bezüglich der Selbstbestimmung Fraukes über Ihr Leben und weiterem Werdegang geschuldet. Kurz vor oder nach Ihrem 18 Geburtstag. Also nichts was mit Ihrer späteren Entführung und Mord in Verbindung steht oder zu bringen wäre.

Sofern es ein vorheriges Verschwinden überhaupt gab und ich mit meiner Vermutung richtig liege.
HP1 hat geschrieben: Dienstag, 28. Juni 2022, 08:52:10 Was die Verabredung zum Pub-Besuch angeht:
Es gibt die ältere Darstellung, Isabella und Frauke hätten das am Montag verabredet. Es gibt die Darstellung von Niels, er und Frauke hätten bereits am Sonntag davon gesprochen. Und es gibt die Äußerung Isabellas 2015, sie habe Frauke vor dem Spiel (als Frauke noch mit Chris+Mutter beim Essen waren) die SMS geschrieben: "Wir sitzen jetzt im Pub. Gute Sicht auf die Leinwand. Komm gerne vorbei.". Die klingt in dem Wortlaut eigentlich wie eine spontane Aufforderung ohne vorherige (feste) Verabredung. Das beißt sich allerdings völlig mit ihrer späteren Äußerungen, man habe vorher vereinbart rot-weiß (Englandfarben) zu tragen.
Es war übrigens nicht der Montag an dem Isabella die spontane Idee mit dem Pub Besuch und der passenden Kleiderwahl ( noch in der Schwesternschule ) hatte, sondern der Dienstag; also am selbem Tag an dem Frauke von der Bildfläche verschwand

Die Restaurants-SMS finde ich ( nicht nur im Wording ) ebenfalls höchst interessant und absolut diskussionswürdig.

HP1 hat geschrieben: Dienstag, 28. Juni 2022, 08:52:10 Um die DiskrepanzNiels/Sonntag und Isabella/Montag möglicherweise aufzulösen: Die Idee könnte schon älter sein, wirklich "verabredet" wurde es dann später. Da müssen zwei Personen auch nicht unbedingt immer die gleiche Wahrnehmung dazu haben, ob das nun eine Idee/Möglichkeit oder schon eine Verabredung/Plan ist.
Man hat die Idee, vielleicht am Samstag, Frauke fragt Niels am Sonntag, ob er auch kommen würde, am Montag wird das Treffen zwischen Isabella und Frauke fest ausgemacht (und von ihr später so dargestellt).
Wie gesagt es war nicht der Montag, sondern der Dienstag laut Isabella Aussage.

Deine weiteren eher relativierender Natur entspringenden Ausführungen und mögliche Annahmen passen für mich da auch nicht so recht ins Gesamtbild. Und sind für mich auch im Bezug auf unterschiedliche Wahrnehmungen auch keinesfalls plausibel.

Ich frage mich z.B. auch warum Niels zwar neuerdings und erstmalig in der SternCrime Doku angibt das Treffen im Pub schon am Sonntag nach dem Picknick mit Frauke verabredet zu haben. Jedoch dieses Treffen dann mit der Begründung „absagt“, weil er Spätschicht hatte und es ihm dann doch zu spät gewesen sei. Nicht nur der Umstand, dass er ja auch schon am Sonntag von seiner Spätschicht in der kommenden Woche wusste, sondern auch das er alternativ dann dennoch so fit war, Geld abhob und stattdessen mit seinem Arbeitskollegen Andy zum Billard spielen gefahren ist! Das beißt sich in der Argumentation meiner Meinung nach doch erheblich.

Mal ganz abgesehen von der nun nach 16 Jahren plötzlich aufgetretenen Diskrepanz, wie und wann es nun tatsächlich zu der Idee mit dem Pub Besuch gekommen ist.

Wobei die Frage, wer da nun von beiden bezüglich des Pub Besuchs „flunkert ?“ und dem warum, mich ebenso interessieren würde.

@z3001x
Was verstehst Du unter Aggro ? Habe in meinen Zeilen an einen Gastschreiber, selbigen doch nicht mit Prügel gedroht! Sondern lediglich zum Ausdruck gebracht, dass ich ihn anhand seiner Beiträge so langsam für einen Troll halte.

Ok, der gut gemeinte Rat sich doch mal Hilfe zu besorgen und sich auf seinen Geisteszustand hin untersuchen zu lassen, war vielleicht nicht die nette Art. Aber doch schon noch sehr weit entfernt von Aggro, wie ich meine.

Oder zeugt es Deiner Meinung nach etwa wirklich von Intelligenz und kriminalistischen Spürsinn, wenn ein Gastschreiber hier absolut abstruse Überlegungen äußert und Frauke zu möglichen Verfasserin im Taxi-Blog macht ?

Wenn dass kein absoluter Schwachsinn ist und nicht auch als solches benannt und adressiert werden darf, dann füge ich mich natürlich in Zukunft dem Anspruch der Netiquette auch Trollen gegenüber ;)
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Gast

Ob "wahrscheinlich", "möglich" oder wie auch immer - dass Frauke "ihren eigenen Kopf hatte" (O-Ton Frau Liebs) und es den einen oder anderen Punkt in ihren Äußerungen über Frauke gibt, wo, sagen wir mal, "wohlwollende Kritik" durchscheint, ist soweit offensichtlich. Ob das in der Vergangenheit mal bis zu einem "Abhauen/Verschwinden" eskaliert ist, kann man hier mit den vorliegenden Infos beim besten Willen nicht sagen. Möglich, oder auch nicht.

Aber wie gesagt, ganz wie du selbst meinst, wenn es so einen Vorfall gegeben hat, besteht da wohl keine Verbindung zu ihrem Verschwinden 2006.

Danke für die Korrektur, dass die Pub-Verabredung laut Isabella nicht Montag, sondern Dienstag (in der Schule, vormittags) war.
Ihre Restaurant-SMS finde ich ebenfalls merkwürdig, sehe da aber (noch) keine irgendwie relevante Deutung. Bis dahin (für mich), manche Leute sagen/schreiben halt manchmal komisches Zeug...

Man könnte natürlich weiter versuchen, die Diskrepanz bzgl. Zeitpunkt der Verabredung plausibel zu erklären. Ein Niels, der 15 Jahre später die Frage, ob er auch in den Pub kommt, längst in sein Erinnerungsbild vom Picknick mit Frauke integriert hat, oder eine Isabella, die nicht mehr auf dem Schirm hatte, dass man schon ein paar Tage zuvor davon als Möglichkeit gesprochen hatte. Dass es jedenfalls am Dienstag in der Schule (nochmal) besprochen wurde, ist klar, warum sollte Isabellas Hirn da kein "wir haben es am Dienstag ausgemacht" draus machen?
Aber ich möchte da mal andersherum fragen: Aus welchem Grund sollten die Beteiligten, außer aus ungenauer Erinnerung, hier unterschiedliche Angaben machen? Selbst wenn man hier eine Tatbeteiligung annehmen würde (was ich explizit nicht tue, also keine "verbotene" Verdächtigung), wieso sollte ein "Flunkern" über den Verabredungszeitpunkt irgendwie von Nutzen sein, oder sonstwie begründet?
Ich sehe hier offensichtliche fehlerhafte Detailangaben, im Fall von Niels 15 Jahre später, jedoch keinen Ansatz, warum das bedeutsam sein könnte. Ideen dazu?
Die 2015-Doku in Textform, wo Niels erstmalig(?) auftritt, ist eine recht zügige Darstellung des Ablaufs, indem im Wechsel die verschiedenen Personen jeweils eher kurz zu Wort kommen, ihr Gesagtes teils direkter Anschluss/Ergänzung zum jeweiligen Vorredner sind.
Es ist ja nicht so, dass da alle in einer Runde saßen und gemeinsam erzählt hätten, die Doku dann ein Protokoll davon wäre. Das ist vielmehr eine aus Interview-Stücken redaktionell komponierte Story.
Ein Redebeitrag von Niels wie in der 2021 Video-Doku hätte da überhaupt nicht reingepasst. Von daher finde ich Fragen wie "warum erzählt er erst jetzt davon?" etwas konstruiert. Auch Chris, Frau Liebs, Karen und Isabella berichten 2021 ja weit mehr, als 2015 abgedruckt wurde - da fragt ja auch keiner nach dem "warum". ;)

Warum wollte Niels lieber mit Andy Billard spielen gehen als noch in den Pub kommen? "Es war ihm zu spät" vielleicht die freundliche Umschreibung von "Frauke wäre wohl eh nicht mehr lange geblieben, hätte sich nicht gelohnt"? Ich weiß, der SMS-Chat war wohl erst nach der Arbeit, als er schon mit Andy losgefahren war (ich meine, Niels berichtet das so). Aber dass Frauke werktags/vor einem Schultag nicht allzu lange machen würde, war vielleicht vorher schon klar oder zumindest anzunehmen, vielleicht von ihr am Sonntag beim Thema geäußert.
Wie auch immer, ich finde seine Entscheidung für Billiard und gegen Pub mit geäußerter oberflächlicher Begründung nicht wirklich bemerkenswert. Oder gibts da weitere Aspekte, die ich nicht auf dem Schirm habe?
Fähtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fähtenleser »

Gast hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 11:29:07 Ich halte es sogar für eher wahrscheinlich, dass es da tatsächlich in der Vergangenheit mal ein ausbrechen Fraukes aus dem Familienbund gegeben hat. Vieles spricht für mich jedenfalls dafür und auch diverse Aussagen der Mutter könnten und können in diese Richtung gedeutet werden.
Hi Gast ( 29.juni 2022 11:29:03 ), dein "vieles spricht dafür und auch div. Aussagen......" finde ich hochinteressant.

Bist du vielleicht mal so nett und freundlich und konkretisierst dein "vieles spricht dafür ......"

Welche Aussagen der Mutter meinst du ?

Was spricht dafür ?

Bitte kläre uns User auf !!

Danke.
scullyX
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Mit 18 war Frauke ca. 2 Jahre lang mit Chris zusammen...also müsste er ja auch von so einen Ausbrechen gewusst haben oder sogar mit ihr zusammen verschwunden sein??
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z3001x
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Agatha Christie hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 00:26:39 Nur wenn jemand fragt, was mit einer Person los ist, muss das doch nicht heißen, dass sie verschwunden ist. Das kann alles Mögliche bedeuten. Auch, dass sie nur extrem zickig gewesen sein könnte oder keinen Kontakt zu Freunden halten wollte, weil sie den Kopf mit anderen Dingen vollhatte usw. Solange es keine verlässliche Informationen gibt, dass Frauke schon einmal verschwunden war, ohne dass jemand wusste, wo sie war, halte ich das für ein Gerücht. Gerade wenn sie schon einmal fort gewesen wäre, hätten die Eltern sicherlich gewartet, bis sie zur Polizei gegangen wären.
Also die Frage in dem Forum Lübbecker Gymnasiasten/Abiturienten, die sicher alle die Familie Liebs kannten, weil Muttern Oberstudiendirektorin und Vize-Bgm in Lübbecke war, war konkret:"Hey Leute! Wer weiß was von Frauke Liebs?" (Ohne irgendeinen Kontext)
Wirkt schon tendenziell so, als sei plötzlich der Infostrom zu Frauke abgebrochen und Leute, die sonst meistens wussten, was sie gerade macht, nichts von ihr wussten. Eben so, wie sich Leute äußern, wenn sie plötzlich merken, dass von einer bestimmten Person schon seit einiger Zeit jede Info fehlt. Sie also vermisst wird.
Wirkt nicht, als ob sie komisch unterwegs wäre und man sich über ihr Verhalten wundern würde - das drückt man anders aus.
Für sich genommen müsst man nicht unbedingt viel Kaffesatzlesen auf Basis dieses einen kleinen Chatbeitags veranstalten. Aber zusammen mit der Aussage ihrer Lübbecker Freundin NP aka beautiful...:
beautiful, im taxi-blog, 19. August 2007 um 15:08 hat geschrieben:und auf das damalige verschwinden von frauke wo angeblich keiner wusste wo sie war zurück zu kommen, sie ist nicht verschwunden ohne jemanden etwas zu sagen das stimmt absolut nicht sie hatte ihre gründe dafür, und es wussten leute wo sie waren, also bitte nicht solche kommentare, wenn ihr sie nicht kennt, ihr habt absolut keinen grund soetwas zu sagen.
https://web.archive.org/web/20160825134 ... ment-85481

ergibt sich schon das klare Bild, dass Frauke
  • in der Tat irgendwann mal vorher verschwunden war
  • sich damals bewusst verabsentiert hat, auf ihren eigenen Entschluss hin ("sie hatte ihre gründe"), nicht aus Abenteuerlust spontan irgendwo mit, und vergessen sich abzumelden.
  • nicht alleine weg war, also in begeleitung ("es wussten leute wo sie waren"
    (Plural)
  • Anders als 2006 gab es Eingeweihte ("es wussten leute wo sie waren")
Und wenn man es so einschätzt, heißt das im Umkehrschluss, dass wenn Frauke irgendwann vor 2006 schon mal "weg" war, dass es jedenfalls gut zu dem Sommer 2003 und der besagten Äußerung passt, viel weiter früher kann's nicht gewesen sein. Dann wäre sie zu jung. Hochsommer/Ferien passt auch.
Es passt auch zu der Vermutung, die Chris, Karen, Ingrid Liebs, SD unabhängig voneinander äußerten, nämlich dass die Person, die ihren Tod verantwortet und die sie die 1 Woche "begleitete" bzw. gewaltsam festhielt, ihr bekannt gewesen sein könnte.
HP1 hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 06:49:23 @z3001x
Den Chat von 2003 kenne ich nicht. So wie von dir dargestellt, könnte die Frage, was gerade mit Frauke los sei, sich auf alles Mögliche beziehen, wie @Agatha Christie sagt - aber eben auch auf eine unangekündigte Abwesenheit, bei der nur wenige "Bescheid" wussten.

Wenn man sich mal Lindas Beitrag vom 14.9.2006 insgesamt anschaut -

"Hört sich jetzt vielleicht gemein an, aber ich glaube das alles nicht so wirklich. Kenne sie zwar nur flüchtig, aber mir kam zu Ohren, dass sie ein Mensch ist, der viel Aufmerksamkeit braucht und das sie vor einiger Zeit schon einmal verschwunden war. Ca 4-5 Wochen waren es damals. Das alles hatte sie bewusst gemacht. Gemeldet hatte sie sich natürlich auch bei niemandem...."
Linda Beitrag ist für mich nur insofern interessant, als eben von Frauke tatsächlichem Umfeld (beautiful ist für mich sicher NP und es ist ebenso sicher, dass sie Frauke halbwegs gut kannte, als sie noch in L lebte) einige ihrer Ausführung bestätigt wurde, allerdings weniger herabwürdigend dargestellt als bei Linda. Sie scheint Gerüchte aufgeschnappt zu haben, die einen wahren Kern hatten und hat viel Miesmacherei dazugefügt. Halt der Stoff aus dem Getratsche gestrickt wird. Wer die Person "linda" tatsächlich war, halt ich für unwichtig. Vermutlich jemand der über 3 Ecken mit Fraukes Lbbk-Clique zu tun hatte. Niemand, der was Wichtiges weiß.

Allerdings versteh ich bis heute nicht, warum diese Sache mit dem mutmaßlichen vorherigen Verschwinden von vielen runter gespielt wird. Das ist doch per se relevant in einem Vermisstenfall.
Dass es nicht offiziell ist, sagt was? Die Polizei hält 99,6% ihrer Erkenntnisse zurück. Bei den 0,4%, die sie kundtun, stimmt ein Teil idR nicht. Bei FL zB "Frauke hatte keinen Bezug zum Raum Nieheim".
Ob ich beautiful oder irgendeine andere Person, die von sich behauptet, Frauke zu kennen, sympathisch finde, ist mMn irrelevant, es ist auch nicht von Belang, ob sie manchmal dummes Zeugs quatscht. Was zählt ist, ob die Aussagen, die eine Spur sein könnten, authentisch und zutreffend sind.
Und beautifuls ganze Ausführung über Fraukes vorheriges Verschwinden können eigentlich nur authentisch sein, weil sie viel zu viele rechtfertigende Details enthalten, wie man sie in Schaumschlägerstories nicht antrifft.
Wenn sie sich wichtig machen wollte, hätte sie mehr ausgeschmückt, was damals angeblich tatsächlich war; um sich als Wissende zu inszenieren. Wenn sie Frauke einfach nur hätte schützen wollen, hätte sie die ganze Angelegenheit einfach nur als BS bezeichnen müssen, an dem nichts dran ist.
Sie geht aber auf einige Details ein, und erklärt sie, rechtfertigt sie, obwohl sie nicht müsste. Der einzige Sinn, den ich darin erkenne, ist, dass sie Frauke wirklich aus Empörung nicht in diesem schlechten Licht dargestellt wissen will, aber auch nicht lügen will. Ergo authentisch schreibt.
Darüberhinaus sind auch anderer ihrer Ausführungen nachweislich richtig, zB die über die Hausdurchsuchung bei ihr und ihrem Freund selbst die über andere quellen bestätigt wird.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

scullyX hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 21:54:16 Mit 18 war Frauke ca. 2 Jahre lang mit Chris zusammen...also müsste er ja auch von so einen Ausbrechen gewusst haben oder sogar mit ihr zusammen verschwunden sein??
Oder mit einem anderen. Soll auch vorkommen. Ob er, wenn es so gewesen sein sollte, was davon weiß, weiß er schon. Aber wir eher nicht. Chris weiß sicher eine ganze Menge Details über Frauke und auch die Ermittlungen, die hier niemand weiß und die er aber nicht erzählen wird. Nicht, weil er verdächtig wäre. Sondern weil er den Fall und das Opfer eben aus 1. Hand kennt.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Mit einem anderen ? Also laut Chris im Interview(weiss jetzt gar nicht mehr welches Video, aber. Sicher hier online denke eh Sterne Crime Nov)
Er war 18 und sie 16 als sie zusammen kamen und sie waren für 5 Jahre ein Paar...
Ob sie während der Beziehung andere "Affären" hatten...wer weiss ja..
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beyourselftonite

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von beyourselftonite »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 22:21:48 ...
  • nicht alleine weg war, also in begeleitung ("es wussten leute wo sie waren"
    (Plural)
  • Anders als 2006 gab es Eingeweihte ("es wussten leute wo sie waren")
...
Sieht mir aber eher nach einem Rechtschreibfehler aus, wenn ich das mal anmerken darf.
z3001x
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

beyourselftonite hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 23:28:52 Sieht mir aber eher nach einem Rechtschreibfehler aus, wenn ich das mal anmerken darf.
Aber warum denkst du, dass es ein Rechtschreibefehler ist?
Ist es wahrscheinlich, dass sie alleine war, von der Persönlichkeit her?
beyourselftonite

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von beyourselftonite »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 23:56:34 Aber warum denkst du, dass es ein Rechtschreibefehler ist?
Ist es wahrscheinlich, dass sie alleine war, von der Persönlichkeit her?
Ich denke einfach, dass im Text eh viele Rechtschreibfehler sind und da es um Frauke ging, eine andere Person benannt worden wäre.

Ich weiß auch nichts über die Intentionen von der Schreiberin, womit ich nicht in Abrede stellen will, dass sie etwas über Frauke weiß, aber dafür müsste sich die Person öffentlich machen und ihre Aussage zum Verschwinden in der Vergangenheit müsste von den Angehörigen bestätigt werden.

Wenn du mich zur Persönlichkeit Fraukes befragst, so würde ich sie vom Typ her als jemand einschätzen, der schwer alleine sein kann. Aber bitte, ich kenne nur das Zeug, das wir alle in den Dokus aufgesogen haben, und was die Mutter, Chris und Karen über sie aussagten. Isabella und Niels lasse ich mal außen vor.
gastmann

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von gastmann »

...Ich vermute die Frauke hatte einen starken Bewegungsdrang. In Filmsequenzen aus ihrer Kindheit sieht man sie mit ihrer Schwester herumrennen. Ruhig vor der Kamera stehen sieht man sie eher nicht. Stillsitzen wäre dann nicht ihr Ding. Disco, Autofahren, Feste, Partys feiern, durch die Einkaufszone ziehen und Geld ausgeben bis keines mehr im Geldbeutel ist, das ginge (wirbelwindiges Verhalten), aber lange am Tisch sitzen eher nicht, nur bei einem interessanten Gesprächspartner.
Ein Grund dafür weshalb sie Im Pub dauernd gähnte und sich zeitig verabschiedete, könnte auch darin liegen, dass ihr schnell langweilig wurde. Organisationsdefizite sind auch erkennbar. Geht nicht mit vollem Akku aus dem Haus. Etwas Geld hat sie noch um Ihre Rechnung im Pub zu bezahlen, viel bleibt anscheinend nicht übrig.
Die Linda im Taxiblog beschrieb sie als jemand der Aufmerksamkeit sucht. Auch wenn sie Frauke nur flüchtig kannte, und die Information aus zweiter Quelle stammt, würde es passen (Mangelnde emotional Distanz). Sucht nach Kontakten.
Ihre Schwester beschreibt ihr Verhältnis zu Frauke als sehr intensiv, sie haben sich als Kinder prima verstanden.
Damit deuted sie allerdings auch an, dass es später nicht immer so hamonisch blieb. Das Frauke Stimmungsanfällig war, liest sich auch aus den Protokollen ihrer Anrufe. Mal nennt sie ihren Mitbewohner Christos, mal Chrissy. In einem Gespräch klingt sie wie auf Drogen, dann wieder ganz normal. Ihrer Schwester Karen begegnet sie harsch mit einem "frag mich nicht aus" lehnt alles ab was ihr angeboten wird. Natürlich verhält es sich wie bei einer Entführung. Mal unabhängig davon, und aus meinem bescheidenen Blickwinkel betrachtet.
Sind das nicht Anzeichen einer Adhs Erkrankung?
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@z3001x
Echt guter Beitrag, vielen Dank :!:
Auch für den genauen Wortlaut: "Hey Leute! Wer weiß was von Frauke Liebs?" statt "...was mit ihr los ist? oÄ.

@beyourselftonite, z3001x
Einen Rechtschreibfehler bei dem "waren" (Plural) würde ich nicht unbedingt sehen, eher aber eine mögliche sprachliche Ungenauigkeit. Wörtlich gelesen würde es ausdrücken, sie sei mit jemand anderem (einer oder mehreren Personen) zusammen verschwunden gewesen. Tatsächlich könnte auch gut gemeint sein, sie war bei jemandem (der aber selbst nicht auch "abgehauen" ist), was ja ohne Kenntnisse weiterer Details auch erstmal ein naheliegendes Szenario wäre. Dass beautiful das als "...wo sie waren" ungenau formuliert, das Wissen um den Verbleib und die Beteiligung einer(?) weiteren Person (als "Gastgeber", nicht "Mit-Verschwundener") sprachlich zusammenfasst - angesichts ihrer sonstigen Ausdrucksweise und Aufgebrachtheit in dem Beitrag für mich keine Irritation.
Für mich deutet ihre Formulierung schwach darauf hin, dass beautiful auch die andere Person (Fraukes Begleitung/"Gastgeber", möglich auch mehr als eine Person) bekannt war - nur als Tendenz, nicht zwingend (also alles unter der Annahme, hier wurde über ein tatsächliches früheres Verschwinden geredet).
Der Plural bei den Eingeweihten ("es wussten leute...") könnte an sich auch gut einer gewollt unbestimmten Darstellung geschuldet sein - keine Namen, kein "es wusste jemand" (genau eine Person...), eher eine allgemeine Formulierung entgegen Lindas Behauptung, keiner hätte gewusst, wo sie war. Praktisch könnte man allerdings annehmen, dass eine Person mit diesem Wissen und mutmaßlich aus dem nahen Umfeld diese Information mit den (anderen) Angehörigen eher früher als später geteilt hätte, dann also so oder so mehrere "Wissende". Unterm Strich ist dieser Punkt auch kaum irgendwie entscheidend, oder?

@gastmann
Das Bild von Frauke als lebhaft, "wirbelwindig", aktiv, extrovertiert - das ist jedenfalls recht eindeutig, ja. Die paar Filmsequenzen aus der Kindheit (hab ich mir tatsächlich eben nochmal angesehen) finde ich in der Hinsicht allerdings recht "normal" - zumal hier auch gefragt werden muss, in welchen Situationen die Eltern ihre Kinder bevorzugt filmten und welche Filmschnipsel für die Doku ausgewählt wurden.
Von "durch die Einkaufszone ziehen, bis kein Geld mehr da ist" weiß ich nichts. Gibts dazu eine Äußerung oder hast du das selbst zur Illustration ergänzt?
Zu den mutmaßlichen "Organisationsdefiziten":
In dem Alter als Azubi nur ca. 10€ in der Tasche haben, wenn man in die Kneipe geht (und eh nur ein oder zwei Getränke trinken wird), finde ich nicht ungewöhnlich. Als Mensch mit ordentlichem Einkommen und regelmäßigen größeren Ausgaben "auf dem Weg" mag man da grundsätzlich eine Reserve in der Tasche haben (viele auch nicht), und heute ist eh das bargeldlose Bezahlen weit verbreitet, da stellt sich die Frage gar nicht mehr so. Organisationsdefizit, weil sie nur 10€ dabei hatte? Eher nicht - hätte sie jetzt z.B. 100€+ dabei gehabt, würde ich viel eher nach dem "Warum" fragen wollen.
Beim Suchen nach Infos zu ihrem Handymodell ist mir mehrfach die Information untergekommen, das Nokia 6230 habe zwar eine lange Standby-Zeit gehabt, sei jedoch bei aktiver Benutzung ungewöhnlich schnell leer gewesen. Ich vermute (unbestätigt), das für damalige Verhältnisse ungewöhnlich große Farbdisplay könnte eine Ursache sein - in dem Fall wäre gerade ein ausgedehnter SMS-Chat (Display quasi dauerhaft beleuchtet an) ein echter "Akkufresser". Ein Punkt ist jedenfalls, ein Handy aufladen dauerte damals erheblich länger als heute, wo ein leeres Smartphone nach einer Stunde oder so wieder (fast) voll ist. Frauke war vormittags wohl in der Schule, am frühen Abend vor dem Pub-Besuch mit Mutter+Chris unterwegs - keine Ahnung, was sie am Nachmittag gemacht hat (auch Schule, oder was auch immer...) und ob sie da Zeit hatte, das Handy für den Abend vollzuladen. Zum Laden zu Hause gelassen, während sie unterwegs war, erscheint eher unwahrscheinlich angesichts ihrer benannten Handy-Affinität. Und ohne den ausgedehnten SMS-Chat mit Niels hätte der Akku wohl gut für den Abend+Heimweg gereicht.
Jedenfalls, für ein allgemeines "Organisationsdefizit" sehe ich da keine Anzeichen.
Jemand, der lebhaft, extrovertiert und kommunikativ ist, hat in der Regel Aufmerksamkeit. Dagegen hat jemand, der Aufmerksamkeit sucht, ein (empfundenes) Defizit an Beachtung. Ohne das völlig ausschließen zu können, sehe ich keine Hinweise, dass Fraukes Art von einem allgemein empfundenen Mangel an Aufmerksamkeit/Bestätigung/sozialer Anerkennung motiviert gewesen sein sollte. Wer da so rüberkommt, als ob er es irgendwie "nötig" hätte, der wird nicht in der Art als sozial kompetent dargestellt, wie sich iA über Frauke geäußert wird.
Wie oben gesagt, Lindas Beitrag drückt in meinen Augen deutlich aus, dass sie gegen die Aufmerksamkeit und Sorge feuert, die Frauke (tatsächlich) entgegengebracht wird - sie führt quasi den "Beweis" für ihre conclusio "ab diesem Punkt verliert das angeblich schreckliche oder gewaltsame Verbrechen an Glaubwürdigkeit.". Ihre Behauptung, Frauke "suche" Aufmerksamkeit, kreidet ihr den Umstand der tatsächlichen Aufmerksamkeit an - im Kontext ihrer weiteren negativ wertenden Äußerungen eine verdächtige, wenn nicht verräterische Behauptung (natürlich auch nur als "habe gehört, dass.." dargestellt). Typisches Lästermuster, meine ich.
Bei den Anrufen befindet sich Frauke jedenfalls in einer großen Ausnahmesituation. Dass die Anrufe (auch inhaltlich) auf einen Verlauf, eine sich verändernde Situation hindeuten, ist ein Kernpunkt von mir - unabhängig davon kann man jedenfalls kaum davon ausgehen, dass die Anrufe unter exakt gleichen inneren Voraussetzungen Fraukes stattfanden, dass eine Frauke z.B. am Freitag genauso drauf gewesen sein müsste wie am Dienstag. Aus Fraukes unterschiedlichem Auftreten/Wortwahl im Verlauf der Woche auf eine allgemein gegebene "Stimmungsanfälligkeit" zu schließen, halte ich für völlig haltlos, sorry.
"Anzeichen einer ADHS-Erkrankung": Mangel an Aufmerksamkeitsfähigkeit/Fokus, erkennbar z.B. beim Lernverhalten oder sprunghaften, assoziativen Themenwechseln in der Kommunikation - nein, darüber ist bzgl. Frauke nichts bekannt. Hohe Impulsivität (was nicht das gleiche ist wie Spontaneität, Lebhaftigkeit, eher so Dinge wie z.B. "leicht ausrasten") - bzgl. Frauke nichts bekannt. Defizit bei der Selbstregulation (z.B. der Hang "sich emotional reinzusteigern") - ebenfalls im Bezug auf Frauke nichts bekannt. Also, die drei Kriterien natürlich so weit über das normale Spektrum gesteigert, dass es einschlägig für eine mögliche Diagnose wäre - bei Frauke definitiv nicht zu sehen.
Aus einer allgemeinen Lebhaftigkeit, möglicherweise als etwas "sprunghaft" wahrgenommenen Spontaneität (die so nirgends adressiert wurde) auf "möglicherweise ADHS" zu schließen, das geht gar nicht. Das ist, als würde man jedem Morgenmuffel eine klinische Depression andichten.
Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 29. Juni 2022, 22:21:48 Also die Frage in dem Forum Lübbecker Gymnasiasten/Abiturienten, die sicher alle die Familie Liebs kannten, weil Muttern Oberstudiendirektorin und Vize-Bgm in Lübbecke war, war konkret:"Hey Leute! Wer weiß was von Frauke Liebs?" (Ohne irgendeinen Kontext)
Wirkt schon tendenziell so, als sei plötzlich der Infostrom zu Frauke abgebrochen und Leute, die sonst meistens wussten, was sie gerade macht, nichts von ihr wussten. Eben so, wie sich Leute äußern, wenn sie plötzlich merken, dass von einer bestimmten Person schon seit einiger Zeit jede Info fehlt. Sie also vermisst wird.
Frauke war zunächst in Lübbecke am Gymnasium, hatte dann aber in Bielefeld Abitur und parallel dazu eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht.
Da ist eine Frage der Lübbecker Abiturienten jetzt nicht so überraschend.
beyourselftonite

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von beyourselftonite »

HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 30. Juni 2022, 05:13:21 ...

@beyourselftonite, z3001x
Einen Rechtschreibfehler bei dem "waren" (Plural) würde ich nicht unbedingt sehen, eher aber eine mögliche sprachliche Ungenauigkeit. Wörtlich gelesen würde es ausdrücken, sie sei mit jemand anderem (einer oder mehreren Personen) zusammen verschwunden gewesen. Tatsächlich könnte auch gut gemeint sein, sie war bei jemandem (der aber selbst nicht auch "abgehauen" ist), was ja ohne Kenntnisse weiterer Details auch erstmal ein naheliegendes Szenario wäre. Dass beautiful das als "...wo sie waren" ungenau formuliert, das Wissen um den Verbleib und die Beteiligung einer(?) weiteren Person (als "Gastgeber", nicht "Mit-Verschwundener") sprachlich zusammenfasst - angesichts ihrer sonstigen Ausdrucksweise und Aufgebrachtheit in dem Beitrag für mich keine Irritation. ...


...
Bitte einfach den Text von beautiful noch einmal lesen, ohne jetzt auf Relevanz für den Fall abzustellen oder Wertungen vorzunehmen. Für mich liest es sich so, als ginge es nur um Fraukes Fernbleiben in der Vergangenheit - nicht, ob sie bei jemanden oder mehreren Personen sich aufgehalten hatte. Nur darum, ob sie ausgebüxt ist, irgendwann einmal.
beautiful, im taxi-blog, 19. August 2007 um 15:08 hat geschrieben:
und auf das damalige verschwinden von frauke wo angeblich keiner wusste wo sie war zurück zu kommen, sie ist nicht verschwunden ohne jemanden etwas zu sagen das stimmt absolut nicht sie hatte ihre gründe dafür, und es wussten leute wo sie waren, also bitte nicht solche kommentare, wenn ihr sie nicht kennt, ihr habt absolut keinen grund soetwas zu sagen.
Ich schreibe jetzt den Text einmal so, dass er hoffentlich die meisten Rechtschreibfehler und Verschiebungen eliminiert und der Sinn besser verständlich wird:

Um auf das damalige Verschwinden von Frauke zurückzukommen, wo angeblich keiner wusste, wo sie war: Sie ist nicht verschwunden ohne jemanden etwas zu sagen. Das stimmt absolut nicht, sie hatte ihre Gründe dafür, und es wussten Leute, wo sie war! Also, bitte nicht solche Kommentare, wenn ihr sie nicht kennt - ihr habt absolut keinen Grund so etwas zu sagen!

Die Hauptaussage in der Anwort von beautiful war, dass Frauke Gründe hatte, weshalb sie sich damals zurückgezogen hatte, und dass sie ausgewählte Leute darüber in Kenntnis gesetzt hatte. Im ersten Satz wird es deutlich:
beautiful, im taxi-blog, 19. August 2007 um 15:08 hat geschrieben:
und auf das damalige verschwinden von frauke wo angeblich keiner wusste wo sie war zurück zu kommen,...
Wenn jetzt also z3001x darauf abstellt, dass sich Frauke schon einmal zurückgezogen habe, weil sie möglicherweise private Schwierigkeiten hatte (Liebeskummer, Schulsorgen, Erkrankung etc) und dass sie die wichtigen Leute informierte, so würde ich meinen, dass, falls Frauke eigenmächtig verschwunden wäre, sie zumindest einen ihrer Angehörigen Bescheid gegeben hätte. Denn das legt der Text nahe - es wussten Leute, wo sie sich befand!
Es müsste erst einmal geklärt sein, ob Frau Liebs das fragliche 1. Fernbleiben bestätigen könnte und weiter, ob sie zu dem Zeitpunkt wusste, dass Leute aus Fraukes Bekanntenkreis Bescheid wussten, weil sie es ihnen sagte - der Mutter aber nicht! Denn ds wäre ein großer Mißtrauensbeweis gegenüber ihrer Mutter, würde aber den Satz von Frau Liebs erklären, dass sie Angst hatte, ganz den Kontakt zu ihr zu verlieren... !
Nach meinem Eindruck aber könnte der Satz von beautiful auch so verstanden werden, dass sich Frauke für einen gewissen Zeitraum ganz von ihren Bekannten zurückgezogen hatte, dass das auch in der Familie bekannt war. Dann würde ich aber auf so etwas wie einen Kuraufenthalt tippen und nicht ein Ausbüxen, weil es zB Schwierigkeiten mit dem Anspruchsdenken der Familie LIebs und dem dahinterstehenden Leistungsdruck gab.
scullyX
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Vielleicht gab es ein Missverständniss in der Familie ( was es in den meisten Familien mal gibt...und oft zum Bruch führt...oder halt zu Streit)

Das Frau Liebs Angst hatte , dass?Frauke Liebs wieder Kontakt abbrach, es ging darum glaube ich auch vllt um Niels und den Selbstmord des Freundes...Nenschen die nicht in die "Norm" passen...da war Frauke vllt eher offener als Die?Mama( also cermute ich mal, da hätte es zu diskrepanzen kommen können...auch das Zusammenziehen mit Chris in die?WG ...kam im Video so rüber)

Wie Menschen darauf reagieren...
Wenn ich es richtig gelesen habe...war Frauke im Sternzeichen Fische....Jeder der sich mit Sternzeichen befasste...(egal ich möchte jetzt nicht ausschweifen...)
Die Wahrheit ist irgendwo da draußen!
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