@Iven
Mein Beitrag sollte kein Angriff auf Deine Ermittlertätigkeit sein, welche ich respektiere - allein schon deshalb, weil Du es ja als Unternehmer auf eigene Rechnung gemacht hast. Ich habe nur meinen - als ausdrücklich persönlich gekennzeichneten Eindruck - zu dieser “DerGast-Geschichte“ wiedergegeben.
Meine 3-Täter-Denkzetteltheorie, ich habe diese unten in groben Zügen noch einmal beigefügt, besteht selbstverständlich nur aus bekannten Informationen bzw. denklogischen Schlüssen und ich habe das auch immer entsprechend gekennzeichnet und ausgewiesen. Was will man auch anderes machen. Man hat ja keine Akteneinsicht oder Insiderinformationen. Ich schätze meine Theorie trotzdem als eine der ganz wenigen, in sich schlüssigen ein. Natürlich kann sie trotzdem völlig falsch sein.
Ich kenne leider die von Dir angeführten 17 Indizien, die gegen den von Dir eruierten Tatverdächtigen aus Asseln sprechen, nicht im Detail. Das was mir bekannt ist, spricht - aus meiner persönlichen Sicht - eher für eine Art Anschwärzen / Rache durch den Zeugen “DerGast“. Warum versteckt er sich? Warum hilft er nicht aktiv mit diesen schrecklichen Fall aufzuklären? Der Tatverdächtige aus Asseln weiß doch sowieso um wen es sich bei diesem Zeugen handelt. Wenn DerGast Vergeltung durch den Tatverdächtigen fürchtet, müsste es doch in seinem Interesse liegen, ihn schnellstmöglich hinter Gittern zu sehen. Und 6 Jahre sind eine lange Zeit. Wieso konnten ihn die EB seitdem nicht dingfest machen?
Meine Theorie - rein denklogisch, ohne objektiven Beweis - geht wie folgt:
Frauke befand sich ab Minute “Eins“ in einer Zwangslage. Sie war ihrem Entführer völlig ausgeliefert. Die erste SMS aus Nieheim war - anders als von der OFA 1 antizipiert und von Frau Liebs vermutet - nicht authentisch.
Daß Fraukes Telefon nur zu den Anrufen genutzt wurde und ansonsten ausgeschaltet war, belegt diese Zwangssituation, in der sich Frauke von Anfang an befand, eindrücklich.
Auch dass sie nicht selbst ihre Schule / Mutter / Freunde und Bekannte informiert hat oder in den Anrufen zumindest ansatzweise erklärt hat, warum sie fernbleibt, spricht aus meiner Sicht eine eindeutige Sprache: “kann ich nicht sagen“ bzw. laut ihrer Schwester Karen “darf ich nicht sagen“: Frauke wurde definitiv festgehalten.
Ihr wurde vom Entführer nur erlaubt eine einzige Person anzurufen, nämlich Chris. Und dieser diente den Tätern - unfreiwillig - als Rückkanal um die aktuelle Ermittlungslage in Erfahrung zu bringen.
Es ging hier um Einschüchterung und Rache. Und zwar geplant und direkt nach dem Abfangen von Frauke in dieser Nacht.
Frauke hatte mit ihrem geäußerten Unverständnis über einen Suizid die Gefühle von jemand stark verletzt. Und dies muss nicht unbedingt N gewesen sein.
Die Täterschaft hat Frauke dann eine Woche gefangen gehalten und konnte sich untereinander nicht einig werden, was mit Frauke passieren soll. Nur so lassen sich m.E. die seltsamen - und in der Kriminalhistorie einzigartigen Anrufe, von Frauke während der Woche, sinnvoll erklären.