MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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DB Cooper
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Fährtenleser hat geschrieben: Montag, 18. April 2022, 12:25:39 Hi DB Cooper,glaubst du das wirklich,oder sagst du das jetzt nur,um dein Image zu glätten ?
"
man sollte sich-auch als Hobbyermittler - immer vor Augen halten,zu welcher Frage Frauke mit "Mama antwortete.

wenn Chris fragt,wo bist du und Frauke antwortet mit Mama,weil ihr Entführer und späterer Mörder ein Genesis Fan ist und die Phil Collins Songs im Auto immer bis Anschlag aufdreht,verhält sich das so,als wenn Frauke das egal wäre was Chris fragt.

Warum haben Chris und Karen von dem Genesis Song nichts mitbekommen? Hatte Frauke vielleicht ein Mikroph.im Ohr ?

Wenn Chris Frauke fragt,wo bist du und Frauke mit Mama antwortet,weil ihr Entführer ein Genesis Fan ist,dann würde ich das mit einer Songpassage von Herbert Grönemeyer ( " was soll das ?") vergleichen.(meine persönliche Meinung )
Ist ja alles kein Problem, ich glaube die Worte hatten gar keine besondere Bedeutung. Weil sie mit irgendetwas ruhig gestellt wurde.
Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Ich komme nochmal auf diesen Zettel zurück:
Fährtenleser hat geschrieben: Sonntag, 17. April 2022, 21:41:33 Die Polizei sagt,dass Frauke zum Beispiel " ich komme nicht so spät zurück " von einem Zettel ablesen musste,also vom Täter vorgegeben.
Wo sagt das die Polizei, woher kennt sie diesen Zettel usw.
Jetzt werde doch endlich mal ein bisschen deutlicher, worum es geht.
Fährtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

Klugscheißer hat geschrieben: Montag, 18. April 2022, 13:07:32 Wo sagt das die Polizei, woher kennt sie diesen Zettel usw.
Jetzt werde doch endlich mal ein bisschen deutlicher, worum es geht.

Klugscheisserin,für " Bühne auf.." fehlt mir in der Tat die Zeit.

Du schreibst hier mit,obwohl du nicht alle Details intus hast. :o

Lies dich doch ersteinmal richtig und umfassend ein. :idea:
628-928

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von 628-928 »

Hallo,

ich bin normalerweise niemand der viel im Internet postet, aber dieser Fall hat doch einen "gewissen Eindruck" bei mir hinterlassen, besonders die Telefongespräche, haben mich zum Nachdenken gebracht und ich hoffe ich kann hier meine Gedanken loswerden.

Ich habe mich ein bisschen hier und da eingelesen, welche teilweise interessanten Theorien und ggf. versteckte Botschaften Frauke ihren Angehörigen mitteilen wollte und mir selbst ein paar Gedanken gemacht.

Oft wird ja dieses dreimal "Mama" auf die Frage von Chris, wo sie sich befindet, als Hinweis gedeutet, dass sie einen Hinweis zu ihrem Aufenthaltsort geben wollte. Wenn ich mir den Gesamtkontext des Gespräches anschaue, würde ich dieses Mama als verdeckten Hilfeschrei zum Aufmerksam machen auf ihre Notlage sehen. Sie wusste ja, dass sie auf die Frage keine Antwort geben kann, die ihren Aufenthaltsort verrät. Zwar hat sie vorher auf ähnliche Fragen mit "Kann ich dir nicht sagen" geantwortet, aber versteckt hat sie ja mehrmals auf ihre Notlage aufmerksam gemacht in diesem Gespräch (auf die anderen Male gehe ich gleich noch ein). Diese "Mama" unterstreicht aber die hilflose Situation in der sie sich befindet, denn oftmals ist es ja so, dass Kinder nach ihrer Mama rufen, wenn sie sich weh tun oder in einer für sie gefährlichen Situation befinden; selbst beim Eingewöhnen in die Kita, wenn die Mutter geht, rufen die Kinder meistens noch ihren Müttern nach und weinen - ich denke gerade Frauke war dieser Punkt als Erzieherin bewusst und sie versuchte dadurch nochmal zusätzlich auf ihre aktuelle Situation aufmerksam zu mahen.

Vorher hat sie ja auf die Frage, ob sie festgehalten wird, mit "Ja... Nein, nein" geantwortet. Ich denke hier hat sie einen bewussten Versprecher eingebaut, den sie gleich darauf wieder korrigiert hat, um es als "Unfall" aussehen zu lassen. Auch dieses "Das weißt doch doch" auf die Frage von Chris, warum sie denn weg ist, würde als Hinweis verstehen.

Zu guter Letzt sagte sie ihre Schwester ja klipp und klar, dass sie nicht nach Hause kommen kann, da sie noch lebt. Hier gibt sie zu verstehen, dass ihr bewusst ist, dass sie ihre Familie nicht mehr lebendig sehen wird.

Was ich jedoch interessant finde, ist, dass am Tag vor dem letzten Telefonat (27.06) es keine Nachricht wie üblich von Frauke gab. Es wird ja spekuliert, ob der Täter hier etwas anderes zu tun hatte und dadurch kein Kontakt zustande kam.

Könnte es aber nicht sein, dass am 26.06. etwas vorgefallen ist zwischen Frauke und ihrem Entführer und es deswegen zu keiner Kontaktaufnahme kam? Hat sie womöglich einen Fluchtversuch unternommen oder wollte der Täter sie gar töten und konnte es zu dem Zeitpunkt noch nicht?

Denn in dem letzten Gespräch am folgenden Tag war Frauke ja nicht mehr so zurückhaltend, was ihre Situation anging und hat mehrmals am Telefon zu verstehen gegeben, dass sie sich in Gefahr befindet; etwas, das sie die vorherigen Tage ja nicht so offensichtlich tat. Es muss hier also eine Veränderung die Situation gegeben haben, die sie dazu bewog, etwas mehr zu riskieren.

Was ich auch interessant fand, ist die von einigen Leuten geäußerte Theorie mit dem Wohnwagen, indem sie festgehalten worden ist. Aber je länger ich darüber nachdenke desto weniger Sinn macht es für mich. Fernab von den beengten Verhältnissen in einem Wohnwagen muss man hier regelmäßig die Hygieneeinrichtungen (Toilette, Bad) reinigen und das Schmutzwasser ablassen und frisches Wasser nachfüllen; dies kann man am besten auf einem Campingplatz tun, aber auf einen Campingplatz mit einer Geisel zu fahren, halte ich aus Tätersicht für zu riskant. Auch muss man bedenken, dass wir Sommer hatten (ich kann mich noch gut an den Sommer 2006 erinnern, denn pünktlich zur WM wurde es warm/heiß und sonnig). Da sich Frauke mehrere Tage bei ihrem Entführer aufgehalten hat (und ich denke er hat sie auch sexuell missbraucht), wird sie sich auf jeden Fall regelmäßig duschen haben müssen. Auch wäre es möglich, dass sie eventuell vom Täter bereitgestellte Kleidung getragen hat, denn bei diesen Temperaturen fängt nicht nur man selbst, sondern auch die Kleidung an zu riechen.

Ich vermute daher, dass Frauke in einem Haus festgehalten worden ist, vielleicht mit einer Garage oder von außen nicht gut einsehbar, so dass der Täter sie in sein Auto bringen konnte, um mit ihr in die Industriegebiete zu fahren. Tagsüber könnte sie dann in entsprechenden Räumlichkeiten festgehalten worden sein.

Leider war ja Fraukes Körper zu sehr verwehst, als dass man noch hätte viele Hinweise finden können, aber interessant wäre allemal gewesen, welche Ernährung sie bekommen hat in diesen Tagen. Gerade bei den Temperaturen ist ja genügend Flüssigkeit wichtig - wäre dieses benebelte Sprechen womöglich eine Folge durch mangelhafte Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr? Statt 2-3 l pro Tag gab es nur 0,5 und eine kleine Mahlzeit? Dazu noch wenig Schlaf bzw. Psychoterror?

Auch wenn das Paar aus Höxter ja offiziell aus dem Kreis der Tatverdächtigen ausscheidet ist es dennoch erstaunlich, welche parallelen es gibt. Ich würde übrigens auch hier nicht ausschließen, dass es mehrere Täter gibt.
Ganz weit hergeholt jetzt: womöglich jemand, der wusste was in Höxter vor sich geht? Also ein Bekannter des Ehepaares, der dieses Vorgehen auch einmal ausprobieren wollte? Wie gesagt, ganz ganz weit hergeholt jetzt dieser Gedanke.

Womöglich kam die Kontaktaufnahme auch nur zustande, weil der Täter sehr riskant vorging bei der Entführung und sich nicht sicher sein konnte, dass er gesehen worden ist. Womöglich waren ja Leute in der Nähe, die das Geschehen nicht richtig eingeordnet oder wahrgenommen haben!?

So, das war es erstmal. Ich hoffe ich langweile euch nicht mit meinen Gedanken und vielleicht sind auch all diese Gedanken ja schon einmal geäußert und verworfen worden. Jedenfalls danke, dass ich hier meine Gedanken äußern darf.

Ich wünsche euch ein frohes Osterfest weiterhin
628-928
Fährtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

DB Cooper hat geschrieben: Montag, 18. April 2022, 12:45:20 Ist ja alles kein Problem, ich glaube die Worte hatten gar keine besondere Bedeutung. Weil sie mit irgendetwas ruhig gestellt wurde.
Meinst das ganze Telefongespräch am 27.6.06 oder nur 3x Mama ?

Falls 3 x Mama : Warum haben die "Drogen" deiner Meinung nach nur auf die Frage "wo bist du " gewirkt ?

Frauke hat doch sonst ganz normal gesprochen bzw. geantwortet.
Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

628-928 hat geschrieben: Montag, 18. April 2022, 13:29:02
Auch wenn das Paar aus Höxter ja offiziell aus dem Kreis der Tatverdächtigen ausscheidet ist es dennoch erstaunlich, welche parallelen es gibt. Ich würde übrigens auch hier nicht ausschließen, dass es mehrere Täter gibt.
Ganz weit hergeholt jetzt: womöglich jemand, der wusste was in Höxter vor sich geht? Also ein Bekannter des Ehepaares, der dieses Vorgehen auch einmal ausprobieren wollte? Wie gesagt, ganz ganz weit hergeholt jetzt dieser Gedanke.
Das in Höxter, das begann 2013. Frauke war da schon tot.
ocram84
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Hier mal was aktuelleres:

https://youtu.be/JVBvrENkO7U
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Böses, böses Behördenbashing, wie sich Frau Liebs äußert:

"Damit betreibe ich keine Vergangenheitsbewältigung sondern ich sage, geben Sie doch mal Gas, machen Sie doch mal was, seien Sie nicht so, wie die Kollegen in der Vergangenheit, sondern sehen Sie zu, dass das, was an Hinweisen reinkommt, zügig, konzentriert und fachgerecht bearbeitet wird."

Gibt es denn überhaupt neue Hinweise? Nach all den Jahren wird es auch kaum noch welche geben.
ocram84
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Klugscheißer hat geschrieben: Montag, 18. April 2022, 23:43:47 Böses, böses Behördenbashing, wie sich Frau Liebs äußert:

"Damit betreibe ich keine Vergangenheitsbewältigung sondern ich sage, geben Sie doch mal Gas, machen Sie doch mal was, seien Sie nicht so, wie die Kollegen in der Vergangenheit, sondern sehen Sie zu, dass das, was an Hinweisen reinkommt, zügig, konzentriert und fachgerecht bearbeitet wird."

Gibt es denn überhaupt neue Hinweise? Nach all den Jahren wird es auch kaum noch welche geben.
So wie es scheint gibt es neue Hinweise. Nur die Qualität, über die weiß man nichts.

Was mich ein wenig fassungslos macht ist die Aussage des Staatsanwalts, dass man nicht mal wisse, ob Frauke gewaltsam oder freiwillig mitgenommen wurde. So langsam kriegt man wirklich das Gefühl, dass die Jungs keinerlei - Null Komma null - Ahnung haben, was passiert ist und noch weniger Ahnung haben wer es gewesen sein könnte.

Das ist einfach Wahnsinn.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

ocram84 hat geschrieben: Dienstag, 19. April 2022, 06:41:12 So wie es scheint gibt es neue Hinweise. Nur die Qualität, über die weiß man nichts.
Welchen Inhalts diese Hinweise sind, das hat die Polizei in ihrer Presseerklärung angedeutet. Ob die Hinweise neu waren, war dem nicht zu entnehmen.
Frau Liebs selbst hält sich, warum auch immer, völlig bedeckt, wieviele und was für Hinweise das waren.
Was mich ein wenig fassungslos macht ist die Aussage des Staatsanwalts, dass man nicht mal wisse, ob Frauke gewaltsam oder freiwillig mitgenommen wurde.
Das ist ja nun keine neue Information, die einen fassungslos machen könnte. Schließlich war keiner dabei, als Frauke ins Auto stieg.
Und wenn wir uns an ältere Aussagen von Frau Liebs erinnern, dann tendiert sie dazu, dass die Situation erst nach dem Absetzen der sms aus Nieheim kippte. Auf ihrer Homepage schreibt sie: "Es muss davon ausgegangen werden, dass die Freiwilligkeit ihres Aufenthaltes ... in der Nacht auf den 21. Juni 2006 nach 00.49h endete."

Wäre es jetzt besser gewesen, der Staatsanwalt hätte kategorisch, so wie Frau Liebs, ein gewaltsames Mitnehmen ausgeschlossen?
So langsam kriegt man wirklich das Gefühl, dass die Jungs keinerlei - Null Komma null - Ahnung haben, was passiert ist und noch weniger Ahnung haben wer es gewesen sein könnte.
Dieses Gefühl ist nun wahrlich nicht neu und die Polizei hat zu keinem Zeitpunkt etwas anderes kolportiert, als dass sie es schlichtwegs nicht weiß.
Das ist einfach Wahnsinn.
Wahnsinn ist, dass man sich darüber wundert, wenn sich nach all den Jahren keiner mehr an irgendwelche Besonderheiten erinnert, die den Fall vielleicht aufklären könnten. Und wenn doch, mögliche Zeugen haben sich längst in ihrem Leben etabliert und werden das nicht aufs Spiel setzen wollen.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 19. April 2022, 09:38:32 Welchen Inhalts diese Hinweise sind, das hat die Polizei in ihrer Presseerklärung angedeutet. Ob die Hinweise neu waren, war dem nicht zu entnehmen.
Frau Liebs selbst hält sich, warum auch immer, völlig bedeckt, wieviele und was für Hinweise das waren.


Das ist ja nun keine neue Information, die einen fassungslos machen könnte. Schließlich war keiner dabei, als Frauke ins Auto stieg.
Und wenn wir uns an ältere Aussagen von Frau Liebs erinnern, dann tendiert sie dazu, dass die Situation erst nach dem Absetzen der sms aus Nieheim kippte. Auf ihrer Homepage schreibt sie: "Es muss davon ausgegangen werden, dass die Freiwilligkeit ihres Aufenthaltes ... in der Nacht auf den 21. Juni 2006 nach 00.49h endete."

Wäre es jetzt besser gewesen, der Staatsanwalt hätte kategorisch, so wie Frau Liebs, ein gewaltsames Mitnehmen ausgeschlossen?


Dieses Gefühl ist nun wahrlich nicht neu und die Polizei hat zu keinem Zeitpunkt etwas anderes kolportiert, als dass sie es schlichtwegs nicht weiß.


Wahnsinn ist, dass man sich darüber wundert, wenn sich nach all den Jahren keiner mehr an irgendwelche Besonderheiten erinnert, die den Fall vielleicht aufklären könnten. Und wenn doch, mögliche Zeugen haben sich längst in ihrem Leben etabliert und werden das nicht aufs Spiel setzen wollen.
Da magst du mit allem Recht haben.

Aber muss ich mich dann (als ermittelnde Kommission) nicht selbst komplett hinterfragen und alles, was ich über das Verschwinden und die Tötung annehme, wieder zurückfahren?

Quasi von Null beginnen?

Denn wenn ich nach 16 Jahren tatsächlich nichts weiß, dann muss zu Beginn der Ermittlungen einige falsche Annahmen getroffen haben. Das ist zumindest meine Meinung und natürlich kein Fakt.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

ocram84 hat geschrieben: Dienstag, 19. April 2022, 10:11:05 Da magst du mit allem Recht haben.

Aber muss ich mich dann (als ermittelnde Kommission) nicht selbst komplett hinterfragen und alles, was ich über das Verschwinden und die Tötung annehme, wieder zurückfahren?

Quasi von Null beginnen?
Zunächst mal hat die Polizei gar nicht diese Kapazitäten. Die sind jetzt ja schon mit den laufenden Fällen hoffnungslos überlastet.
Es wurden damals etwa 1.000 Zeugen vernommen. Bis Nürnberg ist man gefahren. Das lässt sich alles nicht mehr wiederholen, allein schon, weil Erinnerungen verblassen.
Denn wenn ich nach 16 Jahren tatsächlich nichts weiß, dann muss zu Beginn der Ermittlungen einige falsche Annahmen getroffen haben. Das ist zumindest meine Meinung und natürlich kein Fakt.
Da werden erst mal keine Annahmen getroffen, die dann die Ermittler in die falsche Richtung abbiegen lassen, das ist der falsche Denkansatz. Es werden alle Fakten gesammelt, Spuren abgearbeitet. Wie Östermann irgendwo sagt, gibt es einen ganzen Schrank voll mit Spurenakten.

Der Fall Frauke ist, wie es von behördlicher Seite her heißt, ein Cold Case. Da sitzen nun erfahrene Ermittler, die mit dem jeweiligen Fall zuvor nichts zu tun hatten, also einen unvoreingenommenen Blick haben, gleichen ab, suchen Auffälligkeiten, Punkte, wo man nochmal nachhaken könnte usw.

Ich glaube nicht daran, dass es da eines Tages den Zeugen schlechthin geben wird, der weiß, wie es gewesen ist, den sein schlechtes Gewissen treibt, Informationen für sich behalten zu haben, der von sich aus zum Staatsanwalt geht, um dort auszupacken, so dass ein Täter verurteilt werden kann.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 19. April 2022, 14:00:08
Ich glaube nicht daran, dass es da eines Tages den Zeugen schlechthin geben wird, der weiß, wie es gewesen ist, den sein schlechtes Gewissen treibt, Informationen für sich behalten zu haben, der von sich aus zum Staatsanwalt geht, um dort auszupacken, so dass ein Täter verurteilt werden kann.
An den glaube ich auch nicht.

Da man auch nicht weiß, wie alt der Täter vor 16 Jahren war, kann er eventuell auch schon nicht mehr am Leben sein. Das er sich stellt, kann eigentlich abgehakt werden.
Dias
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

ocram84 hat geschrieben:Denn wenn ich nach 16 Jahren tatsächlich nichts weiß, dann muss zu Beginn der Ermittlungen einige falsche Annahmen getroffen haben. Das ist zumindest meine Meinung und natürlich kein Fakt.
Klugscheißer hat geschrieben:Da werden erst mal keine Annahmen getroffen, die dann die Ermittler in die falsche Richtung abbiegen lassen...
Die SMS vom Mittwoch, 21. Juni um 00.49 Uhr, SMS an den Mitbewohner Chris (aus Funkzelle Nieheim-Entrup)
Inhalt:
Frauke: "Komme später. Das Spiel war lustig nicht gegen England :) Hdgdl bis später"

Wurde MMn. von den damaligen Ermittlern als Fakt "angenommen", oder sehe ich das falsch?
Ich bin der Annahme das schon hier falsch abgebogen wurde. Wenn man den Fall so über Monate hinweg mal von einer anderen Perspektive an sich ran lässt, dann ergeben sich auch andere Denkansätze. Und diese sind eigentlich gar nicht so abwegig.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Mittwoch, 20. April 2022, 06:17:45 Die SMS vom Mittwoch, 21. Juni um 00.49 Uhr, SMS an den Mitbewohner Chris (aus Funkzelle Nieheim-Entrup)
Inhalt:
Frauke: "Komme später. Das Spiel war lustig nicht gegen England :) Hdgdl bis später"

Wurde MMn. von den damaligen Ermittlern als Fakt "angenommen", oder sehe ich das falsch?
Es wurde festgestellt, aus welcher Funkzelle die sms gesendet wurde und um welchen Text es sich handelte.
Dabei handelt es sich um belegbare Fakten, jedoch keine Annahmen.
Ich bin der Annahme das schon hier falsch abgebogen wurde. Wenn man den Fall so über Monate hinweg mal von einer anderen Perspektive an sich ran lässt, dann ergeben sich auch andere Denkansätze. Und diese sind eigentlich gar nicht so abwegig.
Welche daraus resultierende Annahmen nun deiner Meinung nach in eine falsche Richtung führten, vermag ich deinem Text nicht zu entnehmen.

Die weiteren Ermittlungen beschränkten sich keineswegs auf das vorgegebene Gebiet, sondern wurden sogar bis Nürnberg ausgedehnt. Oder wie es immer so schön heißt, es wurde in alle Richtungen ermittelt.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Klugscheißer hat geschrieben: Mittwoch, 20. April 2022, 08:32:23 Es wurde festgestellt, aus welcher Funkzelle die sms gesendet wurde und um welchen Text es sich handelte.
Dabei handelt es sich um belegbare Fakten, jedoch keine Annahmen.
Diskutabel. Ja, es sind Fakten. Aber wenn diese SMS im Pub nach Spielende verfasst wurde und erst später zugestellt wurde, dann ergeben sich vollkommen neue Szenarien.

Wenn ich davon ausgehe, dass diese SMS um 0.49 Uhr verfasst und gesendet wurde, so erfolgte eventuell der Zustieg in ein Auto freiwillig. Das halte ich persönlich für wahrscheinlich.

Wurde die SMS aber nur um 0.49 Uhr gesendet, so könnte auch ein unfreiwilliges Abgreifen stattgefunden haben. Beziehungsweise erhöht sich hier die Wahrscheinlichkeit etwas. Wobei sie immer noch gering wäre.

Ich persönlich finde ja immer noch, dass diese SMS um 0.49 Uhr verfasst und versendet wurde. Es ist die exakte Übereinstimmung mit den widersprüchlichen Infos, die Frauke dann im Laufe der Gespräche gibt. "komme später nach Hause" zu Uhrzeiten, die keinen logischen Sinn ergeben.

Dementsprechend, das ist meine Vermutung, erfolgte diese SMS unter denselben "Umständen" wie die Anrufe.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von winbo »

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 19. April 2022, 14:00:08 Zunächst mal hat die Polizei gar nicht diese Kapazitäten. Die sind jetzt ja schon mit den laufenden Fällen hoffnungslos überlastet.
Quellenangabe fehlt!


Da werden erst mal keine Annahmen getroffen, die dann die Ermittler in die falsche Richtung abbiegen lassen, das ist der falsche Denkansatz.
Quellenangabe fehlt!

Es werden alle Fakten gesammelt, Spuren abgearbeitet. Wie Östermann irgendwo sagt, gibt es einen ganzen Schrank voll mit Spurenakten.

Der Fall Frauke ist, wie es von behördlicher Seite her heißt, ein Cold Case. Da sitzen nun erfahrene Ermittler, die mit dem jeweiligen Fall zuvor nichts zu tun hatten, also einen unvoreingenommenen Blick haben, gleichen ab, suchen Auffälligkeiten, Punkte, wo man nochmal nachhaken könnte usw.

Ich glaube nicht daran, dass es da eines Tages den Zeugen schlechthin geben wird, der weiß, wie es gewesen ist, den sein schlechtes Gewissen treibt, Informationen für sich behalten zu haben, der von sich aus zum Staatsanwalt geht, um dort auszupacken, so dass ein Täter verurteilt werden kann.

Quellenangabe bitte ergänzen, andernfalls als Vermutung kennzeichnen!
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

winbo hat geschrieben: Mittwoch, 20. April 2022, 11:20:32 Quellenangabe bitte ergänzen, andernfalls als Vermutung kennzeichnen!
Ich denke mal, dass es sich von selbst versteht, dass die Polizei, so wie angeregt wurde, nicht nochmal bei einem 16 Jahre alten Fall mit den Ermittlungen bei Null anfangen kann. Denn darum ging es, dass bereits anfangs Fehler gemacht wurden.
Klugscheißer hat geschrieben: ↑
Dienstag, 19. April 2022, 14:00:08
Zunächst mal hat die Polizei gar nicht diese Kapazitäten. Die sind jetzt ja schon mit den laufenden Fällen hoffnungslos überlastet.
Quellenangabe fehlt!
Der Fall Frauke Liebs ist ein Cold Case, so lautet die jüngste Presseerklärung der Polizei Bielefeld sowie StA Paderborn.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12522/5083988

Vielleicht empfiehlt es sich, meine diesbezüglichen Beiträge einfach nur zu löschen.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Iven »

Wurde mir via E-Mail zugespielt. Wer sich für Podcasts u. Ä. interessiert, der kann da ja mal reinhören.
Ist nichts Besonderes, aber - im Gegensatz zu vielen anderen Podcasts oder Videos, die sich mit dem
Fall Liebs beschäftigen - auch nicht schlecht.

https://www.youtube.com/watch?v=dG02lF3 ... nCCXaY-wf5


Für mich einzig interessant, dass es neben mir jetzt noch (mindestens) eine weitere Person gibt, die
Bad Driburg als Ankerpunkt für das Festhalten von Frau Liebs sieht. Und aus meiner Sicht kann man
diesen auch noch weiter eingrenzen auf den Norden oder Nordosten Bad Driburgs.   
ocram84
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Iven hat geschrieben: Mittwoch, 20. April 2022, 13:36:30 Wurde mir via E-Mail zugespielt. Wer sich für Podcasts u. Ä. interessiert, der kann da ja mal reinhören.
Ist nichts Besonderes, aber - im Gegensatz zu vielen anderen Podcasts oder Videos, die sich mit dem
Fall Liebs beschäftigen - auch nicht schlecht.

https://www.youtube.com/watch?v=dG02lF3 ... nCCXaY-wf5


Für mich einzig interessant, dass es neben mir jetzt noch (mindestens) eine weitere Person gibt, die
Bad Driburg als Ankerpunkt für das Festhalten von Frau Liebs sieht. Und aus meiner Sicht kann man
diesen auch noch weiter eingrenzen auf den Norden oder Nordosten Bad Driburgs.   
Danke für das Einstellen.

Spielende: 22.50 Uhr. Frauke verließ um 23.00 Uhr den Pub. Es könnte also durchaus möglich sein, dass sie innerhalb dieser zehn Minuten flott die SMS tippte, auf Senden ging, sofort wieder den Akku rausnahm und diese SMS erst versendet wurde, als das Handy um 0.49 Uhr wieder in Betrieb genommen wurde.
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