MORDFALL LIEBS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Nuschka
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

z3001x hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 00:08:04
So zB hat Anne H den Übergriff auf sie, der auf den Tag genau 4 J später erfolgte (und auch 1W dauerte, 20.6. bis 27.6.2010) geschildert. Jemand hat sie einfach auf der Straße abgegriffen als sie an seinem Auto vorbeilief, in seinen Transporter gezerrt, dessen Türe schon offenstand, gefesselt und die Augen verbunden. Blitzschnell. In einer Innenstadt wenige Meter vom Bahnhof entfernt. Sonntags am Mittag.

Laut kürzlicher Pressemitteilung der StA wurde ja auf einen Fall mit ähnlichem Modus Operandi hingewiesen. Ich frage mich, ob dies die Entführung von Anne H. sein könnte?
Zwei Parallelen fallen mir hier auf:
- das gleiche Datum (nur 4 Jahre später, wie Du schon
schriebst)
- Anne H. War Krankenschwester, Frauke in der
Ausbildung dazu

Ein Abgreifen mittels Transporter könnte auch dazu zählen.

Allerdings war Anne H. ein Zufallsopfer (also kein
Bezug zu ihrem Beruf- insofern kann man diese Parallele wohl ausklammern)..
Telefonate/SMS o. ä. gab es auch nicht.
Die Entfernung zw. Paderborn und Bargteheide liegt bei über 300 km - was jedoch nichts heißen muss (es lagen 4 Jahre dazwischen).
Was denkt Ihr darüber?
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Blanka
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Blanka »

Nuschka hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 21:20:05Die Entfernung zw. Paderborn und Bargteheide liegt bei über 300 km - was jedoch nichts heißen muss (es lagen 4 Jahre dazwischen).
Was denkt Ihr darüber?
War er selbstständig? Aber letztlich gibt es doch keine permanente Verbindung zu Paderborn und Umgebung, oder hat er hier irgendwann mal gewohnt, oder eine Ferienwohnung oder so gehabt, denn letztlich musste er ja mindestens eine Woche lang in der Gegend von PB weilen, von Bargteheide aus wird er FL nicht jedes Mal angekarrt haben für die Kontakte. Und den Ablageort findet man mE nicht zufällig, sondern nur als Ortskundiger.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HETT »

@Agatha Christie

Ich habe dein Posting an mich vermutlich etwas zu oberflächlich beantwortet, da ich es zunächst nur überflogen habe.

Geeignete Sandorte zwecks Telefonaten in den Industriegebieten gab bzw. gibt es natürlich einige. Eine ruhige Sackgasse, schlecht einsehbare Plätze mit Containern usw..

Interessant ist auch, dass einige der Telefonate in einer Triangel von britischen Kasernen bzw. Liegenschaften deren Streitkräfte stattgefunden haben.
Truppenübungsplatz Senne, Kaserne Driburger Str., Übungsplatz Richtung Dörener Feld bzw. Friedhof auf dem Dören.

Es gibt so viele Ideen und Möglichkeiten...
Mit etwas mehr Input von offizieller Stelle, wie bereits von @ Joan geschrieben, könnte man sicherlich Einiges ausschließen...
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HETT »

Joan hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 12:15:58 Zur Ablage der Leiche:
Ich nehme an, dass er nicht wahnsinnig weit vom Ablageort entfernt wohnt. Dass er Entführer wird, da konnte er sich psychisch drauf vorbereiten, damit kam er klar, auch damit, mit Frauke durch die Gegend zu fahren. Der Mord, der vorher nicht geplant war, ist ne andere Nummer. Da werden die Füße schon ein wenig kälter und es ist einfach was anderes, mit ner Leiche im Auto durch die Gegend zu fahren. Daher gehe ich davon aus, dass er möglichst kurze Wege haben wollte und ihm gleichzeitig der Ablageort ideal schien.

Also hier die Mischung aus kurzem weg, kalten Füßen und geeignetem Ort. Dennoch relativ rational gedacht. Die Gefahr, dass sie früher gefunden wird, wäre an einem anderen Ort vielleicht auch nicht geringer gewesen. Abgezockter wäre es maximal gewesen, eine Nacht vorher eine Kule auszuheben, aber dann hat man dafür die Leiche länger bei sich. Mieser Gedanke.

In Kurzform:
- Einzeltäter, nicht in Frauke begründetes Motiv, semi geplante Tat
- Frauke eher unbekannt, maximal flüchtige Bekanntschaft
- Sehr ortskundig, nicht unwahrscheinlich aus dem Östlichen Umfeld von Paderborn (Ablageort)
- Kein Wohnmobil o.ä. sondern mit Möglichkeit zur Unterbringung (da bin ich sehr sicher)
- Relativ risikofreudig, aber nicht komplett abgezockt
- Beruflicher Bezug zu den Industriegebieten.
- Wahrscheinlicher Zugang zu einem geeigneten Transportfahrzeug (kein normaler PKW)

Noch ein paar Gedanken zu Rolle der Polizei:
Man hat 15 Jahre keinen Täter ermitteln können. Was mich ein bisschen wundert, ist, dass man im Rahmen der OFA kein echtes Profiling betrieben hat. Man hat ja in vielen anderen Fällen ein vermutetes Täterprofil erstellt. Könnte hier sowas sein wie:

- x-y Jahre alt
- aus der Umkreis xy
- vermutlich sozial gut integriert
- wahrscheinlich ein xy Beruf
- etc.

Wenn man jemanden sehr konkretes im Visier hätte, fände ich genau das sogar eher sinnvoll. Wenn man denjenigen sehr gut beschreibt und das an die Öffentlichkeit gibt, hätte das mMn zwei positive Effekte.

- Man würde den Leuten eine „Denkrichtung“ geben, möglicherweise auch eine Erinnerungshilfe, Dinge auf die man nicht kommt, wenn man wild in alle Richtungen denkt.
- Wenn der Täter sich gut beschrieben sieht, kommt er möglicherweise in „Bewegung“, wird unruhig und hat das Gefühl „irgendwas“ tun zu müssen, sieht sich ein Stück in der Enge. Da soll es Leute geben, die schon Fehler gemacht haben. Und „Flucht“ als Gegenargument? Ich fände das fast den Idealfall.

Aber auch ohne ganz konkreten Verdacht fände ich ein Täterprofil sehr interessant, da gibt es durchaus sehr erfolgreiche Ansätze zu aus der Vergangenheit, die den letztendlichen Täter sehr gut beschrieben haben.
Wie gesagt, eine wirklich runde Theorie kann ich hier auch nicht bauen, aber es gibt ein paar Kreuzungen, an denen ich sehr klare Abbiegungen nehme. Beispielhaft sind hier 2 Dinge, die ich - zumindest für mich – sehr ausschließe, darunter fallen z.B. eine geplante Mehrtäterschaft sowie ein vorgehen mit einem Wohnmobil.
Zu anderen Themen hab ich hingegen wenig Haltung, die hab ich ausgespart – wie z.B. eine Theorie zur inhaltlichen Kommunikation.
Vielleicht sind ja ein paar Ansätze dabei, denen der ein oder andere folgen kann.

So long. Joan
Viele gute Überlegungen dabei.

Es besteht aber durchaus eine Möglichkeit, dass der Täter, den man als technikaffin beschreiben könnte, keine kalten Füsse hatte und/oder haben musste. Und diese Möglichkeit erklärt auch, warum er stets gut informiert und einen Schritt voraus war.

Er hat den Polizeifunk gescannt, privat oder beruflich.
Dieser war 2006 noch weit von einer Verschlüsselung entfernt und problemlos empfangbar.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Hallo an alle.
Mein langer Bericht der freigeschaltet werden muss.. Da ich zwischendurch abgemeldet wurde..
Enthaelt das Thema Anne.
Was ich nicht wusste, das die Tat weiter weg von Paderborn geschah. Ich hatte bisher davon nicht gehoert
Aber man sieht... Es gibt solche perversen männer.
Der taeter kann auch verzogen sein.
Aber es gibt wohl schon gezielte Hinweise z. Taeter.... Ich an seiner Stelle.. Wäre zwei drei Jahre später weggezogen.
Vielleicht hat er auch geheiratet.
Der Hinweis von Frauke zum ex
Du weißt doch, Ich wuerde nie fuer einen Typen wegbleiben.. Oder aehnl.
Gibt zu bedenken
Es war keine liebe oder verflossene Liebe.
Man achte auf die Wortwahl.
Wahrscheinlich wie in meinem Bericht geschrieben... Sextaeter.
Er koennte mit grosser Wahrscheinlichkeit zuvor mal aufgefallen sein.. Abends in Paderborn.
Warum, wieso, weshalb.. Bitte Bericht von mir lesen.
Z3001... hatte eine topIdee...
Er musste nicht die transporter tuer öffnen, , als sie in seine haende geriet... Sie haette dann schreien können... Denn so einfach lässt sich so eine tuer nicht offen... Wenn man eine Frau versucht nicht flüchten zu lassen.
Sondern die tuer öffnete er im Vorfeld.. Bevor sie am Fahrzeug eintraf
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

GanzNeuHier hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 15:27:22
Wenn man denn will, glaubt man ganz fest an den unbekannten Entführer, der FL 6 Tage lang durch den Nahbereich der Stadt gezerrt hat, um sie zu zwingen oder bei Laune zu halten (was denn nun eigentlich?), mit seltsamen Anrufen aus stehendem Fahrzeug heraus einen Fahndungsdruck mindern zu wollen, der durch solche Aktionen genau Null gebremst worden wäre sondern im Gegenteil, er noch Fahrt bekommen hätte.
Das stimmt so nicht ( da hilft auch der Konjunktiv nicht). Der Fahndungsdruck wurde sehr wohl gemindert durch die Anrufe /Sms.
Einlesen ist hilfreich 😉
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Joan »

HETT hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 21:46:51 Viele gute Überlegungen dabei.

Es besteht aber durchaus eine Möglichkeit, dass der Täter, den man als technikaffin beschreiben könnte, keine kalten Füsse hatte und/oder haben musste. Und diese Möglichkeit erklärt auch, warum er stets gut informiert und einen Schritt voraus war.

Er hat den Polizeifunk gescannt, privat oder beruflich.
Dieser war 2006 noch weit von einer Verschlüsselung entfernt und problemlos empfangbar.
Das ist mal ein sehr guter und durchaus naheliegender Gedanke. Das würde das Risiko der Fahrten natürlich enorm senken. Dann könnte man das Risikoprofil des Täters auch nochmal überdenken.

Richtung Army zu denken, da fehlt mir aus 2 Gründen ein wenig die Phantasie. Zum einen die Ortskenntnis außerhalb Paderborns, zum anderen die Unterbringungsmöglichkeit.
Es sei denn, es gab auch deutsche, die zu der Zeit für die Arme gearbeitet haben oder halt Briten, die außerhalb der Kaserne gewohnt haben.

Und ja, die Sache mit dem fehlendenden Täterprofil leuchtet mir echt nicht so wirklich ein, gerade bei einem Fall mit so vielen Besonderheiten.
Nuschka
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

HETT hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 18:56:44 Ja.

Ich habe vor einiger Zeit bereits ausgeführt, dass der Bürgerpark in unmittelbarer Nähe zu Fraukes Wohnung damals ein stadtbekannter "Angstraum" war, mit Alkoholikern und Drogenabhängigen.
Schlecht einsehbar und dunkel.
Daneben eine Tankstelle mit Parkmöglichkeiten.
Wäre eine Option wenn man von einem unfreiwilligen Zustieg ausgeht der auch auf/an einem möglichen Rückweg (Borchener Str.) liegt.

Den Stadtring mit seinen sich direkt anschließenden Wegen und Straßen schließe ich hingegen aus.
Wobei natürlich immer ein Restrisiko bleibt.
Bürgerpark, Borchener Straße... da klingelt 's bei mir.
Dazu fällt mir der Musiker ein und die Frau, die was beobachtet haben will.
War aber wohl Beides nichts Handfestes.
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Niunia

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Niunia »

Guten Abend, es ist wirklich sehr interessant und informativ die unterschiedlichen Theorien zu lesen. Was ich aber definitiv ausschließen würde ist, dass der Chris der Täter oder Komplize war. Macht für mich keinen Sinn wenn ich die Anrufe anschaue.
Die Anrufe und die Antworten finde ich absolut unerklärlich. Sie ruft an und sagt eigentlich immer das Gleiche. Nach dem dritten Mal/Tag aber würde doch jeder merken dass da was nicht stimmt. Das kann doch nicht im Interesse vom Täter gewesen sein? Wenn er gewollt hätte daß sich niemand um sie Sorgen macht dann hätte er sie doch was anderes sagen lassen oder? Schließlich hat er ja kontrolliert was sie sagt. Das ganze ergibt für mich keinen Sinn. Warum macht er sich so viel Mühe und fährt jeden Abend mit ihr durch Paderborn damit sie dann am Telefon sagt sie kommt nach Hause? Und das 5 mal? Obwohl es nach dem 3.mal ja wohl nicht mehr glaubwürdig erscheint?

1. Sie darf anrufen
2. Sie darf sagen, daß sie in Paderborn ist
3. Sie sagt täglich das sie nach Hause kommt, kommt aber doch nicht
4. Sie ist nicht telefonisch erreichbar
Das ruft doch Alarm aus und nicht das Gefühl dass alles in Ordnung ist 🙄
Das ist doch nicht die richtige Taktik jemanden das Gefühl zu geben, es sei alles in Ordnung und man muss sich keine Sorgen machen. Richtig wäre doch z. B. gewesen, daß sie anrufen darf und sagt dass sie in 2 Wochen heim kommt da sie gerade mit ihrem neuen Freund irgendwo ist. Man hätte sie auch bei der Mutter anrufen lassen damit sie tatsächlich denkt es sei alles gut. Oder man hätte sie auch ans Telefon gelassen können, wenn es geklingelt hat, dass würde zeigen dass sie sich frei bewegen kann. Das war aber nicht der Fall. Also was genau hat er mit solchen seltsamen Anrufen bezweckt? Er muss doch gewusst haben dass die Anrufe komisch rüber kommen und das es aussieht als würde sie festgehalten werden? Und dann fährt er auch noch abends mit ihr in Paderborn rum?.... Seltsame Taktik und doch seit 15 Jahren ungeklärt 😔
GanzNeuHier

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von GanzNeuHier »

Nuschka hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 22:05:10 Das stimmt so nicht ( da hilft auch der Konjunktiv nicht). Der Fahndungsdruck wurde sehr wohl gemindert durch die Anrufe /Sms.
Einlesen ist hilfreich 😉
Ein Entführer konnte nicht davon ausgehen, dass sich die Lage durch diese Anrufe entspannt.
Viel Risiko für wenig Erfolgsaussicht.
GanzNeuHier

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von GanzNeuHier »

Gerade diese kurzen, sinnlosen sich wiederholenden Texte, die fast ausschließlich bei „Chris“ ankommen, ...



Ein Teil des Textes wurde entfernt.
Zuletzt geändert von Iven am Dienstag, 30. November 2021, 23:38:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Regelverstoß. Eine IP-Adressensperre (komplette Range) ist nicht mehr so weit entfernt. Ich würd's lassen. ;-)
Dias
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Niunia hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 22:43:59 Guten Abend, es ist wirklich sehr interessant und informativ die unterschiedlichen Theorien zu lesen. Was ich aber definitiv ausschließen würde ist, dass der Chris der Täter oder Komplize war. Macht für mich keinen Sinn wenn ich die Anrufe anschaue.
Die Anrufe und die Antworten finde ich absolut unerklärlich. Sie ruft an und sagt eigentlich immer das Gleiche. Nach dem dritten Mal/Tag aber würde doch jeder merken dass da was nicht stimmt. Das kann doch nicht im Interesse vom Täter gewesen sein? Wenn er gewollt hätte daß sich niemand um sie Sorgen macht dann hätte er sie doch was anderes sagen lassen oder? Schließlich hat er ja kontrolliert was sie sagt. Das ganze ergibt für mich keinen Sinn. Warum macht er sich so viel Mühe und fährt jeden Abend mit ihr durch Paderborn damit sie dann am Telefon sagt sie kommt nach Hause? Und das 5 mal? Obwohl es nach dem 3.mal ja wohl nicht mehr glaubwürdig erscheint?

1. Sie darf anrufen
2. Sie darf sagen, daß sie in Paderborn ist
3. Sie sagt täglich das sie nach Hause kommt, kommt aber doch nicht
4. Sie ist nicht telefonisch erreichbar
Das ruft doch Alarm aus und nicht das Gefühl dass alles in Ordnung ist 🙄
Das ist doch nicht die richtige Taktik jemanden das Gefühl zu geben, es sei alles in Ordnung und man muss sich keine Sorgen machen. Richtig wäre doch z. B. gewesen, daß sie anrufen darf und sagt dass sie in 2 Wochen heim kommt da sie gerade mit ihrem neuen Freund irgendwo ist. Man hätte sie auch bei der Mutter anrufen lassen damit sie tatsächlich denkt es sei alles gut. Oder man hätte sie auch ans Telefon gelassen können, wenn es geklingelt hat, dass würde zeigen dass sie sich frei bewegen kann. Das war aber nicht der Fall. Also was genau hat er mit solchen seltsamen Anrufen bezweckt? Er muss doch gewusst haben dass die Anrufe komisch rüber kommen und das es aussieht als würde sie festgehalten werden? Und dann fährt er auch noch abends mit ihr in Paderborn rum?.... Seltsame Taktik und doch seit 15 Jahren ungeklärt 😔
Hallo Niunia. Fast alle fragen sich genau das was du hier schreibst.
Sehen wir es doch mal von einer gegenwärtigen Perspektive. Vielleicht war dem Täter ganz egal ob man vermutet das Frauke entfürt wurde, der Täter wollte vielleicht mit den Anrufen auch nur einzig und allein Frauke in der Hoffnung lassen das Sie wieder Heim darf, zumindest so lange wie er Frauke für seinen "Zweck" benötigte. Was immer das jetzt auch gewesen sein mag.
Das Sie lezten Ende sterben würde/musste, war von Anfang an nur dem Täter bewusst. Aus seiner Sicht der Dinge musste sie das, sonst wäre der Grund und die Logik warum das Ganze stattfand, schlichtweg aufgeflogen.

Ich habe wenig Hoffnung das sich der Täter selber stellen wird. Das hätte er dann auch schon früher machen können...
Niunia

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Niunia »

@Dias
Da hast du wohl leider recht, ich glaube auch nicht mehr daran dass er sich stellt. Ich hoffe nur, dass sich endlich neue, brauchbare Hinweise finden die zur Festnahme des Täters führen, damit die Familie endlich Ruhe findet.
Joan
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Joan »

Ich weiß nicht, ob man mit der Interpretation der Kommunikation hier wirklich weiterkommt. Ich sähe hier allenfalls ein Weiterkommen, wenn es echte Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Täters zuließe.

Die Frage, ob hier ein "normalo" misstrauisch wird, stellt sich garnicht mal so sehr. Die wichtigere Frage ist, ob die Polizei misstrauisch wird. Und da gehe ich eher davon aus, dass man Fragt "wann gab es das letzte Lebenszeichen"? "Gestern". "Jo, alles klar, die ist Ü18, da interessiert uns nicht, ob sie komisches Zeug erzählt, Umstände merkwürdig erscheinen oder sonstwas."
So ist es ja auch passiert, es hat aoffenbar funktioniert. Möglicherweise hat der Täter das gewusst, kennt Funktionsweisen bei der Polizei, und die Überlegung, dass der Polizeifunk abgehört wurde, ist nunmal auch nicht völlig abwegig.
Sollte dem so gewesen sein, relativiert sich das Risiko des Täters natürlich deutlich.

Wenn wir das Geschehen auf einer Zeitleiste betrachten, hab ich das Gefühl, dass hier viele mitttendrin einsteigen, isoliert einen Mosaikstein betrachten, was natürlich jedem selbst überlassen und völlig legitim ist.

Ich persönlich bin ein Freund davon, bei jeglichem Gedanken mitdendrin auf der Zeitleiste, immer wieder mögliche Rückkopplungen zum Anfang des Verbrechens zu suchen und zu ziehen. Was ist das Grundmotiv für die Entführung? War das alles geplant oder eher nicht? Sind es ein oder mehrere Täter?
Dazu darf man natürlich unterschiedlicher Meinung sein - mir persönlich hat es desöfteren geholfen, ungereimtheiten in meinen eigenen Gedankengängen zu sehen.
Ich habe hier ein paar Eckpfeiler, die für mich ziemlich gesetzt sind und auf der anderen Seite, Dinge, die ich ausschließe (zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit). Damit hat man für seine Thesen zumindest mal Leitplanken. Eine Rückkopplung zum beginn des Geschehens hilft zusätzlich.

Natürlich kann es auch Helfen, sich überhaupt keine Denkschranken aufzuerlegen, allerdings werde - zumindest ich - da völlig kirre bei, da man meist irgendwo völlig im Nirvana landet, wenn man wirklich alle der vielen Variablen offen hält.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Blanka hat geschrieben: Dienstag, 30. November 2021, 21:31:46 War er selbstständig? Aber letztlich gibt es doch keine permanente Verbindung zu Paderborn und Umgebung, oder hat er hier irgendwann mal gewohnt, oder eine Ferienwohnung oder so gehabt, denn letztlich musste er ja mindestens eine Woche lang in der Gegend von PB weilen, von Bargteheide aus wird er FL nicht jedes Mal angekarrt haben für die Kontakte. Und den Ablageort findet man mE nicht zufällig, sondern nur als Ortskundiger.
Ja, er war selbstständig (Klempner). Seit 2002 lebte er in Tangstedt, keine Verbindung zu Paderborn.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von stefan »

Hey,
Naja genauso gut hätte man auch bei der Polizei jemanden erwischen können der über motiviert handelt. Alles in allem spielt das aber eigentlich keine Rolle, da der Täter ja nicht wusste was wirklich vor sich geht? Des weiteren glaube ich nicht das im Polizeifunk großartig Details besprochen werden, oder Ermittlungstaktische Dinge. Ist ja nicht so das die Polizei so 2009 aufgeschrocken ist und gesagt hat oh nein wir werden abgehört. Das wussten die schon alles.
Kurz zu den Stadtpark .. Nur damit ihr euch ein Bild machen könnt (kam ja im Zuge der Diskussion hier auch auf):
Also geht man davon aus das Sie von unten kam kommt folgendes nacheinander Richtung Wohnung vom Pub aus:

Ich geh davon aus das Sie rechts gelaufen ist, da der Stadtpark sich auch auf der Rechten Seite befinden. Nur damit ihr das versteht
Ich führe jetzt nicht alles auf sondern nur die relevanten Dinge..
1. Rechte Seite Dönerladen
2.Rechte Seite Parkplatz mit Eingang zum Stadtpark der Weg läuft Parallel zum Fußgängerweg. Teilweise Stellen die nicht richtig einsehbar sind von der Straße bzw. Fußgängerweg. Aber ob das 2006 auch der Fall war keine Ahnung. Ähm ich bin 187 und wiege 93 Kilo ... und ich würde nachts den Fußgängerweg benutzen .. definitiv! Aber ob da jemals einer einen Führerschein gemacht hat der da rumlungert, bezweifle ich.
Ich schätze mal der Park geht 150 bis 200m und dann kommt auch schon ->
3. Tankstelle auf der rechten Seite. Und diese hat eigentlich durchgehend geöffnet bzw. einen Nachtschalter.
Die Str. ist auch Nachts noch gut befahren.

Genau wie der Weg direkt nach dem Pub mit den 3 Parkplätzen nacheinander. ABER ..
Nach dem 2. Parkplatz geht ein Weg/ Str. über einen Bahnübergang. Da steht ein Kiosk. Da könnte sie theoretisch auch lang. Am Kiosk stehen aber Abends immer bis 10/11 rum Leute die sich ein Bierchen trinken( zumindest im Sommer). Und während der WM bestimmt auch. Aber kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen(war ja nicht da). Aber worauf ich hinaus will, da fahren hin und wieder mal Züge lang was auch nicht gerade leise ist. Aber ob diese auch nach 23 Uhr da lang fahren, keine Ahnung. 50m weiter sind ja schon die nächsten Wohnhäuser.
GanzNeuHier

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von GanzNeuHier »

Der „Abstand“ zwischen einer Spontan-Tat, begangen von einem Alkoholiker, Drogensüchtigen oder sonstiger Zufallsbegegnung, als FL den berüchtigten Park durchqueren wollte, zur tatsächlichen Verbrechensbegehung, ist nicht darstellbar.
Wie soll ein Obdachloser jemanden 1 Woche lang gefangen halten?
Welcher Alkoholiker legt mit seinem Opfer lange Strecken eindeutig in einem Auto zurück?
Welcher Junkie organisiert in technischer Hinsicht tägliche Telefonkontakte aus immer wechselnden Gegenden?

Die Variante „wurde im Park von herumlungernden fertigen Typen überfallen“ kann gestrichen werden.
stefan
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von stefan »

Jo, Alles gut. Wollte es nur mal erörtern. Kam ja hier auch das ein oder andere mal zur Sprache. Ich habe da mittlerweile so meine eigene Theorie ^^ und bin nu auch aus der Diskussion hier raus. Werde es aber noch verfolgen und bei Fragen rund um Paderborn falls ich es lese euch auch noch antworten.
Und denkt alle dran, passiv formulieren und niemanden direkt beschuldigen. Wir haben das Jahr 2021, da kann eine falsche Anschuldigung schon ziemlich heftig über das Internet werden.
Viel Erfolg euch noch und seid bitte lieb zueinander.
Blanka
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Blanka »

Die weiten Wege und Industriegebiete deuten ja eher auf einen LKW-Fahrer, bei dem sie dann die Woche lang hinten im Fahrerhaus gelegen hat oder so, aber dazu passen dann natürlich der Abgriff und die Ablage nicht, eher zu einem Transporter.
GanzNeuHier

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von GanzNeuHier »

Blanka hat geschrieben: Mittwoch, 01. Dezember 2021, 21:54:46 Die weiten Wege und Industriegebiete deuten ja eher auf einen LKW-Fahrer, bei dem sie dann die Woche lang hinten im Fahrerhaus gelegen hat oder so, aber dazu passen dann natürlich der Abgriff und die Ablage nicht, eher zu einem Transporter.
Ich finde eher, dass das alles gerade keine weiten Wege sind.
Nicht nur der Handymast in Nieheim, sondern auch alle in den angefahrenen Gewerbegebieten sollen damals eine Reichweite bis zu 15km ermöglicht haben. Die Telefonkontakte hätten von einer Entfernung außerhalb der Stadt, oder auch vom jeweils anderen Ende Paderborns aus aufgebaut werden können. Oder aus der Stadtmitte heraus.
Fahrzeit vom Zentrum PB zum Ablageort: 20min. Nach Bad Driburg kaum länger. Ins sagenumwobene Nieheim gut eine halbe Stunde. Mir kommt das im Gegenteil alles sehr kleinformatig vor.
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