MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

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hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Assis hat geschrieben: Freitag, 17. Juni 2022, 23:02:31 Darüber haben wir ja bereits gesprochen.
Für dich mögen die Phantomzeichnungen Ähnlichkeiten aufweisen. Für mich tun sie es eher nicht. Und schon gar nicht mit dem Phantombild der Ls. Auch willst du bei allen Taten Ähnlichkeiten ausmachen. Was für dich auf den gleichen Täter Hinweist. Halte ich mit nur Presse wissen für schwierig. Ist es nicht so, dass bei Tatverglichen vielfach Ähnlichkeiten bestehen. Und mit ein bisschen guten willen alles in einen Topf werfen kann.

Weiter ist ja die Polizei auf deine Meldung eingegangen. War wohl alles zum tatsächlichen zu weit weg, um eine intensive Überprüfung in Gang zu bringen.
Assis
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Assis »

hoelzl hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 00:39:51 Für dich mögen die Phantomzeichnungen Ähnlichkeiten aufweisen. Für mich tun sie es eher nicht. Und schon gar nicht mit dem Phantombild der Ls. Auch willst du bei allen Taten Ähnlichkeiten ausmachen. Was für dich auf den gleichen Täter Hinweist. Halte ich mit nur Presse wissen für schwierig. Ist es nicht so, dass bei Tatverglichen vielfach Ähnlichkeiten bestehen. Und mit ein bisschen guten willen alles in einen Topf werfen kann.
Es ist nichts falsch daran, eine andere Meinung zu haben.
Wenn du mit die Presse nur Zeitungen meinst, ist das eine falsche Annahme über die Herkunft meines Wissens.
Die Polizeiberichterstattung ist eine objektive und verlässliche Quelle, mit der man sich ein gutes Bild machen kann.
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Noch ein Wort zu @Assis, der den Unschuldsengel spielt. Er sagt zwar, dass er "überhaupt nicht den Unschuldsengel" spiele, aber was ist es denn sonst, wenn man die Genese eines Konflikts negiert? Wie bei Kindern, wo die Aufsicht nicht hinschaut, wenn einer gepiesackt wird, bis ihm die Hand im Affekt etwas emotionaler ausfährt. Der Getroffene jault lautstark auf und die Aufsicht brummt nur dem zuvor Gepiesackten eine Strafe auf.

Assis spielt den Unschuldsengel, dabei bleibe ich. Beweis: viewtopic.php?p=195437#p195437
Rocky hat nämlich geschrieben: "Auslöser des Ganzen scheint Assis gewesen zu sein."
Das wurde von Assis als "Unterstellung" betrachtet, denn er schrieb so zurück:
Assis hat geschrieben: Freitag, 17. Juni 2022, 08:10:30 Eine solche Unterstellung verdient eine (kurze) Antwort.

Wenn Ihr Beitrag korrigiert wird und Sie auch noch eine Abmahnung wegen Verstoßes gegen die Forenregeln erhalten, dann sind nür Sie, und niemand sonst, einzig und alleine schuld daran.
Ich wiederhole: Die ganze Schuld schiebt Assis auf Rocky. Er sei "einzig und alleine schuld daran".


Das nenne ich "den Unschuldsengel spielen". Und dabei bleibe ich. Außerdem hat Assis den Rocky angeschwärzt und es dann zunächst verschleiern wollen. Rocky schrieb nämlich, dass Assis der Auslöser gewesen zu sein scheint. Aber Assis entgegnet, dass dies eine "Unterstellung" wäre. Wie krumm ist denn das? Der Anschwärzer war Assis. Das hat Rocky richtig vermutet.

Assis hat seine Anschwärzung zunächst verschleiern wollen. Dann kamen aber -Gottseidank- mehrere Proteste, die auf Seiten Rockys standen.
Erst dann hat sich Assis bemüht, zuzugeben, dass er die Meldung an die Aufsicht machte.

Bei solchen Leuten, die eine so hilfreiche Person wie Rocky mundtot machen, aber ganz unschuldig dabei tun, kann ich leider nicht schweigen.
Hier schaue ich dann dem "Unschuldsengel" ganz genau über die Schulter.
Irrtumsvorbehalt
Assis
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Assis »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 08:07:14
Guten Morgen @Widasedumi
Es ist gut, dass Sie noch einmal allen klar machst, dass der Autor eines Beitrags für den Inhalt dieses Beitrags verantwortlich ist und dass, wenn die Moderatoren eingreifen, der Autor dies selbst verursacht hat.
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich erlaube mir ausnahmsweise, die besten Grüße und alle guten Wünsche an @RockyBalboa zu senden. Vielleicht liest er mit?
Irrtumsvorbehalt
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von gastmann »

Screenshot_20220616-150123~8.png
Screenshot_20220616-150123~8.png (240.27 KiB) 944 mal betrachtet
Wenn man die Frisur ein wenig verändert, ohne Scheere, nur mit Haarspray, dann wirkt der Dargestellte auf einmal ziemlich cool!
Weniger wie Prinz Eisenerz...eher wie "Punk Light"
Wenn er derzeit eine Disco besuchte, dann eher so!
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Assis hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 04:01:29 Es ist nichts falsch daran, eine andere Meinung zu haben.
Sicher ja.
Assis hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 04:01:29 Die Polizeiberichterstattung ist eine objektive und verlässliche Quelle, mit der man sich ein gutes Bild machen kann.
Unbestritten. Mindestens sollt man das annehmen können.
Assis hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 04:01:29 Wenn du mit die Presse nur Zeitungen meinst, ist das eine falsche Annahme über die Herkunft meines Wissens.
Die Zeitungen wie andere Medien haben doch das veröffentlichte zum grossen Teil auch aus Polizeimeldungen. Hast du über die Herkunft deines Wissens irgendwie inseider Zugang?

Nur damit wir uns richtig verstehen. Bei den Göhrde-Morden geht die Polizei davon aus, dass KWW noch eine Mittäter hatte. Und dieser Mittäter ist deiner Auffassung nach ein Serienmörder. Der auch die Ls. ermordet hat. Ich halt das nicht mal für einen Ansatz. Eher für ein Hirngespinst.

Da wär noch dieser YG. Jetzt mal raus mit der Sprache. Wer ist das. Und welchen Zusammenhang zum Ls Fall magst du da ausmachen?

Ich habe im HET ein paar gute Ansätze gelesen, welche einen Täter der Ls aus anderen Mordfällen sein könnte. Prinzipiell sind solche Überlegungen nicht zu verwerfen. Aber im Fall Ls eher schwierig. Da ich der Auffassung bin, dass es nichts vergleichbares gibt. Das aus diversen Gründen. Die ich jetzt nicht aufzählen mag.

Schauen wir uns weiterer Möglichkeiten an; von welchen mehrere Quellen berichten. Geige, grösserer Geldbetrag also Raub.

Das Geheimnis der Geige wurde weder von der Polizei noch von Profiler Horn noch von den Kinder offen gelegt. Mit Geheimnis meine ich natürlich die Mitnahme und deren Wert. Die Geige gibt meiner Auffassung nach nur dann ein Tatmotiv her, sollte sie einen sehr hohen Wert besessen haben. Dazu gab es die verschiedensten und verrücktesten Thesen. Und seit dem Fall BvB wird da auch ein Zusammenhang angedacht. Was natürlich die These stärkt. Ich will sie auch nicht zwingend verwerfen. tentiere aber stark dazu, dass das nicht das Tatmotiv war.

Da von einem grösseren Geldbetrag berichte wird, und Profiler Horn eine Raub als Tatmotiv für möglich erachtet, wäre es nahliegend dieser Meinung zu folgen. Obwohl sie einige Mängel aufweist. So beispielsweise, dass der mutmassliche Täter die Gulden auf seinem Fluchtweg wegwirft. Oder von wo wusste er von diesem grösseren Geldbetrag. Ein Räuber kommt raubt und geht. Und legt nicht ein solches Nachtatverhalten hin. Aber da sind wir bei einem grundsätzlichen Problem im Fall Ls angelangt. Ich tentiere auch bei dieser Motivlage stark dazu, sie als nicht Wahrscheinlich einzustufen.

Was bleibt noch?

Sexueller Hintergrund, irgend ein betrügerisches Geschäft. Ausser Geige.

Ersteres stell ich wirklich in den Hintergrund. Und verwerfe die These definitiv.

Betrügerisches Geschäft. Da scheint mir ein näher kommen zum Tatmotiv passabel. Damit lässt sich dieser grössere mitgenommen Geldbetrag gut erklären. Aber nicht nur. Meiner Auffassung nach wird es einen Grund gegeben haben an diesen Waldrand genannt Hölzl zu fahren. Und da liegt ein betrügerischer Geschäftspartner zu welchem die Ls gewissermassen ein vertrauen hatten schon nahe. Überzeugen tut mich allerdings ein solches Szenario nicht unbedingt.

Einfach so als Knüller.

Auftragsmord. Oder mindesten etwas in die Richtung.

Halte ich für die Wahrscheinlichste Annahme. Damit lässt sich der Fall im weiten gut und ganz erklären. Dazu lese weiter vorne eine Auffassung zum Fall Ls.
Assis
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Assis »

hoelzl hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 16:18:50 Hast du über die Herkunft deines Wissens irgendwie inseider Zugang?
Nein, wieso? Es handelt sich um Informationen, die für alle zugänglich sind.
hoelzl hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 16:18:50 Nur damit wir uns richtig verstehen. Bei den Göhrde-Morden geht die Polizei davon aus, dass KWW noch eine Mittäter hatte. Und dieser Mittäter ist deiner Auffassung nach ein Serienmörder. Der auch die Ls. ermordet hat. Ich halt das nicht mal für einen Ansatz. Eher für ein Hirngespinst.
Ich kenne deine Ansichten dazu schon lange und ich denke du kennst meine auch und die sind und bleiben also komplett verschieden. Man könnte also sagen, jeder sein eigenes Hirngespinst!
hoelzl hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 16:18:50 Da wär noch dieser YG. Jetzt mal raus mit der Sprache. Wer ist das. Und welchen Zusammenhang zum Ls Fall magst du da ausmachen?
Ich habe es dir schon ein paar mal erklärt aber du willst es anscheinend nicht wissen, kein Problem, aber frag dann auch nicht mehr danach.
hoelzl hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 16:18:50 Ich habe im HET ein paar gute Ansätze gelesen, welche einen Täter der Ls aus anderen Mordfällen sein könnte. Prinzipiell sind solche Überlegungen nicht zu verwerfen. Aber im Fall Ls eher schwierig. Da ich der Auffassung bin, dass es nichts vergleichbares gibt. Das aus diversen Gründen. Die ich jetzt nicht aufzählen mag.

Schauen wir uns weiterer Möglichkeiten an; von welchen mehrere Quellen berichten. Geige, grösserer Geldbetrag also Raub.

Das Geheimnis der Geige wurde weder von der Polizei noch von Profiler Horn noch von den Kinder offen gelegt. Mit Geheimnis meine ich natürlich die Mitnahme und deren Wert. Die Geige gibt meiner Auffassung nach nur dann ein Tatmotiv her, sollte sie einen sehr hohen Wert besessen haben. Dazu gab es die verschiedensten und verrücktesten Thesen. Und seit dem Fall BvB wird da auch ein Zusammenhang angedacht. Was natürlich die These stärkt. Ich will sie auch nicht zwingend verwerfen. tentiere aber stark dazu, dass das nicht das Tatmotiv war.

Da von einem grösseren Geldbetrag berichte wird, und Profiler Horn eine Raub als Tatmotiv für möglich erachtet, wäre es nahliegend dieser Meinung zu folgen. Obwohl sie einige Mängel aufweist. So beispielsweise, dass der mutmassliche Täter die Gulden auf seinem Fluchtweg wegwirft. Oder von wo wusste er von diesem grösseren Geldbetrag. Ein Räuber kommt raubt und geht. Und legt nicht ein solches Nachtatverhalten hin. Aber da sind wir bei einem grundsätzlichen Problem im Fall Ls angelangt. Ich tentiere auch bei dieser Motivlage stark dazu, sie als nicht Wahrscheinlich einzustufen.

Was bleibt noch?

Sexueller Hintergrund, irgend ein betrügerisches Geschäft. Ausser Geige.

Ersteres stell ich wirklich in den Hintergrund. Und verwerfe die These definitiv.

Betrügerisches Geschäft. Da scheint mir ein näher kommen zum Tatmotiv passabel. Damit lässt sich dieser grössere mitgenommen Geldbetrag gut erklären. Aber nicht nur. Meiner Auffassung nach wird es einen Grund gegeben haben an diesen Waldrand genannt Hölzl zu fahren. Und da liegt ein betrügerischer Geschäftspartner zu welchem die Ls gewissermassen ein vertrauen hatten schon nahe. Überzeugen tut mich allerdings ein solches Szenario nicht unbedingt.

Einfach so als Knüller.

Auftragsmord. Oder mindesten etwas in die Richtung.

Halte ich für die Wahrscheinlichste Annahme. Damit lässt sich der Fall im weiten gut und ganz erklären. Dazu lese weiter vorne eine Auffassung zum Fall Ls.
Erwartest du, jetzt dass ich noch einmal etwas zu deine Ansichten sage?

Was ich hier zu diesem Mordfall sagen wollte, habe ich gesagt und möchte es dabei belassen.
lindenstein
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Die zusätzlichen Informationen, welche Du aus dem Gespräch mit dem Taxifahrer gewonnen hast, komplettieren meine Einschätzung, um welche Person es sich handelte, die auf dem Phantombild zu erkennen ist.
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Soweit so gut. Ich hatte ja schon vor einer Zeit gesagt, dass der Zufall für mich nur bedingt eine Rolle spielt und mein Gedankengut zwar durchaus auch an übersinnliche Dinge glaubt jedoch ist mir hier fallspezifisch das Siegsdorf, der Bahnhof, daneben das Mammutmuseum und der Geigensammler BvB der sich auch die Haare mal blond gefärbt haben soll, so hat mir das mal ein User hier PN berichtet dann doch ein Ticken zu viel Zufall, wenn man bedenkt, dass medial veröffentlicht wurde, hier an Bord des Campers der Langendonks war das einzig wertvolle eine antike Geige. Somit habe ich die Hosen runtergelassen und meinen Favorit hier im Fall als Täter/Täterschaft genannt, auch wenn er mittlerweile nebst seiner Tochter in Übersee per Genickschuss ermordet wurde. Das wird sicher einen Grund gehabt haben.

Jetzt lieber gastmann, wäre es dann fair, wenn auch du uns Hobbyermittlern deine komplettierte Einschätzung in Bezug auf die Person "Taxigast" nennen würdest.

Gruß
lindenstein

Ok, jetzt hast du das Phantomfoto verändert, jedoch kann man hier nichts ableiten. Ich kann nicht in deinen Kopf sehen und weiß auch somit nicht, wen du jetzt visualisieren wolltest.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von gastmann »

@hoelzl
hoelzl hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 16:18:50Das Geheimnis der Geige wurde weder von der Polizei noch von Profiler Horn noch von den Kinder offen gelegt. Mit Geheimnis meine ich natürlich die Mitnahme und deren Wert. Die Geige gibt meiner Auffassung nach nur dann ein Tatmotiv her, sollte sie einen sehr hohen Wert besessen haben. Dazu gab es die verschiedensten und verrücktesten Thesen. Und seit dem Fall BvB wird da auch ein Zusammenhang angedacht. Was natürlich die These stärkt. Ich will sie auch nicht zwingend verwerfen. tentiere aber stark dazu, dass das nicht das Tatmotiv war.
Warum wurden von der wertvollen Geige keine Bilder veröffentlicht?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine gab.
Könnte der Grund darin liegen, dass sie doch Teil der Beute war? Man annahm, sie taucht eher wieder irgenwo auf, wenn die Geige als verbrannt und nicht als verschollen galt?

BvB hatte viele Talente, auch mit Holz konnte er umgehen. Er wusste welche Eigenschaften vieler Holzarten für seine Zwecke zu verwenden waren, das Wissen gab er in Seminaren weiter.
Die erste selbstgefertigte Geige wurde durch ihn 2003 fertiggestellt, er nannte sie Gnudi, sein späteres Meisterstück Shy.
Woher kam sein Interesse am Geigenbau, wer hat es in ihm erweckt?
Wer sich das Wissen aneignet solch ein Instrument zu bauen, der wird vorher schon eines zerlegt haben, oder hat dabei zugeschaut.
Wäre mal intetessant zu wissen wer sein Lehrmeister war.

@Lindenstein
Den Namen kann ich selbstverständlich hier nicht nennen. Der wird den Ermittlern schon sehr lange bekannt sein, dafür gibt es Hinweise. Es ist niemand der hier und auf anderen Seiten jemals öffentlich zur Diskussion stand.
Er wird die Umgebung um den Tatort sehr wahrscheinlich gekannt haben. Hatte in Traunstein und Umgebung beruflich zu tun.
Entschuldige bitte, dass ich die Neugier geweckt habe, aber keine weiteren Informationen weiter geben kann.
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

gastmann hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 22:16:18 Warum wurden von der wertvollen Geige keine Bilder veröffentlicht?
Gut Frage.
gastmann hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 22:16:18 Könnte der Grund darin liegen, dass sie doch Teil der Beute war? Man annahm, sie taucht eher wieder irgenwo auf, wenn die Geige als verbrannt und nicht als verschollen galt?

Der Gedanke ist natürlich nicht fernliegend. Zumal schon lange angedacht wurde, dass die wertvolle Geige gegen ein billig Geige getauscht wurde.

Warum soll man von einer wertvollen verbrannten Geige noch Bilder veröffentlichen? Da hätte die Nennung des Namens des Erbauers völlig ausgereicht. In Fachkreisen wäre da schnell bekannt gewesen um welches Wunderding es sich hier handelt. Da es für eine so wertvolle Geige auch Echtheitszertifikate gibt. Weiter auch der Name des Besitzers bekannt ist.

Für den Täter dürft die Geige den grössten Happen des Wertes verloren haben. Da auf dem schwarz Märt so gut wie nichts bezahlt wird. Dass der Täter im Auftrag für eine Geige einen Doppelmord begeht und auch noch so ein Nachtatverhalten hin legt bezweifle ich auf stärkste.
gastmann hat geschrieben: Samstag, 18. Juni 2022, 22:16:18 Den Namen kann ich selbstverständlich hier nicht nennen. Der wird den Ermittlern schon sehr lange bekannt sein, dafür gibt es Hinweise. Es ist niemand der hier und auf anderen Seiten jemals öffentlich zur Diskussion stand.
Ein Philharmoniker dürfte es nicht sein. Aber ein Musiker aus dem Chiemgau mit österreichischem bayrischen Dialekt mit längeren blonden Haaren und Stirnglatze kommt schon hin. Warum soll der bei den Ermittlern schon sehr lange bekannt sein? Vielleicht im andern Forum. Da gibt es Skizzen welche einen älteren mutmasslichen Täter als Philharmoniker darstellt.
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von gastmann »

Die von BvB in Eigenbau hergestellten Geigen hatten ihre Vorbilder vermutlich in Italien. Das erkennt man an der weniger feinen Ausarbeitung einzelner Komponenten.
Einem Boden aus Haselfichte, dazu Wurmstichig.
So eine Geige aufzubauen braucht viel Zeit. Alleine das Auftragen der Lackschichten nimmt Monate in Anspruch.
Dazu muss man sich ersteinmal über die physikalischen Eigenschaften im klaren sein, bevor man überhaupt anfängt. Die Werkzeuge, alles...

Die Langendonks wollten den Wert ihrer Geige schätzen lassen. Ich denke, den Kontakt zu einem Experten hatten sie schon vor der Abreise. Ich würde dazu nicht unbedingt zu irgendeinem Geigenbauer gehen. Wertgutachten werden von anerkannten Experten erstellt. Auch hier gilt, je renomierter um so glaubhafter. (die Versicherung will ja auch seriöse Infos)
Ich denke der Besuch bei einem Bastler, wie BvB es war, um durch ihn die Geige schätzen zu lassen erübrigt sich.

Mittenwald wäre räumlich gesehen der wahrscheinlichste Ort, ich würde einen anderen allerdings nicht ausschliessen.


Wir sind Mitglied der British Violin Making Association (BVMA) und der Violin Society of America (VSA) und kooperieren mit renommierten Experten in Cremona, Mittenwald, München, Paris und Stuttgart.

Code: Alles auswählen

   https://www.corilon.com/ueber-corilon 

Falls Herr Langendonk, nach erstellen des Wertgutachtens, sich überlegte die Geige über einen Händler anzubieten, mal angenommen dieser Händler führte einen Katalog, welcher derzeit vielleicht sogar schon im Internet abrufbar war, dann wäre eine Klangprobe für einen Kaufinteressenten von Bedeutung. In einem Studio privat wie kommerziell (Tonstudio) könnte man solch eine Aufnahme anfertigen, um sie anschliessend den Verkaufskatalog beizufügen .

Der Besuch dieser Person könnte ihr Schicksal bedeuted haben.
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

gastmann hat geschrieben: Sonntag, 19. Juni 2022, 11:11:07 Der Besuch dieser Person könnte ihr Schicksal bedeuted haben.
Da wäre aber der Täter in einem sehr kleinen Kreis zu Suchen. Was doch eigentlich den Ermittler hätte gelingen müssen.
XSchauen

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von XSchauen »

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https://postimg.cc/5XzMQB9N

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https://postimg.cc/HjCx3L8L

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Hallo zusammen, bei “Tatort Reise: Der True-Crime-Podcast” sind erst kürlich zwei neue “Podcasts” bzw.
Reportagen, Radiobeiträge erschienen. Dort wird rückblendend über den Mordfall Langendonk berichtet.
Stets interessant, dass sich Menschen für diesen unlösbaren Fall interessieren und auch zu den Plätzen
reisen, wo die beiden Niederländer vor vielen Jahren gewesen sind. Sehr viel wird’s nicht gerade bringen.
Zumal sich in den Podcasts teiiweise Fehler [!] eingeschlichen haben; die Frau (Angelika Pickardt) spricht
von einem Ort namens "Altendorf" - was offensichtlich falsch ist. Sie meinte wohl *Altenfurt*, den Stadtteil
von Nürnberg. Ansonsten halte ich mich von der öffentlichen Diskussion hier nun fern, weil ich schon sehr
viel dazu beigetragen habe.

Macht’s gut!


QUELLEN @
Tatort Reise: Der True-Crime-Podcast
https://tatortreise.podigee.io/13-neue-episode
https://tatortreise.podigee.io/14-neue-episode

Aktenzeichen XY ungelöst 24.10.1997 @
https://sendvid.com/db6vo4cg
VIDEO in ganzer Länge

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Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo, XSchauen

schön, wieder von dir lesen zu dürfen. Danke für deine Fallneuigkeiten.
Irrtumsvorbehalt
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von RockyBalboa »

Ich habe mich nun nach der vielen Unterstützung und den netten Zuschriften, ob hier im Thread, per PN und selbst Forenübergreifend durch Dritte übermittelt, dazu entschlossen, die beiden letzten Interviewteile 6 & 7 doch noch zu veröffentlichen. Es geht hier im Endeffekt nicht um mich - und ich möchte auch nicht, dass Leute die bewusst die Diskussion und die Aufklärung des Falles abwürgen wollen, am Ende ihre Ziele erreichen. Deshalb werde ich Störer und Trolle ab jetzt ignorieren. Sowieso werde ich beide Teile kurz und schmerzlos hier gleich auf einmal veröffentlichen um Trollversuche möglichst einzugrenzen.
RockyBalboa
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von RockyBalboa »

Teil6:
Vorwort zu Teil 6: Zwischenzeitlich scheint im Forum der Eindruck entstanden zu sein, dass der Taxifahrer sein eigenes, von ihm mitentwickeltes Phantombild des Fahrgastes in Frage gestellt hat. Dies ist nicht der Fall. Er fand, dass das Phantombild genauso aussah, wie der Fahrgast. Nur eben, dass die Haare minimal anders waren (siehe Teil 5). Er bezog seine Worte über die fehlenden Pockennarben auf die Fotos, die ich ihm zeigte. Daraus entstand lediglich meine Schlussfolgerung, dass diese ebenfalls auf dem Phantombild fehlten und so editierte ich diese in das Phantombild hinein.

Fortsetzung:
Erneut hakte ich wegen dem Gesicht des Fahrgastes nach.

Frage: Können Sie sich erinnern, ob Ihr Fahrgast frisch bzw. glatt rasiert war?

Taxifahrer: Nein, das weiß ich nicht mehr. Wissen Sie, das sind ja alles solche kurzen Momentaufnahmen. Ich weiß wie gesagt nur noch, dass er eben diese unreine, pockennarbige Haut hatte.

Frage: Was mich unbedingt interessieren würde, wie lief denn damals Ihre Kontaktaufnahme zur Polizei ab?

Taxifahrer: Ich hatte ja über den Fall aus der Zeitung erfahren und als ich dann was von der Fremdwährung las, und mich erinnerte, dass ich in dieser Nacht einen solchen Gast unweit vom Brandplatz mitgenommen hatte, dachte ich mir „Mensch, das könnte passen“ und meldete mich bei der Polizei. Nach meiner Aussage und dem Erstellen des Phantombildes, wollten die Beamten wissen, was ich mit den 100 Francs Scheinen gemacht habe.

Frage: Konnte man die Scheine denn finden?

Taxifahrer: Die Scheine hatte ich bereits auf mein Konto bei der Bank einbezahlt – das war entweder direkt einen oder zwei Tage, nachdem ich sie erhalten hatte. Also fuhren wir gemeinsam zu meiner Bank, wo man den Polizisten die Mappe gezeigt hat, wo normal ausländische Währungen aufbewahrt werden, wenn diese zur Bank gebracht werden. Da waren die französischen Scheine allerdings schon längst wieder im Verkehr.

Frage: Sie waren als Taxifahrer angestellt, warum haben Sie die Scheine dann auf Ihr eigenes Konto einbezahlt?

Taxifahrer: Mein Chef hat es damals ungern gesehen, wenn wir Fremdwährungen angenommen hatten. Deshalb habe ich die Fahrt mit meinem eigenen Geld aus meinem Geldbeutel bezahlt und die Francs dafür selbst zur Bank gebracht.

Frage: Was geschah noch, nachdem Sie sich meldeten?

Taxifahrer: Ich zeigte der Kripo, wo ich den Fahrgast mitgenommen hatte. Die fuhren dann die Gegend ab und fanden daraufhin einige Wertgegenstände der Holländer, darunter auch einen Schlüsselbund, welche wohl vom Fahrgast auf dem Weg zur Telefonzelle weggeworfen wurden. Wir fuhren auch einmal gemeinsam zu der Telefonzelle – damals waren es ja zwei aneinander stehende Telefonzellen in der Löwenbergerstraße – und dort wurden dann Fingerabdrücke von den Telefonzellen genommen.

Frage: Wurde denn auch Ihr Taxi spurentechnisch untersucht?

Taxifahrer: Ja, da wurden z.B. Handabdrücke von den Türen genommen. Ich sagte den Beamten allerdings, dass man sich da wahrscheinlich keine Hoffnungen machen braucht, da das Taxi spätestens alle zwei Tage von innen gereinigt würde.

Wir waren mittlerweile längst fertig mit dem Essen und Herrn S. schien der kleine Biergarten und der Tisch direkt neben dem Brunnen, an dem wir saßen zu Gefallen und so steckte er sich genüßlich eine Zigarette an, mit dem Hinweis, dass er heute überhaupt keinen Zeitdruck hätte – seinen Termin in der Gegend könne er heute jederzeit wahrnehmen, da er ja nur etwas abholen müsse. Dies verstand ich als Hinweis, dass ich seine Zeit noch etwas länger beanspruchen könne, um ihm weitere Fragen zu stellen. Allerdings erzählte er auch hin und wieder von sich aus über die damaligen Ereignisse.

Taxifahrer: Mir wurde damals erzählt, dass die Tötungsart mit den Schüssen und gleichzeitig dem Kehle-Durchschneiden für die russische Mafia typisch sei. Und damals haben die ja tatsächlich zuerst zwei Russen gesucht.

Anmerkung meinerseits: man suchte damals den 22-jährigen, flüchtigen Alexandr Wildmann aus der Ukraine und den 30-jährigen Igor Botin aus Belarus. Die Namen und die Angaben zur Herkunft stammen aus den Nürnberger Nachrichten vom 27.06.1997 und sind auch heute noch so abrufbar. Während Wildmann ein stichfestes Alibi hatte, da er sich zu der Zeit bereits nachweislich in Frankreich aufhielt, konzentrierte man sich weiter auf Botin, welcher Verbindungen nach Nürnberg hatte.

Sollten damals beiden Taxifahrern frühzeitig entgegnet worden sein, dass die russische Mafia involviert sein könnte, so wären „Erinnerungslücken“ wie z.B. hinsichtlich des Phantombildes bei einem der Taxifahrer – insofern es denn Lücken gab – nachvollziehbar. Auch der Wunsch, bis heute anonym bleiben zu wollen, könnte darauf basieren, dass es einen Unterschied macht, ob man sich im Falle einer gerichtlichen Aussage einem Räuber, der die Nerven verlor gegenüber sieht oder einer brutalen, internationalen Organisation.


Frage: Wie oft waren Sie denn eigentlich bei der Polizei, um sich Fotos anzusehen oder an einer Gegenüberstellung teilzunehmen?

Taxifahrer: Das waren so 4-5 Mal. Die SoKo war ja zur Hälfte in Traunstein und zur anderen Hälfte in Nürnberg und so war ich dann auch zwei Mal in Traunstein.

Frage: War die SoKo denn selbst nach Bekanntwerden des Tatortes im Chiemgau weiterhin zweigeteilt?

Taxifahrer: Ja, auch danach noch. Einmal… da war ich gerade fertig mit meiner Nachtschicht (ich bin ja nur Nachtschicht gefahren damals, was mir aber auch Recht war), klingelte bei mir das Telefon, ob ich sofort nach Traunstein kommen könne. Ich sollte zur Gegenüberstellung kommen, man könne wohl den aktuell Festgenommenen rechtlich nur eine begrenzte Zeit lang auf der Wache festhalten. Ich war so wahnsinnig müde von der Nachtschicht, dass ich erst ablehnte, doch die Polizei bat mich beharrlich darum. Und so vereinbarten wir, dass ich zumindest erst mal wenigstens ein paar Stündchen schlafen möchte und man mich dann gegen 13 Uhr bei mir zuhause abholt und nach Traunstein fährt. Das war vielleicht eine Fahrt (Taxifahrer schmunzelt), es waren gerade Ferien und überall auf der A9 war Stau. Die Kripo hat dann einfach ihr Blaulicht eingeschalten und wir sind bestimmt 100KM nur auf der Standspur gefahren…



---- Ende Teil 6 ----



Teil7:

Frage: Sie hatten es ja schonmal, ich glaube es war in Ihrer E-Mail, erwähnt, dass die Personen, die Ihnen präsentiert wurden, ja so gar nicht auf Ihre Beschreibung passten.

Taxifahrer: Also meiner Meinung nach, waren das immer Ausländer, die mir gezeigt wurden. Sowohl auf den Bildern als auch bei den Gegenüberstellungen.

Frage: Immer nur Ausländer? Obwohl Ihr Fahrgast ja laut Ihnen einen österreichischen Dialekt sprach, aus Graz, sagten Sie.

Taxifahrer: Ja genau. Das verstand ich auch nicht, aber ich hatte ja sowieso das Gefühl, als würde man mir das nicht glauben.

Frage: Kannten Sie eigentlich den anderen Fahrer?

Taxifahrer: Nein. Den habe ich ein oder zwei Mal, aber auch nur im Polizeipräsidium gesehen. Der ist damals auch nur, soweit ich weiß, aushilfsweise an manchen Wochenenden gefahren. Und ich bin ja immer nur Nachtschicht gefahren. Also kannte ich ihn im Prinzip nicht.

Frage: Wann hatten Sie denn das letzte Mal, bzw. haben Sie immer noch Kontakt zur Kripo?

Taxifahrer: Also das letzte Mal müsste so vor 6-7 Jahren gewesen sein. Ich weiß allerdings nicht mehr, worum es ging.

Mittlerweile waren wir die einzigen Gäste, die noch da waren. Und so saßen nun die Köche und Bedienungen an einem Tisch am anderen Ende des Biergartens, um nun selbst eine Mahlzeit einzunehmen. Ich schämte mich etwas für den schlechten Service. Mein Bier war bereits seit mehr als einer halben Stunde leer, ohne dass jemand vom Personal an den Tisch kam. Herr S. hatte zwar noch ein halbes Glas Spezi vor sich stehen, doch müsste dieses längst warm geworden sein.

Frage: Wie würden Sie denn die Polizeiarbeit in diesem Fall generell beurteilen?

Taxifahrer: Also… unheimlich aufwendig. Was da alles untersucht wurde…. einer der Beamten sagte mal etwas davon, dass man über eine Million – ich glaube es war so viel, ja eine Million – Telefonverbindungen untersucht hat.

Anmerkung meinerseits: Mehr darüber, welche Verbindungen, wusste er zwar nicht, für mich kämen an dieser Stelle logischerweise nur folgende Möglichkeiten in Betracht: Alle Telefonate in Litzlwalchen, Nußdorf, Biebing, Herbsdorf, Matzing, die Siegsdorfer Telefonzellen am Bahnhof, die Telefonzellen am Nürnberger Hauptbahnhof und möglicherweise alle Verbindungen in Altenfurt.

Frage: Würden Sie behaupten, anhand Ihrer Erfahrung mit den Ermittlern, dass man in diesem Fall irgendwas vertuschen wollen würde oder ob man in dem Fall alles gibt, um ihn zu lösen?

Taxifahrer: Definitiv will die Polizei diesen Fall unbedingt lösen. Absolut, davon bin ich fest überzeugt. Da wird nichtsvertuscht. (Das sagte er mit einiger Vehemenz und im weiteren Verlauf des Gesprächs gewann ich den Eindruck, dass er sehr wohl von der Polizeiarbeit überzeugt ist und äußerte ansonsten keinerlei Kritik daran. Das Einzige was ihn wohl frustrierte, war, dass man ihm bei der Beschreibung des Dialekts des Täters vermeintlich nicht glauben würde.

Frage: Warum wurde Ihrer Meinung nach der Fall immer noch nicht gelöst?

Taxifahrer: Also ich denke, dass der Täter vorher und nachher keine Straftaten (mehr) begangen hat. Andererseits kann ich es mir auch nicht vorstellen bei so einer Person. Außerdem hat die Polizei die Fingerabdrücke von dem Kerl. Das wurde mir von einem Beamten auch so sicher bestätigt.

Frage: Dann frage ich mich nur, warum man Ihnen dann immer Personen gezeigt hat, die in der Kartei sind, sprich: man hat ja deren Fingerabdrücke, oder?

Taxifahrer: (Zuckt mit den Schultern) Ja, das kann schon sein, da weiß ich jetzt auch keine Antwort darauf. Aber was ja auch interessant ist, als mein Kollege in Greding, ich glaube es war Greding (Anmerkung meinerseits: Ich meine mich zu erinnern, es war laut SZ „Holledau“, aber das sind beides die wichtigsten Raststätten auf der A9 zwischen Nürnberg und München), also als er da getankt hat, da haben die den (Fahrgast) ja gefilmt. Da sieht man auf einer ganz kurzen Sequenz sein Gesicht, aber eben unscharf. In der Nächsten Sequenz, sitzt er da und hat bereits die Karte von Südbayern, die mein Kollege ihm aus der Tankstelle mitbrachte, mit beiden Händen ausgebreitet vor dem Gesicht. Das Video hat die Polizei dann irgendwann mal nach Rotterdam oder Amsterdam, eins von beiden, zu einem Spezialisten geschickt – aber da ist leider auch nichts bei rausgekommen.

Man merkte, dass das Restaurant nun langsam schließen wollte. Es war bereits kurz vor 15 Uhr, der Kellner kam mit der Rechnung und sowohl die italienische Hintergrundmusik als auch das Plätschern des Brunnens verstummten. Wir kamen nun allmählich zum Ende unseres Gesprächs und schweiften bereits vom Thema ab. Herr S. erzählte mir aus seinem früheren Alltag als Taxifahrer und wurde etwas betrübt, als er von dem Mord an seinem Kollegen berichtete, welcher Mitte der Neunziger, kurz nachdem er mit ihm über Funk sprach, auf grausamste Art und Weise gleichzeitig von drei Personen, erdrosselt und erstochen wurde.

Allerdings wurde die kurzzeitig getrübte Stimmung wieder etwas heiterer, als er mir noch stolz ein Video vom Grund seiner „Verspätung“ zum Treffen vorführte (eigentlich war er absolut pünktlich). Sein Zeitplan wurde von seiner kleinen Landschildkröte durcheinandergebracht, diese hatte am Morgen Eier gelegt und er durfte diese beim vergraben filmen. Ein wunderbar herzlicher Mensch, der sogar auf seine Aufwandsentschädigung für unser Treffen verzichtete. Ich bedankte mich und wünschte ihm alles Gute bei seinem Termin und verblieb mit ihm so, dass ich ihm noch weitere Rückfragen stellen dürfte, sollten diese anfallen.



—— Ende ——
lindenstein
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

RockyBalboa hat geschrieben: Sonntag, 19. Juni 2022, 20:03:05 Taxifahrer: (Zuckt mit den Schultern) Ja, das kann schon sein, da weiß ich jetzt auch keine Antwort darauf. Aber was ja auch interessant ist, als mein Kollege in Greding, ich glaube es war Greding (Anmerkung meinerseits: Ich meine mich zu erinnern, es war laut SZ „Holledau“, aber das sind beides die wichtigsten Raststätten auf der A9 zwischen Nürnberg und München), also als er da getankt hat, da haben die den (Fahrgast) ja gefilmt. Da sieht man auf einer ganz kurzen Sequenz sein Gesicht, aber eben unscharf. In der Nächsten Sequenz, sitzt er da und hat bereits die Karte von Südbayern, die mein Kollege ihm aus der Tankstelle mitbrachte, mit beiden Händen ausgebreitet vor dem Gesicht. Das Video hat die Polizei dann irgendwann mal nach Rotterdam oder Amsterdam, eins von beiden, zu einem Spezialisten geschickt – aber da ist leider auch nichts bei rausgekommen.
Hallo Rocky,

danke für das doch noch einstellen.
Also hat man das Gesicht des Taxigastes visualisieren können, wenn auch unscharf, aber das wurde nie veröffentlicht. Das hat ein Gschmäckle..

Wenn man damals Interesse an einer Veröffentlichung gehabt hätte, würde man auch das "unscharfe Gesicht" medial weitergereicht haben.

Hallo Gastmann,

ich halte Mittenwald auch fallspezifisch für interessant, weil die Langendonks nämlich dort meiner Meinung nach auf dem Dorf/Festplatz waren und ich das auf einem der "geretteten Fotos rausarbeiten konnte. Natürlich ist Mittenwald die Geigenmanufaktur und da bin ich bei dir, dass da im Vorfeld eine Expertise vereinbart wurde. Nach dem Motto, die Geige bleibt bei mir ich beurteile das Teil und komme dann mit dem Zug am Tattag in Siegsdorf am Bahnhof neben dem Mammutmuseum gegen 14.35 Uhr. Ob BvB in den Fall involviert war und wir somit mehrere Mitwisser/Täter haben dürfte er ein Stück weit mit ins Grab genommen haben. Auf alle Fälle teile ich zum großen Teil Deine Gedanken.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
Gast#xy

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Gast#xy »

Das sind sehr sehr interessante Randnotizen.

Es fehlen aber doch ein paar ganz simple Fragen und deren Antworten.

-war der Taxi- Kunde Raucher? Ok, er roch vorzügig nach Schweiss. Allgemein wurde darüber nie gemutmasst. Wahrscheinlich eher Nichtraucher.

- Wie hat der Kunde das erste Taxi geordert? Per Telefon? Wer hat geantwortet? Wahrscheinlich hat er ja nicht seinen Namen genannt..

-der Kunde hat also Geld aus seinen eigenen Portemonnaie genommen zum bezahlen, was war das für eine Geldbörse, und wie war ihr Zustand?
Viele Karten, Notizzettel, Fotos, viel Münzgeld usw...

- Wahrscheinlich hatte er eine allerwelts Stimme. Davon gehe ich aus, weil es keine Angaben dazu gab.

Es gibt natürlich noch mehr offene Fragen.
Man benötigt einfach jedes scheiss Detail .
Aber für heute genügt es.
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

lindenstein hat geschrieben: Sonntag, 19. Juni 2022, 20:29:38 Hallo Rocky,

danke für das doch noch einstellen.

Da bin ich natürlich mit dabei.
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