MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle in Foren: Truus & Harry Langendonk (Doppelmord im Chiemgau)

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DB Cooper
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Sollte es so gewesen sein, dann wundert mich, dass niemand der Beteiligten jemals darüber gesprochen hat. Die Tatsache ist auch eher selten zu finden.
Melanie
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Melanie »

DB Cooper hat geschrieben:Sollte es so gewesen sein, dann wundert mich, dass niemand der Beteiligten jemals darüber gesprochen hat. Die Tatsache ist auch eher selten zu finden.
Wir wissen im wesentlichen nur, was die Polizei über Aktenzeichen XY an Informationen über GS veröffentlicht hat. Dazu kommen noch ein paar Infos von Journalisten, die sie im Laufe der Zeit im Ort noch aufgeschnappt haben (die Sache mit dem blauen Auge der Ehefrau zum Beispiel oder dass ein Neffe von Günther überhaupt nichts von der Existenz seines Onkels Günther wusste).

Solche Informationen lassen gewisse Rückschlüsse zu. Allerdings sind es nicht mehr, als unbestätigte Annahmen, welche jedoch eine hypothetische Erklärung ermöglichen.

Ich behaupte natürlich nicht, dass meine Erklärung zutreffend ist.

Sie ist lediglich für mich persönlich stimmig:
Günther ist mit dem Studium gescheitert. Er hat keine Arbeit gefunden. Die Polizei sagte, dass er in Holland Leute kannte, welche im Drogenbereich eine gewisse Vergangenheit hatten.
Günther hatte keinen Bezug mehr zu seinen Eltern, weil diese ihn angeblich nicht verstanden hätten. Er hatte Angstzustände, musste nachts nach 23.00 Uhr noch zum Biertrinken fahren, fällt dort dann vom Hocker und taucht 2 Stunden später bei einer alten Frau auf, klingelt sie aus dem Bett und will mit ihr reden.

Dass mit diesem Mann psychisch etwas nicht stimmte, liegt für mich auf der Hand. Selbst wenn er bei seinem Auffinden nicht nackt gewesen wäre, würde m.E. bereits sein Verhalten an diesem Abend auf ein psychisch auffälliges Verhalten hindeuten.
Jolu65

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Die wichtigste Frage bleibt:
Warum ist GS an einem normalen Werktag mitten in der Nacht weit von seinem Wohnort total nackt von einem Fahrzeug mit niedriger Geschwindigkeit überrollt worden ?

So wie es dargestellt wird, war er nicht gefesselt oder betäubt, er war bei klrarem Verstand und er hatte ein Vorahnung, dass eben derartiges geschehen könnte.

Ein Rätsel bleibt.....
Bei allem Respekt.... wie ist so etwas in eine Unfallhypothese einzubauen ?

Ich glaube der Fall kann nicht mehr geklärt werden.
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DB Cooper
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Jolu65 hat geschrieben:Die wichtigste Frage bleibt:
Warum ist GS an einem normalen Werktag mitten in der Nacht weit von seinem Wohnort total nackt von einem Fahrzeug mit niedriger Geschwindigkeit überrollt worden ?

So wie es dargestellt wird, war er nicht gefesselt oder betäubt, er war bei klrarem Verstand und er hatte ein Vorahnung, dass eben derartiges geschehen könnte.

Ein Rätsel bleibt.....
Bei allem Respekt.... wie ist so etwas in eine Unfallhypothese einzubauen ?

Ich glaube der Fall kann nicht mehr geklärt werden.
-Weil er psychisch krank war und einen "Zusammenbruch" hatte. Da ist ja Einiges möglich, eben weil es ein Unfall war. Er hatte auch keine Vorahnung, er drehte langsam durch. So sehe ich das. Zumindest wahrscheinlicher als die meisten anderen Theorien.
Jolu65

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Wir wissen leider zu wenig von GS um einigermaßen sicher sagen zu können, ob er psychisch krank war. Seine Ehefrau ist wohl auch schon gestorben und andere Zeitzeugen scheinen keine verlässliche Auskunft geben zu können oder besser zu wollen. Natürlich war GS wahrscheinlich durch ein vermasseltes Studium psychisch angeschlagen.....
Hinterfragen müsste man auch wieso GS so kurz vor dem Studienabschluss so kläglich scheiterte..... War da vielleicht etwas in seinem Leben, das ihn aus der Bahn warf ? Was kann das gewesen sein ?
Drogengeschichten eher nicht..... dazu war GS ein zu kleines Licht. Wäre es anders, hätte die Polizei es ermitteln können. Sie hat sich da alle Mühe gegeben und nichts gefunden.
GS stand unter einer immensen psychischen Anspannung, die es ihm nicht ermöglichte sein Studium erfolgreich zu beenden. Ob Konkretes diese Anspannung bewirkte oder ein Psychose, kann nicht gesagt werden.
Ich kann es nicht trennen.....
Es bleibt in beiden Fällen trotzdem das Rätsel, wie die Verletzungen des GS entstanden sind und wie sich das gesamte Nachtatverhalten gestaltete.
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DB Cooper
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Stimmt. Wichtig ist doch, dass wir und Gedanken gemacht haben. Neue Richtungen und Ideen wird die Polizei ganz sicher verfolgen. Die lesen hier ja mit. Vielleicht hilft das ja...
Jolu65

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Lieber DB Cooper,
Wir führen hier manchmal kontroverse Diskussionen..... ich finde das gut.
In diesem Fall wissen wir wohl beide einfach nicht mehr weiter. Es liegt alles zu weit zurück. Viele Zeitzeugen sind schon tot.... vielleicht auch die Tatbeteiligten.
Es kann sein, dass GS eine Psychose hatte, es ist aber keineswegs sicher.

Aus meiner Sicht handelt er eher wie ein Verliebter in einer unglücklichen Beziehung. Normal ist so etwas auch nicht..... man nennt das Liebeswahn. Aber dass GS homosexuell war und in einem Liebeswahn bei Parkplatzsextreffen ums Leben kam- das ist auch nur ein sehr spekultive These.

Ich bin mir jedenfalls sicher, dass er keine große Nummer im Drogengeschäft war....Das ist ausermittelt worden..... Ist eigentlich je in Richtung Kindesmissbrauch oder Kinderpornografie ermittelt worden ?

Ich weiß, ich weiß,.... GS ist das Opfer. Aber wie wurde er zum Opfer ? Was steckt dahinter ?
Was außer Driogenhandel läuft so konspiirativ und so brutal ab ?

An einen Unfall glaube ich immer noch nicht, wie übrigens die Polizei auch. Ich bin überzeugt, dass GS nicht im Wahn oder in suizidaler Absicht seinen Tod inszeniert hat.
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DB Cooper
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Er hat seinen Tod auf keinen Fall selber inszeniert.
Jolu65

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Das glaube ich auch, dass er seinen Tod nicht selbst inszeniert hat.
Allerdings kann ich mir bei aller Fantasie und nachdem hier diskutiert wurde, einen genauen Tatablauf nicht vorstellen.
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Ich weiß, ich weiß,.... GS ist das Opfer. Aber wie wurde er zum Opfer ? Was steckt dahinter ?
Was außer Driogenhandel läuft so konspiirativ und so brutal ab ?

An einen Unfall glaube ich immer noch nicht, wie übrigens die Polizei auch. Ich bin überzeugt, dass GS nicht im Wahn oder in suizidaler Absicht seinen Tod inszeniert hat.

Dem kann man nur zustimmen. Weiter bin ich der Auffassung, dass Fundort und Überrollort nicht weit auseinander liegen dürften. Das heisst, der Überrollort dürfte sich nicht vor Lüdenscheid befunden haben. Also das Ganze spielt sich auf der Autobahn ab. Bzw Autobahnrastplatz.

In diesem Fall würde ich die Tat schon mit sexuellen Handlungen in Verbindung bringen wollen.
Melanie
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Melanie »

@hoelzl

Ich kann mich deiner Eingrenzung anschließen.

Aber seine Persönlichkeit scheint mir schon gestört gewesen zu sein, und zwar aufgrund seiner sozialen Außenseiterstellung, als arbeitsloser Einzelgänger. Nicht ausschließbar sind ernsthafte Zerwürfnisse mit seiner Frau.

Wer nämlich nachts zwischen 11 und 12 nochmal zum Bier trinken weg muss, in der Kneipe grundlos vom Hocker fällt und nachts um ein Uhr mit einer alten Frau Gespräche führen will, der hat einfach nicht mehr normal getickt.
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DB Cooper
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... -mord.html

Hier nochmal ein Artikel aus der aktuellen T-Online Seite.
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U.s.1 883
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

da sind die alle ein bischen mehr als hart drauf?

https://www.lagis-hessen.de/de/subjects ... FpZ2VyIjt9
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
Melanie
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Der T-Online Bericht von Herrn Dietmar Seher bringt nichts Neues. Der Fall soll halt nicht einschlafen. Herr Seher ist weit hinter den Erkenntnissen dieses Forums zurück Das rätselhafte und geheimnisvolle Flair, das dem Fall anhaftet, ist für die Wahrnehmung des Falles offenbar weiterhin notwendig.
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Der T-Online Bericht von Herrn Dietmar Seher bringt nichts Neues.

Zumindest ist mir unten stehendes aus dem T-Online Bericht neu.

Auch die im zerstörten Auto gefundenen Fasern und die DNA sind viel später mit den erst dann möglichen Methoden untersucht worden.
Jolu65

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Um an den Beitrag von Hoelzl weiter vorne anzuknüpfen:

Ich weiß erstens nicht, ob irgendetwas konspirativ ablief und zweitens ob der Drogenhandel "so brutal" abläuft.
Es gibt noch sehr viel andere Verbrechen, die noch viel konspirativer und auch noch "viel brutaler" ablaufen..... Zwangs- und Kinderprostitution beispielsweise.
Aber das ist nur ein Beispiel. Nichts spricht dafür, dass GS in solchen Kreisen verkehrte. Gar nichts !

Ich glaube einfach, GS war homosexuell und er wurde auf einem "Sextreff/Cruiser"-Parkplatz Opfer eines wie immer gearteten tragischen Geschehens.

Ich glaube nicht, dass Gelegenheitsdealer aus dem Siegerland einen Menschen absichtlich mit dem Auto überrollen. Ich habe ja auch schon vorne dargestellt, dass bei einer solchen "Aktion" das Opfer am Boden hätte fixiert werden müssen, wodurch sich aber ganz klare Spuren hätten ergeben müssen. Solche Spuren hat man jedoch nicht gefunden, genauso wenig wie sedierende Drogen oder Medikamente im Körper des GS.

Diese "Drogenmilieu-Bestrafungs" -Nummer gab es nicht.
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Jolu65
Ich glaube einfach, GS war homosexuell und er wurde auf einem "Sextreff/Cruiser"-Parkplatz Opfer eines wie immer gearteten tragischen Geschehens.
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Oder als Voyeur erwischt. Ja und ich glaube auch dass, das ein Unfall war. Stoll wurd vermutlich während eine Diskussion vor ein Auto gestossen. Danach in seinen Wagen verladen, und zum Fundort gefahren. Ich gehe davon aus, dass der Wagen bewusst in die Bodanik gelenkt wurde. Um die eigentlich Unfallstelle zu Verschleiern. Die hätte Hinweise auf die Tätter geben können.
Jolu65

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Wenn man es genau betrachtet, bleibt ja für die "Tat" im engeren Sinne nur sehr wenig Zeit, wenn die Angaben der als "Frau 'Hellfritz" bezeicneten Zeugin stimmen und GS um 1 Uhr bei ihr war.
Immerhin musste dann noch die Strecke zum Auffindeort des Golfs zurückgelegt werden und VORHER die "Tat" passieren. Man kann hierfür eigentlich nur 30 bis 45 Minuten veranschlagen.

Das Verhalten des GS am Tattag ist zunächst von Unschlüssigkeit geprägt. Er sitzt zu Hause und fabuliert von einer Bedrohung. Dann macht er sich auf den Weg in eine Kneipe. Er fällt dort auf und setzt seinen Weg nach kurzer Zeit fort. Allerdings ergibt sich ein Zeitfenster von ca. 1 Stunde, in dem man nichts über den Verbleib von GS weiß. Denn er taucht erst über 1 Stunde nach Verlassen der Kneipe bei Frau Hellfritz auf. In dieser Stunde scheint nichts Zielgerichtetes passiert zu sein.
Dann jedoch muss GS, nachdem ihn Frau Hellfritz weggeschickt hatte, einen Entschluss gefasst haben. Er fährt eine große Strecke in Richtung Hagen. Welche Route er genau nahm, ist nicht bekannt. Aber hier handelt GS zielgerichtet- er bewegt sich auf ein Ziel hin und er weiß, dass an diesem Ziel etwas Furchtbares passieren wird. Wahrscheinlich glaubt er da aber nicht, dass mit ihm selbst etwas Solches passieren wird.....Wieso sollte er denn dann so zielgerichtet dorthin fahren ?
Ich denke eher, dass von ihm eine Gefahr ausging und er eine Konfrontation suchte, um eine Situation "zu klären".

Dazu muss er genau gewusst haben, WO sich MITTEN IN DER NACHT die Personen befunden haben, mit denen eine Konfrontation unvermeidbar war. Dieser Treffpunkt muss auch im Freien gewesen sein.
Um welchen Treffpunkt und um welchen Personenkreis kann es sich dabei handeln ?
Natürlich könnte es auch so sein, dass man einen Treffpunkt vereinbart hatte.......Dazu müsste GS nach dem Besuch der Frau Hellfritz von öffentlichen Telefonzelle aus telefoniert haben.......

Nun hätten Täter, die telefonisch on GS erreicht worden wären, auch nur ein sehr enges Zeitfenster gehabt eine Tat konspirativ abzusprechen und vorzubereiten.......
Deshalb gehe ich eher davon aus, dass die Personen schon am Ort waren und GS das wusste, dass diese Personen sich um diese Zeit an diesem Ort befinden......dafür spricht auch die anfängliche Unschlüssigkeit des GS. Er weiß, dass an diesem Ort immer die Leute sind, die "alle gegen sind"- und er weiß, dass er da hinfahren oder eben nicht.

Interessant wäre - weil ich das in einem Forum gelesen habe- ob YOG ´TZE auf Hellfritz hindeuten könnte. Vielleicht war das ein von GS gewählter Name für sie aus seiner Kindheit, vielleicht auch weil sie mit Yoga etwas zu tun hatte ( was ich allerdings nicht weiß).
Anka67
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Meiner Meinung nach litt GS unter einer psychischen Störung, die bei ihm Angstzustände und ggf. Wahnzustände bzw. Verfolgungswahn auslösten... Und meines Erachtens hat er sich wahrscheinlich völlig daneben bzw. auffällig verhalten, vielleicht sogar Streit gesucht usw. und am Ende passierte dann der Mord bzw. eher der Unfall.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß er ggf. provozierte und sich dann dabei selbst in etwas reinsteigerte, sich dann vielleicht dabei auch selbst entkleidete - vielleicht nach dem Motto "schaut, ich habe nichts, kein Geld" oder so ähnlich - und dann entweder vor ein Auto stolperte oder sich vielleicht sogar dem Auto in den Weg gestellt/gelegt hat.

Aber was dann geschah, finde ich halt auch schon sehr merkwürdig. Anstatt einen Krankenwagen/Polizei zu rufen, wird GS in sein Auto gesetzt und weggebracht... Hhhmmm hat der Personenkreis etwas anderes zu verbergen? Drogen, Sexszene oder ähnliches? Konnte man z.B. an Reifenabdrücken oder anderen Indizien sicher gehen, daß GS NICHT von seinem eigenen Auto überrollt wurde oder konnte man diesbezüglich gar nichts am GS bzw. am Golf abklären?

Was mich noch ein bisschen verwundert... GS wird in seinem Auto gefunden, kurz davor schlich eine unbekannte Person um das Auto herum - so gaben es die beiden LKW-Fahrer zu Protokoll. Nun war aber auch der Motor des Golfes bereits kalt????? Soll nun der "Täter" den Golf mit GS auf dem Beifahrersitz dorthin gebracht haben und dann noch eine ganze Weile mit ihm im Auto gesessen haben? Ich kenne mich da jetzt nicht so aus, aber ich denke so 10 Minuten braucht ein Motor schon, bis er abgekühlt ist - besonders bei der damaligen Technik. ODER?

Außerdem wurde von mehreren Zeugen ein Anhalter auf der Gegen-Fahrspur - also nicht in Richtung Dortmung, sondern andere Richtung - mit einem Blutfleck gesehen. Naheliegend ist ja nun, daß es sich um die gleiche Person handelt, die um den Golf herum lief und von den 2 Truckern am Golf gesehen wurde. Warum konnten die Zeugen den Tramper nicht besser beschreiben bzw. warum konnte er nicht ausfindig gemacht werden? Irgendwer wird ihn doch bestimmt mitgenommen haben...

Wobei ich mich auch sehr wundere, daß der "wahrscheinliche Täter bzw. Beteiligte" per Anhalter nach Hause fährt. Ist das nicht unlogisch? Laut GS waren es 4 Leute, der Unfall/die Tat passiert, 1 Person fährt den Golf samt GS an die Autobahn... Wäre es da nicht normal und vor allem sicherer und logischer, wenn die anderen 3 oder zumindest mal 1 davon mit dem eigenen Auto (ggf. das Mordfahrzeug/Unfallfahrzeug) hinterher fährt und man dann seinen Kumpel - nach Abstellen des Golfes - wieder einsackt und nach Hause fährt? Finde ich alles sehr unlogisch...
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich bin mir gar nicht sicher, dass GS unter Angstzuständen oder Angst vor einer Verfolgung hatte.
Er redet mit seiner Frau über Ausgrenzung ("alle sind gegen mich") und bei Frau Hellfritz über eine Katastrophe (es wird etwas Fürchterliches geschehen). Keineswegs man sicher darauf schließen, dass sich Gewalt gegen GS richten wird, sondern es kann vielleicht so gewesen, dass GS der Akteur war, also von ihm Gewalt ausgehen sollte.

Es lief etwas.....- ohne ihn und das bereitete ihm Verdruss. Sein Tod deutet auf eine dramatische Zuspitzung hin. Ob das etwas "Familiäres", etwas "Sexuelles" oder etwas "Geschäftliches" war ist schwer zu sagen. Aber die Nacktheit des GS deutet auf etwas Sexuelles hin.

Aber Eines ist doch klar:
Kein Mensch fährt zu einer Verabredung, von der er genau weiß, dass sie für ihn tödlich enden wird.
Auch eine Psychose liegt hier nicht vor. GS handelt strukturiert und zielgerichtet. Das tun Menschen mit einer Psychose nicht. Und Menschen mit einer Psychose sehen auch nicht "ihr Schicksal voraus".

Ich habe den Artikel als Gast geschreiben. Autor ist jedoch Jolu65.
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