MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle in Foren: Truus & Harry Langendonk (Doppelmord im Chiemgau)

Fälle in Themen: Göhrde-Morde, Der Tod von Kris Kremers u. Lisanne Froon, Doris Seyffarth, YOG'TZE-Fall
Anka67
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Also es war auch mein Gedanke, daß GS den Streit, Ärger oder was auch immer im Vorfeld geschah - selbst provozierte. Allerdings finde ich schon, daß er zumindest eine "psychische Störung" hatte, da er praktisch laut nachgedacht hat und anscheinend irgendeinen "Rachefeldzug" im Kopf hatte. Denn nur so konnte er auch wissen, daß etwas Schreckliches passieren wird - nämlich, weil er derjenige ist, von dem es ausging.

Aber was bzw. welche Ausgrenzung bzw. in welchem Zusammenhang kann sooooo schlimm sein, daß er praktisch eine Art "Amoklauf" bei GS auslöst?

Es ist richtig, wenn er Angst vor Verfolgern oder ähnlichem gehabt hätte, wäre er ggf. zu Hause geblieben oder hätte sich versteckt oder die Polizei eingeschaltet. Zumindest hat er sich völlig gegenteilig verhalten und war auf "Angriff" aus.

Aber... Er sagte noch, es waren 4 und nicht seine Freunde... Sind denn 4 Männer nicht in der Lage, einen vielleicht stinksauren GS zu bremsen, die Lage zu deeskalieren oder ähnliches - ohne dass GS von einem Auto überrollt wird? Ich denke, es wird ggf. ein Unfall gewesen sein - im Eifer des Gefechtes - aber das feige Verhalten im Anschluss ist schon ohne Worte...
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Natürlich ist die Handlung des GS nicht "normal". Er handelt in einem offensichtlichen psychischen Ausnahmezustand.
Eifersucht kann zu solchen Reaktionen führen. Ich habe es schon öfter angedeutet, dass GS ggf in Cruiser-Kreisen verkehrt haben könnte. Normalerweise entstehen dort ja gerade keine stabilen Beziehungen, wie solche ja auch bei Prostituierten ganz ausdrücklich nicht erwünscht sind.
Es könnte also sein, dass GS in einem Liebeswahn in der Cruiser-Szene sehr störend war.
Das ist jedoch nur reine Spekulation- ich kenne mich (leider) in der Cruiser-Szene nicht aus, weil ich überhaupt keine homosexuelle Neigungen habe.
Anka67
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Also daß GS ggf. in irgendeinem "Milleiu" unterwegs war, kann natürlich gut sein. Es kann aber auch alles sein, also Stricher, Fixer, Straßenstrich usw., aber... Zu der Zeit war ich noch Jugendliche und da kannte man bei uns - in einer Großstadt - genau die Plätze "wo man sich besser nicht aufhält" - sprich, es war stadtbekannt, daß z.B. in dem Park XY Drogenkonsum war, daß in der Ecke XY Straßenstrich war u.ä. und da müsste doch theoretisch die Polizei vor Ort auch wissen, was in der Nähe war.

Ich überlege immer noch, ob YOG'TZE vielleicht irgendwas mit Jugoslawisch/Tschechisch zu tun haben könnte, allerdings habe ich da noch nichts im Internet gefunden. YUG war früher international die Bedeutung von Jugoslawien und CZE von der Tschechei oder Tschechischen Republik. Falls GS halt im Wahn da vielleicht nur ein paar Buchstaben durcheinander gebracht hat oder so.

Jetzt mal noch eine Frage zu meinem Verständnis. GS wurde NICHT angefahren, viel dann hin und wurde überfahren, sondern er lag wohl schon auf dem Boden und wurde einfach nur "überrollt" - habe ich das so richtig verstanden?
Williamson
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Williamson »

Anka67 hat geschrieben:Jetzt mal noch eine Frage zu meinem Verständnis. GS wurde NICHT angefahren, viel dann hin und wurde überfahren, sondern er lag wohl schon auf dem Boden und wurde einfach nur "überrollt" - habe ich das so richtig verstanden?
Die Versicherungsbranche ist sich bei dem Thema auch nicht ganz einig.
Überfahren/Überrollen
Überfahren oder Überrollen hat im Grunde die gleiche Bedeutung. In der Fachliteratur findet sich der Vorschlag von Überfahren dann zu sprechen, wenn der Fußgänger unter das Fahrzeug gerät, aber von keinem Rad überrollt wird. Überrollen wird dann gebraucht, wenn der Fußgänger tatsächlich von mindestens einem Rad überrollt wird.
Fährt ein Fahrzeug mit wenigstens einem Rad über den Körper eines Fußgängers hinweg, so spricht man von überrollen.
Unterschieden wird ferner in einfaches und kompliziertes Überfahren/Überrollen: Wird ein auf der Fahrbahn liegender Fußgänger, der nicht durch vorherigen Kontakt mit einem Fahrzeug zum Liegen kam, überfahren, so spricht man von einfachem Überfahren.
Kommt dagegen ein Fußgänger durch den Anstoß mit einem Fahrzeug zum Liegen und wird danach von demselben oder einem anderen noch überfahren, so handelt es sich um ein kompliziertes Überfahren.
Der Fall, dass der Fußgänger durch dasselbe Fahrzeug umgestoßen und überfahren wird ist selten. Überwiegend tritt er bei kastenförmigen Fahrzeugen mit geringer Bremsverzögerung auf bzw. wenn kleine Kinder auf voller Körperhöhe erfasst werden.
https://bilder.buecher.de/zusatz/20/208 ... lese_1.pdf

Nun wurde in diesem Fall leider nicht näher spezifiziert, ob einfaches oder kompliziertes Überrollen vorlag. Das lässt sich bei Geschwindigkeiten unter 30 kmh allerdings auch schlecht feststellen, da das typische Verletzungsmuster des Primärkontaktes (also Wadenfrakturen) dann meist fehlt. Demzufolge ist hier beides möglich.
Im Übrigen bin ich der festen Überzeugung, dass Karthago vernichtet werden muss.
Anka67
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

@Williamson

Danke für die ausführliche Erklärung, aber wirklich schlauer bin ich - was diesen Fall betrifft - trotzdem nicht. Die Gerichtsmedizin hätte damals aber doch bestimmt feststellen können, ob es ein "einfaches Überfahren" oder ein "kompliziertes Überfahren" handelte... (Grins, da habe ich jetzt wieder etwas gelernt)
Verletzungen am Kopf (Aufprall) oder Hämatome an den Waden oder so währen ja bestimmt aufgefallen. Aber ich überlege noch immer, wenn GS nun in "einer Ausnahmesituation voll auf Angriff" war, legt man sich dann vor ein Auto um überfahren zu werden? Oder auch wenn er Stress gemacht hat, sich dann vielleicht aus Protest auf die Straße legt, dann überrollt man ihn doch nicht - sondern man bremst normalerweise dann im letzten Moment ab...
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Die Berichterstattung spricht von einem Überrollen- und es soll so gewesen sein, dass GS mehrmals überrollt worden sein soll. Ob das allerdings wirklich stimmt, weiß ich nicht.
Anka67
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Also, wenn GS mehrfach überrollt wurde, dann kann es ja eigentlich kein Unfall sein... Fragt sich halt nur, ob das auch stimmt.
Kommt es mir in dem Fall nur so vor oder hat die Polizei wenig Ermittlungsergebnisse in diesem Fall bzw. wenig preisgegeben?
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Die Schlussfolgerung, dass es kein Unfall sein kann ist nicht haltbar, weil ja mehrere Fahrzeug über einen Körper rollen können.
Natürlich ist das in diesem Falle auszuschließen, weil ja nicht mehrere Fahrzeuge über einen reglos am Boden liegenden GS hinweggerollt sein werden. Oder ?
Es gibt ja die These, dass ein schizophrener GS in einem Wahn sich entkleidet auf die Straße legt und Autos ihn überrollen......

Die Frage bleibt dann aber die, wie der schwerverletzte GS in sein eigenes Auto kommt und mit diesem weggefahren wird. Bei einem Unfall wäre es ja einem Unfallverursacher überhaupt nicht klar gewesen, welches das Auto von GS ist.......
Anka67
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Na ja... ich dachte eigentlich es war ein Unfall in einem "Milieu". Also was ich meine... GS ist in irgendeiner "Gruppe" und macht dort Stress und pöbelt rum und ein Wort gibt das andere und so wie GS drauf war, spielte sich alles hoch und er legte ich ggf. aus Protest oder um Jemanden vor der Abfahrt zu hindern auf den Boden (warum er nun nackt war - ist eine andere Geschichte) und wird dann vielleicht überrollt, aber dies mehr als Unfall oder im Eifer des Gefechtes...
Von daher ist natürlich Unfall und mehrere Autos so gut wie ausgeschlossen...

Also wenn GS nun zu irgendeiner Gruppe wollte oder gehörte, sei es Straßenstrich, Stricher, Prostituierte usw., dann könnte es ja schon sein, daß man ihn kannte und daher auch sein Auto kannte. Ich denke mir, die "Location" war irgendwo im Wald, Parkplatz, See oder irgendwo draußen war zumindest ein gewisser Treffpunkt.
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Jolu65 hat geschrieben:Es gibt ja die These, dass ein schizophrener GS in einem Wahn sich entkleidet auf die Straße legt und Autos ihn überrollen......
Ich finde genau dies These die unhaltbarste. Eigentlich spricht gar nichts dafür. Ausser dass sie das Nackt sein erklärt.
Anka67
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Aber wie kann man sonst erklären, daß GS überrollt wurde?

Ich habe ja hier auch schon genau nachgefragt, wie man das "Überrollen" auslegen kann oder soll und anscheinend wurde GS nicht von einem Auto angefahren und dann überfahren, sondern er wurde "nur" überrollt - ergo er lag schon auf dem Boden und wurde dann von einem Auto überrollt. Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll...

Ich denke GS war an diesem Abend sehr provokant und hat irgendeinen Streit herausgefordert, so wie er drauf war und "wußte", dass etwas Schlimmes passieren würde...

Was auch immer an diesem Abend geschah, ich denke, es waren Leute dabei, die aus diversen Gründen nicht zur Polizei gehen wollten. Also denke ich, es war irgendeine Szene (Stricher, Straßenstrich, Drogen usw.) in der dann GS überrollt wurde.
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

@Anke67

Ob Stoll angefahren (Stehend) wurde, ist etwa die gleiche Spekulation, wie dass er am Boden liegend überrollt überfahren wurde. Für beides gibt es keine sachdienlichen Berichte.
Ich gehe davon aus, dass Stoll vor ein Fahrzeug gestossen wurde. Welches sich im sehr langsamen Tempo Stoll nähert. Aber trotzdem nicht anhalten konnte oder wollte.
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich weiß nicht..... hier fehlen inzwischen zahlreiche Äußerungen von mir, so dass es mir zunehmend schwer fällt mitzudiskutieren.

Ich will noch einmal versuchen einen Handlungsstrang zu entwickeln:
GS war eher Akteur; er war eher kein zufälliges oder gezielt ausgewähltes Opfer, sondern er kam durch Ereignisse um, die er selbst mit beeinflusste. Denn weder Eduard Zimmermann noch GS selbst hatte übersinnliche Fähigkeiten. Auch die Anmoderation von Ede Zimmermann führt in die Irre- GS wusste genau was er tat und warum er es tat.

Wir halten uns vor Augen:
GS war ein verkrachte Existenz, vielleicht ist etwas hart ausgedrückt, aber er hatte "Perspektivprobleme". Sein Studium hat er vermasselt, warum auch immer und in seinem Lebensalter noch etwas komplett Neues zu beginnen ist schwer.
Vielleicht hatte er wirklich nicht ausschließlich selbst Schuld am Verlauf seines Lebens. Er hatte wohl 2 oder mehr Geschwister, aber er hatte das Bäckerhandwerk gelernt, was IHN dazu prädestinierte die elterliche Bäckerei weiterzuführen. Ganz offenbar wollte er das nicht. Denn sonst hätte er ein weiterführendes Studium nicht beginnen müssen- hat er aber. Offenbar führte das dazu, dass er nicht weiter in der Bäckerei seines Vaters tätig war. Man kann sich leicht ausmalen, dass dies in der Familie nicht auf Begeisterung stieß.

In dieser Situation war GS nun. Dazu kam noch, dass nicht er, sondern seine Ehefrau die Hauptverdienerin war- in der damaligen Zeit ein mehr als ungewöhnliche Situation, die auch zu Problemen geführt haben wird.

Nun kam es am Abend zu einer Entscheidung. GS fühlte sich benachteiligt (ALLE SIND GEGEN MICH). Benachteiligt kann er sich ja nur von der eigenen Familie gefühlt haben- ja vielleicht aber auch nur vielleicht auch von einer Peer- Gruop. Sehr viel wahrscheinlicher war die familiäre Situation, die ihn bedrückte. Er will eine Entscheidung herbeiführen- seine Frau findet das keine gute Idee- es kommt zum Streit- GS verlässt wütend das Haus.

Dann sucht er in dieser Stimmung eine Schankwirtschaft auf- Warum ?
Zu Hause konnte er nicht bleiben, weil dort ihm seine Ehefrau eine Szene macht, oder er ihr.
Offenbar war es zu früh. Er musste die Zeit totschlagen. Er war nervös, so dass er auch noch vom Barhocker kippte- ziemlich peinlich. Deshalb zog er es vor, die Zeit anders totzuschlagen. Die Zeit vergeht in solchen Situationen langsam. Man wird unsicher, man überdenkt das Vorhaben- und es kommt ihm die Idee seine ehemalige mütterliche Nachbarin Hellfritz aufzusuchen.
Eigentlich ein Skandal um diese Uhrzeit.
Die alte Frau will ihn beruhigen- man weiß allerdings nicht genau wie alles ablief.

Nun ist er ganz in der Nähe seines Elternhauses. Was will er dort um diese Zeit ? IN DER NÄHE SEINES ELTERNHAUSES
Dort ist die Lösung des Falles.

Die Frage ist allerdings, wie es passiert ist, dass man GS überrollte.
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Jolu65 hat geschrieben: Donnerstag, 02. April 2020, 18:40:02 Die Frage ist allerdings, wie es passiert ist, dass man GS überrollte.
Vor diese Frage stellt sich noch die Frage, warum Stoll Richtung Hagen gefahren ist.
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Die Frage ist tatsächlich, was abgelaufen sein könnte, wenn man ein Familiendrama der Handlung zugrunde legt.
Jedenfalls ist es räumlich und zeitlich durchaus möglich, dass GS seinen Brüdern und seinem Vater begegnet sein könnte, wahrscheinlicher aber nur seinem Vater. Und selbstverständlich wären seine Brüder und sein Vater auch nicht seine Freunde- sondern es sind ja seine Familienangehörige. Und diese Familienangehörigen wissen ja auch welches Auto seines ist.

Es bleibt die Frage was da vorgefallen sein könnte, BEVOR man GS in sein Auto verfrachtete und losfuhr.
Es ist ja eigentlich völlig unvorstellbar, dass man im Familienkreis GS überrollte und ihn dann vorbringen wollte.
Allerdings wäre es sinnvoll und dadurch erklärlich, dass man GS vom Ort des Geschehens weit wegbrachte, vielleicht auch, weil man dachte er sei bereits tot.

Nun bliebe noch die Klärung warum er nackt war......
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Die häuslichen Probleme bewegten Stoll dazu noch zu einem Schankwirt zu fahren.
Naheliegend das er nach dessen Besuch nicht gleich wieder nach Hause fuhr.
Dass Stoll weitern sozialen Kontakt suchte, davon ist auszugehen. Wo dies war bleibt Unbekannt.
Gesichert ist, dass Stoll bei seiner ehemaligen Nachbarin Hellfritz auftaucht.
Frau Hellfritz weiss auch nicht recht wie mit der Situation umzugehen ist.
Jedenfalls rät sie Stoll sich an sein Eltern zuwenden. Was aber Stoll ablehnt. Sie würden ihn nicht verstehen.
Auch den zweiten Vorschlag von Frau Hellfritz er soll nach Hause zur Frau befolgt Stoll nicht.

Dass Stoll nach dem Besuch des Papillon sein Eltern aufsuchte dürfte nach Lage des berichteten nicht der Fall sein.
Erklärend dazu wäre auf Grund der fortgeschrittener Stunde, dass Stoll das Nachtleben im Sexbereich aufsuchte.
Anlehnend an genanntes kann auch eine Kontaktaufnahme im nicht bürgerlichen Bereich möglich sein.
Die häuslichen Probleme wie das zuvor bezeichnetet lassen den Grund des Besuches bei Frau Hellfritz herleiten.

Der Anlass zur Fahrt von Stoll Richtung Hagen mag ein Rastplatz an der Autobahn nach Lüdenscheid Nord gewesen sein.
Es ist bekannt, dass auf diesem Rastplatz ein Imbissstand mit Getränke Ausgabe und Kiosk gestanden hat.
Ein solches Medium welches sich grosser Beliebtheit erfreute zieht natürlich Personen aus allen Sittlichkeiten an.
Da nun Stoll völlig Nackt überfahren wurde, fügt sich ein Mischbereich von Personen aus dem Nacht/Sex wie dunklen Bereich in das Geschehen ein.

Wie könnte sich das überfahren überrollen und der weiter Sachverhalt zugetragen haben.
Nach relativ kurzer Anwesenheit von Stoll im erwähnten Personenkreis auf dem Rastplatz eskalierte die Situation.
Stoll wurde zwecks Demütigung nackt ausgezogen. Letztlich passiert das Unglück das er vor ein herannahendes Fahrzeug gestossen wurde.
Ein weiter Verbringen von Stoll zwängt sich zwecks Vertuschung der Straftat gerade zu auf.
Der Fahrer des Golfes lenkten das Fahrzeug bewusst in die Böschung. Eventuell war der Gedanke Stoll noch auf den Fahrersitz zu hifen.
Um alles nach einem ganz normalen Unfallgeschehen erscheinen zu lassen.
Gleich nach der Böschung befindet sich ein Strasse. An welcher der Fahrer des Golfes zu den nicht Freuden zustieg.
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich sehe zwei Möglichkeiten wie und wieso sich die Tat zugetragen haben KÖNNTE:
Eine exhibitionistische Handlung, beispielsweise beim Parkplatzsex. Straßenstrich und Parkplatzsex sind Handlungsorte, wo sich auch Voyeure und Exhibitionisten aufhalten und an denen diese oft nicht geduldet werden. Es könnte somit passiert sein, dass ein nackter Mann aus einer Panikreaktion heraus von jemandem überrollt wurde, der/die von eben einem nackten Mann vor dem Auto erschreckt wurde. Das wäre möglich und vorstellbar.
Nur bleiben dann eben die Fragen:
Wie konnte man das Auto von GS ihm zuordnen ?
Wie kommt er in sein Auto ?
Wie gelangt der Täter in dieser Situation an die Autoschlüssel ?
Wieso lenkt er den Wagen so in eine Böschung, dass es für ihn selbst gefährlich werden kann ?
Wie kommt der Täter wieder vom Tatort weg ?

Würde man nicht annehmen, dass man GS an Ort und Stelle liegen lassen würde, wenn man in Panik gerat ? Es ist wirklich schwer vorstellbar, dass sich ein Freier/ Zuhälter/ Prostituierte sich eine solche Mühe machen würde, um GS zu beseitigen, wenn man in einer Panikreaktion ihn beim Anfahren überrollt hätte. Nun kommt noch hinzu, dass GS in seinen letzten Worte 4 Personen beschrieb, die er nicht als Freunde identifizierte. Auch das spräche gegen einen "Sexunfall".
Nun taucht immer die "Bestrafungstheorie" auf. Also GS wird überrollt, weil er "bösen Männern" in die Hände fällt. Davon abgesehen, dass es ja unmöglich ist einen erwachsenen Mann ohne Fesselung oder Betäubung auf dem Boden zu fixieren, um ihn dann mit einem Auto zu überrollen, habe ich noch nie davon gehört, dass sich Geldeintreiber oder Zuhälter soviel Mühe geben jemanden zu bestrafen. Diese Theorie wäre nur dann weiterzuentwickeln, wenn man GS gefesselt oder betäubt hätte. Das hat man aber nicht, wie Untersuchungen, das zu belegen scheinen.
Dann muss man bedenken, dass der Polizei sicher solche Orte bekannt gewesen sind, an denen Parkplatzsex stattfand oder der Prostitution nachgegangen wurde. Es würde mich sehr wundern, wenn die Polizei dort Nachforschungen unterlassen hätte.

Nun befand sich GS am Tattag in unmittelbarer Nähe seines Elternhauses- und es gab etwas zu klären. Mit wem hätte denn GS sonst etwas zu klären gehabt, außer mit seiner Familie, mit der er sich ganz offensichtlich überworfen hatte ?
Der gewählte Zeitpunkt passt schon zu einer Klärung von Problemen unter Bäckern. Vielleicht war YOG ´TZE ein Code für irgendetwas, mit dem GS seine Familie und insbesondere seinen Vater in der Hand hatte, vielleicht war es auch umgekehrt. Aber YOG ´TZE oder ein anderer Code, den GS hingekritzelt hat, war etwas womit er eine "Klärung" herbeiführen konnte.
Die Geschichte, dass seine Ehefrau diesen Zettel weggeworfen hat, ist nicht nicht glaubhaft. Auch sie wird gewusst haben, was YOG´TZE bedeutete. Nur ob es ihr so wichtig war, eine "Klärung" diesbezüglich zu erreichen, ist eine Charakterfrage, die im Person begründet liegt. Offenbar war sie am Tatabend von einer "Klärung" von Problemen, bei denen "Alle gegen ihren (Ehemann waren" nicht interessiert.
Es waren 4 Personen, die GS wegbrachten, eine davon hatte helle Kleidung an.........

Ich glaube eher an ein Familiendrama und ein "Familiengeheimnis", als an eine Sexgeschichte, weil das einfach wahrscheinlicher ist. Aber selbstverständlich wäre auch eine sexuelle Deviation denkbar, die zum Tod von GS geführt haben könnte
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Jolu65 hat geschrieben: Samstag, 04. April 2020, 08:30:29 Eine exhibitionistische Handlung, beispielsweise beim Parkplatzsex. Straßenstrich und Parkplatzsex sind Handlungsorte, wo sich auch Voyeure und Exhibitionisten aufhalten und an denen diese oft nicht geduldet werden.
Ein Tatmotiv mit Sexuellem Hintergrund erklärt eben das Nackt sein am besten. Und da scheint mir auch die Lösung verborgen zu sein.
Ein Suizid wie er auch immer wieder vorgebracht wird erachte ich als nicht gegeben.

Ich stell mir den Tathergang so vor. Stoll fährt also zum genannten Rastplatz. Dort trifft er eben auf Personen welche den Stoll wegen seinen sexuellen Neigungen schon lange auf der Liste hatten. Natürlich ahnte Stoll dass er bei seinen Aktivitäten keine Freund gewinnen kann. Ihm war aber bewusst, dass mal was schlimmes passieren könnte. Da er schon mal einen wink bekommen hat. Den ignorierte Stoll da er nicht glaubte, dass seine Aktivitäten einem grösseren Kreis bekannt war. Es mag dem Zufall geschuldet sein, dass Stoll in der besagten Nacht auf seine nicht Freunde traf. Eventuell kannten die sich auch nicht näher. Erst in der Diskussion stellt sich heraus was Stoll für ein Typ ist. Ja und da wurde er gezwungen sich auszuziehen. Und wie gesagt wurde er unglücklicherweise vor ein herannahendes Auto gestossen. Denkbar wäre auch, dass Stoll seinen Peinigern ein Stück entkommen konnte und er vor ein Fahrzeug lief. Also die vier nicht Freunde müssen gar nicht alle beim eintreffen von Stoll auf dem Rastplatz sich dort aufgehalten haben.

Natürlich gefällt mir deine These auch sehr gut. Und könnt genau so stimmig sein. Überhaupt lese ich deine Gedanken immer gerne und mit Spannung.
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich diskutiere hier auch immer gerne, weil meist keine Animositäten im Spiel sind und man es mit erwachsenen Menschen zu hat......

Ja, das Nacktsein ist ein Rätsel. Es lässt sich eigentlich am besten mit etwas Sexuellem erklären, weil man da ja oft nackt ist. Das ist völlig richtig. Aber das Problem mit eben einem Sextreffen ist ja, dass ob Cruiser-Parkplatz oder Straßenstrich solche Plätze bekannt sind und es oft dort am Ort recht turbulent zugeht, d.h es sind immer recht viele Personen dort. Die Anwesenden dort sind auch keine verschworene Gemeinschaft, sondern Menschen mit recht seltsamen sexuellen Vorlieben oder eben von Prostituierten, deren Freier oder deren Zuhälter.
Natürlich werden sexuelle Handlungen nicht immer an Ort und Stelle des Treffpunktes durchgeführt. Es kann deshalb sein, dass ein nackter GS einem Paar auflauerte, dieses Paar erschreckte, so dass das Auto anfuhr und GS überfuhr.......
Für mich ist es nicht denkbar, dass sich zufällig auf einem Cruiser Parkplatz anwesende Männer sich verabredeten GS etwas anzutun. Das passt nicht zur Szene.

Wenn nun GS Opfer eines Unfalls wurde- wie auch immer man sich das im häuslichen Umfeld vorstellen mag-. Kann es da nicht sein, dass man ihn entkleidete, weil man sehen wollte wie schwer er verletzt war ?
Mir gefällt dieser Gedanke allerdings nicht so sehr.......
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Bei meinen Überlegungen spielt eben der Gedanke mit ein, dass Stoll nach dem Schankwirt im Raum Dillenburg seinen Sexuellen Neigungen nachkommen wollt. Diese jedoch erfolglos waren. Dass er mit der alten Dame darüber sprechen wollt glaube ich eher nicht. Denke da eher an die häuslichen Probleme. So fuhr er weiter Richtung Hagen. Der genannte Rastplatz war Stoll schon bekannt. Natürlich möglich, dass dort auch sexuelle Kontakte angängig waren. Aber keine offen Szene vorgelegen hat. Wie Stoll auf dem Rastplatz eintraf, bemerkte er, dass sich Leute (aus allen Sittlichkeiten) dort aufhalten. Er gesellte sich dazu. Vermutlich wäre Stoll weiter nach Hagen gefahren, hätte er an genannter Stelle niemanden angetroffen.

Natürlich trifft es zu, dass ein solches Szenario schwer vorstellbar ist. Und der Zufall auch seine Arbeit leisten muss. Aber für unmöglich erachte ich es nicht.

Ja, welche Rolle da Frau Stoll zukommt ist ein anregendes Augenmerk. Beginnt schon mit dem Veilchen. Geht weiter zum YOG'TZE Zettel. Hin, dass Frau Stoll sich einer schriftlichen Zeugenaussage bedient haben soll.

Sicher ist dieser YOG'TZG Zettel sehr interessant. Zumal Frau Stoll die einzig Zeugin ist welche den Zettel gesehen hat. Und ihn auch sehr schnell entsorgt hat. Mysteriös kommt noch dazu, dass sie erst Wochen später der Polizei von diesem Zettel berichte. Auf dessen eine Buchstabenkombination geschrieben stand welche ihr Mann notiert haben soll. Gedächtnis sollte man (Frau) haben. Also die Krypto logen hat sie damit begeistert.

Gut vielleicht hat sich Frau Stoll nur verguckt. Oder ihre Erinnerung war doch nicht so gut.
YGO'TZE
GLOTZE
GLOTZEN
Tante Google sagt dazu. Mit weit aufgerissen und hervortretenden Augen und dummer Miene starren.
Passt natürlich für gewisse sexuelle Neigungen ganz gut.
Ja ich glaube wir sind der Sache auf der Spur.
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