MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle in Foren: Truus & Harry Langendonk (Doppelmord im Chiemgau)

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Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Nun ist das nach all der Zeit schwer, etwas über eine Szene in Erfahrung zu bringen, die sich rund um Hagen entwickelt haben könnte und sich dann wieder aufgelöst oder verlagert haben könnte. Autobahnparkplätze sind schon immer auch gefährliche Orte gewesen, auf denen Überfälle passierten und es sind Orte, die schon immer zu "Sextreffen" genutzt wurden.
Aber ich glaube, dass die Polizei das schon wusste und dahingehend auch ermittelt hat, OBWOHL man dazu nie irgendetwas lesen konnte. Es könnte aber auch so gewesen sein, dass GS eben nicht speziell einen Cruiser-Treffpunkt aufsuchte, sondern "ganz normale" exhibitionistische Handlungen vornahm. Man stelle sich vor man rastet auf einem nächtlichen Parkplatz, ein blauer Golf parkt ein, es springt ein nackter Mann aus diesem Wagen, er macht einige Schritte auf die Rastenden zu....... Dann wäre schon vorstellbar, dass man den Zündschlüssel umdreht und Vollgas gibt, weil eine aufkommende Panik einen dazu veranlasst. Man kommt schnell zur Besinnung als man mit allen 4 Räder über GS hinweg gefahren ist....... Man denkt kurz nach, packt den Körper des halbtoten GS in dessen Auto und fährt davon, ohne genau zu wissen, wie es weitergeht. Dadurch steigt die Panik wieder auf, vor allem weil der schwerverletzte GS wieder zu Besinnung kommt, was dazu führt, dass man das Steuer verreißt und der Wagen von der Fahrbahn abkommt.

ABER SO WIRD ES NICHT GEWESEN SEIN.
Denn anders als Ede Zimmermann in seiner kryptischen Anmodereation anzudeuten versucht, hatte GS keine übersinnlichen Fähigkeiten. Er konnte doch überhaupt nicht ahnen, dass so etwas mit ihm in dieser Nacht geschehen würde. Er hätte vielleicht ahnen können, dass wenn er auf einem ihm bekannten Cruiser Parkplatz auftaucht, Ärger ins Haus steht. Aber mit Gewissheit konnte er auch das nicht voraussagen- es sei denn, dass dieser Ärger von ihm ausgeht.
Nur so kann es ja gewesen sein:
GS war der Aggressor. Wenn man ihn nicht zurückhält wird etwas Fürchterliches geschehen.
Vielleicht ahnte die mit Frau Hellfritz benannte Frau etwas, vielleicht aber auch aufgrund ihrer Schlaftrunkenheit nicht. Ich glaube aber, dass sie sehr genau wusste, als GS tot war, was geschehen ist,genauso übrigens wie die Ehefrau des GS. Beide Frauen haben aber nichts ausgesagt....... Warum wohl ?
Weil es um enge Familienangehörige und um enge Bekannte ging. Wahrscheinlich hat man ihnen die wahre Geschichte erzählt und beide kamen zum Schluss, dass es besser ist zu schweigen.

YOG ´TZE war wahrscheinlich eine Verschlüsselung, die familienintern für etwas stand - ein Bankschließfach, ein Ort, vielleicht sogar eine Person oder eine Sache. Ich denke GS hat diese Buchstabenkombination irgendwie erfahren, vielleicht sogar in seiner Kindheit. Bis zum Tattag hatte er keine Ahnung, was sie bedeutet- und dann ging ihm ein Licht auf.....
Ich glaube es ist deshalb wahrscheinlich, dass etwas Familiäres hinter der Sache steckt.
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Also ein Familien Drama könnt ursächlich sein was zu Stolls mysteriösem Tod führte. Und zur Vertuschung des Familien Drams erfindet Frau Stoll in genialer weise den YOGTZE Zettel. Sowas hätte die Polizei mit Sicherheit Ermitteln können.

Ich denke schon, dass Stoll irgend was beschäftigt hat. Und das schon lange. Nicht nur am besagten Abend. Beim Studium fiel er durch die zwischen Prüfungen. Und das nur in einem Fach. Das noch mehrmals. War er da gedanklich bei YOGTZE ?
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Die Frage ist schon sehr berechtigt, wieso jemand ein Studium in der Art und Weise vermasselt, wie GS es tat. Es könnte eine Drogensucht dahinterstecken oder andere psychische Ausnahmesituation und tatsächlich auch eine psychische Erkrankung. Aber die genauen Umstände seines Studiums sind hier überhaupt nicht bekannt. Man weiß dahingehend gar nichts, was ich auch wieder ziemlich erstaunlich finde.

Die Ehefrau des GS soll 6 Monate später diesen Code YOG ´TZE erinnert haben, nachdem sie die Kritzeleien ihres Ehemannes schon vor Monaten weggeworfen hatte. Diese Einlassung ist wenig bis überhaupt nicht glaubhaft !
Warum fällt ihr das 6 Monate später ein und wie kann es sein, dass sie sich so genau daran erinnert- sogar noch an den Trennungsapostroph ?
Entweder hat sie die Buchstabenkombination YOGTZE selbst erfunden und die ursprüngliche Kombination war ein ganz Andere oder aber sie weiß genau was YOG ´TZE bedeutete, nur dass das 6 Monate später eben keine Wichtigkeit mehr besaß und sie deshalb diesen Code auch gefahrlos nennen konnte, zumal sie darauf vertrauen konnte, dass damit sowieso niemand in den kommenden Jahrzehnten etwas anfangen kann.

Ich habe es schon dargestellt:
Die mit Hellfritz benannte Frau und die Ehefrau wussten ganz genau was geschehen ist. Man wird beiden aber nahegelegt haben besser zu schweigen. Und das taten auch beide- bis ins Grab. Das ist natürlich für Ermittler und Hobbyermittler etwas betrüblich, aber nicht zu ändern.

Man muss sich schon fragen, wieso die Polizei nicht hartnäckiger an der Ehefrau blieb, zumal sie mit dieser YOGTZE- Geschichte aufwartete. Irgendwie gewinnt man den Eindruck, dass auch die Ermittler am Thema vorbei ermittelt haben. Selbst wir kommen zu schlüssigeren Hypothesen, als eine "Drogengeschichte", von der die Polizei lange ausging.
Ja, Drogen könnten schon von GS konsumiert worden sein, wie von vielen Tausenden zu dieser Zeit auch. Das erklärt aber höchstens ein vermasseltes Studium und ansonsten jedoch NICHTS.
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Stoll befand sich wohl nicht gerade in einer vorzüglichen Lebenslage. Was durchaus erlaubt, eine leicht Depression anzunehmen. Allerdings dass er psychisch so sehr erkrankt ist, dass er Suizid begeht glaube ich nicht.

Bei der XY Anmoderation zum Fall Stoll wurde der Gedanken einer psychischen Erkrankung von Stoll zwar andeutete. Spricht Edy doch von Vorahnung und Ängsten die Stoll geplagt haben sollen. Aber weitere und genauere Angaben aus offiziellen Quellen wurden nie verlautbar gemacht.

Natürlich und keine Frage, dass Depressionen die Leistungsfähigkeit verringern. Aber bei der zwischen Prüfung im gleichen Fach gleich mehr mal die Prüfung nicht zu bestehen muss einen anderen Grund besitzen als verringerte Leistungsfähigkeit. Fraglich bleibt eben, ob hier schon was verborgen liegt, was Stolls beschäftigt hat. Ja leider ist dazu so gut wie nichts bekannt.

Es bedarf schon einen sehr klugen Kopf von Frau Stoll, falls das YOGTZE von ihrem Mann notiert wurde. Eine solche Buchstaben Kombination aus nichtigen Grunde über Wochen ab zu speichern. Da liegt die Logik nahe, dass Frau Stoll die Bedeutung kannte. Oder zumindest was ahnte. Realistischerweise muss man sagen, dass Frau Stoll diese Buchstaben Kombination erfunden hat. Was sie damit bezwecken wollte, das hätte Ermittelt werden müssen.

Oder vielleicht ging ihr später ein Licht auf. Als sie erfuhr, dass ihr Mann auch bei der im Filmfall genannten Frau Hellfritz rein schaute. Es darf wohl ausser Zweifel stehen, dass sich beide Frauen gut gekannten haben. Genau so, dass Frau Hellfritz die Familienverhältnisse der Stolls besten bekannt waren.

Was will oder sucht ein Mann bei einer alten frommen Dame?
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Wir vergegenwärtigen uns einmal die Situation in einem etwas kleineren Ort. Dann wird schon klar, dass die mit Frau Hellfritz benannten Person genau wusste, was in der Familie S vorging bzw besser, was vorgegangen war. Es soll auch so gewesen sein, dass sie mit GS vertraut war. Für mich ist sehr gut vorstellbar, dass das Gespräch mit GS in der Tatnacht etwas intensiver war und sie durchaus wusste, was ihn umtrieb.
Es gelang ihr aber nicht ihn umzustimmen. Anschließend wird sie sich schon Gedanken gemacht haben, was vorgefallen sein könnte. Seltsamerweise hat sie sich aber offenbar der Polizei gegenüber dahingehend nicht geäußert.Es wäre doch interessant gewesen, was sie, seine Ehefrau oder auch andere Familienanhörigen vermuteten, was passiert sein könnte. Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum die Polizei dahingehend keine Nachforschungen anstellte und bei einer Aussageverweigerung keine Schlüsse hinsichtlich von Verdachtsmomenten zog.
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Eventuell gab es aus dem Umfeld von Stoll schon Aussagen welche Verdachtsmomente ahnen lassen. Aber eben alles sehr wage. So hat sich die Spur nach Holland auch zerschlagen. Ob im Familienbereich BZW im sehr nahen Umfeld ursächliche Vermutungen bestanden haben was zum Tod von Stoll geführt hat ist letztlich nicht auszuschliessen. Eine leichte Depression oder ein abgebrochenes Studium wie der Yogtze Zettel sind zwar äusserst wage Hinweise.
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich hatte hier die theoretische Vorstellung entwickelt, GS könne zu einem Cruiser-Treff aufgebrochen sein, um dann in einem Liebeswahn als appellative Handlung überrollt worden sein, nachdem man ihn dort abgewiesen hat. Das würde die Nacktheit und das Überrollen erklären und auch das Verbringen des schwerverletzten Stoll in seinem Auto weg vom Cruiser-Treff, weil am ja sein Fahrzeug kannte.

Wenn ich lange darüber nachdenke, kommen mir Zweifel, ob es so gewesen sein könnte. Sicherlich ist die Geschichte in sich schlüssig, aber die Grundvoraussetzung nämlich die Homosexualität von GS ist ungeklärt und eher fraglich.

Nun bleibt die Frage, ob es nicht anders gewesen sein kann. Da komme ich auf die Familie zurück.
Kann es denn sein, dass man GS überrollte, um von einer anderen Tat abzulenken ?
Hercule-Poirot
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Hercule-Poirot »

Hallo liebe HET-Gemeinde,

auch nach 36 Jahren hat offenbar der Fall GS nichts von seinem Mysterium verloren und auch mir ging es nicht anders, seit ich zum ersten Mal und rein zufällig davon im Internet gelesen hatte. Hieraus ergibt sich als erstes, dass ich kein Insider bei dem Fall bin, nicht einmal aus der Gegend stamme oder gar GS oder sein Umfeld persönlich kannte. Dennoch regt der Fall auch über das YOG'TZE hinaus zum Nachdenken und Kombinieren an. Ich habe nicht alle Beiträge hier gelesen und auch nicht sämtliche Quellen im Internet durchforstet und hoffe somit, das Forum nicht mit allzuviel alten Hüten zu langweilen.
Unfall, Selbstmord oder Verbrechen ist eine Frage, die seit 36 Jahren unbeantwortet ist. Erstaunlich, wie viele Presseberichte im Internet fast selbstverständlich von einem Verbrechen oder gar von einem Mord ausgehen. Schauen wir uns das Ganze einmal systematisch an.

GS hat um etwa 23 Uhr sein Heim verlassen, um ein Bier trinken zu gehen. Ins Nachbardorf Wilndorf sind es 5-6 km, so dass er um etwa 23:15 -23:20 h dort am Tresen gesessen haben muss. Den Berichten nach war er nicht allzulange im "Papillon" und dürfte den Pub bis spätestens 23:45 h verlassen haben. Irgendwann machen Dorfkneipen mitten in der Woche dann ja auch zu. Bis zu seinem nächsten nachgewiesenen Auftritt um 1.00 Uhr bei seiner Ex-Nachbarin vergingen somit an die anderthalb Stunden, wesentlich länger, als die Fahrtzeit für die 10 km ins nahe gelegene Haigerseelbach. Die Frage, was GS in dieser Zeit gemacht hat, wäre höchst aufschlussreich, lässt sich aber wohl nicht mehr klären. Saß er im Auto, hat er geschlafen? Bei der inneren Unruhe und dem beschriebenen Angstzustand und Verfolgungswahn eher unwahrscheinlich. Ist er ziellos umhergefahren oder gelaufen? Hat er andere Personen getroffen, versucht, das Gespräch mit weiteren Menschen zu finden, welche ihm offenbar auch nicht weiterhelfen konnten oder wollten? Anscheinend hat sich bis heute aber niemand gemeldet, der in dieser Zeit Kontakt zu ihm hatte, zumindest hat es niemand eingeräumt.

Das Gespräch mit seiner Ex-Nachbarin kann den Berichten nach nicht sehr lange gedauert haben, er muss etwa gegen 1:15 h losgefahren sein, was bekannt sein müsste nach der damaligen Aussage seiner Gesprächspartnerin. Er könnte dann gegen 1:20 h bei der nahe gelegenen Anschlussstelle Haiger/Burbach auf die A45 gefahren sein, offenbar mit Fahrtrichtung Norden.

Wo wollte er hin? Wo hat er angehalten, wo ist er ausgestiegen und wen hat er getroffen? Einige Spekulationen gehen in Richtung der Gay-Cruiser-Szene oder ähnlichem, welche sich ab und zu auf Autobahn-Parkplätzen trifft. Zwar gibt es laut Recherche im Internet entlang der A45 in dieser Gegend einige solche Parkplätze, beispielsweise Neuenschmiede etwa auf halben Weg nach Hagen. Ob dort in den Achtzigern bereits etwas ging, weiß ich nicht. Wochentags nachts zwischen halb zwei bis zwei in den letzten Oktobertagen muss das zumindest hinterfragt werden. LKW-Fahrer auf der Durchreise? Ich kann mich aber mit der Hypothese nicht anfreunden, dass ein dem Alter nach recht frisch Verheirateter parallel Kontakte in die Homo-Szene suchte. Zumindest halte ich das nicht für die wahrscheinlichste Theorie, auch wenn GS später nackt aufgefunden wurde.

Unfall, Selbstmord oder Verbrechen? War es ein Suizid oder Unfall, kann er nicht nahe Haigerseelbach geschehen sein. Hätte ihn der Unfallgegner oder ein Zeuge tatsächlich in ein Krankenhaus fahren wollen, hätte er Haiger oder Dillenbach angesteuert oder spätestens Siegen. Oder gleich an der nächsten Rufsäule Hilfe gerufen und versucht, bis dahin so gut wie möglich erste Hilfe zu leisten. Ärtzliche Hilfe wäre dann vermutlich viel schneller bei GS gewesen. Der Unfall müsste somit nahe Hagen Süd passiert sein, so dass sein möglicher Unfallgegner oder die Person, die GS fand, ihn nach Hagen fahren wollte und dann kurz vor der Ausfahrt vor lauter Panik und Stress mit einem Schwerverletzten neben sich einen kapitalen Unfall gebaut hat.

Ist das Ganze wahrscheinlich? Ein solcher Unfall oder ein Suizidversuch wäre angesichts der geschilderten Psychose von GS durchaus im Bereich des Möglichen. In ähnlichen Fällen findet man zahlreiche Schilderungen von völlig irrationalem Verhalten, wie nackt an einer Autobahn oder auf einem Parkplatz umher zu spazieren. Ich komme später noch hierauf zurück, da die Tatsache eine wichtige Rolle spielen kann.

Bei einem solchen Ereignis stellt sich allerdings die Frage, warum der mögliche Unfallgegner oder Zeuge GS in dessen Fahrzeug ins nächste Krankenhaus oder wohin auch immer fahren wollte. Zunächst müsste dazu das Auto von GS in unmittelbarer Nähe des Unfallorts gewesen sein, also so, dass GS geradezu neben seinem Auto stand. Und eine Panne scheidet ganz offensichtlich aus. Zweitens müsste das Fahrzeug des Unfallgegners so stark beschädigt worden sein, dass er in diesem nicht mehr fahren konnte oder wollte. Und außerdem, was hätte er an seinem Ziel, nachdem er GS in ärztliche Betreuung übergeben hätte, mit dem Fahrzeug gemacht und wie wäre er zu seinem eigenen Fahrzeug zurückgekehrt mitten in der Nacht? Mit seinem eigenen Auto hätte er später direkt zu seinem eigentlichen Ziel weiterfahren können. Ich nehme aber stark an, dass die Polizei damals nach verlassenen Autos oder Unfallfahrzeugen bzw. Unfällen in dem Raum gefahndet und nichts dergleichen entdeckt hat. Dass der Unbekannte nach seiner vermeintlichen Unfallflucht mitten in der Nacht mehrere Dutzend Kilometer zu Fuß bis zu seinem eigenen Wagen zurückgelegt hat, ist nicht sehr wahrscheinlich, zumal er dem Bild des verunfallten Golfs nach bei dem Totalschaden selber nicht unerheblich hätte verletzt sein müssen. Ein Golf I in den Achtzigern war in Punkto Sicherheit kein Mercedes der Neuzeit.

Die LKW-Fahrer, welche den Unfall meldeten, waren um diese Uhrzeit und on the road mit Sicherheit nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss und sind in der Regel gute Beobachter. Zumindest aber können sie nicht in den Unfall oder die Tat verwickelt sein. Von ihnen wissen wir, dass zumindest eine unbekannte Person mit dem Tod von GS in Verbindung stand, welche beim Fahrzeug gesehen wurde und offensichtlich floh, als die LKW anhielten. War es Panik, Angst vor einer möglichen Mitschuld am Tod von GS? Oder hatte die beobachtete Person doch mehr mit GS zu tun als wir wissen? Ich nehme an, dass die Polizei das Unfallfahrzeug mit der Lupe gefilzt und nach Fingerabdrücken, Fasern, Haaren, Blut und ähnlichen DNA-Spuren gesucht hat, die heute noch bei den Asservaten liegen. Was wurde hier damals gefunden? Es ist fast unmöglich, dass dieses Ereignis mitten in der Nacht ohne Spuren verlief. Viele Kriminalfälle lassen sich hiermit nach Jahren und Jahrzehnten noch aufklären. Weiß jemand hierüber Genaueres?

Warum die Schuhe, nicht jedoch die Kleidung von GS im Kofferraum lagen und der Schlüssel auf der Hutablage, machen das Rätsel nicht einfacher. Der überlieferten Aussage von GS, dass es vier Personen waren, welche in den Vorfall verwickelt waren, kann im schwerverletzten Zustand und der anzunehmenden Psychose nur schwer geglaubt werden.

Kommen wir kurz auf die Psychose zurück. Nach den Berichten scheint es fast sicher, dass GS an einer Psychose litt, also eine vermutete Schizophrenie mit Angstzuständen und Verfolgungswahn. Es lohnt sich, sich einmal mit dem Verhalten und der Psyche solcher Personen näher zu befassen, um mögliche Szenarien zu verstehen. Beispielsweise gibt es Internet eine interessante Doktorarbeit der Universität Linz (Dr. P. Kunz) zum Thema Schizophrenie im Zusammenhang mit möglicher Gewalt und Sexualität. Es gibt hier im Forum Vermutungen, dass GS unter Umständen eher Täter als Opfer gewesen sein könnt aufgrund dieser Umstände. Die Fakten zeigen allerdings, dass Betroffene eher für sich selber eine Gefahr sind als gegenüber anderen, wenn nicht gleichzeitig Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Drogen im Spiel sind. Die Suizid-Rate liegt bei 10%! Es erscheint aus meiner Sicht daher eher wahrscheinlich, das GS Opfer seiner selbst wurde als das Opfer von Drittten.

Zu einem möglichen Verbrechen ist hier sowie im Internet allgemein viel spekuliert worden. Man liest von holländischen Drogenhändlern ebenso wie von lokalen Geldeintreibern, welche GS bewusst nachstellten oder ihn gar töten wollten. Aufgrund seiner Psychose halte ich aber die entsprechenden Vorausahnungen und überliefeten Aussagen von GS nicht für einen glaubhaften Hinweis auf ein Verbrechen.

Das Ganze wäre dann auch sehr zufällig abgelaufen. GS verließ nach den Berichten die heimische Wohnung auf eigene Veranlassung und zu dieser späten Zeit völlig unvermittelt und spontan. Seine Frau versuchte wohl eher noch, ihn davon abzuhalten. Handys und Computer waren damals nicht in Gebrauch und somit kann GS von seinem nächtlichen Ausflug kaum vorher irgend jemandem erzählt haben. Hätte er zuvor von zuhause aus telefoniert, hätte es seine Frau wissen müssen. Es liegt auch nahe, dass die Polizei die Anrufe dieses Tages im Hause GS hat kontrollieren lassen. Es wäre höchst unwahrscheinlich, wenn ihn seine spekulativen Feinde dann rein zufällig und mitten in der Nacht irgendwo an einer ländlichen Autobahn angetroffen oder gar gesucht hätten. Um diese Zeit ist auf dem Land fast niemand mehr unterwegs. Also ein Gelegenheitsverbrechen, ein Streit mit tödlichem Ausgang, in den GS bewusst oder unbewusst hineingeriet? Möglich, aber zu der Uhrzeit auf dem Land für mich nicht so wahrscheinlich. Und selbst wenn GS in irgendeiner Szene auf der schwarzen Liste stand, es gäbe einfachere Methoden als das Opfer zu überfahren und dann in schwer verletztem Zustand in seinem eigenen Fahrzeug über lange Strecken auf der Autobahn zu fahren. Wo wollten die oder der möglichen Täter hin? Wollten sie GS mitsamt dem Fahrzeug irgendwo weit weg verschwinden lassen, um vom wahren Tatort abzulenken? Und wenn, wie wahrscheinlich ist es dann, dass ein professioneller Täter das Fahrzeug mit Totalschaden in die Böschung setzt und sich dabei selber in höchstem Maße gefährdet?

GS könnte, wie ich oben dargestellt hatte, ab etwa 1:20 h auf der A45 Fahrtrichtung Hagen gewesen sein. Aus einem unbekannten Grund hat er dann offenbar irgendwo entlang der Autobahn angehalten oder wurde angehalten, also möglicherweise gegen 1:50 h auf halber Strecke Richtung Hagen. Danach muss der Unfall oder die Tat passiert sein, was zumindest eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen würde. Lassen wir es 2:10 h sein, bis GS von Unbekannten in sein Auto verfrachtet wurde und der Golf startete. Dass er in diesem Zustand selber gefahren ist, scheidet nach vorliegenden Berichten aus. Nach weiteren 20 Minuten bei normalem Tempo müsste die AS Hagen Süd erreicht worden sein. Die LKW-Fahrer hatten GS um etwa 3.00 h entdeckt und berichtet, dass der Motor vollkommen kalt war. Zeitlich könnte das also passen. Nicht reichen würde es, wenn GS von Haigerseelbach aus querfeldein über Land in Richtung Hagen gestartet wäre, was etwa 100 km weit weg ist. Was er auf oder an der Autobahn wollte und ob er überhaupt etwas wollte oder nur ziellos umherfuhr, wird wohl für immer ungeklärt bleiben. War es ein Unfall, ist es sehr bedauerlich, dass sich der Betroffene bis heute nicht zu erkennen gegeben hat, auch nicht anonym. Er wäre auch bei Fahrlässigkeit oder Schuld am Unfall heute aller Wahrscheinlichkeit nach straflos, stünde aber zumindest nachträglich mit reinem Gewissen da. Aber vielleicht hilft ja eines Tages Kommissar Zufall gepaart mit modernster Ermittlungstechnik doch noch weiter.
Jolu65
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich habe weiter vorne schon darauf hingewiesen, dass bei Annahme eines Suizids oder eines Unfalls der Unfallgegner ja hätte wissen müssen, dass ein hellblauer Golf auch der Golf des GS war. Wenn man sich in die Situation hineinversetzt, dann käme man ja selbst niemals auf die Idee, selbst wenn man Unfallflucht begehen will, dies im Auto des Unfallopfers zu tun, zumal man dieses Auto erst einmal identifizieren muss. Daran liegt die Schwierigkeit bei diesen Annahmen. Es ist völlig unrealistisch, dass man einen nackten Schizophrenen in der Nacht überrollt und dann diesen nackten Schizophrenen in ein Auto lädt, von dem man annimmt, es wäre seines und dann unter Schock stehend mit diesem Auto die Fahrt fortsetzt......

Cruiser-Szene: Ich selbst bin nicht homosexuell und habe keine Kenntnis über Cruiser und deren Aktivitäten. Ich habe solche Aktivitäten auch noch nie beobachtet und werde mich auch nicht auf die Suche begeben, weil ich das für gefährlich halte. Im Internet gibt dazu Veröffentlichungen, aus denen ich mich informiert habe. Der Zusammenhang eines nackten Mannes, der im eigenen Auto verunfallt und mit seltsamen Verletzungen an der Autobahn aufgefunden wird, lässt daran denken. Sex im Auto ist übrigens zu jeder Jahreszeit möglich und scheint in der Szene auch üblich zu sein.
LR98

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von LR98 »

Meine Theorie: Selbstmord

GS hatte einen Fetisch.
Er könne es erregend gefunden haben, Verfolgt und Verletzt zu werden.
-> es gab möglicherweiße auch Handgreiflichkeiten gegenüber der Frau
-> daher wurde er auch nackt im Auto vorgefunden

Er habe also im Darknet einen Auftrag erteilt, verfolgt und zu einem unbekannten Zeitpunkt gefoltert zu werden.
-> Vorahnungen, da GS selbst den Auftrag erteilt habe
-> Darknet Nutzername "YOG'TZE"

Sein Auftrag wurde angenommen.
Damit die Auftragnehmer GS erkennen, ist er jeden Tag zur gleichen Zeit in den gleichen Supermarkt einkaufen gegangen.

Auftragnehmer:
-> Personen die GS und seine Frau fotografiert haben
-> Auto dass vor der Tür geparkt hat
-> Mann der am Unfallauto gesehen wurde

Vielleicht sollte es nur Folter ohne Todesfolge sein und die Verletzungen waren zu gravierend, vielleicht war es aber auch ein selbst in Auftrag gegebene Mord an sich selbst.

GS war psychisch krank mit ausgeprägtem Fetisch
-> Kippen vom Barhocker eventuell ein Stupor
-> Fetisch evt. eine Art Masochismus (oder Nekrophilie)
Hajoflow

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Hajoflow »

Icj persönlich bin mir sehr sicher das entweder die LKW Fahrer oder die Frau des Mannes etwas mit dem Gall zu tun haben .

Theorie zur Frau :
Der Mann war untreu und es war Rache , Der Mann hatte Angst vor der Frau und suchte Hilfe bei der Ehem. Nachbarin...Die Frau brachte ihn jedoch nicht selbst um sondern arrangierte einen Mörder .Meiner Meinung nach wusste der Mann was ihm passiert und floh von der Frau .Die Frau sagte falsch aus ...

Theorie zu den LKW Fahrern:
Die LKW Fahrer waren Mörder, möglicherweise aus dem Drogenmilieu oder der Mafia sie hatten es auf den Mann abgesehen .Hierbei liegt vielleicht ebenfalls ein sexualdelikt vor .Was die einkleiden Leiche erklären würde , jedoch ist auch möglich das die Kleidung zur Demütigung entfernt wurde.


Letztendlich wird der Fall wahrscheinlich nie gelöst werden und es kann ausschließlich spekuliert werden ....
Assis
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Assis »

Ich bin kürzlich auf einen Lastwagen gestoßen, der neben dem Nummernschild, auf dem rechten Kotflügel eine andere Markierung hatte.
000.jpeg

Auch wenn es eine andere Kombination als Yogtze ist, musste ich dennoch an diesen Fall denken.

Vielleicht suchte Herr Stoll nach einem Lastwagen mit so eine Markierung, der in dieser Nacht Drogen liefern würde, aber ging dieses Treffen völlig schief und wurde zu einem 'Ripdeal'

PS: Der LKW auf dem Foto hat niederländische Nummernschilder und die Kennzeichnung YOZG ... kann man auf eine Region / ein Gebiet in der Türkei zurückfuhren, möglicherweise auf den Standort des Transportunternehmens oder des Fahrers!!
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Dass YOG'TZE Fahrzeugkennzeichen sein könnten finde ich als ein hervorragender Gedankenblitz. Da nach dem YOG ein Apostroph folgt könnten das zwei Fahrzeugkennzeichen sein. Da waren also zwei Fahrzeuge am Überrollort. Was auch sehr gut passt zu Stolls aussage. Es waren vier. Nicht meine Freunde.
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Assis »

hoelzl hat geschrieben: Dienstag, 17. Mai 2022, 10:59:40 Dass YOG'TZE Fahrzeugkennzeichen sein könnten finde ich als ein hervorragender Gedankenblitz. Da nach dem YOG ein Apostroph folgt könnten das zwei Fahrzeugkennzeichen sein. Da waren also zwei Fahrzeuge am Überrollort. Was auch sehr gut passt zu Stolls aussage. Es waren vier. Nicht meine Freunde.
YOG'TZE könnte durchaus 2 Fahrzeugkennzeichen sein. Ich persönlich vermute ein Fahrzeugkennzeichnung. Stoll hat mMn die ersten drei und die letzten drei Buchstaben/Zahlen aufgeschrieben, YOG.... TZE. Wie viele Buchstaben/Zahlen zwischen YOG und TZE weggelassen wurden, keine Ahnung.
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Assis hat geschrieben: Dienstag, 17. Mai 2022, 11:12:12 YOG'TZE könnte durchaus 2 Fahrzeugkennzeichen sein.
Das sieht man häufig 3 Buchstaben und danach Zahlen. Eher selten 3 Buchstaben danach Zahlen und wieder Buchstaben. Dann auch noch deren 3. Jedenfalls ist das der beste Gedanke den ich je gelesen habe. Was das YOG'TZE bedeuten könnt. Einfach nur Glückwunsch zu einem sollen genialen Gedanken. Selber hatte ich da nie darüber sinniert. Schon deshalb nicht, weil die Buchstabenkombination in der Deutschensprache so nicht vorkommt. Sofern man die Buchstaben als ein Wort betrachtet. Ich glaube nämlich nicht, dass man als deutschsprachiger einfach so auf diese Buchstabenkombination kommt. Von daher glaube ich schon, und gerade wegen des Apostrophs, dass Frau Stoll hier genau hingeschaut hat. Wer erinnert sich dann noch Wochen später an ein Apostroph. Klar ob dann die Buchstabenkombination stimmt ist wieder eine andere Frage. Aber zwei Fahrzeugkennzeichen machen durch aus Sinn.

Stoll fährt nach dem Papillon zum ersten Fahrzeugkennzeichen. Danach zu Frau Hellfritz. Und weiter zum zweiten Fahrzeugkennzeichen. Oder eben wie schon gesagt, am Überrollort traf Stoll auf beide Fahrzeuge. Wäre dann stimmig mit der Aussage es waren vier.
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Assis »

hoelzl hat geschrieben: Dienstag, 17. Mai 2022, 16:38:16
So habe ich das nicht gemeint

Das Kennzeichen, also nicht das Nummernschild, auf dem LKW, Foto, besteht aus neun Zeichen. Acht Buchstaben, die sich auf ein Gebiet in der Türkei beziehen und das letzte Zeichen ist eine Zahl, zB eine 2. Aus meiner Sicht ist das LKW Nr. 2 aus diesem Gebiet.

Ich vermute, dass Stoll sich auf LKW TZE aus der Gegend oder von das Transportunternehmen YOG bezieht, wobei YOG eine Abkürzung ist.
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Assis »

Hajoflow hat geschrieben: Freitag, 05. November 2021, 23:00:09 Theorie zu den LKW Fahrern:
Die LKW Fahrer waren Mörder, möglicherweise aus dem Drogenmilieu oder der Mafia sie hatten es auf den Mann abgesehen .Hierbei liegt vielleicht ebenfalls ein sexualdelikt vor .Was die einkleiden Leiche erklären würde , jedoch ist auch möglich das die Kleidung zur Demütigung entfernt wurde.
So sehe ich das auch. Dass Herr Stoll unbekleidet aufgefunden wurde, könnte ein Hinweis darauf sein, dass Herr Stoll gefoltert wurde, um Informationen zu erhalten, und als er für tot gehalten wurde, in seinem Auto zurückgelassen wurde, wobei man es wie einen Autounfall aussehen ließ.
hoelzl
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Mal etwas ausgeschweift. Da mir bekannt ist, dass hiesige User auch bei allesmist rein schauen. Und da empfehle ich gleich die letzten paar Seiten zu lesen.

So wurde heut Nachmittag angeregt und spannend über den YOGTZE Fall unter Teilnahme einiger dortigen Usern diskutiert. Allerdings oder vielleicht leider vermocht eine Userin der Diskussion bzw. deren Inhalten nicht folgen. Und behaupte noch sie sei für jede These offen. Zu ihrer Uneinsichtigkeit habe ich mich dann folgendermassen geäussert:

Gelöschter Beitrag:
von ???

Sag mal welche schwarze Katz ist dann dir heute über den weg gelaufen!

Zitat von ??? schrieb:
(Nur zur Klarstellung: Ich bin völlig offen, was denn jetzt letztlich los war und die Frage Psychose oder nicht sehe ich völlig emotionslos. Nur bitte sollte eine Erklärung, egal wie, dann aber auch plausibel sein.)

Nein bist du eben nicht! Die letzten Beiträge verdeutlichen klar und gut fundiert die möglichen Geschehnisse am besagten Abend. Aber offensichtlich reicht da dein Scharfsinn nicht aus berichtets zu verstehen.

Begründung:
https://www.allesMist/themen/km48898-563#id32255962
Mac Benson

Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Mac Benson »

Meine Theorie zu diesem Fall lautet wie folgt:

Es wurde ja erwähnt, daß Günther Stoll Kontakte ins Drogenmilieu
nachgesagt wurden. Ich denke er hatte Schulden und in dieser Nacht
ist eine Deadline abgelaufen. Es gab wohl in dieser Nacht einen Termin
mit den zwielichtigen Leuten aus der Drogenszene. Er ist nach dem er
die Dame in Haigerseelbach besucht hat zu diesem vereinbarten Treffpunkt
hingefahren. Der Plan war wahrscheinlich, daß man ihn entführen wollte.
Dort ist die Lage eskaliert. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung.
Günther Stoll liegt am Boden und man überollt ihn mit dem Wagen der Kriminellen.
Daraufhin hat man ihn ausgezogen, damit die Reifenspuren
auf der Kleidung nicht zu sehen sind. Anschließend setzt man ihn auf den
Beifahrersitz seines VW Golf und fährt in Richtung Niederlande (A45) zu einem Ort
wo man ihn planmäßig gefangen halten will. Möglicherweise macht
Stoll Stress im Auto und aufgrund der hektischen Situation baut der Fahrer den
Unfall. Der Mann der am Unfallort gesehen wurde war wahrscheinlich der Fahrer
des Fahrzeugs.

Es dürfte relativ klar sein, daß die Kriminellen keine Profis gewesen sind. Sonst
hätte man anders gehandelt. Warum setzt man einen Schwerverletzten auf den
Beifahrersitz und fährt dann auf die Autobahn ? Mit Logik hat das nichts zu tun.
Aber ich denke die Leuten sind einfach dilletantisch vorgegangen.

Was meint ihr zu dieser Theorie ?
Assis
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Re: MORDFALL GÜNTHER STOLL (aka "Der YOG'TZE-Fall"), 1984

Ungelesener Beitrag von Assis »

Mac Benson hat geschrieben: Samstag, 17. Dezember 2022, 20:29:57 Meine Theorie zu diesem Fall lautet wie folgt:

Es wurde ja erwähnt, daß Günther Stoll Kontakte ins Drogenmilieu
nachgesagt wurden. Ich denke er hatte Schulden und in dieser Nacht
ist eine Deadline abgelaufen. Es gab wohl in dieser Nacht einen Termin
mit den zwielichtigen Leuten aus der Drogenszene. Er ist nach dem er
die Dame in Haigerseelbach besucht hat zu diesem vereinbarten Treffpunkt
hingefahren. Der Plan war wahrscheinlich, daß man ihn entführen wollte.
Dort ist die Lage eskaliert. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung.
Günther Stoll liegt am Boden und man überollt ihn mit dem Wagen der Kriminellen.
Daraufhin hat man ihn ausgezogen, damit die Reifenspuren
auf der Kleidung nicht zu sehen sind. Anschließend setzt man ihn auf den
Beifahrersitz seines VW Golf und fährt in Richtung Niederlande (A45) zu einem Ort
wo man ihn planmäßig gefangen halten will. Möglicherweise macht
Stoll Stress im Auto und aufgrund der hektischen Situation baut der Fahrer den
Unfall. Der Mann der am Unfallort gesehen wurde war wahrscheinlich der Fahrer
des Fahrzeugs.

Es dürfte relativ klar sein, daß die Kriminellen keine Profis gewesen sind. Sonst
hätte man anders gehandelt. Warum setzt man einen Schwerverletzten auf den
Beifahrersitz und fährt dann auf die Autobahn ? Mit Logik hat das nichts zu tun.
Aber ich denke die Leuten sind einfach dilletantisch vorgegangen.

Was meint ihr zu dieser Theorie ?
Gute Theorie.

Ich denke auch, dass es etwas mit Drogen zu tun hat. GS hat entweder etwas vermasselt oder ist in die Hände einer rivalisierenden Drogenbande geraten.

Ich persönlich denke, dass letzteres ist der Fall, weil ich vermute, dass GS nackt war, weil dies Teil der Folterung von GS war, um Informationen über die Drogenbande zu erhalten, für die er arbeitete, sonst gäbe es ja keinen Grund, ihn zu foltern.

Wenn GS ausgezogen würde, um Spuren an seiner Kleidung zu verstecken, würde dies bedeuten, dass die Täter davon ausgingen, dass man GS finden würde, was meiner Meinung nach nie die Absicht war.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass der Unfall wirklich nicht geplant war.

Warum sollte man mit dem Auto des Opfers einen Unfall vortäuschen und ihn dann nackt auf den Beifahrersitz setzen oder dort lassen?

Man erleichtert hierdurch nur die Identifizierung des Opfers erheblich und macht es zudem verdächtig, durch einen so schwer verletzten Menschen nackt auf den Beifahrersitz zu setzen, während er selbst niemals in der Lage gewesen wäre, vom Fahrersitz auf den Beifahrersitz zu wechseln wegen seiner Verletzungen.

Trotz des Fehlers, des Autounfalls, denke ich, dass es sich um professionelle Täter handelt, da es Hinweise darauf gibt, dass GS möglicherweise gefoltert wurde.
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