Hier ist das aktuelle Update des Podcasts der MZ:
Episoden-Infos
Akt der Verzweiflung oder neuer Coup?
Der Fall Baumer - Spuren, Hintergründe, Analysen
Kommen im Mord-Prozess gegen Christian F. weitere, neue Zeugen zu Wort? Darüber muss das Schwurgericht nach einem überraschenden Beweisantrag von Wahl-Verteidiger Michael Euler nun entscheiden. es geht um möglichen Cannabis-Konsum von Maria Baumer. Das ist nur ein Aspekt vom 15. Verhandlungstag, über den André Baumgarten und Isolde Stöcker-Gietl sprechen
SCHWANDORF.Fast zwei volle Tage ist der Angeklagte Christian F. von Dr. Susanne Lausch in der Justizvollzugsanstalt in Regenburg befragt worden. Zu welchem Ergebnis die forensische Psychiaterin kommt, ist allerdings weiterhin offen. Ihr Gutachten wird sie am 29. September vorstellen. Das ist einer der wenigen planbaren Termine im Mord-Prozess vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts.
Ob zuvor noch neue Zeugen gehört werden, will das Gericht nach Vorliegen eines neuen Beweisantrags entscheiden. Den hatte Michael Euler, der Wahl-Verteidiger des früheren Verlobten von Maria Baumer, am 15. Verhandlungstag doch sehr überraschend angekündigt. Und sich damit nicht nur den Unmut des Vorsitzenden Richters Dr. Michael Hammer, sondern auch vom Anklagevertreter zugezogen.
Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher griff seinem Plädoyer in einem Wortgefecht mit dem Strafverteidiger vor und macht klar, welche Strafe er für Christian F. beantragen werden: Lebenslänglich wegen Mordes und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Das hieße, der angeklagte Krankenpfleger müsste deutlich mehr als 15 Jahren ins Gefängnis.
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Das Update enthält auch Informationen zu dem anonymen Brief, der dem Gericht per E-Mail zugegangen ist. Es soll sich um einen wirren Brief handeln, in dem nicht die Kirche als solche verdächtigt wird, sondern konkrete Personen, die namentlich benannt worden sind und die einen Bezug zur katholischen Kirche haben. Während des Verfahrens soll es öfters derartige Briefe gegeben haben.
Bei dem neuen Beweisantrag bezüglich Marias Cannabis Konsum, der durch drei Cannabis-Zeugen bewiesen werden soll, soll es wohl darum gehen die Glaubwürdigkeit von Barbara Baumer anzugreifen, denn diese hatte ausgesagt, dass Maria Baumer kein Cannabis konsumiert hatte, vor allem hatte sie ausgesagt, dass sie alles voneinander wussten. . Es soll wohl bewiesen werden, dass man sich auf ihre Angaben nicht verlassen kann. Das Gericht hat wohl darauf bestanden, dass der Antrag noch bis zum gestrigen Abend eingereicht wird, damit es über den Antrag entscheiden kann. Ob es den Beweisantrag zulässt, ist meiner Meinung nach nicht gesichert, zumal Barbara Baumers letzte Aussage über drei Wochen zurück liegt und Verhandlungstage gestrichen worden sind, weil trotz gerichtlicher Aufforderung keine Beweisanträge mehr gestellt worden sind.
OStA Rauscher wird neben dem Antrag auf eine lebenslange Freiheitsstrafe auch auf die Festellung der Schwere der Sculd plädieren, weil er zwei Mordmerkmale als gegeben ansieht, nämlich Heimtücke und niedrige Beweggründe.
Als gegeben soll laut Gericht angenommen werden, dass die Hüftsteife auch bei einem längeren Liegen der Leiche geöffnet werden kann, ohne dass es zu Knochenbrüchen führt. Also im Klartext heißt es, dass der Angeklagte Maria auch nach längerer Liegezeit, wie in der Erklärung angegeben, in ein Fahrzeug laden konnte , ohne dass dieses wegen der Leichenstarre zu Knochenbrüchen geführt hätte. Das ist ein Hinweis darauf, dass das Gericht wohl davon ausgeht, dass Maria erst am Samstagmorgen in den Wald geschafft worden ist. Sie habe so auch ohne Knochenbrüche gekrümmt in die Grube gelegt werden können.