Ich würde mich auch eher dieser Lesart anschließen.Williamson hat geschrieben: ↑Dienstag, 20. September 2022, 20:23:23 Jein.
Die Tatausführungen unterscheiden sich.
So wurden die Italiener wohl für gravierendes Fehlverhalten sanktioniert.
Bei den Holländern siehts eher nach einer Auftragsarbeit aus.
Die Triebfeder ist aber identisch. Denn ich sehe es ebenfalls so, dass das öffentliche Abfackeln von Zielpersonen Aufmerksamkeit generieren soll.
Warum macht man das, wo es doch dutzende Methoden gibt, Leichen "verschwinden" zu lassen?
Solch archaich anmutende Vorgänge dienen dazu, rote Linien, Territorialansprüche oder Interessensphären zu definieren, wie Du es beim 83er Fall richtig erkannt hast.
Wenn wir das jetzt auf den Doppelmord im Chiemgau übertragen, engt sich die Schnittmenge zwischen potentiellen Motiven und Täterbackground schon erheblich ein.
Widasedumis Überlegungen kann ich auch nachvollziehen, aber sie stehen und fallen mit der Geigentheorie, für die es durchaus Indizien gibt (Siegsdorf, BvB), aber keine endgültigen Beweise.
In beiden Fällen ist jedoch das Verbringen des Womo nach Nürnberg nicht allein durch die Verschleierung des Tatortes motiviert. Eine kürzere Strecke in den Wald hätte es besser und risikoloser getan als 300km und direkt neben die Autobahn. Und um die Polizeiarbeit zu komplizieren, wäre man besser die paar km nach Österreich oder, wenn man Grenzen meiden wollte, wenigstens nach Baden-Württemberg gefahren.
Die "Schnittmenge zwischen potentiellen Motiven und Täterbackground" sollte also um diese ungewöhnliche Verlagerung angereichert werden. Eine Möglichkeit wäre eben, mit dem Rastplatz bei Tennenlohe ein wie auch immer geartetes Signal zu setzen.
Da kann dann wieder beides zutreffen - Mafia, oder es so aussehen lassen wie Mafia. Ob man für letzteres aber das Risiko der langen Fahrt eingehen will, bezweifle ich.
Wenn der Täter / Fahrer trotz der offensichtlichen Risiken zu dieser Fahrt gezwungen wurde, würde das auch für eine organisierte Struktur sprechen.