MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich bin speziell in diesem Fall an Neuigkeiten interessiert.

Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach hat mit Staatsanwalt Gerd Deutschler, dem früheren stellvertretenden Behördenleiter der Mainzer Staatsanwaltschaft zum 1.2.2020 einen neuen Behördenleiter bekommen.

https://www.allgemeine-zeitung.de/lokal ... t_20537000

Staatsanwalt Deutschler hat sich mit dem Fall Birgit Ameis befasst. Er hat sich in einem Zeitungsbericht zum Fundort geäußert und dass die Auffinder die Leiche nur durch Zufall gefunden haben, weil sie auf der Suche nach einem besonderen Pilz waren. Vielleicht tritt ein Effekt ein wie im Fall Maria Baumer, als StA Rauscher den bisherigen Staatsanwalt abgelöst hat und frischen Wind in die Ermittlungen gebracht hat.

Dieser Fall ist nur aufzuklären, wenn die Ermittlungsbehörden so akribisch arbeiten wie im Fall Baumer. Das wäre wünschenswert.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

naja an besagter Stelle wurde damals von Joggern unangenehmer Geruch wahrgenommen. Hat man damals dann 100% dort gesucht ? Scheinbar nicht.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Nun ja, das ist alles so eine Sache, die mich die polizeiliche Ermittlungsarbeit etwas kritisch sehen lässt. Unter „Ermitteln“ versteht man ja nicht nur die Spurensuche am Tatort und die Haus-zu-Haus-Befragung, sondern auch die Kommunikation des Falles in der Öffentlichkeit, um nach Möglichkeit Erinnerungen von Zeugen anzustoßen, das Ausschöpfen aller Möglichkeiten halt, inclusive der Medien.

Da beginnt bei mir der Zweifel schon bei der Opferbeschreibung. Die von mir schon einmal angesprochene „auffällige Unauffälligkeit“. Da zweifele ich, ob die Familie alles über B.A. preisgegeben hat, bzw. ob die Polizei alles in die öffentliche Fahndung hat einfließen lassen. Robert Musil hat einmal ein Buch geschrieben „Der Mann ohne Eigenschaften“. Analog dazu fühle ich mich versucht, hier von einer Opferbeschreibung zu sprechen, die man „Die Frau ohne Eigenschaften“ nennen könnte. Ich bin einem solchen Menschen jedenfalls nie begegnet, aber das kann doch nicht die ganze B.A. gewesen sein. Wäre sie es, dann würde ich sagen, wäre sie nicht im Umkreis des Flughafens Hahn einer Gewalttat zum Opfer gefallen. Da muss es noch etwas gegeben haben,was der Öffentlichkeit nicht gesagt wurde, was aber Anlass war, sie zum Opfer werden zu lassen. Ich gehe davon aus, dass sie ihren Mörder mehr oder weniger gekannt hat, zumindest, dass sie nicht auf offener Straße überfallen und verschleppt wurde. Da war paartiell gemeinsames Handeln dabei.
Gab es denn nicht mehr in diesem Leben, als nur Wandern, Stricken und Sudoku? Vereinszugehörigkeiten z.B., ehrenamtliche Arbeit, Theater, Musik, Sport, irgendein Engagement, eine EIgenart, Anlässe, mit Menschen zusammenzukommen, denen sie vielleicht auch einmal etwas über siech berichtet hat? Gar nichts? Schwächen, die uns ihr Handeln mehr erschließem würden? Ich sagte es schon einmal an anderer Stelle: So viel Bodenständigkeit kann auch Quelle für Motive sein, kann EIgenschaften signalisieren, wie Langweiligkeit, Unbeweglichkeit, mangelnde Flexibilität gegenüber Eigenheiten und Lebensentwürfen anderer Menschen. Daraus kann Abneigung entstehen, ggf. Feindschaft – aber reicht das für Mord? Thomas Bordasch, führender Berliner Tatortermittler, hat gesagt „Man soll auch die absurdeste Theorie nicht gleich verwerfen, es gibt nichts, was es nicht gibt“. Trotzdem: Ich kann aus der bekannt gewordenen Charakteristik unseres Opfers nicht einmal Motive entwickeln für die ich einen Ansatz bei uns bekannten Personen sehe. Mr. X kommt für mich nicht in Betracht, da der Tatort viel zu weit weg und Ortskenntnis kaum ausreichend. Mr. Y - um im Jargon zu bleiben, von geradezu auffälliger Unsichtbarbeit – da sähe ich kein Motiv, zumindest keines, bei dem ich nicht um mehrere Ecken herum denken müsste, oder jedenfalls keines, das in christlichen Familien üblich wäre. Übrigens: auch Hatun Sürücü wurde in einem Trolley transportiert. Wir komme ich jetzt auf diesen Fall?
Also käme für mich eher ein Mr. Z in Frage, und den hat meiner Meinung nur B.A. gekannt.

Ich ertappe mich in letzter Zeit immer häufiger dabei, dass ich fürchte, dieser Fall wird nicht mehr aufgeklärt, zumindest nicht durch die Polizeiarbeit. Dazu ist in der frühen Phase zu vieles schief gelaufen, was vielleicht hätte verhindern können, das Gras und Vergessenheit über den Fall wächst, bevor die sterblichen Überreste gefunden werden. Z.B.:

Wie kann es passieren, dass das Auto, das fußläufig vom Orte des Verschwindent, öffentlich sichtbar und quasi im Parkverbot präsentiert, nicht von der Polizei gefunden wurde? Das hat auch nichts mit der Gründung der Soko Hahn zu tun. Ich denke, wenn ein Mensch samt Auto verschwindet, dann ergeht doch wenigstens polizeiintern eine Fahndung an die Dienststellen der Region, mal etwas aufmersamer nach diesem Auto zu gucken bei Streifengängen und –fahrten. Stattdessen war es einem „aufmehrksamen Postboten“ vorbehalten, nach eine Woche dieses Auto zu finden. Da erwarte ich mir als ggf. Betroffener doch mehr. Oder wird im Hunsrück die Polizeiarbeit von aufmerksamen Postboten erledigt?

Oder: Die Leiche lag in einer Entfernung vom Arbeitsplatz, praktisch am ersten Waldesrand, an einem Ort, bei dem ich davon aufgehen möchte, dass diese Stelle im Suchradius von Polizei und Spürhunden hätte liegen sollen. Nichts wurde gefunden. Da war wohl auch kein Postbote. Oder wurde die Leiche erst später nach dort verbracht? (Kühltruhe im Keller hat es schon gegeben und gibt es häufig im Hunsrück).

Dann: Gemeldeter Verwesungsgeruch: Ohne Ergebnis. Wieso eigentlich? Wenn es irgendwo stinkt, werde ich doch in der Lage sein, so lange zu suchen, bis ich die Ursache gefunden habe. Wenn es der Fundort war, dann verweste da keine Taube, sondern ein ganzer Mensch!

Und weiter: Nach B.A. wurde von Anfang an mit der Bekleidung gesucht, von der man spätestens nach Auffinden des Autos wusste, das sie die mit Sicherheit nicht angehabt hatte am Tag ihres Verschwindens. Beinahe wie im Fall Rebecca Reusch, wo die Polizei beharrlich mit einem Foto fahndet, das für die sozialen Medien vom Opfer so aufgebrezelz war, dass sie sich kaum ähnlich sah. Im Falle B.A. kein Update, offenbar sah sich selbst die Familie nicht in der Lage, nach Sichtung der Gepäckstücke und des häuslichen Kleiderschrankes zu sagen, was denn an Oberbekleidung nun wohl fehlt und damit von Ehefrau und Mutter am Tage ihres Todes getragen worden sein müsste. Auch der Bruder konnte da keinen Tipp geben, obwohl es ein Kleidungsstück gewesen sein sollte, das sie entweder bereits im Tower mitgehabt haben sollte, oder das in 669 bei seinem Besuch sicher nicht eingepackt gewesen wäre. Jedenfalls: Alles absolut ohne Erkenntnisse.

Und die Leiche liegt 5 Jahr an dieser Stelle, am Joggingkurs, nahe der Polizeischule, in Straßennähe, ohne dass da jemand mal zufällig reingeht in die Dickung. Welch ein Dusel für den Täter.

Ich finde das alles etwas deprimierend, weil ich den Einduck habe, dass es schon ganz schön dicke kommen muss, damit man als Mörder rund um den Flaughafen Hahn enttarnt wird. Eine ideale Gegend eigentlich für solche Straftäter.
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U.s.1 883
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Rebus hat geschrieben: Montag, 19. Juli 2021, 14:11:39Ich finde das alles etwas deprimierend, weil ich den Einduck habe, dass es schon ganz schön dicke kommen muss, damit man als Mörder rund um den Flaughafen Hahn enttarnt wird. Eine ideale Gegend eigentlich für solche Straftäter.
Nach oben
Ganz meine auch Meinung.

Der Täter muß sich an den Örtlichkeiten sehr gut ausgekannt haben und einige Übersicht über das Sicherheitskonzept am Flughafen gehabt haben.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich gehe in diesem Fall nicht davon aus, dass unzureichende oder schlampige Polizeiarbeit dazu geführt hat, dass der Fall (noch ) nicht aufgeklärt werden konnte, sondern dass die Aufklärungsschwierigkeiten in dem in Deutschland praktizierten Umgang mit Vermisstenfällen begründet sind, die der Polizei vorgegeben ist.

Im Falle von BA handelt es sich um einen jener Vermisstenfälle, die sich später als Verbrechen entpuppt haben. Das hat zur Konsequenz, dass die Polizei am Anfang eine schmale Gratwanderung absolvieren muss, denn bei Vermisstensachen , die Erwachsene betreffen gilt, dass jeder ab 18 Jahren das Recht hat unterzutauchen und dass die Polizei dies respektieren muss. So lange kein konkreter Hinweis für ein Verbrechen vorliegt oder für eine Gefahr für Leib oder leben der vermissten Polizei bleibt der Polizei nichts anderes übrig als mit angezogener Handbremse vorzugehen. Das plötzliche Verschwinden ohne weitere konkrete Anhaltspunkte ist kein Indiz für eine Gefährdung. Erst wenn ein gewisses Zeitmoment hinzu kommt, also erst wenn die vermisste Person länger nicht aufgetaucht ist, kann die Polizei überhaupt ansetzen.

Wie die Polizei in Deutschland in der Praxis mit Vermisstenfällen umzugehen hat, kann man einem Leitfaden des BKA entnehmen:


https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Er ... 8bodyText1

Eine Vermisstensache ist keine Mordermittlung. Gerade die ersten Stunden und Tage sind aber entscheidend bei Ermittlungen wegen eines Verbrechens und gerade in Vermisstenfällen arbeitet die Polizei in dieser heißen Phase gezwungenermaßen mit angezogener Handbremse, wenn keine konkreten Hinweise für das Vorliegen eines Verbrechens vorhanden sind, wie in so vielen Fällen.

Das hat zur Folge, dass wichtige frische Spuren nicht gesichert werden können, dass mögliche Zeugen , die sich später als Verdächtige entpuppen nicht unter dem frischen Eindruck der Tat vernommen werden können, sondern erst dann, wenn sie sich womöglich an die Tat gewöhnt und Einlassungen zurecht gelegt haben. Angaben von ihnen können zunächst nicht hinterfragt werden usw.

Die möglichen Tatorte sind im Falle von BA bekanntlich erst längere Zeit nach ihrem Verschwinden untersucht worden. Es ist nicht verwunderlich, dass keine Spuren mehr gefunden wurden, wenn genug Zeit zur Spurenbeseitigung vorhanden war. Da hilft es auch nicht, wenn später die Räume gründlich nach Spuren untersucht werden.

Den Umgang mit Vermisstenfällen halte ich für sehr problematisch. Die Freiheit unterzutauchen sollte nicht überbewertet werden. Ob jemand lebt oder tot ist, ist eine wichtige Frage, die vor allem auch im Interesse des Umfeldes der Person so schnell wie möglich geklärt werden sollte.

Ob es tatsächlich Hinweise auf Verwesungsgeruch in Nähe des späteren Leichenfundortes gegeben hat, steht meiner Meinung nach nicht fest. Die Aussage stammt von einem RTL Reporter und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei im Falle des Falles diesem Hinweis nicht nachgegangen wäre, wo sie doch ansonsten keinerlei Anstrengungen bei der Suche nach BA gescheut hat. .
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich bin ganz AngRas Meinung. Wie soll eine Vermissten- Meldung in NRW irgendwann am Ostersonntag sofort eine Autosuche am abseits gelegen Parkplatz des Gemeindehaus in Lautzenhausen in Rheinland Pfalz auslösen? Die Familie von BA hatte sich davon überzeugt, dass das Auto nicht mehr am Flughafenparkplatz stand. Wieso sollten sie riechen, dass es in Lautzenhausen im Parkverbot irgendwo steht, was für BA ungewöhnlich gewesen wäre?
Jedenfalls wurde das Auto sofort entdeckt, nachdem es zur Fahndung ausgeschrieben worden war.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Dass in der ersten Mitteilung der Polizei Siegburg vom 10.4.2015 erwähnt wurde, dass BA zum Zeitpunkt ihres Verschwindens eine blaue Outdoorjacke anhatte, ist meiner Meinung nach dem Umstand geschuldet, dass diese Angaben zur Kleidung aus Zeugenaussagen resultieren, die sich darauf bezogen haben, wie BA vor ihrem Verschwinden üblicherweise gekleidet war. Der Umstand, dass die blaue Outdoorjacke im Fahrzeug lag, war damals noch nicht bekannt, da das Fahrzeug noch nicht gefunden worden war.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich muss mich nur wundern, welche Sündenböcke oder Strohmänner aufgebaut werden?
Und wehe, man ist unauffällig, wandert gerne, liest und strickt gerne und löst gerne Sudokos! Dann hat man eine Mitverantwortung,
weil eine gediegene Lebensweise in unserer sexy-aufgeladenen Welt einfach Aggressionen auslösen muss.
O mein Gott, hilf mir, denn ich bin in diesem Zeitgeist stark gefährdet!
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

von AngRa » Dienstag, 20. Juli 2021, 05:02:06

Ich gehe in diesem Fall nicht davon aus, dass unzureichende oder schlampige Polizeiarbeit dazu geführt hat, dass der Fall (noch ) nicht aufgeklärt werden konnte, sondern dass die Aufklärungsschwierigkeiten in dem in Deutschland praktizierten Umgang mit Vermisstenfällen begründet sind, die der Polizei vorgegeben ist.
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Ob es tatsächlich Hinweise auf Verwesungsgeruch in Nähe des späteren Leichenfundortes gegeben hat, steht meiner Meinung nach nicht fest. Die Aussage stammt von einem RTL Reporter und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei im Falle des Falles diesem Hinweis nicht nachgegangen wäre, wo sie doch ansonsten keinerlei Anstrengungen bei der Suche nach BA gescheut hat.
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Wie die Polizei in Deutschland in der Praxis mit Vermisstenfällen umzugehen hat, kann man einem Leitfaden des BKA entnehmen:
Als erstes möchte ich konstruktiv sein und darauf hinweisen das jedem freisteht eine eidesstattliche Erklärung abzugeben/aufzuschreiben in einen Briefumschlag zu legen und einem Nahestehenden zur Weitergabe an Ermittlungsbehörden, nach einem vorher bestimmten Zeitraum.

Nun ist es so das es ja hier auch noch ein Interpretationsproblem gibt, im Bezug auf, ab wann es Hinweise auf ein nicht beabsichtigtes Verschwinden- seitens des" Opfers"-gibt. Das verschwinden selbst ist nun mal eine Tatsache (wie auch immer).Wenn jetzt jedoch Personen aus dem persönlichen Umfeld des Ständigen Aufenthaltes,dieses verschwinden zur Anzeige bringen, halte ich erste in Augenscheinnahmen angesprochener -Vorkommnisse/Geschehnisse/ angesprochene Orte - für angebracht, allein schon zur Glaubhaftmachung der vorgetragenen Vermisstenanzeige.

Unabhängig von den Feststellungen von Angehörigen/ Nahestehenden aus dem Umfeld des ständigen Aufenthaltsortes, der vermissten Person, muß doch von professioneller Seite eine Feststellung getroffen werden, ob eben auch professioneller Sicht diese Aussagen zur Anzeige, aus der Sicht der Ermittlungsbehörden zutreffend sind.

Einfach zu sagen da tun wir jetzt erstmal nichts, weil..............
Da warten wir erst mal ab, weil...............

Halte ich für grundsätzlich unangebracht.

Aber wer bin ich denn schon.

Nun noch einmal ein kleines Wort zur Auffindesituation.

Also ist es deiner Meinung nach möglich dass die sterblichen Überreste von B.A. erst später dort abgelegt wurden!?
Dieses halte ich für sehr wichtig um einschätzen zu können, ob das Opfer noch länger lebend in der Gewalt, des Täters gewesen sein könnte. ..............oder auch wie vorher schon einmal hier im Forum diskutiert, eben die sterblichen Überreste zwischengelagert wurden.

Ich würde mich auf eine kleine Stellungnahme freuen.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

U.s.1 883 hat geschrieben: Dienstag, 20. Juli 2021, 16:15:39

Also ist es deiner Meinung nach möglich dass die sterblichen Überreste von B.A. erst später dort abgelegt wurden!?
Dieses halte ich für sehr wichtig um einschätzen zu können, ob das Opfer noch länger lebend in der Gewalt, des Täters gewesen sein könnte. ..............oder auch wie vorher schon einmal hier im Forum diskutiert, eben die sterblichen Überreste zwischengelagert wurden.

Ich würde mich auf eine kleine Stellungnahme freuen.
Ja, selbstverständlich ist das möglich, rein technisch gesehen, wobei ich nicht sage, dass es hier so gewesen sein könnte – ich habe keinen konkreten Anhaltspunkt dafür. Aber die Historie von Kriminalfällen zeigt (ich denke, man kann das sogar ergooglen), dass es Fälle gab, in denen Leichen als Ganzes oder in Teilen in Kühltruhen über Jahre eingelagert waren und dann erst bei Auszug/Tod der Bewohner oder Stromausfall entdeckt wurden. Rein technisch geht das also. Wenn ich beispielsweise jemanden in mein Haus locke, und der kommt dort ums Leben, und ich weiß in der Panik nicht, was ich machen soll, dann haben schon andere Personen diese Leichen in Kühltruhen gelagert, entweder, um Zeit zu gewinnen, oder als dauerndes Versteck, auch, wenn das rational nicht nachvollziehbar ist hinsichtlich des Ausgangs. Akut wird der Fall erst, wenn ich aus meinem Haus ausziehen muss, und wahrscheinlich ist das alles wohl nur, wenn man alleinstehend ist. Vergraben und wieder ausgraben halte ich für unwahrscheinlich, das wäre zu eklig innerhalb von 5 Jahren.

Ich sagte schon einmal, dass ich eine sehr enge Bindung zum Hunsrück habe. Ich weiß daher, dass die private Vorratshaltung in dieser Region wegen der schlechten Infrastruktur sehr ausgeprägt ist, und Lebensmittelreserven im Keller in diesen Dörfern häufig sind incl. von Kühltruhen für Verderbliches. Ich kenne selbst zwei solcher Depots dort, wie sie mir aus Großstädten völlig unbekannt sind. Es gibt Leute, die fahren einmal pro Woche mit dem Auto in den „Globus“ und decken sich da ein, selbst wenn sie ihr Grillfest erst 2 Wochen später haben, aber dafür hat man die Tiefkühltruhe. Mir ist zwar schleierhaft, wie man eine Leiche in eine solche Truhe bekommt, aber gehen tut das offenbar.

Das ist ja das Gruselige an diesem Fall: Wir wissen in der Tat nicht, wann B.A. starb – die Annahme, sie sei am Tage ihres Verschwindens umgebracht worden, ist nur eine sich anbietende Vermutung. Wirklich zum letzten Mal gesehen wurde sie nach Aussage ihres Bruders bei Ihrer Ablösung im Tower. Vielleicht, wenn die Zeugenaussage stimmt, vor dem Backshop im Terminal. Dann ist sie verschwunden - sie könnte sogar noch eine ganze Zeit in der Gewalt eines abartigen Täters gelebt haben, bevor sie getötet wurde. Da brauchte man gar nicht einmal eine Tiefkühltruhe zur Zwischenlagerung. Es hat leider schon eine gewisse traurige Berechtigung, dass ihr Todestag auf der Todesanzeige frei blieb. Wünschen wir ihr bei all dem Unglück wenigstens, dass sie am Tage ihres Verschwindens starb.

Das sind sehr unerfreuliche Vorstellungen.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 20. Juli 2021, 08:46:48 Ich muss mich nur wundern, welche Sündenböcke oder Strohmänner aufgebaut werden?
Und wehe, man ist unauffällig, wandert gerne, liest und strickt gerne und löst gerne Sudokos! Dann hat man eine Mitverantwortung,
weil eine gediegene Lebensweise in unserer sexy-aufgeladenen Welt einfach Aggressionen auslösen muss.
O mein Gott, hilf mir, denn ich bin in diesem Zeitgeist stark gefährdet!
Liebe Widasedumi,

ich weiß ja, dass die Kritik an Handarbeiten ein wunder Punkt bei dir ist, weil du Handarbeiten selbst gerne machst (ich meine mich zu erinnern), aber hier ging es bei mir nicht um die Gefahr, die von Sudoku, Stricken und Wandern ausgeht, sondern um den Konjunktiv, dass ich mir vorstellte, dieses sei alles (ausschließlich, also nur), was es an mitteilenswerten Tätigkeiten und Hobbies und Interessen im Leben des Opfers gegeben habe. Das würde ich, mit deinen Worten, schon als sehr "gediegen" empfinden - bei uns in Norddeutschland bedeutet gediegen nicht solide oder bodenständig, sondern "merkwürdig" . Also: Sollte das so gewesen sein, dann …

Und das bezweifele ich halt. In der Großstadt, in der ich lebe, gibt es so viele Anreize für Aktivitäten, Engagements und kulturelle wie sportliche Teilhabe am Leben, so Vieles, das unser und anderer Leben bereichert, dass mich das, was ich über unser Opfer erfahren durfte (das, was halt kommuniziert wurde) irritiert. Es wäre schade, wenn das ihr Leben in diesen letzten Jahren gewesen wäre. Aber vielleicht ist das Lohmar. Doch selbst aus dem giottverlassenen Hunsrück kenne ich viele aktive Menschen, die, auch neben ihrer Arbeit, Tischtennis in Lautzenhausen spielen, im Chor singen, in der Theater-AG mitmachen, ihr Konzert-Abo in Mainz haben, im Burgenverein mitmachen, oder mit den Landfrauen auf Bustour gehen. Am Wohnort allein kann es also nicht liegen.

Was hat sie denn gemacht, wenn sie nicht am Hahn Wetterdaten abgelesen hat und auf den nächsten Einsatz wartete? Keine Kontakte zu Arbeitskollegen, keine Kontakte im Hunsrück, so gut wie keine Telefonate mit Ehemann und Kindern, Freundinnen. Was war denn dann ihr Leben zu Hause in Lohmar, allein mit dem Ehemann, die Kinder aus dem Haus? Was an den Wochenenden, was im Urlaub? Wo sind die sozialen Kontakte, über die die Polizei etwas über sie erfahren könnte, die uns vielleicht zu einem Motiv führen könnten?

Wenn sie ausschließlich das gewesen wäre, was wir aus den Medien wissen, dann bin ich ratlos - ich kann ihr in einem Mordfall keine Rolle zuteilen und kein Motiv. Also muss da noch etwas gewesen sein ...
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

@Rebus
Also ich muss Dich da auch so ein bisschen enttäuschen.
Auch ich könnte mich - was die Aktivitäten angeht - ein bisschen mit B.A. vergleichen. Ich denke, jeder Mensch ist verschieden. Die einen brauchen Party, die anderen Ruhe. Es gibt Menschen, die immer andere Leute um sich herum benötigen und es gibt auch sogenannte Einzelgänger.
Ich persönlich komme aus einem Beruf mit Publikumsverkehr, habe meine Familie mit 3 Kindern, dazu meine noch halbwegs gesunde Mama im Haus. Dadurch, dass einfach fast immer irgendjemand zu Hause bzw. um mich herum ist, freue ich mich immer darauf einfach meine Ruhe zu haben. Und ja, auch ich mache gerne Handarbeiten - aber meine Katzen lassen dies leider nicht so wirklich zu. Ich persönlich habe kein "dunkles Geheimnis" - nach dem Motte: stille Wasser sind tief! Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass B.A. wirklich so ein unauffälliger Typ Mensch war.
Da ihr Ehemann ja sehr weit entfernt arbeitete, blieb ja auch die ganze Arbeit im und am Haus mehr oder weniger an ihr hängen, wahrscheinlich auch noch ein Garten usw.

Ich persönlich denke schon länger, dass es weder Mister X noch Mister Y waren - also wirklich ein Mister Z, den B.A. vielleicht zufällig und vielleicht irgendwo nur beiläufig kannte.

Die Idee mit der Zwischenlagerung in einer Tiefkühltruhe finde ich gut und das ist meiner Meinung nach auch so ziemlich der einzige Weg dafür - da man sonst durch den Geruch aufgefallen wäre.
Außer natürlich, dass der schon erwähnte aufgefallene unangenehme Geruch doch damals von B.A. kam.

Keiner weiß wann, aber die Polizei konnte wohl rekonstruieren WIE B.A. ums Leben kam - wir wissen es nicht.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

von Anka67 » Dienstag, 20. Juli 2021, 20:09:01
Frauke??

B.A.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

@U.s.1 883
Danke... Habe es soeben abgeändert. Natürlich Birgit Ameis!
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ja, lieber Rebus, wir kommen von verschiedenen Perspektiven, und das ist durchaus gut. Ich danke dir für deine kreative und tiefschürfende Interpretationskunst. Deine Betrachtungsweise eines Tatgeschehens auf die Interaktion von Rolleninhabern ist ein neues Feld für mich. Davon habe ich noch nichts gehört. Es sind aber Signalwörter, wo ich mir schon was drunter vorstellen kann, und habe auch eine Vermutung, a) auf welchem Gebiet dazu geforscht wird, und b) welche Berufe dieses Wissen verwenden könnten.

Zum Begriff "gediegen" war für mich die norddeutsche Bedeutung neu. Für mich sind Synonyme zu "gediegen" die Adjektive "einfach und praktisch", "sachbezogen", "anständig", "taktvoll", "zufrieden", "bodenständig", "verwurzelt". B.A. ist mal einer Userin aufgefallen, weil sie ungeschminkt war, sich die Augenbrauen nicht zupfte und mit den Haaren auch keinen Aufwand betrieb. Daraus schloss diese Userin, dass B.A. keinerlei Fokus auf den Bereich legte, a) bei anderen über ihr Äußeres interessant zu erscheinen bzw. zu locken, und b) bei anderen, insbes. Männern, auf dieser Schiene auch keine Signale aufzunehmen. In dieser Hinsicht gab es offenbar kein Senden und Empfangen.

Das sagt mir aber, dass sie an irgend was geknabbert haben könnte. Sie könnte Sorgen gehabt haben, so dass sie gar keine Kapazität für Geplänkel frei hatte, dieses ihr möglicherweise sogar unangenehm und zuwider war. Sie schien mir aber NICHT BEWUSST EINE GEGENPOSITION zu einer supernetten, herzoffenen und "Hans-Dampf-in-allen-Zimmern" spielenden Kumpelin einzunehmen, sondern sie wollte keine Maske aufsetzen und sie selbst sein. Sie konnte nicht anders sein, als sie war.

Die Hobbys passen zu ihrer Arbeit. Zuhause in Lohmar, das schrieb @Anka67 schon, hatte sie andere Aufgaben. Soziale Kontakte fehlten nicht. Sie hatte eine Freundin und sie hatte die Wandergruppe. Vielleicht hätte noch etwas Musikalisches zu ihr gepasst, etwa eine Instrumentengruppe? Aber vielleicht war sie ja in Lohmar sogar in dem einen oder anderen Verein?

Mit 54 Jahren ist man noch nicht alt, aber dennoch stimme ich Anka67 zu, dass man auch mal seine Ruhe haben möchte. Ihre drei Kinder waren zwar schon eigenständig, aber es gibt auch den Spruch: "Kleine Kinder, kleine Sorgen; große Kinder, große Sorgen." Bei Kindern kann man immer unterstützen und aushelfen.

Mir fällt auf, dass wenig aus ihrem familiären Beziehungsgefüge kommuniziert wird. War der Mann in Lohmar, wenn sie auch in Lohmar war?
Was machte das Ehepaar zusammen? Urlaube? Das geht natürlich die Öffentlichkeit nichts an. Aber man kann nicht einfach sagen, dass es zu dem Fall gar keine Relevanz hätte. Wie du, Rebus, ja auch schreibst:
Was hat sie denn gemacht ... Keine Kontakte ... so gut wie keine Telefonate mit Ehemann und Kindern, Freundinnen. Was war denn dann ihr Leben zu Hause in Lohmar, allein mit dem Ehemann, die Kinder aus dem Haus? Was an den Wochenenden, was im Urlaub? Wo sind die sozialen Kontakte, über die die Polizei etwas über sie erfahren könnte, die uns vielleicht zu einem Motiv führen könnten?
Ich denke, dass die Polizei ein Bild von der privaten B.A. erhoben hat.
Wenn sie ausschließlich das gewesen wäre, was wir aus den Medien wissen, dann bin ich ratlos - ich kann ihr in einem Mordfall keine Rolle zuteilen und kein Motiv. Also muss da noch etwas gewesen sein ...
Diesen Gedanken unterstütze ich, dass da noch etwas gewesen sein muss.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ja, ich unterstütze den Gedanken, dass da noch etwas gewesen sein muss. Aber ich lehne den Gedanken völlig ab, wenn er auf den Bereich der Männerbekanntschaft zielen sollte. Dafür scheint sie keinen Draht gehabt zu haben.

Was ist die logische Schlussfolgerung, wenn das Problem nicht außerhalb der Familie lag? Wobei der Familienbegriff, das habe ich hier gelernt, eine weite Fassung hat.

Ich mag Klassik. Und in der Kriminalistik gibt es auch klassische Fälle. Das Leben schreibt die Fälle und ist die Grundlage zur Klassifizierung.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Also wie schon gesagt, ich persönlich denke, jeder Mensch ist anders und hat auch andere Bedürfnisse.

Allerdings kann ich z.B. überhaupt nicht verstehen, wie B.A. mit dem damaligen Zustand der Ehe bzw. der weiten Entfernung des Arbeitsortes des Ehemannes zufrieden sein konnte? Wie oft wird der Ehemann im Monat zu Hause gewesen sein? Ich denke jedes 2. Wochenende vielleicht? Die Kinder sind aus dem Haus und eigentlich würde für B.A. und den Ehemann ein neuer GEMEINSAMER Lebensabschnitt anfangen, indem sie die "wiedergewonnene Zweisamkeit" genießen könnten, aber... der Ehemann ist die meiste Zeit weit entfernt. Da frage ich mich auch, war das schon alles??

Die Kommunikation in der Familie und zwischen den Eheleuten ist mir auch ein Rätsel, aber auch da ist jeder Mensch verschieden.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Anka67 hat geschrieben: Mittwoch, 21. Juli 2021, 03:41:28 ich persönlich denke, jeder Mensch ist anders und hat auch andere Bedürfnisse.
Ich persönlich denke, dass der Mensch kein isoliertes Wesen ist, sondern seine Bedürfnisse in einem sozialen Kontext stehen. Frau Ameis war eine Ehefrau. Hierin glich sie vielen Ehefrauen und die Bedürfnisse lassen sich auch vergleichen. Wenn jemand ermordet wurde, kann ich die Tat nicht aus der getöteten Person allein erklären. Denn wie ein ermordeter Mensch diese Tat nicht selbst getan haben kann, so muss ich in den sozialen Beziehungen nachschauen, wie die Verhältnisse waren, in denen sich die Einstellung, die Vorlieben und Auffassungen einer Person herausgebildet haben. Diese sind nicht vom Himmel gefallen. Und hier ist die Rechtsform der Ehe für jede Ehe die gleiche. Man ist gebunden. Es gibt Rechte und Pflichten. Es gibt Kinder. Es gibt Vermögen. Hierüber gibt es auch Vereinbarungen mit Rechtscharakter. Es gibt legale und illegale Bestrebungen, eine Ehe aufzulösen. Darüber gibt es genug vergleichbare Erfahrungen, auch in der Kriminalgeschichte.

Die Ermittler werden diesen persönlich-privaten Bereich eruiert haben, nicht zuletzt im Rahmen der großen Frage, wer ein Motiv an der Ermordung von Frau A. gehabt haben könnte. Soweit ich weiß, wird von innen nach außen ermittelt. Also bei einer Ehefrau zuerst im Nahbereich. Ob ein Motiv gefunden wurde, wissen wir nicht. Wenn die Ermittler eines gefunden hätten, wäre die nächste Frage die der Nachweisbarkeit. Das ist aber noch einmal eine ganz andere Sache.
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Anka67
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

@Widasedumi
Also ich denke auch, dass die Ermittler von "Innen nach Außen" ermitteln und sollten sie bei einer Person ein Motiv gefunden haben, dann könnten sie ihm wahrscheinlich die Tat nachweisen!!
Immerhin wurden DNA-Spuren und Gegenstände vom vermeidlichen Täter am Fundort aufgefunden... Da müsste meiner Meinung nach nur noch das Alibi unter die Lupe genommen werden.
Ich denke auch, dass es entweder sehr persönliche Gegenstände oder aber sehr auffallende Gegenstände - wohlgemerkt Gegenstände! - sind, die aufgefunden wurden. Deshalb gibt man sie auch nicht bekannt, um damit bei der Überführung des Täters einen Joker im Ärmel zu haben.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Anka67 hat geschrieben: Mittwoch, 21. Juli 2021, 23:20:21Immerhin wurden DNA-Spuren und Gegenstände vom vermeidlichen Täter am Fundort aufgefunden...
Aus welcher Meldung oder Formulierung geht das noch mal hervor, dass DNA des mutmasslichen Täters am Fundort gefunden wurde / worden sein soll. Hast Du oder sonst jemand die Quelle? In dieser 100% gewiss klingenden Darstellung verblüfft mich das.
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