MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Meidericher hat geschrieben: Donnerstag, 25. November 2021, 15:09:04 Ich bin sicher, dass das Alibi desjenigen ganz akribisch überprüft wurde, das ist ja Standard in diesen Fällen. Da keine Festnahme erfolgt ist in der Richtung muss man hier mutmaßen, dass die Alibis dieser Personen wasserdicht sind.
Hallo Meidericher,

ich glaube es einfach nicht, dass allein eine fehlende Bestätigung durch eine andere Person, also kein Alibi zu haben, notwendigerweise einen Verdachtsstatus begründet oder gar eine Festnahme, wenn die Person normalerweise allein lebt. Wenn hier eine seriös erscheinende Person in gehobener Position, ohne jemals auffällig geworden zu sein, ein ordentlicher, Steuern zahlender Bürger, mit Kind und Kegel, Vereinen und Ansehen, wenn dieser honorige Bürger berufsbedingt gewöhnlich in der Einsamkeit weilte, dann kann er eben keine Zeugen für seinen Aufenthalt benennen, weil es diese nicht gibt.

Das ist zunächst überhaupt kein Grund, ihn einer Tat zu verdächtigen. Und dennoch könnte er es gewesen sein, obgleich kein Indiz darauf hindeutet.

Es gibt mit Sicherheit private Beziehungsgefüge, in denen Paare nicht mehr mit einem Gefühlsband verbunden sind und dennoch halten sie im gegenseitigen Einvernehmen den formalen Status aufrecht, weil es beiden Seiten für den Moment, je verschieden, zweckdienlich ist.
So ein fehlendes Gefühlsband könnte den Sozialpartner zu einem Kalkulationsobjekt gemacht haben, mit dessen Nichtexistenz man sich gewisse Vorteile versprochen haben könnte. So könnte ein mysteriös wirkender Plan entworfen worden sein, über einen längeren Zeitraum, und keiner hat es geahnt.

So eine Möglichkeit würde ich nicht ausschließen. Doch der Plan wäre so gut gewesen, dass es keinerlei Indiz auf den Täter gab. So könnte ein Fall ausgehen und niemals zu einer Anklage kommen, weil man nicht zum Zugreifen hat. Und das war es dann. Die Perfektion des Planes kann in der unauffälligen Status-Normalität gelegen haben, indem keiner die Idee eines harmlos scheinenden Heimtückischen ahnte.

Meidericher hat geschrieben: Donnerstag, 25. November 2021, 15:09:04 Mit Vorbeziehung (nicht falsch vestehen) meinte ich natürlich eine Interaktion zwischen BA und ihrem/-r Mörder -in, nicht zwangsläufig eine Liebesbeziehung. Da reicht die Palette der Interaktion sicherlich von kurzen Pausengesprächen bis zur Liebesbeziehung.
Ich sehe den Mörder nicht in einem Flughafen-Interaktionspartner. Wo wäre ein Mordmotiv? Ich sehe weit und breit keines. Das ist mir alles zu konstruiert. Man ermordet keinen Menschen wegen Interaktionsstörungen. Dem Aufwand des Mordens steht kein adäquater Vorteil gegenüber.


Meidericher hat geschrieben: Donnerstag, 25. November 2021, 15:09:04 was ist denn mit der lesbischen Stalkerin, deren Werben abgebügelt wurde ? Ist das denkbar ? Es gibt ja nix was es nicht gibt....
Nein, lieber Meidericher, das halte ich in diesem Fall nicht für denkbar. Es passt nicht in diesen Fall.
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lindenstein
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

BA kam aus Lohmar, etwa 170 KM vom Hahn entfernt und nutzte zusammen mit ihrem Bruder eben die Möglichkeit dort in dem Appartementbau (669) in der Zeit, wo sie dort arbeitete auch zu übernachten. Ergo gab es doch für Pendler, wie im Fall BA die Möglichkeit dort auch zu übernachten.
Sicher war doch BA kein Einzelfall und auch andere Mitarbeiter am Hahn hatten dort in der Vergangenheit wegen der langen Anfahrt auch dort genächtigt.

Am 19 März war doch die Wanderung, wo BA auch teilgenommen hatte. Bis zu ihrem Todestag, dem 4.4.2015, die Kripo artikuliert das so, sind es gute zwei Wochen. Das würde z.B. für ein Techtelmechtel durchaus passen. Der Täter verliebt sich in BA und macht ihr in der kurzen Zeit Avancen. Man trifft sich face to face (Auto/Appartement) ggf. auch dort im Vorfeld schon auf dem Parkplatz Lautzenhausen, um Begehrlichkeiten auszutauschen.

Der Täter erhöht im Zuge des "Flirts" durch seine Verliebtheit seine Ansprüche. Er könnte durchaus die Möglichkeit gehabt haben, BA auf eine Art zu überwachen, um zu sehen, ob er wirklich ihr Prinz ist. Entweder da war noch einer im Spiel (Eifersucht) oder BA wurde das nach ein paar schlaflosen und überdachten Nächten zu viel. Unter dem Motto was redet der denn da? Vielleicht hat sie ihm gedroht, wenn du nicht Ruhe gibst, mache ich das zwischen uns öffentlich.

Ich könnte mir vorstellen, dass an dem Donnerstag/Freitag da ein Kontakt zu dem Täter stattgefunden hatte, welcher von Keinem bemerkt wurde und da schon absprachegemäß, ggf. auch durch Drängen des Täters noch ein Treffen dort auf dem Parkplatz Lautzenhasuen gegen 8.30 Uhr vereinbart wurde. BA ist dann umgestiegen und man ist womöglich Richtung Büchenbeuren losgefahren. In diesem Konstrukt so stelle ich mir es vor, kam es dann zu dem Verbrechen.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Bezüglich @lindensteins Hypothesen habe ich folgenden Einwand.

BA hatte eine Freundin, mit der sie gewandert ist. Ihre Kinder lebten nicht mehr bei ihr. Mit ihrem Mann herrschte auf ihrem Handy Funkstille. Er soll zeitweilig weit weg von ihr seinen DWD-Dienst ausgeübt haben (München) und hat dort evtl. auch eine Dienstwohnung gehabt.
Da ein Mensch aber ein soziales Wesen ist, braucht es vertraute Menschen, die man schnell kontaktieren, mal um irgend etwas bitten oder ein Problem mit ihnen besprechen kann. Das ist eben eine gute Freundin. (Vielleicht kommt jetzt wieder der Lover als Argument. Nein, der Lover ist nicht, was eine Freundin ist. Und mit dem kann man nicht das besprechen, was man mit einer Freundin besprechen kann. Es gab keine Handyspuren zu einem Lover. Und die Polizei hat diesen Bereich genau geprüft.)
Eine Freundin brauchte AB. Sie gehörte zu ihrem Leben und BA brauchte sie nicht geheim halten. Sie schickte ihr Grüße. Der letzte Handykontakt. Das hat schon Symbolcharakter.

Dieser Freundin dürfte BA einiges anvertraut haben, was diese als Zeugin der Polizei sagen konnte. Sie dürfte des weiteren über den Alltag von BA sehr genau Bescheid gewusst haben.

Kurzum: Die Freundin einerseits, und die Aussagen im STERN mit Ermittlungsbezug zum anderen, schließen m.E. den Vierzehntagelover von @lindenstein aus. Und wenn BA mit 54 Jahren, in einer evtl. abgekühlten Ehe, einen Lover gehabt hätte, wäre das niemanden was angegangen. Den hätte sie gar nicht geheimhalten brauchen und auch nicht können. BA hatte im Grunde ein Single-Dasein, und ihr Handy benutzte sie alleine. Sie hatte noch ihre Eltern und Geschwister. Also Heimlichkeiten hatte sie gar keine nötig. Und wenn ein Männerkontakt auf dem Handy gewesen wäre, hätte es nicht gleich ein Lover sein müssen. Es war aber überhaupt nichts dahingehend drauf. Keinerlei Kontakte in die Hunsrück-Umgebung. Nichts-nichts-nichts! Aus-aus-aus mit der Lovermaus!
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Warum bin ich auf @Meidericher noch einmal eingegangen?

Weil er meinte, dass die diversen XYZ-Gentlemen polizeilich auf ihr Alibi überprüft worden seien. Und weil im STERN über das Ergebnis dieser Überprüfung nichts erwähnt wurde, geht @Meidericher offenbar von einem Okay der Alibis aus, und er zieht daraus Schlüsse auf eine außereheliche Bekanntschaft.
@lindenstein ist auch auf dieser Schiene.

Das geht aber nicht, meine lieben Herren @Meidericher und @lindenstein. Wenn im STERN nichts über die Alibi-Überprüfung erwähnt ist, dann kann man davon ausgehen, dass da eine Schwachstelle gefunden worden sein könnte, die man aber nicht veröffentlichen darf, um nicht einer öffentlichen Vorverurteilung Vorschub zu leisten.

Wäre keine Schwachstelle, bzw. wären wasserdichte Alibis gefunden worden, wäre es im STERN erwähnt worden, dass DER oder DER ein wasserdichtes Alibi haben. Genau wie die Towermitarbeiter einschließlich des Bruders explizit ausgeschlossen worden sind. Wird nichts erwähnt, kann man eben NICHT argumentieren, dass da "sicher überprüft wurde, und weil nichts erwähnt ist, ist da auch nichts". Das ist unlogisch.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Liebe Wida,

man muss doch nicht einer Meinung sein und wenn wir hier verschiedene fallspezifische Gedanken haben, können sich wiederum Dritte dann wenn gewollt Meinungen bilden.

Im Grunde ist das doch für einen Thread nur förderlich.

Bleiben wir am Ball.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gerne @lindenstein, verbinden wir Liebe und Logik! Ohne Liebe gefriert die Logik. Ohne Logik geht's auch nicht.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Na, Klasse.

6 Jahre nach der Tat tauchen erstmals in der öffentlichen Fahndung Gegenstände auf, die man bereits kurz nach dem Verschwinden fand, ein Jahr nach Auffinden der sterblichen Überreste wird, ruckizucki, schon blitzschnell der Müllsack den Anrainern zwecks Erinnerung präsentiert. Da hoffen wir mal, dass Alzheimer im Hunsrück wenig verbreitet ist. Weiß hier jemand, was er/sie vor 6 Jahren im April gemacht oder gesehen hat? Vielleicht jemanden gesehen, der im Globus graue Müllsäcke gekauft hat?
Eine Woche stand das Auto auf dem Gemeindeparkplatz, ohne dass die Polizei es fand, am Tag nach dem Verschwinden war schon die Familie am Hahn und suchte, ging aber nicht durch Lautzenhausen, niemand erinnerte sich an das Opfer, niemand sah etwas Verdächtiges, niemand fand Fremdspuren. Sechs Jahre lag die Leiche nahe einer Straße im Dickicht, nicht weit von der Landebahn, ohne dass Suchtrupps mit Spürhunden sie entdeckten , ohne dass je ein Jogger da mal austreten musste, oder ein Hund in die Dickung lief und anschlug. Also, wenn ich jemanden umbringen wollte, würde ich das im Hunsrück tun. Hat ja schon der Schinderhannes gewusst. Und – sofern ich auch da wohnte oder arbeitete – das Tatauto verkaufen und mir in Hamburg einen neuen Job suchen. Ganz in Ruhe, denn Zeit habe ich ja. Die zur Tatzeit getragenen Klamotten kann ich noch auftragen, bevor ich sie in die Binnenalster werfe. Dieser Fall überzeugt.

Thema: Face-to face-Kommunikation des Opfers ohne Handy mit Mr. Z.:
Wäre leicht zu bewerkstelligen, sofern der Täter auch im Tower arbeitet, egal bei welcher Institution. Insbesondere, wenn man bei Nachtschichten gleichzeitig da ist und mal eine Etage rauf oder runter geht zu einem Plausch. Das fällt niemandem auf.
Oder wenn der Täter jemand ist, mit dem ich sowieso regelmäßig rede ohne ein Handy zu brauchen ...

Thema: Drahtgeflecht:
Wenn der Täter abgebrüht ist und später noch einmal zum Ablageort zurückkehrte, oder wenn er vorher die Tat längefristig plante und sich den Ablageort ausguckte, dann könnte er selbst auch ganz bewusst ein kleines Stück Drahtzaun an einer Stelle angebracht haben, um die Auffindung zu verhindern. Nämlich dann, wenn er erkannt hat, dass dort eine „Schwachstelle“ im Dickicht war, die sich einem „Unbefugten“ für einen Durchgang anbot, der an der Leiche hätte vorbeiführen können. Wenn ich als zufällig in die Dickung eindringender Jogger, der mal dringend raus muss, an ein solches Zäunchen komme, dann würde ich da nie weitergehen, weil, ich annehmen würde, dass hier Waidleute nachgepflanzten Aufwuchs schützen wollen, sondern ich würde, ohne nachzudenken die Stelle umgehen. So kann eine Leiche jahrelang unentdeckt im Walde liegen und alles kann zuwachsden.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Übrigens mal zu der Frage „Motiv“:

Ein Motiv kann sich auch außerhalb unserer Vorstellungswelt und Logik befinden. Aus dem Fall Maria Baumer wissen wir, dass ein Täter, der eine psychische Störung hat, nach einer Logik agiert, die uns nicht zugänglich ist, und die für uns nie zu einem Mord führen würde. Wenn ich von der Frage „Motiv“ ausgehe, dann gucke ich hier zuerst in eine bestimmte Richtung, entfernt vom Hahn, in der ich allerdings nichts Konkretes hinsichtlich Motiv finde und aus der heraus auch die Tatdurchführung sehr aufwändig wäre.

Schaue ich dagegen aus Sicht der Tatdurchführbarkeit auf den Fall, dann deutet das für mich auf den Hahn als Aufenthalts- oder Arbeitsort des Täters. Hier erkenne ich nun aber wiederum keine mir vorstellbare Motivlage eines Täters. An ein Techtelmechtel des Opfers mag ich nicht glauben, weil das nicht meinem Bild dieser Frau entspricht, wiewohl ich durchaus weiß, dass es im Leben nichts gibt, was es nicht gibt. Würde man also Anzeichen in dieser Richtung entdecken, wäre ich der Letzte, der „na sowas“ sagte.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Yanell »

BA könnte auf Grund des Wetters sogar mit einem Kollegen über das Vorfeld in einem Auto mitgefahren sein, Ausgänge für Mitarbeiter gibt es ja mehrere am Flughafen.
Hieße, dass sie nicht unbedingt das Gelände verlassen haben muss, oder zu zweit verlassen haben kann. Kann auch länger geplant worden sein...
(wenn sich die Verkäuferin im Terminal irren sollte)
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Interessant, @Rebus

Ich las mir deine beiden Beiträge durch. Beim zweiten ging's ums Motiv. Der Hahn gibt fallspezifisch wenig dazu her. Seh ich auch so.
Rebus hat geschrieben: Sonntag, 28. November 2021, 20:13:52 Ein Motiv kann sich auch außerhalb unserer Vorstellungswelt und Logik befinden. Aus dem Fall Maria Baumer wissen wir, dass ein Täter, der eine psychische Störung hat, nach einer Logik agiert, die uns nicht zugänglich ist, und die für uns nie zu einem Mord führen würde.
Dieser dein Gedanke ist eine sehr gute Ergänzung zu deiner weiteren Feststellung:
Rebus hat geschrieben: Sonntag, 28. November 2021, 20:13:52 Wenn ich von der Frage „Motiv“ ausgehe, dann gucke ich hier zuerst in eine bestimmte Richtung, entfernt vom Hahn, in der ich allerdings nichts Konkretes hinsichtlich Motiv finde und aus der heraus auch die Tatdurchführung sehr aufwändig wäre.
Du bringst den Fall Baumer, in welchem die Polizei, vom Verschwinden an, den ganz klaren Blick hatte. Sie hatten den TV sogar in U-Haft genommen. Doch sie hatten nicht viel Greifbares gegen ihn. Die Auszeitgeschichte verzögerte die Vermisstenmeldung. Er war der letzte Lebendzeuge. Während der joggte, hätte sich MB auf Auszeit gemacht. Ich weiß nicht mehr, ob sich der TV in Widersprüche verwickelt hatte, dass man ihn in U-Haft brachte, aber seine Pädophilie war damals noch kein Thema und auch nicht die Sedierung der jungen Frau, deren Pfleger er war.
Trotzdem hatte die Polizei den richtigen Riecher, scheiterte aber an der Verteidigung. Auch die Angehörigen von MB legten noch die Hand für ihn ins Feuer.

@Rebus, ich nehme deinen Gedanken auf und erweitere das Motiv auf eine evtl. psychische Bedingtheit. Ich spreche als völliger Laie, subjektiv nach meinem Empfinden. Beim TV von MB empfand ich einen starken makabren Antriebsdruck zur Tat, wenn ich an gewisse facebook Texte und Bilder denke. Dieser TV saß in einer selbstverursachten Suchtfalle. Er war Jekill & Hide mit Theatralikqualitäten plus Familienprestige-Bonus.
Diese Ermittlungsstory ging noch viel länger, als im Fall BA.

Aber wie ein roter Faden war die polizeiliche Ermittlungsarbeit eine unumstößliche Konstante, die sich letztlich urteilsbegründend auswirkte.

Soweit für den Augenblick. Im ersten Post bist du ein bisschen hart mit den Ermittlern ins Gericht gegangen. Die Ermittler haben ja nicht einmal den gemeldeten strengen Leichengeruch ernst genommen. Die dachten im Leben nicht dran, dass BA dort liegen würde, denn sie verließen sich auf die Geländeabsuchung.

Erst nach Auffindung von BAs Überresten wurden die Spuren der Umgebung neu bewertet. Also 6 Jahre Blindflug kannst du ihnen nicht vorwerfen. De fakto ist ein Jahr vergangen. Da hat sich doch einiges getan. Vielleicht hätte man nicht warten müssen, bis die Tafel fertig ist, sondern hätte einige Monate früher die Fundgegenstände in Medien veröffentlichen können. Ich will hier kein Richter sein.

Was mir scheint ist, dass die Ermittler jemanden im Fokus haben, wie bei Maria Baumer auch. Sie müssen gut abwägen, was sie veröffentlichen. Das wird nach einer Strategie erfolgen, die wir belächeln können, aber ich denke an Strophe drei des Liedes: "Der Mond ist aufgegangen", wo es heißt
Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen, und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil uns're Augen sie nicht sehn.
Wenn ich an die Regensburger Polizei denke, welche Mühe die sich mit dem Spaten machten, die eine Kamera aufstellten, die nach Italien fuhren ... Das war Spitze. Ich möchte die Koblenzer Polizei nicht weniger eifrig einschätzen, wenngleich das Ignorieren des Leichengeruchs ein schwerer Patzer war.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Begriffliche Ergänzung
Rebus hat geschrieben: Sonntag, 28. November 2021, 20:13:52 Aus dem Fall Maria Baumer wissen wir, dass ein Täter, der eine psychische Störung hat, nach einer Logik agiert, die uns nicht zugänglich ist, und die für uns nie zu einem Mord führen würde.
Der Begriff "psychische Störung" ist allgemein, unkonkret und sagt nichts über Eigenverantwortung aus. Was war diese Störung im Fall Baumer?
Der TV wählte das Prinzip Lust statt Last. Eine Machtausübung gegen Minderjährige im sex. Missbrauch. Das Mittel stahl er am Arbeitsplatz.
Die junge Frau sedierte er ebenfalls mit gestohlenem Mittel, MB desgleichen. Der Erwartungshaltung seiner Braut konnte er nicht genügen. Da stand ein Clash bevor. Den wollte er vermeiden. Einzige Möglichkeit: Die Braut muss weg. Seine perverse Sexualität sollte weitergehen, das war nämlich schon Sucht. Das Mittel klaute er im Dienst. Die Opfer fand er im Dienst oder bei Chorknaben. Das war so seine Perspektive. Und das Verschwinden der Braut hätte ihm den Vorwand gegeben, völlig zerstört zu sein, und das Medizinstudium nicht fortsetzen zu können, obwohl er schon längst exmatrikuliert war.
Er musste alles auf Lügen aufbauen.

Sein Dilemma: Die Braut musste weg. Sie bedrohte ihn indirekt. Aber gegenüber ihren Eltern und ihrer Schwester musste er Theater spielen.
Der Zwang, dass die Braut weg musste, löste psychisch wohl eine Selbstsuggestion aus, oder was? Er musste das als etwas Positives sehen, ergötzte sich an dem schönen Teegedeck, in dem er wohl das Betäubungsmittel servierte, dann kommentierte er ein Bild, wo ein Springer mutig in den Abgrund sprang.

Einen Angehörigen umzubringen bedarf m.E. einer Art Selbstsuggestion und der Überzeugung, dass die Tat gut sei. Seine Pädophilie-Sucht wollte er beibehalten. Die verschaffte ihm Lust und Wohlbefinden. Das war der zweite Treiber zum Mord. Der erste Treiber war die Clash-Verhinderung.

Der Begriff der "psychischen Störung" vernebelt m.E. das eigentliche Motiv, @Rebus. Bei BAs Mörder könnte man fragen, wo ist das Motiv, dass BA weg musste?

Wenn wir die Motive von CF und einem TVbeiBA hinsichtlich einer konkretisierten Psycholage vergleichen, dann lauteten die Fragen wie folgt:

- a) welchen Clash befürchtete er (eventuell durch den Arbeitsplatzwechsel von BA)?
- b) gab es einen Bauchantrieb, also einen Trieb eines lustvollen Auslebens einer Neigung, die durch den Arbeitsplatzwechsel von BA gefährdet

war? Welchen Vorteil hatte der Täter von dem Mord in psychischer Hinsicht? In der Tat, @Rebus, ein wichtiger Gedanke.

Als Neigung wäre der Machttrieb zu nennen, ein Sextrieb ist eine Neigung, die u.U. ganz schön teuer sein kann, Anerkennung und Prestigegewinn
sind ebenfalls zu nennen, wenn es um Psyche geht.
Das ist für Außenstehende ein Buch mit sieben Siegel. Darüber wissen wir nichts.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Manchmal dauert es bei mir etwas länger, bis ich auf den Trichter komme.

Dehalb also Anlauf Nummer 3. Der Baumer-Fall ist eine gute Ideenquelle für psychische Motive:

Ich ergänze um eine Motivvariante und knüpfe an den Machttrieb an. Unser CF im Fall Baumer hatte Macht und er steuerte Beziehungen.
Auch bei ihm gab es auf eine Position zwei Anwärterinnen. Die eine musste weg, damit die andere Platz bekam. CF hatte Mittel und Wege,
lautlos und versteckt auf eine Person einzuwirken, um sie zu zerstören. Und für die andere Person setzte er sich aufwändig ein und erstellte
beeindruckende Musikalben um die Gunst der Herzensdame zu erhalten.

Ich erfinde in einem Roman eine Situation, dass ein Mister L in einer Leitungsebene tätig war, und zwar weit weg.
Nun war in einem für ihn relevanten Bereich eine Personalumstrukturierung erforderlich. Da das Personal beamtet war, hatte es Anspruch auf Anschlussverwendung. Wenn nun eine Person sagte, dass sie wegen eines familiären Betreuungsbedarfs wohnortnah eingesetzt werden wollte, dann wird der Personalrat dafür ein offenes Ohr gehabt haben, sofern es sich machen ließ.

Nun hätte es sein können, dass ein Mister L eine Mitarbeiterin kannte, für die er denjenigen Platz überlegt hatte, den auch eine andere Person haben wollte. Vom Alter, von den Dienstjahren und der sozialen Situation her hätte eindeutig die ältere Person den Vorzug gehabt. Die jüngere Person aber wollte aus privaten Gründen auf diese Stelle, weil sich vielleicht eine vorteilhafte Beziehung hätte entwickeln können und der Partner dort seinen Lebensmittelpunkt hatte.

Die ältere Postenanwärterin hätte freiwillig nicht auf diesen günstigen Ort verzichtet.

Objektiv hätte niemand diese Konstellation erkennen können. Darüber wurde einvernehmlich geschwiegen. Das ging nur einer einzigen Person im Kopf herum. Ein offener Umgang mit der angepeilten Beziehung war vielleicht erst für viel später vorgesehen war, wenn ein gewisser Mister durch ein unaufklärbares Schicksal in seiner Familie wieder in eine Beziehung treten wollte.

Alle Ähnlichkeiten mit realen Verhältnissen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.

Es gilt die Unschuldsvermutung.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Für mich ist und bleibt der Fall Baumer ein Parade Beispiel dafür, dass auch das nahe Umfeld nicht über den Zustand einer Beziehung Bescheid weiß und daher den Zustand unter Umständen falsch einschätzt. Dass die Polizei dennoch ein Motiv herausgearbeitet hat, ist akribischen Ermittlungen bezüglich der Person des Täters zu verdanken. Ich hoffe, dass die Polizei im Fall Ameis nicht völlig im Dunkeln tappt, sondern dass es Ermittlungen gibt, von denen momentan nichts nach außen dringt. Aber nichts Genaues weiß man nicht. .
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Meidericher »

Ich möchte nochmal auf das Schild hinweisen. Mir ist folgende Passage sofort ins Auge gesprungen
"Befürchten Sie durch ihre Aussage negative Auswirkungen auf ihre berufliche Situation...... " so ist auch ein anonymer Hinweis möglich.

Man spricht m.E. also eine ganz bestimmte Gruppe Personen an, die mglw. Zeugenangaben machen können, nämlich Beschäftigte am Hahn. Alle anderen macht keinen Sinn.
Das heißt, man hofft auf jemanden, der eine Dienstpflichtverletzung von BA mitbekommen hat und dabei selber nicht das getan hat, was er in der Arbeitszeit hätte tun sollen oder sich nicht traut diesbezüglich etwas zu sagen, weil derjenige sein Vorgesetzter ist/ war. Stichwort: Beobachter B. bekommt mit dass sein Vorgesetzter V. mit BA Sex am Arbeitsplatz hatte.
Bevor ich einen Shitstorm ernte: ja es ist schwer vorstellbar bei der Person BA, aber nix ist unmöglich in diesem Leben.

Wieso ich darüber stolperte: es ist normalerweise nur üblich zu schreiben: Hinweise können auf Wunsch eventuell vertraulich behandelt werden.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Yanell »

Flughafenmitarbeiter haben i.d.R. Sicherheitsschulungen und sind deshalb i.d.R. sehr vorsichtig was Fremdkontakte angeht, generell Kontaktaufnahme angeht. I.d.R. hält man nicht an Straßen an, und sehr viele Kontakte spielen sich innerhalb der sicherheitsüberprüften KollegInnen statt... Wem man also vertrauen würde, wäre jemand, der ebenfalls sicherheitsüberprüft ist.

Wettermenschen sind i.d.R. sehr vorausschauend im Denken und können auch komplexe Zusammenhänge sehr schnell erfassen.

Unlogisch erscheint mir deshalb das Motiv, das im privaten angesiedelt sein soll.

11 Tage nach dem Absturz der 4U9525 - und an allen Flughäfen herrschte Alarmstimmung - alles wurde in Frage gestellt. Was man bisher zwar wahrgenommen, aber ignoriert hatte, wurde plötzlich überdeutlich.
Deshalb ist das 45 Minuten Gespräch mit wichtigem Inhalt gewesen, und hatte vielleicht ein paar Minuten privaten Charakter.

Zudem weisen beide Tafeln an der Fundstelle darauf hin, dass man sich anonym melden könne, wenn man um sein Leben, seinen Job, seine Sicherheit fürchten muss.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Meidericher hat geschrieben: Montag, 29. November 2021, 10:49:35 Ich möchte nochmal auf das Schild hinweisen. Mir ist folgende Passage sofort ins Auge gesprungen
"Befürchten Sie durch ihre Aussage negative Auswirkungen auf ihre berufliche Situation...... " so ist auch ein anonymer Hinweis möglich.
Da stimme ich zu, dass sich diese Formulierung an alle Leute richtet, die irgendwas mit dem Flughafen zu tun haben, Ich würde diesen Kreis aber nicht eng ziehen, sondern auch Dienstleister in der Gastronomie, Haustechniker, Reinigungskräfte, Zulieferer, Müllentsorger etc. und Anhang derselben einbeziehen. Es gibt dort viele Aussiedler, die evtl. eine Gruppe für sich sind, aber dennoch vom Flughafen leben und ihren Job behalten wollen.
Meidericher hat geschrieben: Montag, 29. November 2021, 10:49:35 Man spricht m.E. also eine ganz bestimmte Gruppe Personen an, die mglw. Zeugenangaben machen können, nämlich Beschäftigte am Hahn. Alle anderen macht keinen Sinn.
So eng sehe ich das nicht. BA gehörte einem Dienst an, dessen Mitarbeiter man nicht per se ausschließen kann. Wir wissen um Personalumstrukturierungen. Wir wissen von dem bevorstehenden Eigentümerwechsel. Es gab die Dienstwohnung von BA und ihrer Kollegenschaft.
Da mussten mit der Flughafenleitung die Rückgabemodalitäten vereinbart werden. Es gab das Equipment des Wetterdienstes, die Räumlichkeiten, die bei der Diensteinstellung abgewickelt werden mussten. Also können sich um diese Zeit durchaus Dienstfahrzeuge des DWD auf dem Flughafen bewegt haben, wo nicht ersichtlich war, was die dort zu schaffen hatten. Aber sie fielen nicht auf, weil man eben dachte, dass das mit der Umstrukturierung zu tun hat. Wenn nun ein solches Auto am Samstag 4.4.15 von jemand gesichtet wurde, der sich dachte: "Samstags hab ich noch nie ein DWD Fahrzeug hier gesehen zumal auch noch am Ostersamstag, aber es wird wohl mit der DWD-Abwicklung zu tun haben.", sah er keinen Anlass diese Ungewöhnlichkeit zu melden. Oder er hat an diesem Samstag ein DWD-Auto in Lautzenhausen oder Büchenbeuren oder auf einem Feldweg gesehen und sich gewundert, wollte da aber "nicht den Gaul scheu machen".
So eine Beobachtung könnte im Tafeltext auch gemeint sein, vermute ich.
Meidericher hat geschrieben: Montag, 29. November 2021, 10:49:35 Das heißt, man hofft auf jemanden, der eine Dienstpflichtverletzung von BA mitbekommen hat und dabei selber nicht das getan hat, was er in der Arbeitszeit hätte tun sollen oder sich nicht traut diesbezüglich etwas zu sagen, weil derjenige sein Vorgesetzter ist/ war. Stichwort: Beobachter B. bekommt mit dass sein Vorgesetzter V. mit BA Sex am Arbeitsplatz hatte.
Alles ist möglich mit unterschiedlichem Wahrscheinlichkeitsgrad.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Meidericher hat geschrieben: Montag, 29. November 2021, 10:49:35 Das heißt, man hofft auf jemanden, der eine Dienstpflichtverletzung von BA mitbekommen hat und dabei selber nicht das getan hat, was er in der Arbeitszeit hätte tun sollen oder sich nicht traut diesbezüglich etwas zu sagen, weil derjenige sein Vorgesetzter ist/ war. Stichwort: Beobachter B. bekommt mit dass sein Vorgesetzter V. mit BA Sex am Arbeitsplatz hatte.
Ich sehe BA aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihres Erscheinungsbildes nicht als eine risikofreudige Person an, die im Dienst dem Sexbegehren eines Flughafenbediensteten nachgab oder nicht widerstehen konnte. Sie scheint mir dafür viel zu korrekt gewesen zu sein. Wäre sie wirklich einem Werben erlegen, hätte sie in der arbeitsfreien Schichtzeit den Herrn im App. empfangen können. Vielleicht ist das beobachtet worden und wird noch gemeldet? Wenn das aber in beider Seiten Freizeit war, und beobachtet worden wäre, hätte sich darüber ein Gerücht entwickelt. Vielleicht ist die Information darüber der Polizei noch nicht bekannt geworden und wird nun noch nachträglich gemeldet? Dann müsste geprüft werden, ob der Lover ein Tötungsmotiv hätte. Meinem Gefühl nach war da nichts. War ja auch nur ein Beispiel von Meidericher.

Was den Flugzeugabsturz 11 Tage zuvor anbelangt, könnte darüber natürlich auch zwischen den Geschwistern gesprochen worden sein. Völlig normale Sache.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nun gibt es eine neue Mitteilung der Polizei.
SOKO Hahn: Die Ermittlungen und Untersuchungen im Fall Ameis gehen unermüdlich weiter!


Wie der Leiter der Sonderkommission (SOKO) Hahn, Erster Kriminalhauptkommissar Bernd Kreuter, mitteilt, werfen die laufenden Ermittlungen und Untersuchungen im Fall Birgit Ameis weitere Fragen auf.
Wie bereits berichtet wurden im Bereich des Leichenfundortes von Birgit Ameis an der alten B 327 Gegenstände aufgefunden, deren Herkunft nicht geklärt ist.
Um Klarheit zu erhalten, woher diese Gegenstände stammen, insbesondere ob sie mit Tat und Täter in Zusammenhang stehen, bittet die Polizei die Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe. Hierzu hat die SOKO Hahn folgende Fragen:

Wer hat sich in unmittelbarer Nähe zum Leichenfundort durch das Unterholz, z.B. zum Pilze sammeln bewegt?

Wer hat dort Drahtgebinde / Netze, vielleicht für das Einfangen von Vögeln, befestigt?

Wer hat in diesem Bereich Gegenstände abgelegt, entsorgt, aufgefunden und / oder mitgenommen?
Diese wichtigen Zeugen werden dringend gebeten, sich mit der SOKO Hahn in Verbindung zu setzen.

Bernd Kreuter: „Niemand der in diesen Bereichen in den letzten Jahren unterwegs war, konnte ja damals wissen, dass er sich im Umfeld eines Tatortes bewegte. Für uns ist es aber ganz wichtig zu wissen, wer welchen Gegenstand hinterlassen hat. Von besonderem Interesse für die Sonderkommission Hahn ist die Klärung der Herkunft einer grauen 60 cm x 80 cm großen Mülltüte mit dem Aufdruck „KOMO“.

Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Klärung der Herkunft einer roten Plastikklappbox (48 cm lang x 35 cm breit x 24 cm hoch), eines schwarzen Damen-Fleece-Handschuhs der Größe 7,5 sowie eines weißen Autolederschwamms.

Diese Gegenstände waren bereits bei den Durchsuchungsmaßnahmen Mitte April 2015 aufgefunden worden - allerdings nicht am Leichenfundort, sondern in einem Waldgebiet bei Büchenbeuren, in der Nähe des sogenannten Luisenhäuschens. Die rote Plastikklappbox wurde in ihren Einzelteilen zerlegt an einem Baumstumpf aufgefunden, der Autolederschwamm lag wenige Meter davon entfernt. Der Fleece- Handschuh lag am Waldrand in der Nähe der Sitzbank an der Zufahrt zum Luisenhäuschen.

Wer kann Angaben zu diesen Gegenständen machen?

Zur Erhöhung der Aufmerksamkeit und der genaueren örtlichen Darstellung hat die SOKO Hahn, mit Unterstützung durch die Ortsgemeinde Büchenbeuren, sowohl am Leichenfundort an der alten B 327 als auch am Fundort der roten Plastikklappbox, des Handschuhs und des Autolederschwamms im Bereich des Luisenhäuschens (Gemarkung Büchenbeuren) zweisprachige Hinweistafeln für potenzielle Zeugen angebracht.

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat sowie zur Täterermittlung führen, hat die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt. Über die Zuerkennung und ggf. Verteilung der Belohnung an Berechtigte wird unter Ausschluss des Rechtswegs entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflichten die Verfol-gung von Straftaten gehört. Ebenfalls ausgeschlossen sind unmittelbar durch die Tat geschädigte Personen.

Sachdienliche Hinweise, nehmen die Kriminaldirektion Koblenz unter der Rufnummer 0261/ 103-2690 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Befürchten Sie durch Ihre Aussage negative Auswirkungen auf Ihre berufliche oder private Situation oder Ihre persönliche Sicherheit, so können Sie Ihren Hinweis auch anonym unter 0261/ 103-2738 abgegeben.
https://www.polizei.rlp.de/de/die-poliz ... soko-hahn/


Die Mitteilung betrifft die beiden Hinweistafeln und die aufgefundenen Gegenstände. Für uns ist es also nichts Neues.

Interessant ist nur der Hinweis, dass die Ermittlungen unermüdlich weiter laufen. Gut, dass das mal verdeutlicht worden ist. So wie ich die Mitteilung verstehe wurde eine gesamte rote Klappbox ( zerlegt in Einzelteilen) gefunden und nicht nur ein Teil davon.
Stiller Gast

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Stiller Gast »

@ Widasedumi: Für mich sind deine Überlegungen sehr plausibel (wenngleich wir hier natürlich nichts beweisen können).

Falls das Netz/der Draht tatsächlich zur Abgrenzung der Ablagestelle verwendet wurde, würde ich nicht ausschließen, dass das vielleicht schon einige Tage oder Wochen vor der Tat erfolgt ist. Es gibt übrigens Wildschutznetze auch aus Kunststoff, die nur um die 20 kg je 100 m wiegen. Da könnte man ein Stück mit 25 m Seitenlänge umzäunen und Hunde, Wild und Spaziergänger/Pilzsucher gut fernhalten.
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