MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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talida
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MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

Birgit Ameis (54) verh., 3 erw. Kinder, wohnhaft in Lohmar, arbeitet 170 km entfernt beim Deutschen Wetterdienst auf dem Flughafen Hahn.

Am 04. April 2015 (Ostersamstag) verlässt sie nach ihrer Nachtschicht ihren Arbeitsplatz gegen 7.45 Uhr und verschwand spurlos.

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Ihr Auto das sie während der Arbeit im Flughafengelände geparkt hatte wurde ca. 1 Woche später, nicht einmal 1 km vom Flughafen entfernt, auf einem Parkplatz am Gemeindehaus Lautzenhausen, Im Mühlenweg, gefunden.
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talida
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Re: VERMISSTENFALL Birgit Ameis (54 J) FH Hahn, April 2015

Ungelesener Beitrag von talida »

Der Stern berichtet in Ausgabe 41/2016 ausführlich über diesen Fall

Wie eine Frau in Deutschland einfach spurlos verschwindet

Was geschah mit Birgit Ameis?
Eine Frau verschwindet
Und es gibt keine Spur. Nichts.
Die Ermittler werden dennoch nicht aufgeben. Denn sie gehen von einem Verbrechen aus.

Auf den roten Schubladenboxen im Regal stehen die Namen der Mitarbeiter. Das Postfach von Birgit Ameis ist leer, lange schon. An die Pinnwand haben die Kollegen einen Artikel aus der Lokalzeitung geheftet: "Birgit Ameis bleibt verschwunden". Ein Foto zeigt ihre selbst gehäkelte Pudelmütze mit dem Pompon in den französischen Nationalfarben. Das andere zeigt sie. Der Ausriss ist vom Mai 2015.

Bernd Kreuter, Chef der Mordkommission in Koblenz, steht wieder einmal am Arbeitsplatz von Birgit Ameis am Flughafen Hahn. Neben ihrem blauen Bürostuhl, mit freiem Blick auf Hunsrück und Himmel. Der Deutsche Wetterdienst hat sein Büro im dritten Stockwerk des Towers, nur die Fluglotsen sitzen höher. Seit mehr als 500 Tagen suchen Kreuter und seine Leute nun schon nach Birgit Ameis. Aber sie bleibt wie vom Erdboden verschluckt.

Kein Motiv, keine Spur

Sonst nennt Kreuter, der seit 23 Jahren bei der Mordkommission ist, seine Kriminalfälle nicht "mysteriös" , aber an diesem Tag verwendet er das Adjektiv gleich viermal. "Wir haben nichts", sagt er. "Kein Motiv, keine Spur - trotz intensiver Ermittlungsarbeit über viele Monate."

Birgit Ameis' letzter Dienst vor ihrem Verschwinden verlief so unspektakulär wie ihr 54-jähriges Leben. Die Beamtin des Deutschen Wetterdienstes gab in der Nacht vom 3. auf den 4. April 2015 wie immer halbstündlich die aktuellen Wetterdaten an die Zentrale in Offenbach weiter: Sichtweite, Wolken, Niederschlag, Temperatur, Luftdruck. Birgit Ameis mochte ihren Logenplatz im Tower. Während der Tagschicht konnte sie von morgens bis abends die Ferienflieger starten sehen.

Kein Abschiedsbrief, nur letzte Ostergrüße

Der Dienst von Karfreitag auf Karsamstag war ihr zweiter in dieser Woche. Wäre alles gelaufen wie immer, hätte sie sich nach der Zwölf-Stunden-Schicht in ihrem Quartier auf dem Flughafengelände, im Gebäude 669, ein wenig ausgeruht und wäre dann nach Hause gefahren, ins 170 Kilometer entfernte Lohmar, zu ihrem Mann.

Zwei- bis dreimal die Woche übernachtete sie am Flughafen. Zwischen den Tag- und Nachtschichten zu pendeln wäre zu anstrengend gewesen. Am Ostersonntag wollte sie mit ihrem Mann und den drei erwachsenen Kindern im Garten grillen, obwohl es dafür eigentlich noch zu kalt war. Auch für den Ostermontag hatte sie Pläne: Walken am heimatlichen Stallberg. Das hatte sie einer Freundin kurz vor Schicht ende in einer Mail geschrieben, 5.56 Uhr, Betreff "Ostergrüße". Am Ende: "Liebe Grüße, Birgit".

Doch an diesem Samstagmorgen war nichts wie immer. Birgit Ameis verschwand. Es gibt keinen Abschiedsbrief, nur diese letzten Ostergrüße.

Polizei geht von Tötungsdelikt aus

"Für einen Suizid oder einen Unglücksfall spricht nichts", sagt Bernd Kreuter. "Birgit Ameis ist auch nicht in ein Flugzeug gestiegen, weder mit echten noch mit falschen Papieren. Und nichts deutet darauf hin, dass sie aus freien Stücken untergetaucht ist. Wir gingen schnell von einem Tötungsdelikt aus."

Eine Woche nach der Vermisstenanzeige durch die Familie hatte das K11 in Koblenz den Fall von der örtlichen Polizei übernommen und die "Soko Hahn" gegründet, mit Bernd Kreuter und Lothar Schenk an der Spitze eines 40-köpfigen Teams. Vier mögliche Tatorte standen im Fokus der Ermittler: der Tower, das Apartment im Gebäude 669, ein kleiner Parkplatz neben dem Gebäude und ein Areal hinter dem Gemeindehaus im nahegelegenen Ortskern des Dorfes Lautzenhausen.

Arbeitsplatz gleicht Hochsicherheitstrakt

DER TOWER Die bunte Bemalung täuscht: Der Tower gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Alle Mitarbeiter, die im inneren Bereich des Flughafens arbeiten, müssen durch die Sicherheitstür des Towers. Mit einem Chip loggen sie sich ein und werden registriert. Die Ermittler ließen sich die Zugangsprotokolle geben. Sie überprüften knapp 100 Männer und Frauen, die zwischen Freitagabend und Samstagnachmittag Dienst taten.

Unter ihnen: der Bruder von Birgit Ameis. Er arbeitete damals ebenfalls beim Deutschen Wetterdienst am Hahn. Er war es, der sie am Ostersamstag kurz vor sieben Uhr ablöste. Die Geschwister unterhielten sich noch fast eine Dreiviertelstunde: über die Familie, den Job, ein gemeinsames Geschenk für ein Neugeborenes in der Verwandtschaft. Sie war wie immer, sagte er aus. Unaufgeregt, locker. Keinesfalls auf dem Sprung zu einer Verabredung, nicht in Eile.

Lebensbejahend, ruhig und zuverlässig

"Wir haben alle, die im Tower arbeiten, gezielt vernommen, zu ihren Alibis befragt, zu ihren Beobachtungen im Treppenhaus, im Flur, vor dem Tower", sagt Lothar Schenk. "Wir wollten wissen, ob sie Birgit Ameis kennen, ob sie Berührungspunkte mit ihr gehabt haben, was sie von anderen gehört haben. Und natürlich haben wir auch den Bruder von Birgit Ameis befragt. Am Ende sprach nichts dafür, dass einer von dort etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat."

Lebensbejahend, ruhig, zuverlässig, rational, bodenständig, das war das Bild, das die Kripobeamten nach den Befragungen von Birgit Ameis bekamen. "Es gab keine Ausreißer in den Beschreibungen", sagt Lothar Schenk. "Sie hatte mit niemandem Streit, es schilderte sie niemand als schwermütig oder depressiv."

Kein Hinweis auf einen Kampf

Zuvor war der Tower von den Leuten des K11 bis in den letzten Hohlraum durchsucht worden. Polizisten waren mit Personensuch- und Fährtenhunden auf jeder Etage. Es gab Stellen, an denen die Tiere anzeigten, doch die Spurensicherung brachte keine Erkenntnisse: kein Hinweis auf einen Kampf, kein Blut, kein Knopf, kein abgebrochener Fingernagel, keine Schleifspuren.

Eine Flughafenmitarbeiterin will Birgit Ameis gesehen haben: gegen acht Uhr, in der Flughafenhalle, auf Höhe des Back-Shops. Allerdings war sie die Einzige. Und Bildbelege gibt es keine: Als das K11 den Fall übernahm, waren sämtliche Aufnahmen der Überwachungskameras vom Morgen des 4. April bereits gelöscht.

Ging Birgit Ameis zu Gebäude 669?

"Deshalb können wir den Tower auch nicht endgültig als Tatort ausschließen, auch wenn wir keine Indizien haben, dass Birgit Ameis hier etwas passiert ist", sagt Bernd Kreuter.

GEBÄUDE 669 Kreuter und Schenk gehen durch die kleine Halle des Regionalflughafens, vorbei an Shops und Abfertigungsschaltern. Sie nehmen den Ausgang in der Mitte und laufen über einen Parkplatz bis zur Unterkunft von Birgit Ameis im Gebäude 669. 700 Meter sind es auf diesem Weg zu ihrem Quartier. "Sie hätte auch vom Tower aus direkt über einen der Langzeitparkplätze laufen können", sagt Schenk. "Aber beim Weg durch die Halle wäre sie zumindest für einige Minuten im Trockenen gewesen."

Denn der Tag, an dem Birgit Ameis verschwand, war ungemütlich, Temperaturen um den Gefrierpunkt, Graupelschauer. Der Frühling ließ auf sich warten, der Hunsrück wirkte noch düsterer als sonst.

Zweckmäßig und trist

Das Apartment, das der Deutsche Wetterdienst für seine Mitarbeiter angemietet hat, liegt im Erdgeschoss, Nummer 104. Linoleumboden, ein schmales Bett, ein grauer Schreibtisch, zwei blaue Bürostühle, eine Küchenzeile, ein winziges Bad. Zweckmäßig. Und trist.

Mit Tatortleuchten wurde es komplett abgesucht. Das Bettzeug wurde sichergestellt und auf DNA, Blut, Sekrete untersucht. Nichts Auffälliges. Keine Schleifspuren auf dem Linoleum, niemand hatte hier übergründlich geputzt. Die Dusche, das Waschbecken, der Siphon: kein Hinweis darauf, dass sich hier jemand Blut abgewaschen hat. Ein Handykabel wurde von Kriminaltechnikern inspiziert: Ist es als Drossel- oder Fesselwerkzeug benutzt worden? Es wies nur normale Gebrauchsspuren auf.

Ein unheimliches Haus

Das Gebäude 669 ist ein heruntergekommener Betonklotz. Die Gewerkschaft Verdi hat im zweiten Stockwerk ihr Büro, um Ostern 2015 lebten hier für ein paar Wochen 40 angehende Flugbegleiter aus Portugal und Spanien. Ansonsten steht es weitgehend leer. Birgit Ameis machte es laut ihrer Familie nichts aus, manchmal in diesem unheimlichen Haus zu wohnen.

Wenn Birgit Ameis nicht im Tower war, ruhte sie sich aus, las Krimis, löste Sudokus, strickte. Oder sie ging walken oder wandern. Nur gelegentlich kaufte sie beim Discounter im nahegelegenen Büchenbeuren ein oder bei der Tankstelle an der Kreisstraße in Lautzenhausen. Lebensmittel brachte sie sich meist von zu Hause mit.
Hatte sie in den drei Jahren am Hahn jemanden kennengelernt? Womöglich nur flüchtig, aber mit einem schrecklichen Ende?

Keine Freunde oder Bekannte im Hunsrück

Die Kripo konnte im Hunsrück weder Freunde von Birgit Ameis noch Bekannte ausmachen, selbst zu den Kollegen aus der Region hatte sie keinen privaten Kontakt. "Sie war keine schillernde Persönlichkeit mit einem riesigen Freundeskreis, es spricht auch nichts für ein Doppelleben, obwohl sie aufgrund ihrer besonderen Lebensform die Möglichkeit dazu gehabt hätte", sagt Bernd Kreuter.

DER PARKPLATZ NEBEN HAUS 669

Der Bruder von Birgit Ameis kam Freitagabend am Hahn an, am Vorabend seines Dienstes. Er parkte neben dem Auto seiner Schwester, einem roten Renault Scénic mit dem Kennzeichen SU-UA 256. Im Apartment standen noch die Taschen von Birgit Ameis. Sie muss sie am Samstagmorgen nach ihrer Schicht aus dem Quartier geholt und in den Kofferraum gepackt haben. Denn als ihr Bruder abends vom Dienst kam, waren die Taschen weg. Ebenso das Auto.

Könnte es sein, dass der Renault nicht angesprungen war, sodass sie einen Fremden um Hilfe bitten musste - und dabei an den Falschen geriet? "Wir haben die Abschleppvorrichtungen, die Bügel und Ösen an ihrem Fahrzeug untersuchen lassen. Es fanden sich daran keinerlei Abriebspuren - etwa von einem Abschleppseil. Und ihr Auto hatte laut Dekra-Gutachten keine technischen Mängel", sagt Bernd Kreuter.

Auch keine Spuren auf dem Parkplatz

Was, wenn sie jemand auf dem Parkplatz angesprochen und in sein Auto gezerrt hat? "Dann kann es Spuren geben - ein abgerissener Knopf, ein Kettchen, Blut. Es muss aber keine geben. Wir fanden nichts", sagt Kreuter.
Gegenüber liegt ein Langzeitparkplatz für Urlauber. Von dort hat man freien Blick auf die Tür des Apartments 104 und den Parkplatz. Die Polizei konnte die Parkgäste befragen, die für den Ostersamstag online einen Platz gebucht oder später am Kassenautomaten mit Kreditkarte bezahlt hatten. "Auch in Belgien und Luxemburg haben wir Leute angeschrieben", erzählt Lothar Schenk. Doch keiner von ihnen hat Birgit Ameis gesehen.

Drei Minuten Fahrt

LAUTZENHAUSEN, MÜHLENWEG Eine Woche nach Birgit Ameis' Verschwinden entdeckte ein Postbote den Renault im Ortskern von Lautzenhausen: im Mühlenweg, auf einem der 13 Stellplätze hinter dem Gemeindehaus, nicht einsehbar von der Hauptstraße. Mit dem Auto sind es vom Gebäude 669 gerade mal drei Minuten bis dorthin. Der Renault war rückwärts eingeparkt und verschlossen.

Nach dem Fund des Autos wurde die große Ermittlungsmaschinerie angeworfen: Man gründete die "Soko Hahn", mit noch mehr Polizisten und 160 Feuerwehrleuten wurde der Flughafenbereich abermals abgesucht. Taucher stiegen in die riesigen Wasserbecken auf dem Areal, suchten neun Becken mit 250.000 Kubikmeter Wasser ab.

Bereitschaftspolizisten durchforsteten sämtliche Gebäude, Schuppen und Hangars auf dem ehemaligen Militärgelände. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera überflog die umliegenden Felder, Wiesen und Wälder. Flächensuchhunde, Personen- und Leichenspürhunde wurden eingesetzt. Hundertschaften durchkämmten tagelang die Gegend, auch schwer zugängliches Waldgebiet. Jede Menge Unrat und Knochen wurden eingesammelt und kriminaltechnisch untersucht. Es waren nur Tierknochen.

2632 Flugpassagiere angeschrieben

Die Kripobeamten schrieben die 2632 Flugpassagiere an, die am Ostersamstag vom Flughafen Hahn aus gestartet oder dort gelandet waren, ebenso die Gäste der umliegenden Hotels und Pensionen. Bis in die Karibik reichten die Nachforschungen. Mit Plakaten und Handzetteln in mehreren Sprachen wurde nach Birgit Ameis gesucht. Polizisten gingen in den Dörfern rund um den Flughafen von Haus zu Haus. Nichts.

Eine der zentralen Fragen war: Wie lange stand das rote Auto schon hinter dem Gemeindehaus? Ein Anwohner ist sich sicher: bereits seit dem Ostersamstag. Er gab an, zwischen 9.30 und 10 Uhr zum Bäcker gefahren zu sein. Da habe der Wagen schon in der hintersten Parkbucht gestanden. "Wir haben ihn mehrfach befragt, er blieb dabei. Wir gehen deshalb davon aus, dass das Auto schon am Tag ihres Verschwindens hier abgestellt worden ist", sagt Bernd Kreuter.

Wer hat das Auto dort abgestellt?

Doch von wem? Von Ameis selbst? Oder vom Täter, um es so aussehen zu lassen, als sei sie nach dem Dienst nach Hause gefahren? Wenn es Birgit Ameis selbst gewesen ist: Hatte sie die Parkrichtung bewusst gewählt, um freie Sicht auf ankommende Autos zu haben? War sie schon auf dem Heimweg und wollte nur kurz jemanden treffen? Und wenn ja: wen?

"Als das Auto gefunden wurde, dachte ich, jetzt finden sie auch meine Mutter", sagt Tamara Ameis, die Tochter. "Erst Tage später realisierte ich, dass uns der Wagenfund auch nicht weiterbringt. Die Situation ist so komplex, so sonderbar, wir sind völlig überfordert damit. Da war jemand gut vorbereitet und gut organisiert. Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat." Jeder Quadratzentimeter des Autos wurde untersucht, jeder Gegenstand darin auf Fingerabdrücke, jedes Taschentuch auf fremde DNA überprüft. Der Krimskrams in den Seitenfächern, eine Milchflasche auf dem Beifahrersitz, in der Mittelkonsole Parkausweise, der Flughafenausweis, Plastikchips für Einkaufswagen. Auch der Schlüsselbund von Birgit Ameis wurde gefunden, mit den Schlüsseln vom Apartment und ihrem Haus in Lohmar.

Nur DNA von Familie und Freunden

Nur die Spurensuche am Lenkrad gab nichts her: Am porösen Leder ließen sich keine Fingerspuren sichern, die darauf gefundenen Partikel waren vermischt und konnten niemandem zugeordnet werden. "Aber so viel steht fest: Keiner hat das Lenkrad abgewischt", sagt Bernd Kreuter. "Und Sitz und Spiegel waren so eingestellt, dass sie zu Birgit Ameis passten."

Die gesicherte DNA stammte sämtlich von Familienmitgliedern oder Freunden. "Wir hatten so sehr gehofft, dass die Ermittler fremde DNA finden, das wäre wenigstens ein Ansatzpunkt gewesen", sagt Tristan Ameis, der Sohn.

Gepäck und Walkingstöcke im Kofferraum

Auf dem Rücksitz des Wagens fanden sich ein Atlas, Karten, eine Decke, Walkingstöcke, ein Handbesen. Auf den Walkingstöcken lag das Abschleppseil. Im Kofferraum: Wanderschuhe, drei Taschen und ein Trolley mit schmutziger und sauberer Kleidung. In einer Umhängetasche entdeckten die Ermittler Geldbörse, Personalausweis und Handy. Und die rot-weiß-blaue Mütze mit dem Pompon und einen Kalender mit einer Eule auf dem Deckblatt.

In dem Kalender: ein Termin beim Hautarzt für Dienstag nach Ostern. Auch für den Ostersonntag gab es einen Eintrag: "Kinder kommen". Weitere Termine: 13. April: "Zum Schwimmen"; 22. April: "TÜV"; 25. April bis 3. Mai: "Rheinsteig mit Wandergruppe".

All das spricht gegen ein freiwilliges Abtauchen. Ebenso ihre familiären Pläne: Als sie verschwand, war ihre Tochter Tamara mit Zwillingen schwanger. Birgit Ameis freute sich sehr darüber, sie überlegte, im Job kürzerzutreten, um die Tochter besser unterstützen zu können. Im Kofferraum lagen selbst gestrickte Handschuhe für die Enkelkinder, kleine, bunte Fäustlinge.

Nur Autoschlüssel und Klappbox fehlen

"Es deutet auch nichts darauf hin, dass Birgit Ameis nach der Nachtschicht noch spazieren gegangen ist", sagt Lothar Schenk. "Ihre Outdoorjacke lag auf den Taschen. Bei null Grad geht niemand ohne Jacke los." Im Renault fehlten nur der Autoschlüssel und die Plastik-Klappbox, in der Ameis immer ihre Lebensmittel transportierte.

Ihr Bruder kann sich nicht erinnern, was in der Kiste lag, nur dass er sie am Abend seiner Ankunft im Apartment hatte stehen sehen. War sie auf dem Parkplatz ausgestiegen, um jemandem etwas in der Plastikbox zu übergeben? Und was? War sie in ein anderes Auto gestiegen?

In ihrem Handy fanden die Ermittler weder verdächtige SMS noch Fotos von Unbekannten, nicht einmal Anrufe mit unterdrückter Rufnummer. Alle Nummern konnten Verwandten und Bekannten zugeordnet werden. Es gab keine gelöschten Kontakte, auch Suchanfragen und Browserverlauf waren nicht gelöscht worden. Die letzte SMS ging am 31. März an ihre Tochter, die beiden wollten mit Tamaras Hund spazieren gehen. Zuletzt telefoniert hatte Birgit Ameis ebenfalls mit ihrer Tochter, das war zwei Tage vor ihrem Verschwinden.

Die gespeicherten Fotos zeigten nur Natur: Blumen, den Limes-Wanderweg, den Laacher See in der Vulkaneifel. Im März war Birgit Ameis dort gewandert. Kripobeamte fuhren die Strecke mit dem Mountainbike ab, sie versuchten herauszufinden, ob sie in einem Gasthaus oder beim Wandern eine Zufallsbekanntschaft gemacht hatte.

Handy im Flugmodus

"Das einzig Auffällige an ihrem Handy war, dass es im Flugmodus war, als wir es fanden", sagt Bernd Kreuter. Die letzte Einbuchung fand am Flughafen statt, laut Mobilfunkbetreiber hat das Handy am Tag ihres Verschwindens ab dem frühen Nachmittag keinen Kontakt mehr zur Funkzelle am Flughafen gehabt, die Lautzenhausen mit abdeckt, diese Funkzelle zuvor aber nicht verlassen. Wenn es stimmt, dass der Wagen bereits morgens auf dem Parkplatz stand, kann das nur zweierlei bedeuten: Birgit Ameis ist noch einmal zurückgekehrt, um das Telefon in den Flugmodus zu schalten - oder es war ihr Mörder.

Das Navi des Autos wurde ausgelesen. Birgit Ameis war nie von ihren üblichen Routen abgewichen. Auch die Durchsuchung des Hauses in Lohmar brachte die Ermittler nicht weiter: Nichts deutete auf ein Doppelleben der 54-Jährigen hin, auf einen Liebhaber oder auch nur einen neuen Bekannten. Kein Zettel mit einer unbekannten Telefonnummer, kein verräterisches Foto, kein Liebesbrief. Es gab auch keine ungewöhnlichen Abbuchungen von ihrem Konto.

Polizei hofft noch, den Fall klären zu können

Birgit Ameis fehlt. An jedem Tag, in jeder Stunde. Die drei erwachsenen Kinder sprechen viel über ihre Mutter, ihr Vater dagegen, sagen sie, sei kein Mann der vielen Worte, er versuche, ihnen ein guter Vater zu sein und sich ansonsten seinen Kummer nicht anmerken zu lassen. Jeder versuche auf seine Weise, die Ungewissheit auszuhalten.

"Wir hoffen immer noch, den Fall aufklären zu können, wir werden nicht aufgeben" , sagt Bernd Kreuter. "Vielleicht gibt es Mitwisser oder Leute, die jemanden im Verdacht haben, etwas damit zu tun zu haben. In Lohmar sitzt eine Familie, die dringend Klarheit braucht."

http://www.stern.de/panorama/stern-crim ... 92658.html
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Indiansummer
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Indiansummer »

Hallo Talida
Ich wohne in der Nähe des Wohnortes von B. A., und habe erst jetzt diesen Fall durch diesen Artikel im 'Stern ' verfolgt. Aber wirklich mysteriös.
Der Bruder von B.A. arbeitete auch im Tower, wie beschrieben. Der hat nur mitgekriegt, dass die Kühltasche am Abend vorher auf dem Tisch des App. V B .A. gestanden hat. Ob Sie was damit befördert hat? Keine Geheimnisse? Alles lupenrein?
Was hälst Du davon?
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talida
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von talida »

Hallo Indiansummer .. sorry, ich hab deinen Beitrag ganz übersehen.

Hab den Fall ziemlich von Anfang an verfolgt .. der SWR hat öfters berichtet.
Dieser Stern-Bericht ist wirklich mal sehr ausführlich und gut gelungen ...
einiges wurde auch erst jetzt bekannt, anderes jetzt deutlicher klar .. vorher war z. B. die Rede davon, dass ihr Handy am morgen zur Feierabendzeit vom Netz ging.
Anscheinend ging es aber erst mittags in den Flugmodus.

Bisher wurde von einem Arbeitskollegen gesprochen .... der dazu aber auch ihr Bruder ist, was evtl. bedeutend sein kann.

Es wundert mich aber schon etwas, dass bei euch in NRW und Heimatnähe der Frau Ameis der Fall so wenig oder garnicht? durch die Presse ging.

Wo hast du das von der Kühltasche her?
In dem Bericht wird eine Klappbox erwähnt ... meinst du die?

Ich weiß nicht was ich davon halten soll ..
das Auto wurde vermutlich nur die paar hundert Meter umgesetzt ...
nur wenige Fussminuten vom Flughafen entfernt, an einem wenig zentralen Ort ....
Gehe ich von einem Verbrechen aus das auf dem FH-Gelände stattgefunden hat, der Täter ihr Auto dort wegschaffen musste damit es kein aufsehen erregt ..
dann ist der Abstellort gut gewählt ... geringes Risiko dort gesehen zu werden und nahe genug um schnell zu Fuss zurück am Arbeitsplatz oder eigenem PKW zu sein.

Die Handtasche mit allem Inhalt im Kofferraum kommt mir ungewöhnlich vor.
So lege ich sie nur ab, wenn ich das Auto länger abstelle, aber nicht wenn ich eine längere Fahrt vor mir habe.
Das wirkt auf mich als habe man nur schnell alles verstauen wollen damit es aus dem App. weg ist. Evtl. wurden die Sachen auch nachträglich in den Kofferraum gelegt .. mittags z.B. und gleichzeitig das Handy in Flugmodus gestellt ...

Die fehlende Klappbox kann erst übersehen/vergessen worden sein ..ein späteres nachlegen ins Auto zu riskant.
Oder der Täter befürchtete verräterische Spuren daran hinterlassen zu haben und hat sie deshalb anders entsorgt.

Sie soll dort auch keine Freunde oder Bekannte gehabt haben ...
Anzunehmen ist, dass sie rein nur zum arbeiten nach Hahn fuhr und sich hauptsächlich auf dem Flughafengelände aufgehalten hat.
Selbst wenn sie ausserhalb in einem der Dörfer öfters eingekauft und jemanden kennengelernt hätte und ihr verschwinden mit einem Treffen im Zusammenhang stehen würde, dann finde ich es doch eher unwahrscheinlich, wenn man dann keine Nummern austgetauscht hat.

Ich sehe ihr verschwinden in nahem Zusammenhang mit Arbeitsplatz und dortigen Kontakten.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Indiansummer »

Hallo talida
Lieben Dank für Deine Einschätzung.
Wie geschrieben, habe ch erstmalig eine Übersicht über diesen 'Fall'.
Es stimmt, dass wenig über die Vermisste berichtet wurde, daher verstehe ich nicht, dass erst jetzt der Fall nochmal eindringlich aufgerollt wird. Ich sehe aufgrund der Teilnahme B d Hobbyermittlern und mein eigenes Interesse, dass nur über die Familie und Verwandte diese Fälle weitergetrieben werden. Habe ich da Recht?
Nun zu der Klappbox. Mir kommt das als Kühlbox unter, die die Vermisste mit ihren Einkäufen von zu Hause mitbrachte. Und diese hatte der Bruder am Vorabend ihres Verschwindens noch gesehen. Weiß aber nicht was darin war.
Das Abstellen des Autos , dass von der Straße nicht einsehbar war, und Handtasche im Kofferraum ist wirklich ungewöhnlich . Denn sie wollte ja nach Hause. Viell sollte es so aussehen, als sei sie abgehauen.
Würde im STERN nicht geschrieben, dass, wenn sie getötet wurde, nur im Tower zu finden wäre. Hab das nicht mehr so im Kopf.?????
Weil rein gar nix Auffälliges an der Frau war, empfinde ich es wieder als unheimlich.
Nur mal eben eingeflochten:
Es gibt da noch einen Vermisstenfall seit Februar dieses Jahres , und zwar

Una Brabänder aus dem Rhein Main Kreis
Es wurde nur ihr Auto gefunden.
Seit Februar fragt kein Mensch nach ihr.
Es gibt einen unheimlichen Spruch in fb unter ihrem Namen.
Dieser hat etwas mit ihrem Alter zu tun , sie hat das Alter.

Aber zu B A habe ich noch keine schlüssige meinung
Freue mich, wieder von dir zu hören und guten Tag noch.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von talida »

Hallo indiansummer ... hier habe ich das Gefühl die Polizei bleibt von sich aus an dem Fall dran und geht in regelmäßigen Abständen (nach 6 Monaten, nach 1 Jahr und jetzt nach 1 1/2 Jahren) an die Öffentlichkeit.

Dieser sehr ausführliche Stern-Bericht erschien ja jetzt auch pünktlich zum 1 1/2-jährigen verschwinden.

Wenn man googelt stösst man auf einige Berichte des SWR, Rhein-Zeitung, Trierischer Volksfreund und auch der Bild . Bis auf die Bild sind das aber alles regionale Medien ....

Was die Suche bzw. Suchmaßnahmen angehen hab ich den Eindruck man hat sich auf das Gebiet um Hahn konzentrierte ... wenn man damit nicht mal falsch liegt.

Wegen der Kühl-/Klappbox ...
das müsste eine ganz normale Plastik-Klappbox gewesen sein, also sowas

Bild

womit sie ihren Lebensmittelbedarf transportiert hat ..
in dem Appartment gibts ja eine Küche, dann dürfte auch ein Kühlschrank vorhanden sein.

Den Parkplatz sieht man in dem TV-Bericht ganz gut ...
"Nicht einsehbar" dürfte nicht ganz zutreffen .. nur wird dort nicht so reger Verkehr herrschen.
Ein Zeuge will das Auto ja bereits am morgen ihres verschwindens dort gesehen haben.
Er gab an, zwischen 9.30 und 10 Uhr zum Bäcker gefahren zu sein. Da habe der Wagen schon in der hintersten Parkbucht gestanden.
Auch ein Schild sieht man, dass diese 11 Parkplätze den Besuchern des Gemeindehauses vorbehalten sind .... d. h. dieses Auto ist in dieser ganzen Woche also nur einem einzigen Zeugen aufgefallen? .. schon merkwürdig.

Dass die Polizei ein Verbrechen im Tower nicht ausschliesst habe ich so verstanden, weil sie dort das letztemal gesehen wurde.

Danach soll bzw. müsste sie zum Appartment im Geb. 669 gegangen sein, das 700 m entfernt ist.
Dorthin hätte sie 2 Wege nehmen können .. durchs Freie, oder durch die Hallen.

Da es an diesem Morgen geregnet hat hätte sie besser den Weg durch die Hallen genommen um trockenen Fusses anzukommen .. aber dort hätte sie von unzähligen Leuten, Fluggästen, Personal gesehen werden können/müssen.

Es wurden ja auch Hunde/Mantrailer eingesetzt .. inwiefern die eine Spur aufgenommen haben weiß ich nicht, aber ich denke es führte keine vom Flughafen weg, sonst hätte man ja etwas.

Rein spekulativ denke ich, dass von ihr auch keine Spur zu dem geparkten Auto geführt hat ..
und von dort auch keine weg ... und man deshalb davon ausgeht, dass sie das Auto nicht selbst dort abgestellt hat.

Die Parksituation macht mich auch irgendwie stutzig ...
ob das typisch für Frau Ameis ist können nur Leute beantworten die sie und ihre Parkgewohnheiten kennen.

Ich denke aber nicht, dass Frauen nicht gescheit rückwärts einparken können ;)
ich kann das sogar besser als vorwärts ... :mrgreen:

Meine Kofferraumklappe ist ähnlich wie die von Frau Ameis ...
dafür braucht man zum öffnen einen gewissen Freiraum, deshalb parke ich gewohnheitsmäßig vorwärts ein, wenn ich an den Kofferraum will.

Wie es dort an den Parkplatz genau aussieht ist schlecht zu erkennen ...
in dem Filmausschnitt wo das parkende Auto noch steht sieht es hinten "frei" aus, in dem anderen Ausschnitt wo man leere Plätze sieht ist eine Pflastersteinumrandung/-erhöhung und Büsche im Hintergrund .. die in dem Fall wenn man an den Kofferraum möchte und zurücktreten muss unbequem wären.

Wenn Frau Ameis dort selbst parkte und ähnlich denkt wie ich, dann hatte sie jedenfalls nicht vor ihre Jacke oder Tasche aus dem Kofferraum zu holen und warum sie dann überhaupt dort parkte wird noch mysteriöser.
Auf dem Rücksitz des Wagens fanden sich ein Atlas, Karten, eine Decke, Walkingstöcke, ein Handbesen. Auf den Walkingstöcken lag das Abschleppseil.
Walkingstöcke und das Abschleppseil gehören mMn nicht auf den Rücksitz sondern den Kofferraum.
Ob das typisch für Frau Ameis war können aber auch nur Leute beantworten die sie und ihre Gewohnheiten kennen.

Hier noch links zu TV-Berichten ....

SAT1 17.30 vom 20.05.2015
http://www.1730live.de/wo-ist-birgit-ameis/

SWR Landesschau vom 04.10.2015 (ab 0:43 sieht man den Parkplatz)
https://www.youtube.com/watch?v=qalrJh5i8Eg
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Eulenspiegel
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Vielleicht könnte man auf der Karte noch markieren, wo genau B.Ameis ihr Auto auf dem Personalparkplatz abgestellt hat und wie ihre Wegstrecke, also vom Tower bis zum Gebäude 669, verlief.

Wenn die Zeugenaussagen stimmen, müsste demnach zwischen ca. 8.15 - 9.30 etwas passiert sein. Entweder im Gebäude 669 oder was ich persönlich für wahrscheinlicher halte, auf dem Weg zu ihrem geparkten Auto.
Indiansummer
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Indiansummer »

Hallo Zusammen,
Vielen Dank Talida für Deine exakte Berichtetstattung.

Ich brauche noch etwas Zeit mich in den Fall hineinzudenken.

Aber mal hierzu eine andere Ansicht.
Es sieht sich von außen alles so 'sauber' an, so wie das Leben von BA beschrieben wird. Damit meine ich nicht, dass es diesen Typ Mensch nicht gibt. Auffällig ist, dass sie gar keine menschliche Verbindung zu ihrem Umfeld am Flughafen und zu ihren anderen Aktivitäten , wanderclub, zeigte. Gut, wenn man den Artikel aus dem STERN liest, kann man sich ihre Verhaltensweise gut erklären. So gepolt, kann man auch in einem unheimlich anmutenden Appartementhaus zeitweise wohnen. Und das empfinde ich, ist das Auffällige an ihr. Unauffällig um jeden Preis.
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talida
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von talida »

Eulenspiegel hat geschrieben:Vielleicht könnte man auf der Karte noch markieren, wo genau B.Ameis ihr Auto auf dem Personalparkplatz abgestellt hat und wie ihre Wegstrecke, also vom Tower bis zum Gebäude 669, verlief.

Wenn die Zeugenaussagen stimmen, müsste demnach zwischen ca. 8.15 - 9.30 etwas passiert sein. Entweder im Gebäude 669 oder was ich persönlich für wahrscheinlicher halte, auf dem Weg zu ihrem geparkten Auto.
Ich habe leider keinen Plan vom Flughafengelände ...
der Parkplatz wird als klein und neben dem Geb. 669 beschrieben .. also vermutlich sehr nahe dabei ..
dort gegenüber soll ein Lanzeitparkplatz für Urlauber liegen mit Blick auf die Tür es App. und dessen Parkplatz ... von dort aus hätte man ihr also auflauern können .. überprüft wurden die Parker die online gebucht oder mit Karte bezahlt haben. Ich vermute aber mal, dass man auch Plätze "anonym" durch Barzahlung mieten kann.

Der Weg vom Tower zum Geb. 669 wird so beschrieben
Kreuter und Schenk gehen durch die kleine Halle des Regionalflughafens, vorbei an Shops und Abfertigungsschaltern. Sie nehmen den Ausgang in der Mitte und laufen über einen Parkplatz bis zur Unterkunft von Birgit Ameis im Gebäude 669. 700 Meter sind es auf diesem Weg zu ihrem Quartier.

"Sie hätte auch vom Tower aus direkt über einen der Langzeitparkplätze laufen können", sagt Schenk. "Aber beim Weg durch die Halle wäre sie zumindest für einige Minuten im Trockenen gewesen."
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talida
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von talida »

Indiansummer hat geschrieben:Hallo Zusammen,
Vielen Dank Talida für Deine exakte Berichtetstattung.

Ich brauche noch etwas Zeit mich in den Fall hineinzudenken.

Aber mal hierzu eine andere Ansicht.
Es sieht sich von außen alles so 'sauber' an, so wie das Leben von BA beschrieben wird. Damit meine ich nicht, dass es diesen Typ Mensch nicht gibt. Auffällig ist, dass sie gar keine menschliche Verbindung zu ihrem Umfeld am Flughafen und zu ihren anderen Aktivitäten , wanderclub, zeigte. Gut, wenn man den Artikel aus dem STERN liest, kann man sich ihre Verhaltensweise gut erklären. So gepolt, kann man auch in einem unheimlich anmutenden Appartementhaus zeitweise wohnen. Und das empfinde ich, ist das Auffällige an ihr. Unauffällig um jeden Preis.
Frau Ameis soll 2-3 x die Woche auf dem Flughafen übernachtet haben, weil das pendeln zu stressig geworden wäre .. ich meine auch mal gelesen zu haben, dass sie 3 Tage die Woche arbeitete.

Die Nachtschicht wird als 12 Std.-Schicht angegeben ... evtl. waren die Tagschichten genau so lang, dann würden 3 Tage die Woche die Wochenarbeitszeit schon abdecken.

Sehr viel Freizeit bleibt dann eigentlich nicht, neben schlafen vielleicht noch 3-4 Std. ... von daher kann ich mir auch gut vorstellen, dass es ihr egal war wo sie in dieser Zeit wohnte.

Was du mit menschlicher Verbindung zum Flughafen und Wanderclub meinst verstehe ich nicht ganz.
Meinst telefonischen Kontakt oder Treffen, Unternehmungen?

Zu ihren Kollegen soll sie einen guten Kontakt gehabt haben .. mehr oder intensiverer Kontakt wird vermutlich an den verschiedenen Arbeitszeiten und Wohnorten gelegen haben.

aus diesem Artikel des SWR ...

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... 42/cetmau/
Schock für Kollegen
Für die Mitarbeiter sei die Nachricht ein großer Schock gewesen, weil viele die 54-Jährige auch persönlich kennen: "Ich denke, alle Kollegen waren dadurch sehr betroffen, weil auch der Standort sehr stark zusammenhält und man hier auch auf engem Raum zusammenarbeitet. Das ist ja ein persönliches Schicksal, dass da passiert ist und das kann keinen kalt lassen."
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Indiansummer »

Guten Tag Zusammen,

für mich sieht es ganz danach aus, als dass BA selbst ihren Pkw auf den Parkplatz d Gemeinde Lautzenhausen abgestellt hat.
Sie hat ihre Utensilien in den Kofferraum gepackt, da sie noch etwas vorhatte, sei es zum Wandern oder einem anderen Treffen.
Ich würde meine Handtasche auch nicht in den Kofferraum legen, wenn ich nur kürzere Zeit unterwegs bin. Aber wie Talida schrieb, können nur die Familie das bestätigen.
Die Tochter von Frau A. hat ja ausgesagt, dass ihre Mutter 'denjenigen' gut gekannt haben muss, sprich ihre Gewohnheiten.
So wie die Sonderkommission u.a. auch das berufliche Umfeld durchleuchtet hat, gibt es wohl von daher keine Zweifel, aber übersehen kann man immer irgendetwas.
Der Autoschlüssel fehlt sowie die Klappbox
und Handy im Flugmodus.
Wenn BA etwas auf dem Weg Apartement zum Auto passiert ist, mit Klappbox in den Händen, unfähig sich zu wehren............ oder aber mit Klappbox in anderes Auto gestiegen /gezerrt.........
Aber wo ist das Motiv?
Es soll so aussehen, als ob sie abgehauen ist, aber dazu geben es auch wieder Ungereimtheiten, wie Handtasche mit Papieren.

Vielleicht habt Ihr noch neue Gedanken hierzu.
Eulenspiegel
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Anhand der Zeugenaussagen ergibt sich eine grob geschätzte Zeitline, die ich hier gerade mal auflisten möchte:

- 7.00 B.Ameis beendet ihren Dienst im Tower und unterhält sich ca. eine 3/4 Std. mit ihrem Bruder.

- 8.00 B.Ameis wird in der Halle, nahe des Backshops das letzte mal lebend gesehen. Sie läuft dann vermutlich rüber in Richtung Gebäude 669 .

- 8.15 B.Ameis betritt ihr App. in Gebäude 669 . Dort dürfte sie sich aufgehalten haben, denn ihre Klapp-Box, welche sie am Vorabend dabei hatte, war nicht mehr da. (lt. Aussage ihres Bruders)
In ihrem App. wurden weder Kampf, Wisch, Sekret oder sonstige Spuren gefunden.
B.Ameis wurde jedoch weder beim Verlassen des Gebäudes 669 gesehen, noch das sie in ihr geparktes Auto gestiegen ist.

............

- 9.30 Das Auto soll lt. Zeugenaussagen schon VOR dieser Zeit auf dem Parkplatz in Lautzenhausen gestanden haben. Rückwärts eingeparkt und hinter der Hauptstrasse.
B.Ameis dürfte sich demnach nicht lange in Gebäude 669 aufgehalten haben, ganz egal ob das Auto von ihr oder ihrem Täter abgestellt wurde.

- zwischen 13.00/14.00 das Handy geht in den Flugmodus.
Also, was ist zunächst in der Zeit zwischen 8.15 - 9.30 passiert.
Und hielt sich B.Ameis zwischen 9.30 - 14.00 noch in Lautzenhausen auf ?!
War der/die Täter mit einem grossräumigen PKW unterwegs, wurde dahingehend irgendwas auffälliges beobachtet ?!

Was das Handy anbelangt:

Es wurde lt. Ermittler am frühen Nachmittag in den Flugmodus geschaltet, sagen wir mal zwischen 13.00/14.00 . Bis dahin war das Handy mit der Funkzelle in Lautzenhausen verbunden und hatte diese auch NICHT verlassen.

Die Frage ist, war das Handy dort schon im Kofferraum oder noch im Besitz von B.Ameis bzw. dem Täter und wurde erst später in den Flugmodus geschaltet. Falls ja, müsste sich B.Ameis bzw. sie mit ihrem Täter, bis zum frühen Nachmittag, also bis 13.00/14.00 noch in Lautzenhausen aufgehalten haben.

Falls sich das Handy schon im Kofferraum befand, ist lt. Ermittler nochmal jemand zum Auto zurückgekehrt, um es in den Flugmodus zu schalten. Bis zu dem Zeitpunkt muss sich B.Ameis bzw. ihr Täter aber nicht unbedingt in Lautzenhausen aufgehalten haben. Denkbar wäre zb., dass der Täter in der Zeit von 9.00 - 14.00 ausserhalb von Lautzenhausen mit der Umsetzung seiner Tat beschäftigt war und erst danach nochmal zurückkehrte.
Gast

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Gast »

Es gibt noch einen unaufgeklärten Fall einer Flughafenangestellten.
Der ungeklärte Fall - an einem Ostermontag geschehen.
Karin Holtz -Kacer 13.04.1998 ein Ostermontag , wird auf einem Spaziergang bei Oberursel mit 25
Messerstichen getötet-
sie war Flughafenangestellte .

https://www.youtube.com/watch?v=YDQGvg1GlRI

Wahrscheinlich haben die Taten nichts miteinander zu tun , trotzdem wollte ich es hier
einmal posten.
peewee

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von peewee »

Ich könnte mir vorstellen, dass die Vermisste das Auto vielleicht selbst so parkte, dass sie drin sitzen und den Verkehr beobachten konnte. vielleicht wartete sie auf jemanden? außerdem erfüllt der Parkplatz die Anforderung Der Anonymität und ist außerdem kostenfrei, schließlich auch, weil Samstag und Behördenfrei, nicht genutzt. (Einheimischenwissen?)
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talida
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von talida »

Seit drei Jahren vermisst
Was geschah mit Birgit Ameis?


Vor drei Jahren verschwand Birgit Ameis am Flughafen Hahn.

Bis heute hat die Polizei Koblenz keine konkreten Hinweise, was mit der damals 54 Jahre alten Frau passiert ist.

Bild

Birgit Ameis lebte mit ihrer Familie in Lohmar bei Siegburg. Unter der Woche wohnte und arbeitete sie beim Deutschen Wetterdienst auf dem Flughafen Hahn.

Dort hatte sie am Morgen des 4. April 2015 ihren Arbeitsplatz verlassen, um nach Hause zu fahren. Dort kam sie aber nie an. Eine Woche später entdeckte man ihr Auto auf einem Parkplatz in Lautzenhausen in der Nähe des Flughafens.

Danach startete die Polizei eine umfangreiche Suchaktion. Der gesamte Flughafenbereich wurde abgesucht, hunderte von Nachbarn, Fluggästen und Kollegen befragt. Auch Hubschrauber und Hunde wurden eingesetzt und 400 Hektar Wald durchsucht. Taucher kontrollierten Wasserbecken rund um den Flughafen. Aber jede mögliche Spur verlief bislang ergebnislos.

Fall beschäftigt Kollegen immer noch

Das rätselhafte Verschwinden von Birgit Ameis beschäftigt auch heute noch viele der Mitarbeiter am Flughafen Hahn. "Ich denke eigentlich jeden Tag daran. Was ist passiert? Wo ist sie abgeblieben?", erzählt eine Frau.

Auch einer ihrer Kollegen denkt oft an die Vermisste: "Man sieht ja das Vermisstenplakat noch an verschiedenen Stellen." Er glaube, dass es kaum noch eine Chance gebe, Birgit Ameis zu finden.

Das Ganze sei schließlich jetzt schon so lange her. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass die Frau getötet wurde. Für einen Selbstmord oder auch einen Unfall gebe es keine Anhaltspunkte.

https://www.swr.de/swraktuell/rp/auch-n ... index.html
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Zfaktor
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

@talida
Die Mordkommission wurde jetzt wohl aufgelöst.
Sehr merkwürdiger Fall, ich vermute das das Geheimnis auf dem Flughaffen Gelände liegt.
Frau Ameis ist ja wohl leidenschaftliche Spaziergängerin, hm , vielleicht hatte sie nach Arbeitsschluss
noch Lust sich durch eine kleine Wanderung zu entspannen.
So wie ich es gelesen habe war das Wetter an dem Tag aber wohl nicht so angenehm ,was eine echte Spaziergängerin aber meist nicht so stört.
Das abgesuchte Gelände ist ganz schön groß,die Gefahr das Frau Ameis übersehen wurde besteht schon.
Aber plötzlich ein Zufallsverbrechen :? , gut ausschließen kann man das natürlich nie.
Meidericher
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Meidericher »

Hallo
ich war schon bei allesMist unterwegs,da wurde das Thema geschlossen bevor ich was dazu schreiben konnte. Jetzt halt hier.
Es könnte so gelaufen sein, wobei ich immer 2 Varianten habe.
In der Kurzform:
1. neuer Bekannter - irgendwas legales soll vor Abreise übergeben werden, wer an wen ist egal - Treffen - Kontakt kommt mit Wohnmobil - Übergriff,Eskalation, Tötungsdelikt
2. neuer Bekannter (Verhältnis) - irgendwas legales soll vor Abreise übergeben werden, wer an wen ist egal - Treffen - einvernehmlicher sex. Kontakt - natürlicher Tod - Panik beim Kontaktmann - Verschwindenlassen der Leiche.

Im Einzelnen:
BA hat irgendwann (wo auch immer am Hahn) jemanden kennengelernt, der ihr sympathisch ist.
Gleiche Interessen etc. Wer kennt das nicht, man zieht irgendwo hin, geht mit dem Hund dort immer die gleiche Runde und trifft immer zur selben Zeit dieselbe Person. Irgendwann quatscht man. Sie wanderte ja sehr viel und trifft dort eben jenen, der mglw. auch noch aus ihrer Heimat Lohmar und Umgebung stammt.
Daraus entwickelt sich
a) sex. Verhältnis
b) eine reine Bekanntschaft, wobei sie überhaupt keine weiteren Interessen hat, etwas mehr daraus entstehen zu lassen. Im Gegensatz zu ihm...
Gegen a) spricht, dass auch rein gar nichts im Handy zu finden war. So diszipliniert kann man nicht sein, als "Normalo".

Der Tag im Einzelnen:
Unstreitig ist ihre Arbeit, das Gespräch mit dem Bruder und der Gang zum Appartement.
2. Varianten:
a) sie spricht deshalb solange mit dem Bruder, da sie die Zeit überbrücken will, bis sie gegen 09.00 Uhr zum Gemeindehausparkplatz fahren kann.
b) sie geht zum Appartement, liest noch was oder sonstwie, legt sich dann irgendwann hin und schläft ein paar Stunden. Sie weiß ja, ich habe um 14.00 Uhr noch das kurze Treffen und fahre dann sofort heim. Sie vergisst ihr Handy ans Ladekabel zu legen und entdeckt erst am Parkplatz gegen 14.00 Uhr, dass das Handy kaum mehr Akkuleistung hat. Sie selbst stellt es in den Flugmodus.

Für mich klar: Sie fährt ihren PKW selbst zum Gemeindehausparkplatz.

Aus ihrer Sicht sind wieder 2 Varianten denkbar, warum sie dort hingefahren ist:
a) Der Unbekannte bat sie, ihm ihr Abschleppseil zu leihen, deshalb hatte sie es schon hervorgekramt. Im Gegenzug wollte er ihr, vielleicht als Dank, etwas Essbares (die berühmte Hunsrücker blablabal-Torte oder den berühmten Braten aus dem blablaba) übergeben. Schließlich war ja Ostern. Das hätte sie auch ohne Probleme zu Hause "verkaufen" können.
Sie stellt ihren Wagen so ab, dass sie bei dem Sauwetter schnell aussteigen kann.
Das Wohnmobil kommt, parkt daneben ein. Er macht die Seitentür auf. "Komm schnell rein...."
Sie ohne Jacke, mit Autoschlüssel und mit der Klappbox (für die Torte..) ins Mobil. Die Tür schließt sich hinter ihr und sie sitzt in der Falle.
Der Mann will mehr, als sie will, die Situtation eskaliert....
Ohrenzeugen muss es nicht gegeben haben. So das das morgens passiert ist, kommt er nochmal wieder und stellt um 14.00 Uhr das Handy in den Flugmodus.

b) alles wie bei a) nur das das Treffen den Grund des einvernehmlichen Sex hat. So hat es vielleicht schon häufig stattgefunden. Am Hahn konnte man sich nicht treffen. (Bruder, Kollegen)
Also Gemeindehaus und dann fährt man kurz in die Nähe.
Sie stirbt plötzlich eines natürlichen Todes. Der Mann hat jetzt die Leiche im Auto. "Wenn meine Frau und alle davon erfahren........
Also legt er die Leiche irgendwo ab,wo sie nicht gefunden wird. Strafrechtlich nicht relevant, ggf.
§ 168 StgB, moralisch natürlich schon.

Freue mich auf Eure Meinungen dazu.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Wenn ich das richtig sehe, gibt es keine Spur eines Täters, der nicht aus dem nähreren Umfeld der Verschwundenen stammt.
Doppelte Verneinung. Vielleicht legt das nahe, dass der Täter aus der nähreren Umgebung der Verschwundenen stammen muss.
Denn wie käme denn sonst das Auto der Verschwundenen an einen Platz, den die Verschwundene selbst höchstwahrscheinlich nicht selbst aufgesucht haben wird......

Das ist das Rätsel, das es hier zu lösen gilt.

Wenn BA einen Liebhaber gehabt hätte, dann wäre auch eine Spur von ihm zu finden gewesen. So perfekt hätte sie das ja gar nicht verheimlichen müssen, weil sich ja alles recht weit von zu Hause abgespielt hätte. Zufällig hätte das wohl keiner bemerkt. War also nicht so. Sex als Motiv scheidet hier aus ! Eifersucht eines Ehemanns dann folglich auch ! Also was bleibt ?
Ein ominöser Unbekannter ? Ich glaube das nicht.
Zfaktor
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

Was mich etwas wundert ist das mit Ende der Mordermittlungen auch die Diskussion bei allesMist beendet wurde.
So als Faustregel hat mal irgendwo ein User geschrieben das wenn Fälle so plötzlich von der Bildfläche genommen werden dies darauf hinweise das ein Suizid geschah.
Haben sich die Ermittlungen der Polizei vielleicht in diese Richtung verdichtet, oder weiß man inzwischen das ein Suizid vorliegt ?
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ja, vielleicht es gibt gar keinen Täter und es kam zu einer Suizidhandlung. Aber dafür spräche ja nichts, wenn man die bekannten Veröffentlichungen berücksichtigt.
Ja, allesMist..... allesMist ist ein komisches Sammelsurium an Verschwörungstheorien und obskurem Zeug, was jedoch sehr interessant ist zu lesen. Nur mitdisskutieren in der Kriminalrubrik geht nicht, weil man da nichts äußern kann, was auch nur halbwegs als kontrovers gedeutet werden kann. Macht einfach keinen Spaß.

Und wer sagt denn, dass man nur über den Flughafen FFM-Hahn verschwinden kann. Es gibt auch andere Möglichkeiten abzuhauen. Aber auch das ist eher unwahrscheinlich.
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