MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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Hbs900
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Sehr gute ueberlegungen
Da sie ja längere Zeit nach Hause fahren musste, kam es von Anfang an komisch vor... Das es sie vorab boch in den Wald zog.
Besser haette ich mir vorstellen koennen, sie fuhr noch an einem baecker vorbei, kaufte sich dort etwas.
Verzehrte die kruemelden Backwaren vor ihrem Fahrzeug..
1. Weil das Auto sauber bleiben sollte.
2. Weil es ein Schalter war... Kein automatik fahrzeug
Aber vor Abreise noch wandern gehen????
Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Was ich im folgenden zum Mordfall B. Ameis schreibe, ist keine Antwort auf @AngRa und @Hbs900. Da ich dieser Flugbegleiter-Möglichkeit nur einen kleinen Prozentsatz Wahrscheinlichkeit gebe, wende ich mich der Kriminalpsychologin L. Benecke zu. Sie wurde offenbar von Sat 1 als Moderatiorin einer Sendung über Kriminalfälle gewonnen. Frau Benecke ist schon mehrmals bei Aktenzeichen xy aufgetreten und man kennt sie als profunde Erklärbärin. Dem Sender SAT 1 dürfte es in erster Linie um Zuschauerzahlen, Werbung und Geldeinnamen gehen.

Diese Kriminalsendungen kommen anscheinend gut beim Publikum an. Die xy-Erklärbärin könnte als Garant für hohe Zuschauerzahlen engagiert worden sein. Da viele Menschen am Fall Birgit Ameis sehr interessiert sind, hat man auch diesen Fall aufgegriffen. In der Sendungsvorbereitung wird Frau Benecke vermutlich mit der Soko "Hahn" Kontakt aufgenommen haben, wie weit die Ermittlungen gekommen sind. Aber man wird sich seitens der Soko bedeckt gehalten haben.

Die Erklärbärin Frau Benecke hat keinen Rechtsanspruch auf polizeiliche Auskunft. Wenn die Soko keine Verdachtsmomente bei den Angekörigen gefunden hat, dann gibt es keien Verdacht gegen Angehörige. Ob das der Fall ist oder nicht, wird die Polizei erst dann sagen, wenn sie es für richtig hält. Die Soko wird sich nie in die Karten schauen lassen, auch nicht von einer Frau Benecke.
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z3001x
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Widasedumi hat geschrieben: Mittwoch, 10. August 2022, 09:58:28Die Erklärbärin Frau Benecke hat keinen Rechtsanspruch auf polizeiliche Auskunft. Wenn die Soko keine Verdachtsmomente bei den Angekörigen gefunden hat, dann gibt es keien Verdacht gegen Angehörige. Ob das der Fall ist oder nicht, wird die Polizei erst dann sagen, wenn sie es für richtig hält. Die Soko wird sich nie in die Karten schauen lassen, auch nicht von einer Frau Benecke.
Das hab ich mich auch gefragt, ob und wenn, warum - auch auf welcher rechtlichen Basis - die Medienperson Benecke - mit fachlichem Hintergrund zwar - Akteneinsicht erhalten sollte? Bzw., wie firm/zuverlässig ihre Darstellung mit dem widerlegten Verdacht gegen Angehörige sein kann?

Wenn sie Akteneinsicht bekommen haben sollte, wäre das ja skandalös, weil sie dazu nicht befugt ist und wenn nicht, dann sind die neuen Aussagen eigentlich nicht so gewichtig wie sie scheinen. Allerdings wird ja öfters was "durchgestochen". Und evtl. gibt es auch doch Möglichkeiten für Journalisten und fachl. Autoren wie Benecke, tiefergehende Auskünfte zum Ermittlungsstand zu erhalten als die Tagespresse, die sich oft mit den Pressstatements der EB zufriedengibt.

Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass die Soko Hahn ganz sicher von innen nach außen ermittelt haben wird. Einfach, weil es Standard ist, und somit die engsten Familienangehörigen genau auf Alibi, Motiv etc. hin überprüft haben wird. Ausgeschlossen, dass die nächsten Angehörigen einfach wasserdichte Alibis haben, ist es daher natürlich nicht.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Danke, @z3001x, für deine Meinung, dass in diesem Fall eben doch noch mehr offen sein könnte, als ich das vermute. Er ist ein großes Rätsel und ich hätte nie gedacht, dass hier ein "perfekter Mord" geschehen sein könnte. Aber nichts ist unmöglich. So langsam glaube ich, dass nichts mehr rauskommen wird. Dann ist es halt so.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Förmliche Akteneinsicht hat Frau Benecke ganz sicher nicht beantragt und sie hätte sie auch nicht bekommen, denn es handelt sich um ein laufendes Verfahren. Es genügt aber zur Vorbereitung der Sendung eine telefonische Anfrage oder eine persönliche Anfrage oder eine schriftliche Anfrage bei der Polizei um den Punkt bezüglich Tatverdacht der Angehörigen mitgeteilt zu bekommen. Für die Polizei ist dieser Komplex womöglich ein abgeschlossenes Kapitel, so dass sie Auskunft geben konnten. Aus den Fingern gesogen hat sie sich den Punkt meiner Meinung nach nicht. Es wäre ganz sicher besser, wenn die Polizei die Bevölkerung gelegentlich über den Sachstand der Ermittlungen informieren würde, bzw. wenigstens mitteilen, ob die SOKO Hahn noch besteht und ob noch weiter ermittelt wird.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich stimme @AngRa zu, dass es besser wäre, direkt von der Polizei über den Sachstand informiert zu werden, als über SAT 1 durch eine Frau Benecke. Ich habe zu diesem Sender keinerlei Bezug und wüsste auch nicht, dass er das offizielle Informationsorgan der Polizei wäre.
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SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Vielleicht denke ich zu naiv ? Auf was wartet die Polizei ? Schilder aufstellen und niemand meldet sich. Warum geht man nicht mit den gefundenen Gegenständen (auch die des vermeintlichen Täters) offensiver an die Öffentlichkeit ?
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Hallo, war lange nicht hier und musste mich erst einmal auf den neuesten Stand bringen, d.h. vor allem, mich über das Video informieren.

Selbstverständlich bin auch ich nicht in der Lage zu sagen, welchen Wahrheitsgehalt die dort getätigten Aussagen haben, ich weiß auch nicht, ob die Polizei wirklich in jedem Falle falsche Darstellungen dementieren würde, es sei denn sie würden die Ermittlungsarbeit gefährden.
Aber gehen wir mal davon aus, dass alles das, was dort gesagt wurde, Hand und Fuß hat. Dann würde ich das, was ich dort jetzt erfahre, so kommentieren:

Dass die Polizei eine Zeit lang einen Familienangehörigen unter Verdacht hatte, verwundert mich nicht, es bietet sich bei diesem Fall beinahe an, und jeder von uns – oder doch fast jede und jeder – hat bei einem der Szenarien die hier vorgestellt wurden, auch eine solche Version dabei, mich eingeschlossen, und ich bleibe auch zunächst u.a. dabei, dass das denkbar wäre und schließe das alles nicht aus, selbst wenn die Polizei jetzt sagt, das habe sich erledigt. Auch polizeiliche Ermittler können etwas übersehen können sich irren, auch Alibis können sehr sehr geschickt gefälscht sein, zumal, wenn mehrere Täter beteiligt sind, aber nehmen wir einmal an, dass das nun so der gegenwärtige Stand der Dinge ist.

Was die einzelnen Informationen anbetrifft, so ist Weniges für mich neu, aber da ich ja nun halt die kleinen, scheinbar nebensächlichen Informationen sehr liebe, haben sie für mich Gewicht und ich kann sagen, dass für mich drei neue Informationen erstaunlich sind, über deren Sinn in diesem so mysteriösen Fall ich erst noch nachdenken muss, und die Manches in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Erstens wäre da die Tatsache, dass die Umhängetasche bei den sterblichen Überresten in der Dickung gefunden wurde. Das eröffnet für mich völlig neue Aspekte. Das zweite ist, dass ich erfahre, dass wesentliche Wertgegenstände wie Handy, Scheckkarten mit persönlichen Daten und Ahnlichem lose im Kofferraum lagen. Und der dritte Aspekt, der uns jetzt endlich einmal eröffnet wird, ist, dass die Autoschlüssel bei den sterblichen Überresten lagen. Das alles muss man erst einmal verarbeiten im Zusammenhang mit der Frage des in den Flugmodus geschalteten Handys im Kofferraum, der Outdoorjacke im Kofferraum und der Tatsache dass das Opfer wohl offensichtlich zum Zeitpunkt seines Todes nur ihre Fleecejacke als Oberbekleidung trug.

Die teilentleerte Umhängetasche beim Opfer und Wertsachen, die sich eigentlich im Normalfall in eben dieser Umhängetasche befunden haben sollten, wenn eine Frau ihr Auto für einige Zeit verlässt: was sagt mir das?
Das sagt mir, dass Birgit Ameis weder im Tower noch im Apartment ermordet wurde.
Warum? Weil das bedeuten wurde, dass der Täter es war, der das Auto des Opfers nach Lautzenhausen gefahren hat. Er hätte dann die Tasche des Opfers vor seiner Fahrt entleeren müssen um die Wertgegenstände die nun im Kofferraum gefunden wurden und hätte anschließend unsinniger Weise die zum Teil entleerte Umhängetasche dem Opfer quasi als eine Art Grabbeigabe mit in die Dickung geben müssen. Das macht kein Täter dieser Welt und es ergibt auch keinen Sinn. Im Normalfall hätte er die gesamte Umhängetasche samt Inhalt einfach in den Kofferraum geworfen und wäre dann nach Lautzenhausen gefahren. Wenn ich dann das in den Flugmodus geschaltete Handy mit einbeziehe, dann komme ich immer mehr zu der Überzeugung dass es B. A. selbst war, die ihr Auto dort hingefahren hat und auf dem Parkplatz abstellte. Vielleicht, wenn der Brötchenzeuge sich nicht gehört hat, bereits zum ersten Mal am frühen Vormittag, oder mehrfach. Und meiner Meinung nach war es sie selbst, die am frühen Nachmittag an ihrem Auto war und das Handy in den Zustand brachte wie sie es gewiss immer tat wenn sie sich auf eine Fahrt begab, es nämlich in den Flugmodus schaltete. Ich tue das selbst meistens, weil ich keine Lust habe, während der Autofahrt zu telefonieren und angerufen zu werden, ich habe noch nicht einmal eine Freisprechanlage. Dann ist der Flugmodus das Bequemste, weil man anschließend sein Handy nicht mit der PIN wieder in den Arbeitszustand zurück versetzen muss. Birgit Ameis dürfte hinsichtlich der Handybenutzung eine verwandte Seele gewesen sein.
Falls B. A. bereits am frühen Vormittag nach Lautzenhausen fuhr, dann kann sie gut ihr Handy im Auto gelassen haben und ist dann mit beliebiger Kleidung und Umhängetasche einschließlich aller Wertsachen noch irgendwo hingegangen oder mit jemandem gefahren sein im weiten Hunsrück, ohne dass sich ihr Handy außerhalb der Funkzelle Hahn befunden hat. Wir haben bisher keine Anhaltspunkte wo sie dann gewesen sein könnte. Vielleich in Lautzenhausn oder Sohren, oder wo auch immer, sofern eine uns unbekannte Person sie am Parkplatz abgeholt hat. Auf jeden Fall war sie nach meiner Ansicht am frühen Nachmittag wieder an ihrem Auto und hat dann etwas erstaunliches gemacht: Sie hat die Wertsachen aus ihrer Umhängetasche genommen und einzeln in den Kofferraum gelegt der jar für einen Autofahrer auch so eine Art Sicherheitsafe ist, wenn man sich irgendwohin begibt und dabei diese Wertsachen nicht mitnehmen will. Sie ist dann anschließend ohne Handy und ohne Wertsachen, aber mit ihrer Umhängetasche vom Auto weggegangen, um noch etwas zu erledigen oder zu unternehmen, bei dem man tunlichst seine Wertsachen nicht unbedingt mitnimmt und kein Geld braucht. Was könnte das sein? Ich weiß es nicht. Möglicherweise liegt der Schlüssel zur Antwort in der verschwundenen Klappbox.
Ich hatte bereits ganz zu Beginn hier im Forum eine Version der Tat vorgestellt, die zu meinem eigenen Verhalten in einem solchen Fall passen würde: Sie war noch mit jemandem zu einer Walking-Runde verabredet, der sie mit seinem eigenen Auto dort am Parkplatz abgeholt hat. Sie hat dann die Wertsachen, dort hingelegt wo sie ihrer Meinung nach am sichersten waren, nämlich im Kofferraum auf einemnöffentlichen Parkplatze, weil sie diese Dinge nicht mit in ein Auto nehmen wollte das beispielsweise auf einem Waldparkplatz geparkt wurde. In die Klappbox hatte sie Wechselklamotten und ein Handtuch gelegt, um sich nach dem Walken gleich am Auto ihres Partners neue Oberbekleidung überzuzuziehen, um nicht durchgeschwitzt an ihrem Auto in Lautzenhausen anzukommen und sich etwa dort auf dem öffentlichen Parkplatz reisefertig zu machen. Dann ist dort auf dem Waldparkplatz der in der Nähe der Ablagestelle der Leiche gelegen haben dürfte, etwas passiert, was schließlich zu ihrem Tode geführt hat, und Birgit Ameis ist nie wieder zu ihrem Auto zurückgekehrt. Also lagen ihre Autoschlüssel dort, ihre um die Wertsachen erleichtert die Umhängertasche und die Autoschlüssel.
Der Täter hat dann die Klappbox mit Umziehsachen verschwinden lassen.
Von dieser Version würde ich allerdings etwas Abstand nehmen wollen, wegen der Uhrzeit, denn Birgit Ameis musste ja das Handy erst am frühen Nachmittag in den Flugmodus geschaltet haben, und das wäre eigentlich zu spät gewesen um noch eine Joggingrunde zu starten vor der Heimfahrt.

Also vielleicht doch eher etwas zeitlich weniger Aufwändiges, aber im Prinzip die gleiche Struktur? Wohin geht ein Mensch kurz vor der Heimfahrt mit dem Auto und nimmt seine Wertsachen nebst Geldbör nicht mit, wohl aber seine Umhängetasche mit nureinigen täglich benutzten Utensilien? Etwas wegbringen, etwas hin bringen? Mit dem Täter in dessen Auto? Aber warum dann die Wertsachen im Auto und nicht in der Tasche, wenn es nich zum Walken geht? Bei welcher Aktivität ist es höchst unpassend, wenn man seine Ertsachen dabei hat?
Kommt nun, wo die Polizei sagt, anhand der sterblichen Überreste habe sich die Todesursache nicht feststellen lassen, womöglich doch wieder die Möglichkeit eines Suizids infrage? Ich lasse alles, was mich mit diesem unerfreulichen persönlichen und beruflichen Umfeld verbindet, zurück, bin es leid, bin überflüssig geworden, und verschwinde aus dieser Welt, gehe allein zu Fuß zur Dickung und beende das alles?

Ich habe da keine Antwort. Auf jeden Fall ist sie nicht einkaufen gegangen ohne Geld.
Dass der Täter nach der Tat noch einmal zum Opferauto zurückgekehrt sein sollte, um das Handy in der frühen Vormittagsstunde in den Flugmodus zu schalten und die Wertgegenständee benfalls in den Kofferraum zu legen, während das Opfer bereits in seinem eigenen Kofferraum lag oder an einer sicheren anderen Stelle, halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich, denn er hätte das Handy nur einfach aus schalten müssen und es wäre nicht mehr zu orten gewesen und er hätte die Wertsachen auch nicht aus der Tasche nehmen müssen, sondern Tasche samt Inhalt in das Opferauto verbracht. Und dann fährt er hinterher wieder mit den Autoschlüsseln, dem Opfer im Kofferraum samt Handtasche zum Ablageort? Diese Aktion wäre der Mühe nicht wert gewesen., Wahrscheinlicher ist, dass Frau Ameis, ihr Handy gar nicht erst mitgenommen hätte. Das ganze Desaster hat vermutlich erst nach dem Wegschalten des Handys begonnen. Das Handy weggeschaltet im Kofferraum wäre für sie viel typischer gewesen und der Flugmodus deutet nach meiner Einschätzung eher auf B.A., statt auf de Täter.
Ich habe viele Fragen, aber bisher keine logischen Antworten. Vielleicht fällt mir noch irgend etwas Sinnvolles im Laufe der Zeit ein.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Sehr schöner Beitrag. Auf den Suizid gehe ich sofort. Es hieß sofort nach dem Fund , BA wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Der Suizid ist für mich Geschichte. In dem Video wurde eine Handtasche genannt. Das ist keine Umhängetasche. In allen Berichten zuvor war deutlich zu lesen, dass eine Umghängetasche mit Handy und Geldbörse im Kofferraum gewesen ist. Es war auch zu lesen , dass die Strickgeschenke für die Enkel lose im Kofferraum lagen. Es ist durchaus denkbar, dass der Täter in Eile alles in den Kofferraum geworfen hat. Der Verdacht bezgl. Familienangehörige ist auch bei mir weiterhin ein Thema.
Natürlich sind wir alle keine Profiler, haben aber eine gewisse Lebenserfahrung, daher danke für den Input. Die Lebensumstände und das Umfeld sind für die Ermittler sehr wichtig. Hinzu kommt dann bei einer einer Tat das Motiv bzw. ich bezeichne es manchmal als "Mehrwert" oder auch "Nutzen". Der uns bekannte Tatablauf ist fast zu konstruiert und geplant. Wir haben hier keine Frau als Opfer die auf einem Spaziergang gewesen ist oder auf einer Wanderung. Bei BA begann am Mittwoch der klassische Schichtablauf bis zum Samstagmorgen. (Sofern nicht doch etwas am Freitagabend geschah). Den Aussagen zufolge beendete sie ihren Schichtdienst. Sogar das Auto wurde beladen. Und dann fällt plötzlich der große Unbekannte vom Himmel ? Situativ betrachtet ist das mehr als ungewöhnlich. Erschwerend hinzu kommt , dass es keine Zeugen gibt, obwohl das Apartment sich im öffentlichen Raum befindet. Es geht noch weiter. Das Apartment wirkte aufgeräumt, selbst die Matratze soll sich an ihrem Aufbewahrungsplatz befunden haben. Das sieht alles nach dem üblichen geregelten Ablauf aus. Der nächste logische Schritt wäre dann die Heimfahrt gewesen, wie immer. Aber genau ab diesem Zeitpunkt fällt alles aus dem Ruder. Es war auch Osterverkehr auf den Strassen, da möchte man zügig nach Hause. Wie wahrscheinlich kann es sein, dass ein Täter ausgerechnet dann zuschlägt ? Wenn es dem Täter so wichtig gewesen ist, dass BA und ihre Utensilien aus dem Apartment verschwinden müssen, musste er ja wissen, dass sie dort nicht allein war. Da sind wir wieder beim Tätertyp (wie schon mal andiskutiert) und dem Nutzen aus der Situation. Anderes Beispiel um es zu verdeutlichen: Frau entscheidet sich spontan joggen zu gehen. Sie wird überwältigt und vergewaltigt etc. Das ist eine reine Zufallstat und der Täter hinterlässt in der Regel auch Spuren. Der Fall BA zeigte nur Spuren aus ihrem Umfeld. Die Puzzleteile Abschleppseil und Handy sind noch nicht berücksichtigt. Wenn man das dem Täter auch zuordnet entsteht das Bild einer Planung mit der Einbindung des Ablaufprofils von BA, denn das wurde unterbrochen. Das kann man m.E einem Zufallstäter nicht zuordnen. Ich schätze auch die Ermittler in ihrer Arbeit so gut ein, dass man den kleinsten Hinweis auf eine Bekanntschaft ermitteln kann. In ihrem Navigerät gab es nie eine Abweichung. Man wird auch ein Bewegungsprofil vom Handy erstellt haben. Man wird wissen, dass der Flugmodus nur eine einmalige Sache gewesen ist. Nun kommt noch der unglückliche Umstand hinzu, dass gar 2 Personen aus ihrem Umfeld beim DWD tätig sind und ihre Abläufe kennen. Ob involviert oder nicht, man kann bzw darf es nicht außer Acht lassen. Auffällig im Gesamtszenario bleibt die Tatsache, dass bei Tag ! in einem Flughafenumfeld niemand etwas wahrgenommen hat: Apartment, Auto beladen, Gemeindehausparkplatz und auch die Leichenablage.
Es gibt auch keine Person im Tower, die BA noch mal Morgen gesehen hat. Eine einzige Zeugin meint BA um 8 Uhr im Terminal gesehen zu haben. Diese Aussage stützt das Gespräch des Bruders mit BA bis 07:45 Uhr. Im Gesamtablauf kann etwas nicht stimmen.
Ein möglicher Tätertyp kann ja einen Zweitschlüssel vom Fahrzeug haben. Es bleibt auch ein Unterschied in unseren Analysen, ob Handy und Geldbörse in der Umhängetasche gewesen oder wild herumlagen. Immer daran denken, was der KHK damals sagte: Beim Fund des Fahrzeuges und der Situation war sofort klar, dass es sich um ein Verbrechen handelt.
Auch das Thema Wanderung o.ä sollten wir gedanklich verwerfen. 0 Grad, sehr feucht und Graupelschauer. Es war Ostersamstag. Viel Verkehr auf den Strassen. Da möchte man , dazu nach 12 Stunden Schicht, eigentlich nach Hause. Es erklärt auch nicht die verschwundene Klappbox.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Noch einmal die Kernfrage, die sich mir nach dem Video stellt:
Birgit Ameis hatte offenbar, als sie starb, ihre Handtasche dabei und die Autoschlüssel, während ihre Wertsachen und persönliche, vermutlich auch berufliche Ausweisdokumente lose im Kofferraum lagen. Tasche und Schlüssel wurden bei den sterblichen Überresten gefunden.
Ein Täter hätte ihr Auto erst nach Lautzenhausen fahren können, nachdem er die Tat begangen hatte und in den Besitz der Autoschlüssel gekommen war. In der Zwischenzeit wäre es notwendig gewesen, die Leiche an einem sicheren Ort zu verwahren. Ist es denkbar, dass der Täter in diesem Fall die Wertsachen und Ausweise eigens in den Kofferraum gelegt hätte, die Handtasche aber bei der versteckten Leiche (vermutlich der Kofferraum seines eigenen Autos oder ein in der Nähe des Tatorts unauffällig abgestellter Trolley, belassen hätte, also als einzigen Gegenstand außer der Leiche die Tasche noch bei der Leiche belassen hätte, statt sich auch dieser Tasche sofort zu entledigen und sie ebenfalls in den Kofferraum zu des Opfer Autos zu legen?
Nein, ich halte das nicht für wahrscheinlich, denn was hätte ihn veranlassen können, einzig die Tasche noch einzubehalten, um sie später mit der Leiche gemeinsam abzulegen. Nach dem Wegfahren ges Opferautos nach Lautzenhausen hätte er zunächst einmal zu Fuß zu seinem eigenen Auto beim Tatort zurückkehren und dieses Auto irgendwo unauffällig abstellen müssen. Dann hätte er nach den Szenarien, die hier entwickelt wurden, am frühen Vormittag erneut zum Opferauto fahren müssen, um das Handy in den Flugmodus zu schalten (Birgit Ameis konnte es nach diesem Tathergang ja nicht tun, da sie vermutlich bereits tot war), und schließlich bei einer finalen Fahrt (vermutlich in der Dunkelheit) die Leiche in den Wald bringen, und die Autoschlüssel des Opfers nunmehr bei der Leiche und Tashe abzulegen. Das ist alles in allem ein höchst unwahrscheinlicher Tathergang.
Wie also deuten wir die Tasche bei der Leiche und die Wertsachen und Ausweisdokumente im Kofferraum? Wer hat die Wertsachen und Ausweise in den Kofferraum gelegt, und warum liegt bei der Leiche die Tasche ?
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Lieber Sherlock Homes, es ist fast alles irgendwie in sich logisch, was wir hier entwickeln, die Crux ist nur, dass wir nichts hinterfragen können, die Polizei also auch nicht befragen können warum sie denn sofort so felsenfest davon ausging das kein Suizid vor liegen konnte. Wir können auch nicht fragen warum die Polizei nach dem Auffinden der sterblichen Überreste diese Version sofort wieder bestätigt hat. Und andererseits heißt es jetzt im Video dass man anhand der Knochenfunde nicht sagen könne woran das Opfer gestorben sei. Wie geht das zusammen? Woraus nährt sich die Überzeugung der Polizei, hier habe ein Verbrechen vorgelegen?
Auch ich habe diesen Aussagen von Anfang an vertraut, seit diese polizeilichen Einschätzungen in Umlauf waren und alle meine Szenarien bauen auch auf der Vermutung auf, dass es sich hier um ein Verbrechen gehandelt haben müsse.
Trotzdem muss ich sagen, dass auch in diesem Falle und nach meiner Lebenserfahrung ohne diese polizeilichen Aussagen ein Suizid möglich gewesen wäre. Ich sage das jetzt hier ohne der Meinung zu sein das es so gewesen sein muss.
Nehmen wir einmal an, dass das Opfer aus iseinerr familiären und beruflichen Situation heraus, auch aus der Situation ihrer Lebensphase und des Alters auf ihren langen einsamen Wanderungen immer wieder ins Grübeln gekommen sei über die Sinnhaftigkeit ihres jetzigen Lebens.
Das könnte immer mal wieder hochgekommen sein. Nehmen wir an, die Sondersituation Ostern habe das wieder angestoßen. Und nun, vielleicht bei dem morgendlichen Gespräch mit dem Bruder, hat es eine Aussage oder eine Darstellung von ihm gegeben die ihr klargemacht hat, was ihr in ihrem Leben alles so fehlt, hat sie bestätigt in ihren Grübeleien während der Zeit in der sie alleine durch den Hunsrück gestreift oder alleine im Apartment in 669 verbracht hat. Wir dürfen das nicht mit unserer Logik betrachten denn ein Mensch der Suizidgedanken hat, denkt weitgehend nach eigenen Kategorien und reagiert anders als wir es tun würden. Nun hätte sie sagen können, welchen Sinn macht das eigentlich noch alles, die Kinder aus dem Haus, ich mit Hobbies die niemand aus der Familie teilt, zu Hause einen eher wortkargen Ehemann, der einen guten Job hat und in der Freizeit noch unsere früheren gemeinsam Pfadfinderaktivitäten pflegt. Ich aber wandere mit ein paar Freundinnen ohne Familie durch die Landschaft. Ich habe keinen Job, um den mich irgendjemand beneiden könnte, mache Schichtdienst übernachtete in einer Bruchbude.
Die Kinder zu Hause pflegen teilweise Lebensentwürfe die ich nicht mehr verstehe meine Meinung dazu ist nicht mehr gefragt, ich werde nur noch gebraucht um gegebenenfalls die Vereinbarung von Beruf und Familie zu verwirklichen, wer braucht mich noch aus anderen Gründen, wo liegt die Wertschätzung, die Anerkennng als Mensch, nicht als Hilfakraft? Wo sind sie hin die früheren gemeinsamen Zeiten in der kirchlichen Jugendarbeit, unsere Pfadfinderaktivitäten, unser Familienleben? Macht das alles noch Sinn? Und nun, zu Ostern, wieder das übliche Procedere, und ewig grüßt das Murmeltier, das gemeinsame Grillen, immer wieder Anlass zu kleine Streitereien, jedes Jahr dasselbe. Mir bleibt die Freude, danach wieder mit Freunden zu wandern, und das war's dann wieder.

Das alles hat eine Anmerkung des Bruders zu seinem eigenen Leben vielleicht plötzlich wieder angetickt. Sie ist früh nachl Lautzenhausen gefahren, immer noch angepackt von diesen Gedanken, und statt nach Hause zu fahren zunächst einmal durch die Gegend gelaufen und hat darüber nachgedacht, ob sie den Mut haben würde, dass alles zu beenden, und gegebenenfalls wie. Dann hat sie sich entschlossen, es zu tun hat Wertsachen und Ausweisdokumente im Auto gelassen - als ordentlicher Mensch, der sie war, nimmt man das nicht mit - und ist nur mit ihrer Handtasche eigentlich ziellos in Richtung Wald gegangen, vielleicht hat ihr ja die Fleecejacke als Oberbekleidung ausgereicht, weil sie schon nicht mehr im Normalmodus war, sondern nur noch verzweifelt. Sie ist dann nicht sehr weit gekommen weil sie ja zu Fuß gehen musste hat vielleicht in ihrer Handtasche Tabletten dabei gehabt, was können wir wissen, und dann entdeckt sie diese Deckung und meint hier können Sie es versuchen, alle Tabletten und ein Schluck Wasser, eingeschlafen und an Unterkühlung gestorben.
Wie gesagt, ich glaube noch immer nicht, dass es so gewesen ist, aber ich halte es im Prinzip für möglich, solange die Polizei nicht sagt warum sie von einem Verbrechen ausgeht.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Ja, trotzdem Einspruch. Die Ermittler haben Vorteile gegenüber unseren Überlegungen: Fakten und die Sichtung der Überreste.

Allein die Lage der Leiche (vielleicht auch bedeckt) kann einen Suizid adacta legen. Wenn offiziell verkündet wird: Gewaltverbrechen , dann ist das so. Sorry, aber das ist mehr als deutlich. Wir kennen den Täterkreis nicht. Bestimmte Täter könnten einen Zweitschlüssel haben. Dann erübrigt sich die Diskussion um den Autoschlüssel am Fundort. Die Ablage der Leiche wird vermutlich in den Abendstunden gewesen. Je nachdem wo die Tat stattfand, kann der Täter das Handy etc in das Auto verbracht haben und die Leiche später mit dem Autoschlüssel in den Wald gebracht haben.

Es gibt zwei Aussagen der Ermittler : 1. Nach dem Autofund und dem Inhalt ging man von einem Kapitalverbrechen aus. 2. Die Bestätigung erfolgte beim Fund der Überreste
Laut dem Video wurden auch Angehörige verdächtigt. DIe Polizei muss nicht sagen (aus Ermittlungsgründen) warum sie von einem Verbrechen ausgeht. Ich denke es genügt wenn es im Raum steht. Nicht zu vergessen, die Gegenstände am Fundort der Überreste die vom Täter stammen. Für mich ist der Suizid raus.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@Sherlock

Ja sicher, deinen Ausführungen ist nicht zu widersprechen. Ich kenne ja auch die Informationen und Verlautbarungen der Polizei, auf denen sie beruhen. Aber ich kenne eben nicht die Grundlagen, auf die sich die Polizei bei ihren Festgstellungen stützt. Nicht, dass ich der Polizei misstraue, eine höhere Instanz der Einschätzung der Lage haben wir nicht, das sind die Experten in Sachen Ermittlungsarbeit. Trotzdem bin ich insofern misstrauisch, als ich grundsäzulich den Aussagen Dritter misstraue. Ich möchte mir selbst ein Urteil bilden. Wenn mir jemand sagt, dass Herr XY von Herrn Z rassistisch beleidigt wurde, dann nehme ich das nicht als Fakt, sondern möchte wissen, was Herr Z denn zu Herrn XY genau sagte, um das bitte selbst beurteilen zu können. Ich lasse mir eben nicht gerne die Maßstäbe Dritter als Grundlage für Urteile auf’s Auge drücken. Das macht es mir bei der Beurteilung solcher Kriminalfaälle natürlich schwer, irgendwelche Leitplanken für meine Gedankengänge zu finden, hinsichtlich Zeugenaussagen und polizeilichen Einschätzungen, weil ich ja nicht zu wissen bekomme, warum die Polizei das sagt, was sie sagt. Ich muss also ständig statt auf einem klein abgegrenzten Gartenstück auf einem ziemlich großen Feld herumspekulieren, weil Polizei oder Zeugen mir höchstens Ratschläge hinsichtlich der wahrscheinlichen Richtung geben, ich aber grundsätzlich trotzdem immer alles für möglich halten muss. Und ich denke auch, dass es in der Polizeiarbeit ähnlich ist, wie in der Medizin. Bei Vorliegen bestimmter Symptome stellt der Arzt immer zuerst die Diagnose, die zu 99% bei diesen Symptomen zutrifft. Genau das letzte eine % von 100 möglichen Krankheiten kalkuliert er nicht ein.

Was mich hier immer irritiert hat, ist die Tatsache, dass eine Frau spur- und zeugenlos einfach verschwindet, die von den Charakterskizzen her absolut nichts hergibt für ein Verbrechen solcher Präzision und solchen Aufwands. Niemand hat sie nach Verlassen des Arbeitsplatzes mehr gesehen. niemand hat eine verdächtige Person gesehen, obwohl die Tat eigentlich so aufwändig abgelaufen sein muss, das es fast ungmöglich erscheint, nicht einmal ein Spürchen hinterlassen zu haben. Nirgendwo jemand, der ein Motiv haben könnte. Und als ein Mensch, der sehr mit dem Hunsrück, dem Hahn und allen diesen Wegen und Dickungen mehr als vertraut ist, muss ich sagen: So perfekt und genial kenne ich meine gemütlichen Hunsrücker gar nicht, da müsste schon ein zugereister Profi am Werk gewesen sein, oder einer, der unvorstellbares Glück gehabt hat.
Da frage ich mich dann schon manchmal: Was, wenn es gar keinen Täter gab? Und ich mache trotzdem weiter so, als müsse es einen oder mehrere gegeben haben.

Die Polizei hat zu einem Zeitpunkt von einem Gewaltverbrechen gesprochen, zu dem sie absolut nichts in Händen hatte, um das zu sagen: Das Auto von B.A., ohne jede Fremdspur. Wenn da sonst noch etwas gewesen sein sollte, dann wurde es nie öffentlich kommuniziert und in die Fahndung einbezogen, und das wäre ganz schön dumm. Wenn das lediglich auf der Opferbeschreibung der Familie und Freunde gefußt haben sollte, weiß ich das einzuschätzen. Menschen, die selbst positiv ins Leben sehen, die intakte Familienbindungen haben und eine Zukunft, die sehen, wenn es um die Einsamkeit ihrer Mitmenschen geht oft nur das, was sie sehen wohllen, weil Einsamkeit meist nicht kommuniziert wird. Da sagt es sich schnell „nur ein Verbrechen möglich, hat gestrickt für die Enlel, sich auf Ostern gefreut“. So einfach ist das nicht im Leben, da spielt sich nämlich immer auch etwas im Kopfe ab, etwas, das man ganz für sich behält, etwas, das niemand sieht.

Und jetzt wieder, nach dem Auffinden des Skeletts das Gleiche. Aussage Gewaltverbrechen, sonst nur Gerüchte, aber wo sind sie denn nun, die Gegenstände, die vom Täter stammen könnten, und wie weit entfernt von den Überresten des Opfers wurden sie gefunden? War denn nun das Opfer mit irgend einem Tuch bedeckt, einem Müllsack, lag da direkt bei der Leiche etwas, das dort niemals hätte liegen können, wenn nicht Drittverschulden vorgelegen hätte? Direkt dort am Fundort und mit Sicherheit nicht später dort weggeworfen oder hingeweht? Ich sehe nichts in den Fahndungen der Polizei, mir wurden kürzlich nur Gegenstände gezeigt, die man in einigen Entfernung schon vor Jahren gefunden hat, und die gar nichts mit der Tat zu tun haben müssen. Da kann man schnell wieder sagen „Täterwissen und fahndungstechnisch“, aber diese Begründungen gehen mir doch auf Dauer reichlich auf den Geist, wenn sonst gar nichts kommt. Das Gras über diesen Fall wächst und wächst, ist mittlerweile selbst zur Dickung geworden, mögliche Zeugen versterben oder ziehen weg, erinnern sich nicht mehr. Und jetzt ein Video im Fernsehen, das ja Gelegenheit für eine zusätzliche bundesweite Fahndung geboten hätte, aber auch hier nichts, was beim Zuschauer den Eindruck erwecken könnte, hier läge wirklich ein abscheuliches Verbrechen vor, an dessen Aufklärung er mitwirken sollte, sondern lediglich ein Skelettfund im Wald, von dem die Polizei sagt, diese Frau müsse gewaltsam ums Leben gekommen sein, ohne irgendwie zu erklären, waruzm das so sein müsse. Das, was bei Aktenzeichen XY genutzt wird, um Empathie beim Zuschauer zu erzeugen, kann hier offenbar nicht eingesetzt werden.
Nichts, was die Erinnerung eines Zeugen anticken könnte, um ihn sagen zu lassen „Mensch, da war doch damals was. Jetzt fällt es mir ein.“
Dass es ein Vebrechen war, sagt mir die Polizei, aber die mir bekannten Umstände lassen diese Frage völlig offen. Ich weiß halt zu wenig. Wie sagte schon Faust "Zwar weiß ich nichts, doch möch't ich alles wissen", oder so ähnlich.
Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo, Rebus
Hallo, SherlockHolmes

Ich habe gesehen, dass sich zwei Menschen wieder inhaltlich mit den Mordfall befassen. Ich habe diesen Fall auch immer im Kopf. Jetzt bin ich mal ganz offen: @Rebus, du hast so viel geschrieben, dass ich es gar nicht lesen wollte. Du kennst meine latente Meinung, die auch latent bleiben soll. Ich dachte: Was soll ich mir nach den Weisheiten von Frau Benecke nun auch noch diesen Zerstreuungsroman von Rebus antun? Ja, das habe ich gedacht. Bitte um Entschuldigung! In diesem Fall Ehrlichkeit von Höflichkeit. Möchte ja nicht lügen. Alles Nebelkerzen.

Unser lieber Sherlock hat sich deines Textes angenommen und dir seine Einwände gesagt. Darauf hast du freundlich geantwortet. Ich habe die Antwort auch nicht gelesen. Dass Sherlock Einwände hatte, ging aus den ersten drei Worten hervor. Sherlock begann nämlich mit "Ja, trotzdem Einspruch." Weiter habe ich nicht gelesen.

Ich finde, dass zur Zeit Nebelkerzen geworfen werden.

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Ich habe mich nun doch entschlossen, die neuen Beiträge nachzulesen, aber unter ganz anderer Fragestellung UND mit meiner festen Meinungsgrundlage im Kopf. Nicht unterlassen möchte ich meinen Dank für das weitere Beschäftigen mit dem Fall sowie die Ausführlichkeit der Gedanken.

1. Passen die Fundgegenstände zur Absicht des Täters, es so aussehen zu lassen, als ob B.A. alleine zum Wald spazierte, ihr dort etwas zustieß, und sie deshalb die Gegenstände bei sich hatte, die sie auf einen normalen Waldspaziergang mitgenommen hätte?

2. Welche deiner aufgeworfenen Fragen oder Verwunderungen führen von der logischsten aller Möglichkeiten weg? Mit welchem Geschick passiert das?

Ich weiß nicht, ob ich fündig werde. Möchte einfach klar sagen, dass ich froh bin, dass die Polizei noch nichts raus lässt. Das sagt mir, dass noch gearbeitet wird. Da meine Zeit limitiert ist, muss ich diese krasse Haltung zu diesem Fall einnehmen. Von meiner latenten Meinung bringt mich niemand ab. Es gibt für mich keine Alternative. Keine !!!

Einen schönen Tag und alles Gute wünsche ich euch.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich gehe davon aus, dass BA sich nicht selbst getötet hat. Die Polizei hat sich eindeutig geäußert, dass sie durch fremde Hand zu Tode gekommen ist. Daher scheidet Suizid für mich als Option aus.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Wir kennen bis auf die graue Plastiktüte keine weiteren Gegenstände des Täters. Es ist für mich auch nicht plausibel warum BA eine Plastiktüte mitnehmen sollte um es nach was aussehen zu lassen ? Ob der Begriff "Nebelkerze" hier angemessen ist, kann und möchte ich nicht bewerten. Nebelkerzen zündet man um jemanden zu verunsichern. Das macht aber nur Sinn wenn man eine bestimmte Person im Blickfeld hat. Ein Blick auf die Zeitstrahlachse lässt mir leider die Nebelkerze verglühen. Wir befinden uns in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2022. BA verschwand im April 2015. Nach dem Autofund 1 Woche später ging man von einer Straftat aus. November 2020 dann der "erlösende" Fund der Überreste mit Spuren , Gegenständen und kriminaltechnischen Auswertungen. "Wird der Fall nun endlich gelöst?" hieß es damals. Nein , denn es wurden nur sehr sparsame HInweise bekannt gegeben. Über das "Warum" zerbreche ich mir eher den Kopf. "Ergebnisse" wurden dann quasi zum Jahrestag an Ostern 2021 veröffentlicht. Im November 2021 wird dann der Boxenfund mit Handschuh und Autoschwamm veröffentlicht. Dazu der "kompetente" Hinweis diese Dinge schon im April 2015 gefunden zu haben. Wir diskutieren uns wund ob die Box überhaupt BA gehört hat. Trotzdem ein bemerkenswerter Zufall. Erschwerend hinzu kommt, dass "scheinbar" niemand aus dem Familienumkreis die Box BA zuordnen kann. Die Nebelkerze kann man hier hinzufügen. Ob man tatsächlich dem Damenhandschuh keine DNA entnehmen kann ? Die Kriminaltechnik und Forensik ist doch sehr weit fortgeschritten. Was macht die Polizei als nächsten Schritt? Sie stellt große HInweisschilder auf. Insofern verstehe ich die Haltung von @Widsdedumi , frage mich aber warum die Polizei so latent vorgeht. Konnte oder wollte sich die Familie nicht zum Handschuh äussern ? Die Gegenstände die mutmaßlich dem Täter gehören sollen wurden bis heute nicht veröffentlicht. Eine XY Sendung um höhere Aufmerksamkeit zu erregen ist ebenso bis heute nicht erfolgt. Unabhängig von dem Fund gibt es noch die Themen: warum war die Box nicht mehr im Auto, Flugmodus, Abschleppseil auf der Rücksitzbank, Milchflasche auf dem Beifahrersitz und Handy mit Geldbörse im Kofferraum.
Die Wettersituation im April 2015 war recht kühl, eisig , vernebelt und vergraupelt. Ich gehöre zu den Menschen die auch einen Autoschwamm im Fahrzeug haben. Über Sinn und Zweck müssen wir nicht diskutieren, viele User*innen werden auch einen Schwamm oder zumindest ein Wischtuch im Seitenfach haben. Wurde im Auto von BA etwas ähnliches gefunden ? Wenn nein kann man durchaus spekulieren. BA wanderte gerne, sie hatte auch Ausrüstung wie Wanderschuhe , Wanderstöcke, Outdoorjacke etc dabei. Auch eine Pudelmütze befand sich im Kofferraum. Bei den genannten Wetterbedingungen können Handschuhe sicherlich hilfreich sein. Wurden Handschuhe im Fahrzeug gefunden ? Wenn nein darf auch hier spekuliert werden. Der gefundene Typ Frauenhandschuh passt durchaus in die Rubrik Schutz bei Kälte beim Wandern. Wenn die Ermittler bei mehrmaligen Nachfragen im familiären Bereich den Scholzmoment erfahren haben (kann mich nicht erinnern) wird es schwieriger. Wem sollen denn die Nebelkerzen schaden? Nehmen wir an die Box etc gehören BA. Warum hat man dann den Fund über 6 Jahre verschwiegen ? Ich gehe davon aus, die Familie einschl. Bruder wurde im April 2015 mit dem Fund konfrontiert. Man ging aber nicht an die Öffentlichkeit damit. 6 Jahre später werden in einem doch übersichtlichen Radius zum Boxenfund die Überreste gefunden. Der Boxenfund wird wiederum erst etliche Monate später publik gemacht. Nun lese ich mit den gezündeten Nebelkerzen möchte man die Leute verdummen. Zu welchem Zweck ? Das kann bedeuten man hat einen möglichen Täter durchaus im Visier, aber es fehlt der letzte Beweis ? Nebelkerze interpretiere ich als Ablenkung. Nein, ich kann nicht nachvollziehen das die Polizei nach nun 7 Jahre nichts rauslässt.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich kann mir vorstellen, wie wohl - von wem auch immer - den Ermittlern weisgemacht worden sein könnte, dass B. A. an jenem Samstagmorgen selbst ihr Auto nach Lautzenhausen auf den Parkplatz gefahren hätte, gegen alle bisherige Gewohnheit. Es war nach der damaligen Hahn-Planung die vorletzte Schicht, bevor der DWD seinen Betrieb dort einstellte. Bei der letzten Schicht war eine persönliche Verabschiedung B. A.s von allen Mitarbeitern Sternchen Innen wahrscheinlich. Bei dieser vorletzten Schicht nun hätte sie sich von ihrer geliebten Natur verabschieden wollen. Ich persönlich glaube das natürlich nicht, dass Frau A. an diesem Morgen dieses vorhatte. Und ihr Auto hat definitiv der Täter nach Lautzenhausen gebracht. Aber diese Story könnte aufs Tapet gekommen sein. Es sollte halt so aussehen... Mit dem Handtaeschchen auch.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

100% bei Dir. Dann stellt sich bei mir immer die Frage nach dem "Nutzen", man kann es auch Motiv nennen. Aber Nutzen trifft es manchmal doch besser. Ein Täter ohne engen Kontakt zu BA bzw ein Täter der die Frau nur locker gekannt hat muss nicht solch ein Szenario entwerfen.
Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@SherlockHolmes

Um es deutlich zu sagen: Die Nebelkerzen haben nichts mit der Polizei zu tun. Diese machte m. E. ihre Sache einwandfrei. Meinerseits gibt es nicht die geringste Kritik an der Polizei. Und es gibt keine Zweifel an ihr.

Nebel sehe ich eher im Video von Sat1. Ein Nebeltalent sehe ich auch im Forum.
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Stiller Gast

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Stiller Gast »

Nachdem es neue Informationen (wenn auch mit ungewisser Verlässlichkeit) gibt, melde ich mich auch mal wieder mit einer These:

Wenn der Täter einen Zweitschlüssel für das Auto hatte, dann hätte er die Leiche mit dem Auto von BA zum Ablageort bringen und ihren Erstschlüssel dort in der Tasche belassen können. Danach hätte er das Auto zum Parkplatz gebracht.

Die Erstschlüssel könnten zufällig oder ganz gezielt in der Tasche gewesen sein - wenn gezielt, dann um eine Verabredung zu suggerieren.

Könnte der Täter die Ausweisdokumente im Auto belassen haben, damit die Leiche, wenn sie nach vielen Jahren gefunden wird, nicht so rasch identifiziert werden kann? Vielleicht darf man die Bedeutung der Gegenstände im Kofferraum aber auch gar nicht überbewerten?
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