MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

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AngRa
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Der Mord an Daniel W. war der erste Filmfall der gestrigen xy Sendung .

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenze ... 1-100.html

(Ab Min. 2.04)

Es wurde gezeigt, dass das abendliche Treffen mit drei Bekannten von Daniel ( eine Frau, zwei Männer) spontan zustande gekommen ist und nicht geplant war. Die vier besuchten zunächst eine Shisha Bar, die aber wegen Corona gegen 23 Uhr schließen musste. Das Treffen wurde dann in der Wohnung der Bekannten fortgesetzt. Daniel und ein anderer bekannter verließen die Wohnung gegen 0.30 Uhr.

In einem Gespräch der beiden vor der Haustür mutmaßte Daniel, dass da zwischen den beiden anderen zurückgebliebenen noch etwas laufen könnte. Der Bekannte fragte Daniel nach einer Freundin und bekam zur Antwort, er habe keinen Bedarf an einer Freundin. Ich interpretiere das dahingehend, dass Daniel an Frauen nicht interessiert war.

Es wurde dann auch die Sache mit den Drogen aufgeklärt. Daniel hat also zum Eigenverbrauch Marihuana angepflanzt. Er hat die Droge aber nicht geraucht sondern er hat einen Inhalator benutzt.

Der Täter hat Daniel mit einem Messer erstochen und dabei mit absolutem Zerstörungswillen gehandelt. Welche Rolle das Hammerteil gespielt hat, konnte nicht geklärt werden. Im Film war es so dargestellt, als habe Daniel auf dem Hammerteil gelegen. Dass es zufällig dort lag, wird wohl von der Polizei nicht angenommen.

Daniel soll nach den bisherigen Erkenntnissen ein Zufallsopfer gewesen sein, weil es keinerlei Hinweise gibt, dass Täter und Opfer sich kannten.

Mich wundert vor allem, dass ein Täter, der mit einem solchen Zerstörungswillen getötet hat und der wegen der geografischen Lage des Tatorts einen Bezug zu Bayreuth haben soll, noch nicht anderweitig aufgefallen sein soll.

Da im Filmbeitrag eingeflochten worden ist, dass DW keinen Bedarf an Frauen hat, muss die Polizei diese Information irgendwie als relevant erachten.
Gast

Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 22. April 2021, 05:56:39
Da im Filmbeitrag eingeflochten worden ist, dass DW keinen Bedarf an Frauen hat, muss die Polizei diese Information irgendwie als relevant erachten.
Denkt die Polizei etwa an einen Stalker als Täter?
Widasedumi
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 22. April 2021, 05:56:39 Der Mord an Daniel W. ...

Da im Filmbeitrag eingeflochten worden ist, dass DW keinen Bedarf an Frauen hat, muss die Polizei diese Information irgendwie als relevant erachten.
Darüber habe ich nachgedacht. Ich nehme an, dass die Erwähnung der Einstellung Daniels, anlässlich des weiteren Verweilens des Pärchens in der Wohnung, das Motiv der Eifersuch bei der Horrortat gegen Daniel ausschließen sollte. Denn Daniel wurde ja übel zugerichtet, wo man normalerweise von einer Beziehungstat ausgehen könnte. Aber es sollte wohl signalisiert werden, dass Daniel ein Zufallopfer war und der Täter aus anderen Motiven, denn aus Eifersucht handelte.
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Assis
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Assis »

Der Fundort, an dem Daniel gefunden wurde, könnte auch etwas bedeuten.

Könnte es möglich sein, dass der/die Täter Daniel an die Stelle aufwarteten? Es liegt etwas außerhalb des bebauten Gebiets und ist für einen Radfahrer, der aus der Richtung kommt woher Daniel kam,
erst in letzter Minute, zu übersehen.

Angesichts der Gewalt, die angewendet wurde, und des Ortes, an dem Daniel möglich aufgewartet wurde, frage ich mich, ob vielleicht etwas mit einem anderen Verkehrsteilnehmer vorgefallen ist und dass das Motiv mit „Roadrage“ zu tun haben könnte.

Ein Szenario könnte zB sein, dass auf dem Heimweg etwas passiert ist, bsplw beim Überqueren der Universitätsstraße / Dr.-Konrad-Pöhner-Straße, und dass Daniel seine Unzufriedenheit mit einem Verkehrsteilnehmer zum Ausdruck gebracht hat.

Heutzutage gibt es Verkehrsteilnehmer, die sehr aggressiv auf Kommentare zu ihrem (falschen) Verkehrsverhalten reagieren, und vielleicht war dies auch hier der Fall, und ist der Fahrer Daniel nachgegangen und wartete er am späteren Fundort auf Daniel, und ist es dort völlig aus der Hand gelaufen.
AngRa
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es wurde im Filmbeitrag erwähnt, dass DW eine große offene Wunde im Schlüsselbeinbereich hatte. Weitere Verletzungen wurden nicht erwähnt. Bei Min. 6.32/33 konnte man sehen, dass DW starr am Boden lag und es sah so aus, als sei ein Blutfleck in Höhe des Unterleibs zu sehen. Das war aber nicht so deutlich. Vielleicht täusche ich mich da aber auch. Erwähnt wurde eine Verletzung im Bereich des Unterleibs jedenfalls nicht. Wenn DW nicht an Frauen sondern an Männern interessiert war, dann ist es möglich, dass der Täter dieses wusste und ihn vielleicht deshalb so übel zugerichtet hat, weil er gegen die sexuelle Ausrichtung etwas hatte. Da stehen aber zwei große Fragezeichen dahinter. Es ist natürlich auch möglich, dass der Hinweis , dass kein Bedarf an Frauen bestünde, darauf hindeuten soll, dass es sich um keine Eifersuchtstat etc. handelt. Komisch ist der Hinweis aber schon, denn im Alter von DW und mit sturmfreier Bude besteht eigentlich immer Bedarf an Frauen, wenn jemand auf Frauen steht.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Mir ist auch aufgefallen, dass DW vor der Haustür vom Bekannten nach dem Fahrradhelm befragt worden ist. Er erwähnte dann einen Sturz vom Fahrrad wo er übel zugerichtet war und deshalb nun immer Helm trage. Das könnte schon daraus hinauslaufen, dass er ein vorsichtiger Fahrer war, der bemüht war, dass kein Unfall passiert und andere Fahrer auf verkehrswidriges Verhalten hingewiesen hat, was dann zur Eskalation geführt haben könnte.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Also prinzipiell glaube ich an eine Zufallstat -d.h. völlig aus dem nichts hat sich da was ergeben und ist eskaliert. Ich kann mir beim besten Willen keine schlüssige Geschichte mit Drogen, Drogenkosnsum, Schulden o.ä vorstellen. Dieses Treffen war spontan organisiert worden -Täter konnte nicht wissen wann und welchen Weg Daniel nimmt. Zum Auflauern zum Mord bräuchte ein Täter aber deutlich mehr Motivation als wenn er jemanden eins auswischen wollte. Für eine solche Wut und Motivation hätten sich sicherlich aber Spuren ergeben -sei es finazielle, telefonische oder ungewöhnliche Veränderungen beim Opfer
Assis hat geschrieben: Donnerstag, 22. April 2021, 13:22:29 Angesichts der Gewalt, die angewendet wurde, und des Ortes, an dem Daniel möglich aufgewartet wurde, frage ich mich, ob vielleicht etwas mit einem anderen Verkehrsteilnehmer vorgefallen ist und dass das Motiv mit „Roadrage“ zu tun haben könnte.
Ja, das finde ich eine gute Idee. Oft ergibt ein Wort das nächste und wenn der Täter betrunken war ist die Hemmschwelle entsprechend niedrig. Ich erinnere hier an dem Fall aus München wo ein unbekannter sich mit einem Pärchen Nachts angelegt hat und völlig unvermittelt den Mann tötete. Auch da absolut kein Bezug zwischen Täter und Opfer und eine Sitiation aus dem nichts.
AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 22. April 2021, 13:26:56 Wenn DW nicht an Frauen sondern an Männern interessiert war, dann ist es möglich, dass der Täter dieses wusste und ihn vielleicht deshalb so übel zugerichtet hat, weil er gegen die sexuelle Ausrichtung etwas hatte.
Das ist jetzt aber sehr, sehr, sehr weit hergeholt. In vergleichbaren Filmfällen macht man immer einen diskreten Hinweis wenn es was in der Richtung gäbe -hier ist nichts dergleichen und ich sehe ehrlich gesagt nicht woher das auch kommen sollte? Ich meine da wäre der Bekanntenkreis und wenn da was wäre -wüßte man es auch. Die Antwort "kein Bedarf" werte ich eher so, dass Daniel aus eine für ihn peinliche Situation die Kurve kriegen wollte und somit er der Frage eine abschließende Antwort gab und nicht weiter darüber reden wolle. "Kein Bedarf" kann vieles bedeuten ohne im geringsten schwul zu sein -man hat kein Geld um mit einer Frau auszugehen, man ist momentan zu sehr mit anderen Dingen (Computer) beschäftigt oder halt man geht eh jede Woche im Puff und braucht nicht noch einen extra Date...
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Assis »

Der bei Daniel gefundene Hammerkopf, wenn er dem Täter gehört, könnte auch etwas über den Täter sagen.

Wenn man annimmt, dass der Hammerkopf, der in der Nähe von Daniel gefunden wurde, keine Rolle bei dem Mord gespielt hat, könnte man annehmen, dass der Täter ihn unwissentlich während der Kämpfe verloren hat, dass es aus seiner Tasche gefallen ist oder so.

Hätte der Hammergriff während des Kampfes gebrochen, hätte der Täter es sicherlich bemerkt und den Hammerkopf nicht zurückgelassen!

Der Grund, warum jemand mit einem Hammerkopf in der Tasche herumläuft, ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass es sich um einen Handwerker handelt, der kürzlich seinen Hammergriff gebrochen hat und den Hammerkopf in der Tasche hat, um ihn später mit einem neuen Griff zu versehen.

Dies könnte eine der vielen Erklärungen sein, warum in der Nähe von Daniel ein Hammerkopf gefunden wurde
AngRa
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nach der Aktenzeichen xy Sendung hat es 60 Zuschauer-Hinweise gegeben.
Bayreuth - Im Fall des in Bayreuth ermordeten Daniel W. (24) gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY …“ am Mittwochabend. Alexander Czech, Sprecher der Polizei Oberfranken, spricht von „mehr als 60 Hinweisen durch die Sendung, die meisten unmittelbar nach dem gesendeten Beitrag“. Die Telefone seien ausgelastet gewesen. Hinweise seien aus dem gesamten Bundesgebiet eingegangen. „Ein paar gute Hinweise sind dabei“, sagte Czech. Vor allem Beobachtungen am oder um den Tatort. Aber auch auf Beobachtungen von Personen, die mit dem von den Profilern ausgegebenen Täterprofil in Verbindung stehen können. Demnach kommen zwei mögliche Tätertypen infrage: zunächst der psychisch Kranke, der eventuell seine Medikamente nicht mehr genommen hat oder von Ängsten getrieben ist. Oder der „Waffennarr“, wie es in der Sendung hieß. Ein Mensch, der von Gewaltfantasien getrieben werde und sogar darüber geredet haben könnte oder auffällt, weil er etwa gewaltverherrlichende Videospiele spielt. „Es bleibt weiterhin viel zu tun für die Soko Radweg“, sagt Czech, die immer noch 30 Ermittler stark ist. Czech bedankte sich für die Hinweise, diese zeige, „dass der Fall die Menschen bewege“.
https://www.kurier.de/inhalt.mordfall-d ... 96a3f.html

Einen psychisch kranken Täter halte ich nicht für sehr wahrscheinlich, denn dieser wäre sehr schnell mit weiteren Taten aufgefallen. Wenn sich aus den Zuschauer-Hinweisen nicht noch eine heiße Spur ergibt, dann wird eine Aufklärung schwierig.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Assis »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 22. April 2021, 18:27:50 Nach der Aktenzeichen xy Sendung hat es 60 Zuschauer-Hinweise gegeben.



https://www.kurier.de/inhalt.mordfall-d ... 96a3f.html

Einen psychisch kranken Täter halte ich nicht für sehr wahrscheinlich, denn dieser wäre sehr schnell mit weiteren Taten aufgefallen. Wenn sich aus den Zuschauer-Hinweisen nicht noch eine heiße Spur ergibt, dann wird eine Aufklärung schwierig.
Vielen Dank für diese Info und hoffentlich führen die Zuschauer-Hinweisen zum Täter.
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U.s.1 883
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Meine Gedanken zu diesem Fall

Erkenntnisse belegen: Personifizierungsaspekte findet man kaum bei solchen Sexualmördern, die aus Verdeckungsabsicht töten und als asoziale Notzüchter einzuordnen sind (Rußler 1949, 174ff.; Zizmann und Gut 1961, 56ff.; Bauer 1972, 15ff.; Krieg 1996,147ff.; Schorsch und Becker 2000, 195ff.).

In Fall DW


Der Taterfolg ist nicht an das Ausleben vorphantasierter, sexualisierter Destruktivität gekoppelt, so dass eine persönliche, auf denselben Täter hinweisende Ausprägimg unterbleibt. Hingegen lassen sich im Einzelfall - selten jedoch durchgängig - bei aggressionsgeleiteten Impulstätern, die töten, um Gefühle wie Verzweiflung, Angst, Wut oder Haß zu entladen, Handlungssequenzen beobachten, die als Personifizierung bzw. Handschrift zu deuten sind.


Charakteristisch bei solchen Delikten ist eine fehlende Tatplanung, der Täter glaubt sich vielmehr durch das Opfer provoziert oder erniedrigt. Die Tötung ist kein lustvoller Akt, sondern unmittelbare Folge ungebremster, aggressiver Impulse (Schorsch und Pfäfflin 1994, 323ff.; Nedopil 1996, 171; Schorsch und Becker 2000, 233ff.). Dieser Umstand bedingt, dass die Täter keinem inneren Handlungsmuster folgen und im Regelfall nur vereinzelt Tatmerkmale erkennen lassen, die ein persönliches, hochsignifikantes Bedürfnis abbilden.


Ich nehme an dass der Täter aus dem Umfeld des Wohnortes des Opfers kommt.

Aufgrund des Verletzungsmusters (das auch bei XY angedeutet ist) ist ein hoch spezifisches Bedürfnis des Täters befriedigt worden.

Gleichzeitig ist der Tatort ein Ort bei dem man davon ausgehen kann, dass der ausgesucht wurde. Es wurde also darüber nachgedacht wie man dem Opfer auf lauern will.


Das weiß beides daraufhin das der Täter über mehr als äußerliche Merkmale (des Opfers) informiert ist.
Somit ist für mich bei der Tätersuche der nähere Bekanntenkreis (der Bekanntenkreis als solches) relevant.
Zusätzlich ist dabei auch von Wichtigkeit das alle Personen die kurzzeitig im direkten Kontakt standen mit der Familie des Opfers, sowie dem näheren - und dem erweiterten Bekanntenkreis, diese Sachverhalte sind dringend abzuklären.

Dieses muss nicht direkt zum Täter führen, würde jedoch außerordentlich hilfreich sein die Kommunikation um das bis zu intime Wissen über das Opfer, auf Täterseite, aufzuklären.

Mit kurzzeitigen Kontakte zur Familie und dem näheren beziehungsweise Bekanntenkreis als solches wollte ich zum Beispiel auf Handwerker, Pflegepersonal, Handelsvertreter hinweisen. (Die sollen ausdrücklich nur Beispiele sein)

Zusätzlich wäre es meiner Meinung nach auch richtig darüber nachzudenken dass dem Täter, eben das Wissen über äußere Merkmale hinaus, sich ein gewisses Bild vom Opfer gemacht hat, das als Grundlage/mit Hauptauslöser für die Tat sein musste.

Sind in Bayreuth und Umfeld, Personen die im direkten Zusammenhang mit einem Opfer einer Tat stehen, bei dem angenommen wird das Merkmale einer eventuellen Täterschaft wie Informatik, Drogenkonsum und den äußeren Merkmalen des Opfers (zu denen ich jetzt auch zum Beispiel die Anfahrtwege zum Wohnort des Opfers, Bekleidungs Stil) eine Rolle spielt?

Bei alledem gilt immer die Unschuldsvermutung.

Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
Undercover
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Assis hat geschrieben: Donnerstag, 22. April 2021, 16:55:34 Der Grund, warum jemand mit einem Hammerkopf in der Tasche herumläuft, ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass es sich um einen Handwerker handelt, der kürzlich seinen Hammergriff gebrochen hat und den Hammerkopf in der Tasche hat, um ihn später mit einem neuen Griff zu versehen.
Nicht unbedingt. Bei dem Hammer hier handelt es sich um einen sog. "Fäustel" der in der Regel 1kg wiegt -so einen habe ich auch zuhause. Da der Hammer durch sein Gewicht ziemlich robust ist -kann ich mir auch Einbrecher damit vorstellen, die aber ihr Vorhaben nicht ausführen konnten da im Einbruchshaus jemand zu Hause war und sie weggingen. Auf dem Weg treffen sie Daniel und erhoffen sich -trotz misslungenem Einbruch- wenigstens eine kleine Beute.

Da der Hammer bei der Tötung wohl nicht benutzt wurde (sondern Messer) -kann man wohl davon ausgehen, dass der Hammer zu einem ganz anderen Zweck (meine Theorie: Einbruch) mitgenommen wurde. Dafür spräche auch das parallel dazu vorhandene Messer -also eher eine Waffe als ein weiteres Werkzeug.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Assis »

@Undercover

Könnte sicherlich der Fall sein, aber ich denke, es ist ein etwas kleinerer Hammer, wenn ich mir das Bild ansehe.

https://www.bild.de/regional/nuernberg/ ... .bild.html
Undercover
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Assis hat geschrieben: Freitag, 23. April 2021, 08:24:58 Könnte sicherlich der Fall sein, aber ich denke, es ist ein etwas kleinerer Hammer, wenn ich mir das Bild ansehe.

https://www.bild.de/regional/nuernberg/ ... .bild.html
Also in der Sendung wurde aber ein ganz anderer Hammer (eben Fäustel) gezeigt -wie der hier. Wenn es sich aber doch nicht um einen Fäustel handelt -dann sind auch meine Vermutungen (Einbruch) schnell relativiert, denn mit so einem kleinen Hammer wie in der Zeitung schlägt man höchstens eine Scheibe ein aber mehr auch nicht...

Bild
Assis
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Assis »

Die Fragen, die mich beschäftigen, sind, warum dieser Ort und woher der Täter wusste, dass Daniel zu dieser Zeit dort sein würde.

Wie bereits erwähnt, halte ich es für möglich, dass dieser Mord das Ergebnis von "Road Rage" sein könnte, aber ich betone, dass dies eine der vielen Möglichkeiten ist.

Im Fall von 'Road Rage' (Spekulation) halte ich dies nur für möglich, wenn beim Überqueren der Universitätsstraße / Dr. Konrad-Pöhnerstrasse etwas stattgefunden hat, weil der Fahrer eines Autos dort sehen konnte, in welche Richtung Daniel weiter fuhr, und dies ihm die Möglichkeit gab, mit den erforderlichen Ortskenntnissen zum späteren Fundort zu fahren und Daniel dort abzufangen. Dies könnte erklären, warum Daniel genau an dieser Stelle ermordet wurde.

Laut Karten ist es möglich. In Bezug auf die Zeit ist es machbar, aber nur gerade machbar siehe Links.

https://www.google.com/maps/dir/49.9260 ... m2!4m1!3e1

https://www.google.com/maps/dir/49.9260 ... m2!4m1!3e0

Ich möchte wiederholen, dass dies reine Spekulationen sind
Gast

Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Im obigen Beitrag ist der Tatort falsch denn er ist nicht am Bolzplatz wie dort bei Google eingezeichnet, sondern in der Kurve
Widasedumi
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Immerhin ist der Fall in die xy-Fahndung gekommen. Lange hörte man nichts.

Dass die Polizei gar nichts gefunden hat, dass sich die Kombination von fallspezifischen Gegebenheiten mit regionalen Gefährdungshotspots
nicht in Erfolg umsetzen ließ, das ist sehr enttäuschend. So eine extreme Täterschaft muss doch jemandem aufgefallen sein. So ein Typ hat ein
soziales Leben und hat ein soziales Umfeld. Und wenn dieser Typ gerade kein sozialer Typ war, sondern misstrauisch-distanziert und unnahbar,
dann ist doch gerade das auch eine Auffälligkeit. Klar ist mir natürlich auch, dass die Verdachtsmomente konkreter sein müssen, um jemanden
zu überprüfen. Doch nehmen wir so einen misstrauisch-distanzierten-unnahbaren Typus einmal an, und nehmen wir einen Aufenthalt in der Region hinzu und nehmen wir das Profil der Profiler hinzu, dann sind das schon drei Merkmale, die eine Durchsuchung nach Tatwaffen, nach Ermittlungen zum Bewegungsprofil, zum nächtlichen Ausgangsverhalten, zum Medienkonsum, Medikamenten, evtl. zur Observation begründen könnten.

Es muss ein extremer Typ sein, entweder in seiner aggressiven Auffälligkeit oder in seiner auffälligen Asozialität. Ich hatte ja gehofft, dass man bei der Untersuchung des Gebüschs Täterspuren wie Haare findet. Aber solche Ergebnisse werden wohl noch zurückgehalten.
Irrtumsvorbehalt
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Assis »

Gast hat geschrieben: Sonntag, 25. April 2021, 00:34:51 Im obigen Beitrag ist der Tatort falsch denn er ist nicht am Bolzplatz wie dort bei Google eingezeichnet, sondern in der Kurve
So?

https://www.google.com/maps/dir/49.9260 ... m2!4m1!3e1

https://www.google.com/maps/dir/49.9260 ... m2!4m1!3e0

Mit Google konnte die Autoroute nicht bis zur Kurve gebracht werden, ein paar Meter fehlen
Ragna

Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ragna »

Ich habe mir viele Gedanken nach dem Beitrag bei Xy gemacht.

Eine Nacht von Dienstag auf Mittwoch (nach Mitternacht) ist in meinen Augen ungewöhnlich für eine Tötungsabsicht aus reiner Lust an einem Zufallsopfer.
Wenn man aber gezielt Daniel will und weiß, dass die Örtlichkeit öfters vom Opfer genutzt werden wird für dessen Heimweg, erscheint Tag und Zeit günstig, denn man kann davon ausgehen, dass dort in einer regnerischen Sommernacht unter der Woche wenig los ist und man unbeobachtet agieren kann. Zumal die Fallanalytiker von Ortskenntnis des Täters ausgehen. Er wird möglicherweise den für sich günstigsten Zeitpunkt und die Stelle geplant und gezielt - bewusst - ausgewählt haben. Dass einer rein zufällig wochentags nachts mit Hammer und Messer durch ein Parkstück streift und dort lauert, um den erstbesten Menschen niederzumetzeln, geht nicht in meinen Kopf. Dennoch. Ausgeschlossen werden kann es tatsächlich nicht.
Dass es sich um Profil 2 - einen Waffennarr oder einen öfters mit Hammer und Messer umherlaufenden Mann handelt, der mit Waffen posiert, denke ich nicht. Er hätte sein Opfer wohlmöglich gefilmt und drapiert. Er wäre extrovertiert, aggressiv und jünger und nicht wochentags nachts im Park unterwegs. Das wirkt sehr konstruiert.
Es ist eher Profil 1 - eine introvertierte, aber psychisch auffällige Person, die möglicherweise schon älter ist, die im Exzess zustach, die Überraschung des Opfers nutzte. Diese Person hält sich öfters im Park auf, hat Waffen bei sich. Die Person müsste vor Ort ggf. bekannt sein. Diese Person könnte Daniel sowohl zufällig als auch absichtlich (zuvor beobachtet oder Nachbar) getötet haben.

Wurde die Örtlichkeit durch frühere Straftaten auffällig und bekannt? Kursieren Gerüchte über den Park? Gibt es eine Szene im Park bzw. ist die Örtlichkeit als besser im Dunkeln vermeidbar im Ruf? Gibt es dort Rauschgift zu kaufen?

Eine unbekannte Person (Täter) hat sich unter der Woche nachts bewusst und willentlich bewaffnet in das Parkstück begeben.
Dahinter sehe ich die Absicht bzw. die gedankliche Option, jemandem willkürlich (Profil 1) aufzulauern oder aber gezielt Daniel Witzig aufzulauern, was ich wahrscheinlicher finde. Daraus stellt sich die Frage:
War ihm bekannt, dass Daniel Witzig öfters diesen Park mit dem Rad oder zu Fuß zum Durchqueren nutzte? Nutzte Daniel Witzig den Weg durch den Park öfters auch nachts? Wie lange lebte Daniel in der Gegend? Gab es ggf. Streit wegen lauter Musik? War Daniel W in der Death Metal Szene aktiv? Ein Hammer hat Bedeutung in der Symbolik des Rock. Auf dem von Daniel gezeigten Foto trägt dieser ein Shirt mit dem Sensenmann. Ein gruseliges Shirt in diesem Zusammenhang.
Könnte die Musik etwas zu tun haben mit der Tat oder dem Täterkreis? Warum hat ein so attraktiver junger Mann „keinen Bedarf“ an Frauen? Es wurde explizit erwähnt und erscheint deshalb nicht unwichtig.

Wenn eine Person bewaffnet in einen Park geht, um jemanden zu töten, weshalb dann einen willkürlichen Radfahrer, der regelrecht abgeschlachtet wird noch an seinem Rad und dazu mit einem extremen Zerstörungswillen (Übertötung) ? Ein psychisch gestörter Täter hätte ggf. nicht so exzessiv oft zugestochen sobald der Unbekannte auf dem Rad, von dem er sich bedroht gefühlt haben könnte, ausgeschaltet war. Der psychisch Kranke hätte oder hat wohlmöglich das Tatwerkzeug (Messer) von sich geworfen, ist panisch geflüchtet. Der Kopf des Hammers ist und bleibt rätselhaft.

Die Umstände deuten für mich aber nicht auf Zufall hin, nicht auf die Zerstörung und Vernichtung eines Lebens aus Willkür oder schlichtem Tötungswunsch eines Menschen sondern ich komme gedanklich und plausibel betrachtet vielmehr immer wieder auf die Fixierung auf die Person Daniel Witzig zurück.

Ich denke tatsächlich nicht, dass wie in der operativen Fallanalyse dargelegt Daniel Witzig ein Zufallsopfer (zur falschen Zeit am falschen Ort) war, sondern es explizit und ausschließlich um ihn ging und nur um ihn und dass ihn der Täter zuvor (bereits schon länger) ausgespäht hatte und wusste, dass Daniel an diesem Tag zu Freunden zu einer Verabredung fährt und auf dem Heimweg den Park nutzen würde und er ihm dort mit Messer und Hammer willentlich auflauerte, um ihn zu töten, ganz gezielt Daniel Witzig. Er wurde nicht ausgeraubt, es war eine sehr grausame Tat, wie eine Hinrichtung.
Möglicherweise kannte der Täter das Opfer, aber das Opfer den Täter nicht. Eventuell kannten sich beide, da Daniel sich nicht verteidigte oder er konnte sich nicht mehr verteidigen, weil alles sehr schnell ging.

Vielleicht hatte der Fachinformatiker auch eine Seite, die niemand an ihm kannte. Etwas, das ein Motiv wäre für diese unfassbare Tat.
Widasedumi
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Daniel W. war der Sohn eines Pfarrerehepaares. Diese hätten auch die Eltern von Sophia Lösche bzw. die Familie Lösche gekannt, die ebenfalls Pfarrer waren, schrieb hier jemand. Die Sophia Lösche war Flüchtlingshelferin. Vielleicht hat sich Familie W. ebenfalls um Flüchtlinge gekümmert. Vielleicht kam es zu Missverständnissen, oder es wurde mehr erwartet, als die Flüchtlingshelfer geben konnten. Diese Flüchtlinge sind mit den Heimatvertriebenen nach dem 2. WK nicht vergleichbar. Damals waren die Menschen froh über ihr Leben und einem Dach über dem Kopf. Heute gibt es Flüchtlinge, die haben sehr hohe Ansprüche. Es gibt Menschen mit wenig Dankbarkeit, aber dafür mit einer Verärgerung, entweder aus Neid oder Missgunst auf andere, die das haben, was sie nicht haben.
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