MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
AngRa
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier sind noch einige Berichte der OÖ Nachrichten:

Bericht von Norbert Blaichinger vom 11.10.2016

VÖCKLABRUCK. Vor 30 Jahren wurde die 17-jährige Vöcklabruckerin ermordet, seither sucht die Polizei nach dem Täter.


30 Jahre sind seit dem Mord an der 17-jährigen Martina Posch vergangen. Die Polizei sucht nach wie vor nach dem Täter. Das Mädchen dürfte am 12. November 1986 am frühen Morgen (zwei Stunden nach Verlassen des Hauses) getötet worden sein. Für ihre Mutter offenkundig hatte sie ihr Elternhaus um 6.40 Uhr verlassen, um zu ihrer Arbeitsstelle nach Attnang-Puchheim zu kommen. Den Bus um 6.45 Uhr benutzte sie jedoch nicht, sondern dürfte von jemandem mitgenommen oder abgeholt worden sein.


Leiche lag im Mondsee
Seltsam: Im Kalender an ihrem Arbeitsplatz findet sich für den 12.11.1986 ein Eintrag "Urlaub". Ihr Freund (der als Täter nicht in Frage kommt) wusste jedoch nichts von diesem Urlaubstag seiner Freundin. Er war es auch, der eine Suchaktion privat und mit Hilfe der Polizei startete.

Zehn Tage später wird Martina Posch von zwei Tauchern im seichten Wasser an der Kienbergwand des Mondsees entdeckt. Die Leiche ist in eine grüne Plastikplane gehüllt, die mit einem rostigen Draht umwickelt ist. Warum liegt die Vöcklabruckerin tot im Mondsee? Warum an dieser Stelle? Die zweite Frage lässt sich vielleicht beantworten. Gleich neben der Auffindungsstelle ist das Wasser 80 Meter tief, und Martina wäre wohl kaum jemals gefunden worden. Der Täter hat also möglicherweise in der Dunkelheit die falsche Stelle erwischt, um Martina für immer verschwinden zu lassen.


Wer war im Besitz der grünen Plastikplane, hergestellt von der Lenzing AG, in die die Leiche eingewickelt war? Warum hat Martina einen "Urlaubstag" auf ihrem Kalender vermerkt und ihrem Freund nichts davon gesagt? Martina hatte bei den Fahrkartenabrechnungen für ihre Firma manchmal getrickst. Sie verrechnete Fahrkarten von Strecken, die sie gar nicht benutzt haben konnte. Deshalb musste sie sporadisch eine andere Mitfahrgelegenheit gehabt haben. Mit wem? Die Leiche lag längstens vier Tage im kalten Mondsee. Vorher muss sie irgendwo "zwischengelagert" gewesen sein. Vielleicht in einer Garage oder einem Heustadel. Aber wo?

Martina Posch wurde nicht mit beiden Händen erwürgt, sondern eher durch Drücken mit einem Unterarm auf ihren Kehlkopf. Weiters dürfte sie mehrere Schläge auf den Kopf bekommen haben. Dies könnte auf die Abwehr von Zudringlichkeiten eines abgewiesenen Liebhabers hinweisen.

https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 71,2399230


OÖ Nachrichten, Bericht vom 12.4.2017
SALZKAMMERGUT
"Ständige mediale Unruhe ist etwas, das dem Täter ziemlich zusetzen dürfte"
12. April 2017 00:04 Uhr

MONDSEE. Der 1986 verübte Mord an Martina Posch stößt auch beim "Stern" auf Interesse


Kürzlich weilte die deutsche Top-Journalistin Nina Poelchau vom Hamburger Magazin "Stern" im Bezirk Vöcklabruck. Grund dafür waren Recherchen im bis heute ungeklärten Mordfall Martina Posch. Poelchau über den Grund ihres Interesses: "Bei der Themensuche für unser Sondermagazin ‚Crime‘ sind wir auf das Buch ‚Mysteriöse Kriminalfälle Band 1‘ von Norbert Blaichinger gestoßen, in dem er den Fall Martina Posch ausführlich beschreibt. Das hat uns sofort gefallen, so dass wir ihn um Unterstützung bei den Recherchen gebeten haben."


Tatsächlich stießen die in mehreren Gesprächen präzisierten Informationen und Ansichten Blaichingers – er denkt an einen Täter aus dem Mondseeland – auf starkes Interesse bei der Kollegin des "Stern". Auf dem Plan der mehrfach ausgezeichneten Journalistin standen auch Gespräche mit Personen aus dem ehemaligen Umfeld des Opfers und mit dem damaligen Ermittlungsleiter Manfred Schmidbauer. Blaichinger und Poelchau geben sich zuversichtlich: Ständige mediale Unruhe sei etwas, das dem Täter, sofern er noch lebe, ziemlich zusetzen dürfte.
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 71,2536910

OÖ Nachrichten vom 12.7.2017

SALZKAMMERGUT
"Einen perfekten Mord gibt es nicht"
Von Gerhard Hüttner 12. Oktober 2017 02:15 Uhr


VÖCKLABRUCK. Publizist aus Zell am Moos übt in ORF-Dokumentation Kritik an der Mordermittlung.


Der Publizist und freie Autor Norbert Blaichinger (59) recherchiert seit 30 Jahren Details zum ungeklärten Mordfall Martina Posch. Am 13. Oktober wird er dazu in der ORF-Reihe "Thema ungelöst" interviewt. Und: "Die Ermittlungen waren nicht immer fehlerfrei", sagt er unverblümt im OÖN-Interview.



OÖN: Mal direkt gefragt: Wissen Sie etwas zum Mordfall Posch, was die Polizei nicht weiß?


Blaichinger: Sagen wir so: Durch die differenten Zugänge beim Recherchieren ergeben sich verschiedene Blickwinkel auf ein Thema. Das ist an sich nichts Besonderes. Es gibt aber auch Hinweise von Menschen, die direkt an den Journalisten gehen, und Unterschiede in der Bewertung von objektiven Fakten. Und daraus ergeben sich dann unterschiedliche Schlussfolgerungen.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Ich halte schon seit Jahren einen Täter aus dem Mondseeland für möglich, die Mordermittler glaubten viele Jahre an einen Mann aus dem verwandtschaftlichen Umfeld der Martina als Täter. Ein klarer Irrtum, wie sich mittlerweile herausstellte.

Warum glauben Sie an einen Täter aus dem Mondseeland?

Ich glaube nicht daran, ich halte ihn für möglich und die Theorie für genau so berechtigt wie alle anderen Theorien. Ein neuer Freund, vielleicht einiges älter als sie, gerade kennengelernt und noch geheim, der zudringlich wird, das sich wehrende Mädchen tötet und es nach Tagen an der erstbesten Möglichkeit, an der Kienbergwand am Mondsee versenkt. Was spricht hier wirklich dagegen?

Was ist eigentlich mit dem angeblichen Urlaubstag, den sich Martina am Tag ihres Todes genommen hat?


Das ist spannend. Da ihr Freund glaubwürdig von diesem Urlaub nichts gewusst hat, stellt sich die Frage, wer den Urlaubseintrag auf ihrem Tischkalender vorgenommen hat. War es sie selbst, dann hatte sie offensichtlich ein Geheimnis vor ihrem Freund. Oder hat jemand anderer den Eintrag vorgenommen? Bei wem hat sie ihren Urlaub angemeldet? Das wäre wichtig, zu wissen. Nach meinem Wissensstand haben die Kriminalisten dem Urlaubseintrag aber wenig Beachtung geschenkt und auch keinen Schriftvergleich machen lassen.

Sie sprechen von "nicht fehlerfreien" Mordermittlungen. Was meinen Sie damit noch?

Zunächst muss ich sagen, dass der pensionierte Leiter der damaligen Mordermittlungen, Manfred Schmidbauer, sicher alles gegeben hat, was in seiner Macht stand. Fehler passieren eben, Schmidbauer würde sicher heute noch gern den Mordfall aufklären. Was ich überhaupt nicht verstehe, ist, dass der Fall Posch noch immer kein "Cold-Case"-Fall ist, denn dann würden andere Kriminalisten den ganzen Fall noch einmal durcharbeiten. Ein weiterer Fehler war sicher, wie mit manchen Asservaten umgegangen wurde. Der Pullover, den Martina bei ihrer Tötung trug, ist nach einer XY-Sendung einfach verschwunden. So etwas dürfte nicht passieren, zumal man mit heutigen Methoden eventuell noch DNA-Spuren sichern könnte.

Halten Sie noch etwas anderes als Ihre "Mondsee-Theorie" für möglich?

Grundsätzlich ist alles möglich, zumal wir ja nicht einmal hundertprozentig wissen, ob Martina ihr Elternhaus an diesem 12. 11. 1986 überhaupt verlassen hat. Was das bedeuten könnte, darüber kann jeder selbst spekulieren.



"Thema ungelöst", ORF 2, Freitag, 13. Oktober 2017, 21.20 Uhr
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 71,2704031
AngRa
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Hier weitere Berichte

OÖ Nachrichten vom 6.10.2009
OBERÖSTERREICH
Mordfall Posch: Planen verschlampt, Akten nicht übermittelt
Von Von Gerhard Lukesch 06. Oktober 2009 00:04 Uhr


LINZ/WELS. Im bisher ungeklärten Mordfall Martina Posch aus Vöcklabruck ist ein weiteres Beweisstück definitiv verschwunden: Zwei olivgrüne Planen, in denen die Leiche des Opfers eingewickelt worden war. Auch Aktenteile hat das Gericht in Wels nie erhalten.


„Wir haben versucht zu rekonstruieren, wo die Planen hingekommen sind, es war aber nicht mehr möglich“, bestätigte gestern Sicherheitsdirektor Alois Lißl den OÖN, dass die möglicherweise wichtigen Beweisstücke endgültig nicht mehr auffindbar sind.



Wie berichtet, war die damals 17-jährige Martina Posch am 12. November 1986 in Vöcklabruck spurlos verschwunden. Am 22. November 1986 fanden zwei Taucher, die eben in den See steigen wollten, die in zwei olivgrüne Plastikplanen eingewickelte Leiche des Mädchens am seichten Ufer des Mondsees an der Kienbergwand-Landesstraße. Alle Untersuchungen deuteten auf einen Sexualmord.


Die Spurensicherer der Gendarmerie stellten 1986 zwei grüne Planen, in denen die Leiche eingewickelt worden war, sowie sechs Kleidungsstücke an der Toten sicher. Bereits ein Jahr nach der bisher ungeklärten Tat verschwand ein grau-schwarzer Strickpullover mit Karomuster: Bei der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ wurde im Oktober 1987 der Fall nachgestellt und Beweismittel gezeigt. Doch dann war der Pullover plötzlich unauffindbar: Er war im Fernsehstudio verloren worden.

„Das sind leider alles Versäumnisse in der Vergangenheit, die den jetzt tätigen Beamten aber nicht angelastet werden können“, sagt Lißl. Denn die damals zuständigen Ermittler und Spurensicherer sind heute bereits in Pension oder gestorben.

Auch das Landesgericht Wels ist über den bisherigen Verlauf der Aktenübermittlung im Mordfall Posch nicht unbedingt glücklich: „Wir wissen, dass der Akt, der damals von der Gendarmerie angelegt worden ist, bereits 21 Aktenordner mit Überprüfungen und tausenden Seiten umfasst. Wir haben aber nur einen Bruchteil des Aktes“, lautet eine Stellungnahme des Gerichtes in Wels. „Wir haben uns zwar bemüht, die fehlenden Aktenteile und Niederschriften zu erhalten, haben sie aber nie bekommen.“ Auch alle Spuren und Beweismittel im Mordfall Posch waren nie dem Gericht übermittelt worden.

https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... rt4,271340


Hier noch ein Auszug aus einem Bericht vom 2.11.2006

OÖ Nachrichten vom 2.11.2006

Die Obduktion welche noch am Nachmittag des 12. November 1986 durchgeführt wurde ergab:
Blutergüsse am Hinterkopf, an der Stirn, an Unter- und Oberlippe sowie am rechten Oberarm. Der Tot trat durch massives, drei bis fünf Minuten langes Würgen ein. Das Würgen ist der erste Anhaltspunkt der Kriminalisten: "es war völlig atypisch, vermutlich lag das Mädchen am Boden, als der Täter mit einer Hand von oben auf den Hals gedrückt hat." Der Angriff des kräftigen Täters war von vorne erfolgt, Martina dürfte rücklings auf die Erde gestürzt sein.

Eine Vergewaltigung lässt sich nicht nachweisen: "Obwohl keine Spermaspuren und keine Verletzungen im Genitalbereich vorhanden waren, ist ein sexuelles Motiv wahrscheinlich", meint der Gerichtsmediziner Haberl.

Martina Posch hatte keinerlei Abwehrverletzungen. Die Leiche ist dann noch einige Tage ausgestreckt und unberührt am Tatort gelegen, bevor sie der Mörder in die grünen Planen gewickelt und zwischen 18. und 19. November in den Mondsee geworfen hat.

https://www.nachrichten.at/storage/med/ ... osch11.pdf

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OÖ Nachrichten vom 6.12.1997 verfasst von Alfons Krieglstein

Auszug:

Die Linzer Kriminaltechnikerin Friederike Blümelhuber wird zitiert: "Ich bin a Tüftler". Dem Blick durchs Mikrospektralfatometer entgeht nicht die feinste Farbunance. Eines steht für die Kriminalistin fest: Der in der jüngsten Zeit als Verdächtiger kolportierte Frauenmörder Wolfgang Ott war`s nicht: "Der Fall Posch ist eine reine Beziehungstat". Dafür sprechen die fast "liebevolle" Behandlung, die der Täter dem Leichnahm hatte angedeihen lassen: Die sorgfältige "Verpackung" und der Fundort an einer der schönsten Stellen des Salzkammergutes.
AngRa
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Hier ein sehr aktueller Bericht.

OÖ Nachrichten vom 31.7.2021

Leider hinter einer Bezahlschranke.
Die Polizei ermittelt aktuell gegen einen Verdächtigen

Cold Case: Warten auf DNA-Gutachten im Mordfall Martina Posch
Von Robert Stammler 31. Juli 2021 00:04 Uhr


VÖCKLABRUCK. Vor 34 Jahren wurde die 17-Jährige erwürgt und ihre Leiche im Mondsee versenkt. Jetzt ermittelt die Justiz gegen einen weiteren Verdächtigen – der beteuert seine Unschuld
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... t4,3436235


Ein entsprechender Bericht auch in den Salzburger Nachrichten:

Salzburger Nachrichten vom 30.7.2021 ( leider auch hinter der Bezahlschranke, mit der Parte des Opfers)
Kriminalfall Martina Posch: Führt DNA-Spur nach 35 Jahren zum Mörder?
Im mysteriösen Kriminalfall Martina Posch könnte es eine Wende geben. Ein Verdächtiger wehrt sich gegen die Verwertung seines genetischen Fingerabdrucks.
https://www.sn.at/panorama/oesterreich/ ... -107324200

Sollte es sich da um den altbekannten Verdächtigen handeln, der bislang immer wegen eines wasserdichten Alibis die DNA Untersuchung verweigern konnte?

Sehr wahrscheinlich gehen diese neuen Untersuchungen auf eine Initiative des Freundes von Martina und des Journalisten Blaichinger zurück:

OÖ Nachrichten vom 19.1.2021
SALZKAMMERGUT
Mordfall Martina Posch: Neue Initiative gestartet
Von OÖN 19. Januar 2021 00:04 Uhr


Norbert Blaichinger (62) aus Zell am Moos und Herbert B., der damalige Freund von Martina Posch, setzen neue Initiativen im Todesfall der damals 17-jährigen. "Wir wissen bis heute nicht, wer den Urlaubseintrag von Martina vorgenommen hat, niemand hat mir jemals den Urlaubseintrag gezeigt", sagt Herbert B. Blaichinger spricht von einer wichtigen Spur, die man nicht beachtet habe. "Es ist eigentlich falsch, von einem mysteriösen Mordfall zu sprechen und wesentliche Fakten links liegen zu lassen", so der Publizist, der seit 30 Jahren an diesem Fall recherchiert. Er werde "keine Ruhe geben".

Gleiches gilt für den damaligen Freund von Martina Posch, Herbert B., der sich mit Blaichinger zu einer Recherchegemeinschaft zusammengetan hat. "Wir wollen wissen, wer damals einen möglichen Anruf der Mutter von Martina in ihrer Firma in Attnang-Puchheim entgegengenommen hat", sagt Blaichinger. "Und wir hoffen darauf, dass sich diese Person meldet oder andere Personen, die diesen Anruf mitbekommen haben", bittet Herbert B. Außerdem gehe es darum, zu wissen, wer den Urlaubseintrag vorgenommen hat. Blaichinger und Herbert B. sind zuversichtlich, dass sich so ein neuer Ansatz finden ließe. Aber zuerst muss man wissen, ob es diesen Anruf am Tag des Verschwindens von Martina überhaupt gab und wer den Urlaubseintrag vorgenommen hat. "Martina war es sicher nicht, das hätte ich gewusst", so B. Hinweise werden vertraulich behandelt.
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 04#ref=rss
Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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AngRa

NB ist mit Sicherheit optimal in dem Fallgeschehen zuhause und sitzt mit Herrn Major Sch. an den besten Quellen. Da kann ich natürlich nicht mithalten. Ich mache mir meinen eigenen Reim darauf, warum mein Kopf an einem anderen Fakt länger haften bleibt als der Kopf von NB sowie ich andere Phänomene völlig ausblende, die NB auch auf die Kette fädelt. Wie bei xy, unterliegen die Veröffentlichungen den Gesetzen des Persönlichkeitsschutzes und auch den Verbotsvorschriften gegen Beleidigung und übler Nachrede. Ein anderer Punkt ist das Berufsinteresse von NB, das bei mir wegfällt. NB will sein Buch verkaufen, aber keine Schwierigkeiten damit kriegen. Gleiches gilt für seine journalistische Tätigkeit.

Wenn NB sagt, dass es einen geheimen Unbekannten gab, würde ich ihm nicht widersprechen, würde jedoch vermuten, dass es kein Lover von Martina war. Seiner Theorie auf sexuelle Zudringlichkeit und der eines Verdeckungsmordes folge ich nicht, auch wenn er sich schon 35 Jahre lang mit dem Fall beschäftigt. Ich folge ihr deshalb nicht, weil der Sexualmord fingiert wurde. Wie Martina aus dem Haus gelangte, ob tot oder noch lebend, lasse ich offen. Der Täter hatte eine Tötungsabsicht. Bei einem Streit und beim Abwehrkampf wegen einer Zudringlichkeit hätte die Spurenlage am Körper anders ausgesehen.

Wenn NB aufgrund der Ablage der Leiche den Wohnort des Täters ausmachen zu können meint, will ich ihm nicht widersprechen. Martina ist am Morgen des 12.11.86 nach dem Kakao und dem Eibrötchen in seinen Einfluss- und Machtbereich gekommen. Sie hat nicht mit dem Tod gerechnet, weil sie arglos und nichtsahnend war. Wenn der Täter nach Meinung von NB nicht in Vöcklabruck gewohnt hat, sondern in der Nähe des Ablageortes, so ist dennoch nicht ausgeschlossen, dass es zu einem Zusammentreffen in oder am Wohnhaus von Martina gekommen war. Was die Meinung NBs über den Ablageort bzw. über bessere Ablagemöglichkeiten betrifft, da folge ich dir, AngRa, mit deiner These vom gewollten Auffinden und von einer Beerdigung als Trauer-Abschluss.

Herr NB muss mit seiner Falluntersuchung natürlich in alle Richtungen gehen und viele landläufige Ansichten aufgreifen und sie ernsthaft prüfen.
Da ist die Sexual-Variante immer ein Favorit, der Meinungen bestätigt. Vielleicht hat sich die Meinung von NB im Laufe der langen Zeit auch mal verschoben? Und in einem Punkt durfte er nicht deutlich werden, denn es darf keine Verdächtigung und Vorverurteilung geben. Diese Kati Winter hat ja auch gesagt, dass sogar eine enge Verwandte mal verdächtigt worden sei. Aber auch sie musste es so ausdrücken, dass "die Leute halt viel meinen, wenn man nichts Genaues weiß".

Und weil die Gesetze so sind, wie sie sind (was ich gut und richtig finde), möchte ich mich auch nicht weiter auslassen. Aber auch hier, wie in anderen mysteriösen Fällen, hat sich meine Vermutung bestärkt, dass die Lösung bei Mysteriositäten meistens ganz nahe liegen könnte. Und dieser Fall war auch wieder sehr gut geplant. Solche ausgefeilten Planungen können nur im Nahbereich entstehen. Sollte es so sein, wäre ich erschüttert über soviel Abscheulichkeit, die allerniedrigsten Beweggründe, die ich mir vorstellen kann.

Was wird mit dem Opa passiert sein. Der hat nach Grabsteininschrift noch bis 1994 gelebt, oder das Bild stimmte nicht, weil in einem Podcast über das Grab erzählt wurde, dass die älteren Personen schnell hintereinander gestorben seien. Das trifft aber für den gezeigten Grabstein im Video aus 2017 nicht zu.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Widasedumi

In diesem Fall gibt es neue Entwicklungen. Schaun mer mal, was dabei herauskommt. Sie meine letzten Beiträge.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ja, lieben Dank, AngRa,

du kennst meine Vermutungen. Ich bin dankbar um den Austausch mit dir und ich bin auch gespannt.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Dienstag, 17. August 2021, 07:21:33 Er (NB*) meint sogar aufgrund der Ablage der Leiche den Wohnort des Täters ausmachen zu können. Er soll nicht in Vocklabrück gewohnt haben sondern in der Nähe des Ablageortes.
*habe ich eingefügt, W.

AngRa, das glaube ich dem Herrn NB sofort. Und damit stimmt auch deine These AngRa. Der Leichnam von Martina sollte gefunden werden. Es war November und wohl recht still um den See. Aber es gab diese Sporttaucher auch im November. Wer kann das wissen? Nur Leute, die von den Gewohnheiten der Sporttaucher an dieser Stelle wissen, weil sie in der Nähe wohnen. Der Täter hat diese vielleicht sogar gekannt und sich mit ihnen über das seltene Hobby schon unterhalten? Der Rückschluss von NB ist logisch.

Und damit hat man ein ganz wichtiges Tätermerkmal, das in Kombination mit anderen Merkmalen zur Alleinstellung der Täterschaft führen kann.

- Im Wohnort der Sporttaucher wohnen vielleicht noch andere Angestellte der Baufirma.
- Nicht alle von denen haben Martina gut gekannt.
- Nicht alle von denen hatten einen Bezug zum Wohnort von Martina.
- Nicht zu allen von diesen Leuten wäre Martina vermutlich so selbstverständlich und unbefangen ins Auto gestiegen.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier kann man ein Interview mit Peter Blaichinger hören, das eine halbe Stunde dauert:

https://cba.fro.at/489949

Interessant finde ich, dass er nachdem er in seinem Buch von 2011 ( Myteriöse Morde in Oberösterreich) einen Bericht über den Mord an Martina Posch verfasst hat (" Die Tote vom Mondsee" ) seinen Blickwinkel geändert hat, weil ihm erst im Jahre 2017 bei weiteren Recherchen aufgefallen ist, dass der Sachverhalt zum Urlaubseintrag im Kalender der Martina seitens der Polizei nie hinreichend ausgeforscht worden ist. Die Polizei ist aufgrund dieses Eintrags sofort davon ausgegangen, dass Martina mit einem heimlichen Liebhaber fortgefahren und von ihm getötet worden ist. Sie hat weder geprüft, ob sie tatsächlich einen Urlaubsantrag gestellt hat, noch ob der Eintrag von ihr stammt. Die Polizei hat den Urlaub als gegeben angenommen. Er bezeichnet auch den Anruf der Mutter zum Verbleib von Martina gegen 189.30 Uhr in der Firma als angeblichen Anruf, denn es wurde nie überprüft mit wem sie dort gesprochen hat und ob das Büro der kleinen Firma so spät überhaupt noch mit Personen besetzt gewesen ist, die Auskunft über den Urlaub von Lehrmädchen geben konnten. Insofern hat Blaichinger seine Ansichten zum Fall vielleicht im Laufe der Zeit geändert. Der Komplex "Urlaubseintrag" und alles was damit zusammenhängt, also auch der Anruf in der Firma sind meiner Meinung nach sehr wichtig und entscheidend für die Aufklärung. Durch den Urlaubseintrag könnte eine falsche Fährte gelegt worden sein, wodurch die Polizei falschen Spuren nachgegangen ist, die dazu geführt haben, dass der Fall bislang nicht aufgeklärt werden konnte.


Zum 35. Jahrestag des Verbrechens wird es daher ein weiteres Buch mit neueren Erkenntnissen geben.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Ich habe mir das Gespräch mit Herrn NB angehört trotz dieser langen nervigen Musikphasen. Herr NB sagt mehr, als man akustisch hört.
Sein erstes Buch ist überholt. Er beklagt, dass die Polizei sich irgendwie separiert, weshalb er es auch tut. Das war mal anders. Es ist in diesem Fall zu Fehlern gekommen, das liegt offen zu Tage. NB bedauert, den Ansatz des Doppellebens mit einem heimlichen Liebhaber nicht hinterfragt zu haben. Heute würde er einige Punkte kritischer sehen, von denen damals als gegebene Sachlage einfach ausgegangen wurde, wie der Urlaubseintrag oder der abendliche Anruf in der Firma. Dadurch ist die Weste tatsächlich vom ersten Knopf an ins falsche Loch geknöpft worden. Diese Revision von NB hat ihren Preis in einer Art Funkstille seitens der EB gefunden, d.h. NB muss sein Ding allein machen. Ich wünsche ihm wirklich viel Erfolg.

Es steht mir nicht zu, zu kritisieren, aber ein bisschen verwunderlich ist es schon, dass der Täter all die Jahre unter dem Radar bleiben konnte. Da wurden Zeugenaussagen nicht hinterfragt Es wurde aufgrund ungeprüften Aussagen eine Loverstory vermutet, die das Opfer nach seiner niederträchtigen Ermordung noch gegenüber seinem Freund ins Zwielicht brachte. Und es wurde nicht erkannt, dass die Annahme eines Sexualverbrechens nicht zum Spurenbild am Opfer passte. Dann verschwanden sehr wichtige Asservate auf seltsame Weise, wodurch eine Überführung mittels DNA-Abgleich erschwert wurde. Das mag man gar nicht mehr als reine Zufälligkeiten betrachten. Und nun die polizeiliche Abschottung obendrein? Ich muss sagen, dass ich das etwas befremdlich empfinde.

Es hat fast 35 Jahre gedauert, aber Herr NB hat meinen Respekt für seinen zähen Kampf um die Wahrheit.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Es geht bei NB und seiner Kritik am Abschotten der Polizei im Kern wohl um den angeblichen Urlaubstag und alles was damit zusammen hängt, also auch um den Anruf der Mutter.

In diesem Interview vom 12.10.2017 wird es nochmals deutlich:
Was ist eigentlich mit dem angeblichen Urlaubstag, den sich Martina am Tag ihres Todes genommen hat?

Das ist spannend. Da ihr Freund glaubwürdig von diesem Urlaub nichts gewusst hat, stellt sich die Frage, wer den Urlaubseintrag auf ihrem Tischkalender vorgenommen hat. War es sie selbst, dann hatte sie offensichtlich ein Geheimnis vor ihrem Freund. Oder hat jemand anderer den Eintrag vorgenommen? Bei wem hat sie ihren Urlaub angemeldet? Das wäre wichtig, zu wissen. Nach meinem Wissensstand haben die Kriminalisten dem Urlaubseintrag aber wenig Beachtung geschenkt und auch keinen Schriftvergleich machen lassen.

https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 71,2704031

Dass nun ihr Freund nichts von dem Urlaubstag gewusst hat, beweist nicht, dass sie ihn nicht doch beantragt hat. Wenn sie den Tag nicht mit ihm verbringen wollte, hätte sie Grund gehabt ihm den Urlaubsantrag zu verheimlichen. Allerdings hat die Polizei NB gegenüber wohl keine Angaben dazu gemacht, inwieweit sie versucht hat die Sache mit dem Urlaubstag und den abendlichen Anruf der Mutter in der Firma aufzuklären. Das kann bedeuten, dass die Polizei die Angaben vorschnell als gegeben angenommen hat, das kann aber auch den Grund haben, dass sie nach 30 Jahren keinen Nachweis mehr über die Ermittlungen führen kann, weil, wie das Gericht in Wels festgestellt hat auch Akten fehlen und weil der zuständige Ermittler von damals, der die Angaben überprüft haben könnte, vielleicht keine Angaben mehr machen kann, weil er krank oder tot ist oder weil er keine Angaben machen will oder weil er sich schlicht und ergreifend nicht mehr erinnert. So steht das Kernstück von NBs Theorie wohl vorerst nur im Raum. Offenbar existiert auch der Kalender mit dem Urlaubseintrag nicht mehr, denn NB konnte ihn nicht einsehen. Das wiederum spräche dafür dass die Polizei dem Urlaubseintrag keine Bedeutung beigemessen hat und den Kalender nicht asserviert hat, denn es werden nur Beweisstücke von Relevanz asserviert.

Es ist sehr schwer zu beurteilen, ob die Polizei damals die Sache mit dem Urlaubstag tatsächlich nicht überprüft hat. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie den Urlaubseintrag, vor allem zusammen mit dem abendlichen Anruf als gegeben angenommen hat, was ein schwerer Fehler wäre.

NB vertritt wohl die Theorie, dass der Täter ein Arbeitskollege war, der im Mondseeland gelebt hat. Er hält es aber wohl auch für möglich, dass Martina das Haus ihrer Mutter gar nicht mehr lebend verlassen hat und stellt dem Hörer anheim dieses selbst zu beurteilen.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Im Laufe der Ermittlungszeit von 35 Jahren gab es so einige Zeitungsberichte.

Neue Kronen Zeitung vom 22.6.2003
Der Landesgendarmeriekommandant von Oberösterreich verrät: "Wir kennen den Mörder der 17-jährigen seit Jahren, können es aber nicht beweisen. Der heute 60-jährige Mann muss trotzdem büßen: Er ist ein seelisches Wrack". "Es handelt sich um einen damaligen Nachbarn des Opfers. Die Tote wurde in der Nähe ihres Wohnorts versteckt und erst später zum Mondsee gebracht. DNA-Analysen waren damals noch unbekannt und Spuren längst vernichtet, als erst Monate später das Auto und die Wohnung des Verdächtigen untersucht wurden. Die Indizien waren nicht zu erhärten, das Alibi nicht zu wiederlegen - wir haben aber bestimmt den Richtigen im Visier, weil es sicher kein Fremder war".
Seit 2005 gibt es in Österreich keine Landesgendarmeriekommandanten mehr.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesgendarmerie


Der letzte Gendarmeriekommandant von Oberösterreich war Manfred Schmidbauer, also der Polizist mit dem PB anfangs zusammen gearbeitet hat.

https://www.nachrichten.at/panorama/soc ... t411,57206

Bei dem Hauptverdächtigen der Polizei scheint es sich dann wohl um einen Nachbarn zu handeln. Der hätte natürlich Gelegenheit gehabt Martina morgens abzupassen und ihm gegenüber wäre sie wohl auch arglos gewesen.

Es wird nun auch klar, dass das Verhältnis zwischen PB und Schmidbauer nicht mehr sehr eng ist.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich fand einen Zeitungsartikel vom 2.11.2006 aus OÖ Nachrichten Oberösterreich, Titel: Mörder von Martina hat 20 Jahre Vorsprung
https://www.nachrichten.at/storage/med/ ... osch11.pdf

Der Bericht gedachte des 20 Jahre zurückliegenden Tatgeschehens. Hierin steht am Ende, dass die Mutter 2004 gestorben sei.
Es steht auch schon drin, dass der Sexualmord zweifelhaft sei und dass das Mädchen seine Stiefel nicht in einem Auto ausgezogen hätte, weil
Stiefel, Jacke und Tasche ja fehlen. Also sei der Mord in einem Gebäude verübt worden.

Ein kleines Bild von der Beerdigung Martinas zeigt ihren Sarg und dahinter sieht man 2 Frauen und 2 Männer. Die stärkere Frau links im Bild würde ich nicht für die Mutter halten, weil sie mir einer ältere Generation, als die der Mutter anzugehören scheint. Aber die schmaler wirkende, hellblonde Frau rechts neben ihr bzw. in der 2. Reihe hinter dem Sarg mit dem versteinert wirkenden Gesichtsausdruck könnte die Mutter sein. Der Mann hinter dem Sarg-Bouquet mit Brille könnte altersmäßig noch 'Vatergeneration' gemessen an Martinas Alter sein. Der rechts stehende Mann hinter dem Sarg mit dunkelrandiger Brille scheint mir älter als der andere Mann zu sin, eher im Alter von der links stehenden stärkeren Frau. Es könnte vielleicht der Opa sein, der im Haus der Mutter mit Martina diesem Haushalt angehörte. Ich vermute, dass es der Vater von Martinas Mutter ist, weil ich eine Ähnlichkeit glaube zu sehen. Naheliegend, dass sich der Opa ganz nahe an Martinas Sarg befindet. Auf dem Grabstein von Martina steht der Name eines Mannes, der 1994 verstorben ist.

Freund H. ist wohl weiter hinten gegangen. Ich denke schon, dass er am Begräbnis teilgenommen hat, aber man sieht keinen jüngeren Mann in diesem kleinen Ausschnitt mit Trauerteilnehmern nahe des Sarges.
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Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Leider bringe ich die Wohnorte der Männer, mit denen die Mutter von Martina eine Beziehung hatte, nicht auf die Reihe. Bezüglich der Beziehung zum Zeitpunkt des Mordes ist mir nicht klar, ob dieser Mann nun seinen Lebensmittelpunkt in Bayern hatte oder ob er in Oberösterreich lebte?

Und wenn er in Oberösterreich gewohnt hatte, lebte er dann in Vöcklabruck oder nicht in Vöcklabruck? War er ein Arbeitskollege in der Baufirma von Martina oder nicht? Da blicke ich nicht durch, weil ich das Buch von NB nicht gelesen habe. Vielleicht kommt im neuen Buch Näheres dazu?

Ist der Mann aus der zweiten Beziehung der Mutter von Martina, mit dem sie auch eine Zeitlang verheiratet war, in dem Mordfall Martina auch irgendwie relevant gewesen?

Ist die Mutter von Martina vom Vater der Martina geschieden worden oder verwitwet gewesen. Das konnte ich auch noch nicht herausbringen.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Beruflich zur zeit etwas angespannt habe ich nur mitgelesen... den filmbericht xy hatte ich 2x angeschaut.. Zuletzt anfang dieses jahres... Aber falsch verstandes.. Kleines luder dachte ich.. Zweitbeziehung.

Der nachbar der verdaechtigt wird, koennte vom alter her als freund der mutter in frage kommen. 2006 war er 60j alt... 1986 43j alt.
Hatten die mutter u. Ihr freund damals getrennte wohnungen.. Haeuser.
Warum wollte sie nach deutschland ziehen.
Wie auf dem beerd. Foto zu sehen war die mutter 1986 ca. 37 bis 40j. Alt.

Ahnte die mutter, wer der moerder war.

War ihr moerder der fahrer....der sie oefters zur arbeit fuhr.. Gegenleistung.. Schneller sex... Handarbeit??
Oder fuhr ihr der bus weg und sie fragte den nachbarn.. Ob er sie faehrt.


Wie sie aufgefunden wurde.. Hochgeschobener pullover.. Runtergezogene hose.
Sieht nach schnellsexforderung aus... Oder wollte der mann mehr u. Sie nicht.
Da sie einen freund hatte den sie gerne hatte... Kann ich mir fast keine oefteren treffen mit dem verdaechtigen vorstellen..... Eher ein ekelmann im gedaechtnis der toten.

Wenn der verdaechtige nicht auch in der fa. Arbeitete...... Kann er nicht im buero gewesen.
Oder war er wie ich zb. Fuer die auftragsbeschaffung, angebote, rechn, kd. Telef. . Besprechungen usw. Zustaendig...konnte daher morgens spaeter anfangen. Musste aber abends noch ins buero.... Angebote erstellen, damals anrufbeantworter abholen... Ein mann der wenig mit den laufenden baustellen zu tun hatte.
Wenn es der nachbar war, der am tel. Gewesen waere, haette ihn die mutter doch erkannt.
Oder gab die mutter dem taeter ein alibi.
Das sie tatsaechlich wegzog u. Somit wenig zum grab konnte... Ist schon dreist.

Das der freund den schriftzug. Urlaub nicht auf schrifttyp seiner freundin ueberprufen... Durfte, konnte ist noch dreister.
Wer blockte damals ab... Die baufa. Oder die polizei.

Wenn man so jung ist, schreibt man sich gegenseitig... Soviele liebe nachrichten... Damals zumind.
Spaeter sms.... Ein blick aufs papier u. Er haette erkannt.... Zb. Fremd handschrift
Als freund waere ich damit nicht klar gekommen.
Immerhin hatte er seine zukuenftige... Zum. Geplante... Frau verloren.
Und zwei jahre immer zusammen... Ist schon eine ansage.

Gut das dna spuren gibt.
Taetern nutzen keine luegengeschichten mehr.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hbs900 hat geschrieben: Mittwoch, 18. August 2021, 05:03:08 Wie auf dem beerd. Foto zu sehen war die mutter 1986 ca. 37 bis 40j. Alt.
Wenn die Mutter im Jahr 1986, als der Mord geschah, 40 Jahre alt gewesen wäre, dann wäre sie bei ihrem Tod im Jahr 2004 um die 58 Jahre alt gewesen. Herzinfarkt habe ich gelesen. Quelle dürfte NBs Buch sein.

Das Sarg-Bouquet enthielt, soweit ich es erkennen kann, keine Rosen, sondern Nelken.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich bin mir nicht sicher, ob der im Jahr 2003 in der Wiener Kronenzeitung vom oberösterreichischen Landesgendarmeriehauptmann verdächtigte Nachbar immer noch zum Kreis der Verdächtigen gehört, denn der Bericht entstand zu einem Zeitpunkt, als es noch nicht die DNA Spur gab, die bei einer Untersuchung der noch erhalten gebliebenen Fingernägel im Jahr 2012 gefunden werden konnte. In einem Bericht der OÖ Nachrichten vom 2.2.2013 heißt es nämlich, dass nach dem Abgleich mit der DNA Probe zehn Verdächtige entlastet werden konnten. Vermutlich gehörte auch der verdächtige Nachbar zum Kreis der Entlasteten.

https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... t4,1056010

Die Theorie, dass jemand aus dem nachbarschaftlichen Umfeld der Täter ist oder zumindest etwas mit der Tat zu tun hat, hat aber dennoch etwas für sich, denn es würde vor allem die Mitfahrgelegenheiten erklären, die in diesem Fall eine besondere Rolle spielen. Ein Nachbar hätte Gelegenheit gehabt zu sehen, wenn Martina den Bus verpasst hat und er hätte schnell die Möglichkeit gehabt seine Fahrdienste anzubieten. Es würde auch erklären, dass Martina an dem Tatmorgen schnell von der Bildfläche verschwunden ist, denn sie hätte nur ins Haus eines Nachbarn gehen müssen und niemand hätte sie mehr gesehen..

Nach einigen Überlegung gehe ich davon aus, dass der Mord an Martina einen sexuellen Hintergrund hatte. Maßgeblich dabei ist für mich die Meinung der Gerichtsmediziner, die in einem Bericht der OÖ Nachrichten vom 2.11.2006 wieder gegeben wird.

Die Gerichtsmediziner Johann Haberl und Robert Lamprecht haben noch am Auffindetag der Leiche die Obduktion durchgeführt.

Dabei stellen sie fest:
Die Obduktion welche noch am Nachmittag des 12. November 1986 durchgeführt wurde ergab:
Blutergüsse am Hinterkopf, an der Stirn, an Unter- und Oberlippe sowie am rechten Oberarm. Der Tot trat durch massives, drei bis fünf Minuten langes Würgen ein. Das Würgen ist der erste Anhaltspunkt der Kriminalisten: "es war völlig atypisch, vermutlich lag das Mädchen am Boden, als der Täter mit einer Hand von oben auf den Hals gedrückt hat." Der Angriff des kräftigen Täters war von vorne erfolgt, Martina dürfte rücklings auf die Erde gestürzt sein.

Eine Vergewaltigung lässt sich nicht nachweisen: "Obwohl keine Spermaspuren und keine Verletzungen im Genitalbereich vorhanden waren, ist ein sexuelles Motiv wahrscheinlich", meint der Gerichtsmediziner Haberl.

Martina Posch hatte keinerlei Abwehrverletzungen. Die Leiche ist dann noch einige Tage ausgestreckt und unberührt am Tatort gelegen, bevor sie der Mörder in die grünen Planen gewickelt und zwischen 18. und 19. November in den Mondsee geworfen hat.
https://www.nachrichten.at/storage/med/ ... osch11.pdf

Als Tathergang sehe ich, dass Martina die Zudringlichkeiten des Täters abwehren wollte, worauf dieser sie dann zunächst zu Boden geschlagen hat und dann erwürgt hat. Zu einer Vergewaltigung ist es nicht mehr gekommen, weil Martina sich gegen den Mann gewehrt hat und dann getötet wurde. Das Würgen hat meiner Auffassung nach damit zu tun, weil der Täter Martina am Schreien hindern wollte.

Danach steht für mich fest, dass der Täter ein kräftiger Mann gewesen sein muss. Eine Frau kommt als Täterin nicht in Betracht, denn ihr hätte die Kraft gefehlt um durch Erwürgen zu töten. Als Tatort möchte ich das Haus in dem Martina gelebt hat ausschließen. Immerhin hat ihr Großvater gehört wie sie das Haus verlassen hat und er gab auch an, dass sie an diesem Morgen seiner Auffassung nach den Bus hätte nicht mehr erreichen können. Da gibt es nun also doch zwei Aussagen zum Verlassen des Hauses.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der Tatort das Haus eines Nachbarn war. Möglicherweise war aber nicht der Nachbar der Täter sondern ein Besucher, den Martina vielleicht von früher her kannte und den sie einmal wiedersehen wollte. Ihrem Freund und ihrer Mutter hat sie nichts von dem Treffen und dem extra dafür beantragten Urlaub gesagt, weil sie vielleicht endlosen Diskussionen gegen ein Treffen mit Mr. X aus dem Weg gehen wollte. Vielleicht war das Verhältnis der Mutter zum Nachbarn getrübt, weil er Martina in ihrem Wunsch unterstützt haben könnte im Haus in Vöcklabruck zu bleiben. Man weiß es nicht. Sie könnte befürchtet haben, dass ihr Freund eifersüchtig auf den Besucher ist. Mutter und Freund schienen immer zusammen gehalten zu haben, weil beide wohl auch auf eine schnelle Heirat hinarbeiteten. Der Zusammenhalt könnte Martina als unangenehmen Druck empfunden haben und er könnte sie zu Heimlichkeiten verleitet haben.

Ich habe bei meinen Überlegungen mal nicht den Urlaubsantrag im Focus gehabt. Bei dieser Spur des Journalisten könnte es sich auch um einen Irrweg handeln. Man darf nicht vergessen, dass NB in letzter Zeit eine Recherchegemeinschaft mit dem Freund Herbert gebildet hat. Herbert hält einen Urlaubsantrag von dem er nichts wusste für unvorstellbar. So einfach ist das aber nicht, denn es ist gut denkbar, dass Martina sich durch Heimlichkeiten Freiräume verschaffen wollte, weil die Allianz zwischen Mutter und Freund und deren Heiratsideen sie zu sehr eingeengt hat. Sie muss nicht gleich Fremdgehen bezweckt haben.Es reichen schon Treffen mit einem Bekannten, für das sie sich nicht gleich endlos rechtfertigen wollte. Leider kann sie zum Verhältnis zu Freund und Mutter nicht mehr befragt werden.

Ein Nachbar hätte auch mitbekommen, wann die Polizei intensive Ermittlungen aufnimmt und Räume untersucht etc. . Das soll vier Tage nach dem Verschwinden am 16.11. gewesen sein. Das könnte für ihn Anlass gewesen sein die Leiche fortzuschaffen und im Mondsee abzulegen, weil er Entdeckung fürchtete.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich gehe nicht von einem sexuell motivierten Tatgeschehen aus, bei dem die Tötung zur Verdeckung eines Übergriffs erfolgte, auch wenn die Gerichtsmediziner dieses in den ersten 20 Jahren oder noch heute für wahrscheinlich halten. Diese konnten sich evtl. gar keine falsche Spurenlegung ausdenken und keine dem Opfer gut bekannte Person, bei der es in jeder Hinsicht, ob Sexualmotiv oder Tötungsmotiv, arglos war. Der Erwartungsdruck an diese Experten nach Antworten ist groß.
AngRa hat geschrieben: Mittwoch, 18. August 2021, 07:08:24 Als Tathergang sehe ich, dass Martina die Zudringlichkeiten des Täters abwehren wollte, worauf dieser sie dann zunächst zu Boden geschlagen hat und dann erwürgt hat. Zu einer Vergewaltigung ist es nicht mehr gekommen, weil Martina sich gegen den Mann gewehrt hat und dann getötet wurde. Das Würgen hat meiner Auffassung nach damit zu tun, weil der Täter Martina am Schreien hindern wollte.
Dieses Tatgeschehen hat nicht in einem Pkw stattgefunden. Es heißt ja auch, dass das tote Mädchen in ausgestrecktem Zustand liegen blieb, somit hat auch die Leichenstarre diese Körperhaltung fixiert, bis es eingewickelt und zum See gebracht wurde. Martina dachte vielleicht, dass der Bekannte sie zum Arbeitsplatz befördert, aber beim Einsteigen in den Wagen könnte sie von hinten mit einem Hammer oder anderem Werkzeug einen Schlag auf den Hinterkopf erhalten haben, dass sie zu Boden ging. Dann wurde sie erwürgt. Bis dahin war das Mädchen noch völlig bekleidet. Erst nach ihrem Tod oder einer Bewusstlosigkeit ging der Täter ans Entkleiden und schob die Kleider so hin, wie sie im Wasser aufgefunden wurden. Tasche, Stiefel und Jacke schaffte er beiseite.

Bei einem Täter mit einem vorrangigen Sexualmotiv, zu dessen Ziel er nicht gelangte, macht ein nachträgliches Entkleiden kaum einen Sinn, es sei denn, dass er pervers war. Das kann ich mir bei einem guten Bekannten von Martina nicht vorstellen, ist aber nicht ausgeschlossen. Ein Perverser hätte seine Veranlagung nicht so lange verbergen können, sondern wäre schon vorher mal unangenehm aufgefallen.

Es war m.E. ein ganz anderes Motiv, das lange Jahre niemand auf dem Schirm gehabt hat. Deshalb wurde der Fall jahrzehntelang nicht aufgeklärt. Vermutlich erst 2013, als sich aufgrund der DNA Spuren unter den Fingernägeln die Möglichkeit zum Abgleich ergab und einer sich weigerte, eine Probe abzugeben, änderte sich etwas in der Suche nach einem anderen Motivträger. Das hatte man aber 2006, geschweige denn 1986, noch nicht auf dem Schirm.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich habe mir noch einmal das Begräbnis-Bild angeschaut und vermute, dass die Dame links die Oma väterlicherseits ist und der Herr hinter dem Sarg-Bouquet der leibliche Vater und Sohn der Frau links neben ihm sein könnte. Ich sehe besonders bei der Oma Ähnlichkeit in der Kopfform und der Augen-Nasen-Wangen-Partie mit Martina.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Zu den Männern der Mutter von Martina Posch ist etwas in der Stern Crime Nr. 14 zu lesen.

Die Mutter von Martina Posch hatte sich wohl zweimal scheiden lassen, einmal vom leiblichen Vater von Martina und dann 1985 vom Stiefvater von Martina. Dann hat die Mutter nach der Scheidung im Jahr 1985 einen Bayern kennen gelernt, der in München gearbeitet hat und zu dem ist sie dann ein halbes Jahr nach der Tat gezogen und hat ihn geheiratet. Also spielt der neue Freund im Tatgeschehen keinerlei Rolle, höchstens der Stiefvater, wenn er vor Ort gelebt hat und auch denselben Arbeitsplatz hatte.

Zur Verwirrung trägt bei, dass im atv. at. Cold Case ab Min. 15. 25 gesagt wurde, dass die Mutter einen Lebensgefährten hatte, der im selben Betrieb wie Martina gearbeitet hat, der nie in Verdacht geriet und keine DNA abgeben wollte. Wenn der neueste Lebensgefährte in Bayern lebte, kann es sich bei der erwähnten Person höchstens um den Stiefvater von Martina handeln, dem zweiten Ehemann ihrer Mutter. Alles sehr verwirrend.

https://www.atv.at/ungeloest-cold-case- ... /d3377799/



Im Stern Crime ist auch zu lesen, dass die Mutter abends noch in Martinas Firma angerufen und dort vom Chef erfahren hat, dass Martina den ganzen Tag nicht am Arbeitsplatz war. Zusammen mit dem Urlaubseintrag im Kalender kann es dann eigentlich keinen ernsthaften Zweifel daran geben, dass Martina Urlaub für den Tag ihres Todes genommen hatte.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

von AngRa » Mittwoch, 18. August 2021, 17:30:10


Im Stern Crime ist auch zu lesen, dass die Mutter abends noch in Martinas Firma angerufen und dort vom Chef erfahren hat, dass Martina den ganzen Tag nicht am Arbeitsplatz war. Zusammen mit dem Urlaubseintrag im Kalender kann es dann eigentlich keinen ernsthaften Zweifel daran geben, dass Martina Urlaub für den Tag ihres Todes genommen hatte.
Es sollte eigentlich das einfachste von der Welt sein, nachträglich im Bereich des Persomalwesens der Firma in der M.P. arbeitete, nachzuvollziehen ob für diesen Tag Urlaub genommen wurde.

Am Arbeitsplatz nicht anwesend zu sein ist das eine und das andere ist am Arbeitsplatz nicht anwesend zu sein und sich dafür einen Tag Urlaub genommen zu haben.

Bei der Aufklärung eines Mordfalles halte ich den" kleinen Unterschied" für sehr wichtig.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
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