MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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In den OÖ Nachrichten (Oberösterreich) vom 19. Januar diesen Jahres, fand ich einen kürzeren Artikel zur Recherchegemeinschaft NB mit HB.
Interessant finde ich, wie sich nicht nur die Betrachtung des Falles durch NB veränderte, sondern NB auch recht deutlich und unverblümt seine
Überzeugung vertritt. Er lehnt es strikt ab, weiterhin von einem Mysterium zu sprechen angesichts von gravierenden Ermittlungsfehlern:
VÖCKLABRUCK. Publizist Blaichinger und Martinas Freund Herbert B. recherchieren gemeinsam im ungeklärten Fall

Norbert Blaichinger (62) aus Zell am Moos und Herbert B., der damalige Freund von Martina Posch, setzen neue Initiativen im Todesfall der damals 17-jährigen. "Wir wissen bis heute nicht, wer den Urlaubseintrag von Martina vorgenommen hat, niemand hat mir jemals den Urlaubseintrag gezeigt", sagt Herbert B. Blaichinger spricht von einer wichtigen Spur, die man nicht beachtet habe. "Es ist eigentlich falsch, von einem mysteriösen Mordfall zu sprechen und wesentliche Fakten links liegen zu lassen", so der Publizist, der seit 30 Jahren an diesem Fall recherchiert. Er werde "keine Ruhe geben".

Gleiches gilt für den damaligen Freund von Martina Posch, Herbert B., der sich mit Blaichinger zu einer Recherchegemeinschaft zusammengetan hat. "Wir wollen wissen, wer damals einen möglichen Anruf der Mutter von Martina in ihrer Firma in Attnang-Puchheim entgegengenommen hat", sagt Blaichinger. "Und wir hoffen darauf, dass sich diese Person meldet oder andere Personen, die diesen Anruf mitbekommen haben", bittet Herbert B. Außerdem gehe es darum, zu wissen, wer den Urlaubseintrag vorgenommen hat. Blaichinger und Herbert B. sind zuversichtlich, dass sich so ein neuer Ansatz finden ließe. Aber zuerst muss man wissen, ob es diesen Anruf am Tag des Verschwindens von Martina überhaupt gab und wer den Urlaubseintrag vorgenommen hat. "Martina war es sicher nicht, das hätte ich gewusst", so B. Hinweise werden vertraulich behandelt.
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 71,3341304
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Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Es bleibt spannend !

NB und HB verfolgen eine verdeckte Spur. Davon bin ich überzeugt. Würde gerne Mäuschen sein, wenn sich die beiden vertraulich unterhalten.
Die scheinen nicht nur eine Hypothese über einen konkreten Verdächtigen zu haben. Sie scheinen eine gesamte Tattheorie zu haben. Sie werden eine Person vor Augen haben. Ob das dieselbe Person ist, die der Polizei vor Augen schwebt, ist fraglich. Seitens der Polizei gab es auch schon diverse Andeutungen, was man zu wissen glaubt. NB und HB dürften ein Konstrukt von der Tatvorbereitung, von der Tatausführung und von der Tatvertuschungsstrategie zu haben. Diese starken Äußerungen des Publizisten NB in der Öffentlichkeit könnte er so gar nicht machen, wenn er nicht von einer sehr plausiblen Theorie überzeugt wäre. Vielleicht wird ein Verdächtiger von bedeutsamer Seite aus sogar gedeckt, was aber nicht herauskommen darf? Soll es ja geben, dass, wo es Menschen gibt, es auch menschelt.

Wird NB noch erfahren, wer den Anruf in der Firma entgegen genommen hat? Das ist ein Wissen, das man m.E. nicht mit "das ist alles vergessen" abtun kann, denn psychologisch haben sich auch Kleinigkeiten tief ins Bewusstsein der vom Fall Tangierten eingegraben. Darüber muss in der Firma gesprochen worden sein. Und die Emotionalität dieses Falles hat bewirkt, dass sich über die Gefühle zu dem Fall jede Unstimmigkeit unter den Tangierten in deren Bewusstsein eingegraben hat. Die Leute in der Verwaltung an den Telefonen wussten ganz genau, wie lange die Firma besetzt war. Sie kannten die Darstellung in xy. Der Freund HB kannte diese Falldarstellung auch und wusste als Hauptzeuge Einiges, was mit der Wirklichkeit übereinstimmte und was dichterische Filmfreiheit war.

Aber selbst der Anruf wurde in xy erwähnt. Das ist also die große Frage. Hat es diesen Anruf gegeben oder hat es ihn nicht gegeben. In beiden Möglichkeiten hätte das Firmenpersonal darüber unter der Hand gesprochen und sich ausgetauscht. Dass Martina nicht in der Firma war, ist eine Tatsache. Aber wer war nach Geschäftsschluss noch am Telefon und konnte zum Arbeitsplatz von Martina gehen und in deren Kalender schauen? Wenn es den Anruf aber gar nicht gegeben hätte? Dann könnte man hieraus ebenfalls Schlüsse ziehen. Aber welche? Das dürfte vertrauliches Wissen von NB und HB sein?

Der Kalender ist jedenfalls verschwunden. An der Person, die den Anruf der Mutter entgegengenommen hat, rätselt NB noch. Martinas Mutter ist verstorben; sie kann das Rätsel nicht mehr aufhellen. Wenn NB an diesem Anruf Zweifel hat, muss er eine andere Hypothese haben, und die wird er haben, so schließe ich aus seiner unermüdlichen Beharrlichkeit. Das scheint mir kein Selbstprestigebedürfnis von NB zu sein, das ihn dauernd antreibt, sondern es scheint mir der Kampf um die Wahrheit zu sein. Ich wünsche ihm, dass er das Interesse wachhalten kann und dass er noch Leute zum Reden bringen kann. NB scheint hier eine Art investigativen Journalismus zu betreiben. Er hat mit HB einen ganz wichtigen Zeitzeugen zur Seite.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Es waere interessant zu wissen, ob der stiefvater nach trennung von der mutter in eines der nachbarhaeuser gezogen ist.
Es sieht fuer mich auch so aus, das der stiefvater sie darauf brachte, das sie durch die verbringung mit dem fahrzeug ersatz fahrscheine aus papierkoerben zur abgabe und abrechnung in der fa. Einreichen koenne.... Und sie ihm am anfang dankbar fuer den tip war.
Fuer seine bereitschaft sie zu fahren, koennte er immer von ihr verlangt haben, das ihm mit der hand einen runterholt.
Das koennte sie mit leichten ekel in seinem fahrzeug unterwegs an einer geeigneten stelle getan haben.

Da sie aber an diesem morgen den bus nicht erreichte, koennte sie bei ihm geklingelt haben..... Und im schutz seines hauses forderte von ihr erweiterten sex, mit dem sie nicht einverstanden war.
Was koennte erweiterter sex gewesen sein.
Das sie ihren unterleib frei machen sollte u. Ihren busen zeigen sollte
Als der taeter die nackten tatsachen sah, forderte er richtigen sex, den sie ablehnte u. Es zu einer nicht geplanten unschoenen situation kam.
Ich denke real, auch wenn es sich fuer anstaendige menschen unschoen anhoert.
Ich koennte mir fuer das kostenlose fahren durchaus die handnummer vorstellen, die sie zwar ungerne machte... Aber letztendlich akzeptierte und mitmachte.
Der beginn so einer handelseinigkeit... Eine hand waescht die andere..... Koennte fuer sie zwar leicht ekelhaft gewesen sein, dadurch das der mann bei beginn dieser sexdienste vielleicht ihren koerper nicht zu sehen bekam... Und sieihm nur einen abschuettelte, koennte sie vielleicht auch immer gelacht haben.... Wenn er zum schnellen samenerguss in seinem fahrzeug kam.
Was ich damit sagen will..... Den sogenannten dienst konnte sie zwar ihren freund nicht erzaehlen... Und dieser waere von ihr aus nie entstanden... Da er sie aber sonst in ruhe liess... Koennte sie diesen vielleicht akzeptiert haben.

Der mann koennte beruflich mit einem transporter fa. Fahrzeug unterwegs gewesen sein.
Da sie nie in einem fahrzeug gesehen wurde, koennte er von ihr verlangt haben.. Das sie sich hinten reinsetzte.... Und das er zb.,200 bis 400 m vor ihr lehrfa. Unauffaellig parken konnte u. Sie nach hand dienst Sein fahrzeuh unauffaellig wieder verliess.
Er koennte zb. Dann dort noch etwas laenger geparkt haben u. Etwas gefruehstueckt haben u. Zeitung gelesen haben.

Ich habe soviel unschoene dinge in meinem leben mitbekommen... Dinge die es eigentl. nicht gibt.
Vor jahren arbeiteten wir fuer eine wohnungsfa. Im vorort von hannover.. Marienwerder.
Der hausmeister immer klamm auf tasche... Sprach das auch direkt an... U. Hielt verdeckt die hand auf.
Er betreute eine liegenschaft mit immerhin 600 wohnungen.
Seiner tochter vermachte er mit kleinkind eine eigene wohnung... Sie sagte zu mir... Das bitte noch mitmachen u. Das noch usw.
Mein vater unterschreibt die std... Der tut alles fuer mich... Diese geschwollene stimme mit einer selbstsicherheit und gepiercter zunge werde ich nie vergessen... Sie sprach mit kugel auf der zunge so... Ihr maenner wollte doch alle nur das eine.
Als der hausmeister getrennt von seiner frau... Mit einer neuen frau aus dem flugzeug...thai frau... Ein baby.. Tochter zeugte... Ging die erwachsene tochter zur polizei u. Zeigte ihren vater an...
Er hatte seine tochter jahrelang vergewaltigt.... Und sie konnte den nachweis mit ihrer mutter ex frau v. Hausmeister erbringen, die auch davon wusste.
Sie wollte nicht das die kleine junge tochter mit der neuen frau... Thai frau... Spaeter auch mal das schicksal erleidet wie sie.
Herr k. Wurde damals morgens von der polizei aus seinem hausmeisterbuero abgeholt u. Verhaftet.
Ich hatte nie mehr etwas mit ihm zu tun., weil einer neuer hausmeister anfing. Der schweine hausmeister bekam 6j. Haft... Berichte in den tageszeitungen folgten spaeter.... Was mir an ihm auffiel.. Ee war immer irgendwie nervoes u. kaute kaugummi.. Ein mann mit silberrand brille u. Grauen haaren. Die mieter meinten.. Fieser typ. zu mir war er nett.
Ich brachte ja ab u. Zu auch was mit.
Darum es gibt solche schweinemaenner tatsaechlich.....

Fuer mich waere interessant zu wissen, wieviel km ihre lehrfa. Von ihrer wohnung weg war.
Zb. 10 km weiter outet niemand mehr einen mann in seinem fahrzeug. Hbs
AngRa
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Meiner Auffassung nach haben sich NB und der Herbert in ihrer Recherchegemeinschaft verrannt, was den Urlaubsantrag und den Anruf der Mutter in der Firma , der den Urlaubsantrag bestätigt, anbelangt. Ich gehe davon aus, dass es diesen Anruf gegeben hat und dass es damals auch aufgeflogen wäre, wenn es nur den Eintrag im Kalender und keinen Urlaubsantrag gegeben hätte. Ich gehe davon aus, dass sogar feststand, wann Martina diesen Urlaubsantrag gestellt hat und wann er bewilligt worden ist.

Genauso haben sich die beiden meiner Auffassung nach auch darin verrannt, dass es keine Fahrgemeinschaft mit einem Unbekannten gegeben hat, weil Martina an den Tagen, wo sie keine ordnungsgemäßen Busfahrscheine vorgelegt hat, von der Mutter gefahren worden ist oder vom Freund. . Wenn dem so gewesen wäre, dann muss Herbert sich fragen lassen, warum Martinas Mutter und er die Berichterstattung in den Zeitungen vom geheimen Doppelleben hingenommen haben ohne den Sachverhalt einfach klarzustellen. Zumindest der Polizei gegenüber hätten sie sich dahingehend äußern müssen. Das haben sie aber offensichtlich nicht getan. Dafür gab es dann noch zusätzlich die Aussage einer Freundin von Martina, dass Martina ihr gegenüber erzählt habe, dass sie sich von einem Mann zur Arbeit fahren lässt. Die Aussage soll nun auch ungültig sein oder was? Von daher gesehen, gibt es für mich keinen Zweifel, dass es diese Fahrgemeinschaft mit einem Unbekannten gegeben hat.

NB muss für sein neues Buch neue Entwicklungen bieten, denn sonst wird es nicht gekauft.. Daher wird nun vieles in Zweifel gezogen, was früher galt. Die Mutter ist tot. Sie kann weder zu den morgendlichen Fahrten noch zum Anruf in der Firma befragt werden. Vieles kann somit nicht widerlegt werden, was früher angenommen wurde.Es können aber Zweifel gesät werden.

Martina wird als selbstbewusstes Mädchen mit einem großen Freiheitsdrang beschrieben. Sie hat aber sehr eng eingezwängt wie in einem Korsett gelebt, denn die Arbeit und die Beziehung zum Freund bestimmten den Tagesablauf und den Abend. Hinzu kommt, dass der Mutter wohl sehr wichtig war, dass ihre Tochter diese feste Beziehung zum Herbert hatte, weil sie die Tochter bei ihm, den sie sehr schätzte und den sie von ihrer Arbeit her kannte, in guten Händen wähnte, wenn sie nach Deutschland umgezogen wäre. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Martina mit ihren 17 Jahren versucht hat sich Freiräume zu verschaffen, ohne sich vor der Achse Mutter und Freund rechtfertigen zu müssen. .

Ich gehe davon aus, dass sie ihren Mörder kannte und dass sie ihn falsch eingeschätzt hat. Er hat sie meines Erachtens versucht sie zu vergewaltigen und als sie sich gewehrt hat, hat er sie brutal getötet.

Der Fall hätte aufgrund der kriminaltechnischen Fortschritte wohl längst aufgeklärt werden können, wenn nicht wichtige Asservate wie die Plane und der Pullover verschwunden wären. Dafür trägt die Polizei Verantwortung. Diese Schlamperei ist der eigentliche Skandal und nicht die angeblich falsche Bewertung des Urlaubsantrags und der Fahrgemeinschaft mit einem Unbekannten.

Nun bleibt aber noch die Hoffnung, das aufgrund eines neuen DNA Gutachtens der Täter doch noch überführt werden kann, wie in Zeitungsberichten vom 31.7.2021 zu lesen war. Die Ermittlungsbehörden, allen voran der Ermittlungsrichter in Wels, der kraft seiner Kompetenz die Gutachten in Auftrag gegeben haben muss, scheinen also weiter an der Aufklärung zu arbeiten und diese zu erwartenden Ergebnisse sind für mich spannend.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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@Hbs 900

Nach meinem Kenntnisstand betrug die Entfernung zwischen dem Wohnhaus von Martina und ihrer Arbeitsstelle ca. 5 km. Martina hat in Dürnau gelebt. Das ist ein vom Ortskern von Vöcklabruck abseits gelegenes Viertel mit der überschaubaren Zahl von 2.716 Einwohnern ( lt. Wikipedia) Dort könnte wirklich jeder jeden gekannt haben.

Wo der zweite geschiedene Ehemann von Martinas Mutter lebte, wurde nicht erwähnt. Es wäre aber interessant, ob er nach der Scheidung im Jahr 1985 vielleicht in Dürnau wohnen geblieben ist. Weiter wäre interessant, welche Häuser es in der Nachbarschaft gab und ob diese Häuser vielleicht Nebengebäude hatten. Ich vermute stark, dass die Polizei die Nachbarschaft besonders im Focus der Ermittlungen hatte. Vielleicht hat sie das Gebiet dort in der Umgebung auch mit Fährtenhunden abgesucht. irgendeinen Grund muss es geben, warum der Täter nach vier Tagen die Leiche fortgeschafft hat. Vielleicht war ihm die Einstiegstelle der Sporttaucher am Mondsee bekannt und auch dass diese im November dort Übungen vor hatten. Er könnte die Leiche dort gezielt abgelegt haben, damit sie gefunden wird. Es kursiert auch das Gerücht, dass sich auf der Plane ein Blumengebinde befand.

Die Linzer Kriminaltechnikerin ( Leiterin einees kriminaltechnischen Privatinstituts) Friederike Blümelhuber, die die Leiche untersucht hat, äußerte sich folgendermaßen:
Martina Posch verschwand am 12. November 1986 um 6.40 Uhr früh. Ihre Leiche wurde später am Ufer des Mondsees gefunden - eingewickelt in eine Abdeckplane. Eines steht für die Kriminalistin fest: Der in jüngster Zeit als Verdächtiger kolportierte Frauenmörder Wolfgang Ott war's nicht: "Der Fall Posch ist eine reine Beziehungstat." Dafür spreche die fast "liebevolle" Behandlung, die der Täter dem Leichnam hatte angedeihen lassen: Die sorgfältige "Verpackung" - und der Fundort an einer der schönsten Stellen des Salzkammergutes.
http://www.ktpi.at/english/zeitung_ooen.htm

Sie erwähnt eine "liebevolle" Behandlung, die der Täter dem Leichnam hat angedeihen lassen. Das passt zu einem Täter, der in Martina verliebt war, mit dem sie sich auch treffen wollte, dessen sexuellen Annäherungen sie dann aber abgewiesen hat. Ich finde die Beschreibung "liebevolle Behandlung" schon sehr vielsagend.
Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Meines Erachtens ist dieser Fall hauptsächlich durch das Engagement von Herrn NB vorwärts bewegt worden. Das ist aber nur möglich, wenn sich in der Nachzeit ein G'schmäckle auftut oder wenn es unter den Leuten brodelt, aber sich niemand etwas zu sagen getraut. Es brauchen hier gar keine bestimmten Leute irgendwelche Fäden ziehen. Es kann sein, dass eine Dorfgemeinschaft eine Familie über Jahrzehnte kennt und nun einfach in den Medien oder in Videos ein ganz anderes Bild gezeichnet bekommt. Da könnten Leute bestimmte Vorgänge und Fakten kennen, die sie für die Aufklärung des Falles für wesentlich erachten, aber sie schweigen, weil es ihnen als Anschwärzen, Respektlosigkeit oder üble Nachrede angekreidet werden könnte. Ganz deutlich wird es, dass auf die xy-Sendung kein einziger Hinweis kam. Das war schon einmal das erste G'schmäckle.

Das zweite G'schmäckle könnte sich im Zusammenhang mit dem schnellen Verkauf des Hauses ergeben haben, als sich Personen an einen Streit zwischen Mutter und Tochter erinnerten, wo es genau darum ging.

Das nächste G'schmäckle waren dann die verschwundenen Asservate, die ein großes Fragezeichen aufwarfen, wie ernst es mit dem Aufklärungswillen in diesem Mordfall eigentlich bestellt ist?

Spätestes hier wird Herr NB starke Zweifel bekommen haben und nun wollte er das aus einem Gerechtigkeitsgefühl heraus nicht mehr auf sich beruhen lassen.

Was den Freund, Herrn HB anbelangt, zählte dieser gleich nach dem Mord zum Kreis der möglichen Verdächtigen. Er hatte zwar ein Alibi, aber das musste zuerst geprüft werden und die Behauptungen über falsche Fahrtabrechnungen in Verbindung mit einem aufgekreuzten geheimen Mann haben ihn zuerst sehr stark irritiert. In so einer Situation, wenn man zunächst einem harten Verhör ausgesetzt war, ist es psychisch gar nicht leicht möglich, in der Öffentlichkeit das Bild der Toten zu revidieren. Was er von Martina selbst wusste, hat er der Polizei mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft ist Herrin des Verfahrens und bestimmt, was an die Öffentlichkeit kommt. Wenn HB einem Beamten seine differente Meinung gegenüber den Veröffentlichungen gesagt hat, ist dieser Beamte mit Sicherheit nicht sofort zum Staatsanwalt gegangen und hat ihm gesagt, dass der HB die Veröffentlichungen über Martina aus der Feder einer von der Staatsanwaltschaft autorisierten Pressestelle für unrichtig erachtet. Da war der Freund der aufgrund der unlauteren Fahrscheinabrechnungen etwas "dubios" erscheinenden Martina dann doch ein zu kleines Licht, um den Staatsanwalt korrigieren zu können.

Ich denke, dass sich viele Fragen und Ungereimtheiten erst im Lauf der Zeit ergeben haben, die als Höhepunkt in der Verweigerung einer DNA Probe eines inFrage kommenden Bekannten der Martina kulminierten. Ich glaube zuallerletzt, dass NB seine Fallkritik deshalb danach ausrichtet, damit sein Buch gekauft wird. Ich denke, dass sich so viel Substanz angesammelt hat, dass er das Buch schreiben muss, um dem Opfer und dem Fall gerecht zu werden. Nicht zuletzt wird das Buch auch mit der Absicht geschrieben worden sein, noch Menschen zum Reden zu bringen, die bislang aus irgend welchen Gründen geschwiegen haben.

Was nun das lebensfrohe Mädchen Martina anbelangt, glaube ich am aller wenigsten, dass es von seiner Mutter enge Zügel angelegt bekam. Die Mutter hatte mit sich und ihren Beziehungen zu tun. Es gab 2 Scheidungen, welche die Mutter durchstehen musste. Es gab dann jeweils wieder eine neue Beziehung, auf die sie sich konzentrierte und die sie psychisch beschäftigte. Eine Mutter, die sich schon mit dem dritten Mann zusammengetan hat, bevor ihr Kind volljährig war, schätze ich eher so ein, dass sie einfach aufgrund ihrer Lebenssituation als Alleinerziehende in neuer Partnerschaft gar nicht die Erziehungskraft besaß, die ein eingespieltes, sich verstehendes und in den Erziehungsprinzipien einiges Elternpaar gehabt hätte.

Ja, Martina hatte Freiräume und sie war in einer festen Partnerschaft. Sie fand in der Familie ihres Freundes ebenfalls einen Rückhalt. Ob sie sich noch weitere Freiräume für geheime Autofahrer geschaffen hat, kann sein, muss aber nicht sein. Ich denke, dass das Geld immer knapp war, und es ihr um ein paar zusätzliche Schilling bei den Fahrscheinen ging. Dass sie sich aber verkauft hat, wegen 7 Schilling, möchte ich nicht annehmen, kann es aber auch nicht ausschließen. Ob ihre Mutter als die große moralische Instanz bei Martina galt? Kann sein. Muss aber nicht sein. Wenn Martina wegen der Partner der Mutter nur die zweite Geige spielte, war die moralische Kompetenz der Mutter gegenüber Martina schon aufgrund der Struktur des Beziehungsgefüges eingeschränkt.

Ich denke nach wie vor, dass sich dieser Fall vor allem durch die Initiative von Herrn NB auf den heutigen Stand entwickelt hat. Und auch HB hat sich von einem jungen Burschen zu einem erfahrenen Mann entwickelt, der Zeit und Gedanken in sich arbeiten und reifen ließ.

Ich bin auch sehr gespannt, wie es hier weiter geht.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es gibt hier noch ein weiteres Video, in dem es um den Mord an Martina Posch geht. Es stammt wohl aus dem Jahr 2019.

https://www.youtube.com/watch?v=UdvD2L09o6U

In diesem Video wird berichtet, dass der Mord an Martina Posch den Ermittler Schmidbauer auch nach Beendigung seiner Dienstzeit nicht losgelassen hat. Seinen Aufklärungswillen möchte ich nicht in Frage stellen. Über ihn wurde berichtet, dass er meint, dass er den Täter aus den Vernehmungen kennt und dass er ihn nur nicht überführen konnte, weil der genug Zeit hatte sich ein Alibi zu beschaffen. Es ist eben wie so oft bei Mordfällen, die als Vermisstenfälle beginnen, dass die Mordermittlungen erst dann einsetzen, wenn der Täter alle Spuren beseitigt und sich ein Alibi verschafft hat. Dann ist es aber zu spät zum Gänseblümchen pflücken.

In dem Video ist außerdem von drei "Busfreundinnen" die Rede, die berichtet haben, dass Martina ihnen gegenüber erwähnt hat, dass sie manchmal von einem Bekannten zur Arbeit gefahren wird, als sie sie danach fragten, warum sie nicht immer im Bus sei. Einer Freundin gegenüber soll sie auch den namen des Mannes erwähnt haben, an den die sich aber nicht mehr erinnern konnte, auch weil es drei oder vier Monate her war seit der Unterhaltung. Man kann diese Erkenntnisse von früher nicht alle über den Haufen werfen.

Die jahrelangen Verdienste von Herrn NB will ich gar nicht in Abrede stellen, aber mit seinen neuesten Ideen, die er meiner Meinung nach auch im Hinblick auf den Verkaufserfolg für sein neues Buch entwickelt hat, kann ich mich nicht anfreunden.

Ja und 17 Jährige befinden sich normalerweise in einer Sturm und Drangzeit vor dem Erwachsenwerden und ich sehe bei Martina schon sehr wenige Möglichkeiten diese Phase auszuleben. Das führt dann dazu sich auf einfache und Art und Weise ( möglichst ohne Diskussionen und Rechtfertigungen) Freiräume zu schaffen, In Martinas Fall war es meiner Meinung nach einfach mal einen Tag heimlich Urlaub zu nehmen, um mal für ein paar Stunden machen zu können was man will. Dabei bleibe ich auch.

Für mich sind folgende Fragen wichtig:

Wo hat der Stiefvater gelebt und gearbeitet, von dem sich Martinas Mutter im Jahr 1985 hat scheiden lassen? Hatte Martina Kontakt zu ihm?
Wo hat der leibliche Vater von Martina gelebt? Hatte sie Kontakt zu ihm?
Wo hat der damalige Lebensgefährte von Martinas Mutter, der spätere Ehemann Nr. 3 sich zur relevanten Zeit aufgehalten?
Sind Alibis von den Männern überprüft worden?

Sind diese Männer damals also genauso überprüft worden wie Herberts Stiefvater?

Über diese wichtigen Fragen hat man in keinem der Videos etwas Eindeutiges gehört oder in den zahlreichen Berichten gelesen. Dabei springen sie doch geradezu ins Auge.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Wenn ich mich recht erinnere, war Martinas Mutter berufstätig. Sie arbeitete als Sekretärin. Vermutlich hat der Opa die Aufsicht über Martina gehabt, wenn die Mutter nicht da war. Es gab wohl nicht so viel Zeit, dass sich Mutter und Tochter über das Notwendige und Alltägliche hinaus lange und ausführlich unterhalten und miteinander Zeit verbracht haben. Dass die innige Verbundenheit nicht überaus stark gewesen zu sein schien, sieht man schon daran, dass die Mutter einfach zu ihrem dritten Mann nach München übersiedeln wollte, und die noch nicht volljährige Tochter in Vöcklabruck zurückgelassen hätte.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, die Mutter arbeitete als Chefsekretärin in der Firma in der auch Herbert beschäftigt war. ( Info stammt aus Stern Crime) Sie kannte ihn also schon von ihrer Arbeit her.Martina dürfte den Herbert dann über ihre Mutter kennen gelernt haben.

Lt. Angabe auf dem Grabstein ist der Großvater 1912 geboren und war dann 1986 74 Jahre alt. Man weiß nicht, wie sein damaliger Gesundheitszustand war. Ich vermute, dass er nach dem Wegzug der Tochter in ein Greisenasyl gekommen ist. Die Österreicher bezeichnen Alten-und Pflegeheime als Greisenasyl. Sie haben schon eine sehr besondere Ausdrucksweise.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 19. August 2021, 09:10:53 Es gibt hier noch ein weiteres Video, in dem es um den Mord an Martina Posch geht. Es stammt wohl aus dem Jahr 2019.

https://www.youtube.com/watch?v=UdvD2L09o6U
...
In dem Video ist außerdem von drei "Busfreundinnen" die Rede, die berichtet haben, dass Martina ihnen gegenüber erwähnt hat, dass sie manchmal von einem Mann zur Arbeit gefahren wird, als sie sie danach fragten, warum sie nicht immer im Bus sei. Einer Freundin gegenüber soll sie auch den namen des mannes erwähnt haben, an den die sich aber nicht mehr erinnern konnte, auch weil es drei oder vier Monate her war seit der Unterhaltung. Man kann diese Erkenntnisse von früher nicht alle über den Haufen werfen.
Ich werfe diese Erkenntnisse nicht über den Haufen, aber ich ordne sie ganz anders ein. Martina wusste, dass es nicht ganz korrekt ist, Fahrten abzurechnen, die sie nicht mit dem Bus machte. Und wenn dieser Fahrer in der Firma war und befragt worden wäre, weil die Freundinnen gepetzt hätten, dann hätte Martina vielleicht eine Rüge bekommen oder sich schämen müssen. Wenn es ein Lover gewesen wäre, hätte sie es evtl. gar nicht erzählt, weil das vermutlich für ihr Verhältnis mit Herbert abträglich gewesen wäre. Ich glaube, dass die Zurückhaltung, was den Chauffeur anbelangt, eben in der Unregelmäßigkeit ihrer Fahrtabrechnung begründet liegt.

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 19. August 2021, 09:10:53 Ja und 17 Jährige befinden sich normalerweise in einer Sturm und Drangzeit vor dem Erwachsenwerden und ich sehe bei Martina schon sehr wenige Möglichkeiten diese Phase auszuleben. Das führt dann dazu sich auf einfache und Art und Weise ( möglichst ohne Diskussionen und Rechtfertigungen) Freiräume zu schaffen, In Martinas Fall war es meiner Meinung nach einfach mal einen Tag heimlich Urlaub zu nehmen, um mal für ein paar Stunden machen zu können was man will. Dabei bleibe ich auch.
Ich weiß nicht, ob diese Heimlichkeit überhaupt wegen ihrer Mutter notwendig gewesen wäre, denn so ein überwachendes Wesen konnte die Mutter gar nicht an den Tag gelegt haben, wenn sie berufstätig war und ihre Beziehung auf die Reihe bringen musste. Wegen der Mutter hätte es m.E. keiner Heimlichkeit bedurft. Daher bleibe ich bei meinen Zweifeln. Wäre sie wirklich an einem Urlaubstag so früh aufgestanden?

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 19. August 2021, 09:10:53 Für mich sind folgende Fragen wichtig:

Wo hat der Stiefvater gelebt und gearbeitet, von dem sich Martinas Mutter im Jahr 1985 hat scheiden lassen? Hatte Martina Kontakt zu ihm?
Wo hat der leibliche Vater von Martina gelebt? Hatte sie Kontakt zu ihm?
Wo hat der damalige Lebensgefährte von Martinas Mutter, der spätere Ehemann Nr. 3 sich zur relevanten Zeit aufgehalten?
Sind Alibis von den Männern überprüft worden?

Sind diese Männer damals also genauso überprüft worden wie Herberts Stiefvater?

Über diese wichtigen Fragen hat man in keinem der Videos etwas Eindeutiges gehört oder in den zahlreichen Berichten gelesen. Dabei springen sie doch geradezu ins Auge.
Da stimme ich voll zu. Das hätte ich auch gern gewusst.

(Sehe grad, dass sich wieder etwas überschnitten hat. Ich danke dir, AngRa, für die Auskunft zum Arbeitsplatz der Mutter.)
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

"Greisenasyl", das ist ja nicht nur die letzte, sondern die allerletzte Bezeichnung. Da gefällt mir "Seniorenresidenz" wesentlich besser, obwohl vielleicht die Betreuung deshalb nicht unbedingt besser sein muss. Also bei diesem Ausdruck musste ich lachen. Bei anderen Diensten haben sie auch positivere Bezeichnungen, z.B. gefällt mir gut, wenn sie von der "Rettung" statt vom "Notarzt" sprechen.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 19. August 2021, 09:10:53 Es gibt hier noch ein weiteres Video, in dem es um den Mord an Martina Posch geht. Es stammt wohl aus dem Jahr 2019.

https://www.youtube.com/watch?v=UdvD2L09o6U
Ich sah mir dieses Video an, weil es immer eine Chance ist noch einen neuen Aspekt zu entdecken. Die Autorin nahm sich die Freiheit, die Sache mit dem Urlaubseintrag und auch die mit den unkorrekten Fahrtenabrechnungen ganz wegzulassen. Das hat sie nicht für wichtig erachtet, wichtig war ihr nur, dass Martina nicht zur Arbeit erschienen war. Dass es keine Spermaspuren gab, ließ die Autorin auch außen vor.

NB und Major Schmidbauer haben sich auch getrennt. Das kann ich verstehen, weil Herr Schmidbauer einfach befangen sein dürfte. Er steht dazwischen und wenn NB anregt, heute noch eine Maßnahme gegen diesen und jenen zu erwirken, die jetzt aktiven Ermittler aber dieser Erwartung nicht entsprechen können, dann ist das für Herrn Schmidbauer nervenschonend, dass er sich aus diesen Spannungen heraushält. Letzten Endes hat ja auch die Staatsanwaltschaft ein Wörtchen mitzureden, was in einem Fall gemacht wird und was nicht. Niemand möchte gern an den Pranger gestellt werden. Dafür habe ich Verständnis. Aber dass NB auf Aufklärung drängt, das finde ich wiederum gut.

Um wieder auf die Video-Autorin zurückzukommen: Ich habe den Vornamen der Mutter erfahren. Es ist der gleiche, den auch ihre Mutter hatte, lt. Grabstein. Ansonsten hat sie zwar von einem Geheimnis gesprochen. Aber ihre Wortwahl war so, dass mit dem Geheimnis nicht unbedingt auf ein Tächtelmächtel geschlossen werden kann.
Befragungen und Alibiüberprüfungen halfen nicht weiter, bis drei Busfreundinnen befragt wurden, die seit Ende 1985 mit Martina Bus fuhren. Sie sagten aus, dass Martina morgens, als auch abends öfters mal nicht im Bus saß, und als man Martina darauf angesprochen hatte, hat sie gesagt, dass sie morgens öfters mal verschläft und dann von einem Bekannten zur Arbeit gefahren wird und auch abends wohl abgeholt werden soll, um halt wieder nach Hause gebracht zu werden. Einer Freundin soll sie sogar den Namen gesagt haben, doch die kann sich da leider nicht mehr dran erinnern, denn zur Zeit der Befragung von ihr war das schon gut 3 bis 4 Monate her.
Wenn die Video-Autorin von "Geheimnis" spricht, ist das im Bezug auf die fehlende Identität des Mannes richtig. Aber es ist deshalb noch lange kein Geheimnis im Bezug auf ein geheimes Verhältnis zu dem Mann.

Darauf laufen die meisten Fall-Videos hinaus, aber dieses Video hier ist m.E. von der Auswahl relevanter Fakten her betrachtet, eigentlich das bescheidenste, wenn es um eine aspektreiche Falldarstellung gehen soll. Die Sprache der Autorin fand ich etwas zu ausdrucksarm und teils die Satzenden verschluckend.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier ist noch ein Bericht aus dem Archiv der Kronenzeitung vom 30.8.2007, der etwas über die Ermittlungshistorie enthält..

30.08.2007 19:43 |

>
OBERÖSTERREICH
NEUE HINWEISE
Nach 21 Jahren gibt´s drei Mordverdächtige

Nach fast 21 Jahren und ganz genau 500 Alibi-Überprüfungen gibt´s jetzt plötzlich drei weitere Mordverdächtige, die die Autostopperin Martina Posch (17) in Vöcklabruck erwürgt und im Mondsee versenkt haben könnten: „Nach einem Zeitungsbericht meldeten sich nun drei Zeugen, die drei Männer sehr konkret beschuldigen“, gesteht ein Polizist, dass er „heiße Spuren“ verfolgt
Ein Mann soll sich im Suff beim Wirt selbst als Mörder beschuldigt haben. Aber auch die beiden anderen namentlich genannten Verdächtigten werden derzeit von den LKA-Mordermittlern genau unter die Lupe genommen, ob sie zur Tatzeit am Tatort gewesen sein können.
„Mord verjährt nicht“, sagt die Polizei, die noch immer für jeden Tipp, Brief und Hinweis dankbar ist: Die drei neuen Zeugen, mit deren Hilfe nun die 500er-Grenze der Überprüfungsakten überschritten wird, haben ihre alten Beobachtungen und Verdächtigungen bisher nicht so ernst genommen, aber dann doch noch die Polizei informiert: Hilfe bei der Mörderjagd sei ja Bürgerpflicht. Ob unter den drei Spuren auch eine heiße ist, kann die Kripo aber noch nicht beurteilen.

https://www.krone.at/77200

Wie in ungeklärten Mordfällen,die die Bevölkerung über einen langen Zeitraum beschäftigen, üblich hat es also im Laufe der Jahre immer wieder neue Zeugenaussagen gegeben, deren Wahrheitsgehalt überprüft werden musste.

Interessant ist, dass Martina als "Autostopperin" bezeichnet worden ist. Wieder ein interessanter österreichischer Begriff für Anhalterin. Die Polizei ist wohl davon ausgegangen, dass Martina , wenn sie den Bus verpasst hat, auch mal als Anhalterin unterwegs gewesen ist. So macht es auch Sinn, dass die an der Bushaltestelle vorbeifahrenden Autos aufgeschrieben wurden. Unter anderem soll auch Martinas Freund dieses im Auftrag der Polizei gemacht haben.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich hatte auch bereits diesen Begriff "Autostopperin" entdeckt. Er stand ganz fett im Titel einer Illustrierten und wirkte auf mich reißerisch negativ. Der Begriff war nicht, wie im Beispiel der Krone-Zeitung, im Text, sondern in dicken Lettern im Titel, so BILD-analog. Man will mit solchen Titeln ja in eine Richtung hin beeinflussen. Die Polizei wird sich in Vernehmungen eine Annahme gebildet haben, ob Martina in der Regel eine Autostopperin war oder ob das nur vermutet wird aufgrund ihrer Abrechnungspraxis der Fahrscheine. Aber diese Praxis legt auch einen gelegentlichen Autostopp in der Tat nahe.

Tatsache ist aber auch, dass auf die xy-Ausstrahlung hin kein einziger Hinweis eingegangen ist. Wenn sowohl die Polizei als auch Freund HB die Autokennzeichen auf Martinas Strecke notierten, hatten sie wenigstens einen Zugang zu Zeugen gewonnen, die etwas gesehen haben könnten, ob dem so war, ob bzw. dass Martina mit dem Daumen gesehen wurde. Ich würde es dem Mädchen zutrauen, würde aber meinen, dass sie nur zu Bekannten eingestiegen ist.

Es konnten anhand der gefundenen DNA-Reste ja auch ungefähr 12 Männer als Verdächtige ausgeschieden werden. Möglicherweise hat sich bei der Befragung durch die Polizei ergeben, dass der eine oder andere die Martina auf der Strecke mal aufgenommen hatte.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Im Stern Crime Bericht wird wegen der aufgefundenen DNA Spur die Möglichkeit eines DNA Massentests im Raum Vöcklabrück angesprochen.
Einer DNA-Reihenuntersuchung im Raum Vöcklabruck würde die Staatsanwaltschaft nicht zustimmen. So meint zumindest die Polizei. Bleibt die Frage offen, ob man es nicht probieren hätte sollen.
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 71,2647300

Ein Versuch der Polizei einen Massengentest durchzuführen wäre erfolglos geblieben. Es ist der Rechtslage in Österreich geschuldet und es handelt sich um kein weiteres versäumnis, dass es nicht versucht wurde.


In Österreich besteht zwar seit 2008 die Möglichkeit , Schwerverbrechen mithilfe eines DNA Massentests aufzuklären. Diese Ermittlungsmethode wird in Deutschland regelmäßig zur Verbrechensaufklärung genutzt, nicht aber in Österreich. In Österreich gab es erst einen Fall in dem die Methode genutzt wurde und zwar im Jahr 2017 in Tulln (NÖ). Die Zulässigkeit einer Reihenuntersuchung ist wegen der Grundrechtseingriffe bei zum größten Teil unschuldigen und nicht mal konkret tatverdächtigen Personen umstritten und wird daher kaum angewandt.

Zum Massengentest in Österreich:
Der Fall in Tulln ist das erste Mal, dass in Österreich ein DNA-Massentest oder eine sogenannte Reihenuntersuchung zur Anwendung gekommen ist.

Rechtlich möglich ist diese Form der molekularbiologischen Untersuchung einer größeren Personenanzahl seit der großen Strafprozessreform, die am 1. Jänner 2008 in Kraft getreten ist. Bis zum aktuellen Fall wurde davon aber nicht Gebrauch gemacht.

Für die Anordnung eines Massentests müssen ganz bestimmte Voraussetzungen herrschen. Festgeschrieben sind diese im Paragrafen 123 der Strafprozessordnung. Eine körperliche Untersuchung ist auch an Personen zulässig, die einem durch bestimmte Merkmale individualisierbaren Personenkreis angehören, wenn auf Grund bestimmter Tatsachen anzunehmen ist, dass sich der Täter in diesem Personenkreis befindet, ... heißt es unter anderem darin
https://kurier.at/chronik/niederoesterr ... 64.211.550

Daher gab es auch im Fall Martina Posch keine Reihenuntersuchungen.

Bezüglich einer DNA Untersuchung des damaligen Lebensgefährten der Mutter ist in Stern Crime folgendes zu lesen:
Die jüngst gesicherte DNA-Mischspur entlastet mehrere Verdächtige, die zum Teil gar keine waren. Sie haben viel mitgemacht, die Polizei war alles andere als zimperlich. Einer aus Martinas Verwandtenkreis fehlt noch. Der Lebensgefährte der verstorbenen Mutter von Martina steht einem freiwilligen Abgleich angeblich skeptisch gegenüber. Laut "CRIME" wolle er alte Wunden nicht aufreißen. Zwingen kann man den Mann, der in Bayern lebt, laut Polizei nicht. Und er hat auch noch keine Anfrage der Polizei erhalten
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 71,2647300

Offenbar kommt dem Lebensgefährten die restriktive Handhabung von DNA Untersuchungen in Österreich zu Gute. Er hat angeblich nicht mal eine entsprechende Anfrage der Polizei erhalten. Interessant wäre es, wie er überhaupt in den Focus geraten konnte. Es muss doch entsprechende Hinweise auf ihn gegeben haben. Hat er sich zum relevanten Zeitpunkt vielleicht doch in Vöcklabruck aufgehalten? Ist sein Alibi überprüft worden?
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Samstag, 21. August 2021, 06:03:11
Offenbar kommt dem Lebensgefährten die restriktive Handhabung von DNA Untersuchungen in Österreich zu Gute. Er hat angeblich nicht mal eine entsprechende Anfrage der Polizei erhalten. Interessant wäre es, wie er überhaupt in den Focus geraten konnte. Es muss doch entsprechende Hinweise auf ihn gegeben haben. Hat er sich zum relevanten Zeitpunkt vielleicht doch in Vöcklabruck aufgehalten? Ist sein Alibi überprüft worden?
AngRa,

wenn vom Lebensgefährten gesprochen wird, nehme ich an, dass es der dritte Mann ist. Denn der zweite wäre sprachlich als geschiedener Mann zu bezeichnen, wie der erste Mann auch. Zum Zeitpunkt des Verschwindens war Martinas Mutter bereits mit dem dritten Mann zusammen.

Ich habe mir mal überlegt, warum Martina die weiterführende Schule verlassen hat. Vielleicht sollte Martina früher zum Geldverdienen kommen. Dann hatte die weiterführende Schule wohl ein höheres Anspruchsniveau, wo Sitzfleisch erforderlich gewesen wäre. Und wenn in dieser Zeit gerade ein Männerwechsel der Mutter stattgefunden hatte, hat das Martina auch beschäftigt. Und so hat ein Bekannter der Familie der Martina wohl die Lehrstelle in der Baufirma vermittelt? Vielleicht war gedacht, dass sie einmal in die Büroabeilung der Firma des Freundes HB eintreten könnte, weil die Mutter dort beschäftigt war, aber diese ja nach Bayern wollte.

"Alte Wunden nicht aufreißen", das klingt so verständlich, aber die noch lebenden Angehörigen von Martina (der Vater und seine Mutter) sehen es vermutlich ganz anders. Die Oma wird vermutlich nicht mehr leben. Die Mutter wäre heute ja auch schon um die 75 Jahre alt.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Widasedumi

Mich wundert es , dass der Lebensgefährte und seine nicht abgegebene DNA immer mal wieder erwähnt werden, im Stern Crime Bericht und auch in Podcasts. Es hat den Anschein, als verdächtige jemand ihn. Da vor allem im Stern Crime Bericht auf ihn etwas detaillierter eingegangen wird und die Journalistin, die diesen Bericht verfasst hat, Kontakte zu NB hatte und der wiederum Kontakte zum ehemaligen Freund hatte, kann ich mir nur vorstellen, dass Hinweise auf den Lebensgefährten aus dieser Ecke kommen. Es gibt auch den Hinweis, dass er in der Firma gearbeitet hat, wo Martina gelernt hat. Es ist aber nicht klar, ob das auch bewiesen ist. Es wabert so im Hintergrund . Es gibt ferner den Hinweis, dass er im Münchener Raum gelebt hat. Auch das ist nicht bewiesen. Die Entfernung zwischen München und Vöcklabruck beträgt 186 km. Es ist also keine kurze Entfernung. Er kann von München nicht täglich zur Arbeit nach Vöcklabruck gefahren sein. Vielleicht hat er im Mondseeland logiert und dort ein (Wochenend) Haus gebaut? Wenn ein Hausverkauf in Vöcklabruck geplant war , dann sollte vielleicht dort ein Ankerpunkt in der alten Heimat von Martinas Mutter entstehen? Sicher wollte sie nach einem Umzug nach Bayern nicht alle Brücken in die alte Heimat abbrechen, als sie anfangs plante das Haus in Vöcklabruck zu verkaufen.

Es wird immer wieder auch darauf hingewiesen, dass die Plane mit Martinas Leiche in einem Neubau gelegen haben könnte. Gab es in Vöcklabruck irgendwelche Neubaugebiete oder gab es im Mondseeland Entsprechendes ? Auf diese Fragen hätte ich gerne genauere Antworten.

Gerade auch im Stern Crime Bericht wird zu Recht darauf hingewiesen, dass nicht einmal durch objektive Zeugen bewiesen sei, dass Martina das Elternhaus tatsächlich verlassen hat. Da kann sich jeder seinen Teil denken.

Wenn NB und der damalige Freund von Martina eine neue Sichtweise auf den Fall haben und auch eine neue Theorie zum Täter vertreten, dann wäre es wichtig, dass alle Punkte mal zu einem etwas schlüssigen Szenario zusammen gesetzt werden, denn bislang kann sich niemand einen Reim auf die Einzelheiten machen, die nur verbindungslos nebeneinander stehen. Im Grunde genommen zweifeln beide auch an, dass es den Anruf der Mutter abends in der Firma gegeben hat, wenn sie nach einem Zeugen dafür suchen, der den Anruf bestätigen kann. Durch den Anruf wurde aber gerade der Urlaubstag gestützt und damit eine schnelle Aufnahme der Ermittlungstätigkeit der Polizei verhindert. Es handelt sich also um einen sehr wichtigen Punkt.

In einem Podcast war zu hören, dass Martina die weitere Schulausbildung in einer anderen Stadt hätte absolvieren müssen und dass ihr "Freiheitsdrang" dann doch nicht so groß war, dass sie dauernd von zu Hause weg sein wollte und sich darum eine neue Ausbildungsstelle in Vöcklabruck gesucht hat. Alles in allem scheint sie sich aber in Vöcklabruck im Haus der Mutter nicht wohl gefühlt zu haben. Daher ist sie wohl auch jeden Tag nach der Arbeit zum Freund gegangen. Womöglich gab es zwischen der Mutter, dem neuen Lebensgefährten und ihr erhebliche Spannungen.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa

mich interessiert der gleiche Fragenbereich, und auch, wie die Mutter mit dem dritten Mann bekannt geworden ist? Die Mutter hatte ja ihre Arbeit in der Nähe und ist nicht in Bayern herumgereist. Also muss der dritte Mann zu der Gegend um Vöcklabruck eine berufliche Beziehung gehabt haben. Ich hörte in einem Video den NB sagen, dass derjenige Mann, der die DNA-Probe verweigert, in der Lehrfirma von Martina beschäftigt gewesen wäre. Da habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht, ob das vielleicht ein Mensch mit flexiblen Arbeitsstunden war, der vielleicht hin und wieder später von einer Montagestelle in die Firma zurückkam und just an jenem 12. 11. 1986 noch in der Firma war, als die Mutter Martina nach ihrer Tochter fragte, und dass er deshalb selbst den Urlaubseintrag a) entdeckte und b) der anrufenden Mutter bestätigen konnte. Und ob der Kalender der Polizei zu Gesicht gekommen ist, das wissen wir gar nicht. Tatsache ist nur, dass der Kalender fehlt.

Es wurden Fehler eingeräumt, dass eine dSchriftprobe unterlassen wurde. Man war vielleicht zu gutgläubig und hat nie daran gedacht, den Anruf und seine Bestätigung in Frage zu stellen, nachdem der Zug in diese Richtung gerollt ist? Und es später zuzugeben, weil der NB draufgekommen ist, das wäre ein ungeheurer Gesichtsverlust. Aber der NB bohrt weiter.

Du hast recht, die Beschäftigung des 3. Mannes könnte evtl. erhellend sein. Meine weitere Frage: Warum ist drumherum so ein Nebel? Der NB weiß es vielleicht genauer, aber er darf es wahrscheinlich nicht sagen, weil er keinen Verdacht gegen Unbescholtene säen darf.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Ich könnte mir das auch vorstellen, dass es Spannungen in Martinas Hausgemeinschaft gab. Aber nicht nur Martina hat es lieber zu ihrem Freund gezogen. Auch die Mutter wollte ja umziehen. Aber warum? Es war ihre Heimat. Sie war wohl dort aufgewachsen. Die Eltern sind dort begraben.
Und dann will diese Frau dort weg. Der Freund ist der eine Grund. Aber der andere Grund ist die Dorfatmosphäre, die ihr vielleicht nicht sehr positiv gewogen war? Es lebten dort der erste und der zweite geschiedene Mann. Das sind zwei Positionen gewesen, die ihr reserviert gegenüber standen. Diese haben jeweils wieder ihre Anhängerschaft gehabt. Dann war Martina da, die verlassen werden sollte und wo es Diskussionen drum gab.

Ob die Mutter überhaupt noch viele Sympathisanten in Vöcklabruck hatte, ist fraglich. Daher wollte sie wohl so schnell wie möglich in eine andere Gegend ziehen. Die Initiative kann durchaus auch von ihr gekommen sein. Das Wohnhaus wird einen guten Wert gehabt haben. Zuweilen ist eine Frau nicht nur um ihrer selbst willen begehrt, sondern weil sie auch was hat. Die Leute reden darüber und sie konnte es sich ausrechnen, was über sie geredet wurde.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe nochmals verschiedenes nachgelesen und nachgehört.

Martina Posch hat von Sommer 1984 bis Sommer 1985 die Höhere berufliche Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe (HBLA) in Neumarkt am Wallersee besucht. So hat es NB recherchiert. Im September 1985 fing sie dann ihre Ausbildung in einem Vöcklabrucker Bauunternehmen an. Neumarkt am Wallersee ist ca. 37 km von Vöcklabruck entfernt. Das ist nicht so weit, dass sie nicht hätte täglich dort hinfahren können. Sie hätte meiner Meinung nach in Vöcklabruck weiter wohnen können. Ich gehe daher davon aus, dass sie die Ausbildung dort abgebrochen hat, weil sie schneller finanziell unabhängig sein wollte.
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