MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
Widasedumi
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MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich entdeckte einen sehr alten Cold Case Fall aus dem Jahre 1982, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. Eine 32jährige Frau wird von einer ehemaligen Arbeitskollegin zu einem Arbeits-Jubiläum eingeladen. Es gab eine Barkassenrundfahrt im Hamburger Hafen. Ein schönes Fest, aber die junge Frau, Jutta Viets, wird auf dem nächtlichen Heimweg ermordet.

Es gibt ein xy-Video dazu aus dem Jahre 1983. https://www.youtube.com/watch?v=S7XOE6Hkb4A&t=1028s
Der Fall kommt zwischen den Minuten 5:18 und 22:44.
Lt. Personalausweis, den man im Studiogespräch sehen konnte, hatte Jutta einen anderen Geburtsnamen. Sie lebte mit einem Freund zusammen, der ein bisschen eifersüchtig war und es nicht mochte, wenn sie allein wohin ging. Für mich ist er nicht aus dem Schneider. Für die Ermittler vermutlich auch nicht. Aber er wurde nicht als Verdächtiger dargestellt.

Ich stelle den Fall deshalb rein, weil ich meine, dass man durch das Studiogespräch erkennen kann, wohin der Verdacht gehen könnte, und auch dadurch, dass die Film-Regie zum Schluss des Falles die Szene brachte, dass es den Freund überhaupt nicht interessierte, als er an der abgegrenzten Fundstelle der Ermordeten mit viel Polizeiaufgebot einfach vorbeifuhr, was da los war.

Was meinen HET-Ermittelnde dazu?
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AngRa
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32J), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe mir den Film angesehen.

Ich gehe davon aus, dass damals ein Tatverdacht gegen den Freund bestand, denn es wurde ganz gezielt danach gefragt, wer seinen grünen Passat mit dem Berliner Kennzeichen in der Mordnacht gesehen hat. Danach müsste nicht gefragt werden, wenn nicht ein Verdacht bestanden hätte.

Ich habe noch eine andere Seite gefunden. Dort wird über den Mord an Jutta Viets berichtet. Der Mord wird als Mord im Bahrenfelder Komponisten-Viertel bezeichnet.
Mord im Bahrenfelder Komponisten-Viertel (15.07.1982)
Eine laue Sommernacht in Hamburg. Ein Taxi hält an der Ecke Von-Sauer-Straße/Haydnstraße im Stadtteil Bahrenfeld. Ein Fahrgast verlässt das Fahrzeug und wirft dabei rein zufällig einen Blick über den Jägerzaun eines angrenzenden Grundstücks. Dort entdeckt er den toten Körper einer jungen Frau. Bei der Toten handelte es sich um die 32-jährige Jutta Viets. Zuletzt war sie gegen 2.00 Uhr an der hellerleuchteten Kreuzung bei der Tankstelle gesehen worden. Wahrscheinlich wartete sie dort auf ihren Freund, der sie aber in ihrer Wohnung erwartete. Wenig später muss sie hier ihren Mörder getroffen haben. Die junge Frau wurde vergewaltigt und erwürgt, ihr Körper in einem Gebüsch hinter dem Zaun versteckt. Der Täter versuchte, die Leiche mit Erde und Zweigen zu verdecken. Laut Kripo ein Indiz dafür, dass der Täter sein Opfer möglicherweise kannte, wie vergleichbare Fälle gezeigt haben.
http://www.mordort.de/morddetail/mord-i ... F2uI76f7_d_

Wenn Jutta Viets vergewaltigt worden ist, dann könnte unter Umständen Täter DNA vorhanden sein. Vielleicht sollte auch dieser Fall nochmals kriminaltechnisch mit neuen Methoden untersucht werden.

Der Täter hat Jutta auch nicht einfach liegen lassen sondern versucht sie mit Zweigen zu bedecken, was wohl ein Indiz dafür sein kann, dass Täter und Opfer sich kannten. Der Freund wurde als eifersüchtig bezeichnet. Daraus könnte sich als Tatmotiv ergeben, dass er Jutta durch die Vergewaltigung bestrafen wollte, weil er Flirts mit anderen Männern während der Barkassenfahrt befürchtet hat.

Allerdings hat sich der Tatverdacht gegen den Freund wohl nicht erhärten lassen.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32J), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier ist auch noch ein Bericht

Hamburg. Donnerstag, der 15. Juli 1982. Jutta Viets (32) wurde an jenem Tag von einer ehemaligen Kollegin zur 10jährigen Betriebszugehörigkeit zu einer Barkassenfahrt im Hamburger Hafen eingeladen. Gegen 22.30 Uhr kam die fröhliche Gesellschaft von dieser Schiffstour wieder an der Landungsbrücke Am Baumwall zurück. Da sie ihren damaligen Freund gegen 23.00 Uhr immer noch nicht angerufen hatte, setzte sich dieser in sein Fahrzeug und fuhr von Hamburg-Bahrenfeld in Richtung Hafen, um sie abzuholen. Sie ging aber noch in der Nähe vom Dammtor Bahnhof Hamburg in ein ihr bekanntes Bierlokal, von wo sie möglicherweise auch versuchte, ihren Freund telefonisch zu kontaktieren. Ihr Freund glaubte jedoch, daß sie sich bereits auf den Weg nach Hause in Richtung Eppendorf aufgemacht hatte und begab sich folglich in diesen Ortsteil. Sie verließ die Gastwirtschaft aber erst um 0.30 Uhr und brach dann zu ihrem Freund nach Bahrenfeld auf. Um 1.10 Uhr stand Jutta Viets in der Nähe seiner Wohnung in Bahrenfeld an einer hell erleuchtenden Kreuzung, um ihn bei seiner Heimkehr gleich zu sehen. Gegen 1.45 Uhr wurde sie dann allerdings vor einer Shell-Tankstelle, etwa 40 Meter von ihrem ersten Standort gesehen. Kurz nach 2.00 Uhr hielt ein Taxifahrer auf einem Parkstreifen in der Nähe der Shell-Tankstelle an, weil sein Fahrgast austreten musste. Dabei entdeckte er zufällig hinter einem Jägerzaun die Leiche von Jutta Viets. Juttas Freund hatte mehrere Stunden vergeblich vor ihrer Wohnung im Eppendorfer Viertel gewartet und machte sich um etwa 2.45 Uhr auf den Rückweg nach Bahrenfeld. Die junge Frau wurde vergewaltigt und erwürgt, ihr Körper lag in einem Gebüsch hinter dem Zaun versteckt. Der Täter versuchte, die Leiche mit Erde und Zweigen zu verdecken. Laut Kripo ein Indiz dafür, dass der Täter sein Opfer möglicherweise kannte

https://olis-cold-cases.blogspot.com/2019/03/80er.html

Vielleicht traf Jutta aber auch in dem Bierlokal auf ihren Mörder? Er könnte sie von dort aus verfolgt haben bis zu dem Punkt, wo sie auf ihren Freund gewartet hat. Belegt ist nur, dass sie das Lokal alleine verlassen hat. Aber es hat sicher niemand darauf geachtet, ob ihr jemand folgt.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32J), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Das Verhältnis von Jutta und dem Freund "Werner" scheint mir schlechter gewesen zu sein, als es im Film dargestellt wurde. Bei der Kontroverse, dass Jutta zu der Barkassenfeier wollte, fuhr es vor seiner notgedrungenen Einwilligung aus dem Freund heraus: "Mach keinen Terror! Wenn's denn sein muss." Und zuvor beim Telefonieren mit der ehemaligen Arbeitskollegin meinte Jutta, dass sie nicht an eine Heirat mit dem Werner denke. Heiraten ginge bei ihr nicht so schnell. Die Eifersucht war wohl auch eine Eigenschaft, die Jutta nicht mochte, so dass ich mir diese Küsschen-Küsschen-Szene als Besiegelung der Ausgeherlaubnis zur Barkassenfahrt nicht so richtig vorstellen kann.

Jutta hat sich auch viel Zeit gelassen. Im Film hat sie was von 22.00 Uhr gesprochen, dass es da dunkel sein würde und die Ausflugsfahrt zu einem Ende kommen würde. Der Film ließ aber offen, wann Jutta den Freund anrufen würde. Es stand diese Zeit 22.00 Uhr für die Dunkelheit im Raum. Doch Jutta ging dann noch in ein Bierlokal, evtl. zum Telefonieren, wie im Film vermutet wurde. Sie verließ das Lokal ca. eine halbe Stunde nach Mitternacht.
Und sie wartete an einer Kreuzung in der Nähe von Werners Wohnung. Sie wurde von drei Zeugen gesehen, um 1.10 Uhr von einem Autofahrer, kurz darauf von einem Mann, der seine Katze suchte und dann noch von einem weiteren Autofahrer um 1.45 Uhr (Jutta steht nun vor der Shell-Tankstelle).

Kurz nach 2 Uhr, als dort ein Taxigast austreten musste , entdeckte dieser die tote Jutta Viets.

Das Verbrechen geschah also am 16. Juli 1982, nach 1.45 Uhr und vor 'kurz nach 2 Uhr'. Also innerhalb einer starken Viertelstunde hat vor der Shell-Tankstelle eine Person Jutta unauffällig in seine Gewalt gebracht und getötet. In dieser Zeit hatte er sich ihrer bemächtigt, ihren Widerstand gebrochen, sie sexuell missbraucht, getötet, mit Zweigen bedeckt und ist unauffällig verschwunden. Und niemand hat etwas bemerkt.

Die Filmstimme sagte:
Werner Damm hat - wie er sagt - in dieser Nacht mehrere Stunden vor dem Haus seiner Freundin gewartet. Die Polizei findet an dem angegebenen Platz später tatsächlich eine große Zahl von Zigarettenkippen seiner Marke. Gegen 02.45 Uhr fährt er schließlich zurück nach Bahrenfeld. Schutz und Kriminalpolizei sind inzwischen am Tatort an der Kreuzung eingetroffen. Die Beamten stellen fest, dass die Frau in den weißen Shorts von einem Sexualtäter ermordet worden ist. Da der Täter ihre Tasche mit den Papieren mitgenommen hat, ist zunächst nicht bekannt, wer die Tote ist. Werner Damm erreicht kurz nach 3 Uhr die Kreuzung, an der Jutta Viets eineinhalb Stunden auf ihn gewartet hatte. Er sieht zwar das Polizeiaufgebot, aber er glaubt, dass sich auf der viel befahrenen Kreuzung ein Unfall ereignet hat. Deshalb fährt er, ohne sich weiter darum zu kümmern, nach Hause.


Das ist wirklich ein seltsames Mordgeschehen. Die Filmstimme distanziert sich etwas von den Aussagen des Werner, weil sie betont, dass die Angaben nur auf seinen Angaben beruhen. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Freund sehr verärgert war, weil Jutta ihn nicht angerufen hatte bzw. ein Anruf Juttas ihn nicht erreicht hatte, und weil er sie auch nicht am Hafen gefunden hatte. Dann steigerte sich sein Ärger, als er vor ihrer Wohnung bis weit nach Mitternacht vergeblich auf sie gewartet hatte.
Ich könnte mir denken, dass er früher als 3 Uhr, jedoch hoch verärgert nach Hause fuhr und dass er selbst die Jutta an der Shell Tankstelle entdeckt hatte. Dann ging alles ganz schnell. Jutta stieg in sein Auto. Er war so voller Ärger, dass die Erklärungsversuche Juttas ihn vermutlich noch mehr in Rage brachten, weil er alles für Lüge gehalten haben könnte. Vielleicht hat er sie aus Wut geschlagen, weil er dachte, dass sie ihn anlüge. Und dann könnte er noch weiter übergriffig geworden sein und sie schließlich getötet haben zur Tatverdeckung. Das hat niemand mitbekommen, weil es im Auto geschah. Danach hat er sie am Auffindeort abgelegt und sie noch zu bedecken versucht.

Das wird auch der Grund sein, dass die Polizei nach der Sichtung des Wagens von Werner in der Tatnacht fragte, weil sie damit die Aussagen des Werner hätte verifizieren oder falsifizieren und ihm evtl. die Tat hätte zuschreiben können. Einen Fremdtäter halte ich für eher unwahrscheinlich, weil sich der Mord so unauffällig und innerhalb von 15 Minuten zugetragen hat, und weil die Polizei davon ausgeht, dass sich Täter und Opfer gekannt haben. Eine hochgradige Verärgerung sowie Eifersucht des Freundes halte ich für ein mögliches Tatmotiv.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Zum Mord an Jutta Viets gab es am 29.8.2002, also 20 Jahre nach der Tat einen Bericht in der Hamburger Morgenpost, der heute nicht mehr online aufrufbar ist.

In dem Bericht heißt es:
Jutta Viets, † 32
Tatort: Von-Sauer-Str./Haydnstr.
Tatzeit: 15. Juli 1982, ca. 2 Uhr

Mit Kollegen schippert die 32-Jährige am 14. Juli 1982 auf einer Barkasse über die Elbe. Danach gehts im „Bierpalast“ am Dammtor feucht-fröhlich weiter. Am frühen Morgen verabschiedet sich die in Scheidung lebende Blondine. Zeugen sehen sie zuletzt an der Shell-Tankstelle an der Von-Sauer-Straße in Bahrenfeld. Da ist es kurz vor 2 Uhr. Noch in der Nacht wird in einem Gebüsch ihre Leiche gefunden. Ein Unbekannter vergewaltigte sie, drückte ihr den Hals zu.
In dem Bericht heißt es, dass Jutta von einem Unbekannten vergewaltigt worden ist. Womöglich hat die Polizei anfangs noch eine Beziehungstat für möglich erachtet und ist später aber von einer Sexualstraftat, begangen durch einen Fremden ausgegangen.

Mich wundert, dass dieser Cold Case wegen der vorhandenen DNA und anderer möglicherweise vorhandenen Spuren nicht nochmals aufgerollt wird.Vielleicht ist es aber auch so, dass zumindest der Tatverdacht gegen den Freund wegen einer DNA Untersuchung vollkommen entkräftet ist. In Deutschland wurde ein DNA Test erstmals 1988 vor Gericht als Beweismittel anerkannt. Das war ca. sechs Jahre nach dem Mord, also war inzwischen Zeit genug für einen Abgleich und das Ergebnis könnte in den Bericht von 2002 eingeflossen sein.

Im Bericht ist auch die Rede davon, dass Jutta zum Tatzeitpunkt in Scheidung lebte. Vielleicht war das ein Grund dafür, dass sie sich mit ihrem Freund nach dem Barkassenausflug nicht von vorneherein in ihrer Wohnung in Eppendorf verabredet hat, weil das vielleicht noch die Ehewohnung war, zu der auch der getrennt lebende Ehemann womöglich noch einen Zugang hatte, so dass ein Treffen dort vielleicht nur als Notlösung angesehen worden ist. Eppendorf ist wohl auch eine gute Wohngegend, die sich nicht jeder leisten kann und wo vielleicht auch die Nachbarn alles im Blick haben. Das Hin und Her beim Treffen hätte bei einer Verabredung in der Eppendorfer Wohnung jedenfalls vermieden werden können.

Ich bin mir nicht sicher, ob es sich nicht vielleicht doch um eine Sexualstraftat handelt. Es soll lt. alten Berichten auch eine Zeugenaussage geben, wonach ein Mann mit Juttas Tasche in Tatortnähe gesehen worden ist. Wobei Zeugenaussagen natürlich mit Vorsicht zu genießen sind.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Vielen Dank, AngRa, für dein Auffinden alter Berichte zu der Tat. Im xy-Video waren die Reaktionen auf diese Sendung ja noch nicht bekannt, und im zeitlichen Abstand zur Tat mögen sich neue Ansätze ergeben haben. Der Aufbau der xy-Geschichte bewegte sich zwischen dem eifersüchtigen Freund und der Fröhlichkeit einer Feierrunde mit Jutta, jedoch ohne den Freund. Und dann war Jutta tot. Lebend noch gesehen um 1:45 Uhr und tot gefunden in der Nähe um kurz nach 2 Uhr. Niemand bemerkte was. Da hatte die Tankstelle wohl Nachtbetrieb und Autoverkehr insgesamt war kaum mehr vorhanden?

Für einen Fremden ging mir der Mord einfach zu schnell. Und Verkehr musste dort noch gewesen sein, denn das Taxi fuhr ja auch. Und der Taxifahrer wollte wegen des Verkehrs nicht einfach abrupt halten, als sein Gast austreten wollte, sondern bog noch um die Ecke, damit er den Verkehr nicht behinderte.

Der zweite Punkt ist nach meinem Dafürhalten eine Beziehungs-Asymmetrie. Der Freund klammerte, aber Jutta suchte noch Distanz. Der Freund wollte das Ausgehverhalten kontrollieren und bestimmen. Jutta wollte eher eine lockerere Beziehung. Er war auf sie eifersüchtig. Umgekehrt war das vielleicht anders? Daher liegt für mich hier die Möglichkeit eines Motivs, gerade weil der Freund Anlass zum Ärgern hatte. Jutta ist eben nicht um 22 Uhr nach Hause, sondern ging nochmal in ein Lokal, das sie erst nach Mitternacht verließ. Das interpretiere ich so, dass ihr der Freund ziemlich schnuppe war. Doch umgekehrt war Jutta ihm nicht schnuppe, sondern vielleicht sah er sie schon als seinen Besitz an, der ihr Ausgangsverhalten kontrollieren wollte. 1982 war das Rollenverständnis der Männer noch ganz anders. Aber Jutta war vielleicht schon emanzipatorischer. Sie lebte in Scheidung und wollte nun vielleicht nicht wieder in die gleiche Rolle wechseln, aus der sie gerade raus wollte. Hier sehe ich schon ein mögliches Konfliktpotential. Mich lässt der Gedanke nicht los, dass der Freund vielleicht spürte, dass sich die Jutta etwas von ihm lösen wollte und er damit nicht fertig wurde. Und es könnte zu einer Art Übersprungshandlung gekommen sein?

Und sein Desinteresse an einem Polizei- und Kriminalpolizeiaufgebot in der Nähe seiner Wohnung ist auch höchst seltsam.

Dagegen stehen eben die harten Fakten der DNA Spuren, die nicht passten sowie dieser gefundene Schlüssel.

Im Film sah man die tote Jutta vollständig bekleidet. Lediglich die Bluse war wenig hochgeschoben. Ob sie vielleicht nur sexuell belästigt, aber nicht vergewaltigt wurde? Dann hätte es evtl. keine DNA-Spuren gegeben? Zeitungen sind evtl. in ihren Begriffen zuweilen auch ungenau?

Alles in allem hakt es bei mir an der Tat-Viertelstunde und an dem eifersüchtigen und frustrierten Freund. Ein fremder Autofahrer hätte Jutta ansprechen müssen. Jutta hätte ihm klar gemacht, dass sie auf jemanden warte, aber nicht auf Freier. Sie wäre nicht in ein Auto eingestiegen. Also hätte der Autofahrer aussteigen und zudringlich werden müssen. Dagegen hätte sie schreiend weglaufen können, und zwar mitten auf die Straße, damit sie sich bei Autos hätte bemerkbar machen können. Der Fremde hätte sie auf der Straße verfolgen müssen. Und dass sie gleich über den Zaun sprang, wo er sie vergewaltigte? Alles inmitten von Autoverkehr und alles in 15 Minuten? --- Ich weiß nicht, mit diesem Szenario kann ich mich nicht anwärmen.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Widasedumi

Aus einem Zeitungsbericht des Hamburger Abendblattes vom 17.7.1982 ist zu entnehmen, dass Jutta Viets einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist und dass ihre Leiche teilweise entkleidet war.


https://www.abendblatt.de/archiv/1982/a ... uergt.html

Man kann also nicht alles, was im xy Filmfall zu sehen war, als gegeben nehmen.


Leider sind Zeitungsberichte aus dem Archiv des Hamburger Abendblattes inzwischen kostenpflichtig.

Man kann auch aus einem Bericht vom 12.8.1982 nur noch die Überschrift "Neue Spuren im Mordfall Jutta Viets" und den ersten Satz sehen:
"Hat ein Ausländer die 32 Jährige Jutta Viets umgebracht?"

https://www.abendblatt.de/suche/?q=jutta+viets

https://www.abendblatt.de/archiv/1982/a ... Viets.html

Bei dem Ausländer soll es sich um den Mann gehandelt haben, der die Tasche von Jutta in der Hand gehabt haben soll.

Da der Zeitungsbericht vor der xy Sendung erschienen ist und in der Sendung nichts mehr darüber zu hören war, hat es sich wohl um kalte Spuren gehandelt.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Man kann im Archiv aber noch die Original Zeitungsseiten einsehen. Die Schrift ist sehr klein, aber besser als nichts.

Auf Seite 3 erscheint der Bericht vom 17.7.1982 aus dem hervorgeht, dass JV einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist und dass ihre Leiche teilweise entkleidet war.

Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass Jutta vor neun Jahren aus der Lüneburger Heide nach Hamburg gezogen war und dass sie nach ihrer Scheidung alleine in ihrer Eppendorfer Wohnung gelebt hat.

https://www.abendblatt.de/archive/1982/ ... HA_003.pdf

Auf Seite 8 erscheint der Bericht vom 12.8.1982 in dem die neuen Spuren erwähnt werden.

https://www.abendblatt.de/archive/1982/ ... HA_008.pdf

Immerhin hat es sich um einen Hamburger Mordfall gehandelt und so gesehen wurde meiner Meinung nach nicht viel und nicht sehr ausführlich über den Mord berichtet, wenn man sich die wenigen Berichte im Archiv ansieht.

Vor allem wurde nichts über eine Weiterentwicklung des Mordfalls berichtet, als DNA Untersuchungen möglich waren. Da hätte es doch genetische Untersuchungen im Umfeld geben müssen. Vielleicht ist das ein Indiz dafür, dass keine DNA festgestellt werden konnte, vielleicht lag tatsächlich auch keine Vergewaltigung vor mit entsprechenden Spuren sondern eine sexuelle Nötigung etc.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Im Hamburger Abendblatt vom 14.8.1982 gibt es noch einen sehr emotionalen Bericht in dem Juttas Mutter zu Wort kommt.

"Meine Jutta ist tot, warum soll ich leben?"

https://www.abendblatt.de/archive/1982/ ... WJ_007.pdf

Rechts oben erwähnt der Journalist Erik Verg, dass Jutta vergewaltigt und erwürgt worden ist. Also muss man wohl doch von einer Vergewaltigung ausgehen.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Ich stelle mir das so vor
Ein auslaender sah sie dort warten... Sein kumpel in der hose sagt zu ihn.. Du halt mal an.. Geile deutsche blonde
Er versucht weiter zu fahren.. Aber sein druck war groesser.
Er fuhr dann um den pudding u. Versteckte vor der wartenden frau sein auto.

Dann ging er auf sie zu, fragte nach der uhrzeit, zog sie blizschnell in ein gebuesch..
Geht das ueberhaupt..ß3
Dann muesste sie mit dem ruecken zum gebuesch gestanden haben.
Ich glaube die sextaeter sind dann bltzschnell.


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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hbs

Ob Ausländer oder nicht, die Jutta in ihrer hellen Kleidung, an der Straße stehend, könnte sehr wohl falsch interpretiert worden sein.
Aber ich glaube es nicht, dass so ein Kontakt eines suchenden Freiers, ein möglicher Übergriff und dann noch die Tat, das alles genau in eine Viertelstunde hineingepasst hat, und dass es niemand bemerkt hat. Alles soll so ruhig abgegangen sein? Keine Schreie? Keinen auffälligen Fluchtversuch? Keine gestikulierende Frau, die auf der Straße auf sich aufmerksam machen möchte? Ich glaube nicht an den Ausländer oder einen unbekannten Inländer.

Aber vielleicht hat die Handelsfirma des Werner peinlich darauf geachtet, dass ihr Name durch die Tatberichte in den Medien nicht in Verruf gerät, und war deshalb sehr hinterher, dass in alle Richtungen ermittelt wurde. Sie könnte eine Kontrollatmosphäre aufgebaut haben, dahingehend, dass ihr Angetellter nicht ohne stichhaltige Beweise vom Status des Zeugen in den eines Verdächtigen gerät?

Die Küsschen-Küsschen-Szene, das gütliche Einvernehmen zur Barkassenfahrt, die Angaben Juttas ihm gegenüber, das alles beruhte nur auf seinen Aussagen, und das kann wahr sein oder falsch. Ebenso, dass er von kurz nach 23.00 Uhr bis kurz vor 3 Uhr, also 3,5 Stunden lang, vor der Wohnung der Freundin gewartet hätte. Die Zigarettenstummel können aber nicht verraten, ob er 2,5 oder 3,5 Stunden gewartet hat. Wenn er sagte, dass er bis 2.45 Uhr gewartet hätte, musste ihm die Polizei das abnehmen, wenn es keinen Gegenbeweis gab. Außerdem könnte das Interessensspektrum der Handelsfirma auch die Medienberichte intensiv darauf geprüft haben, ob die Polizei ja auch in alle Richtungen ermittelt, ob allen Spuren gleichermaßen nachgegangen wird, und ob nicht nur am Alibi des Freundes herumermittelt wurde?

Wenn der Freund eine starke Position in der Firma hatte und für sie sehr erfolgreich war, und wenn er diese Firma im Rücken hatte, war er eine ganz andere Nummer, als z.B. ein einschlägig polizeibekannter Mann.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 12. August 2021, 21:46:24 Im Hamburger Abendblatt vom 14.8.1982 gibt es noch einen sehr emotionalen Bericht in dem Juttas Mutter zu Wort kommt.

"Meine Jutta ist tot, warum soll ich leben?"

https://www.abendblatt.de/archive/1982/ ... WJ_007.pdf

Rechts oben erwähnt der Journalist Erik Verg, dass Jutta vergewaltigt und erwürgt worden ist. Also muss man wohl doch von einer Vergewaltigung ausgehen.
AngRa

du hast Recht, man muss nach diesem und anderen Berichten von einer Vergewaltigung ausgehen. Sehr emotional und ergreifend wurde die Befindlichkeit der Mutter geschildert.

Wenn aber keine DNA Spuren gefunden wurden, dann ist der Freund noch nicht aus dem Schneider, denn man kann nicht ausschließen, dass er die Szene gestaltet hat, in dem er die Shorts auszog und die Bluse zerriss, um eine Vergewaltigung vorzutäuschen. Insofern ist die Frage höchst interessant, ob Sperma-Spuren gefunden wurden oder nicht. Daran würde ich es festmachen, ob ich den Freund aus dem Verdacht ausschließe oder nicht. Eine DNA-Analyse ist ein eindeutiges Kriterium.

Da du die vielen Berichte gefunden hast, frage ich, ob du irgendwo etwas von Sperma-Spuren gelesen hast?
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Widasesumi

Nein, von Sperma-Suren habe ich nichts gelesen. Da Jutta Viets aber vergewaltigt worden ist, sind solche Spuren nahe liegend.

Ich habe auch im Archiv des Hamburger Abendblattes nur wenige Berichte zum Mord an Jutta Viets gefunden, die zeitnah nach der Tat erschienen sind.

Damals hatte die Hamburger Polizei auch noch zwei weitere Frauenmorde auszuklären, so dass die mediale Aufmerksamkeit für den Fall Jutta Viets möglicherweise deshalb nicht besonders groß war, wenn es eben nur ein Fall unter anderen war.

Im Hamburger Abendblatt vom 19.7.1982 erschien ein Bericht über die drei Morde.

"Drei Frauen umgebracht und es gibt noch keine Spuren".

https://www.abendblatt.de/archive/1982/ ... HA_003.pdf

In diesem Bericht heißt es ferner:

Zwischen 1.15 Uhr und 1.45 haben Zeugen die junge Frau an der Kreuzung Von-Sauer-Straße/Bahrenfelder Kirchenweg beobachtet, wie sie auf jemanden zu warten schien, möglicherweise auf ein Taxi oder einen Bekannten, der in der Nähe wohnt."

In dem Bericht über die neuen Spuren war noch zu lesen:

"Ein weiterer Zeuge hat kurz vor der Tat um 1.30 Uhr ein Pärchen gesehen, das dort geschmust haben soll. Diese Personen werden dringend als Zeugen gesucht. Möglich ist auch, dass es der Mörder und sein Opfer waren".

Im ersten Bericht vom 17.7.1982 war noch zu lesen, dass die Mordkommission davon ausgeht, dass der Fundort auch der Tatort ist.

Es ist natürlich so, dass Jutta Viets wie auf dem Präsentierteller stand, als sie auf der Kreuzung auf ihren Freund gewartet hat. Möglicherweise ist sie dort in ihrer hellen Kleidung auch ihrem Mörder aufgefallen. Wenn die letzte Zeugensichtung um 1.45 Uhr war, dann hätte ein Fremder Zeit genug gehabt Jutta zu überfallen und ins Gebüsch zu zerren. Allerdings haben Anwohner nichts gehört, was auf einen Kampf hingedeutet hat. Sie hätte unter diesen Umständen doch wohl laut geschrien. In der Nacht hätten Anwohner eigentlich etwas hören müssen.

Mir kommt diese Warterei und das gegenseitige Verpassen in einer Nacht von Donnerstag auf Freitag sehr merkwürdig vor. Immerhin hätte Jutta am nächsten Tag arbeiten müssen. Ich verstehe daher nicht, wieso sie so lange auf den Freund gewartet haben soll und zuvor auch noch in einem Lokal war, wo sie auch gewartet haben soll.. Das alles hätte man doch auch am nächsten Tag aufklären und aufarbeiten können, wenn man ausgeschlafen ist.
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Von einer Obduktion des Mordopfers habe ich weder bei xy noch in einem Bericht gelesen (oder habe es überlesen).
Ist ja auch komisch. Oder war das 1982 nicht üblich?
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Voellig uebermuedet soll man eigentlich nicht mehr schreiben..... Wie ich zuletzt.
Es ist sehr merkwuerdig das man auf einer hauptstr. In hamburg ueberfallen und getoetet werden kann.
Wie weit stand sie zuletzt gesehen vom fundort ihrer leiche entfernt

Es muss nicht unbedingt ein sl mann gewesen sein.

Es kann auch ein kleintransporter auslieferungsfahrer gewesen sein, der wie ein helfer... Art taxifahrer in der nacht auf sie wirkte u. Anhielt... Und fragte ob sie ein problem hat nach hause zu kommen...... Und sagte.. Steig ein ich fahr dich zur haltestelle oder zum taxenstand.... Damals gab es kein handy.
Hbs900
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Ich meiner das er sie von der hauptstr. Bei verstand runter in eine angrenzende gruenalge
Ziehen kann.
Weitere ueberlegung... Wer als mann will eine angetrunkene frau vergewaltigen... Und sie danach toeten
Widasedumi
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Warum sollte Jutta von einem Fremden getötet worden sein ? Ich sehe kein Motiv. Ein Fremder hatte weder ein Ärgernis- noch ein Eifersuchtsmotiv. Dass da morgens gegen 1.50 Uhr der irre Mörder aus einem Frauenhassmotiv heraus zuschlug, will mir nicht einleuchten. Ausgeschlossen ist es natürlich nicht. In Hamburg gab und gibt es vielleicht auch solche Typen.
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AngRa
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Widasedumi

Obduktionen und dazu gehörige genaue Protokolle gibt es schon seit mehreren hundert Jahren. Die Todesursache "Erwürgen" wurde immerhin mitgeteilt. Das ist mehr als in manch anderem Fall.

Ich habe nun noch einen Bericht im Archiv des Hamburger Abendblattes vom 20.7.1982 gefunden in dem es auch um die anderen damals aktuellen Frauenmorde ging.

Da heißt es:
Auf Hinweise ist die Polizei auch im Fall der ermordeten Jutta Viets, die Freitag Nacht in Bahrenfeld erwürgt aufgefunden war, dringend angewiesen. Zuletzt war die 32 jährige Angestellte nach einem Lokalbesuch in der Nähe des Tatorts beobachtet worden, wie sie auf jemanden wartete.
"Es ist besonders schwierig solche Fälle aufzuklären, bei denen vermutlich zwischen Täter und Opfer keine Beziehungen bestanden", so erklärt ein Mitarbeiter der Hamburger Mordkommission die Probleme der Kripo bei Aufklärung dieser Frauenmorde. Sowohl bei Jutta Viets, als auch bei der am 3. Februar erdrosselten Lore F (51) und bei der am 3. April erwürgten Inka B. (22) von der Uhlenhorst geht die Polizei davon aus, dass die Täter ihre Opfer zufällig getroffen haben und vor dem Mord keine Beziehungen zwischen ihnen bestanden.


https://www.abendblatt.de/archive/1982/ ... HA_005.pdf

Demnach ist die Polizei also zumindest anfangs davon ausgegangen, dass Jutta Viets ein Zufallsopfer war. Möglicherweise bestand gegen den Freund dennoch ein vager Verdacht ( weil sich das Verpassen und die Stunden lange nächtliche Warterei gar so komisch anhört) , den die Polizei dann im Rahmen der Aktenzeichen xy Sendung entweder erhärten oder völlig ausräumen wollte. Die Frage zu seinem Fahrzeug in Tatortnähe kann nur in diese Richtung interpretiert werden. Da sich dann aber in dieser Richtung nichts Belastendes ergeben hat, war die Sache erledigt.
AngRa
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Der Mord an Jutta Viets war auch schon mal Thema bei "Ungeklärte Morde- dem Täter auf der Spur" , Rtl Crime.

Hat jemand vielleicht einen Link zu der Episode "Ende einer Sommernacht" ?
Ende einer Sommernacht: Jutta Viets verabschiedet sich von ihren Kollegen nach einem gemeinsamen Betriebsausflug. Zeugen sehen die 32 Jahre alte Frau gegen 2:00 Uhr nachts an einer Tankstelle und vor dem gegenüberliegenden Supermarkt in Hamburg-Bahrenfeld. 45 Minuten später wird ihre Leiche in einem nur wenige Schritte entfernten Garten entdeckt.
(RTL Crime)

https://www.wunschliste.de/episode/3735 ... ommernacht
AngRa
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Re: MORDFALL JUTTA VIETS (32 †), HAMBURG, 1982

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nach den bislang zugänglichen Informationen gehe ich davon aus, dass Jutta Viets ein Zufallsopfer eines Sexualstraftäters war. Die Mordkommission ist davon ausgegangen, dass der Fundort der Leiche auch der Tatort war. Das spricht meiner Meinung nach entschieden für einen Sexualstraftäter und gegen einen Beziehungstäter. Ein Beziehungstäter aus dem engeren Umfeld hätte sich nicht dem Risiko aussetzen müssen die Frau draußen zu töten, wo immer die Gefahr besteht, dass Zeugen etwas sehen oder hören. Ganz besonders hätte ein Täter so nicht gehandelt, der ganz in der Nähe eine Wohnung hatte.

Jutta Viets wartete weit nach Mitternacht längere Zeit an exponierter Stelle an einer Kreuzung. Dort könnte sie einem fremden Sexualstraftäter aufgefallen sein, der nachts noch unterwegs war. Vielleicht hat er ihr nächtliches Warten auch falsch interpretiert und sie als käuflich erachtet. Das stundenlange Warten erachte ich als unvorsichtig und auch in gewisser Weise als unvernünftig, vielleicht hat Jutta so gehandelt, weil sie während der Barkassenfahrt und im Lokal Alkohol getrunken hat. Alkohol macht oft unvorsichtig. Man schätzt Situationen nicht mehr richtig ein.

Hinzu kommt, dass der Täter auch die Tasche des Opfers an sich genommen hat. Im Zusammenhang mit Sexualstraftaten kommt es häufiger vor, dass ein fremder Täter sich noch an seinem toten Opfer bereichert. Sein Plan war vielleicht von vorneherein auf Vergewaltigung und Raub ausgerichtet, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Die Missverständnisse um den Treffpunkt nach der Barkassenfahrt und die Abneigung des Freundes gegen die Barkassenfahrt lassen einen vagen Verdacht gegen ihn aufkommen, der sich dann aber nicht bestätigt hat, zumal es keine Zeugen gibt, die ihn mit seinem Fahrzeug zur fraglichen Zeit am Tatort gesehen haben.
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