MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
Widasedumi
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MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Dieser Cold Case, ein Mord an der 20jährigen Bärbel Werner aus dem Jahr 1987 wurde in Aktenzeichen xy ungelöst am 9. Dezember 2020 ausgestrahlt. Die 20jährige Bärbel Werner und ihr Freund besuchten am Samstag, 07. Febr. 1987 eine Disko in Moers. Es kam zu einer Meinungsverschiedenheit. Bärbel W. verließ um 1.30 Uhr die Disko. Als der Freund nachkam, war sie weg. 2 Tage später wurde sie erschlagen in einem Gebüsch neben einer Autobahnauffahrt A 57 Richtung Köln gefunden. Der Freund hat ein Alibi. Bärbel sei 'übertötet' worden.

Im Video ist es der erste Fall nach der Einleitung: https://www.dailymotion.com/video/x7y1re5
Der Mordfall Bärbel Werner erschütterte vor 33 Jahren ganz Deutschland. Die damals 20-jährige Kamp-Lintforterin lief in der Nacht zum 8. Februar 1987 nach einem Streit mit ihrem Freund aus der Moerser Diskothek „City Club“ alleine nach Hause und traf dort, den Ermittlungen zufolge, vermutlich am Ortseingang zu Kamp-Lintfort auf ihren Mörder. Die Kriminalpolizei Duisburg rollt den Fall nun wieder neu auf und bittet um Ihre Mithilfe. Der „Cold Case“ war Thema in der gestrigen ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“.

Gegen 1.30 Uhr verließ die 20-Jährige den „City Club“ und machte sich scheinbar zu Fuß alleine auf den Weg nach Kamp-Lintfort. Mehrere Zeugenaussagen unterstreichen dies. Bärbel Werner lief, so die leitende Kripobeamtin Sabine Wagner in der Live-Sendung, vermutlich die Repelener Straße, dann die Kamper Straße (L 287) in Richtung Kamp-Lintfort. In Höhe der damaligen Tankstelle Texaco und der gegenüberliegenden Gaststätte Voss traf die junge Frau vermutlich auf ihren Mörder. Ein Radfahrer entdeckte die Leiche am 10. Februar in einem Gebüsch im Bereich der A57-Auffahrt in Richtung Köln. Mit großer Wahrscheinlichkeit sei der Leichenfundort auch der Tatort. Bärbel Werner starb durch massive Einschläge auf den Kopf, vermutlich durch einen Gegenstand mit scharfer Spitze, wie ein Zimmermannshammer oder ein Zechenhammer. „Wir können den Weg, den Bärbel Werner gegangen ist, bis auf die letzten drei Kilometer rekonstruieren, dann brechen die Spuren ab“, so Sabine Wagner. „Es gab auch Hinweise, dass Bärbel Werner zuvor gedrosselt oder gewürgt worden sein könnte.“

Neue Ermittlungsverfahren
Auch der damalige Freund der Auszubildenden wurde vernommen, er hatte jedoch ein handfestes Alibi, da er nach dem Streit mit dem Taxi nach Kamp-Lintfort fuhr, dort noch in einer Gaststätte einkehrte und diese erst gegen 3.15 Uhr wieder verließ.
Bis heute ist der Mordfall ungeklärt. Jetzt setzten die Ermittler neue Hoffnung in die Sendung, um an neue Hinweise zu gelangen. Gehofft wird auf Zeugenhinweise, die möglicherweise ganz neue Ermittlungsansätze liefern könnten. „Es gibt neue Verfahren mit denen wir arbeiten“, erklärt Sabine Wagner. „Ermittlungen nach dem neuesten Stand der Technik, zum Beispiel DNA-Verfahren.“

Wer kann hilfreiche Hinweise geben?
Folgende Fragen können für Sie hilfreich sein: Wer kann weitere Hinweise geben? Wer kann sich an Einzelheiten des Streites im „City Club“ in der Nacht zum 8. Februar 1987 erinnern? Wer hat die Landstraße 287 zwischen 1.30 Uhr ca. 3 Uhr morgens befahren und kann sich an auffällige Personen erinnern? Gab es Personen im persönlichen Umfeld, die sich nach dem 8. Februar komisch und auffallend verhalten haben oder gar Verletzungen vorwiesen, die unerklärbar waren? Sind Beschädigungen an Fahrzeugen beobachtet worden? Die Kripo Duisburg bittet um Ihre Mithilfe. Bei wichtigen Hinweisen melden Sie sich bitte unter Tel: 0203-280 41 95.
https://www.lokalkompass.de/kamp-lintfo ... t_a1485795
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Widasedumi
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20J) Kamp-Lintfort, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Die sog. Übertötung weist auf eine Beziehungstat hin. Ich habe keine Idee, wer dieses Mädchen übertötet haben könnte.
Der im Grunde harmlose Streit darum, ob der Metzgerberuf ein bequemer Job sei oder nicht, ist eigentlich kein Grund, eine eineinhalb jährige Beziehung zu beenden. Es kann zwar sein, dass sich die junge Frau gekränkt gefühlt und spontan gehandelt hatte. Aber dieses Davonlaufen von Bärbel gibt m.E. kein Motiv her für solch einen brutalen Mord. Da könnte auch ein tiefer gehender Konflikt mit irgend jemandem existiert haben.
Der Streit könnte bewusst initiiert worden sein, um das Davonlaufen auszulösen? Was dann auf dem Heimweg wirklich geschah, weiß nur der Mörder.
Dummerweise wurde das junge Paar von einem Elternteil zur Disko gefahren, weil am Auto des jungen Freundes was nicht intakt war.
So war der Heimweg nur mit dem Taxi oder mit Anhalter möglich gewesen. Aber das Übertöten passt nicht so ohne weiteres zu einem Anhalter.
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Widasedumi
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †) KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Bärbel könnte von jemandem aufgelauert worden sein, der informiert war, dass sie alleine unterwegs ist. Sie könnte von dieser Person festgehalten und versteckt worden sein. Möglicherweise wurde sie missbraucht und zur Verdeckung dieser Straftat getötet?

Der Haken daran ist, dass es eine Übertötung gab. Bärbel muss für den Mörder eine gehasste Person gewesen sein, oder?
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich kannte diesen Fall bislang noch nicht. Die Übertötung deutet auf eine Beziehungstat hin und davon scheint auch Bärbels Familie auszugehen, denn es wurde erwähnt, dass es schwer für sie sei damit zu leben, dass in ihrem Umfeld womöglich der Mörder ihrer Tochter lebt.

Im Filmbericht wurde nebenbei erwähnt, dass Bärbel wohl nicht das erste mal mit ihrem damaligen Freund Schluss gemacht hat. Die Streiterei um die Bequemlichkeiten des Metzgerberufes , die Bärbel mit einem anderen Gast hatte und der Umstand, dass sie wohl annahm, dass ihr Freund sie bei diesem Streit nicht unterstützt, kann nicht der eigentliche Grund sein eine Beziehung zu beenden. Die muss vorher schon marode gewesen sein und der Streit um den Metzgerberuf und die fehlende Unterstützung durch den Freund können nur als an den Haaren herbeigezogener Anlass genommen worden sein um endgültig Schluss zu machen. Bärbel hatte an diesem Abend vermutlich kein Geld mehr, denn trotz des Streits hat sie den Freund die Rechnung zahlen lassen. Das passt nicht wirklich zum Beziehungsaus. Es war daher vermutlich auch absehbar, dass sie zu Fuß nach Hause gehen muss, weil ihr das Geld für ein Taxi gefehlt hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Bekannte aus der Disco und vielleicht auch Bärbels Freund neidisch darauf waren, dass Bärbel wohl mal die elterliche Metzgerei übernehmen wird, wenn sie schon den Metzgerberuf erlernt und damit ein gutes Auskommen haben wird, vielleicht im Gegensatz zu ihnen. Ist aber alles nur Spekulation.Vielleicht gab es durch die unterschiedlichen finanziellen Zukunftsaussichten Probleme in der Beziehung. 1987 sah es mit Ausbildungsplätzen und beruflichen Möglichkeiten nicht so gut aus, vor allem nicht in der Provinz in Moers oder Kamp-Lintfort.

Ich bin sehr gespannt. ob durch die neuen kriminaltechnischen Untersuchungsmethoden der Fall noch aufgeklärt werden kann. Möglich ist es .
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es gibt einen interessanten Zeitungsbericht in der NRZ (Neue Ruhr Zeitung) vom 12.2.1987 .

Hier ein Ausschnitt:
"Mit äußerst brutaler Gewalt wurde die 21-jährige Bärbel Werner getötet. Sie wurde entweder mit einem Hammer, einem Beil oder sonst einem relativ großen Werkzeug umgebracht. Durch zahlreiche Schläge auf ihren Schädel kam sie ums Leben. Das Mädchen hat dabei versucht, sich zu schützen. Dies ergab, so Kriminalrat Elmar Zimmermann von der Mordkommission, die gestrige Obduktion....Eins steht für Zimmermann fest: Der Fundort der Leiche ist nicht identisch mit dem Tatort. Ein Sexualdelikt scheidet wohl aus."
Abschließend geklärt scheint die Frage des Tatortes allerdings nicht zu sein.

Hier steht:
Ein Radfahrer entdeckte die Leiche am 10. Februar in einem Gebüsch im Bereich der A57-Auffahrt in Richtung Köln. Mit großer Wahrscheinlichkeit sei der Leichenfundort auch der Tatort.
https://www.lokalkompass.de/kamp-lintfo ... t_a1485795

Nach dem xy Film bin ich davon ausgegangen, dass der Fundort der Tatort war. Ein Hinweis zum Tatort wäre hilfreich gewesen. Offenbar war am Fundort angesichts der schweren Kopfverletzungen jedoch nicht genügend Blut, so dass der Fundort als Tatort früher ausgeschlossen werden konnte. Unter diesen Umständen scheint der Tatort nicht bekannt zu sein. Es spricht unter diesen Umständen auch einiges dafür, dass der Täter ein Fahrzeug zum Transport der Leiche zur Verfügung hatte. Vielleicht ist Bärbel bei jemandem, den sie kannte ins Auto gestiegen und dieser jemand hat es nicht gut mit ihr gemeint.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Komisch fand ich die nachweisen des Freundes, der sie auf dem nicht sah ...aber noch nachts in die Kneipe einkehrt.
Wahrscheinlich eher ein mann, der sie zu fuss alleine sah u. Sie zum einsteigen ueberrede n konnte.
Als er grabbeln wollte...erhielt er von der metzgerfrau eine kelle.
Geschockt nicht ans Ziel gekommen zu sein...brachte er sie mit dem Hammer oder etc um..

Ich fand, einige junge Frauen waren streitsuechtig ....als mann sah man vielleicht darueber hinweg...weil sonst vieles passte.u. sie einem gefiel.
Gutaussehende freuen waren anstrengender..ob das heute noch so ist?
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Im xy Beitrag stand meiner Meinung nach der Freund sehr im Focus. Er hat ja auch zugegeben, dass Bärbel am Abend ihres Todes die Beziehung beendet hat. Es muss eine ernsthafte Auseinandersetzung gegeben haben. Dass es im Kern um die Bequemlichkeiten des Metzgerberufes ging halte ich für eine Verharmlosung des Streits und für eine Schutzbehauptung. Nicht umsonst sucht die Polizei noch nach Zeugen, die etwas vom Streit mitbekommen haben. Das wasserdichte Alibi des Freundes soll wohl die nächtliche Einkehr in der Kneipe gewesen sein, wo er noch Bier getrunken hat. Vielleicht war Bärbel aber schon tot, als der Freund in der Kneipe Bier herunter gekippt hat. Ich halte eine Beziehungstat für sehr wahrscheinlich. Dafür sprechen die vielen Schläge, die auf Bärbel hernieder geprasselt sind und auch der Umstand, dass es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt gibt. Da hatte jemand
einen großen Hass auf Bärbel, weil er sich durch irgendwas gekränkt gefühlt hat.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hbs900 hat geschrieben: Mittwoch, 20. Januar 2021, 21:28:51 Komisch fand ich die nachweisen des Freundes, der sie auf dem nicht sah ...aber noch nachts in die Kneipe einkehrt.
Hbs900
Das finde ich auch komisch, dass der Freund auf seiner Taxi-Heimfahrt die Bärbel nicht sah. Sie müsste aufgefallen sein. Und sie ist die Landstraße entlang gegangen. Das sagen Zeugenaussagen, und das macht auch Sinn, denn es besteht entlang der Straße die Chance einer Mitfahrgelegenheit und hier ist der Weg in der Nacht am hellsten.

Die Entfernung von der besuchten Disko in Moers bis nach Kamp-Lintfort wurde mit 11 km angegeben. Bärbel verließ die Disko um 01.30 Uhr.
Sie hatte also beinahe 3 Stunden Fußweg zu gehen. Der Freund, der nachweislich in Kamp-Lintfort um 2.30 Uhr noch einkehren war, verließ dieses Lokal gegen 3.15 Uhr. Zuhause sei er nach eigenen Angaben gegen 3.30 oder 4.00 Uhr gewesen.

Die Spur von Bärbel verliert sich 3 km vor ihrem Zuhause. Das muss dann zwischen 3.00 Uhr und 3.30 Uhr gewesen sein, je nach dem, wie zügig Bärbel zu Fuß war. Sie war auch schon nahe an ihrem Wohnort.
Also waren beide, Bärbel und "Kai", in dieser Nacht gegen 3.30 Uhr um Kamp-Lintfort herum unterwegs. Ob er sie auf seiner Taxifahrt tatsächlich übersehen hat?

Ich halte mal fest:
- Bärbel ist übertötet worden. Es war eine Beziehungstat.
- Bärbel hatte einen gravierenden Streit mit dem Freund, der sie zu einer spontanen Trennung veranlasste. Sie haben sich in Moers getrennt.
- Jeder der beiden steuerte separat im gleichen Zeitraum den Ort Kamp-Lintfort auf der gleichen Wegsgtrecke an.
- Obwohl der Freund mit dem Taxi gefahren sei, hat er auf der Straße die Bärbel nicht gehen sehen. Das kann man glauben oder nicht.
- Handys waren 1987 noch nicht üblich, sonst hätte Bärbel zuhause anrufen können.
- Einen fremder Anhalter kurz vor Kamp-Lintfort um 3.30 Uhr, der übertötet hat, halte ich für unwahrscheinlich, wenn es keine Beziehung zu Bärbel gab.
- Ich halte auch die Meinungsverschiedenheit um die Schwere des Metzgerberufes für unwahrscheinlich.
- Dass es aber eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Paar gab, halte ich für wahr. Bärbel dürfte sehr gekränkt gewesen sein.
- Wenn der wahre Inhalt des Streites in der Disko der Polizei bekannt ist, konnte er nicht eins zu eins in die Filmhandlung übernommen werden, weil sonst eine Person in die Gefahr einer öffentlichen Vorverurteilung hätte geraten können.


Wo ich mich korrigieren muss, ist die Fahrt des jungen Paares nach Moers. Es hat sie NICHT ein Elternteil gefahren, sondern das Paar hat sich noch in Kamp-Lintfort in einer Diskothek mit einem befreundeten Paar getroffen. Gemeinsam sind sie dann nach Moers in die Disko gefahren. Logischerweise im Auto des befreundeten Paare.

Im Video sieht man Bärbel und ihren Freund vor Bärbels Metzgerei das Auto von Freund "Kai" putzen. Mit diesem Auto sind Bärbel und "Kai" in die Diskothek in Kamp-Lintfort gefahren. Das ist im Film ersichtlich. Die Weiterfahrt von Bärbel und "Kai" nach Moers erfolgte dann im Auto des befreundeten Paares.
Das Auto von "Kai" wartete demzufolge vor der Diskothek in Kamp-Lintfort.
Vielleicht war es hier, wohin sich "Kai" mit dem Taxi bringen ließ, weil dort noch sein Auto stand?
Dann hätte "Kai" in dieser Nacht einen fahrbaren Wagen zur Verfügung gehabt, und zwar zu einer Zeit, als auch Bärbel noch unterwegs nach Hause war.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Mein Beitrag hat sich mit dem von AngRa überschnitten.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 21. Januar 2021, 05:28:16 Im xy Beitrag stand meiner Meinung nach der Freund sehr im Focus. Er hat ja auch zugegeben, dass Bärbel am Abend ihres Todes die Beziehung beendet hat. Es muss eine ernsthafte Auseinandersetzung gegeben haben. Dass es im Kern um die Bequemlichkeiten des Metzgerberufes ging halte ich für eine Verharmlosung des Streits und für eine Schutzbehauptung. Nicht umsonst sucht die Polizei noch nach Zeugen, die etwas vom Streit mitbekommen haben.
Dass der Freund im xy-Beitrag im Fokus stand, das ist so. Das ist bedeutsam. Es fehlt jegliche andere Szene, wo man einen möglichen Widersacher von Bärbel hatte ausmachen können.
Und was Zeugen anbelangt, müsste es sie geben. Bärbel und "Kai" sind ja mit einem befreundeten Paar nach Moers in die Diskothek gefahren. Wahrscheinlich wollten sie mit diesem Paar auch wieder nach Hause fahren. Nun war aber der Streit. Bärbel rannte davon. "Kai" bezahlte und ging ihr nach, sah sie aber nicht mehr. Er ging ins Lokal zurück und musste dann wohl dem Paar mit dem Auto Bescheid sagen, dass diese nicht auf Bärbel und ihn warten bräuchten.
Er sagte ihnen auch, dass er sich ein Taxi nimmt und heimfährt und dass Bärbel evtl. auch ein Taxi genommen hat, weil sie nicht mehr zu sehen war. Dann hat das befreundete Paar höchstwahrscheinlich angeboten, ihn nach Hause zu fahren. Das liegt doch einfach auf der Hand, dass man das einem Freund anbietet. Und "Kai" musste logischerweise dem Paar sagen, dass Bärbel ihm weggelaufen ist, denn in dem Lokal ist der Streit sicherlich aufgefallen. Sie hätten doch vermutlich die Bärbel unterwegs noch angetroffen? Eventuell hat er dem Paar gesagt, dass er auf der Taxifahrt nach Bärbel Ausschau hält und sie dann einlädt, falls sie kein Taxi genommen hat. Und das befreundete Paar war in einer ambivalenten Lage. Sie wollten sich dann in dieser Streitsituation nicht aufdrängen und gaben sich wohl zufrieden, dass "Kai" unterwegs die Bärbel schon einholen und aufnehmen würde, falls sie sich kein Taxi genommen hätte.
AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 21. Januar 2021, 05:28:16 Das wasserdichte Alibi des Freundes soll wohl die nächtliche Einkehr in der Kneipe gewesen sein, wo er noch Bier getrunken hat. Vielleicht war Bärbel aber schon tot, als der Freund in der Kneipe Bier herunter gekippt hat. Ich halte eine Beziehungstat für sehr wahrscheinlich. Dafür sprechen die vielen Schläge, die auf Bärbel hernieder geprasselt sind und auch der Umstand, dass es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt gibt. Da hatte jemand einen großen Hass auf Bärbel, weil er sich durch irgendwas gekränkt gefühlt hat.
Ich stimme dem zu. Meine Gedanken kreisen um die Frage, warum sich "Kai" nicht von seinen Fahrdienst-Freunden zurück nach Kamp-Lintfort fahren ließ. Eigentlich kann man davon ausgehen, dass er von den Freunden gefahren worden wäre. Dann hätten sie auch Bärbel getroffen. Aber dazu kam es leider nicht.
"Kai" wusste nicht genau, ob Bärbel ein Taxi genommen hat. Er konnte einen Fußmarsch nicht ausschließen. Es muss ihm klar gewesen sein, dass ein Fußmarsch von 11 km mehr als 2 Stunden Zeit braucht. Dass Bärbel also zu Fuß unterwegs hätte sein können, muss ihm klar gewesen sein. Er gab bei seiner Vernehmung an, die Bärbel auf der Taxifahrt nicht gesehen zu haben. Hier stellt sich die Frage, ob der Taxifahrer ausfindig gemacht werden konnte, und ob er ebenfalls die Bärbel nicht gesehen hatte. Darüber schweigt sich der xy-Beitrag aus. Als "Kai" in Kamp-Lintfort ein Bier trank, konnte er nicht ausschließen, dass Bärbel bei einem Fußmarsch zu dieser Zeit noch unterwegs hätte sein können. Und sein fahrbares Auto hatte er wahrscheinlich nun bei sich, denn ich denke, dass er in dieselbe Gaststätte einkehrte, an der er sein Auto stehen ließ, als Bärbel und er mit den Freunden nach Moers fuhren.

Die Frage der Kriminalhauptkommissarin nach einem Auto, in dem ein Werkzeug fehlte, und das evtl. beschädigt war, könnten auch das Auto von "Kai" beinhaltet haben.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

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Ich halte es den Filmfakten zufolge nicht für ausgeschlossen, dass es zwischen "Kai" und Bärbel noch zu einer Begegnung in dieser Nacht kam.


Es gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung für "Kai".
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 21. Januar 2021, 05:28:16 Da hatte jemand
einen großen Hass auf Bärbel, weil er sich durch irgendwas gekränkt gefühlt hat.
Das sehe ich auch so. Ich wage mal ein brainstorming, was eine Kränkung hätte auslösen können.

- Ehrverletzung
- schwache Männlichkeit vorhalten
- Vorhalt der Mittellosigkeit
- Vorhalt einer krummen Sache
- mit niedrigem Sozialprestige schmähen
- Empathiearmut/Banausentum vorhalten
- Stigmatisierung wegen Lernbehinderung/Sonderschüler
- Trägheit-Faulheitsvorhaltungen
- Vorhalt von Angebertum oder Hochmut
- Untreuefakten geißeln

Der xy-Beitrag hat den wahren Konfliktgrund nicht genannt. Er muss aber krass gewesen sein.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Streit könnte sich schon am Metzgerberuf entzündet haben. Bärbel hatte ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater.
Ob "Kai" überhaupt die Arbeit und Mühe gekannt hat? Wie standen Bärbels Eltern zu "Kai"? Sie wünschten sie für ihre Tochter
vermutlich einen Mann, der sie einmal beruflich gut unterstützt. Als Bärbels Eltern in der Autowaschszene aus dem Haus kamen,
bog der Vater um zur nächsten Tür. Mit "Kai" hat er nicht gesprochen. Nur die Mutter wechselte ein paar Worte, die auch eine leise Kritik enthielten.
Ich denke, dass das Verhalten des "Kai" die Bärbel schon sehr hart getroffen hat, und dass ihre Kritik an "Kai" daraufhin ausgeprägter war.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

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Die Emotionen in ihrer spontanen Aufwallung und Verbohrtheit könnten auf eine unüberlegte Affekttat hindeuten, die nicht von langer Hand geplant war, sondern aus dem Ablauf des Abends emporschoss.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Bei dem Streit und dem Grund für das Beenden der Beziehung muss es sich jedenfalls um etwas Tiefgreifendes gehandelt haben. Mich wundert, dass Bärbels Schwester wohl nichts Näheres dazu wusste, wie das Verhältnis der beiden untereinander war.

Was mich noch beschäftigt ist die Tatwaffe. Es soll sich um einen Zimmermannshammer oder um einen sog. Zechenhammer gehandelt haben. Einen solchen Hammer nimmt man nicht mit in die Disco. Er könnte aber im Auto gelegen haben. Wenn man davon ausgeht, dass der Freund der Täter war, dann muss er vor der Tat noch an seinem Auto gewesen sein um ihn zu holen.

Irgendwie passt das nicht so recht in den Tatablauf, dass nämlich der Täter Bärbel nach dem Verlassen der Disco im Taxi oder zu Fuß wütend verfolgt und sie dann angegriffen hat. Er muss sich noch das Tatwerkzeug beschafft haben.

Die Ermittler prüfen auch einen Zusammenhang mit dem Mord an Martina Möller.

In die beiden Cold Cases aus den 80er Jahren im Kreis Wesel kommt anscheinend Bewegung. Die Morde an der damals 20-Jährigen Bärbel Werner aus Kamp-Lintfort und der 10-Jährigen Martina Möller aus Neukirchen-Vluyn wurden bei Aktenzeichen XY gezeigt. Die Polizei wertet jetzt hunderte Hinweise aus und ist zuversichtlich. Es seien sogar konkrete Namen genannt worden. Untersucht wird auch ein möglicher Zusammenhang zwischen beiden Fällen. Weitere Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
https://www.radiokw.de/artikel/neue-hin ... 13129.html

Es passt zwar die räumliche Nähe, denn Neukirchen Vluyn und Kamp-Lintfort liegen nicht weit auseinander und auch zeitlich würde es passen, denn Martina ist 1986 ermordet worden. Aber ansonsten passt wenig. Da ist der große Altersunterschied, denn Martina war erst 10 Jahre alt, Bärbel Werner war 20 Jahre alt und Martina ist erwürgt und zuvor sexuelle missbraucht worden.

Ich bleibe also bei meiner Einschätzung, dass es sich im Falle von Bärbel Werner um eine Beziehungstat handelt.
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Re: MORDFALL BÄRBEL WERNER (20 †), KAMP-LINTFORT, 1987

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AngRa hat geschrieben: Samstag, 23. Januar 2021, 06:28:07 Was mich noch beschäftigt ist die Tatwaffe. Es soll sich um einen Zimmermannshammer oder um einen sog. Zechenhammer gehandelt haben. Einen solchen Hammer nimmt man nicht mit in die Disco. Er könnte aber im Auto gelegen haben. Wenn man davon ausgeht, dass der Freund der Täter war, dann muss er vor der Tat noch an seinem Auto gewesen sein um ihn zu holen.

Irgendwie passt das nicht so recht in den Tatablauf, dass nämlich der Täter Bärbel nach dem Verlassen der Disco im Taxi oder zu Fuß wütend verfolgt und sie dann angegriffen hat. Er muss sich noch das Tatwerkzeug beschafft haben.
AngRa

Das könnte schon passen mit der Tatwaffe, denn man kann davon ausgehen, dass sich der Betreffende dorthin zurückfahren ließ, wo er sein Auto stehen hatte, und dort auch das Bier trank. Denn es heißt im Film, dass Bärbel mit ihrem Freund zuerst in eine Disko in Kamp-Lintfort fuhr. Dort trafen sie ein befreundetes Paar, und gemeinsam fuhren sie im Fahrzeug des befreundeten Paares nach Moers. Das Auto des Freundes blieb also in Kamp-Lintfort stehen. Und es war lt. xy auch in Kamp-Lintfort, wo der Freund in der Nacht noch ein Bier trank. Dann hat er sich logischerweise dorthin absetzen lassen, wo sein Auto abgestellt war. Bärbel war zu dieser Zeit noch unterwegs auf der Straße nach Kamp-Lintfort.
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