MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
AngRa
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MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Giftmord aus dem Jahre 1972

Heinz Kern war ein erfolgreicher Turniertänzer, der im Jahre 1969 seine Tanzsport-Karriere mit dem Gewinn des Weltcups beendet hat und dann in Wien eine Tanzschule gründete. Er wurde am 14.9.1972 ermordet. Er starb durch einen Giftmord, denn Heinz Kern aß mit Arsenik vergiftete Wurst ( "Verhackertes" - Österreichische Spezialität - Streichwurst aus Fleisch, Senf und Schmalz) , die ihm in einem Paket zugeschickt worden war.

Der Mord an Heinz Kern konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Bemerkenswert ist aber, dass der Fall ins "Cold Case " Management aufgenommen worden ist und dass die österreichischen Behörden in diesem Mordfall zumindest im Jahr 2020 immer noch ermitteln und dass er somit als ältester "Cold Case" in Europa gilt. Aus diesem Grunde darf dieser Fall in unser "Cold Case" Sammlung nicht fehlen.


Im "Kurier" vom 6.12.2020 gibt es eine Zusammenfassung zu dem Fall.


https://kurier.at/chronik/oesterreich/d ... /401117265

Interessant sind vor allen Dingen die neuesten Ermittlungsergebnisse.

Das tödliche Geschenk: Der Giftmord an Heinz Kern

Ein Besuch beim Leiter der Staatsanwaltschaft in Graz, Dr. Thomas Mühlbacher, gibt Aufschluss über die aktuellsten Ermittlungen, die beweisen, dass selbst bei einem fast 50 Jahre zurückliegenden Fall immer noch neue Spuren entdeckt werden können. “DNA-Analysen, moderne Fallanalysen, erneute Zeugeneinvernahmen und das Finden neuer Zeugen. All das gehört dazu”, sagt Mühlbacher.
Der letzte große Schritt war ein kriminal-linguistisches Gutachten des beigefügten Schreibens. “Dadurch können wir aufschlussreiche Ergebnisse über Sprachgewohnheiten in gewissen Gesellschaftsschichten und gewissen Regionen gewinnen”, erzählt er weiter. Die Auswertung sei aktuell in Arbeit. Aber auch im Bereich der DNA-Analysen habe sich etwas bewegt. Dieses Giftpaket, samt Inhalt, ging in diesen fünf Jahrzehnten durch unzählige Hände.
Schließlich habe man aber herausgefunden, dass sich auf der Stelle hinter der Briefmarke doch noch DNA befand. “Nun müssen wir warten, bis die Technik so weit ist, auch aus diesen alten Spuren nähere Schlüsse ziehen zu können. So weit sind wir leider noch nicht. Aber diese Wissenschaft macht rasante Fortschritte”, sagt Mühlbacher.
Die Sache mit dem Gift
Außerdem konnten die Ermittler herausfinden, dass es sich bei dem verwendeten Arsen, genauer Arsenik, um unreines Scherben-Arsen handelt, das früher als Aufputschmittel verwendet wurde oder für die Rosstäuscherei. Verabreichte man es den Tieren, dann waren sie voll Elan und das Fell hat geglänzt, der Preis konnte erhöht werden. Drei Tage danach war das Ross nur noch ein Schatten seiner selbst, aber verkauft

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Es gibt auch einen Podcast zum Fall (Das vergiftete Geschenk"):

https://dunklespuren.podigee.io/page/3

Den Fall "das vergiftete Geschenk", in dem es um den Giftmord an Heinz Kern geht, findet man auf Seite 3, ziemlich weit unten, vorletzter Fall..


Teil 1 vom 27.11.2020
Das vergiftete Geschenk, vergiftete Grüße

Es läutet an der Türe, der Postler gibt ein Paket ab. Es handelt sich um einen Geschenkkorb mit Lebensmitteln für den prominenten Tanzlehrer Heinz Kern. Dass darin der Tod auf ihn warten sollte, können seine Familie und Freunde bis heute nicht verkraften. Dunkle-Spuren-Reporterin Yvonne Widler hat sich auf eine mysteriöse Zeitreise begeben. Denn der Fall aus Graz liegt schon fast 50 Jahre zurück.
Teil 2 vom 4.12.2020
Das vergiftete Geschenk, verhängnisvolles Geheimnis


Wir tauchen gemeinsam mit Dunkle-Spuren-Reporterin Yvonne Widler tief in das Umfeld und die Tanzschul-Welt der 70er Jahre in Graz ein. Wen hat Heinz Kern dermaßen verärgert oder verletzt? Wer wollte seinen Tod? Auf der Suche nach dem Mörder entdecken wir eine bisher unbekannte Seite von ihm. Eine, die ihm vielleicht zum Verhängnis wurde
AngRa
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In der xy Sendung vom 22.9.1972 war der Mord an Heinz Kern Studio-Fall.

SF 1: Polizeidirektion Graz - Fahndung für Österreich nach einem unbekannten Giftmörder. Heinz K., ein bekannter österreichischer Turniertänzer, bekam ein Paket mit verschiedenen Lebensmitteln und Getränken zugeschickt. Darunter neben einem Bauernbrot sowie drei Bierdosen aus München auch ein sogenanntes "Verhackert", ein Brotaufstrich aus geräuchertem Speck in Schweineschmalz. Das Schweineschmalz war mit Arsen vergiftet, so dass Heinz K. nach wenigen Stunden verstarb. Es werden nun sachdienliche Hinweise gesucht über den Inhalt und die Verpackung sowie den richtigen Absender des Paketes.

Update: Im Rückblick der Sendung vom 17.11.1972 berichtete Peter über einen unbekannten Mann, der in einer Apotheke in Kapfenberg unter einem fadenscheinigem Vorwand und ohne Giftschein versucht hatte, Arsen zu kaufen. Die Polizei suchte nach drei Frauen, die Zeugen dieses Vorfalles wurden. Auch eine junge Frau, die mit dem Opfer bis kurz vor seinem Tod in Verbindung stand, wurde gebeten, sich zu melden. Das Paket war am am 13. September 1972 um 14 Uhr von einem unbekannten Mann am Grazer Bahnhofspostamt aufgegeben worden. Ob die Zeugen gefunden wurden und die Aufgabe des Paketes in XY erwähnt wurde blieb unbekannt.

Der Mord an dem Grazer Tanzlehrer wurde zwar vom Cold-Case-Management des österreichischen Bundeskriminalamtes im Jahr 2013 aufgerollt, die Ermittlungen brachten aber keine neuen Ergebnisse und wurden drei Jahre später im Jahr 2016 wieder eingestellt. Die Tanzschule in Graz gibt es weiterhin. Sie wurde ein Jahr später nach 47 Jahren von neuen Besitzern übernommen und unter ihrem Namen weitergeführt. Siehe auch:

Graz: Mord an Tanzlehrer wird aufgerollt - Die Presse vom 04. April 2013.
Mordfall Heinz K.: Ermittlungen eingestellt - ORF/steiermark.ORF.at vom 06. Juli 2016.
"Conny & Dado" übernehmen die Tanzschule K.- - Kleine Zeitung vom 30. August 2017.
Tanzschule Conny & Dado

https://www.wikixy.de/Sendung_vom_22.09.1972

Die Sendung ist nicht mehr aufrufbar. Es wurde das Paket gezeigt. Auf Spuren wurde dabei leider nicht geachtet.
AngRa
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Von Fahndung Österreich gibt es einen weiteren Podcast:

Der vergiftete Tanzlehrer
Jeder Bissen Brotaufstrich ist voller Gift. Als Tanzprofi Heinz Kern gutgläubig Delikatessen aus einem Geschenkkorb isst, weiß er nicht, dass ihn genau diese Köstlichkeiten wenige Stunden später das Leben kosten werden! Doch wer hat ihn vergiftet? War es seine Affäre, ein Konkurrent aus der Tanzsportszene oder ein eifersüchtiger Tanzschüler? In dieser Folge erzählen der Ermittler und sogar die Witwe des Mordopfers, was genau am 14. September des Jahres 1972 passiert ist.

https://podcasts.apple.com/de/podcast/f ... 0521984162

Es kommt im ersten Teil die Witwe zu Wort. Interessant ist, dass sie es war die die Tanzschule in Graz gemanaged hat. Heinz Kern hat eher auswärtige Termine in Schladming und an ländlichen Orten ( Tanzkurse) und auch in Wien ( als Werterichter) wahrgenommen.

Die Frau im Postamt konnte sich an den Mann erinnern, der das Paket aufgegeben hat. Er hat nach ihrer Aussage mit örtlichem Dialekt gesprochen.

Hier der zweite Teil des Podcasts:

https://servustv.castos.com/podcasts/25 ... rer-teil-2
Widasedumi
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Fall mutete allein durch die schriftliche Beschreibung nicht sehr hoffnungsvoll auf eine Täterermittlung an.
Im Podcast Teil 2, in dem verschiedene Tatzeit-Zeugen zu Wort kamen, wurde es dann interessanter.
Der vergiftete Tänzer war ein Talent, und er wusste es. Er war ein Frauenschwarm, und er wurde von anderen als selbstbewusst, bestimmend, überheblich, einfach als unangenehm wahrgenommen. Nachdem sie den Profisport aufgegeben hatte, haben sie eine Tanzschule in Graz aufgemacht. Da waren die ansässigen Tanzschulen nicht sehr begeistert und es gab insbesondere mit einer anderen Spannungen.

Im Podcast gab es hauptsächlich zwei verdächtige Seiten. Zum einen ein Tanztrainer (Schweighofer o.ä. Name), der sich mit dem Herrn Kern nicht gut vertrug, und zum anderen die Ehefrau. Die Polizei konnte letztlich niemandem etwas nachweisen. Frau Helga Kern kam im Podcast zu Wort. Sie machte einen ganz harmlosen Eindruck. Sie redete wie unbefangen. Die negativen Eigenschaften des Dominierenden und Bestimmenden gefielen ihr. So ein starker Mann beeindruckte sie. Die Affären verharmloste sie dahingehend, dass es die Damen ihm sehr leicht machten, und er eben auch die Zuneigung schätzte. Es kam in den Äußerungen der Frau nichts von nachtragender Einstellung zum Vorschein. Frau Kern meinte, dass Herr Kern ein Familienmensch war, der sie als Familienmitglied gebührend beachtete.

Im Podcast sagte einer der Befragten, dass damals die meisten Menschen die Vergiftung der Ehefrau zugeschrieben hätten, weil diese die Vorlieben kannte und weil von der Familie niemand die vergiftete Wurst angerührt hätte.

Nun darf man ja niemanden mit einem Verdacht belegen, wenn er nicht öffentlich von der Polizei erhoben wurde. Aber ich wüsste da schon jemand. Das kam im Podcast indirekt schon durch. Für die Aufgabe des Pakets hat sich sicher jemand gefunden.
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Meine Intuition hat nicht beim Konkurrenten Schweigh. angeschlagen, auch wenn er sich sehr über den "Ko..bro..en" geärgert haben dürfte.
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AngRa
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, also ich sehe den inzwischen verstorbenen Konkurrenten Ingenieur Schw. auch nicht als Tatverdächtigen. Die Freundschaft zwischen ihm und Heinz Kern ist zwar zerbrochen, als dieser sich entschied nach seiner Tanzkarriere in Graz eine Tanzschule zu eröffnen, obwohl er versprochen hatte keine Schule zu eröffnen, um dem Lehrmeister und Konkurrenten keine Schüler abspenstig zu machen. Es ist außerdem wohl so, dass die Ehefrau wohl in erster Linie auf die Eröffnung einer Tanzschule gedrängt hat. Heinz Kern war vielleicht nicht ganz so überzeugt und ließ sich dann aber wohl von seiner Ehefrau, die nach eigenen Angaben auch Ehrgeiz entwickelt hatte, überzeugen. Bei ihm stand wohl immer noch irgendwie ein Medizinstudium im Raum . Auch ist es wohl so, dass in erster Linie die Ehefrau die Tanzschule in Graz gemanaged hat, während ihr Mann in der Provinz und in Schladming und auch in Wien unterwegs war um Tanzkurse zu geben und vor allem um Veranstaltungen zu organisieren. In der Organisation von Wettbewerben etc. hat ihm niemand das Wasser reichen können, kein anderer Funktionär konnte es so gut wie Heinz Kern mit seinen Netzwerken, so sagte es jedenfalls ein Bekannter aus.

Wenn nun das Tatmotiv war den Konkurrenten auszuschalten, dann wäre das nicht dadurch gelungen, dass nur Heinz Kern beseitigt wird, denn es wäre da immer noch die Ehefrau gewesen, die auch ohne ihn die Schule fortgeführt hätte und hat , so dass sich an der Konkurrenzsituation nichts geändert hat.

Im Podcast von "Fahndung Österreich" wurde erwähnt, dass Heinz Kern mindestens eine Affaire hatte, die auch namentlich bekannt war, so dass sie und ihr Umfeld abgeklopft werden konnten, ob sie vielleicht etwas mit der Tat zu tun haben. Im anderen Podcast wurde das nicht so deutlich erwähnt. Mich wundert das etwas. Die Ehefrau wiegelt es ab, wenn es um diese Dinge geht, obwohl sie sich doch darüber hätte massiv ärgern müssen, denn wer hat schon gerne einen Luftikus zum Mann, der dauernd auf irgendwelchen Abwegen ist. Verborgen geblieben kann ihr das nicht sein, auch wenn sie jung und noch etwas unerfahren war.

Es ist also davon auszugehen, dass diese eine Affaire von Dauer und somit fester war. Daneben könnte es natürlich noch weitere Affairen gegeben haben, denn Heinz Kern war wohl auf das Flirten und das schnelle "Herumkriegen" von Frauen spezialisiert. Nur kennen diese Frauen mit denen er nur lockeren und kurzen Kontakt pflegte nicht seine Angewohnheiten so genau. Er hat anscheinend gerne gegessen, vor allem auch deftige Hausmannskost und er hat wohl auch Lebensmittel gegessen von denen er nicht wusste, wo sie herkamen. Hauptsache sie waren da. Das zeigt auch wie wenig wählerisch er war, wenn es ums Essen ging. . Das alles muss man aber wissen, wenn man Esspakete mit vergifteter Wurst verschickt, um speziell ihn zu töten. Also gehe ich auch davon aus, dass vermutlich die Geliebten nicht hinter dem Giftmord stecken.

Ich gehe davon aus, dass der junge Mann, der das Paket aufgegeben hat und der von der Mitarbeiterin im Postamt beschreiben werden konnte, ein Helfershelfer und nicht der Täter war. Vielleicht wollte er nur jemandem einen Gefallen tun, indem er das Paket aufgab. Er soll auch ortsüblichen Dialekt gesprochen haben.

Den Hinweis im Begleitschreiben auf Schladming, halte ich für eine falsche Fährte, die der Täter bewusst gelegt hat, um Verdacht Richtung Schladming, also weit entfernt von sich und von Graz zu säen. Ich gehe davon aus, dass der Täter aus dem Grazer Umfeld stammt und ich gehe auch davon aus, dass hinter dem Giftmord eine Frau steckt, denn die Verarbreichung von Gift passt eher zu einer Frau als zu einem Mann.

Schade, dass nicht bekannt gegeben worden ist, welche Feststellungen das linguistische Gutachten ergeben hat. Ich tippe darauf, dass auch die Wortwahl im Begleitschreiben eher nach Graz als an ein anderes Gebiet verweist.

Es kann immer noch sein, dass dieser Fall aufgeklärt wird, denn die Kriminaltechnik und die Möglichkeiten der DNA Untersuchungen entwickeln sich rasend schnell. Bei der DNA Spur von der Rückseite der Briefmarke soll es sich um eine Mischspur handeln. Irgendwann wird es soweit sein, dass man die DNA feststellen kann.

Bemerkenswert finde ich noch, dass im Podcast "Fahndung Österreich" ein Mann ausgesagt hat, dass Heinz Kern seine Frau schlecht behandelt hat und dass sie es verstanden hätten, wenn sie ihn vergiftet hätte. Auch die Polizei hätte sie in Verdacht gehabt, aber dann sei die Polizei davon ausgegangen, dass die Ehefrau unschuldig ist. Interessant ist, dass einige Personen Lebensmittel aus dem Paket gegessen haben. Allerdings hat nur Heinz Kern die vergiftete Wurst gegessen. Seine Ehefrau hat nur von der Wurst probiert und sie dann wieder ausgespuckt, weil sie ihr nicht geschmeckt hat. Die Eltern von Frau Kern haben auch Lebensmittel aus dem Paket gegessen, die nicht vergiftet waren.

Da sie anfangs von einer Lebensmittelvergiftung ausgegangen sei, habe sie Lebensmittel aus dem Paket zur Untersuchung mit ins Krankenhaus genommen. Allerdings habe sie keinen Rest der vergifteten Wurst mitgenommen. Möglicherweise hätte Heinz Kern noch gerettet werden können, wenn schneller festgestellt worden wäre, dass er mit Arsenik vergiftet worden ist.
AngRa
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In der Steiermark scheint das Arsenessen seit altersher weit verbreitet gewesen zu sein.

Der Grazer Jurist und Historiker Fritz Byloff hatte in den 1930er-Jahren eine Abhandlung über die Arsenesser geschrieben und angemerkt, "dass in anderer europäischen Arsenikhütten, dort, wo Arsen abgebaut wird, nicht das Geringste über Arsenikessen bekannt ist. Die Erscheinung ist daher auf die Steiermark spezialisiert." Man wisse, "dass sich die steirischen Arsenikesser wegen ihrer Leidenschaft schämen, darüber strenges Stillschweigen bewahren und vom Volke ähnlich als Entgleiste beurteilt werden als wie in der städtischen Gesellschaft etwa Opiumraucher, Morphinisten oder Kokainisten
"


https://www.derstandard.at/story/200007 ... bauersleut

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Arsenikesser waren Personen, die regelmäßig kleine Mengen Arsenik zu sich nahmen. Der Gebrauch war vor allem im 19. Jahrhundert in der Steiermark und in Tirol üblich, wo Arsenik unter den Namen Hidrach oder Hittrach, mundartlich für Hüttenrauch, bekannt ist und ein Nebenprodukt bei der Glaserzeugung (in der Glashütte) und Erzverhüttung war. Dieser Begriff ist bis ins Mittelalter zurückzuverfolgen, bereits damals war Arsenik als Stimulans im Gebrauch
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Arsenikesser
Widasedumi
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Vielen Dank, @AngRa, für deine guten Ausführungen. Ich kann dem in allem beipflichten. Die Tat liegt ca. 50 Jahre zurück. Da haben alle Zeitzeugen einen inneren Abstand zu 1972 entwickelt und können sich abgeklärt zu Damals äußern. Jemand, an den ich denke, äußert sich rational und distanziert zu dem Geschehen, als ob er es abgespalten hätte und in abgeklärtem Verstehenwollen "von außen" auf das Vergangene durch ein Fernrohr blickt. Es ist gutgegangen und nun ist ein neues Kapitel aufgeschlagen. Keine Bitternis, keine Trauer! Das Leben hat seine Geschichten und geht weiter. Die Zeiten ändern sich eben. Es war schwer, aber alles geht vorbei. Das Kapitel war einmal und das ist lange her. Irgendwie: Die Distanzrolle wird erstaunlich gut abgerollt. Dieser Jemand kann managen. Ich muss sagen: Donnerwetter! Da haben wir einen Manager vor uns, der den Stier mal direkt bei den Hörnern packte. Und basta! Das Leben geht weiter.
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Offenbar scheint es eine neue Spur zu geben, wie man der Kronen-Zeitung vom 8.5.2022 entnehmen kann:
HINWEIS AN DIE „KRONE“
Heiße Spur: Wird Gift-Mord an Tanzlehrer geklärt?

Nach einem Hinweis an die „Steirerkrone“ wird Europas ältester Cold-Case-Fall neu aufgerollt: Ein Arzt soll den Grazer Tanzlehrer Heinz Kern vergiftet haben! Seit 50 Jahren lebt seine Witwe Helga Kern-Theissl im Ungewissen, jetzt kann sie vielleicht endlich abschließen ...


„Es wäre schön, wenn der Mord an meinem Mann noch geklärt wird. Es ist immer noch emotional für mich, wenn ich daran denke.“ Seit einem halben Jahrhundert lebt Helga Kern-Theissl, Grande Dame der Grazer Promi-Szene, im Ungewissen. Bis heute ist nicht geklärt, wer ihren Gatten Heinz auf dem Gewissen hat. Wer den schillernden Tanzlehrer, Liebling der Frauenwelt und gleichzeitig ehrgeiziger Geschäftsmann, so sehr hasste, dass er zu Arsen griff – und ihn damit heimtückisch vergiftete.

Es war der 15. September 1972, als der Postbote unwissend den Tod ins feine Haus brachte. Er überreichte dem damals 33-Jährigen ein anscheinend von einem Fan geschicktes Paket, das mit zünftiger Bauernjause gefüllt war. Dazu gehörte auch Verhackert, das er sich aufs Brot schmierte. Dass dieser Speck-Aufstrich hochgiftig war, ahnte der „Dancing Star“ nicht. Tags darauf war Heinz Kern tot.

Bringt ein Anruf bei der „Krone“ den Durchbruch?
Bis heute ist der feige Anschlag ungeklärt – und damit Europas ältester Cold-Case-Fall. Doch nun gibt es – völlig überraschend – eine neue, heiße Spur. Nach Berichten in der Kronen Zeitung meldete sich eine ältere Leserin mit der Behauptung, sie wisse, wer den prominenten Grazer getötet habe. Die Mutter des Ermordeten habe zeitlebens eine eigene Theorie verfolgt – sei von den Ermittlungsbehörden damals aber nicht ernst genommen worden. „Sie hat mir von ihrem Verdacht erzählt. Und ich bin es ihr schuldig, dass ich damit an die Öffentlichkeit gehe.“

Demnach habe der vielfache Staatsmeister im Turniertanz heimlich Medizin studiert – mit dem Ziel, nach Abschluss seines Studiums eine Stelle als Assistenzarzt am Merkur-Sanatorium in Graz-Eggenberg (heute ein Pflegeheim) zu bekommen.

Dieser prestigeträchtige und gut dotierten Job sei aber bereits einem anderen Mediziner versprochen worden. Dieser habe von den Plänen Heinz Kerns erfahren – und seinen Widersacher, der ihm seine Karriere verbaut hätte, eiskalt ausgeschaltet. Ein Knalleffekt!

Warum der Verdacht tatsächlich plausibel ist

Diese Theorie wird gestützt durch zwei Tatsachen:

Zum einen wurde der Schuhkarton mit dem tödlichen Inhalt auf dem Grazer Bahnhofs-Postamt von einem Mann aufgegeben, der von der Mitarbeiterin am Schalter als äußerlich unauffällig beschrieben wurde. Er sei zwischen 30 und 35 Jahre alt gewesen, also im Alter des Mordopfers. Der direkte Konkurrent?

Außerdem vermutete die Polizei den Täter immer in Mediziner- oder Apothekerkreisen. Denn im Jahr 1972 war es nicht mehr so einfach, das Gift in einer Dosierung zu beschaffen, die auch tödlich wirkte. Das spricht für einen Arzt als Täter!.


https://www.krone.at/2701710

Naja, also mit dieser Theorie kann ich mich nicht anfreunden. Wie soll Heinz Kern es denn bewerkstelligt haben während seiner Tanzsportkarriere heimlich Medizin zu studieren bis zum Abschluss? Siebenmal war er Staatsmeister in den Standard und Lateinamerikanischen Tänzen in Österreich und dann hat er einen europäischen Wettbewerb gewonnen und zum Schluss 1969 den Weltcup. Fleißig trainiert hat er im Tanzsportclub Eden, wo er vom Ing. Schw. gefördert worden ist. Das abgeschlossene Studium müsste sich doch nachweisen lassen durch eine Immatrikulation und das hat die Polizei damals doch sicher überprüft. Die Polizei wird Gründe gehabt haben die Theorie der Mutter nicht ernst zu nehmen.

Die Beschaffung von Arsenik scheint mir auch nicht so schwierig gewesen zu sein, dass nur ein Arzt das hätte bewerkstelligen können. In bäuerlichen Kreisen in der Steiermark wusste man offenbar recht gut, wie man an Arsenik kommt.

Es wird auch viel Unsinn geschrieben, wenn es um einen spektakulären Cold Case geht.
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich habe erst vorhin die drei oder vier Videos geschaut (einsschl. den Ausschnitt aus AZxy mit Peter Nidetzky) im krone.at Artikel https://kurier.at/chronik/oesterreich/d ... /401117265. Die Staatsanwaltäußerungen zum Sprachgutachten des beigelegten Briefes waren interessant, aber auch die des Kriminalbeamten, der die Täter-Opfer-Beziehung aufgrund des Geschenkpakets beleuchtet.

Ein ehemaliger Tänzer schließt den Ernst Schw. überzeugend aus. Dieser wollte selbst im Gespräch mit Kollegen eine plausible Spur ergründen.

Ich muss sagen, dass mir die interviewten Personen einen sehr guten Eindruck gemacht haben. Das soll nicht überheblich klingen, als ob ich das beurteilen könnte. Aber ihre ruhige, nachdenkliche, besonnene Art, so unaufgeregt, aber tief in den Fall reindenkend, ihre überlegte Sprache usw. und ihr Interesse an Zeitzeugen ... Ich fand es sehr interessant und ich fragte mich, mit welchen Hypothesen sie selbst über den Fall denken und was sie untereinander vermuten.

Ich frage mich auch, warum sie nicht locker lassen wollen, nach fast 50 Jahren? Ist es einfach deshalb, dass man einen eventuellen "Schauspieler" nicht durchkommen lassen möchte? Dass dieser Schauspieler eben doch noch erfährt, dass es auch noch nach dieser Zeit einen "Wirt" für seine Rechnung gibt? Mein inneres Gerechtigkeitsempfinden ist komischerweise in diesem Fall nicht so stark tangiert, wie z.B. in anderen fast perfekten Morden mit arglosen Opfern. Also mein Herz blutet nicht so stark, und der Täter ist kein Serientäter, von dem weitere Gefahr ausgeht, glaube ich. Nichtsdestotrotz war es ein heimtückischer Mord, der zu ahnden ist.

Meine Vermutung ist noch ein bisschen schwankend. Aus dem Artikel bzw. den Videos wird eine gekränkte Verehrerin oder ihr Gatte nicht ausgeschlossen. Ich möchte es auch nicht ausschließen, da dieser gottvermeintliche Tänzer auch verletzend empfunden worden sein könnte.

Was ich der Witwe nicht abnehme, ist "das scheue Reh", als das sie sich beschrieb. Da sprechen Bilder aus der Turnierzeit eine andere Sprache. Das war sie nach meinem Eindruck nicht. Sie wusste, was sie wollte. Sie hatte den wirtschaftlichen Erfolg als Ziel vor Augen, dem sie das andere unterordnete. Die Star-Allüren, die Entzweiung mit anderen Tanzschulen, die Verehrerinnen, die Auswärtsaufenthalte ihres Mannes ... das konnte sie wegstecken.

Irgendwo las ich, dass jemand mitbekam, dass Herr Kern seine Frau "nicht gut behandelte". Es war im Podcast, wo das gefallen ist. Nun, wenn Herr Kern so gut ankam, und er auch kein Kind von Traurigkeit war, dann hat er sein Herz vielleicht schon hier und da verschenkt, was eine Ehefrau natürlich merkt. Da wird doch mal ein Wort oder ein Vorwurf gefallen sein, denke ich.

Aber in der Rückschau der Frau ist das relativiert und normalisiert worden. Ich verstehe das, dass sie das Intimste nicht in Interviews preisgeben wollte. Der Fall wird für mich immer spannender dahingehend, ob sich meine These vom bevorzugten Versteckort des Mysteriums aufrecht erhalten lässt.

Aus dem Bericht von krone.at ging hervor, dass Frau Helga beim Tod ihres Mannes noch nichts von der Schwangerschaft wusste. Sie ist Mutter einer Tochter geworden: https://issuu.com/magazinring/docs/stei ... vember2012
Aus einer anderen Ehe ging der Sohn Marcel Mohab hervor, der Schauspieler wurde.
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Man findet immer noch Spuren vom Ing. Schw. im Netz. Er hat im österreichischen Turniertanz wohl eine große Rolle gespielt.

Er war in dem relevanten Zeitraum von 1966 bis 1974 Präsident des Tanzsportclubs Eden in Graz . Er wird dort als Trainer, Turniertänzer und mehrfacher Staatsmeister geführt.

https://www.tsc-eden.at/unser-club/unsere-geschichte/

Aus der Homepage des Clubs geht hervor, dass der Turniertanz seit 1960 offiziell als Sportart anerkannt worden ist. Also kann man davon ausgehen, dass die Staatsmeister der 60iger Jahre noch zu den Pionieren gehörten.

Im Jahr 1960 wurde der Ing. Schw. Staatsmeister in den Standard Tänzen. Er startete für den TSC Eden in Graz.
In den Jahren 1966, 1967 und 1968 wurden dann Heinz Kern und seine Partnerin Staatsmeister in den Standard Tänzen, ebenfalls für den TSC Eden, Graz..

https://www.tanzsportverband.at/sterrei ... _2000.html


Der Weltcup im Turniertanz, den Heinz Kern und seine Partnerin gewonnen haben, fand 1969 in Graz statt.

http://www.sport-komplett.de/sport-komp ... st/38.html

Ing. Schw. dürfte maßgeblich an der Ausrichtung des Weltcups beteiligt gewesen sein.

Aus dem Podcast geht hervor, dass Schw. Heinz Kern und seine Partnerin dann aus dem Club ausgeschlossen hat, nachdem Heinz Kern eine eigene Tanzschule eröffnet hat. Das Zerwürfnis zwischen Schw. und Kern muss also schon gravierend gewesen sein.

Ich vermute, dass Schw. das Paar Kern / Theissl trainiert hat und dass er in den Jahren ihrer aktiven Zeit als Sportler auch für ein gewisses finanzielles Auskommen gesorgt hat, denn die Tänzer waren Amateure.

Ich glaube aber trotzdem nicht, dass Ing. Schw. etwas mit dem Tod des Heinz Kern zu tun hat. Zunächst mal trauen die, die ihn kannten, eine solche Tat nicht zu und ich meine auch, dass der gut vorbereitete Giftmord von jemandem begangen worden ist, der eine starke emotionale persönliche Beziehung zu Heinz Kern hatte, die enttäuscht worden ist.
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Es gab Ressentiments gegen das Paar Kern / Theissl im Tanzmetier. Sie isolierten sich in dieser spannungsgeladenen Zeit, das heißt, dass man sich von ihnen abwandte. Das war in gewisser Weise Balsam auf die Seele des Ing. E. Schw., denn es bedeutete eine Solidarisierung mit seiner Seite. Ich glaube es nicht, dass es Herr Schw. psychisch nötig gehabt hätte, den Gegner zu töten.

Es muss emotional eine sehr heiße Phase gewesen sein, als das Paar Kern / Theissl ausgeschlossen wurde und seine eigene Tanzschule gründete. Dieses Knistern hat man auch in den Kursen gespürt, weshalb die Polizei an Direkterfahrungen interessert ist.
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Re: Mordfall Heinz Kern, Graz, + 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, man muss sich nochmals in die Zeit vor 50 Jahren zurückversetzen.

Laut Podcast war es Frau Kern, die eine eigene Tanzschule gründen wollte. Sie hat ihren Mann anscheinend dazu überredet. Vielleicht hätte Herr Kern ohne ihren Anstoß zur Gründung einer eigenen Tanzschule sein Medizinstudium beendet und nebenbei als Tanzlehrer im renommierten Tanzclub Eden unter seinem Lehrmeister Schw. gearbeitet, um das Studium zu finanzieren. Das ist so ein Gedanke, der mir durch den Kopf geht.

Sie hat die Tanzschule nach dem Tode ihres Mannes über viele Jahre hinweg erfolgreich geleitet, später dann auch zusammen mit ihrer Tochter. Gelegentlich liest man, sie habe die Tanzschule nach dem Tode des Mannes verkauft. Das ist eine falsche Information. Sie hat nochmals geheiratet, den Herrn M., der auch im Podcast zu Wort kam. Er war früher ebenfalls Tänzer und hatte Verbindung zur Tanzclub-Szene. Beide haben sich nach Aussagen des Herrn M. nach dem Tode des Mannes kennen gelernt. Zusammen mit ihm hat sie einen Sohn, der Schauspieler geworden ist. Im Wikipedia Beitrag des Sohnes wird auch die erfolgreiche Mutter mit ihrer Tanzschule erwähnt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Mohab

Später hat sie die Tanzschule zusammen mit ihrer Tochter geführt, die einige Monate nach dem Tod des Vaters geboren ist. . In der Novemberausgabe des Jahres 2012 ziert ein Bild der Tochter das Titelblatt der Zeitschrift " Die Steierin" und wird dort als Grazer Tanzschul-Lady bezeichnet.

https://issuu.com/magazinring/docs/stei ... vember2012

47 Jahre lang wurde die Tanzschule von der Familie Kern-Theissl geleitet, laut einem Bericht der "Kleine Zeitung" vom 30.8.2017.


https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... ernTheissl

Man kann also davon ausgehen, dass die Ehefrau von Heinz Kern eine erfolgreiche Geschäftsfrau war und immer im Rampenlicht gestanden hat. Sie war alles andere als ein scheues Reh. In der Grazer Tanzwelt hat sie anscheinend auch nach dem Tod ihres Mannes eine große Rolle gespielt.
Widasedumi
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Re: MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich möchte ein Motiv finden und deshalb hypothetisch eine Täterschaft ins Auge fassen, die ich nicht benenne. Diese konkrete Täterschaft aus dem engeren Kreis des Opfers müsste mit dieser Tat einen Zweck verfolgt haben. Ich will mich mal in die Täterschaft hineindenken. Da gibt es einen Mann, einen tollen Schwarm aller Frauen. Die Täterschaft überlegt: Nützt mir das, oder schadet mir das? Was kann er mir geschäftlich in seiner Dominanz einbringen? Welche Chancen böte mir eine Alternative?

Also die Täterschaft, die ich mir ausdachte, kam in vorstehenden Fragen zu einem negativen Urteil. Fazit: Er schadet mehr, als dass er nützt. Seine Dominanz und seine unausstehliche Selbsteingenommenheit bringen nichts ein. Sie muss eine bessere Alternative gesehen haben. Das müsste im Kopf einer Mörderschaft vorgegangen sein. Die Täterschaft ließ den Plan reifen. Der Plan reifte vor sich hin. Das spätere Opfer verblieb in seiner Selbstbezogenheit. Dann kam das tödliche Geschenk. Eine Schmeichelei für ihn zu lesen. Die Täterschaft wusste, was funktionierte und womit er erfreut werden konnte. Es hat die Täterschaft nicht umgeworfen, weil sie vorbereitet war. Den Verlust einer Person merkt man immer. Tränen kann man auch über sich selbst weinen, dass man zu dieser Tat "veranlasst" war.

Meine Frage: Kann es sein, dass das spätere Opfer so dermaßen von sich eingenommen war, dass er nicht kommunikativ, sondern alleinentscheidend war, dass er vor lauter Selbstüberschätzung neben der Spur lief? Hat er auf die Geschäfte der Täterschaft negativ gewirkt? Hatte die Täterschaft die Spaltung der Tanzszene satt sowie die Ausgrenzung? Dachte sie, dass das spätere Opfer das Problem war, und dass nur über seine Leiche eine Normalisierung in der Tanzwelt wieder möglich war? Dann könnte die Täterschaft es satt gehabt haben, dass sie von der negativen Einschätzung des Opfers ein großes Stück abbekam und das zu Unrecht? Darin muss dann der Sinn der Tötung gelegen haben?
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Widasedumi
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Re: MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Wenn die Idee der Tanzschule von Frau Kern kam, könnte es sein, dass Herr Kern lieber weiterhin im Rampenlicht geblieben wäre. Die Umstellung bringt Veränderungen mit sich, mit denen man mehr oder weniger gut klar kommt. Es könnte in ihm ein Nachhängen an vergangene Hoch-Sieges-Zeiten spürbar gewesen sein, was sein befremdliches Verhalten der eigenmächtigen Dominanz vielleicht erklären könnte. Gleichzeitig könnte in ihm eine Enttäuschung gewachsen sein gegen denjenigen, an dem es lag, dass es mit dem Ruhm nicht mehr hat sollen sein?

Er war 33 Jahre alt. Ein junger Mann. Frau Kern war dann um die 28 Jahre. Sie war auch sehr jung. Sehr schwierig, ein Motiv auszumachen.
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AngRa
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Re: MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Man weiß nicht, ob Heinz Kern seine Karriere als Turniertänzer gerne fortgesetzt hätte. Im Podcast wurde gesagt, dass die beiden die aktive Bühne auf dem Höhepunkt ihres Erfolges ( nach dem Gewinn des Weltcups) verlassen wollten. Das klingt für mich plausibel. Sie sind dann als Sieger abgetreten. Das war gut für das Geschäft. In der Tanzschule konnten sie überall Fotos in Siegerpose aufhängen. Das macht sich gut. Nach ihnen kamen dann Talente aus einem Wiener Tanzclub, die dreimal hintereinander die Staatsmeisterschaften im Standard gewonnen haben.

Ich gehe davon aus, dass nicht nur Heinz Kern viele Verehrerinnen hatte, sondern dass das auch für Frau Kern galt. Sie scheint mir weitaus mehr gewesen zu sein als nur ein Beiwerk. Ich erinnere mich daran, dass beispielsweise Marika Kilius, die zusammen mit Hans-Jürgen Bäumler in den 50iger Jahren im Eiskunstlaufen angetreten ist, viel mehr Bewunderer hatte als ihr männlicher Partner. Viele haben vor allem sie, ihre schöne Kleidung , ihre gediegene Frisur und ihre Eleganz bewundert.

Ob Heinz Kern die Tanzschule ebenfalls über 47 Jahre hätte erfolgreich leiten können, lässt sich nicht mehr beantworten, denn er ist viel zu schnell nach deren Gründung verstorben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass seine Ich-Bezogenheit, seine zur Schau gestellte Dominanz, die unprofessionelle Flirterei mit Tanzschülerinnen und all die daraus entstehenden Probleme dem im Wege hätten stehen können. Ein solches Ende, sterben durch einen feigen Giftmord, wünscht man niemandem. Er hatte sein Leben noch vor sich.
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Re: MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich bin davon überzeugt, dass der oder die Täterin und das Umfeld aus Graz stammen. Den Hinweis auf Schladming im Begleitschreiben des Pakets halte ich für eine absichtlich gelegte falsche Fährte um von Graz und dem dortigen persönlichen Umfeld des Täters abzulenken.

Der österreichische Sprecher im Aktenzeichen xy Studiofall hat das Paket samt Inhalt in der Sendung gezeigt und er wies auch darauf hin, dass das Brot in Papier eingewickelt worden sei, so wie man es in Graz kaufen könne.

https://kurier.at/chronik/oesterreich/d ... /401117265

Das scheint mir ein weiterer Hinweis dafür zu sein, dass der Täter aus Graz kommt, denn anscheinend hat er das Brot in Graz gekauft. . In dem Begleitschreiben sind Rechtschreibfehler enthalten und die Ausdrucksweise wirkt nicht besonders geschmeidig oder prägnant. Ich glaube aber nicht, dass dieses ein Hinweis dafür ist, dass der Täter über eine geringe Bildung verfügt hat und aus einer eher ärmlichen Schicht stammt. Auch die etwas ungelenken Formulierungen halte ich für falsche Fährten, genauso wie den Hinweis auf den Neffen, der suggerieren soll, dass der Absender ein gewisses Alter so um die 60 Jahre hat.

Der Täter ist raffiniert und mit großer krimineller Energie vorgegangen, indem er auf eine Reise des Absenders in den Süden verweist. So vermeidet er es, dass der Adressat Heinz Kern vielleicht nach dem Adressaten und dessen Telefonnummer in den damals üblichen Telefonbüchern forscht um sich für das Paket zu bedanken. Dann wäre nämlich der Anschlag vermutlich schnell aufgeflogen, weil es eine Person wie den Unterzeichner unter der angegebenen Adresse gar nicht gibt.

Außerdem muss der oder die Täterin um die Vorliebe des Opfers für Verhackertes gewusst haben , denn ansonsten wären auch noch die anderen Lebensmittel vergiftet gewesen, weil nicht absehbar gewesen wäre, was Heinz Kern isst. . Es ist daher auch schwer daran zu glauben, dass der Täter in gemeingefährlicher Absicht gehandelt hat und auch den Tod anderer Menschen in Kauf genommen hat. Ihm kam es auf den Tod von Heinz Kern an.

Wahrscheinlich hat der Täter auch damit gerechnet, dass Heinz Kern noch zu Hause verstirbt und gar nicht mehr lebend in ein Krankenhaus eingeliefert wird. Ich meine, dass es ziemlich lange gedauert hat bis der Tod eingetreten ist, was an der Dosis des Giftes und vielleicht auch an der ansonsten guten Konstitution des Opfers gelegen haben mag. Ich gehe sogar davon aus, dass Heinz Kern noch zu retten gewesen wäre, wenn seine Ehefrau auch die Reste des Verhackerten mit in die Klinik gebracht hätte und nicht nur die anderen Lebensmittel aus dem Paket, die nicht vergiftet waren. Sie hat die Lebensmittel zur Untersuchung mitgebracht weil man von einer Lebensmittelvergiftung ausgegangen war. Soweit mir bekannt, kann man bei einer Arsenvergiftung Gegengifte verabreichen oder zumindest versuchen das Arsen schnell aus dem Körper zu leiten.
Karla Raven
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Re: MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von Karla Raven »

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Das vergiftete Geschenk, vergiftete Grüße

Es läutet an der Türe, der Postler gibt ein Paket ab. Es handelt sich um einen Geschenkkorb mit Lebensmitteln für den prominenten Tanzlehrer Heinz Kern. Dass darin der Tod auf ihn warten sollte, können seine Familie und Freunde bis heute nicht verkraften. Dunkle-Spuren-Reporterin Yvonne Widler hat sich auf eine mysteriöse Zeitreise begeben. Denn der Fall aus Graz liegt schon fast 50 Jahre zurück.

Ein Graphologe hätte das Zeug nicht gegessen. Zwei verschiedene Unterschriften, die sich als eine Person ausgeben, sind völlig absurd. Was das soll, muss mal jemand herausfinden.
Beschäftige mich selbst gerade mit Graphologie, stehe aber noch am Anfang, also alle Einschätzungen unter Vorbehalt. Grundlage der Deutung ist Heinz Dirks: Die Handschrift - Schlüssel zur Persönlichkeit (1974).

Vor der Analyse steht die Frage, ob die verschiedenen Unterschriften von einer oder zwei Personen sind.

Version 1: ein Schreiber
Grund: Täuschungsmotiv, Modus: dass er beide Unterschriften aus dem Kopf zeichnen konnte, halte ich für ausgeschlossen, müsste ein Profi gewesen sein, der die Schriftmerkmale kennt und beide Unterschriften stimmig ersinnt.
Kommt also nur Kopieren infrage. Aus einer Zeitung womöglich. Einen nicht eigenen Duktus zu kopieren wirkt gefälscht. Ist hier nicht der Fall.
Version 1 halte ich folglich für tendenziell ausgeschlossen.


Version 2: zwei Schreiber
Grund: ?, Modus: beide haben mit ihrem Duktus unterschrieben unter Verwendung ausgedachter Namen.
Da ich diese Version für realistisch halte, schau ich mal, was Heinz Dirks zu diesen Persönlichkeiten sagt.

Analyse:
Prämisse der Analyse ist, dass sich die Täter der graphologischen Analysemöglichkeiten nicht bewusst waren und sich ihre Täuschung bereits inhaltlich und durch Verwendung der falschen Namen erschöpft hatte. Dann bliebe der graphologische Befund aussagekräftig.

Im Detail: Darlegung und Unterscheidung der Charaktere

Auffälligkeiten:

- der Wortabstand ist größer als bei gewöhnlichen Unterschriften (versetzte Anordnung der Unterschriften deutet auf 2 Schreiber hin)
- anderer Bewegungsablauf
- Formbild unterscheidet sich
- unterschiedliche Zeilenführung (J:steigend, M: gerade)
- Mautner ist falsch geschrieben (Mautener statt Mautner)
- M setzt optisch einen Anker bei J (Einflussbereich betonen, sich festhaken)
- beide Anstriche bei Josef (J nach oben) und Mautner (M nach oben) sind verblichen


Übereinstimmungen:

bei beiden besteht ein Missverhältnis der Größe durch die Betonung der Unterlängen - bei Josef Anfangs- und Endbuchstabe und beim Anstrich vom M bei Mautner. (Großer Längenunterschied verrät ein starkes Streben. Ziele sind weit gestreckt, es besteht die Bereitschaft, für Ziele viel einzusetzen.)


Josef:

-Schriftlage: gerade (starke Willensimpulse)
-Zeilenführung: steigend (gehobene Stimmung, optimistisch)
-runde Verbindungen der einzelnen Buchstaben (Ungezwungenheit, Mitgehen, Einfühlung, lenkbar, fügsam)
-größere Schriftweite, also Verhältnis der Buchstaben zueinander (aufgeschlossene Zuwendung zur Außenwelt)
-Verschnörkelte Bereicherung beim J (Selbstdarstellung, Selbstgefälligkeit)
-scharf gequerte Unterlänge beim f (Eigenwilligkeit, Durchsetzungsdrang, sozial schwer verträglich) + Unterlänge dreieckig geformt (geltungsbedürftig)
-herausschießende Langlängen: einzelne weitgesteckte Ziele, momentaner Leistungsehrgeiz, evtl. Spekulationslust, Geltung)


Mautner:

-Schriftlage: leicht linksschräg (unnahbar, sich selbst zwingend, starke Willensimpulse)
-am Ende rausgreifender Buchstabe (aus sich heraustretend, Konsequenz, fanatischer Durchsetzungsdrang, Ehrgeiz, Angriffslust, Schärfe, Anecken Endbetonung als Ausdruck unmittelbarer Einwirkung auf die Umwelt)
-Winkelverbindung der einzelnen Buchstaben (Entschiedenheit, Unnachgiebigkeit, Starrsinn)
-Zeilenführung: gerade (Selbstdisziplin, Beständigkeit, zielsicher)
-das expansive M (demonstrierter Griff nach seiner Umwelt, Verdopplung seines Einflusses durch Dopplung der Größe des Namens)


Fazit:

In Anbetracht der herauszulesenden Angriffsabsichten, der Möglichkeit scharfer Maßnahmen und beiderseits starker Werte im Geltungsstreben könnte als vage Vermutung für ein Tatmotiv eine Beziehungstat in den Hintergrund rücken, und stattdessen was Geschäftliches infrage kommen.


Quelle Brief: https://kurier.at/chronik/oesterreich/d ... /401117265
Widasedumi
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Re: MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Peter Nidetzky, der österreichische Sprecher in der XY-Sendung, zeigte die Reste des "Verhackerts" in einem Gläschen.
Diese Reste hätte die Ehefrau auch ins Krankenhaus zur Abklärung der Lebensmittelvergiftung mitnehmen sollen.
Nur dieses eine Teil, das vergiftet war, hat sie vergessen mitzunehmen. Das ist ein merkwürdiger Zufall.

Ein weiterer Zufall ist das Wissen einer außerfamiliären Person um die Speisevorliebe des Opfers für Verhackert.
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Re: MORDFALL HEINZ KERN (33 †), GRAZ, 1972

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Am 8.5.22 bringt das Internet-Portal "THE WORLD NEWS" eine andere Mordhypothese. Das Portal bezieht sich auf einen Autor: John Carter als Quelle.
https://theworldnews.net/at-news/heisse ... er-geklart

Der Kern des Artikels ist der, dass die Mutter des Opfers mit ihrer Theorie nach der Vergiftung ihres Sohnes kein Gehör gefunden hatte, weshalb sich nun die Freundin dieser Mutter des Opfers, die von deren Theorie erfahren hatte, verpflichtet fühle, diesen vergessenen Aspekt in die Ermittlungen einzubringen.

Der Heinz Kern hätte heimlich Medizin studiert und hätte auf einen bestimmten Posten spekuliert.
Ein Konkurrent hätte ebenfalls Medizin studiert und hätte auf denselben Posten spekuliert.
Da der Konkurrent seine eigenen Chancen wegen des bekannten Heinz Kern geringer einschätzte, habe er den H. Kern über das Giftpaket aus dem Rennen geworfen.
Demnach habe der vielfache Staatsmeister im Turniertanz heimlich Medizin studiert – mit dem Ziel, nach Abschluss seines Studiums eine Stelle als Assistenzarzt am Merkur-Sanatorium in Graz-Eggenberg (heute ein Pflegeheim) zu bekommen.

Dieser prestigeträchtige und gut dotierten Job sei aber bereits einem anderen Mediziner versprochen worden. Dieser habe von den Plänen Heinz Kerns erfahren – und seinen Widersacher, der ihm seine Karriere verbaut hätte, eiskalt ausgeschaltet. Ein Knalleffekt!
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