MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
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U.s.1 883
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

HALTE ICH AUCH FÜR EINEN WICHTIGEN BAUSTEIN

Posch, Leonhard, deutsch-österreichischer Bildhauer und Medailleur, * 7.11.1750 Finsing Fügen (Tirol), † 1.7. oder 21.6.1831 Berlin; 1766-72 ausgebildet von dem salzburg. Hofbildhauer J. Hagenauer, mit diesem 1774 nach Wien, eine Erkrankung 1775/76 zwang ihn zur Aufgabe der Großbildhauerei. Seit etwa 1785 war er überwiegend als Medailleur tätig. 150 Plaketten entstanden in Wien, darunter 2 Porträts seines Freundes Mozart (1788 und 1790). 1803 Reise nach Deutschland, die ihn über Hamburg nach Berlin führte; 1803/04 bis 1810 widmete er sich nur noch der Medaillenkunst. Es entstanden v.a. Gips- und Eisengüsse. Durch Denon, Generalinspekteur der franz. Museen, kam er 1810-14 nach Paris; dort schuf er nach dem Leben eine kaum spannhohe Büste Napoleons (Weimar, Goethe-Mus.). M. 1814 ging P. nach Berlin, er wurde Lehrer des Modellierens an der Kunstakad., 1816 deren ordentl. Mitglied und Prof. Von P. sind 800 Bildnisse erh., die leider nicht alle identifiziert werden können. 1907 kam sein Nachlaß an das Berliner Münzkabinett. Unter seinen Plakettenbildnissen befinden sich zahlreiche Vertreter der Aristokratie, Staatsmänner und Heerführer, Gelehrte und Beamte, Künstler und Ärzte, aber auch einfache Bürger. Die Plaketten P. s sind stets einseitig. Durch Bossieren mit rosa Wachs, mit einer Unterlage von dunkelblauem Glas und Vervielfältigungen in Gips, die er aus einer negativen Abformung mit Leimwasser imprägnierte, stellte er Eisengüsse und Zinnabformungen her. Er arbeitete auch für die kgl. Porzellanmanufaktur (hierfür entstanden 150 Biskuitausformungen) sowie für die Berliner, Sayner und Gleiwitzer Eisenhütte. Zu seinen wichtigsten Werken zählen ein Bildnis der Königin Luise (1810), des Prinzen Louis Ferdinand (1806), Alexanders von Rußland (1805), der franz. Generäle Jerôme und Murat, Schillers (1809), Ifflands (1809), Scharnhorsts, dann der Maria Pawlowna, Erbherzogin von Weimar (um 1816), der Sängerin Angelica Calalani. Als Höhepunkt seines Schaffens entstand noch 1827 eine Goetheplakette, es folgten 1828 Alexander von Humboldt und schließlich ein Selbstbildnis.

H. Schmitz, Berliner Eisenkunstguß, Mü. 1917; W. Traumann, Der Medailleur L. P. (FS W. Brambach, Karlsruhe 1916); E. Hintze, Gleiwitzer Eisenkunstguß, Breslau 1928; L. Frede, L. P., ein Reliefbildner der Goethezeit (ZfKW XII, 1958); M. Bernhart, Medaillen u. Plaketten, Brs. 19663.

[Lexikon der Kunst: Posch. Lexikon der Kunst, S. 26484
(vgl. LdK Bd. 5, S. 712 ff.) (c) E. A. Seemann]
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nach langer Zeit gibt es mal wieder einen aktuellen Zeitungsbericht zum Stand der Ermittlungen im Mordfall Martina Posch, dem sog. "Mondseemord". .

Im Wesesentlichen gibt es keine neuen Erkenntnisse. Das Ergebnis, der im Juli in Auftrag gegebenen DNA Untersuchung steht noch aus. Die Auswertung der Ermittlungsakten im Frühjahr 2021 hat keine neuen Ansatzpunkte geliefert. Gleichwohl wurde wohl alles mal nach neuesten Erkenntnissen aufgearbeitet.
Auch ein mit in der Zwischenzeit entwickelten neuartigen wissenschaftlichen Methoden untersuchter Spurenrest unter einem Fingernagel der Leiche lieferte zwar ein „in gewissem Grad verwertbares DNA-Fragment“, das auf einen Mann als allfälligen Täter hindeute, berichtete der Chef des Landeskriminalamtes Gottfried Mitterlehner. Ein Abgleich wäre aber nur mit einem Tatverdächtigen möglich. Aktuell läuft der Abgleich mit einem Mann, der einst ein Naheverhältnis zum Opfer gehabt hat. Wirklich große Hoffnungen setzen die Ermittler in diese Analyse aber nicht, es handelt sich eher um einen Routinevorgang. Es bestehe kein dringender Tatverdacht gegen den Betreffenden, hieß es bei der Staatsanwaltschaft Wels.
Im heurigen Frühjahr habe das Landeskriminalamt eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, um alles im Akt neuerlich und „nach allen Regeln der Kunst, die heute zur Verfügung stehen“, zu überarbeiten, schilderte Mitterlehner. Zur Bewertung der vorhandenen Fakten und gesicherten Spuren wurden auch Personen herangezogen, die mit dem Fall bisher nichts zu tun gehabt hatten und somit unvoreingenommen waren. Es seien aber keine neuen tragfähigen Ansätze gefunden worden, bedauerte der LKA-Chef. So deute alles daraufhin hin, dass der Fall vorerst ungeklärt bleibe. Der Akt bleibe aber auch weiterhin „nicht geschlossen“. Die nunmehr durchgeführte „feine, saubere Arbeit“ sei eine gute Grundlage bei künftigen Ermittlungen.
https://www.tt.com/artikel/18426157/mor ... ungeklaert
AngRa
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es gibt ein neues Buch "Die Tote im Mondsee - Das Mädchen Martina Posch" von Herbert Blaichinger.

Blaichinger scheint einen speziellen Verdacht zu haben. Es ist neu, dass er die Frage so direkt stellt, ob Martina Posch in ihrem Elternhaus getötet worden sein könnte. Auch die Sache mit dem Pullover wägt er ab. Diese Einzelheit war mir bislang nicht bekannt. Sie hat offenbar am Abend vor ihrem Verschwinden einen Pullover getragen, den sie dann am Tag ihres Verschwindens auch noch getragen hat.
Unter anderem stellt Blaichinger, der gemeinsam mit Martina Poschs damaligem Freund Herbert B. eine Recherchegemeinschaft gebildet hat, die Frage, ob das Opfer möglicherweise im Elternhaus ermordet worden sein könnte. Fragen wirft auch ein Pullover auf, mit dem die Leiche gefunden wurde. Herbert B. erinnert sich, dass sie ihn auch am Vorabend vor ihrem Verschwinden getragen hatte und sie „nie im Leben“ ein gleiches Kleidungsstück zwei Tage hintereinander getragen hätte.

https://www.tips.at/nachrichten/voeckla ... tina-posch
AngRa
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier werden neue Recherche-Ergebnisse zusammengefasst:
Neue Fakten:

Wurde Martina im Haus getötet? Und was ist mit dem Pullover?

Ist Martina schon in ihrem Elternhaus zu Tode gekommen? Immerhin ist sie laut Polizei mit „ungewöhnlicher Handstellung“ erwürgt worden, was auch auf eine Frau als Täterin hinweisen hätte können. Doch die Polizei glaubt heute noch nicht an eine Tötung im Haus. Es sei zu wenig Platz gewesen, um ihr jene Verletzungen zuzufügen, die sie erlitten hat (Hämatome u.ä.). Hat sie eventuell den Kakao und das weiche Ei früher gegessen als angenommen, etwa am Abend vor der Tat?

Und warum Martina bei ihrer Auffindung jenen Pullover, den sie auch am Vorabend getragen hat, als sie mit Herbert unterwegs war? „Nie im Leben“, sagt ihr Freund Herbert B, „hätte ein gleiches Kleidungsstück zwei Tage hintereinander getragen.“ Martina war modebewusst, der Pullover aber alt, ausgewaschen und viel zu groß. Er stammte aus Herberts Besitz und wurde von Martina nur getragen, wenn ihr kalt war.
Und weiters: Martina bewahrte - sollten meine Informationen stimmen – in ihren Jeanstaschen Ohrenringe auf. Was wollte sie damit? Die Polizei hat darauf wohl ebenso wenig schlüssige Antworten wie ich.



Eine weitere Frage: Warum konzentrierte sich die Polizei so lange Zeit auf einen Verdächtigen, der unschuldig war? Leopold K.war neben Herbert B. einer der ersten Verdächtigen. Erst der DNA-Test 2012 entlastete ihn endgültig. Der Mord aber geschah 1986. Die Annahme, Leopold K. könnte der Täter sein, war von Anfang an ein Stück weit kurios. Martina hätte nämlich rund vier Kilometer durch die Stadt Vöcklabruck gehen müssen, um zu ihm zu kommen. Und das, ohne gesehen oder wahrgenommen zu werden.

Und die Mutter?
Ohne der mittlerweile verstorbenen Mutter nahetreten zu wollen:
Warum weigert sich eine Mutter, die noch am selben Abend des Verschwindens von Martina größte Besorgnis zeigt, ihre Tochter zu identifizieren? Warum sucht sie kein einziges Mal die Leichenhalle auf, in der ihre tote Tochter aufgebahrt ist?
Und warum gibt es lt. Zeugenaussagen in ihrem neuen Zuhause in Waldkraiburg kein Foto als Erinnerung an die tote Tochter?

Jeder mag hier seine eigenen Schlüsse ziehen.

Norbert Blaichinger
https://www.ml24.at/interessantes/marti ... nach-15822
Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Der Gesichtsausdruck der Mutter auf dem Bild von der Beerdigung passt 100%ig zum letzten Abschnitt der Recherchen-Zusammenfassung.
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AngRa
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Zu Blaichingers Rechercheteam gehört der Freund von Martina Posch und der wird im Bilde sein, wie das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war.
Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

https://www.youtube.com/watch?v=iXWFSD4fWNI
https://www.youtube.com/watch?v=n5QSw0rvQvE

Diese beiden Podcasts zum Fall Martina Posch habe ich soeben bei Youtube gesehen. Ich glaube nicht, dass sie etwas Neues beinhalten und habe momentan keine Zeit, sie mir anzusehen. Doch der Fall ist sehr lebendig in meinem Bewusstsein und ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass
der Mord gut geplant war, bis zu den Kalendereinträgen. Und wie so üblich, könnte auch hier die Lösung des Mysteriums in der Familie liegen. Dafür scheint es mir einige Indizien zu geben.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Neuigkeiten beinhalten die Podcasts nicht. Ich finde es gut, dass der Mord an Martina Posch in Österreich nicht vergessen ist und dass immer wieder berichtet wird. Ich halte es auch für gut möglich, dass das Mysterium des Falles in der Familie liegt und dass die Polizei anfangs eine falsche Sicht der Dinge hatte, so dass der Mord nicht aufgeklärt werden konnte. Offenbar fällt es auch nachfolgenden Ermittlern schwer die Sicht zu revidieren.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Mir ist plötzlich noch ein Gedanke gekommen, ohne dass ich weder hier zurückgelesen, noch irgend einen Podcast angeschaut habe.
Es ist das Beerdigungsbildchen in einem Magazin, das hier verlinkt wurde.

Die Mutter wollte das Haus verkaufen, aber Martina und der Opa waren da. Es gab eine Meinungsverschiedenheit, die damit endete,
dass Martina und der Opa wohnen bleiben könnten.
Vielleicht dachte die Mutter, dass Martina heiraten und der Opa ins Altenheim gehen könnte?

Das hat so nicht geklappt. In der Folgezeit kam es zum Mord an Martina. Sie wurde erdbestattet und es gibt ein kleines Bildchen vom Sarg und
Angehörigen dahinter. Wer geht normalerweise bei einem unverheirateten Kind direkt hinter dem Sarg? Es ist die Mutter. Sie will auf diesem letzten Weg ihrem Kind am nächsten sein.

Wo geht die Mutter von Martina? Sie geht nicht direkt hinter dem Sarg, sondern in der 2. Reihe. Komisch, vom Gesichtsausdruck, der auf mich versteinert wirkte, ganz zu schweigen. Emotionen und Gefühle einer Mutter konnte ich hier in dieser Momentaufnahme schwer erkennen.
Vielleicht lag es auch nur an der Sekunde der Aufnahme? Ich kann diesen Eindruck dennoch nicht vergessen.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Die Frau in der 2. Reihe war nicht Martina Mutter.
Martina Mutter, die etwas kräftiger Frau ging direkt hinter dem Sarg.
Widasedumi
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Privateruser hat geschrieben: Samstag, 15. Januar 2022, 22:45:18 Die Frau in der 2. Reihe war nicht Martina Mutter.
Martina Mutter, die etwas kräftiger Frau ging direkt hinter dem Sarg.
Hier habe ich noch einmal den Link zum kleinen Bild mit dem Sarg:
https://www.nachrichten.at/storage/med/ ... osch11.pdf

@Privateruser
Ich glaube es dir nicht, dass die etwas kräftigere Frau die Mutter ist. Sie scheint mir eher eine Generation weiter, nämlich die Oma väterlicherseits zu sein, wegen der Physiognomie, speziell der Wangenpartie, und weil sie mir doch älter erscheint. Ich mag mich irren. Aber solang Aussage gegen Aussage steht (also ohne Gegenbeweis) bleibe ich bei meiner Aussage. Ich bin aber gerne bereit, mich zu revidieren bei einem Gegenbeweis.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Privateruser »

Doch, die vordere Frau, auf diesem Bild, ist Martinas Mutter.
Neben ihr steht der damalige Freund der Mutter. Ich kannte sie persönlich.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Danke, @Pritateruser, dann will ich dir das glauben. Aber es fällt mir sehr schwer, es zu glauben, dass diese "Oma" die Mutter ist.
Aber dennoch ist es schön, dass du hier eine Unklarheit beseitigt hast. Es ist von besonderem Wert, wenn Menschen hier mitwirken, die
zur Klarstellung beitragen können.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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@Privateruser

Gestatte mir bitte die Frage, ob der ältere Mann rechts außen (aus der Perspektiver der Draufsicht), der Opa von Martina ist, der im Haus gewohnt hatte. Wäre auch interessant zu wissen, ob der im Haus wohnende Opa der Vater von Martinas Mutter oder der Vater von Martinas Vater war? Aber das kann man vielleicht auch in dem einen Video erkennen, wo Grabstein(e) der Familie gefilmt worden sind?
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Privateruser »

Der "alte" Mann ganz rechts gehört nicht zur Familie. Das dürfte jemand vom Bestatter sein.
Ihr Opa, der Vater ihrer Mutter, welcher im selben Haus wohnte, ist auf diesem Foto nicht zu sehen.
Ihre Mutter sieht auf diesem Foto aber auch viel älter aus, als sie in Wirklichkeit war.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Danke, @Privateruser für deine versierte Auskunft. Habe es fast gedacht, dass der Opa der Vater von Martinas Mutter war. Seltsam finde ich dennoch, dass zunächst die Absicht von der Mutter die war, das Haus zu verkaufen, während die Wohnsituation für Martina und den Opa noch nicht ganz geklärt war. Es gab ja eine Aussprache, bei der vereinbart worden ist, dass Martina und der Opa noch weiter in dem Haus wohnen bleiben können. Dann geschah das Verbrechen, und es blieb nur noch der Opa. Dieser wird dann wohl allein im Haus geblieben, oder ins Altenasyl gegangen sein, je nach seiner Rüstigkeit und der Möglichkeit, sich selbst zu versorgen, weil die Mutter ja mit dem Lebensgefährten nach München und das Haus verkaufen wollte.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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@Privateruser

Du scheinst diesen Fall schon lange zu kennen. Was ist denn Deine Einschätzung zu diesem Fall? Handelt es sich aus Deiner Sicht um eine Beziehungstat mit einem Täter oder einer Täterin aus dem Umfeld oder handelt es sich um eine Tat mit sexuellem Hintergrund, Täter wäre dann ein Sexualstraftäter, der sich an Martina heran gemacht hat.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von Privateruser »

Ich weis leider auch nicht weiter.....
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Einige wenige Neuigkeiten scheint das Buch " Die Tote im Mondsee. Das Mädchen Martina Posch" von Norbert Blaichinger, erschienen im November 2021 im Innsalz Verlag zu enthalten. Vieles ist schon bekannt, aber es soll auch um das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter zu gehen. Außerdem wird nochmals darauf hingewiesen, dass der Lebensgefährte der Mutter des Freundes von Martina Posch unter Verdacht geriet und erst 2012 durch eine DNA Untersuchung endgültig vom Verdacht exkulpiert werden konnte. Die Verdächtigung dieses Mannes könnte der Grund dafür gewesen sein, dass der Freund von Martina Posch sich nicht von Anfang an offen geäußert hat, weil er sich und sein Umfeld im Dunstkreis ungerechtfertigter Verdächtigungen gesehen hat und daher vielleicht nicht allzu viel mit der Polizei reden wollte, weil er vielleicht befürchtet hat, dass seine Aussagen letzten Endes doch nur gegen ihn und sein Umfeld verwendet werden. Auch musste er befürchten, dass die Polizei ihm ohnehin nicht glaubt und er sich nur Ärger einhandelt. Diese ungünstige Konstellation, in der sich der Freund damals befand, war mir nicht so recht bekannt.
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Re: MORDFALL MARTINA POSCH (17 †), VÖCKLABRUCK/MONDSEE, 1986

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Jetzt bin ich mit meiner "Weisheit" auch am Ende, wie @Privateruser. Von meinen Hypothesen gehe ich noch nicht ab. Das neue Buch kenne ich nicht. Der Freund von Martina konnte ganz früh aus dem Verdacht genommen werden, weil er in der Berufsschule zur Tatzeit ein Referat gehalten hatte. Seine Motivation hinsichtlich seiner Zurückhaltung, was Täterhypothesen anbelangt, kann ich nicht erspüren. Dazu fehlt mir ein Soziogramm des Beziehungsgefüges von Martinas engerem Umfeld, also wer Sympathien und Antipathien gegen wen hatte und wer sozusagen eine neutrale Position eingenommen hatte.

Rein objektiv kann man ein wenig die Interessenlage und den sozialen Status vermuten, aber das alleine ist kaum erklärungstauglich. Es bleiben Zweifel und Kopfschütteln, wie viel Glück der Täter hatte, weil sein Tatplan die Ermittler auf eine falsche Fährte lenkte. Aber die verschwundenen Beweismittel (Pullover und Plane, glaube ich), wenn da auch der Täter seine Finger im Spiel hatte, dann hätte er irgendwelche Beziehungen gehabt, über die ich nicht spekulieren kann. Dass es reine Schlamperei gewesen sein soll, will mir nicht einleuchten. Dass der Kalender mit dem Urlaubs-Eintrag nicht aufgehoben wurde, kann man vielleicht noch verstehen. Diese Raffinesse war nur einem Firmen-Insider möglich, aber das war zum Zeitpunkt des Verschwindens noch kein Thema. Danach hört es mit meinem Verständnis auch schon auf. Der Anruf in der Firma, wo auch prompt noch jemand gewesen war außerhalb der Bürostunden, ist der nächste Stolperstein, über den der Täter jedoch mühelos hinweggehüpft ist.

Ich habe momentan den subjektiven Eindruck, dass der Täter eine Narrenfreiheit durch irgendwelche Beziehungen gehabt haben muss. Die Martina muss ihm in seiner Lebensplanung im Weg gewesen sein. Vielleicht hatte sie über ihn ein Wissen, das ihm sehr unangenehm war, beziehungsweise eine Gefährdung darstellte. Da käme in erster Linie nur die Vermutung auf den Sexualbereich in Frage. Irgendwelche krummen Dinger in der Firmenfinanz wird ein Lehrmädchen eher nicht gecheckt haben. Der Stein meines Anstoßes sind die verschwundenen Spurenträger. Das ist und bleibt skandalös, und es hat dem Täter zur Deckung verholfen. Ich kann das nicht mit "Schlamperei" abtun. Das scheint mir absichtsvoll geschehen zu sein. Der, der diese Möglichkeit - oder Beziehungen zu dieser Möglichkeit - hatte, war bei den Ermittlern damals noch nicht im Fokus. Aber in der Rückschau müsste man doch herausfinden, wer mit den Asservaten überhaupt in Kontakt gekommen ist. Wer hat sie aus dem Depot ausgegeben, an wen ausgegeben, von wem wurden sie wohin befördert? Was war über die Rückführung vereinbart? Wer war der Hausherr der Räumlichkeiten, wo die Asservate verschwunden sind? Ich kann diesen Stolperstein nicht erklären, über den der Täter hier mühelos hüpfen konnte. Unglaublich!

Ein Profiler mit Einblick in die Vernehmungsakten könnte die Beziehungslage der Personen zueinander herauskriegen. Er könnte herausfinden, welchen Personen Martina im Weg gestanden hatte. Davon könnte man diejenigen ausscheiden, die keine Bezüge zur Firma hatten. Ich meine, dass ein Profiler mit folgenden Fakten einen Verdächtigen einkreisen könnte:

- Aufenthaltsort am Abend, in der Nacht vor dem Verschwinden und am Morgen des Verschwindens,
- Bezüge und interne Kenntnisse zur Firma von Martina,
- den Fakt, ein naher Bekannter von Martina zu sein,
- in ihrem Umfeld gewohnt zu haben,
- nicht der Freund zu sein,
- eine gewisse einfluss- und beziehungsreiche soziale Position gehabt zu haben,
- einen eventuellen Vorteil durch den Tod von Martina gehabt zu haben ...

Hatte die zuständige Polizei überhaupt einen externen Profiler eingeschaltet?
Dann würde mich interessieren, warum der Freund der Mutter als Verdächtiger exculpiert werden konnte? Das würde ich wirklich genauer wissen wollen. Dass das Verhältnis zwischen der Polizei und dem langjährigen Journalisten (Autor der Bücher) so grottenschlecht geworden ist,
geht mir auch nicht aus dem Kopf. Gibt es da eventuell Schwachpunkte, die eine Institution nicht angesprochen haben möchte? Welche Gründe werden hier seitens der Polizei genannt? Wo liegt der Hase im Pfeffer?
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