UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER (28 †), ÜBERLINGEN, 2016

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Jenny Böken, Kirsten Heisig, Unbek. Junge (Oelsa/Osterzgebirge), Isabelle Kellenberger, Malina Klaar, Yolanda Klug, Elisa Lam, Paula Maaßen, Christian Morgenstern, Theresa Stahl, Georgeta Tapu
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben:Warum hat Isabelle nachts noch ihren in München lebenden Freund angerufen?
Aus den Videos, die immer noch im Netz kursieren - die Originale wurden gelöscht - schätzungsweise, weil sie gelöscht werden musste - geht hervor, dass sie den Freund Martin am Wochenende vorher in München besucht haben soll und dass es da zu einem Zwischenfall gekommen sein soll.
Und zwar hätte jemand aus dessen Clique ihr "Sachen" in den Drink gemixt. Im Interview sprach der Vater von K-O-Tropfen. Isabelle hätte das gemerkt und denjenigen zu Rede gestellt. Der hätte es als "lustige Gaudi" dargestellt und "wär ja nichts passiert".
Ihr Freund Martin hätte sich dabei nicht oder nicht deutlich auf ihre Seite gestellt, was Isabelle im so übel genommen hätte und dann nach Meersburg zurückgereist sei, per Flexbus.
Im Lauf der Woche vor ihrem Tod hätten sie dann aber oft telefoniert und sie hätte es ihm am Ende verziehen, das letzte Gespräch von 3 Uhr bis 4 Uhr sei dann harmonisch gewesen.
Er hätte gerade ein Jobwechsel gemacht, so dass er in der Nacht (auf Freitag) auch so spät reden konnte. Gesprochen hätten sie via WhatsApp vermutlich mit Bild (weil er gesagt hätte "sie hätte gestrahlt").
Der Freund sei der einzige, der von der Kripo überhaupt vernommen wurde, jedoch sei aus den Akten nicht hervorgegangen, dass man überhaupt geprüft hätte, wo er sich aufgehalten hätte in der Nacht und oder am nächsten Tag. Also seine Handy-Einbuchungen wurden diesem Eindruck nicht überprüft, oder es wurde nicht in die Akte, in die die Eltern 2x Einblick hatten, aufgenommen.
Überhaupt sei nur bis Juli 2016 ermittelt worden.
(Quelle: Interviews mit O. Flesch auf Youtube und aus den Post des Vaters in Crimeforen und FB)

Dass es KO-Tropfen waren, ist nur eine Vermutung. Die Kokainabbauprodukte wurden nicht im Blut gefunden, sondern in Herz, Magen und Muskel und man kann aus ihnen nicht ablesen, dass sie in der Nacht des Verschwindens konsumiert wurden. Der Interviewer fragte sich ob die Substanz in München evtl Koks war.
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben:Evtl. wurde sie, falls sie zu Hause war, noch von jemandem abgeholt und sie sind spontan zusammen ans Wasser gegangen.
Sie hätte kein Auto gehabt, längere Distanzen hätte sie immer mit dem Fahrrad zurück gelegt. Das Fahrrad stand noch vor dem Haus.
Eine Kette, die sie immer getragen hätte, sei noch in der Wohnung gewesen. Der Vater vermutetet auch, dass sie von jemand abgeholt worden sein dürfte und dass das eher unvermittelt passiert sein dürfte. Eben wegen der nicht mit genommen Kette, Kippfenstern, angestellten Maschinen und noch anderen Details. Seine Frau und seine jüngere Tochter haben denselben Eindruck. Sie denken "es sei etwas vorgefallen". Kampfspuren habe es aber nicht gegeben.
Der Leichenfundort liegt 6km von ihrer Wohnung entfernt.

(Quelle: O.Flesch-Interview und Posts des Vaters)
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Zwei ihrer Freunde hätten sie am 3. Juni noch gesehen mittags und abends.
Einer von denen, der Informatiker und Taxifahrer sei, hätte am späten Abend eine Tour an der Sylvesterkapelle vorbei gehabt und da laute Frauen-Hilfeschrei gehört.
Das wäre dann deutlich nach ihrem Verschwinden um 4 Uhr morgens desselben Tags.
(Quelle: Vater-Interview von O.Flesch)
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Vater hatte es, eigener Darstellung nach, untersagt bekommen, über den Fall mit der Presse (Südkurier und anderes ortsansässiges Blatt zu reden). Er solle stattdessen trauern.
Als er einem Kommissar mitteilt, dass er schon mit einer Zeitung hätte, sei der leicht wütend geworden und telefoniert mit seinem Büro. Vater hört das. Man habe besprochen, welche Leute man in den Redaktionsstuben hätte, um zu erreichen, dass nichts über den Fall berichtet wird.
Tatsächlich berichtet die freie und unabhängige Lokalpresse dann weisungsgemäss und obrigkeitsergeben nicht über Isabelles Tod - bis es dem Vater gelingt, dass sich SAT1 über seine Tochter berichtet.
Erst dann brechen die Lokalzeitungen Südkurier und Schwarzwälderbote - die schon 3 Monate informiert waren - ihr Schweigen.
Man sieht es auch heute noch daran, dass die Berichterstattung über den Tod von Anfang Juni 2016 erst Mitte September 2016 beginnt.
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Laut Interview mit dem Vater, habe seine Akteneinsicht auch ergeben, dass mindetsnes ein Kriminalermittler der Staatsanwaltschaft geraten hätte die Handydaten von Isabelle genau zu untersuchen - in Richtung, ob es da Verabredungen in der Nacht gegeben hätte und auch dass ein Fremdverschulden nicht auszuschließen sein könnte. Zweiteres schätzt die StA anders ein, es werden keine umfangreichen Ermittlungen in diese Richtung genehmigt.
Die Richterin die dennoch die Protokolle von Vodafone anfordert, macht das dann so, dass im Endeffekt Daten geliefert werden, die ab dem Mittag des 3. Juni beginnen. Verschwunden ist sie aber um 4 Uhr morgens am 3. Juni .
Den Eltern wird gesagt, es sei technisch nicht möglich, die wichtigen Daten aus der Nacht zu erhalten. Ob es weitere Telefonate gab, scheint also nicht ermittelt worden zu sein, dieser Darstellung nach!

Zwei Freunde, die Isabelle am ~5. und 6. Juni anriefen, kamen durch, haben aber ganz andere Leute am anderen Ende, mit Motorengeräuschen im Hintergrund. einer dieser Anrufe erscheint auch im Einzelverbindungsnachweise dieses Freundes (wurde also korrekt vermittelt und protokolliert)
Der Vater erhält noch bis ~25. Juni Benachrichtigungen per SMS, dass Isabelles Handy jetzt wieder online wäre.
Die Polizei sagt das seien "Überblendungen" und habe nichts zu sagen.
Tatsächlich gibt es direkt am Schweizer Grenzgebiet sehr selten solche Effekte.
Allerdings liegt Überlingen nicht in diesem Bereich.
AngRa
Beiträge: 6051
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Das sind viele neue Informationen für mich von denen ich bislang nichts wusste. Interessant finde ich die Information über den Besuch in München beim Freund, wo ihr jemand aus der Clique etwas ins Getränk gemixt hat. Demnach könnte das im Körper gefundene Kokain auch von diesem Zwischenfall herrühren. Es bliebe dann nur noch der festgestellte Alkohol und der könnte im Rahmen des Spieleabends konsumiert worden sein in Form von Wein oder Bier oder was auch immer. Es wäre dann also ein Szenario denkbar, nach dem sie gar nichts mehr in der Nacht mit einer dritten Person am Ufer des Bodensees konsumiert hat, weil sie das Zeugs schon vorher intus hatte.

Es steht offenbar gar nicht fest, wann Isabelle tatsächlich verschwunden ist.

Es scheint auch denkbar zu sein, dass sie nicht in den frühen Morgenstunden des 3.6.verschwunden ist, wenn die Zeugen, die sie noch mittags und abends am 3.6. gesehen haben ( also um Stunden später) , sich nicht geirrt haben. Vielleicht war sie es auch, die am Abend des 3.6. in der Nähe der Sylvester-Kapelle um Hilfe geschrien hat.

Es macht eigentlich wenig Sinn, dass sie am 3.6. in den frühen Morgenstunden nach 4 Uhr nach dem Telefongespräch mit dem Freund nochmals das Haus verlassen hat. Vielleicht ist sie erst Stunden später verschwunden und hat sich im Laufe des Tages mit jemandem getroffen, der nichts Gutes im Sinn hatte.
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@AngRa
Das mit dem Vorfall in München ist wirklich interessant, was das für eine Substanz war ist leider nicht klar. Sie dürfte es allerdings kaum getrunken haben, nachdem sie es gesehen hat?
Koks ins Getränk gemischt wirkt irgendwie ungewöhnlich, aber auch nicht ausgeschlossen.
Der Vater sagte noch was zum Freund, nämlich dass als die Polizei irgendwann (nochmal oder erstmals?) mit ihm sprechen wollte, er sich wegen Erkältung entschuldigt hätte, und dass dann gar kein Ersatztermin vereinbart wurde, also dadurch ein Fragezeichen auch hinter: Wie genau wurde der geprüft? ...

Was Du mit dem Alkohol sagst, es sei kein Alkohol in der Wohnung gefunden worden, wie ich es verstanden hab auch keine Reste/leeren Flaschen. Also muss sie es vor oder nach dem Wohnungsaufenthalt am Abend getrunken haben (oder beides, oder die Flasche beim Verlassen der Wohnung mitgenommen haben).
Wenn sie es bei dem Spieleabend getrunken haben soll (2. Juni, 16-20 Uhr), dann müsste sie sich da aber wahnwitzig besoffen haben, weil sie beim Eintritt des Todes noch 1,1 Promille hatte und das war auf jeden Fall 8 Stunden später, eher noch später, evtl mehr als 24h.
Kann man ja mal durchrechnen, in einem Promillerechner, aber es dürften mindestens 2l Wein rauskommen ...Ist das realistisch? Der Freund meinte beim letzten bekannten Telefonat (~4 Uhr, 3.6.16) hätt sie nüchtern gewirkt.
Dass der Alkohol später kam und es weniger war, scheint mir plausibler.
Über diesen Spieleabend weiss oder sagt der Vater wenig, außer dass er stattfand, wann und dass es bei einem befreundeten Ehepaar war und sie entweder zu Fuss oder mitm Rad hin und zurück ist. Was soviel heisst wie dass die nicht sehr weit weg wohnen. Über die Leute aber nix. Außer indirekt dass er das Koks dahin sortiert als Möglichkeit, also dass sie's da genommen hätten zusammen (rein spekulativ, seitens des Dads)

Ich find Deine Idee gut, dass sie evtl auch erst am nächsten Tag ab Mittag oder später aus ihrer Wohnung ist, bzw dass sich das Ereignis, bei dem sie starb, erst da ereignet haben könnte.
Allerdings war ihr Handy schon ab 12.30 am 3. Juni aus, zumindest kamen WA-Nachrichten vom Münchner Freund und jüngerer Schwester nicht mehr an (um 12.30 und 13.00 am 3. Juni, nur ein grauer Haken jeweils, ergo nicht zugestellt), aber das belegt jetzt ja nicht, dass sie da schon tot war. Die beiden fanden es aber ungewöhnlich.

Man baut sich schnell einen Rahmen zusammen und merkt oft gar nicht dass vieles nur auf Annahmen beruht, teils falschen.
Ich dachte z.B. die ganze Zeit, dass es sicher sei, dass sie im Wasser war und mit jemand auf dem See, das hatte sich bei mir so festgesetzt. Daher dachte ich dass ihr auf einem Boot was angetan wurde.
Die Obduktionsergebnisse und Auffindesituation legen ja aber eher nahe dass sie einfach in den flachen unzugänglichen Bereich des Sees abgelegt wurde (bzw wenn man die Suizidtheorie plausibel findet, dass sie selbst dort hingelegt hätte) und dass sie auch nicht ganz unter Wasser war und auch nicht angeschwemmt wurde. Also ein Geschehen an Land!
AngRa
Beiträge: 6051
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Ein ähnliches Szenario, nämlich dass Isabelle weit entfernt vom Ufer in den Bodensee geraten ist und dort zu Tode kam und später ans Ufer angetrieben worden ist, hatte sich auch zunächst in meinem Kopf festgesetzt. Dagegen sprechen aber wohl die Feststellungen im Obduktionsbericht. Es soll ja so sein, dass die Verwesung unterschiedlich schnell voran schreitet, je nachdem wo sich eine Leiche befand. Es gibt rechtsmedizinische Erfahrungswerte /Faustregeln über unterschiedliche Verwesungsgrade bei Leichen, die unter Wasser oder der Erde oder über der Erde längere Zeit gelegen haben. Leichen, die über der Erde gelegen haben verwesen definitiv am schnellsten. Das war wohl ein wichtiger Anhaltspunkt und eben das Fehlen von Schürfwunden, was bei angetriebenen Leichen wohl typisch ist.

Ich gehe davon aus, dass die Polizei sich vorschnell darauf festgelegt hat, dass Isabelle nicht durch Gewalteinwirkung Dritter zu Tode gekommen ist. Vielleicht spielte auch ein Satz in der Traueranzeige vom 22.6.2016 eine Rolle dabei. Es war nämlich zu lesen, dass die Urnenbeisetzung von Isabelle auf Wunsch von Isabelle in aller Stille stattgefunden habe. Die Formulierung lässt den Schluss zu, dass Isabelle sich, obwohl sie noch so jung war, mit ihrem Tod und ihrer Beerdigung auseinander gesetzt haben muss und es deutet natürlich in Richtung Suizidgedanken. Wie ich aber gelesen habe gab es in Isabelles Leben eine Phase in der sie in psychiatrischer Behandlung war. Diese Phase soll aber längst abgeschlossen gewesen sein als sie starb. Andererseits kann es auch sein, dass die Polizei sich gar nicht für Details wie eine Traueranzeige interessiert hat, weil das Urteil über die Todesumstände schnell gefällt war.
Williamson
Beiträge: 253
Registriert: Sonntag, 03. März 2019, 00:32:43
Kronen:
Sterne:

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von Williamson »

Auf den ersten Blick kann man in der Tat annehmen, dass hier multiples Versagen sämtlicher Ermittlungsorgane vorlag.

Bei genauer Analyse der Faktenlage zeigt sich jedoch, dass die Ermittlungsergebnisse in weiten Teilen zutreffen dürften:

So ist das Phänomen aufgeblähter Lungenflügel bei Menschen, die in Süßwasser ertranken, nicht ungewöhnlich.

https://www.stimme.de/heilbronn/hn/Obdu ... 02,1888700

Darüber hinaus sind der Rechtmedizin bei Tod durch Ertrinken folgende mögliche innere Befunde bekannt:

- Feinblasiger Schaum in den Bronchien
- Emphysem aquosum (Lungenballonierung)
- Paltauf-Flecken: randlich hämolysierte subpleurale Rhexisblutungen
- Sehrt-Magenschleimhautrisse
- Ertrinkungsflüssigkeit in der Keilbeinhöhle
- Streifige subfasziale Einblutungen in der Hals- & Rückenmuskulatur

https://docplayer.org/amp/28634132-Ertr ... sicht.html

Dabei gilt es insbesondere den zuletzt genannten Punkt zu beachten, der im Rahmen der Obduktion ja offenbar registriert wurde. Außerdem sprach Herr Hulin im ausführlichen Interview (finde leider die passende Stelle nicht mehr) davon, dass im Obduktionsbericht von bestimmten "Flecken" gesprochen wurde, die auf Tod durch Ertrinken hinweisen. Sollte es sich dabei um die Paltauf-Flecken handeln, wäre das schon ein klares Anzeichen. So handelt es sich dabei wohl Blutgefäße im unteren Bereich der Lungenflügel, die durch hohen Druck zerplatzen. (Ich bin mir in dem Punkt aber nicht ganz sicher, ob ich die medizinische Fachliteratur richtig gedeutet habe. Schließlich habe ich mein Medizinstudium noch vor dem Beginn des ersten Semesters abgebrochen.)

Da stellt sich jetzt natürlich die Frage, warum von den Ermittlungsbehörden Ertrinken nicht definitiv als Todesursache bekannt gegeben wird. Hier kommt ein weiteres Mal die Rechtmedizin in Spiel, der zufolge "Zumeist unklare Todesursache eingetragen wird, selbst wenn es nach einem Ertrinkungstod aussieht!"

https://docplayer.org/amp/28634132-Ertr ... sicht.html

Die Differenz zwischen dem vermutlichen Todeszeitpunkt und der längeren Liegezeit im Wasser (die auf den Algenbewuchs zurückgeführt wurde) sollte man ebenfalls nicht allzu ernst nehmen. So legen Ausführungen aus dem Jahre 2013 nahe, dass "das Auftreten von Algenrasen auf Wasserleichen nur in konkreten Einzelfällen der Wasserliegezeitabschätzung dienlich sein, da noch nicht bekannt ist, wie unterschiedliche äußere Faktoren das Algenwachstum auf menschlicher Leichenhaut beeinflussen. Standardisierte Referenzdaten existieren nicht."

https://www.springermedizin.de/algenras ... ei/8152078

Demnach scheint der Obduktionsbericht die Annahme des Ertrinkungstodes durchaus zu stützen. In Kombination mit den Ergebnissen der toxikologischen Untersuchung und den Schilderungen von Herrn Hulin: "Isabelle hatte im letzten Jahr vor ihrem Tode keine glückliche Zeit, war zuletzt aber wieder in Hochstimmung und voller Lebensfreude.", drängen sich da schon suizidiale Ereignisse auf. Schließlich wirken Selbstmordkandidaten in ihren letzten Wochen zumeist sehr gelöst auf ihre Umgebung. Der Entschluss zum Freitod stellt für diese Menschen letztlich die Lösung für ein seit Jahren akutes Problem dar, was sie tatsächlich in beste Laune versetzt. Umso überraschender wirkt auf die Angehörigen dann die Nachricht vom Selbstmord. Abgesehen davon nutzen Menschen mit depressiven Verstimmungen nicht selten aufputschende Arzneien in Selbstmedikation, um ihre volle Leistungsbereitschaft aufrechtzuerhalten.

Völlig kritiklos kommt meine Gedanken zur Ermittlungsarbeit aber auch nicht aus: Die fehlenden Schürfwunden weisen darauf hin, dass Isabelle nicht am Auffindeort verstarb. Auch hätte man durchaus mal nachfragen dürfen, wer dort wochenlang mit dem Handy einer Toten spazierengeht. Diese beiden Aspekte werden nach dem Feststellen der Todesursache aber wohl nach dem Motto "was nicht zwingend notwendig ist, kann man wegrationalisieren" nur noch mit halber Kraft verfolgt worden sein.

Die weiteren Abweichungen in diesem Fall, wie die regionale Nachrichtensperre (könnte in der Gegend tatsächlich zugunsten der Tourismus-Branche erfolgt sein) und das recht unsensible Kommunikationsverhalten der Ermittler, führe ich eher auf menschliche denn auf fachliche Mängel zurück. Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.
Im Übrigen bin ich der festen Überzeugung, dass Karthago vernichtet werden muss.
Benutzeravatar
U.s.1 883
Beiträge: 1624
Registriert: Freitag, 01. März 2019, 19:17:28
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Tod von Isabelle Kellenberger - Ortsbegehung Goldbach (Überlingen) Fotto

Siehe Anhang!

Es gibt da noch Ermittlungsansätze die erhebliche zur Lösung dieses Falles beitragen könnten, die nicht vollzogen werden. Inwiefern das Sinn hat hier im Forum diese Möglichkeiten zu erwähnen, weiß ich nicht?!
Spoiler
Karte Fundort.jpg
Karte Fundort.JPG
Spoiler
Umgebung Fundort Auffälligkeit.jpg
Umgebung Fundort Auffälligkeit.JPG
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Hi @Williamson
Hast Dich jedenfalls akribisch mit den Berichten auseinander gesetzt.
Ich komm zwar zu einem anderen Schluss, aber gehen wir mal sachlich durch alles durch.
Williamson hat geschrieben:Sollte es sich dabei um die Paltauf-Flecken handeln, wäre das schon ein klares Anzeichen.
Es handelte sich bei den Flecken, die an Isa K gefunden wurden, wohl durchaus um Paltauf-Flecken (Quelle - der Vater KHH), aber eindeutig ist es dadurch dennoch nicht, siehe diesen Auszug aus einer Dissertation zur "Histopathologie der Ertrinkungslunge beim Menschen":
« ... Hier liegt der Unterschied zu den Tardieuschen Flecken nach Erdrosseln, welche kleiner, schärfer begrenzt und heller sind. Allerdings sind die Paltauf-Flecken kein Beweis für Ertrinken, sondern nur ein Indiz. »
https://d-nb.info/995055084/34, Seite 10 im pdf.
Williamson hat geschrieben:Da stellt sich jetzt natürlich die Frage, warum von den Ermittlungsbehörden Ertrinken nicht definitiv als Todesursache bekannt gegeben wird. Hier kommt ein weiteres Mal die Rechtmedizin in Spiel, der zufolge "Zumeist unklare Todesursache eingetragen wird, selbst wenn es nach einem Ertrinkungstod aussieht!"

https://docplayer.org/amp/28634132-Ertr ... sicht.html
Das will ich mich als Nicht-Mediziner, aber Internet-Recherchierer und außerdem Diplom-Biologe (obwohl man da nie einen Menschen sezeriert) doch als Irrtum einstufen, denn:
Was Du da zitierst ist ja die Powerpoint-Päsentation zu einem Vortrag eines Dr. Ulrich van Laak zur Qualität der Diagnose "Tod durch Ertrinken" auf einem Kongress zu diesem Thema. Hier ists als PPT: http://www.aekktn.at/documents/10745/99 ... 2840143000
Auf Seite 23 wird eine Studie der DAN (Divers Alert Network) zitiert, wonach bei etwa 35% der Ertrinkens-Diagnose eine Falsch-Diagnose vorliegt und es sich tatsächlich wohl Herz-Kreislaufetode seien.
Du zitierst dann Seite 27, da steht:

Ertrinkungs- und Tauchunfälle aus rechtsmedizinischer Sicht ... 27
Obduktion (II)
- Rechtsmedizinische Untersuchung
- Extern
- Intern
- Toxikologisch
-- Immer komplette Obduktion!
-- Zumeist unklare Todesursache, auch, wenn es nach einem Ertrinkungstod aussieht!


Will meinem Verständnis nach - im Kontext mit dem ganzen Vortrag aussagen, dass man erst nach Durchführen alle drei Obduktions-Teilschritte - Extern, Intern, Toxikologisch - die Ertrinkens-Diagnose stellen soll, und nicht auf Basis des ersten verfrühten Eindrucks, dann lieber "unkare Todesursache". So versteh ich das. Und nicht, dass empfohlen wird, "Unklare Todesursache" zu schreiben, wenn man Tod durch Ertrinken feststellt.

An der Stelle sei daran erinnert, dass die gerichtsmedizinische Obduktion von Isabelle Kellenberger gar keinen Tod durch Ertrinken feststellte (sondern eben die unbekannte Todesursache).
Es ist die StA die das die unklare Ursache hinein interpretiert - aus unbekannter Motivationslage heraus.

Man kann auch vermuten, dass die selbe StA den Schwenk in der polizeilichen Interpretation des Todes von Isabelle Kellenberger dirgierte - der sich schon vor Durchführung der Obduktion vollzug - und zwar dass es sich nicht um ein mögliches oder vermutetes Tötungsdelikt oder einen Unfall (evtl mit Fremdbeteiligung) handeln würde, Version Abend des 12. Juni bei Überbringung der Todesnachricht), sondern um vermutlich Suizid, Polizeiversion am Vormittag des 13. Juni. Der Unterschied zwischen der Version 1 und 2 ist für die Ermittler vor allem: Bei Version 2 müssen sie (fast) nichts tun.
Die Obduktion - die war dann am 14. Der Suizid stand für Polizei (sehr vermutlich auf Druck der StA) also schon vorher fest. Bemerkenswert.

Etwas Timeline - bezieht sich wohl überwiegend auf die Intervies auch hier:
https://juergenfritz.com/2018/06/12/isabelle-k/

Aber bleiben wir erst mal bei der Autopsie.
Man muss ja auch noch die anderen Befunde miteinbeziehen. Sie hat innere Verletzungen an der frontalen Stirn, die von einem schweren Schlag von vorne oder einem Aufprall stammen könnten (so stellt es KHH im Teil 3 dar).
Sie hatte eine gebrochene Nase. Im Obduktion wird nur der Knochen des Nasenrumpfes als intakt dargestellt der Bruch im Knorpelbereich wird nicht erwähnt.
Auch fehlen Schleifspuren wie sie beim Anschwemmen einer Leiche ans Ufer sehr langsam absinkende, seichte Ufer mit Sandbank davor entstanden sein müsste.
Williamson hat geschrieben:Die Differenz zwischen dem vermutlichen Todeszeitpunkt und der längeren Liegezeit im Wasser (die auf den Algenbewuchs zurückgeführt wurde) sollte man ebenfalls nicht allzu ernst nehmen. So legen Ausführungen aus dem Jahre 2013 nahe, dass "das Auftreten von Algenrasen auf Wasserleichen nur in konkreten Einzelfällen der Wasserliegezeitabschätzung dienlich sein, da noch nicht bekannt ist, wie unterschiedliche äußere Faktoren das Algenwachstum auf menschlicher Leichenhaut beeinflussen. Standardisierte Referenzdaten existieren nicht."

https://www.springermedizin.de/algenras ... ei/8152078
Was Du mit Algen sagst klingt vernünftig, dennoch kann man den Eindruck, den sowohl die ersten Nothelfer/THW und dann der Leichenbeschauende Arzt am Abend des Leichenfundes am 9. Juni hatten, nicht wegwischen. Der Eindruck hat sich nämlich unter anderem, aber nicht ausschließlich auf die Algen bezogen. Die Leiche sah vom Gesamtverwesungseindruck aus, als sei sie 14 Tage im Wasser gewesen, sie war insbesondere ziemlich aufgedunsen und schon sichtbar zersetzt (weshalb sie die Eltern nicht mehr sehen durften) und war auch nicht mehr visuell identifizierbar.
Wasserleiche sind bei einer Temperatur von 15°C nach 6 Tagen nicht derart mitgenommen.
Daraus kann man schon unspekulativ schliessen, dass die Leiche längere Zeit höheren Temperaturen ausgesetzt war und auch Verwesung-befördernder Sauerstoffzufuhr, ergo dass - wie die Auffindesituation auch nahe legt - mindestens einen Teil der Zeit wenigstens ein Teil des Körpers (oder vollständig?) nicht im Wasser lag, sondern an der Luft - was mit dem seichten Uferbereich in Einklang zu bringen ist und die Temperaturen bis 27°C am Wochenende des Verschwindens.

Aber schlecht im Einklang mit einer Ertrunkenen, ganz unter Wasser.
Williamson hat geschrieben:In Kombination mit den Ergebnissen der toxikologischen Untersuchung und den Schilderungen von Herrn Hulin: "Isabelle hatte im letzten Jahr vor ihrem Tode keine glückliche Zeit, war zuletzt aber wieder in Hochstimmung und voller Lebensfreude.", drängen sich da schon suizidiale Ereignisse auf. Schließlich wirken Selbstmordkandidaten in ihren letzten Wochen zumeist sehr gelöst auf ihre Umgebung. Der Entschluss zum Freitod stellt für diese Menschen letztlich die Lösung für ein seit Jahren akutes Problem dar, was sie tatsächlich in beste Laune versetzt. Umso überraschender wirkt auf die Angehörigen dann die Nachricht vom Selbstmord.
Das ist jetzt recht trickreich argumentiert. Normalerweise sucht man bei einem Suizid bzw der Annahme desselben nach Anzeichen von Verzweiflung, Depression, Schicksalsschlägen, irgendwelchen lebensmüden Andeutungen bzw offene Ankündigungen usw. Gibt's hier jetzt nicht, sondern das Gegenteil. Dann macht man es, wenn man eine vorgefasste Erklärung "bestätigen" will, umgedreht. Die Dinge die dagegen sprechen, sprechen einfach dafür.
Die Lebensfreude wird als Vorfreude auf den Tod umgebogen. Naja. So kann man eben einfach alles mit allem begründen.
So kann man den zufriedensten Menschen der Welt zum todessehnsüchtigen Freak umdeuten.

Die Polizei sagte als Motiv für Selbstmord:
  1. Isabelle sei arbeitslos. Das war falsch, sie war in Arbeit, und hatte noch genug Geld vom Vorjahr.
  2. Sie hätte in der Vergangenheit psychiatrische Probleme gehabt. Auch das falsch. Sie hat sich einmal ein psychiatrisches Attest beim Hausarzt geben lassen, weil sei in einem Restaurant-Job nach Strich und Faden ausgebeutet wurde, da hat sie gekündigt und ist die letzte Woche kraft diese Attests nicht mehr erschienen.
    Der ausstellende Hausarzt sagte zum Vater Isabelle sei "fidelles gesund und munter gewesen"und hätt keine Probleme gehabt. Also kann man das auch abhaken. Sie galt auch nicht als labil oder sonstwie gefährdeter Charakter.
  3. Dann sagte die Polizei sie hätte ein problematische Fernbeziehung geführt. Da sagt das Umfeld, dass die beiden kennt - im Gegensatz zur POL, dass sie ziemlich glücklich waren miteinander. Das eien Eriegnis mit den KO-Tropfen oder was auch immer es war, wirft natürlich auf diese Darstellung ein anderes Licht, aber daraus Selbstötungsabsichten herauszudeuteln ist schon nicht mehr gewagt, sondern einfach nur danaben, meiner Meinung nach - also seitens derjenigen Ermittler die d9ies These aufstellen (mussten).
  4. Viertes Argument der POL bzgl Suizid, Sie sie Sternzeichen Waage. Kein Kommentar zu soviel Bullshit. Wie müssne sich Eltern fühlen, die so einen Granatenscheiss erzählt bekommen?
Nun kann man es dennoch nicht ausschliessen dass sie ertrunken ist. Wird man ertränkt, ertrinkt man, siehe Maria Ladenburger.

Was mich an dem Fall fassungslos macht, ist dass die StA sich mit Händen und Füssen geweigert hat, zu ermitteln, trotz der anderen Einschätzung anfangs und auch später seitens der Ermittler selbst, also der Polizei.
Das steht meiner Meinung nach ausser Frage.
Die restriktive Unterdrückung der Berichterstattung mit rechtswidriger Gängelung der Medien, so dass erst 3 Monate nach dem Leichenfund etwas in der Zeitung stand, nachdem man es nicht mehr unterdrücken konnte, dass die Eltern SAT1 informierten und man ab dann natürlich an der Spitze der Berichterstattung stehen wollte.
Als dann berichtet wurde, hat die StA plötzlich nach Tatwaffen und den Gegenstände getaucht - aber auch das wider geleugnet - erst später zugegeben.
Und das alles trotz vielerlei verdächtiger Umstände - wie dem Kokain, dass ja üblicherweise - bei Nicht-Käufern - in Gruppe oder zu zweit konsumiert hat - da hat der O. Flesch völlig recht. Oder dem Handy, das nachweislich noch bis Ende Juni benutzt wurde. Oder der verschwunden Kleidung und Wertgegenstände.

Was auch noch recht deutlich auf Vertuschung und zielgerichtetem Abheften des Falles hindeutet, dazu im nächsten Post.
Man muss mal nach anderen Fällen suchen und wie sich der selbe leitende OStA Hans-Jörg Roth da verhielt, und welche zwei übergeordneten Ziele da verfolgt zu werden schienen, speziell in dem brisanten Zeitraum Anfang bis Mitte 2016.
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von z3001x »

z3001x hat geschrieben:Was auch noch recht deutlich auf Vertuschung und zielgerichtetem Abheften des Falles hindeutet, dazu im nächsten Post.
Also mein Eindruck ist, das Hauptbestreben der Staatasanwaltschaft - nicht der Polizei(!) - beim Tod von Isabelle Kellenberger war (und ist) - den Fall geräuschlos und vor allem ohne intensive, Resourcen-bindende Ermittlungen vom Tisch zu bekommen.
Zum einen ergibt sich der Eindruck einfach aus de Art und Weise, wie alles abgehakt wurde. Sie starb im Juni 2016. Einstellung der Todesursachen-Ermittlungen war bereits im Juli. Im Nachgang wurde man noch einmal aktiv, als das Redeverbot, dass man der Presse erteilt hat nicht mehr hielt.
Zuständiger Ober-Staatsanwalt bei der StA Konstanz ein Hans-Jörg Roth.

Hier zwei Fälle aus dem selben Zeitraum, die auch ihm/seiner Behörde zuzuordnen sind und die mAn aufschlussreich für die Entscheidungsmotivation seiner Behörde:
  1. Fall:
    Im Januar 2016 gab es einen Handgranatenanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Villingen in BaWü: HJR äusserte schnell „Wir gehen mit Sicherheit von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus”
    In Richtung rechtextremistisch/ausländerfeinlich-motiviert zu ermitteln, ist jetzt zwar naheliegend. Allerdings hatten die zuständigen Ermittler schon zu diesem Zeitpunkt eine andere Spur. Bereits anfangs gab es starke Hinweise auf eine Abrechnung unter Security-Leuten. Die Polizei zweifelte an der Nazi-Spur.
    Diese Sachlage ignoriert der StA HJ Roth und verkündet stattdessen laut und kühn eine Marschroute in die falsche Richtung, die allerdings politisch-korrekt war.
    Die Ermittler sollten Recht behalten und StA HJR sich irren. Der Anschlag war in der Tat durch einen Konkurrenzkampf unter zwei Security-Firmen motiviert. Man wollte die bei der Konkurrenz-Firma den Auftragsverlust bewirken, da so ein Anschlag deren Unfähigkeit dokumentiert, für Sicherheit zu sorgen. Im Okt 2016 wurden die Täter verurteilt.
    Quellen:
    https://www.nrwz.de/news/handgranatenan ... und/108001
    https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... d5ed7.html

    Wir haben also einen OStA der politisch-korrekt agiert im Zeitraum der "Silvesterübergriffe von Köln 2016" (Effektiv ja in ganz Deutschland). Und der sich sogar dafür über die Ermittler und ihre Erkenntnis stellt, um den Wunscheindruck der ihm vorstehenden und massregelnden Politruks in der Öffentlichkeit zu prägen:
    "Die Gefahr für Leib und Leben kommt immer von Rechts". Auch wenn's falsch ist. Und insbesondere dann wenn wie Anfang 2016 die Nachrichten über Verbrechen der eingeladen Million orientalischer Migranten geradezu explodierten.
    Dem milliardenschweren Kriminalitätsförderungsprojekts von Merkel & hirn- und anstandloser Gefolgschaft ab 2015 sei's gedankt.
    Die einzige Antwort der Verantwortlichen damals (und vermutlich auch heute) war die koordinierte Vertuschung.
    Um es nicht ausufern zu lassen, einige Links: (1 2 3 4.)
    Staatsanwälte sind weisungsgebunden gegenüber den ihnen vorstehenden Politikern, auch ihre Karriere hängt von deren Wohlwollen ab.
  2. Fall
    Ein Türsteher wird 2015 in Konstanz zusammengschlagen und getreten. Ist schwer schwer verletzt, 21 Tage arbeitsunfähig, verliert seinen Job. Es gibt Videos von Überwachungskameras, die Täter sind im Lokal bekannt. Im Sept 2015 stellt die StA Konstanz unter Ägide von Hans-Jörg Roth das Verfahren ein, kein Täter ermittelt. Das Opfer fordert über seinen Anwalt daraufhin Akteneinsicht an. Nichts geschieht. Im November erinnert der Anwalt an die Anforderung der Akteneinsicht, im Juni 2016 ebenfalls. Nicht geschieht, die StA Konstanz antwortet nicht einmal. Es ist bekannt dass es einen TV gab, und der zum Verhör geladen wurde, aber nicht erschien. Die Polizei gibt die Akte nicht an den Anwalt des Opfers. Warum?
    StA Roth räumt grosse Überlastung ein. Zuviele Fälle im Zuständigkeitsbereich der StA KN.
    Später engagiert sich der Südkurier für den Fall und dann kommen die Dinge ins Rollen, der RA erhält endlich nach 2 Jahren Akteneinsicht, schliesslich wird der Haupttäter gefasst.

    https://www.suedkurier.de/region/kreis- ... 48,8940166
Ob es bei Isabell Kellenberger einen ähnlichen Zusammenhang gibt?
Für mich naheliegend. Zum einen kommt die StA nicht mit der Bearbeitung der Fälle nach, was nicht ihre Schuld ist, sondern in 2x Hinsicht die der Politik, die sowohl kriminalitätfördernde Fehlentscheidugen trifft und die Behörden parallel dazu unterbesetzt. Die einzig Abhilfe die ihnen dann einfällt ist Lügen und Vertuschen und die Devise "Töte den Überbringer der schlechten Botschaft", nicht den Verursacher.
Zum anderen dürfte oder könnte die Sorge, dass der Tod von Isabelle Kellenberger etwas mit Flüchtlingen zu tun haben könnte - wg des 1km entfernten Asynbewerberheims am Goldbach oben damals - und diese Diskussion die Schlagzeilen beherrschen könnte, die Entscheidung beschleunigt zu haben, den Tod unsachgemäss als Suizid abzuheften - mit den bekannten haarsträubenden bis provokativen Erklärungen - und damit keine Arbeit und auch keine schlechte Presse zu haben.

Leider scheint das lobenswerte Nachhaken der AfD-Fraktion des Landtages Baden-Württemberg zwar einen Teilerfolg gehabt zu haben, insofern dass man von offizieller scheinbar eingeräumt haben soll, dass man nicht mehr von einem Suizid von Isabnelle Kellenberger ausgeht. Offenbar bleibt die zwingend nötige Konsequenz dessen aber aus, nämlich die Ermittlung hinsichtlich eines möglichen Tötungsdelikts bzw eines Unfall mit Beteiligung Dritter wieder zu beginnen.
Sehr erschreckend. Wie ihre Familie und Freunde damit jemals klar kommen können, ist mir ein Rätsel.
AngRa
Beiträge: 6051
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Deine Überlegungen, warum die StA die Ermittlungen nur halbherzig geführt haben könnte, machen durchaus Sinn. Es bleibt immer noch die Möglichkeit des Klageerzwingungsverfahrens gemäß § 172 S t P O bzw. die Möglichkeit eines Ermittlungserzwingungsverfahrens, falls die StA schon das Vorliegen eines Anfangsverdachts und somit die Einleitungen von Ermittlungen abgelehnt hat. Die Entscheidung der Staatsanwaltschat nichts zu tun würde somit gerichtlich überprüft werden. .

https://dejure.org/gesetze/StPO/172.html

Antragsberechtigt wären auch die Eltern eines Opfers gemäß § 395 II Nr.1.

https://dejure.org/gesetze/StPO/395.html

Ob das aber etwas in der Sache bewirken würde und nicht nur eine theoretische Möglichkeit ist, sei mal dahingestellt.
Kalle Blomquist
Beiträge: 25
Registriert: Montag, 11. Februar 2019, 21:51:50
Kronen:
Sterne:

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER, ÜBERLINGEN, 201

Ungelesener Beitrag von Kalle Blomquist »

Seltsam, Seltsam, Seltsam

Fragen:
Warum sollte sich jemand die Kleidung ausziehen, der sich umbringen will?
Wo ist die Kleidung heute?
Wie entstanden die Gesichtsverletzungen? Durch einfaches Anschwemmen? Wellengang am Bodensee? Der ist doch zu gering?
Das Handy? Für junge Leute ist das Handy das "kostbarste" was sie besitzen. Wo ist das? Es soll noch telefoniert worden sein damit, post mortem.
Wer war alles eingeloggt am Tatort? Wo ist der Tatort?
Warum hat die Polizei nicht ermittelt und warum wurde der Presse ein Maulkorb verpasst?
Auffällig: junge Frauen gelten komischerweise oft als Selbstmörderinnen-auch wenn Mord / Totschlag nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden kann. Beispiele gibt es genug. Malina Klaar usw. usw.. Wer hat Interesse an der "schnellen" Selbstmordthese?
Gast

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER (28 †), ÜBERLINGEN, 2016

Ungelesener Beitrag von Gast »

Man fällt vom Glauben ab in diesem Land. Von den letzten drei Jahren will ich gar nicht erst anfangen. Tragisch, menschenverachtend, verbrecherisch.
Benutzeravatar
Agatha Christie
Moderatorin
Beiträge: 5040
Registriert: Samstag, 28. Januar 2017, 12:39:28
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit vier Goldenen Kronen für 4000 Beiträge)
Sterne:

Re: UNGEKL. TODESFALL ISABELLE KELLENBERGER (28 †), ÜBERLINGEN, 2016

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Bild
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
Antworten