VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
fair1

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von fair1 »

Indubioproreo hat geschrieben: Sonntag, 02. Oktober 2022, 11:50:13 Gast hat hier eine ganze Reihe valider Punkte aufgelistet.

Jeder der nicht gerade im sozialpädagogischen Dienst tätig ist kennt Unternehmenshierarchien, und in militärischen Strukturen sind die oft beinhart. Wenn der Leiter der Ermittlungen sich in den Kopf gesetzt hat, wer der Täter war, dann sind die Untergebenen nicht gut beraten, anderer Meinung zu sein.

Letztlich sieht man die Fronten auch hier im Forum. Wenn bei den Diskussionen einer die Macht hätte, andere Ansichten nicht nur zu kritisieren, sondern im Keim zu ersticken und die Karriere Andersdenkender zu beenden, dann gäbe es auch hier nur eine Meinung.

Fortschritt wird es im Fall Rebecca erst geben, wenn der Cold Case irgendwann mit völlig neuen Ermittlern von vorne aufgerollt wird.
Gehe mit dir konform. Ich fände es auch gut, wenn der Fall Rebecca von einem neuen Ermittlerteam neu aufgerollt und ohne Vorbehalte Stück für
Stück neu untersucht werden würde. Wäre neugierig, zu welchem Schluss dieses Team kommen würde, vielleicht gibt es dann ein anderes Szenario vielleicht kommen sie zum gleichen Ergebnis oder es führt eine bisher nicht verfolgte Spur in neue Untersuchungen.
Gast

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

fair1 hat geschrieben: Sonntag, 02. Oktober 2022, 15:38:37 Wäre neugierig, zu welchem Schluss dieses Team kommen würde, vielleicht gibt es dann ein anderes Szenario vielleicht kommen sie zum gleichen Ergebnis oder es führt eine bisher nicht verfolgte Spur in neue Untersuchungen.
Prinzipiell gibt es ja nur 3 Möglichkeiten ;)

a) Sie wissen daß er es war, können es ihm aber nicht beweisen bzw. gerichtsfest nachweisen -> Da hilft dann wahrscheinlich auch kein neues Ermittlerteam

b) Sie wissen, daß er es nicht war, tun aber so, als ob er es definitiv war um ihm eine Aussage zu entlocken, wer es tatsächlich war -> Auch hier hilft wahrscheinlich kein neues Ermittlerteam

c) Sie wissen nicht sicher ob oder ob er es nicht war: Da würde ein neues Ermittlerteam evtl. helfen. Aber irgendwie tönt alles was von der Staatsanwaltschaft kommt, als wenn sie ganz sicher sind, daß er es war. Sogar in einem Podcast sagt einer der Beamten sinngemäss: "Wir wissen ja alle wer es war (o.ä.) -und meint damit den TV.
Indubioproreo

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Indubioproreo »

a) “Wissen” dass er es war impliziert eigentlich die Beweisbarkeit.

b) könnte sein, aber da würden die Chancen dass er was sagt bei neuem Personal und weniger verbrannter Erde eher steigen, denn als Unschuldiger wird er den aktuellen Leuten bestimmt nichts sagen, da alles nur gegen ihn verwendet wird bzw er mindestens mit Sicherheit davon ausgehen muss.

c) ist ja genau das Problem, vermutlich bestehen bei der StA genauso festgefahrene Ansichten wie bei der Polizei, und das führt dann zu solchen Stammtischsprüchen, die es im Rechtsstaat nicht geben sollte, denn- siehe a)
Gast

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

@Indubioproreo

Prinzipiell alles richtig was Du schreibst. Aber nehmen wir mal kurz an, daß die Beweise gegen ihn aus irgendeinem Grund vor Gericht nicht verwendet werden können / dürfen. Dann sieht die Sache schnell anders aus. Beispiel: Vom Geheimdienst in einer anderen Sache mitgeschnittene Telefonate / Korrespondenzen.
margarita
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von margarita »

… oder (diese Vermutung habe z.b. ich): Aufnahmen einer privaten Kamera, die nicht so ganz korrekt ausgerichtett ist. Wenn darauf keine R zu sehen ist, spräche das eine sehr deutliche Sprache. Nur in diesem Fall liegt es im Ermessen des Richters, ob diese eigentlich illegalen Aufnahmen als Beweis im Prozess zugelassen werden.
Wäre entweder ein guter Beweis oder komplett wertlos.

Etwas in diese Richtung würde für mich erklären, dass sie sich bezüglich der Täterschaft so sicher scheinen.
margarita
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von margarita »

Gast hat geschrieben: Sonntag, 02. Oktober 2022, 13:00:06 Genau so ist es. Eine weitere Möglichkeit wäre: Die EB weiss ganz genau, daß der aktuelle TV hochwahrscheinlich "unschuldig" am Tod von Rebecca ist, sieht in einer Aussage von ihm aber die einzige Möglichkeit, den Fall noch zu klären und übt deshalb massiven Druck auf ihn aus. Auf einen solchen taktischen Schachzug, könnten die ganzen Durchstechereien gegen den TV hindeuten. Viele werden das für unmöglich halten, ich nicht.
Mir ist bei diesem Szenario nie ganz klar, wie es danach weiterginge?
F sagt, wer es war. Jemand anderer wird verhaftet. Was wird dann auf der Pressekonferenz veröffentlicht? Wie äussert sich die StA? Usw. Wie kommen sie aus dieser „anderen Nummer“ ;-) wieder heraus?
Gast

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

margarita hat geschrieben: Montag, 03. Oktober 2022, 17:12:56 Mir ist bei diesem Szenario nie ganz klar, wie es danach weiterginge?
F sagt, wer es war. Jemand anderer wird verhaftet. Was wird dann auf der Pressekonferenz veröffentlicht? Wie äussert sich die StA? Usw. Wie kommen sie aus dieser „anderen Nummer“ ;-) wieder heraus?
Sie würden sagen, daß auch sie selbst überrascht waren, ja aber immer schon gesagt haben, daß sie nicht genau wüssten was im Haus passiert sei ;)

Aber Du hast schon nicht ganz unrecht: Eine Aussage ganz ohne weiteres Belastungsmaterial hilft in einem solchen Fall wahrscheinlich auch nicht weiter. Weil es könnte ja sein, daß man sich in einem solchen Fall anfängt gegenseitig zu belasten. Nur "Der oder die war es" wird nicht ausreichend sein.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von MeiliW »

margarita hat geschrieben: Montag, 03. Oktober 2022, 17:12:56 Mir ist bei diesem Szenario nie ganz klar, wie es danach weiterginge?
F sagt, wer es war. Jemand anderer wird verhaftet. Was wird dann auf der Pressekonferenz veröffentlicht? Wie äussert sich die StA? Usw. Wie kommen sie aus dieser „anderen Nummer“ ;-) wieder heraus?
Was soll Florian sagen? Wer es war? Was denn überhaupt?
Er weiß es je vielleicht selbst gar nicht, wie Rebecca verschwunden ist?

Und irgend Jemand beschuldigen und der Fall ist gelöst, so schnell und einfach geht das ja nun wirklich nicht, oder?

Nach Deiner Vermutung sähen die Ermittler dann ziemlich "blöd" aus, das ist richtig.
margarita
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von margarita »

Die Theorie „sie wissen, dass F es nicht war, aber seine Aussage zum wahren Täter ist die einzige Chance, den Fall zu klären“ - das wäre schon ziemlich uneigennützig von den EB. Nachdem sie immer veröffentlichten „der einzige TV“ und „gegen ihn wird noch immer ermittelt“. Man stelle sich diese Schlappe vor, die sie nur in Kauf nähmen, damit der Fall gelöst wird. Von „Ermittlungserfolg“ wäre das sehr weit entfernt.

Nein, für mich ist das eher phantasiereiche Theorie, aber ziemlich kurzsichtig.
margarita
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von margarita »

Gast hat geschrieben: Montag, 03. Oktober 2022, 17:59:19 Aber Du hast schon nicht ganz unrecht: Eine Aussage ganz ohne weiteres Belastungsmaterial hilft in einem solchen Fall wahrscheinlich auch nicht weiter. Weil es könnte ja sein, daß man sich in einem solchen Fall anfängt gegenseitig zu belasten. Nur "Der oder die war es" wird nicht ausreichend sein.
Das stimmt natürlich auch, das käme mit dazu. Dann dreht sich das Rädchen von vorne. Neuer Tatverdacht, „sie wissen, wer es war“, aber könnens wieder nicht beweisen.

Bei solchen Methoden würde ich es begrüssen, falls ein anderer TV schliesslich vor Gericht landet, dass F klagt auf Teufel komm raus. Ein solches Vorgehen darf nicht sein.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Monsterenergy77 »

Gast A hat geschrieben: Freitag, 23. September 2022, 15:20:00 Meine Gedanken gingen in die Richtung, dass Rebecca F. dabei gesehen hat, wie er sich einen ...... ...... hat und dass sie so überfordert war damit,
dass sie vorzeiig das Haus verlassen hat und danch verschwunden ist.
….er kommt angetrunken von der Arbeit, guckt Pornos. Ist vielleicht „erregt“. Die junge & hübsche Rebecca zu Hause. Er reagiert über,erhofft sich was. Rebecca wehrt sich. Die Situation gerät außer Kontrolle. Er tötet sie (ersticken), fährt sie nach Polen oder dort in die Umgebung. Lässt sie verschwinden. Das kurze Zeitfenster würde dafür reichen. Die Drogen Kurier Geschichte glaube ich nicht.

Ist nur eine mögliche Theorie.
Mira

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Mira »

Man braucht dahingehend nicht weiter überlegen, was wäre, wenn er es nicht war.
Das er Derjenige ist, der Antworten liefern könnte, wenn er denn wollte, steht außer Frage ( zumindest wohl für die Ermittler ).
Was ich mich frage ist eher, warum überhaupt gestreut wurde das sich die Eb da total verrannt hätte? Wer hat daran Interesse? Wer hat das ins Leben gerufen?
Genau die selben Leute, die immer wieder alles verdreht haben und von Beginn an von F ablenken wollten. Warum?
Das hier eine starke emotionale Motivation im Vordergrund steht scheint offensichtlich. Nur scheinbar ist die für F höher gelagert, als für R.
Welche Motivation sollte eine Eb haben schon so frühzeitig in eine Richtung zu ermitteln?
Ich muss nochmal darauf hinweisen, dass die Eb eindeutige Indizien haben müssen, um auf diesen Weg zu kommen und vor allem dabei zu bleiben.
Und bevor es wieder los geht "...und nichts ist dabei herausgekommen..." dann möge man bitte bedenken, dass es bis zum Einsatz genug Vorlaufzeit für F gab Dinge zu ändern.
Und hinzu kommt, dass der Eb mitunter auch die Hände gebunden sind. Einen Durchsuchungserlass für die dortigen Waldgrundstücke scheint es offenbar nicht gegeben zu haben.
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@Mira
Wenn man jemandem öffentlich ein Tötungs-Verbrechen unterstellt, und es aber nicht nachweisen kann, dann ist das eigentlich nicht mehr im Einklang mit unserem Rechtssystem, das nur dann von Schuld spricht, wenn sie erwiesen ist.
Die Unschuldsvermutung ist sowas wie das Rückgrat der zivilsierten Welt.
Wir haben hier nicht den Fall, dass ganz viel Beweislage gegen den Verdächtigen spräche und nur irgendein formaljuristisches Teil ihn schützen würde oder es einfach noch nicht zum Prozess gekommen wäre, aber alles klar wäre wg forensischer Eindeutigkeit.
Wir haben hier den Fall, dass recht wenig Beweislast die Schuld des nicht-dringend und nicht-hinreichend Verdächtigen untermauert. Keinerlei Eindeutigkeit oder schwerwiegende Anhaltspunkte. Es ist noch drastischer: wir haben nicht mal einen Nachweis für das Vorliegen eines Verbrechens und wenn, welchen Verbrechens konkret. Und wenn man nicht weiß, was wo passierte, ist es kühn vorzugeben, man wüsste ganz sicher, wer Schuld ist.
Sich auf Ermittler zu beziehen, die keine erhärteten Verdachtsmomente vorweisen und so zu tun als seien deren Einschätzungen unfehlbar, weil sie eben zufällig den Beruf des Kriminalpolizisten ergriffen hätten, ist für mich nicht übertrieben vernunftbegabt. Polizisten beißen sich gerne an ihrem einzigen Verdächtigen fest, wenn sie ansonst nackt wären und mit leeren Händen. Das ist wie, wenn einer seine letzte Hose verschenken muss. Unangenehm.
Dass der Dauerbeschuldigte wirklich den Fall lösen könnte, wenn er reden würde, ist einfach nur eine Behauptung, der wie immer in diesem Fall die Substanz fehlt. Einfach daher gesagt, weil man es gerne so hätte.
Er könnte sagen, worum es bei seinen Fahrten ging. Es könnte allerdings sein, dass das den Fall keinen Nanometer voranbrächte.
Auf mich wirkt vieles in dem Fall wie eine kollektive krankhafte Obsession. Einfach Bock auf eine öffentliche Hinrichtung mit Volksfestcharakter. Jedenfalls dieselben emotionalen Triebfedern. Und das träfe immer noch zu, falls Rebeccas Schwager tatsächlich ein Täter wäre.
8Kate

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von 8Kate »

Wow das ist ein Bomben Beitrag!
Ich stehe 100% dahinter.
Das Publikum von RTL und BILDTv war leider nie in der Lage die Sache so differenziert zu betrachten wie du es hier grade getan hast.
Das wäre für sich genommen nicht weiter dramatisch. Das aber ausnahmslos alle anderen Verlage wie B.Z Merkur Stern Focus Bunte usw das auch nicht können, das hat mich erschüttert.
Sie haben geistesabwesend immer nur das verbreitet was RTL oder die BILD vorgekaut hat. Keiner war in der Lage eigene Worte zu nutzen oder eigene Gedanken einzubringen. Das war Suggestion pur.
Die Leser sollten nur zu einem Schluss kommen. Der Täter ist F.

Was mich allerdings auch stutzig gemacht hat war die Untätigkeit der Opferfamilie. Außer geplante Fragen von RTL zu beantworten kam da nix. Auch von Seiten der Angehörigen von F., nicht eine einzige Regung.
Das mag daran liegen das es sich hier nur um einen Tatverdacht handelt, und es Gott sei Dank nicht zu einer Anklage gekommen ist. Im Grunde muss man da nicht sonderlich aktiv gegen vorgehen.
anders als für die Eltern von Rebecca. Ihnen fehlt das jüngste Kind. Es ist weg. Und sie wissen nicht was passiert ist, wo sie steckt.
Sie sollten extremes Interesse daran haben das die Staatsanwaltschaft in die Pötte kommt.
Doch da kommt nichts.
Ok ok da gibt es diesen NSU Anwalt, der aber auch nicht viel tut, außer das Verhalten der Eltern zu verteidigen. Statt darauf zu pochen das hier ein Skandal passiert ist.

Keiner will das Kind beim Namen nennen, keiner mag es laut sagen "Skandal"

Außer einigen noch übrig gebliebenen User auf Instagram oder tiktok, sie stellen immer und immer wieder die Frage "wo ist Rebecca". Sie sind es die gegen das vergessen kämpfen. Sie halten den hashtag findbecci am Leben. Sie reden nicht über fehlende Spuren ungeklärte Fahrten oder Reiterinnen im Wald.
Sie wollen immer nur wissen wo Rebecca ist.
Niemand sonst.

Kate
gast

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von gast »

Also rein rechtlich ist es gar nicht möglich, ein Ermittlungsverfahren ohne Anfangsverdacht zu eröffnen. Da der bis heute als einziger TV benannte Schwager bereits in U-Haft saß, muss es dafür sogar den dringenden Tatverdacht konkret gegeben haben; also Spuren, die diesen rechtfertigen. Kein Haftrichter der Welt würde ansonsten einen Haftbefehl unterschreiben. Diese Spuren lösen sich ja nicht in Luft auf, wenn dann die U-Haft nicht aufrecht erhalten werden kann ; was auch für die Ermittler/StA keineswegs als Fehler bewertet werden kann, denn eine U-Haft kann nicht monatelang aufrecht erhalten bleiben.
Die Beweislage ist also derart, dass sie selbstverständlich einen hinreichenden Tatverdacht beeinhaltet, vielleicht sogar einen dringenden. Denn der war ja zur Zeit der Verhaftung gegeben. Wenn dieser hinreichende Tatverdacht nicht mehr bestünde, wäre das Verfahren wahrscheinlich schon eingestellt - oder würde es in der nächsten Zeit.
Auch hat der RA der Opferfamilie seine Strategie vollständig geändert. Er gibt ja in einem Interview mit dem rbb - welches nicht mehr öffentlich verfügbar ist - sogar zu, dass die Ermittler gute Arbeit geleistet hätten und auch den von der Familie Reusch eingereichten Spuren nachgegangen sei - alle ohne Ergebnis. Und er sagte klar auf Nachfrage aus, dass er an eine Aufklärung des Falles glaubt. Zeitnah - oder es kann noch eine Weile dauern, das waren seine Worte. Daraus kann man ganz zwingend schließen, dass er mittlerweile Akteneinsicht hatte. Diese bekommt er aber nur - genau wie die RAin des TV - wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind.
Dann gibt es jetzt nur den rechtlichen Weg der Einstellung des Verfahrens - oder einer Anklage. Denn ein angefangenes Ermittlungsverfahren muss irgendwann beendet werden.
Das ist der Status Quo. Alles andere sind - teils wilde- Spekulationen.
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@Gast
Der Schwager wurde aus der U-Haft entlassen, weil explizit kein dringender Tatverdacht mehr bestand. Die Staatsanwaltschaft hatte das seinerzeit akzeptiert und sich der Einschätzung ausgeschlossen. Sie hätte auch Widerspruch erheben können. Steltner äußerte sich in einem sehr langen Interview dazu einigermaßen ausführlich.
Bei der ersten Einschätzung als er noch dringend verdächtigt wurde, spielten Annahmen, die sich nicht bestätigten, eine Rolle, vor allem die angeblichen Haare Rebeccas im Twingo-Kofferraum, die sich im Laufe der Haft als nicht zutreffend herausstellten.

Würde heute hinreichender Verdacht bestehen, hieße das, die Wahrscheinlichkeit, dass er bei Anklage verurteilt würde, überwöge. Dann müsste er angeklagt werden. Da dies seit dreieinhalb Jahren nicht geschieht, ist die Conclusio, dass er zwar weiter verdächtigt und beschuldigt wird, aber mit keiner Verdachtsstufe, die in der StPO für den "erfolgreichen" Abschluss der Ermittlungen und im Anschluss der Anklage und eines Prozesses und schließlich einem Urteil relevant bzw. ausreichend (aka "hinreichend") wäre.

Aber ich meine, dasselbe Thema hatten wir vor gefühlt einem Monat bereits. Ab hier viewtopic.php?p=200952#p200952
gast

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von gast »

Der Kernpunkt eines jeden Ermittlungsverfahrens sind eben die Ermittlungen. Nach Abschluss dieser MUSS es eine Entscheidung geben. Welche Spuren, Indizien, Beweise es gibt - und wie die Bewertung dieser ermittlerseits ist - weiß der Betrachter nicht. Darum ist es wenig zielführend, immer wieder zu betonen, dass es nicht reicht. Für was auch immer.
Die Ermittlungen müssen abgeschlossen sein. Ich persönlich halte diesen Status für gegeben. Jetzt warten wir auf ein Ergebnis. Das ist nun einmal das rechtliche Procedere.
8kate

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von 8kate »

Aber ich meine, dasselbe Thema hatten wir vor gefühlt einem Monat bereits. Ab hier viewtopic.php?p=200952#p200952
Und wie geht es denn nun weiter?
Weitere 4 Jahre über die immer selben Aussagen des Staatsanwalt diskutieren?
Was bringt das?

Das öffentliche Interesse ist abgeebbt und es ist scheinbar auch gar nicht erwünscht.

Ich glaub ja das Rebecca nicht getötet wurde. Und das die Staatsanwaltschaft sich verrannt hat.
Kann man nur hoffen das es Rebecca gut geht. Und nicht von irgendwem festgehalten wird und leider.
papaya
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von papaya »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 05. Oktober 2022, 09:34:55 Der Schwager wurde aus der U-Haft entlassen, weil explizit kein dringender Tatverdacht mehr bestand. Die Staatsanwaltschaft hatte das seinerzeit akzeptiert.

Würde heute hinreichender Verdacht bestehen, hieße das, die Wahrscheinlichkeit, dass er bei Anklage verurteilt würde, überwöge. Dann müsste er angeklagt werden. Da dies seit dreieinhalb Jahren nicht geschieht, ist die Conclusio, dass er zwar weiter verdächtigt und beschuldigt wird, aber mit keiner Verdachtsstufe, die in der StPO für den "erfolgreichen" Abschluss der Ermittlungen und im Anschluss der Anklage und eines Prozesses und schließlich einem Urteil relevant bzw. ausreichend (aka "hinreichend") wäre.
8kate hat geschrieben: Mittwoch, 05. Oktober 2022, 10:50:37 Ich glaub ja das Rebecca nicht getötet wurde. Und das die Staatsanwaltschaft sich verrannt hat.
Genau so sehe ich das auch. Deswegen ist es eines Rechtsstaats unwürdig, hier (oder seitens der StA) ständig darauf herumzureiten, dass doch jeder wisse, es sei F. gewesen, ohne dass man auch nur annähernd erklären kann warum.

In diesem Land muss zum Glück nicht F. beweisen, dass er unschuldig ist, sondern die StA muss beweisen, dass er schuldig ist - und dazu sind sie offensichtlich nicht in der Lage.

Es ist schon seltsam, dass man darauf immer wieder hinweisen muss.
sista-b
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von sista-b »

8Kate hat geschrieben: Dienstag, 04. Oktober 2022, 22:47:56
Das Publikum von RTL und BILDTv war leider nie in der Lage die Sache so differenziert zu betrachten wie du es hier grade getan hast.
Das wäre für sich genommen nicht weiter dramatisch. Das aber ausnahmslos alle anderen Verlage wie B.Z Merkur Stern Focus Bunte usw das auch nicht können, das hat mich erschüttert.
Sie haben geistesabwesend immer nur das verbreitet was RTL oder die BILD vorgekaut hat. Keiner war in der Lage eigene Worte zu nutzen oder eigene Gedanken einzubringen. Das war Suggestion pur.
Die Leser sollten nur zu einem Schluss kommen. Der Täter ist F.

Was mich allerdings auch stutzig gemacht hat war die Untätigkeit der Opferfamilie. Außer geplante Fragen von RTL zu beantworten kam da nix. Auch von Seiten der Angehörigen von F., nicht eine einzige Regung.
Das mag daran liegen das es sich hier nur um einen Tatverdacht handelt, und es Gott sei Dank nicht zu einer Anklage gekommen ist. Im Grunde muss man da nicht sonderlich aktiv gegen vorgehen.
anders als für die Eltern von Rebecca. Ihnen fehlt das jüngste Kind. Es ist weg. Und sie wissen nicht was passiert ist, wo sie steckt.
Sie sollten extremes Interesse daran haben das die Staatsanwaltschaft in die Pötte kommt.
Doch da kommt nichts.
Ok ok da gibt es diesen NSU Anwalt, der aber auch nicht viel tut, außer das Verhalten der Eltern zu verteidigen. Statt darauf zu pochen das hier ein Skandal passiert ist.

Keiner will das Kind beim Namen nennen, keiner mag es laut sagen "Skandal"

Kate
Hallo,
leider sind Berichterstattungen immer mehr ein Einheitsbrei (das ist mein Gefühl/ meine Beobachtung). Wahrscheinlich wird an teuren Journalisten gespart, die eigene Recherchen anstellen und sich ein eigenes Bild schaffen.

Genau wie dich wundert mich die beinah kplt. Abwesenheit der Familie in der Öffentlichkeit. Aber nur weil wir nichts hören, heisst es nicht , dass die Familie nicht im Hintergrund agiert. Wir haben nicht ihren Wissensstand und wir wissen nicht, was Anwälte geraten haben. Insbesondere da der SChwiegersohn/Ehemann immer noch als verdächtig gilt. Ich wäre z.B. auch sehr sauer auf die Schule, die RR fortbleiben vom Unterricht nicht den Eltern gemeldet hat. Diese Zeit hätte vieles in dem Fall bewirken können.

Ich gebe dir aber insofern recht, als das ich persönlich wahnsinnig werden würde .
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