VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

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Gast987654321
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast987654321 »

Think hat geschrieben: Donnerstag, 30. Dezember 2021, 18:28:35 Das sehe ich anders. Nehmen wir an, die Ermittler hätten sich tatsächlich geirrt (wie die Familie annimmt) und würden viel Zeit und Kraft damit verschwenden,den TV endgütlig überführen zu wollen. Im Falle einer stichhaltigen, der Überprüfung standhaltenden Erklärung für die Fahrten - eine Erklärung, die den TV als Verbringer sicher ausschließen ließe- würden die Ermittler vermutlich doch stärker in andere Richtungen suchen.
Das war ja auch die Annahme der Familie, als B. R. seinen Schwiegersohn öffentlich darum bat, endlich (mit den Ermittlern) zu reden.

Insbesondere ganz zu Beginn hätte die Klärung der Fahrten - selbst wenn der TV völlig unbeteiligt sein sollte - sehr wohl die Ermittlungen beeinflusst. Umso unverständlicher, dass der TV darüber geschwiegen hat. Für das Schweigen sehe ich eigentlich nur drei Erklärungen:

- der TV war in der Sache involviert (als Täter und/oder Verbringer)

- seine Fahrten fanden wegen anderer sehr schweren Delikten statt und der TV wollte eben "seine Haut" retten - purer Selbsterhaltungstrieb

- er hat beides gemacht: "Drogenfahrt" (oder was auch immer) und Verbringung - die Fahrt mit Details zuzugeben würde den Verbringungsort enthüllen oder besser einkreisen lassen

Damit meine ich nicht, der TV oder jemand in seinem Namen hätte UNS - der Öffentlichkeit - die Fahrten erklären müssen. Aber den Ermittlern hätte die Info auf alle Fälle genutzt.
Was du schreibst impliziert das die Ermittlungen einseitig verlaufen, weil der TV schweigt.
Die StA hat aber nicht nur den Auftrag in alle Richtungen zu ermitteln, sie sagen das sogar explizit.
Zitat Glage: "...wir ermitteln selbstverständlich, entgegen der Annahme der Familie, in alle erdenkliche Richtungen".
Was also impliziert wurde, entspricht nicht den Tatsachen.

Es ist tatsächlich nicht so, wie einige vielleicht annehmen, dass Ermittlungen blockiert würden.
Was man nicht von der Hand weisen kann ist ein Mehraufwand. Dieser dürfte sich aber mit dem damaligen, doch recht zügigem, Aufstocken weiterer Moko ausgeglichen haben.

Da es aber, für die StA, weder damals, noch heute Hinweise auf andere Gegebenheiten gab und gibt, zeigt doch, dass das Schweigen von F. keinen Einfluss hatte.

Ich möchte auf dein "...würden viel Zeit und Kraft damit verschwenden,den TV endgütlig überführen zu wollen." noch etwas näher eingehen:

Eine solche Vorgehensweise wäre für eine StA äußerst unüblich. Die StA hat ja nicht nur den Auftrag in alle Richtungen zu ermitteln, sondern müsste selbst bei einem Geständnis, ein solches verifizieren und darf keinesfalls von der Richtigkeit eines solchen Geständnisses ausgehen.
Erst wenn die StA, nach einem Geständnis, zu einem oder keinem Ergebnis kommt, bewertet ein Richter ein solches Geständnis abschließend.

Umgekehrt gilt dieses aber jedoch auch.
Gibt ein TV eine Tat nicht zu oder schweigt, trotz Überzeugung der StA, muss Grundsätzlich in alle erdenkliche Richtungen ausermittelt werden.

Das Ausschlußprinzip gilt also sowieso und immer in beide Richtungen.
Egal ob der TV schweigt oder redet wie ein Wasserfall.

Blockieren kann ein TV kaum, lediglich mehr Ermittler binden. Und die waren bekanntlich vorhanden.

Meiner Meinung nach ist der Fall noch immer in alle "Richtungen" offen.
Meine Meinung mag aber auch daran liegen, solche Dinge emotionslos und frei von Vorurteilen oder eigener Moralvorstellungen zu betrachten.
Zaphod

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Zaphod »

Gast987654321 hat geschrieben: Donnerstag, 30. Dezember 2021, 22:13:47 Es ist tatsächlich nicht so, wie einige vielleicht annehmen, dass Ermittlungen blockiert würden.
Du fährst hier m.E. einen idealtypischen Ansatz. Daß nämlich die Ermittlungsbehörden, obwohl sie eine aus ihrer Sicht extrem "heisse Spur" zu haben glauben, nach wie vor in alle Richtungen ermitteln würden.

Jetzt nehmen wir doch nur mal für einen kleinen Moment an, der TV würde seine 2 Kesy-Fahrten erklären und könnte auch plausibel nachweisen, was er da gemacht hat und dadurch würde eine Beteiligung am Verschwinden von RR extrem unwahrscheinlich werden.

Und da glaubst Du dann im Ernst, daß sich die Gewichtung der Ermittlungen nicht dramatisch von ihm weg verschieben würde und man anderen Szenarien und Möglichkeiten wesentlich intensiver nach gehen würde?

Ich bin der Meinung @Think hat es hier sehr gut erläutert: Wenn RR für den TV irgendjemand wäre, dann könnte man noch nachvollziehen, daß er nicht gewillt ist sich selbst mit etwas, was nichts mit dem Verschwinden von RR zu tun hat, reinzureiten. Aber nicht, wenn es sich um seine Schwägerin handelt, zu der er ein besonders freundschaftliches, vertrauensvolles Verhältnis hatte. Das passt halt einfach nicht. Und insbesondere passt nicht, daß die Familie das für "ok" erachtet.
Gast 99
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast 99 »

Zaphod hat geschrieben: Donnerstag, 30. Dezember 2021, 22:33:40 Ich bin der Meinung @Think hat es hier sehr gut erläutert: Wenn RR für den TV irgendjemand wäre, dann könnte man noch nachvollziehen, daß er nicht gewillt ist sich selbst mit etwas, was nichts mit dem Verschwinden von RR zu tun hat, reinzureiten.
Es muß doch aber nicht so sein,dass er mit einer Aussage nur sich SELBER reinreitet,sonderm das er einen Kollegen/Freund mit in die Scheisse reinziehen würde,der dann auch einfährt und Frau und Kinder ins Verderben zieht.
Kann doch gut sein,dass diese Person X dem F. gegenüber der Familie ein Alibi gegeben hat.
Zaphod

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Zaphod »

Gast 99 hat geschrieben: Donnerstag, 30. Dezember 2021, 23:25:08 Es muß doch aber nicht so sein,dass er mit einer Aussage nur sich SELBER reinreitet,sonderm das er einen Kollegen/Freund mit in die Scheisse reinziehen würde,der dann auch einfährt und Frau und Kinder ins Verderben zieht.
Kann doch gut sein,dass diese Person X dem F. gegenüber der Familie ein Alibi gegeben hat.
Ja, auch aus meiner Sicht eine gute Argumentation. Man stelle sich z.B. einmal vor - rein fiktiv - der TV hätte seinem Vater bei etwas hoch strafbewehrtem (d.h. lange Gefängnisstrafe) geholfen. Da könnte man schon verstehen und nachvollziehen, dass er das nicht offenbaren will. Aber auch da wieder: wenn er das nur der Familie offenbart und nachprüfbar gemacht hat: Die Familie kann nicht wissen oder sicher nachvollziehen, ob er nicht doch Beides gemacht hat bei diesen 2 Kesy-Fahrten: das hoch strafbewehrte mit einem Bekannten/ Verwandten und Rebecca getötet und verbracht. Und da sie das eigentlich nicht wissen können, ist das uneingeschränkte Einstehen für den TV nicht plausibel - außer sie wissen was passiert ist und wissen (und nicht nur glauben), dass er Rebecca nicht getötet hat.
Gast 99
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast 99 »

Aber ein Leichenabtransport in einem Twingo mit 2 Personen vorne,stelle ich mir fast unmöglich vor,außerdem wäre es
wohl auch völlig unplausibel.
Es muß doch halt irgendeine logische Erklärung für das seltsame Verhalten der Protagonisten geben?
Zaphod

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Zaphod »

Gast 99 hat geschrieben: Freitag, 31. Dezember 2021, 00:04:54 Aber ein Leichenabtransport in einem Twingo mit 2 Personen vorne,stelle ich mir fast unmöglich vor,außerdem wäre es
wohl auch völlig unplausibel.
Es muß doch halt irgendeine logische Erklärung für das seltsame Verhalten der Protagonisten geben?
… bei dem von mir als fiktiv angeführtem Beispiel muss er ja nicht zu Zweit und mit RRs Leiche im Twingo losgefahren sein. Er könnte alleine mit der Leiche losgefahren sein, RR irgendwo abgelegt haben und dann weiter anderen kriminellen Machenschaften nachgegangen sein…
Henning

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Henning »

Dass der TV zwei Gesichter hat, zeigt sich m.M.n. durch die Diskrepanz in seinem Verhalten der Familie gegenüber ( siehe Podcast im Dunkeln, wo F's Schwester den Besuch im Gefängnis beschreibt: "ich hätte ihn fast nicht erkannt,SO fertig war er."danach folgte eine Beschreibung, wie er aussah,wie geweint wurde etc.
Dagegen ein Insasse desselben Gefängnisses zu BILD:

Update vom 15. März, 9.37 Uhr: Ein Gefängnis-Insider sprach mit der „Bild“ über den Eindruck, den Rebeccas Schwager Florian R. macht: „Der Insasse kam in Hemd und Jogginghose ganz locker daher. Sein Blick wirkte offen und freundlich. So gar nicht wie ein Mann, der unter Totschlagverdacht steht.“ 
Think

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Think »

Henning hat geschrieben: Freitag, 31. Dezember 2021, 06:53:40 Dass der TV zwei Gesichter hat, zeigt sich m.M.n. durch die Diskrepanz in seinem Verhalten der Familie gegenüber ( siehe Podcast im Dunkeln, wo F's Schwester den Besuch im Gefängnis beschreibt: "ich hätte ihn fast nicht erkannt,SO fertig war er."danach folgte eine Beschreibung, wie er aussah,wie geweint wurde etc.
Dagegen ein Insasse desselben Gefängnisses zu BILD:

Update vom 15. März, 9.37 Uhr: Ein Gefängnis-Insider sprach mit der „Bild“ über den Eindruck, den Rebeccas Schwager Florian R. macht: „Der Insasse kam in Hemd und Jogginghose ganz locker daher. Sein Blick wirkte offen und freundlich. So gar nicht wie ein Mann, der unter Totschlagverdacht steht.“ 
Auch die Aussage "ohne Leiche können die mir nichts" - falls es tatsächlich von F. so geäußert wurde, ergibt ein anderes Bild. Bin nicht mehr sicher, ob dieser Satz - lauzt Berichte - gegenüber den Ermittlern oder dem Insassen geäußert wurde. Weiß das jemand noch genau?
Gast987654321
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast987654321 »

Think hat geschrieben: Freitag, 31. Dezember 2021, 23:42:13 Auch die Aussage "ohne Leiche können die mir nichts" - falls es tatsächlich von F. so geäußert wurde, ergibt ein anderes Bild. Bin nicht mehr sicher, ob dieser Satz - lauzt Berichte - gegenüber den Ermittlern oder dem Insassen geäußert wurde. Weiß das jemand noch genau?
Erstmal frohes neues Jahr an das gesamte HET.

Dieser Satz "Ohne Leiche könnt ihr mir nichts" soll so vom TV bei der Vernehmung gesagt worden sein. Das war eine der Durchstechereien durch die Ermittlungsbeamten.

Ob man dem so viel Bedeutung beimessen kann?
Laut Familie R. soll auch J. ziemlich "hart" bei der Vernehmung angegangen worden sein.
Bei F. waren die Beamten sicher auch nicht mit Samthandschuhen unterwegs.
Das könnte unter Umständen also auch einem "Gemütsausbruch" des TV geschuldet sein.

Beurteilen möchte ich diese Aussage persönlich nicht, da eine Vernehmung an sich schon eine extreme Ausnahmesituation darstellen kann.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast A »

Zunächt einmal wünsche ich allen Userinnen und Usern sowie den stillen Leserinnen und Lesern des HET ein gutes neues Jahr.

Was wäre, wenn an diesem verhängnisvollen 19. Februar 2019 der Unterricht für Rebecca regulär um 8.00h begonnen hätte?
Möglicherweise wäre Rebecca jetzt eine glückliche junge Frau mit Abitur oder mittlerem Schulabschluss, die ein Jahr lang im Schoß der Familie bleibt, um Abstand vom Schulstress zu bekommen?
Oder würde sie eine Ausbildung machen zu einem sozialen Beruf? in einem Dienstleitungsunternehmen? ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung? studieren?
Nicht nur ihre Familie und Freunde haben sich ganz bestimmt Gedanken darüber gemacht; auch aussenstehende Betrachter wie wir,
haben Rebecca in den knapp drei Jahren, seit ihrem mysteriösen Verschwinden, gedanklich begleitet.

Zu dem Tatvorgang habe ich mir meine Meinung gebildet, die werde ich allerdings hier nicht mitteilen, weil dann doch wieder nur jedes Wort bis auf's Detail zerlegt wird.
Bleibt zu hoffen, dass sich ein oder zwei Personen selbst demontieren, und nein, Jessica R. halte ich für unbeteiligt und unwissend.
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Schildkröte
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Schildkröte »

Think hat geschrieben: Freitag, 31. Dezember 2021, 23:42:13 Auch die Aussage "ohne Leiche können die mir nichts" - falls es tatsächlich von F. so geäußert wurde, ergibt ein anderes Bild. Bin nicht mehr sicher, ob dieser Satz - lauzt Berichte - gegenüber den Ermittlern oder dem Insassen geäußert wurde. Weiß das jemand noch genau?


"" ...Er soll gegenüber den Ermittlern der Mordkommission lediglich gesagt haben, dass er „nichts dem Verschwinden zu tun“ habe man ihm ohne Leiche „nichts anhaben“ .....""

https://www.ksta.de/panorama/vermisste- ... 6429164551

... "" Im Verhör soll Florian R. gesagt haben: „Ohne Leiche könnt ihr mir gar nichts.“.....""

https://www.welt.de/print/welt_kompakt/ ... dacht.html
Think

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Think »

Schildkröte hat geschrieben: Dienstag, 04. Januar 2022, 13:21:15 "" ...Er soll gegenüber den Ermittlern der Mordkommission lediglich gesagt haben, dass er „nichts dem Verschwinden zu tun“ habe man ihm ohne Leiche „nichts anhaben“ .....""

https://www.ksta.de/panorama/vermisste- ... 6429164551

... "" Im Verhör soll Florian R. gesagt haben: „Ohne Leiche könnt ihr mir gar nichts.“.....""

https://www.welt.de/print/welt_kompakt/ ... dacht.html
Es gehört einiges dazu, als Verdächtiger im Verhör eine solche Bemerkung fallen zu lassen - Stress hin oder her.
Stellt Euch einfach vor: Die Polizei vermutet einen Tötungsdelikt in eurem familiärem Umfeld. Ihr habt damit überhaupt nichts zu tun, seid komplett ahnungslos und werdet dennoch verhört und hart angepackt. Würdet ihr auf die Idee kommen, so etwas zu sagen?

Nehmen wir jetzt einfach an, der Satz sei tatsächlich so gesagt worden.
Dass diese Äußerung eher schädlich für den TV war ist wohl klar. Sie klingt so, als wolle sich der TV mit den Ermittlern messen - und/oder er wüsste es BESSER. Was also steckt hinter einer solchen Aussage? Ein großes Ego und die Überzeugung, man sei den Ermittlern haushoch überlegen - weil die Leiche so gut beseitigt wurde? Oder eine Person, bei der die Zunge schneller ist als der Verstand? Ich weiß es nicht.

Aber eins ist sicher: Wäre der TV zum Zeitpunkt des Verhörs wirklich ahnungslos gewesen, hätte er zwangsläufig fest daran geglaubt, R. habe das Haus selbstständig verlassen und sein danach entführt worden. Umso erstaunlicher erscheint doch die Aussage beim Verhör.
Gast987654321
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast987654321 »

Think hat geschrieben: Mittwoch, 05. Januar 2022, 00:19:13 Es gehört einiges dazu, als Verdächtiger im Verhör eine solche Bemerkung fallen zu lassen - Stress hin oder her.
Stellt Euch einfach vor: Die Polizei vermutet einen Tötungsdelikt in eurem familiärem Umfeld. Ihr habt damit überhaupt nichts zu tun, seid komplett ahnungslos und werdet dennoch verhört und hart angepackt. Würdet ihr auf die Idee kommen, so etwas zu sagen?

Nehmen wir jetzt einfach an, der Satz sei tatsächlich so gesagt worden.
Dass diese Äußerung eher schädlich für den TV war ist wohl klar. Sie klingt so, als wolle sich der TV mit den Ermittlern messen - und/oder er wüsste es BESSER. Was also steckt hinter einer solchen Aussage? Ein großes Ego und die Überzeugung, man sei den Ermittlern haushoch überlegen - weil die Leiche so gut beseitigt wurde? Oder eine Person, bei der die Zunge schneller ist als der Verstand? Ich weiß es nicht.

Aber eins ist sicher: Wäre der TV zum Zeitpunkt des Verhörs wirklich ahnungslos gewesen, hätte er zwangsläufig fest daran geglaubt, R. habe das Haus selbstständig verlassen und sein danach entführt worden. Umso erstaunlicher erscheint doch die Aussage beim Verhör.
Gehe ich davon aus, die Ermittler hätten mir beim Verhör erzählt/vorgeworfen R. wäre tot und ich der Täter...
...und unter der Annahme meiner Unschuld wäre meine Reaktion wohl ähnlich ausgefallen.

Ich hätte da wohl ähnlich "provokativ" reagiert, um den "Irrsinn dieser Anschuldigung" irgendwie von mir zu weisen.
Für mich, mit der Annahme R. würde leben, wäre wohl ein "wenn R. Eurer Meinung nach tot ist, zeigt mir doch ihre Leiche" oder ähnliches rausgerutscht.
Ich halte eine solche Aussage nicht unbedingt für ein Indiz, sondern für einen möglichen emotionalen Ausbruch in einer besonderen Situation.
Think

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Think »

Gast987654321 hat geschrieben: Mittwoch, 05. Januar 2022, 15:37:37 Gehe ich davon aus, die Ermittler hätten mir beim Verhör erzählt/vorgeworfen R. wäre tot und ich der Täter...
...und unter der Annahme meiner Unschuld wäre meine Reaktion wohl ähnlich ausgefallen.

Ich hätte da wohl ähnlich "provokativ" reagiert, um den "Irrsinn dieser Anschuldigung" irgendwie von mir zu weisen.
Für mich, mit der Annahme R. würde leben, wäre wohl ein "wenn R. Eurer Meinung nach tot ist, zeigt mir doch ihre Leiche" oder ähnliches rausgerutscht.
Ich halte eine solche Aussage nicht unbedingt für ein Indiz, sondern für einen möglichen emotionalen Ausbruch in einer besonderen Situation.
Ja, ein emotionaler Ausbruch wäre zwar denkbar, aber dann eher mit der von dir vorgeschlagenen Aussage "wenn R. Eurer Meinung nach tot ist, zeigt mir doch ihre Leiche" oder etwas ähnliches. Die fast spöttische Bemerkung "ohne Leiche könnt ihr mir gar nichts" ist inhaltlich damit nicht vergleichbar.

Aus meiner Erfahrung kann ich von mir behaupten, dass ich mich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lasse, wenn ich ein reines Gewissen habe. Vor sehr vielen Jahren befand ich mich unverschuldet und völlig überraschend in einer Verhör-Situation. Da wäre ich nie im Traum auf die Idee gekommen, beim Verhör zu lügen, zu mauern oder mich gar mit den Ermittlern anzulegen. Obwohl immer wieder die gleichen oder ähnlichen Fragen gestellt wurden und die zwei Herren offensichtlich nicht bereit waren, mir sofort zu glauben. Sicherlich reagiert jeder anders. Es gab damals einige Leute im Flur des Kommisariats, die verzweifelt wirkten und weinten. Ob sie etwas verbrochen hatten habe ich nie erfahren.
Ob du an der Stelle des TV provokativ reagiert hättest und mit welcher Äußerung weiß man nicht. Man muss erst einmal in einer ähnlichen Situation gewesen sein, um es einschätzen zu können. Höchstwahrscheinlich ist dir diese Erfahrung bis dato erspart geblieben, wie den meisten anderen Menschen auch.
Gast987654321
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast987654321 »

Think hat geschrieben: Mittwoch, 05. Januar 2022, 19:49:26 Ja, ein emotionaler Ausbruch wäre zwar denkbar, aber dann eher mit der von dir vorgeschlagenen Aussage "wenn R. Eurer Meinung nach tot ist, zeigt mir doch ihre Leiche" oder etwas ähnliches. Die fast spöttische Bemerkung "ohne Leiche könnt ihr mir gar nichts" ist inhaltlich damit nicht vergleichbar.
...
...
Ob du an der Stelle des TV provokativ reagiert hättest und mit welcher Äußerung weiß man nicht. Man muss erst einmal in einer ähnlichen Situation gewesen sein, um es einschätzen zu können. Höchstwahrscheinlich ist dir diese Erfahrung bis dato erspart geblieben, wie den meisten anderen Menschen auch.
Mein Beispiel spiegelt natürlich nur meine mögliche Reaktion mit dem jetzigen Hintergrundwissen wieder.
Wie ich tatsächlich in einem solchen Fall reagieren würde, ohne darauf vorbereitet zu sein, kann man nie wissen. Soweit gebe ich dir natürlich recht.

Ich war in meinem mittzwanzigern öfter mal unter Verdacht und habe einige Verhöre über mich ergehen lassen müssen.
Manche zu recht, manche zu unrecht.
Meine Umgangsweise mit den Ermittlern liefen aber immer ähnlich ab.
War ich zu recht beschuldigt, gab ich mich stets hilfsbereit und war beinahe übermotiviert den mitwirkenden zu mimen, um meine Glaubwürdigkeit zu verstärken.

War ich unschuldig, war für mich immer klar, daß man mir sowieso nichts kann und ich habe die dickste Lippe riskiert und war meist mehr als wütend über Beschuldigungen und habe das immer bis aufs letzte ausgespielt.
Ich war eben in den Fällen meiner Unschuld immer auf der sicheren Seite und musste mir keine Gedanken über mein Verhalten oder meine Wortwahl machen.

Beruflich habe ich heute oft mit ähnlicher Klientel zu tun. Da sind solche Dinge schon fast exemplarisch für meine eigens gemachten Erfahrungen.
Die Schuldigen sind meist die, die am nettesten wirken wollen und umgekehrt. Selbstverständlich kann man das nicht verallgemeinern, jeder tickt da halt anders.
Meine eigenen Erfahrungen sind da aber auch nicht "das Maß der Dinge", das weiß ich natürlich auch und soll auch nicht so gedeutet werden.

Und ob der TV da nun schuldig oder unschuldig ist. Da kann ich mir aus den uns bekanntem kein genaues Bild machen.

Mehr oder weniger als folgendes wollte ich eigentlich nicht zum Ausdruck bringen:

Ein dummer Satz in unangebrachter Situation macht noch keinen Schuldigen, genausowenig wie ein lammfrommes Mitwirken unschuldig macht.
Eines kann man seinen Worten gegenüber den Ermittlern aber entnehmen... Er kennt sich aus und wurde sicher nicht das erste mal verhört.
In einem Erstverhör wäre dieser Satz bestimmt nicht gefallen, da ist man noch extrem eingeschüchtert und vorsichtig.
Henning

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Henning »

https://www-br-de.cdn.ampproject.org/v/ ... %2CSumPkgk

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um R.R. handelt, äußerst gering sein dürfte, ....ausgeschlossen ist es nicht
scullyX
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Gut könnte sein...
Aber teilskeletiert nach so langer Zeit?
Die Wahrheit ist irgendwo da draußen!
Hans

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hans »

Aber wie kommt die Leiche zum Stanberger See? Wenn man sie ausserhalb vom Suchgebiet platzieren will, dann doch eher hinter der Grenze in Polen. Von Berlin runter bis südlich von München ist schon arg weit. Und auch dort könnte sie per DNA der R.R. zugeordnet werden - denke ich mal.
Nein nein nein

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nein nein nein »

Starnberg ist 616 Kilometer von Berlin entfernt. Absolut ausgeschlossen, dass es sich um Rebecca handelt
Rimini
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Ausgeschlossen ist garnichts, höchstens unwahrscheinlich.

Allerdings gibt mir das "teilskelettiert" zu denken. Rebecca ist schon ziemlich lange verschwunden.

Ich denke eher an den Mordfall Gertsuski, bei dem die beiden Leichen bis heute nicht gefunden wurden. Der Täter hatte eine, max. zwei Tage Zeit, um die beiden Leichen zu verbringen, das könnte Berg am Starnberger See von der Entfernung noch passen.
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