Die Ermittlungen konzentrierten sich auch darauf, an die Papiere des Irakers heranzukommen, sagte Gräf. Ali Bashar war ohne Dokumente vermutlich im Oktober 2015 mit dem damals großen Flüchtlingsandrang über die Türkei und Griechenland nach Deutschland eingereist. Auch sein Alter müsse überprüft werden.
Die Ermittlungen im Fall des getöteten Mädchens Susanna konzentrieren sich auf den Abgleich der Aussagen des Tatverdächtigen Ali Bashar und die Vernehmung weiterer Zeugen.
Es werde auf Hochtouren an der Auswertung der umfangreichen Angaben des 20-Jährigen gearbeitet, sagte am Montag die Sprecherin der Wiesbadener Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwältin Christina Gräf.
Das vollständige Ergebnis der DNA-Analyse des Mädchens liege noch nicht vor, erklärte die Oberstaatsanwältin.
Daher könne sie noch keine Angaben zu den widersprüchlichen Aussagen über die mutmaßliche Vergewaltigung des Opfers machen. Ali Bashar hatte diesen Vorwurf der Ermittlungsbehörden in seiner Vernehmung bestritten.
Neue Erkenntnisse zu dem zeitweise zweiten Tatverdächtigen, einem 35 Jahre alten Türken, habe es durch die Vernehmung von Ali Bahsar nicht gegeben, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Der Mann werde aber immer noch als Beschuldigter geführt. Das Ermittlungen gegen ihn seien noch nicht abgeschlossen (TAG24 berichtete).
Die Ermittlungen konzentrierten sich auch darauf, an Papier des Irakers heranzukommen, sagte Gräf. Ali Bashar war ohne Dokumente vermutlich im Oktober 2015 mit dem damals großen Flüchtlingsandrang über die Türkei und Griechenland nach Deutschland eingereist. Auch sein Alter müsse überprüft werden.
Fall Susanna: Mutmaßlich vergewaltigte Elfjährige kein Flüchtlingsmädchen
MAINZ / WIESBADEN - Die Wiesbadener Polizei wehrt sich gegen den Vorwurf, im Mordfall Susanna bewusst Fakten unterdrückt zu haben. Polizeipräsident Stefan Müller hatte nach Auffinden der Leiche Susannas berichtet, dass der Hauptverdächtige Ali B. auch unter dem Verdacht stehe, ein elfjähriges Flüchtlingsmädchen vergewaltigt zu haben. Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich bei der Elfjährigen um eine Deutsche.
Müller war, wie er sagt, bei der Fülle der Informationen „ein bedauerlicher Fehler“ unterlaufen. Für den Tatvorwurf spielt die Staatsangehörigkeit keine Rolle.
Die Festnahme des Ali B., der die 14-jährige Susanna F. getötet haben soll, war für die kurdische Regierung eine Gelegenheit, den Deutschen einen Gefallen zu erweisen. Brisant ist die Frage, ob das Vorgehen zu einem Verfahrenshindernis werden könnte.
ALI BASHAR
Polizei prüft Alter von Susannas Mörder
Ist Ali Bashar wirklich erst 20 Jahre alt?
Bei der Einreise hatte er seinen echten Familiennamen verschwiegen. Möglich, dass er auch beim Alter gelogen hat. Die Ermittler versuchen, an Dokumente des kurdischen Irakers aus seiner Heimat zu kommen.
Oberstaatsanwalt Oliver Kuhn: „Wir überprüfen die Personaldaten des Beschuldigten.“
Der mutmaßliche Täter im Fall der 14-jährigen Susanna, Ali B., war zum Tatzeitpunkt vermutlich älter als angegeben. Die ergebe sich unter Vorbehalt aus Informationen des irakischen Generalkonsulats in Frankfurt, sagte Oberstaatsanwalt Oliver Kuhn.
Demnach sei Ali B. im März 1997 geboren und nicht wie zunächst angenommen im November 1997. Damit wäre der Iraker zum Zeitpunkt der ihm zur Last gelegten Tat bereits 21 Jahre alt gewesen. "Bestätigen sich die Informationen, hat das für ihn erhebliche Folgen für das Verfahren", sagte der Staatsanwalt. Ali B. könne dann nicht mehr nach Jugendstrafrecht verurteilt werden.Der mutmaßliche Täter im Fall der 14-jährigen Susanna, Ali B., war zum Tatzeitpunkt vermutlich älter als angegeben. Die ergebe sich unter Vorbehalt aus Informationen des irakischen Generalkonsulats in Frankfurt, sagte Oberstaatsanwalt Oliver Kuhn.
Tatverdächtiger im Fall Susanna ist bereits 21 Jahre alt
Als sich B. allerdings nach der Ermordung der 14-jährigen Susanna zur Flucht entschloss, suchte die Familie am 1. Juni – acht Tage nach der Tat – das irakische Generalkonsulat in Frankfurt am Main auf, um sich Passersatzpapiere für den One-Way-Flug in das irakische Erbil ausstellen zu lassen. Dazu legten sie, wie ein hochrangiger Mitarbeiter der irakischen Botschaft in Berlin gegenüber WELT bestätigte, „sowohl irakische, als auch deutsche Identitätsnachweise vor“.
NACH GEWALTSAMEN TOD
Getötete Susanna in Mainz beigesetzt
Sechs Tage nach dem Fund ihrer Leiche ist die 14-jährige Susanna auf dem Hauptfriedhof in Mainz beigesetzt worden. Die Beerdigung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Rund 100 Trauergäste nahmen an der Trauerfeier auf dem jüdischen Abschnitt des Mainzer Hauptfriedhofs teil. Die Mainzer Polizei sicherte das Gelände ab.
NACH DEM IRAKISCHEN KONSULAT VORLIEGENDEN UNTERLAGEN
Susannas Mörder doch schon 21 Jahre alt!
Ali Bashar behauptete, er sei jünger +++ Verurteilung nach Erwachsenen-Strafrecht?
Die Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus, dass Susannas Mörder bei seinem Asylantrag bewusst seine Identität verschleiert hat.
Aus den im irakischen Konsulat vorliegenden Papieren gehe hervor, dass sein Name vier Bestandteile habe, erläuterte Oberstaatsanwältin Christina Gräf.
Bei den Behörden in Deutschland habe Ali Bashar davon dann zwei Bestandteile angegeben: Seinen Vornamen und den Namen seines Vaters.
„Das spricht nicht dafür, dass bewusst falsche Personaldaten angegeben wurden“, sagte Gräf.
Das irakische Konsulat halte die ihm vorliegenden Papiere für echt.
Auch bei der Verwirrung um sein Alter könne es sich um ein Missverständnis gehandelt haben. Auf den irakischen Dokumenten sei der 11.3.1997 als Geburtsdatum vermerkt, bei der Übertragung ins Deutsche sei auf dem Asylantrag dann der 3.11.1997 daraus geworden.
Es könne sich also schlicht um einen Zahlendreher handeln, so die Staatsanwältin.
Die ermordete Susanna (14) ist am Dienstag in ihrer Heimatstadt Mainz beigesetzt worden. Die Öffentlichkeit war davon ausgeschlossen.
Eine Polizeisprecherin schätzte die Zahl der Trauergäste auf dem Jüdischen Friedhof auf rund 100. Etwa 20 Polizisten haben das Gelände abgesichert, damit es eine Zwischenfälle gibt.
Sprafke verdächtigt demnach die deutschen Beamten, sich der Freiheitsberaubung schuldig gemacht zu haben, als sie Ali Bashir festnehmen ließen und in einer Lufthansa-Maschine vorn Erbil (Irak) zurück nach Deutschland brachten.
Bashir steht unter dringendem Tatverdacht, Susanna (14) in Wiesbaden vergewaltigt und ermordet zu haben.
Nach Ansicht des Anwalts besteht der Verdacht, dass Romann „die Fahndung persönlich und ohne Ermittlungsauftrag durch gesetzliche Strafverfolgungsbehörden veranlasst“ habe, heißt es nach Informationen des Magazins in der Anzeige.
Belastet würden Romann und die beteiligten Beamten der GSG 9 durch einen BILD-Artikel.
„Ich empfinde das Vorgehen der Behörden in diesem Fall als unerträglich. Das darf man nicht hinnehmen“, sagte Verteidiger Sprafke.