MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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talida
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MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

Hier bitte nur prozessrelevante Berichte einstellen,
gerne auch von Live-Prozessbeobachtern.


Der Übersicht wegen bitte hier nicht diskutieren

Hier gehts zur Diskussion
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talida
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

Landgericht Frankfurt lässt Anklage gegen Frankfurter Gastronomen wegen Mordes zu

07.06.2019 Pressestelle: LG Frankfurt am Main
In einem vor der 21. großen Strafkammer des Landgerichts Frankfurt am Main anhängigen Strafverfahren wird sich ein 51 Jahre alter Frankfurter Gastronom zu verantworten haben, dem die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main die Ermordung einer 29-jährigen Geschäftspartnerin sowie mehrere Fälle des Betruges zum Nachteil weiterer Geldgeber zur Last legt.

Nach dem in der Anklageschrift zu dem Tötungsdelikt dargestellten Sachverhalt soll sich der Angeklagte am Abend des 08. Mai 2018 mit dem Opfer unter einem Vorwand im Frankfurter Niddapark verabredet und im Verlauf des Treffens der Frau mit einem Messer mindestens 21 kräftige Stiche in Brust, Kopf und Nacken versetzt haben, um sich ihrer und ihren immer drängenderen finanziellen Forderungen zu entledigen, die zu erfüllen er nicht in der Lage war.

Mit Beschluss vom 31. Mai 2019 hat die Strafkammer unter Zulassung der Anklage das Hauptverfahren eröffnet und ergänzend darauf hingewiesen, dass anstelle einer Verurteilung wegen Mordes auch eine Verurteilung wegen Totschlags gemäß § 212 StGB sowie im Falle einer Verurteilung wegen Mordes die Feststellung der besondere Schwere der Schuld nach Maßgabe von § 57a Nr. 2 StGB in Betracht kommen würde.

Zugleich hat die Kammer zur Durchführung der Hauptverhandlung die nachfolgenden Termine bestimmt:
Termine LG FFM.JPEG
https://ordentliche-gerichtsbarkeit.hes ... -mordes-zu

  • Weitere Termine laut Aushang im Gericht:
    Verhandlungsbeginn jeweils 8:30 in Saal 1 oder 2
  • 13.01.
  • 15.01. Beginn 13.30 Uhr
  • 24.01.
  • 05.02.
  • 12.02.
  • 19.02.
  • Fr. 28.02. um 9:30 Uhr - ausgefallen
  • Mi. 04.03. um 9:30 Uhr
  • Fr. 06.03. um 9:30 Uhr
  • Mi 11.03. um 9:30 Uhr
  • Mo 16.03. um 9:30 Uhr
  • Mi 25.03. um 9:30 Uhr

Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

PROZESSAUFTAKT - 27.08.2019
21 Messerstiche, 3 Anwälte,
eine absurde Geschichte


Frankfurt - Eine tote Kellnerin im Niddapark, ein einstiger Szene-Gastronom in Handschellen. Im Hochsicherheitssaal des Landgerichts geht‘s um 21 Messerstiche, um Drogenvorwürfe, angebliche Schulden und die Frage nach dem Täter. Angeklagt ist Jan M. (51), der frühere Geschäftspartner der Toten.

Der Angeklagte betritt den Raum in Begleitung von drei Anwälten. Weißes Hemd, graue Hose, blass. Tatvorwürfe: Mord aus Habgier, Verstoß gegen das Waffengesetz und Betrug.

► Der Fall: Jan M. soll sich am 8. Mai 2018 gegen 21.15 Uhr mit Irina A. (29) im Niddapark getroffen und die Frau aus der Republik Moldau getötet haben.

Grund laut Anklage: M. soll bei ihr Schulden gehabt haben, sie habe immer wieder auf Zurückzahlung gedrängt.

► Mit 21 Messerstichen in Kopf, Brust, Nacken soll der frühere Freßgass‘-Gastronom Irina A. getötet haben, der Blutverlust und das daraus resultierende Pumpversagen des Herzens führten dazu, dass Irina A. noch im Niddapark starb.

► Danach soll Jan M. mit einer Rolex, einem Diamantring und den Autoschlüsseln des Opfers geflohen sein (Az. 3690 Js 225352/18).

Als man den Leichnam fand, war die Identität zunächst unklar, erst der Chip in ihren Brustimplantaten verriet die Personendaten.

Drei Tage später wurde Jan M. festgenommen, am Tatort war auch sein Blut.

GESTERN BRICHT DER ANGEKLAGTE SEIN SCHWEIGEN!

Vor Gericht lässt M. seinen Verteidiger Wolfgang Euler vortragen:
„Ich habe Irina nicht umgebracht oder umbringen lassen. Es ist entsetzlich.“

SEINE VERSION:
Die 29-Jährige habe ihm von einer Verabredung mit einem unbekannten Dritten erzählt.

Bis etwa 22 Uhr seien Handwerker in seinem Haus gewesen. Anschließend sei er zum Essen gegangen und um 1 Uhr zurückgekehrt. Weil Irina A. sich nicht mehr bei ihm gemeldet habe, sei er gegen 3 Uhr mit dem Motorrad losgefahren, habe sie gesucht.

In dem Park habe er schließlich die Leiche gefunden. Aus Angst davor, mit ihrem Tod in Verbindung gebracht zu werden, habe er die Polizei nicht gerufen.

Seine Blutspuren am Tatort erklärt Jan M. so:
Das Blut stamme von einer Verletzung vom Ausrutschen auf einer Fliese im Badezimmer.

Der Angeklagte vermutet, dass Geldwäschegeschäfte der jungen Frau zum Verhängnis wurden. Irina habe ihn immer wieder um Geld für Kokain und Alkohol gebeten: „Sie war ein bekanntes Partygirl.“

Seine Verteidigung kann es derweil kaum erwarten, dass Hauptbelastungszeugin Stanislava T. vor Gericht aussagt:

Die ehemals beste Freundin des Opfers behauptet, Irina A. habe sich am Abend des Tattags zu einem Spaziergang mit Jan M. im Niddapark getroffen. In ihren Aussagen gebe es eine „Vielzahl von Widersprüchen“. Ihr Termin: 8. September.
https://www.bild.de/regional/frankfurt/ ... .bild.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

PROZESSAUFTAKT - 27.08.2019
Hat der Frankfurter Gastronom Jan M. seine frühere Geschäftspartnerin Irina A. brutal ermordet?

Beim Prozessauftakt weist er das zurück – und erzählt zum ersten Mal seine Version der Geschichte.



Irgendwann muss die Staatsanwältin dann doch kurz grinsen. Minutenlang hat ihr der Verteidiger Hans Wolfgang Euler im Frankfurter Landgericht Vorwürfe gemacht: Teile ihrer Anklageschrift gegen den ehemaligen Gastwirt Jan M. seien „abenteuerlich“, „geradezu willkürlich“ und „reine Erfindungen“.

„Da gibt es nichts zu lachen“, ruft ihr Euler zu. Der Richter hat da gerade den Antrag der Verteidigung zurückgewiesen, die Verhandlung zu unterbrechen. Auch er hat sich von dem forschen Verteidiger vorher einiges anhören müssen, etwa: „Wie die Anklage so zugelassen werden konnte, ist uns ein Rätsel.“

Dabei kann man nicht behaupten, dass die Staatsanwaltschaft sich die Sache in dem spektakulären Mordprozess einfach gemacht hätte: Mehr als 100 Personen wurden im Laufe der monatelangen Ermittlungen vernommen, fünf Sachverständige und mehr als 30 Zeugen sind geladen, 49 Seiten umfasst die Anklageschrift. Darin werden dem 51 Jahre alten Jan M. Mord, Raub mit Todesfolge, Betrug und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Am Abend des 8. Mai 2018 soll er seine Geschäftspartnerin Irina A. in den Frankfurter Niddapark gelockt und sie mit mindestens 21 Messerstichen in Brust, Kopf und Nacken heimtückisch getötet haben. M. soll der Moldauerin, die Mutter von zwei Kindern war, viel Geld geschuldet haben, nachdem er die gemeinsam betriebene Bar „First In“ verkauft hatte, ohne die Neunundzwanzigjährige auszuzahlen. Nach dem Mord soll er ihr noch eine teure Uhr, einen Diamantring und den Autoschlüssel geraubt haben.

Wie Jan M. sich gegen diese Vorwürfe verteidigen will, war bis Dienstag unklar. Bisher hatte er sich bei der Polizei nur vor seiner Verhaftung geäußert und seitdem geschwiegen. Jetzt aber verliest Rechtsanwalt Euler im Auftrag seines Mandanten eine Einlassung, die mit den Worten beginnt: „Ich habe Irina nicht umgebracht.“ Ihn habe mit der Frau vielmehr eine Freundschaft verbunden, seit er sie vor sieben oder acht Jahren kennengelernt habe. Geschäfte habe man zwar gemeinsam gemacht, er habe aber keine Schulden bei ihr gehabt.

Auch der im Mai 2018 bevorstehende Prozess um die „Sexmob-Affäre“ habe ihn nicht darüber nachdenken lassen, Irina A. zu töten. Im Februar 2017 hatten M. und A. über die Zeitung „Bild“ die später aufgedeckte Lüge verbreitet, dass an Silvester 50 nordafrikanische Männer im „First In“ Frauen belästigt hätten. So wollten sie ihren Laden offenbar ins Gespräch bringen. „Wir waren beide entschlossen, unsere Fehler einzugestehen. Sie waren ja offensichtlich“, heißt es in der Erklärung von M.

Jan M. war im Niddapark

Vor Gericht gibt M. zu, dass er im Mai 2018 zusammen mit Irina A. im Niddapark war – allerdings in der Nacht vor der Tat. Sie habe ihn gebeten, ihn zu einem Treffen an der „Gaststätte Niddapark“ zu begleiten und bei einer geschäftlichen Frage zu beraten. Näheres wollte sie ihm angeblich nicht erklären. M. verweist an dieser Stelle auf ein Treffen, zu das ihn Irina A. im Herbst 2017 mitgenommen habe. Damals habe ihm ein Geschäftspartner von ihr vorgeschlagen, in Frankfurter Gaststätten in großem Stil 500-Euro-Scheine zu waschen. Er habe das abgelehnt und sei deswegen auch wegen des neuen Treffens skeptisch gewesen. Trotzdem habe er Irina A. an dem Abend vor der Bluttat spontan zur „Gaststätte Niddapark“ begleitet, dort sei aber niemand gewesen. Irina A. habe ihm erklärt, dass sie wahrscheinlich zu spät seien. Zusammen spazierten beide laut Jan M. kurz in den Park und setzten sich auf eine Parkbank, auf der später Blut von Jan M. gefunden wurde.

Als ihn Irina A. am nächsten Tag gebeten habe, noch mal mit in den Park zu kommen, habe er das aber abgelehnt. Erst als er mitten in der Nacht sein Motorrad umparken wollte, weil ihm eingefallen sei, dass es am nächsten Morgen Handwerker stören würde, habe er sich Sorgen gemacht, weil sich Irina A. gar nicht mehr bei ihm gemeldet habe. Er sei zuerst zu ihrer Wohnung und schließlich zum Niddapark gefahren, wo er ihre Leiche entdeckt habe. Er habe an ihrem Knöchel gerüttelt und festgestellt, dass sie kein Puls mehr hatte. Schockiert habe er sich daraufhin auf eine der Parkbänke gesetzt – und sich dann dazu entschieden, abzuhauen, um nicht mit dem Tod von Irina A. in Verbindung gebracht zu werden. Seine Blutspuren am Tatort, so sagt M. es heute, rührten wohl von einer Handverletzung her, die er sich bei einem Sturz in seiner Wohnung kurz vorher zugezogen habe. Ein Polizist, der damals am Tatort war, sagt am Dienstag dagegen aus, dass die Spuren schnell so eingeschätzt wurden, dass ein Täter sich bei der Tat verletzt habe.

Täglich Kokain konsumiert


Nachdem der Anwalt von Jan M. am Dienstag die Einlassung vorgelesen hat, gibt er selbst noch eine Erklärung ab, die viel über seine Verhandlungsstrategie verrät: Er will vor allem die Glaubwürdigkeit einer Zeugin in Zweifel ziehen, die ausgesagt hat, dass ihre Freundin Irina A. am Tatabend mit Jan M. im Niddapark verabredet war. Einen entsprechenden Anruf A.s bei der Zeugin habe es ausweislich der Handyauswertung nicht gegeben, sagt Euler. Auch den genauen Tatort, den Todeszeitpunkt und den angeblichen Schmuck- und Autoschlüsselraub zweifelt Euler an. Und er verweist darauf, dass die Schuhe, an denen Suchhunde geschnuppert hatten, um den Weg von Irina A. in den Niddapark zu rekonstruieren, gar nicht ihr gehörten, sondern der besagten Zeugin, die sie ihr geliehen habe. Die von den Hunden verfolgte Spur müsse von der Zeugin gelegt worden sein, vermutet Euler, und die Staatsanwaltschaft habe sie nicht mal nach einem Alibi gefragt.

Sein Antrag, diese Zeugin deswegen sofort zu laden, lehnt der Richter aber entschlossen ab. Trotzdem wird die Frau wohl eine zentrale Rolle in dem Prozess spielen. Der Polizist sagt am Dienstag aus, dass Jan M. schon in der ersten Vernehmung von ihr berichtet habe. Über sie habe er Irina A. kennengelernt, sie sei eine Prostituierte gewesen und habe mit Kriminellen zu tun gehabt.

Auch von Irina A. zeichnet M. kein positives Bild: Sie habe fast täglich Kokain konsumiert und immer wieder versucht, an das große Geld zu kommen. Er selbst habe früher zwar mit den Hells Angels zu tun gehabt, sei aber zu intelligent gewesen, um wirklich Mitglied zu werden, soll M. bei der Polizei ausgesagt haben.

Auch den Gerüchten, dass der Vater von Irina A. seinen Reichtum nicht nur mit friedlichen Mitteln erreicht hat, gab Jan M. in dieser Vernehmung Futter. Kurz vor der Tat soll sie sich besorgt darüber geäußert haben, dass ihr Vater erfahren könnte, dass sie kein Geld mehr habe: „Mein Vater schlachtet mich.“ Allerdings könnte deswegen auch Jan M. unter Druck gestanden haben – wenn er Irina A. viel Geld schuldete, das sie von ihrem Vater hatte. Und genau so schildern Freundinnen von ihr die Lage.

All das wird jetzt in dem langen Prozess zu klären sein, 17 Verhandlungstage sind bis Januar angesetzt. Die Staatsanwältin zeigt sich von dem forschen Auftritt der Verteidigung zum Prozessbeginn unbeeindruckt. Sie werde nicht in dieselbe Falle wie die Verteidigung tappen, das Plädoyer schon vorwegzunehmen. Mit Blick auf die Argumentation der Verteidigung kann sie sich eine kleine Spitze dann aber doch nicht verkneifen: „Ich weiß nicht, welche Anklageschrift die gelesen haben.“
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... ageIndex_3
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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4. Prozesstag - Aussage Lebensgefährtin des Angeklagten
Auch nach dem vierten Prozesstag bleiben vielen Fragen offen.

Die Lebensgefährtin des mutmaßlichen Täters gibt Rätsel auf.


Zu rekonstruieren, was in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 2018 im Niddapark geschehen ist, wird für das Landgericht wohl eine noch schwierigere Aufgabe als ohnehin angenommen. Ob in der Grünanlage das Opfer Irina A. und der des Mordes angeklagte Jan M. aufeinandertrafen oder ob dessen 29 Jahre alte Geschäftspartnerin von einem unbekannten Dritten getötet wurde, wie es die Verteidigung als möglich darstellt, ist weiterhin offen.

Am vierten Verhandlungstag sagte die Frau aus, die bis zu M.s Verhaftung dessen Lebensgefährtin war. Ob sie es noch ist, blieb gestern unklar, wie so vieles andere auch.

Nachdem die Dreißigjährige mehr als eine Stunde ziemlich munter im Zeugenstand erzählt hatte, wie das Leben mit dem Gastronomen so verlief, zog ihre Rechtsanwältin die Notbremse. Auf ihren Rat hin verweigerte die Frau fortan die Aussage mit der Begründung, sie könnte sich damit selbst belasten. Gegen sie wird wegen des Verdachts der versuchten Strafvereitelung ermittelt. Sie hatte dem Angeklagten für die Nacht ursprünglich ein Alibi gegeben.

Das sei ein Irrtum gewesen, sie habe die Tage verwechselt, unter anderem, weil sie einen Tag später als gewöhnlich ins Fitnessstudio gegangen sei, sagte sie zu Beginn ihrer Vernehmung. Dann berichtete sie, ehe sie plötzlich schwieg, vom Abend des 8. Mai als einem, den sie gemeinsam mit Jan M. recht geschäftig in dessen Maisonettewohnung im Westend verbracht habe. Da waren noch bis gegen 22 Uhr die Handwerker, die einfach nicht fertig wurden mit den von ihr gewünschten neuen Bodenfliesen aus Marmor. Dann habe man noch saubergemacht, ein Bett aufgebaut, Fernsehen geschaut, geduscht, Haare geföhnt und geglättet, bis es schon kurz vor Mitternacht gewesen sei. Der Plan, schick essen zu gehen, schnurrte nach Angaben der Zeugin auf die Online-Suche nach einem Lokal zusammen, das zu dieser Zeit noch den von ihr bevorzugten Hähnchensalat anbot.

Details zur Tat

Um es etwas abzukürzen: Zu Hause seien sie wieder gegen 1.30 Uhr gewesen und dann zu Bett gegangen. Nachts habe ihr Lebensgefährte etwas mit dem Handy gemacht, wovon sie aufgewacht sei. Als sie ihrer Erinnerung nach noch einmal aufwachte, sei er nicht mehr da gewesen. Erst gegen 8 Uhr, als sie aufgestanden sei, habe sie ihn wiedergesehen.

Die Verteidigung hatte zu Prozessbeginn vorgetragen, M. sei nachts, weil er keine Nachricht von Irina A. erhalten habe, aus Sorge aufgebrochen, um sie im Niddapark zu suchen, wo man schon in der Nacht zuvor gemeinsam einen Mann habe treffen wollen. Er habe die Leiche von A. gefunden und sei wieder weg, weil er befürchtet habe, man werde ihn verdächtigen.

Die Staatsanwaltschaft nimmt an, M. habe seine Geschäftspartnerin im Streit um ein hohes Darlehen ermordet, das er ihr nicht habe zurückzahlen können. Befragt zu dessen finanziellen Verhältnissen, sagte gestern seine Lebensgefährtin, diese seien, soweit sie es beurteilen könne, sehr gut gewesen. Woraus sie das schließe, wollte Kammervorsitzender Volker Kaiser-Klan wissen. Aus den schönen und teuren Urlauben oder den Geschenken, die er ihr gemacht habe. Zum Beispiel? Schmuck und Handtaschen zu Geburtstag oder Weihnachten. Wie teuer? Zwischen 3000 und 8000 Euro. Die Chance wollte sich der Richter nicht entgehen lassen: „Sagen Sie mal“, fragte er die Zeugin, „machen Handtaschen eigentlich glücklich?“ „Glücklich nicht, aber Freude“, war die Antwort. „Ich kann Ihnen mal eine leihen.“ Kaiser-Klan hob abwehrend die Hände.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... 67244.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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5. Prozesstag - Aussage Eltern des Opfers
Beim Prozess um den Niddapark-Mord geben die Eltern der getöteten Irina A. vor Gericht Einblick in die finanziellen Verhältnisse ihrer Tochter.

Frankfurt - Im Prozess um den Mord im Niddapark im Mai 2018 haben die Eltern des Opfers den Angeklagten Szenewirt Jan M. belastet.

Der Vater der getöteten Irina A. berichtete am Mittwoch im Landgericht, er habe seiner Tochter 175 000 Euro gegeben, damit sie in das First Inn auf der Freßgass' als 50-prozentige Teilhaberin einsteigen könnte. Jeden Monat habe er gefragt, wo denn der monatliche Gewinn aus dem Café sei, ließ Oleg A. aus dem Russischen übersetzen. Zunächst habe seine Tochter ihm gesagt, das Geld werde in eine Renovierung gesteckt, nach vier, fünf Monaten habe Jan M. dann behauptet, die Buchhalterin sei mit dem Geld durchgebrannt.

Jan M. ist angeklagt, die 29-jährige A. heimtückisch und aus Habgier ermordet zu haben. Daher versucht das Gericht, die finanziellen Beziehungen zwischen Angeklagtem und Opfer zu erforschen. M. hatte über seine Verteidiger erklären lassen, er habe A. das Geld in kleineren Raten längst zurückbezahlt gehabt. Damit konfrontiert, sagte der Vater: "Das ist das Erste, was ich höre."

Niddapark Frankfurt: Vater antwortete ruhig und gefasst

Hätte seine Tochter Geld zurückerhalten, wäre sie sicher stolz gewesen, es ihm als Gewinn zu präsentieren, da er ständig danach gefragt habe. "Sie hatte Angst, mir zu sagen, dass sie von ihm betrogen wurde", so der Vater. Er habe auch erst nach ihrem Tod erfahren, dass sie eigens einen Rechtsanwalt beauftragt hatte, um das Geld von M. zurückzubekommen. Der Vater antwortete auf die Fragen meist ruhig und gefasst, nur an einer Stelle brach er in Tränen aus: "Wenn ich gewusst hätte, dass er sie tötet, hätte ich das Geld doch nicht zurückverlangt."

Zuvor hatte bereits seine Ehefrau, die Mutter der Getöteten, ausgesagt und M. ebenfalls belastet: "Das Geschäft lief nicht, er hat sie ständig betrogen."

Niddapark Prozess Frankfurt: Eltern belasten Szenewirt stark

Anders als der Vater, der zum Zeitpunkt der Tat zur Kur in Tschechien war, hatte die Mutter ihre Tochter kurz vorher noch gesehen. Am Abend des 8. Mai gegen 20 Uhr habe sie sich aus der heimischen Ulmenstraße, wo sie mit den Eltern und ihren zwei Kindern lebte, mit den Worten verabschiedet: "Mama, ich habe noch ein Treffen und dann komme ich heim." Dass sie sich an dem Abend mit M. im Niddapark treffen wollte, habe sie erst nach dem Mord von einer Freundin Irinas erfahren. Dabei habe sie sich vor allem über den Ort des Treffens gewundert. "Sie haben sich immer auf der Freßgass' getroffen, wie er es geschafft hat, sie in den Park zu locken, weiß nur er allein."

Zu Beginn der Verhandlung hatte das Gericht einen der drei Verteidiger gerügt. Der am Mittwoch abwesende Stefan Striefler soll zweimal Schöffinnen nach dem Prozess angesprochen haben. Einmal habe er dabei auf einem Motorrad gesessen und einen Helm aufgehabt. M. kündigte daraufhin über seine anderen Anwälte an, wenn der Sachverhalt stimme, werde er Striefler das Mandat entziehen.

von Oliver Teutsch
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-a ... 74035.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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5. Prozesstag - Aussage Eltern des Opfers
„Ich habe Irina so geliebt“, weint ihr Vater

04.09.2019 - 20:34 Uhr

Frankfurt – An den dunkelsten Tag ihres Lebens erinnert sich Emma A. ganz genau.

Die 62-Jährige ist die Mutter von Irina A., die am 8. Mai 2018 im Niddapark getötet wurde. 
„Nach dem Mittagessen war meine Tochter mit den Kindern draußen“, sagt die 62-Jährige im Mord-Prozess gegen Szene-Gastronom Jan M. (51). „Sie brachte sie abends zurück, sagte, sie habe noch ein Treffen. Irgendwann machte ich mir Sorgen, habe immer wieder versucht, sie telefonisch zu erreichen. Bis die Polizei vor der Tür stand.“

Bis zu ihrem Tod wohnte Irina mit ihren Zwillingen bei Mama & Papa – ihre Scheidung lief.

Von ihrem Vater hatte sie sich 175 000 Euro geliehen – für ein gemeinsames Café mit Jan M., Anteile fifty-fifty. Doch für Irina, so Papa Oleg A. (68), sprang kein Geld heraus: „Ich sagte ihr, sie solle sich die 175 000 Euro zurückholen, das Geschäft mit Jan beenden.“ Doch dann habe ihm seine Tochter gestanden, dass das Geld futsch sei.

Er weint: „Hätte ich gewusst, dass er sie wegen des Geldes tötet, hätte ich es nie zurückverlangt. Ich habe Irina so geliebt!“

Der Prozess wird fortgesetzt.
https://www.bild.de/regional/frankfurt/ ... .bild.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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6. Prozesstag - Aussage beste Freundin des Opfers
Mord im Niddapark: „Partygirl“ im Zeugenstand

Im Prozess um den Mord im Niddapark erfährt das Gericht viel über das Frankfurter Nachtleben. 

Frankfurt - Es ist der 10. Mai 2018, morgens um kurz nach sechs, als Stanislava T. im Frankfurter Polizeipräsidium vorstellig wird und eine Aussage zu der Leiche im Niddapark machen möchte. Kurz zuvor hat sie einen Link mit der Beschreibung einer unbekannten Frauenleiche geschickt bekommen und bemerkt: Das sind ja meine Klamotten, die da beschrieben werden.

16 Monate später sitzt die 32-Jährige im Landgericht und gilt als Hauptbelastungszeugin im Prozess um den Mord im Niddapark.

Ihre Aussage an diesem Donnerstag wird schon mit Spannung erwartet, denn die Verteidigung von Jan M. hat schon am ersten Verhandlungstag versucht, T. als wenig glaubwürdig einzustufen. Der Vorsitzende Richter Volker Kaiser-Klan beginnt die Befragung vorsichtig und will wissen, wie gut T. Irina A. kannte. „Sie war ein Teil meines Lebens und wird es auch immer bleiben“, sagt die gelernte Visagistin. Sie hätten sich aber auch mal geschlagen und manchmal sei auch Kokain im Spiel gewesen. Auch am Tattag, dem 8. Mai, war Kokain im Spiel, aber so weit ist die gut dreistündige Befragung noch lange nicht gediehen.

„Sie mögen den Angeklagten nicht besonders“, nähert sich Kaiser-Klan weiter an. „Ich mag ihn als Person einfach nicht. Es gab Zeiten, da saßen wir zusammen an einem Tisch, aber das ist lange her.“ Der Angeklagte habe einst für den Lebensgefährten der Mutter gearbeitet. Vor etwa zehn Jahren habe sie M. und die Ermordete einander vorgestellt. Von einer Geschäftsbeziehung mit M. habe sie Irina aber abgeraten. Im Nachtleben zu arbeiten, sei nichts für sie. „Drogenkonsum und Gastronomie passt nicht zusammen.“

Kokain und „Party“ in Frankfurt 

T. steht mit beiden Beinen im Leben, aber es ist nicht das Leben, das die übrigen Prozessbeteiligten führen. Es geht in der Befragung um Partys, Drogen, Alkohol und um zwielichtige Bekannte. Der Auftritt der 32-Jährigen ist mehr von Selbstbewusstsein als von Erinnerungsvermögen geprägt. Immer wieder muss ihr vorgehalten werden, was sie damals bei der Polizei gesagt hat.

Ganz sicher ist sich T., dass Irina an jenem Abend mit Jan M. verabredet war. Tagsüber waren die Freundinnen gemeinsam unterwegs. Zunächst in der Innenstadt etwas essen, dann seien sie zu ihrem Drogenlieferanten nach Bornheim gefahren, um sich mit Kokain einzudecken. In T.’s Wohnung in der Schützenstraße hätten sie dann „Party gemacht“. „Was heißt das“, will Kaiser-Klan wissen. „Wir haben Kokain konsumiert und getrunken.“ Ein Widerspruch zu dem wichtigen Treffen, das für Irina angestanden haben soll, schien das nicht zu sein. Bei dem Treffen sollte noch eine dritte Person dabei sein und Jan habe Irina an dem Abend 20 000 Euro zurückzahlen wollen. 

Dann habe Irina sich noch umgezogen, sie wollte von T. schwarze Klamotten haben, weil auch Jan Schwarz tragen würde. „Wenn ihr einen Überfall macht, nehmt mich mit“, scherzte T. noch. Dass das Treffen im Niddapark stattfand, habe sie nicht gewusst und kann es sich auch nicht erklären. „Sie ist nicht mal mit ihren Kindern auf den Spielplatz gegangen.“

Nachdem Irina an jenem Dienstag weg war, hat T. „weiter konsumiert“, dann Schlaftabletten genommen und den ganzen Mittwoch durchgeschlafen. Geweckt worden sei sie dann in der Nacht auf Donnerstag, den 10., und bekam den Link mit der Personenbeschreibung geschickt.
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-h ... 76750.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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6. Prozesstag - Aussage beste Freundin des Opfers
Beste Freundin des Opfers belastet Jan M. schwer

Frankfurt – Der sechste Tag im Prozess gegen Gastronom Jan M. (51).

Der soll seine Geschäftspartnerin Irina A. (29) am 8. Mai 2018 mit 21 Messerstichen aus Habgier getötet haben.

Heute verlor erst einer seiner Verteidiger sein Mandat, weil er mit einer Schöffin gesprochen haben soll.

Dann kommt Hauptbelastungszeugin Stanislava K. (32). Sie weint: „Sie war sehr nervös an ihrem letzten Tag. Sie war depressiv. Sie nahm Koks als Partydroge, war kein Junkie.“

An Irinas Todestag waren sie erst essen, dann koksen. Laut Stanislava K. habe Irina A. vor ihrem Tod mit M. telefonierte, sich mit ihm für den Abend verabredet: „Ich wusste, dass das Verhältnis zu Herrn M. sehr eng war. Sie sagte noch, ‚Warte auf mich zuhause, ich komme zurück‘.“

Doch Irina A. kam nicht, wurde tot im Niddapark gefunden. Stanislava K. ging zur Polizei, belastete Jan M. mit ihrer Aussage: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da freiwillig hingegangen ist. Sie soll im Park spazieren gegangen sein? Das ist vollkommen absurd.“

Später habe M. sie angerufen: „Er hat geweint. Ich hab‘ ihm nicht geglaubt, er hat sich nicht ehrlich angehört. Das war Hollywood“.

Nach ihr wird Filip Z. (27) auf Wunsch der Verteidigung per Videokonferenz vernommen. Er sitzt seit Mai 2019 in Belgrad (Serbien) in U-Haft, habe mal mit Irina A. geschlafen. Zum Tatzeitpunkt sei er in München gewesen. Ob es einen Konflikt mit ihr gab? „Nein, zu keinem Zeitpunkt.“

Morgen soll die Vernehmung von Stanislava K. fortgesetzt werden.
https://www.bild.de/regional/frankfurt/ ... l#fromWall
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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8. Prozesstag
Szene-Gastronom erneut belastet

23.09.2019 - 19:21 Uhr
Frankfurt – Achter Verhandlungstag im Mord-Prozess gegen Szene-Gastronom Jan M. (51). Nach sieben weiteren Zeugen die Erkenntnis: Die Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Täters bröckelt weiter.

>> Bei Nathalie S. (32) übernachtet M. in der Nacht auf den 10. Mai. Morgens erhält er einen Anruf mit der Info, Irina A. (29) sei tot. Die Frau: „Er hatte dann selbst versucht, sie telefonisch zu erreichen, ihr auf die Mailbox gesprochen: ‚Hallo Irina, ich bin’s Jan. Bitte melde Dich.‘“

Richter Kaiser-Klan: „Haben Sie nicht gemerkt, dass er eine Show macht?“ Sie: „Nein. Er wirkte blass und geschockt.“
Hintergrund: M. hatte zu Prozess-Beginn erklärt, dass er die Leiche seiner ehemaligen Geschäftspartnerin nachts im Gras gesehen, sie angefasst habe.

Die Verteidigung meldet sich zu Wort: „Uns ist bewusst, dass die Beweisaufnahme hier besonders ist.“ M. lässt über seinen Anwalt verlauten: „Mit dem Anfassen begann der Albtraum!“

>> Peter P. (48) hat geschäftlich mit M. zu tun, trifft ihn am 9. Mai morgens – nach der Mord-Nacht: „Er war völlig normal drauf, konnte mir die Hand nicht geben, weil er eine Verletzung hatte.“ Angeblich von seiner Baustelle zu Hause.

Jan M. soll Irina A. in der Nacht auf den 9. Mai getötet haben - mit 21 Messerstichen im Niddapark. Von Schulden ist die Rede. Er bestreitet die Tat.

Der Prozess wird fortgesetzt.
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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8. Prozesstag - Aussage bester Freund des Angeklagten
Mord im Niddapark – Das Geschäftsgebaren des Jan M.

Zeugen im Prozess um den Mord im Niddapark stellen dem Angeklagten kein gutes Zeugnis aus.


Frankfurt – Der Zeuge, der den Gerichtssaal am Dienstagmorgen betritt, kann nicht unbedingt der Hochfinanz zugerechnet werden. Mirko F. erscheint vor dem Landgericht in Begleitung seines Rechtsbeistands und seiner teuren Uhr. Der 39-Jährige soll Auskunft geben über seine Beziehung zum angeklagten Jan M. „Wir waren ein Arsch, ein Kopf“, sagt F. Die Vergangenheitsform wählt der Lackierer, weil es unabhängig von der Untersuchungshaft des Angeklagten gewisse finanzielle Unstimmigkeiten zwischen beiden gab.

Zeuge und Angeklagter hatten sich vor rund acht Jahren kennengelernt. M. als Gastronom, F. als jemand, der sich im Nachtleben zu Hause fühlt und gerne Gastronom wäre. Da konnte Jan M. helfen. Für 16.000 Euro überließ er seinem Freund im Mai 2017 einen zehnprozentigen Anteil an einem Pub in Alt-Sachsenhausen. Zumindest mündlich. Eine Quittung, Bestätigung, Umsatzbeteiligung oder Ähnliches erhielt F. nicht. Der Vorsitzende Richter Volker Kaiser-Klan staunt und spricht von einem „absurden Geschäft“.

„Dann schlage ich ihm die Seele aus dem Leib“

Eigentlich hatte F. ein Jahr nach der Geldübergabe in bar auch mal nachfragen wollen, ob von dem Geld mal was zurückfließe, aber dann sei der Tod von Irina A. dazwischengekommen, erzählt F. Auf Nachfrage räumt er ein, doch mal nachgefragt zu haben und auch die Harley Davidson des Angeklagten stünde mittlerweile bei ihm zu Hause. Ganz so einfältig und fromm, wie sich der Hobbytürsteher vor Gericht gibt, scheint er indes nicht zu sein.

Die Staatsanwaltschaft zitiert aus einer SMS von F. an den Angeklagten, als dieser wegen eines Dritten Ärger mit der Polizei hatte: „Dann schlage ich ihm die Seele aus dem Leib, dann wird umgehend Frankfurt-Verbot ausgesprochen“, bot F. seine Hilfe an. Mittlerweile will der 39-Jährige von Jan M. nichts mehr wissen.

Auch am achten Prozesstag versucht sich die 21. Strafkammer ein Bild über die finanziellen Verhältnisse von Angeklagtem und Opfer zu machen. Die Frage ist, ob M. der Getöteten 150.000 Euro zurückgezahlt hat, die diese in eine Beteiligung am Bistro „First Inn“ auf der Freßgass’ investiert hatte. Dann würde das angeklagte Mordmotiv der Habgier wegfallen. Der Angeklagte hatte ausgesagt, Irina A. das Geld in monatlichen Raten von 10.000 Euro zurückgezahlt zu haben.
Jan M. sei „einwickelnd“

Doch das hält die beste Freundin des Opfers, Josephine R., für abwegig. „Ira hat nie viel Geld gehabt“, so die 31-Jährige. Gelebt habe sie vor allem von der Unterstützung des Vaters, der ihr nicht nur teure Klamotten kaufte, sondern auch jene 150 000 Euro zur Verfügung stellte, mit denen sich Irina A. bei Jan M. einkaufte. Von einem Einkommen aus der Immobilienfirma, bei der A. als Geschäftsführerin eingetragen war, geht die 31-Jährige nicht aus. Gegen die Behauptung der Ratenrückzahlung spricht auch, dass Irina A. der Zeugin noch knapp sechs Wochen vor ihrem Tod am Telefon erzählt habe, das Geld immer noch nicht zu haben. „Verarscht er mich?“, soll Irina A. ihre Freundin gefragt haben, die Jan M. als „einwickelnd“ beschreibt.

Viel Geld habe Irina A. trotz ihres ausschweifenden Lebens aber auch nicht gebraucht. Sie sei im Nachtleben bekannt und beliebt gewesen, andere Leute hätten sie eingeladen, Clubbesitzer gerne mal eine Flasche hingestellt. Richter Kaiser-Klan hat schon einiges über das Nachtleben gelernt in diesem Prozess. „Das sind die Codewörter dieses Verfahrens: Flasche und Handtasche.“ Der Prozess wird am 23. September fortgesetzt.
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-m ... 91367.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

9. Prozesstag - Aussagen zur finanziellen Situation
Frankfurter Gastronom mit finanziellem Engpass

Der Angeklagte im Niddapark-Mordprozess war nicht so betucht, wie er es selbst darstellte.

Um die Unternehmen des Jan M. hat es wohl deutlich schlechter gestanden als allgemein angenommen. Im Prozess um den Mord im Niddapark haben am Montag Zeugen Angaben zur finanziellen Situation des Gastronomen gemacht. So sagte ein Autohändler aus, er habe M. im Mai vergangenen Jahres 15.000 Euro geliehen. M. habe von einem „Liquiditätsengpass“ und blockiertem Festgeld gesprochen.

Den Liquiditätsengpass gab es aber offenbar nicht nur unmittelbar vor dem Mord an Irina A. Vernommen wurde auch die ehemalige rechte Hand des Gastronomen im Sekretariat. Die 64-Jährige gab sich sichtlich Mühe, ihren ehemaligen Chef nicht zu belasten, musste aber auf Nachfrage einräumen, ihm schon im August 2015 folgende Kurznachricht aufs Handy geschickt zu haben: „Schön, ich kann die Gehälter nicht bezahlen und S. holt sich Geld aus dem First In.“ S. war eine der Lebensgefährtinnen des Angeklagten.

Richtig prekär war die Situation offenbar im März 2018. Als die Sekretärin auf angemahnte offene Rechnungen hinweist, schreibt ihr M.: „Ich habe jetzt auch privat kein Geld mehr, da muss ich mir was überlegen.“

Die Gastro Group habe schon vor der Tat kein operatives Geschäft mehr gehabt, das Garibaldi, ein Restaurant des Angeklagten, keine Gewinne erwirtschaftet, berichtete die 64-Jährige. Ungeachtet dessen hatte M. über die Gastro Group Ende 2017 einen fast 400.000 Euro teuren Lamborghini bestellt. Allerdings nur, wie sein Verteidiger betonte, um den Wagen weiterzuverkaufen und zu Geld zu machen. Das Opfer, obwohl 50-prozentige Teilhaberin der Gastro-Group, war der 64-Jährigen indes nicht bekannt.

Zu Beginn des Prozesstages hatten Menschen aus dem persönlichen Umfeld des Angeklagten berichtet, die M. am Tag vor oder unmittelbar nach der Tat gesehen hatten. Am Morgen nach dem Mord hatte sich M. mit dem Geschäftsführer der Kelterei Possmann um 9 Uhr zum Frühstück in der Innenstadt getroffen. Nach M.s eigener Einlassung vor Gericht hatte er noch vier Stunden zuvor zufällig die Leiche der Ermordeten im Niddapark entdeckt. Ihm sei bei M. aber außer einer Verletzung an der Hand nichts besonderes aufgefallen, er habe ausgeschlafen gewirkt, berichtete Peter Possmann.

Zeugin berichtet von „Freundschaft plus“

Das Gericht erhielt auch diesmal wieder einen Einblick in das ausschweifende Leben des Angeklagten vor dessen Festnahme. So berichtete eine Zeugin, sie habe mit M. eine „Freundschaft plus“ unterhalten. Die Nacht nach dem Auffinden der Leiche hatte M. bei der 32-Jährigen verbracht. Als am Morgen publik wurde, es könne sich bei der Toten um seine Geschäftspartnerin Irina A. handeln, habe M. versucht, diese anzurufen und ihr auf die Mailbox gesprochen, obwohl er bereits wusste, dass A. tot ist.

Der Vorsitzende Richter Volker Kaiser-Klan staunte über die Aussage der 32-Jährigen: „Das Telefonat passt nicht, es sei denn, es ist jemand völlig verrückt geworden.“ Der Prozess wird am 14. Oktober fortgesetzt.
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-m ... 32025.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

10. (ausserplanmäßiger) Prozesstag - Aussage Zeuge der das Opfer fand
Im Prozess um den Mord an Irina A. wurde am Freitag der Mann vernommen, der ihre Leiche gefunden hat. Das Gericht interessiert vor allem, wie gut erkennbar die Leiche war.

Der Zeuge stockt. Zwei Sekunden vergehen. Im Saal ist es komplett still, jeder weiß, was jetzt gleich kommt. Der Zeuge holt Luft, dann sagt er: „Da sah ich, dass die Person tot ist. Dass sie wahrscheinlich Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.“

Eine sehr junge Frau sah er da, um die 20 Jahre alt, vielleicht eine Studentin. So wirkte sie auf ihn mit ihrer Latzhose und den blonden Zöpfen mit bunten Strähnchen. Kurz zuvor hatte er sie noch mit einem vorsichtigen „Hallo“ anzusprechen versucht, aber es kam keine Reaktion. Also war er ein bisschen näher gegangen. Und sah eine klaffende Wunde am Oberarm, Blut überall.

Der Mann, der an diesem Tag im Mordprozess gegen Jan M. außerplanmäßig aussagt, hat die getötete Irina A. am frühen Morgen des 9. Mai 2018 im Niddapark gefunden. Oder besser: sein Hund.

Um kurz nach sechs, es war schon ein wenig hell, war der Mann mit dem Collie den gewohnten Weg in den Park gegangen und hatte auf der Hundewiese die Leine abgenommen, damit das Tier sich austoben konnte. Der Hund schnüffelte wie gewöhnlich überall herum. Als der Mann nach ihm Ausschau hielt, fiel ihm etwas im Gras auf. So erzählt er es vor der Strafkammer.

„Ich hätte es nicht gesehen, wenn der Hund nicht dabei gewesen wäre“, sagt er. Zuerst sah er nur etwas Dunkles in der Wiese. „Als habe jemand seine Kleider ins Gras geworfen.“ Erst, als er sich bis auf wenige Meter näherte, erkannte er einen Menschen. Jemand, der dort schläft, dachte er zuerst, wie es in Frankfurt ja vorkommen kann. Er rief den Hund, damit er die Person nicht weckt und erschreckt.

Er wollte weiterlaufen, aber irgendetwas ließ ihn anhalten. Er meinte, eine Frau in der Person erkannt zu haben. „Dieses Bild hat mich nicht losgelassen. Um diese Uhrzeit liegt doch niemand einfach so auf der Wiese ohne Schlafsack. Und ich hatte das Gefühl, dass sie ganz unnatürlich da liegt.“ Also ging er hin. War es womöglich eine Joggerin, die einen Kreislaufkollaps gehabt hatte? Oder, schlimmer, eine Frau nach einer Vergewaltigung? Nachdem er realisiert hatte, dass die Frau tot war, ergriff ihn eine innere Panik. Er setzte sich auf eine Bank in der Nähe und atmete durch. Als ein Jogger vorbeikam, sprach er ihn an. Sie riefen die Polizei und der Jogger leitete sie bis an den Fundort.

Szenen vom Tatort

Im Kern geht es dem Gericht mit der Vernehmung des Zeugen um die Frage, wie gut erkennbar die Leiche von Irina A. an jenem frühen Morgen und in der Nacht ihres Todes im Gras lag. Auf Fotos vom Tatort, die in der ersten Prozesswoche gezeigt wurden, war sie wegen des hohen Grases vom Weg aus nicht oder nur sehr schwer zu sehen. Der Angeklagte Jan M. hatte jedoch am ersten Tag gesagt, er sei aus Sorge um A. nachts nach drei Uhr in den Niddapark gefahren. „Es war ziemlich dunkel“, hieß es in seiner Einlassung. Nach 200 oder 300 Metern habe er im Gras eine dunkle Stelle gesehen, sich vorsichtig genähert und die bäuchlings liegende Frau entdeckt. Daraufhin habe er an ihrem Knöchel gerüttelt, am Handgelenk einen Puls gesucht und nur noch feststellen können, dass sie bereits tot ist.

Die Staatsanwaltschaft ist dagegen der Überzeugung, dass M. die Leiche nicht gefunden hat, sondern Irina selbst getötet und ihren Körper anschließend ins hohe Gras gezogen hat, damit sie nicht gefunden wird. LKA-Spezialisten haben an ihrer linken Socke Blut von M. gefunden, das sie als Griffspur einschätzen. Außerdem gibt es Ermittlern zufolge eine Tropfspur aus M.’s Blut nahe der Leiche und an der Parkbank unweit des Fundorts. Der Angeklagte erklärt das mit einer Verletzung, die er sich kurz vorher auf einer Baustelle in seinem Haus zugezogen haben will. Diese sei wohl „durch irgendeine heftige Bewegung wieder aufgeplatzt“.

Der Prozess wird in zwei Wochen fortgesetzt. Das Gericht hat in diesem komplizierten und teils skurrilen Fall, der an jedem Verhandlungstag Fragen aufwirft, bereits zusätzliche Termine wie diesen gestern angesetzt. Die Kammer will ihr Urteil wie geplant im Januar sprechen.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... 06610.html
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

Zusammenfassung der wichtigsten Details aus Adlerauge's Berichten

Zur Aussage GM - Mageninhalt/Todeszeitpunkt
Adlerauge hat geschrieben:
Die Tat kann ja nur bis ca. 22 Uhr gewesen sein, weil das Opfer noch knapp1 kg China-Essen mit Brokoli im Magen hatte. Später wäre mehr davon im Zwölffingerdarm gewesen, da sie laut Zeugen um ca. 16 Uhr im Skyline-Plaza chinesisch gegessen hatte.

…................
Adlerauge hat geschrieben: Die Polizei versäumte, rechtzeitig die Temperaturen zu messen. Statt um 6 Uhr geschah dies um 10 Uhr. Es wird die Außentemperatur in 1 Meter Höhe, die Bodentemperatur und rektal die Körpertemperatur gemessen. Laut Körpertemperatur könnte der Todeszeitpunkt unter ganz seltenen Umständen bei ganz schneller Abkühlung auch nachts gewesen sein. Aber aufgrund des Mageninhaltes mit Brokoli von 954 Gramm, allerspätestens 23 Uhr.
…................
Adlerauge hat geschrieben: …................
954 Gramm China-Menü ist extrem viel. Das wunderte auch das Gericht. Und da die Gerichtsmedizinerin genau den Mageninhalt gemessen (gewogen) hat schließe ich daraus, dass Irina (leider) an das Kokain sehr gewöhnt war. Denn sonst haben Konsumenten keinen großen Hunger. Die Gerichtsmedizinerin erklärte, dass nur ganz wenig des Mageninhaltes schon im Zwölffingerdarm war. Somit ist der Tatzeitpunkt um 21 Uhr. Spätestens 22 Uhr. Denn Du hast genau Recht! Die Nahrung bleibt nicht so lange im Magen. Und zu c): Es mag sein, dass das Opfer klein war, aber die Gerichtsmedizin und die Waage irrt nicht. Der Mageninhalt wurde gewogen!

Quelle: Darstellung der Gerichtsmedizinerin als Zeugin vor Gericht.
Adlerauge hat geschrieben: …................
Die genauen Uhrzeiten weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass um ca. 16 Uhr (laut Überwachungskamera) chinesisch gegessen wurde. Und zum Todeszeitpunkt war noch fast alles im Magen (954 Gramm) mit Brokoli.
Adlerauge hat geschrieben: …................
Da kann man es nicht ungeschrieben lassen, dass Irina nicht tütchenweise sondern beutelweise kokste. Leider. (Quelle: Aussage der Gerichtsmedizinerin)
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

Zur finanziellen Situation JM
Adlerauge hat geschrieben: …................
Er selbst war nicht pleite. Höchstens ein Gastrobetrieb, den er aber dann zu 100.000,- oder 200.000,- Euro verkauft hat. Privat hatte er kaum Geldsorgen, diese Wohnung (und Haus) ist Eigentum.

Man macht Gewinn, wenn man 2017 einen Lamborghini Aventador s Roadster bestellt, weil es immer Kunden gibt, die 30.000 - 50.000 für den Vertrag bezahlen, um als erster ein neues Modell zu fahren.

Und noch ein Hinweis, der TV hat niemals Kokain konsumiert. Diese Vermutungen, so wie sie hier ausgesprochen werden, überschreiten die Grenze zur Legalität. Irina A. war auch keine "Escortdame".
Adlerauge hat geschrieben: …................
Laut meinen Erkenntnissen war der TV, JM, nicht hoch verschuldet und hatte ein Privatvermögen von 2-3 Millionen Euro durch Immobilienbesitz. Wenn er die verkauft hätte, könnte er 50 Jahre lang bis zu seinem Lebensende monatlich 5.000,- Euro steuerfrei zum Leben ausgeben und müsste keine Minute dafür arbeiten.

Das Garibaldi hat er erst vor kurzem für ca. 100.000,- Euro verkauft, als er schon inhaftiert war. Genau wie sein Auto, dem Aston Martin, wo zwar früher mal Leasingraten offen waren, hat er mit ca. 50.000,- Euro Gewinn verkauft. Dann hat er noch Festgeld und nicht wenig Anteile am besten Club Frankfurts, dem Gibson, "wo die Gewinne mit Schubkarren rausgefahren werden."

…................
Adlerauge hat geschrieben:
Bisher wurde über sein Privatvermögen überhaupt nicht gesprochen. Daher kann man m.E. auch nicht von einer "zweifelsfrei üblen finanziellen Situation..." sprechen. Denn alleine die Anteile an dem Restaurant, wo immer mal Rechnungen zu spät bezahlt wurden, waren zum Tatzeitpunkt ca. 300.000,- Euro wert. (Inventar, Mietvertrag)

Das wird aber sicher alles noch von der Verteidigung klargestellt werden. JM war alles andere als pleite. Und wenn eine Gesellschaft schließt verliert man seine Einlage. Mehr nicht. (Meistens 25.000,- Euro)
Gast hat geschrieben: …................
Wenn er denn so pleite war, wie kam er dann an diese Wohnung im Westend? War die neu gemietet oder neu gekauft? Woher kam das Geld?

Wieso macht man Gewinn, wenn man ein Auto kauft und wieder verkauft? Wo kamen diese 400.000 her? So ein Autohändler will doch auch Sicherheiten?
Adlerauge hat geschrieben: …................
2. Er war nicht pleite. Die Wohnung (und Haus) hat gekauft. Das Geld kam aus seinen Gewinnen und Immobilien wurden auch finanziert.
3. Man macht den Gewinn, indem man z.B. heute einen Lamborgini bestellt, der 2022 ausgeliefert wird. Hier muss man, wenn man bekannt ist, lediglich 10.000,- Euro Sicherheit leisten. Für den ersten Nachfolger mit Hybridantrieb des aktuellen Aventador s bekommt man sicher 100.000,- Euro über dem Listenpreis. Dann muss man aber damit rechnen, dass der Händler einen auf die Blacklist setzt. Der JM hatte aber sowieso nie vor, einen Lamborghini zu fahren und nahm dieses Geschäft gerne mit.
Adlerauge hat geschrieben: …................

Die Geschichte des Bruders lässt sich leicht aufklären. Wie die Presse schrieb, "kann der Mann nicht unbedingt der Hochfinanz zugerechnet werden". Er hat kein Darlehen gegeben sondern sich am Irish Pub in Frankfurt Sachsenhausen beteiligt. Und diese Beteiligung hat er noch heute. Er wurde nicht abgezockt sondern wollte unbedingt einen Fuß in der Gastronomie haben. Und die Anteile sind ihm geblieben. Er hat das Motorrad von JM einkassiert als Pfand. Das musste er aber jetzt rausgeben. Es wird übrigens im Moment vom LKA auf Spuren untersucht. (16 Monate nach der Tat.)

Quelle: Erklärungen des Richters sowie die Aussage des "Brudis".
Adlerauge hat geschrieben:
…................
Ja, Irina hat eine Liste mit den Rückzahlungen angefertigt, weil sie selbst immer dachte, sie hätte noch etwas zu kriegen. Diese Liste mit den Zahlungen hat das LKA begutachten lassen, es ist ihre Handschrift.
Quelle: Gerichtsverhandlung
Adlerauge hat geschrieben: Anmerkung, weil das immer wieder mal falsch erklärt wurde. Der Pulverbeschichter (Ich bin dort auch Kunde) gab auch nie ein Darlehen, sondern er wollte sich mit 10% am Irish Pup beteiligen. Diese Beteiligung hält er noch heute. Er wurde deshalb auch nicht hintergangen sondern ist Teilhaber an dem Lokal. Dafür hat er 13.000,- oder 16.000,- Euro bezahlt. (Ich habe die Zahl nicht richtig verstanden.)
Adlerauge hat geschrieben: …................
Woher nimmst Du diese Tatsache? Laut meinen Erkenntnissen war der TV, JM, nicht hoch verschuldet und hatte ein Privatvermögen von 2-3 Millionen Euro durch Immobilienbesitz. Wenn er die verkauft hätte, könnte er 50 Jahre lang bis zu seinem Lebensende monatlich 5.000,- Euro steuerfrei zum Leben ausgeben und müsste keine Minute dafür arbeiten.

Das hat JM so in einem Brief geschrieben, der bei Gericht vorgelesen wurde. Ich sagte, ich gebe nur weiter, was ich bei Gericht höre.

Das Garibaldi hatte Verbindlichkeiten von 440k, davon 302k nicht gedeckt und zu 207k durch Gesellschafterdarlehen finanziert. Ein Verkauf zu "100 oder 200k" deckt damit gerade einmal die Hälfte der aufgelaufenen Verluste des Gesellschafters. (Interessant ist, dass das Garibaldi im letzten Jahr einen Bilanzgewinn von 145k gemacht hat - nachdem zuvor immer Verluste geschrieben wurden. Vielleicht ist hier die Verkaufssumme aus dem First Inn hin transferiert worden?)

Meines Wissens hat er seine Anteile am Garibaldi letztes Jahr nach der Inhaftierung zu einem sehr hohen Betrag verkauft. Ob die Gesellschaft Schulden hat konnte ihm egal sein. Er hat verkauft, mächtig Geld kassiert und nichts mehr mit dem Laden zu tun. Mittlerweile haben die neuen Besitzer das Garibaldi in die Insolvenz „getrieben“. Es öffnet demnächst durch einen neuen Besitzer, ein Vollprofi, einer der besten Gastronomen, die Frankfurt im Moment zu bieten hat. (Quelle: Tripadvisor und der Insolvenzverwalter.)
…................
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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Zur Spurenlage
Adlerauge hat geschrieben:Weiss man eigentlich, um wieviel Uhr Irina umgebracht worden ist? Wenn es am Abend gewesen ist, da war Jan doch noch bei einer seiner Lebensgefährtinnen?
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1. Es muss laut Zeugenaussagen zwischen 20 Uhr und 22 Uhr gewesen sein. Viel später ist nicht möglich wegen dem Mageninhalt. Und richtig, zu dieser Zeit rückte er Möbel und war mit den Handwerkern und seiner Freundin in der Wohnung.
…................
Adlerauge hat geschrieben: Die Tatwaffe wurde nicht gefunden. Auch keine Blutspuren des Opfers.
Adlerauge hat geschrieben: …................
Man fand an ihm oder in der Wohnung keine DNA oder Blutspur des Opfers.
…................
Adlerauge hat geschrieben: Die Uhr kam ins Gespräch, weil die Zeugin Anastasia der Polizei sagte, das Opfer trug die Uhr. Bei einem zweiten Verhör hat sie dann gesagt, Irina trug keine Uhr, sie hätte die Uhr schon tagelang mit ihr gemeinsam gesucht. Es gab also gar keine Uhr. Da die Zeugin gelogen hatte sollte sie vorher vernommen werden, damit sie die Aussage nicht noch anpassen kann.

(Jeder denkt aber, eine Uhr fehlt. Die Presse stellt leider nichts klar und lässt sehr wichtige Details weg. Wie auch die alte Dame, die das Opfer flüchten sah.)
Adlerauge hat geschrieben:
Der TV ist ab ca. 3 Uhr oder 4 Uhr losgefahren. Um Mitternacht oder kurz nach Mitternacht geht ja nicht, da war er nachweislich mit seiner Freundin im Central Park auf der Fressgaß essen, zahlte mit Kreditkarte und wurde von Zeugen dort sicher erkannt.

Die Anklageschrift geht, soweit ich mich erinnere, von einem Zeitraum von Abends bis in den frühen Morgen aus. Das deckt sich aber nicht mit den 954 Gramm China-Menü im Magen, was Irina im Skyline-Plaza zu sich nahm.

….................
Adlerauge hat geschrieben: …................
Schlampig war in den Augen der Zuschauer auch, dass die Polizei kein Phantombild mit den Angaben der Zeugin, Frau R., anfertigte. Schließlich sah die Zeugin um 21 Uhr den Mann und Irina lief vor ihm panisch, Arme über dem Kopf wedelnd weg. Und die Zeugin war sehr glaubhaft! (Da wird nun einiges nach ermittelt.)
Adlerauge hat geschrieben:Da isser ja endlich wieder @adlerauge : was wurde denn bisher zum Handy oder der handyortung von JM gesagt? Was hat die Polizei denn rausgefunden, wann sein Handy dort im Park eingeloggt war ?

Es gab keine Handyortung und die Polizei fand heraus, dass sein Handy im Park nicht eingeloggt war. Das ist lediglich eine Fehlinformation einer Zeitung, was dann von anderen Zeitungen, z.B. dem Extratipp ungeprüft ohne weitere Recherche übernommen wurde.
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

Zur Aussage Zeuge Handwerker

Adlerauge hat geschrieben: @Adlerauge: Hatten die Handwerker nicht ausgesagt, dass sie sich nicht erinnern könnten? Also können sie nicht bestätigen, dass JM zur Tatzeit zuhause war?
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Sie konnten sich auf keine genaue Uhrzeit mehr festlegen. Nur, dass es Abends war. Weil die Arbeit noch fertig werden sollte. Aber als sie vor 16 Monaten vernommen wurde, war die Erinnerung noch besser. Der Richter hat es ja vorgehalten.
…................
Adlerauge hat geschrieben: Haben die Handwerker denn als Zeugen ausgesagt? Wann haben sie das Haus des Angeklagten verlassen?

Da war ich mal austreten und habe es nicht 100%ig mitbekommen, sonst könnte ich darüber noch mehr berichten. Die Aussagen deckten sich nicht mit dem, was sie kurz nach der Tat bei der Polizei berichteten. Damals in ihren Aussagen wussten sie die Uhrzeiten noch ziemlich genau. Das war ja kurz nach der Tat. (Zum Glück werden neuerdings die Aussagen aufgezeichnet und niedergeschrieben.) Nach der langen Zeit erinnerten sie sich aber nicht mehr auf die Minute.

Hier könnten deren eigene WhatsApp-Nachrichten vielleicht helfen. Oder Fotos oder ähnliches.

Auf jeden Fall haben sie die Wohnung sehr spät verlassen. Bis in die späten Abendstunden haben sie noch mit JM Betten gerückt und ihm und S. geholfen.
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

Zur Aussage Zeugin S. - Freundin des Angeklagten
Adlerauge hat geschrieben:…................
Die Zeugin versuchte kein falsches Alibi zum Tatzeitpunkt zu geben. Ganz sicher nicht. Aber sie war so durch den Wind, dass sie sagte, sie sei Montag und Dienstag Abend mit JM zusammen gewesen. Jedoch war er am Montag Abend mit Irina unterwegs.
Was sie zu Dienstag sagte klang völlig in Ordnung und deckt sich auch mit den schriftlichen Aussagen der Handwerker und der Einlassung von JM.

Das mit dem "falschen Alibi" wird irgendwie falsch rüber gebracht. Sie hat es ja auch später bei der Polizei versucht aufzuklären.
Adlerauge hat geschrieben:Es wird nicht bezweifelt, dass sie den ganzen Abend bei JM war am Dienstag, 8.5.2019.
Es ist nur nicht bewiesen, dass JM auch den ganzen Abend da war. (Zur Tatzeit) Es fehlen 40 Minuten. In diesen 40 Minuten müsste er losgefahren sein, Irina getroffen haben im Niddapark, ihr die Knochen zertrümmert haben, sie danach abgestochen haben mit 21 Messerstichen. (Das Blut spritzt bei so einer Tat mächtig in die Klamotten, Haut und Haare, Nase und Ohren.) Dann müsste er die Tatwaffe(n) beiseite schaffen, dass sie kein Spürhund mehr findet und sich, ohne Spuren zu hinterlassen (denn die Hunde fanden gar nichts), auf den Rückweg gemacht haben, jedoch sich irgendwo duschen bis in die letzte Gesichtsfalte und von Irinas DNA befreien. Er müsste die Klamotten wechseln und die blutgetränkten Klamotten entsorgen. Eigentlich unmöglich.
Nach dieser Bluttat müsste er dann innerhalb 40 Minuten wieder zu Hause ankommen und dann in den Central Park (Fressgaß) essen gehen.
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

Ungelesener Beitrag von talida »

Zur Aussage Zeugin A. - beste Freundin des Opfers
Adlerauge hat geschrieben:
Er war zu der Zeit 16 Jahre alt. Er hatte einen Freund, der einen Führerschein hat. Irina hat den Jungs immer mal das Auto geliehen. Vermutlich um das Kokain zu bezahlen.

Nachdem die Zeugin A. sich so Sorgen machte und durch Schlaftabletten angeblich den ganzen Mittwoch schlief kam durch den Zeugen raus, dass sie gar nicht geschlafen hatte sondern mit ihm ganz normal korrespondierte.
…................
Adlerauge hat geschrieben: Sie log. Warum ist noch unklar. Sie schlief nicht durch. Sie rechnete nicht damit, dass bei dem Drogendealer das Handy beschlagnahmt wird und man die Korrespondenz findet. (Wenn die Polizei will, ist sie richtig gut!)

Und nicht nur einmal log sie. Sie erzählte auch, das Irina viele Uhren mit Brillanten besaß, die sie im Tresor aufbewahrte. Aber das hat sie meiner Meinung nach von dem Instagram-Profil. Da trägt Irina immer teure (echte) Uhren von Freunden und Bekannten um Fotos zu machen. Mehr nicht.
Adlerauge hat geschrieben: …................
Jetzt mal wieder zum Thema.. Warum lügt die Freundin eigentlich darüber, ob sie den ganzen Tag geschlafen hat oder mit dem Dealer kommuniziert hat? Was macht das für einen Sinn?

Die Zeugin hat es immerhin geschafft, dass die Presse noch heute von einer fehlenden Uhr berichtet. Das war gelogen. Die angeblichen Tabletten und das Durchschlafen bis zum Donnerstag. Alles Lügen. Sie sagte bei Gericht, sie hasst den JM. Sie war übrigens längere Zeit im Frauengefängnis und musste dann zu einer Drogentherapie gemäß § 35 BtMG. Sie sagte auch, was dann auf Band vorgespielt wurde, bei der Polizei, dass sie immer mit der Rechtsanwältin der Nebenklage zusammensitzt. Daraufhin wurde die Rechtsanwältin in den Zeugenstand genommen und vom Richter dazu befragt. Der Anwältin ist die Zeugin nicht bekannt. Also hat sie da auch gelogen und jeder konnte die Aufnahme, ihre Worte, hören. Es ist bisher noch ein Rätsel, weshalb sie so viel gelogen hat.
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Prozessberichte

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Zur Aussage Zeugin aus dem Niddapark
Adlerauge hat geschrieben: …................
Ich finde der ganze Prozess wird wirklich spannender wenn die angebliche Zeugin mal aussagen würde. Ich meine so eine Person die 2-3 Personen gesehen hat, sollte doch schon längst an der Reihe sein. Vielleicht gab es diese Zeugin ja aber auch gar nicht?
Und:
Du hattest es schon angerissen, aber kannst du ihre Aussage nochmal zusammenhängend und detailliert wiedergeben, wenn du Zeit hast?
Das wäre super, merci !


Diese Dame hat schon lange ausgesagt. Glaubwürdig. Eine Dame, die Irina gesehen hat. Sie hat sie am Zopf erkannt. (Die Polizei sah zunächst auch nur einen Zopf bei der entstellten Leiche) Als es hieß, im Park lag eine Dame, ein Opfer mit blondem Zopf fiel ihr die Situation sofort ein. Sie meldete sich sofort bei der Polizei. Diese Dame dachte, die beiden hätten Streit, eine Beziehungskiste. Sie beschreibt den Mann, mit dem Irina scheinbar Streit hatte als jungen, gutaussehen Mann, mit einem sehr, sehr hellen Gesicht. Er sah sehr gut aus, hatte eine kleine und gerade Nase. Aber er war so hell, sie dachte, sie sieht dem Tod ins Gesicht. Irina kam der Rentnerin mit wedelnden Armen über dem Kopf entgegen. Sie hatte sowas noch nicht gesehen, das wären keine Turnübungen gewesen. Irina wirkte, als hätte sie Panik. Die Dame dachte zuallererst, Irina hätte Angst vor ihrem Hund. Aber der Hund schlug nicht an. Also war ihr klar, es musste etwas anderes sein. (Alle Zuhörer bekamen Gänsehaut!)

Irina bog ab in einen Trampelpfad. Sie sagte, das Gesicht des jungen Mannes hatte sich bei ihr eingebrannt und sie wundert sich noch heute, dass sie kein Phantombild anfertigen lassen musste und auch keine Fotos gezeigt bekam. Sie wusste noch von einer zweiten Dame, die ihrer Meinung nach auch noch jemanden bei Irina gesehen hat. Gemeldet hatte sich die Dame kurz nach der Veröffentlichung des Falls. Im Niddapark hätte auch alle darüber gesprochen.

Diese zweite Dame weigerte sich aber zur Polizei zu gehen. Das hatte den Hintergrund, dass ihr der Fußballer Armanatidis (Eintracht Frankfurt) bei einem Streit zwischen Hunden in den Bauch getreten hatte. Sie zeigte den bekannten Sportler an und bekam dann von den Eintracht-Anhängern einen Shitstorm, man stand vor ihrem Haus und bedrohte sie. Armanatidis wurde dann laut ihrer Aussage zu einer Strafe von 40.000,- verurteilt. Sie sagte sich, nie wieder zeige ich jemanden und das war auch der Grund, warum sie nicht als Zeugin auftreten wollte. Aber sie musste es dann wohl doch, der Druck wurde zu groß. Die Polizei hat sie dann vernommen und bei Gericht hat sie auch ausgesagt. Bei der Polizei war das aber viel umfangreicher. Das wurde aber nur teilweise vorgehalten.
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