Fall Maria L.: Schauplätze der Tatnacht
Die Route von Hussein K.
1. Ebnet
Von seinem Wohnort Ebnet aus macht sich Hussein K. am Abend des 15. Oktober auf den Weg in die Innenstadt. Wie genau, ist unklar. Eigenen Angaben zufolge wohl zu Fuß.
Hussein K. gibt an, nach seiner Rückkehr nach Ebnet geduscht und sich schlafen gelegt zu haben. Wann das gewesen sein soll, ist derzeit unklar. Eigenen Angaben zufolge wachte er am Mittag auf und bemerkte im Spiegel sein zerkratztes Gesicht. Er habe nicht glauben können, was er getan hatte, so der Angeklagte vor Gericht. Dann habe er jedoch im Fernsehen davon gehört.
"Wann Hussein K. in dieser Nacht heimkam, das weiß in dem Haus niemand", so ein Ermittler vor Gericht.
2. Stühlinger Kirchplatz
Hussein K. gibt an, dass er an jenem Abend des 15. Oktober auf dem Stühlinger Kirchplatz Haschisch gekauft habe.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass sich Hussein K. und seine Freunde Alkohol in einem Edeka in der Innenstadt besorgt haben. Wann genau, ist derzeit nicht bekannt.
3. Seepark
Eigenen Angaben zufolge traf sich Hussein K. mit Freunden im Seepark, um Alkohol zu trinken.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Gruppe im Park grillte. Husseins Begleiter gaben an, er habe nur wenig getrunken. "Er war noch der Normalste von allen", zitierte ein Ermittler die Zeugen vor Gericht.
4. Innenstadt / SonderBar
Zu Fuß ging es Hussein K. zufolge als nächstes in eine bisher nicht benannte Bar in der Innenstadt. Dort habe er erneut Alkohol getrunken. Oberstaatsanwalt Berger zufolge hat Hussein K. dort eine Frau in einer für diese unangenehmen Weise angesprochen. Sie habe ihn weggestoßen und sei sofort gegangen.
Als nächstes ging es Hussein K. zufolge in eine Bar in der Freiburger Innenstadt, in der einem Freund zufolge der Ausweis nicht kontrolliert wird. Dort will er für 10 bis 15 Euro Bier und Wein getrunken haben – wie viel genau, daran könne er sich nicht mehr erinnern. Irgendwann sei er so betrunken gewesen, dass ihm an der Theke nichts mehr ausgeschenkt worden sei. Er habe das akzeptiert, so Hussein K. vor Gericht. In der Bar habe er mit einem deutschen Mann gesprochen und mit einer Frau getanzt.
Laut Ermittlungen ging er gegen 23 Uhr alleine in die "Sonderbar" an der Salzstraße, einem Homosexuellentreff. Dieser wird videoüberwacht, die Polizei hat das Material ausgewertet. Der Barkeeper gab gegenüber der Polizei an, Hussein K. habe auf ihn keinen betrunkenen Eindruck gemacht. Den Ermittlern zufolge bot der Angeklagte einem Gast sexuelle Dienste gegen Geld an – was dieser jedoch ablehnte. In der Bar soll er zudem zwei Frauen bedrängt haben. Einer Frau soll er ans Gesäß gefasst haben. Videoaufnahmen sollen zeigen, wie er von ihr weggestoßen wurde. Die Frauen hätten wenig später die Bar verlassen, gefolgt von Hussein K. Das war laut Ermittlungen gegen 1.15 Uhr.
5. Karma
Hussein K. sagt aus, er sei am Karma vom Türsteher abgewiesen worden.
6. Bermudadreieck
In einem Dönerladen versucht Hussein K. laut Aussage ein Bier zu kaufen. Das sei ihm jedoch verwehrt worden. Er habe daraufhin jemand anderen gebeten, ihm eines zu besorgen.
7. Bertoldsbrunnen
Wie die Videoüberwachung zeigt, steigt Hussein K. in der Nacht auf den 16. Oktober in eine Straßenbahn der Linie 1 Richtung Littenweiler ein. In der Tram belästigt er der Anklage zufolge eine Frau, die sich daraufhin umsetzt.
Wie die Videoüberwachung zeigt, stieg Hussein K. um 1.57 Uhr in eine Straßenbahn der Linie 1 Richtung Littenweiler ein. In der Tram belästigte er der Anklage zufolge eine Frau, die sich daraufhin umsetzte. Das belegen Videoaufzeichnungen aus der Tram.
8. Littenweiler
Mit der Straßenbahn fährt Hussein K. nach Littenweiler. Von dort aus habe er sich auf den Weg nach Hause machen wollen.
9. Aral-Tankstelle an der Schwarzwaldstraße
An der Aral-Tankstelle an der Schwarzwaldstraße entdeckt Hussein K. eigenen Angaben zufolge ein Fahrrad, das er mitnimmt.
10. Dreisam
Eigenen Angaben zufolge will Hussein K. nach ebnet fahren, stürzt jedoch, weil er angeblich zu betrunken war. Er habe daraufhin beschlossen, umzudrehen und wieder in die Stadt zu gehen.
Den Ermittlungen zufolge wurde das von Hussein K. geklaute Fahrrad erstmals um 4.20 Uhr von einem vorbeiradelnden Zeugen bemerkt. Zudem fanden sich am Sattel so genannte Mischspuren, das heißt DNA von dem Angeklagten, aber auch von Maria L. Das spricht dafür, dass Hussein K. das Fahrrad nach der Tat benutzt hat. Laut Gutachten war dieses trotz eines gebrochenen Sattels fahrtüchtig.
11. Der Tatort
Hussein K. schob eigenen Angaben zufolge das Fahrrad stadteinwärts am Dreisamuferweg entlang. Ihm sei auf dem Weg schlecht geworden, er habe sich setzen müssen. Dann habe er einen Fahrradfahrer bemerkt. Es ist Maria L. Die Studentin ist von einer Party im Institutsviertel auf dem Weg nach Hause in die Thomas-Morus-Burse. Hussein K. gibt an, nicht erkannt zu haben, ob es sich bei dem Fahrer um eine Frau oder einen Mann handelte. Seiner Aussage zufolge trat er gegen das Fahrrad und brachte Maria L. so zu Fall. Als sie geschrien habe, habe er sie gewürgt. Weil ihn "die Kraft verließ", habe er zu seinem Schal gegriffen. "Ich habe sie erwürgt", so Hussein K. vor Gericht. Erst dann habe er bemerkt, dass das Mädchen hübsch war - woraufhin er sich entschlossen habe, "Sex mit ihr zu haben". Eine Dornenhecke hätte ihm Kratzer zugefügt, sein Blut sei nach der Tat auf Marias Körper gewesen. Daraufhin habe er sie in die Dreisam gelegt und sei gegangen. Seine Tat habe vielleicht 15 Minuten gedauert. Später habe er noch einen Joint geraucht, ehe er sich auf den Heimweg gemacht habe.
Laut Oberstaatsanwalt Berger hat die Tat gegen 3 Uhr stattgefunden. Spuren an Marias Fahrrad belegten, dass Hussein K. ihr in den Lenker gegriffen hat. Wegen eines Fehlers in der Zeitschaltuhr war der Weg anders als üblich um diese Zeit beleuchtet gewesen, zudem war Vollmond. Die Ermittler gehen davon aus, dass Hussein K. ganz genau gesehen hat, dass eine Frau auf dem Fahrrad unterwegs war. Sie gehen auch davon aus, dass die Tat länger als die von Hussein K. angegebenen 15 Minuten dauerte. Erst um 4.20 Uhr wurde das von ihm geklaute Fahrrad 500 Meter östlich des Tatorts zum ersten Mal von einem Zeugen bemerkt. Spuren am Sattel deuten zudem darauf hin, dass Hussein K. es nach der Tat benutzt hat.
https://www.google.com/maps/d/viewer?mi ... 03206&z=14
[color=#0000FF][b][size=120]Fall Maria L.: Schauplätze der Tatnacht[/size][/b][/color]
[size=110][b]Die Route von Hussein K.[/b][/size]
[b]1. Ebnet [/b]
Von seinem Wohnort Ebnet aus macht sich Hussein K. am Abend des 15. Oktober auf den Weg in die Innenstadt. Wie genau, ist unklar. Eigenen Angaben zufolge wohl zu Fuß.
Hussein K. gibt an, nach seiner Rückkehr nach Ebnet geduscht und sich schlafen gelegt zu haben. Wann das gewesen sein soll, ist derzeit unklar. Eigenen Angaben zufolge wachte er am Mittag auf und bemerkte im Spiegel sein zerkratztes Gesicht. Er habe nicht glauben können, was er getan hatte, so der Angeklagte vor Gericht. Dann habe er jedoch im Fernsehen davon gehört.
"Wann Hussein K. in dieser Nacht heimkam, das weiß in dem Haus niemand", so ein Ermittler vor Gericht.
[b]2. Stühlinger Kirchplatz [/b]
Hussein K. gibt an, dass er an jenem Abend des 15. Oktober auf dem Stühlinger Kirchplatz Haschisch gekauft habe.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass sich Hussein K. und seine Freunde Alkohol in einem Edeka in der Innenstadt besorgt haben. Wann genau, ist derzeit nicht bekannt.
[b]3. Seepark [/b]
Eigenen Angaben zufolge traf sich Hussein K. mit Freunden im Seepark, um Alkohol zu trinken.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Gruppe im Park grillte. Husseins Begleiter gaben an, er habe nur wenig getrunken. "Er war noch der Normalste von allen", zitierte ein Ermittler die Zeugen vor Gericht.
[b]4. Innenstadt / SonderBar[/b]
Zu Fuß ging es Hussein K. zufolge als nächstes in eine bisher nicht benannte Bar in der Innenstadt. Dort habe er erneut Alkohol getrunken. Oberstaatsanwalt Berger zufolge hat Hussein K. dort eine Frau in einer für diese unangenehmen Weise angesprochen. Sie habe ihn weggestoßen und sei sofort gegangen.
Als nächstes ging es Hussein K. zufolge in eine Bar in der Freiburger Innenstadt, in der einem Freund zufolge der Ausweis nicht kontrolliert wird. Dort will er für 10 bis 15 Euro Bier und Wein getrunken haben – wie viel genau, daran könne er sich nicht mehr erinnern. Irgendwann sei er so betrunken gewesen, dass ihm an der Theke nichts mehr ausgeschenkt worden sei. Er habe das akzeptiert, so Hussein K. vor Gericht. In der Bar habe er mit einem deutschen Mann gesprochen und mit einer Frau getanzt.
Laut Ermittlungen ging er gegen 23 Uhr alleine in die "Sonderbar" an der Salzstraße, einem Homosexuellentreff. Dieser wird videoüberwacht, die Polizei hat das Material ausgewertet. Der Barkeeper gab gegenüber der Polizei an, Hussein K. habe auf ihn keinen betrunkenen Eindruck gemacht. Den Ermittlern zufolge bot der Angeklagte einem Gast sexuelle Dienste gegen Geld an – was dieser jedoch ablehnte. In der Bar soll er zudem zwei Frauen bedrängt haben. Einer Frau soll er ans Gesäß gefasst haben. Videoaufnahmen sollen zeigen, wie er von ihr weggestoßen wurde. Die Frauen hätten wenig später die Bar verlassen, gefolgt von Hussein K. Das war laut Ermittlungen gegen 1.15 Uhr.
[b]5. Karma[/b]
Hussein K. sagt aus, er sei am Karma vom Türsteher abgewiesen worden.
[b]6. Bermudadreieck [/b]
In einem Dönerladen versucht Hussein K. laut Aussage ein Bier zu kaufen. Das sei ihm jedoch verwehrt worden. Er habe daraufhin jemand anderen gebeten, ihm eines zu besorgen.
[b]7. Bertoldsbrunnen [/b]
Wie die Videoüberwachung zeigt, steigt Hussein K. in der Nacht auf den 16. Oktober in eine Straßenbahn der Linie 1 Richtung Littenweiler ein. In der Tram belästigt er der Anklage zufolge eine Frau, die sich daraufhin umsetzt.
Wie die Videoüberwachung zeigt, stieg Hussein K. um 1.57 Uhr in eine Straßenbahn der Linie 1 Richtung Littenweiler ein. In der Tram belästigte er der Anklage zufolge eine Frau, die sich daraufhin umsetzte. Das belegen Videoaufzeichnungen aus der Tram.
[b]8. Littenweiler [/b]
Mit der Straßenbahn fährt Hussein K. nach Littenweiler. Von dort aus habe er sich auf den Weg nach Hause machen wollen.
[b]9. Aral-Tankstelle an der Schwarzwaldstraße[/b]
An der Aral-Tankstelle an der Schwarzwaldstraße entdeckt Hussein K. eigenen Angaben zufolge ein Fahrrad, das er mitnimmt.
[b]10. Dreisam [/b]
Eigenen Angaben zufolge will Hussein K. nach ebnet fahren, stürzt jedoch, weil er angeblich zu betrunken war. Er habe daraufhin beschlossen, umzudrehen und wieder in die Stadt zu gehen.
Den Ermittlungen zufolge wurde das von Hussein K. geklaute Fahrrad erstmals um 4.20 Uhr von einem vorbeiradelnden Zeugen bemerkt. Zudem fanden sich am Sattel so genannte Mischspuren, das heißt DNA von dem Angeklagten, aber auch von Maria L. Das spricht dafür, dass Hussein K. das Fahrrad nach der Tat benutzt hat. Laut Gutachten war dieses trotz eines gebrochenen Sattels fahrtüchtig.
[b]11. Der Tatort[/b]
Hussein K. schob eigenen Angaben zufolge das Fahrrad stadteinwärts am Dreisamuferweg entlang. Ihm sei auf dem Weg schlecht geworden, er habe sich setzen müssen. Dann habe er einen Fahrradfahrer bemerkt. Es ist Maria L. Die Studentin ist von einer Party im Institutsviertel auf dem Weg nach Hause in die Thomas-Morus-Burse. Hussein K. gibt an, nicht erkannt zu haben, ob es sich bei dem Fahrer um eine Frau oder einen Mann handelte. Seiner Aussage zufolge trat er gegen das Fahrrad und brachte Maria L. so zu Fall. Als sie geschrien habe, habe er sie gewürgt. Weil ihn "die Kraft verließ", habe er zu seinem Schal gegriffen. "Ich habe sie erwürgt", so Hussein K. vor Gericht. Erst dann habe er bemerkt, dass das Mädchen hübsch war - woraufhin er sich entschlossen habe, "Sex mit ihr zu haben". Eine Dornenhecke hätte ihm Kratzer zugefügt, sein Blut sei nach der Tat auf Marias Körper gewesen. Daraufhin habe er sie in die Dreisam gelegt und sei gegangen. Seine Tat habe vielleicht 15 Minuten gedauert. Später habe er noch einen Joint geraucht, ehe er sich auf den Heimweg gemacht habe.
Laut Oberstaatsanwalt Berger hat die Tat gegen 3 Uhr stattgefunden. Spuren an Marias Fahrrad belegten, dass Hussein K. ihr in den Lenker gegriffen hat. Wegen eines Fehlers in der Zeitschaltuhr war der Weg anders als üblich um diese Zeit beleuchtet gewesen, zudem war Vollmond. Die Ermittler gehen davon aus, dass Hussein K. ganz genau gesehen hat, dass eine Frau auf dem Fahrrad unterwegs war. Sie gehen auch davon aus, dass die Tat länger als die von Hussein K. angegebenen 15 Minuten dauerte. Erst um 4.20 Uhr wurde das von ihm geklaute Fahrrad 500 Meter östlich des Tatorts zum ersten Mal von einem Zeugen bemerkt. Spuren am Sattel deuten zudem darauf hin, dass Hussein K. es nach der Tat benutzt hat.
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1czj2_lLRcUwo6CduyjIfKkDNpJg&ll=47.99747127987408%2C7.887183183203206&z=14