Undercover hat geschrieben: ↑Samstag, 31. Oktober 2020, 20:14:35
Für mich kam dieser Zeuge aus Sicht des Gerichts "wie gerufen".
Es sollte eben vom Schicksal so sein, welches wir Menschen nicht in der Hand haben, und welches auch HS nicht in der Hand hatte, bei aller Cleverness.
Undercover hat geschrieben: ↑Samstag, 31. Oktober 2020, 20:14:35
So eine Aussage hätte man in einer stärkeren Indizienkette wahrscheinlich gar nicht erst aufgenommenen...
Diese Unterstellung, dass die Richter die Glaubwürdigkeit daran messen, wie stark die Indizienkette ist, lehne ich ab.
Die Richter haben den Zeugen sehr lange auf seine Glaubwürdigkeit geprüft und dieses Ergebnis war entscheidend.
Der Zeuge hätte die 10 000 € einstreichen können und sein Zeugengeld noch dazu. Hat er aber nicht.
Er war Behördendistanziert und wollte von ihnen keine Zuwendungen. Und trotzdem kam er einer Zeugenpflicht nach.
Er hatte auch keinerlei Belastungseifer und er wusste gar nicht, welchen Stellenwert seine Aussagen in dem Gesamtgefüge haben würden.
Er interessierte sich nicht fürs Fernsehen und schottete sich gegen die Informationsflut von Medien eher ab.
Doch seine Darlegung der Eselsbrücken zwischen dem Autokennzeichen und seiner Lebenswelt musste den Richtern eingeleuchtet haben.
Sicher hat er noch andere solcher angewandter Merkhilfen vorbringen können in anderen Lebensbereichen.
Und von seinen geistigen Fähigkeiten, seinen Vorlieben, seiner Tätigkeit, seine Hobbys, seine Interessen hat man sich auch einen
Eindruck verschafft und ihn wohl auf die Kompatibilität mit dieser zur Debatte stehenden Wahrnehmungseigenschaft abgecheckt.
Nur davon sind die Richter zu ihrer Auffassung gekommen.
Und diese Auffassung ist unabhängig von der Fall-Lage gewesen. Das ist meine Überzeugung. Schließlich hat auch der Staranwalt
von HS die Befragung des Zeugen miterlebt. Er durfte selbst Fragen stellen und sich eine Meinung bilden. All das macht mich
sicher, dass der Motorradzeuge das Gericht von seiner Seriosiät überzeugte.