MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von caro » Montag, 08. Dezember 2025, 16:00:32

NinJa hat geschrieben: Donnerstag, 04. Dezember 2025, 14:41:21 oder sind das nur die Ähren der Gräser, die durch das unscharfe Bild wie ein Seil wirken?
Nein, ich glaube du hast recht. Gut beobachtet.
Mir ist das tatsächlich mehrmals nicht aufgefallen.
Könnte das nicht Absperrband sein?

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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Bastian » Montag, 08. Dezember 2025, 13:16:32

Gast hat geschrieben: Montag, 08. Dezember 2025, 12:10:28 Genau so wie man dieses Wissen mit 33 entwickelt. Das kann man nur haben, wenn man sich damit intensiv befasst. Sonst hast es auch mit 53 nicht.
Das ist, wie wenn du fragst, woher man mit 23 wissen soll, wie man perfekte Bratkartoffeln macht. Das weißt du entweder, weil du dir schon Rezepte dazu durchgelesen und es schon probiert hast und die gerne machst - oder du hast damit nichts am Hut und dann weißt du es auch mit 53 nicht besser, weil es dich nicht interessiert.
Tut mir leid, hatte mich nicht genau genug ausgedrückt. Ich meinte, was denkst du wie er dieses Wissen mit 23 Jahren entwickelt hat? Mit welcher Intensivität und warum? War er jemand der die Wochenenden oft alleine verbrachte anstatt mit Freunden und sich dann am PC in seinem Zimmer gezielt damit befasst hat? Was denkst du wie er diese Neugierde entwickeln konnte?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast » Montag, 08. Dezember 2025, 12:10:28

Bastian hat geschrieben: Montag, 08. Dezember 2025, 11:57:03 Wie entwickelt man deiner Meinung nach so ein Wissen mit 23?
Genau so wie man dieses Wissen mit 33 entwickelt. Das kann man nur haben, wenn man sich damit intensiv befasst. Sonst hast es auch mit 53 nicht.
Das ist, wie wenn du fragst, woher man mit 23 wissen soll, wie man perfekte Bratkartoffeln macht. Das weißt du entweder, weil du dir schon Rezepte dazu durchgelesen und es schon probiert hast und die gerne machst - oder du hast damit nichts am Hut und dann weißt du es auch mit 53 nicht besser, weil es dich nicht interessiert.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Bastian » Montag, 08. Dezember 2025, 11:57:03

Gast hat geschrieben: Sonntag, 07. Dezember 2025, 22:36:44 Bastian, daraus würde ich schließen, du geht davon aus, dass man sowas wissen kann mit ü30.
Dem widerspreche ich insofern als dass ich davon ausgehe, dass man das nur wissen kann wenn man sehr gut informiert ist und sich damit einfach beschäftigt, völlig unabhängig doch vom Alter. Das kann jemand mit 23 gewusst haben, der sich sehr interessiert und sich zB beim Planen einer solchen Tat damit befasst und akribisch recherchierte.
Wie entwickelt man deiner Meinung nach so ein Wissen mit 23?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Miss_Erfolg » Montag, 08. Dezember 2025, 09:34:33

Wenn der Täter an der ersten SMS beteiligt war, und man davon ausgeht,dass er danach auf die Ereignisse reagierte (Anrufe bewusst machen ließ um Ermittlungen zu verhindern/ verzögern, Standortwechsel....) macht das für mich keinen Sinn. Die Tatperson agiert später unter hohem Druck sehr schnell, findet Lösungen, sucht sich vielleicht noch Informationen.... dann wäre die erste SMS extrem schlecht gewählt, sollte sie als "Beruhigung" dienen. Ausser er wusste nichts vom fehlenden Schlüssel.
Dann würde es wieder Sinn machen.

Nach meiner Vermutung war die Tatperson kein Fremder, sondern hatte enge Bindung zu Frauke oder jemandem aus ihrem engsten Umfeld. Schauen wir auf das Gesamtpaket - er muss ein überdurchschnittliches Wissen ( im Vergleich zum Durchschnitt, nicht im Sinne von Experte) über Handyortung verfügt haben oder sich dieses sehr kurzfristig und unter Druck angeeignet haben. Er kannte sich mir Drogen und/oder Medikamenten zumindest in Teilgebieten aus, oder hat es sich angeeignet.
Er kannte die Umgebung. Es wurde öfter spekuliert, ob sein Beruf irgendwie indirekt mit der WM zusammenhängt, z.B. Kellner oder Taxifahrer.
Was ist mit Sicherheitskräften oder Rettungsassistenz ?
Je nachdem kannte die Person sich vielleicht schon vorher mit Substanzen aus....oder mit Polizeiarbeit....oder beidem. Wusste vielleicht auch, dass die Kapazitäten durch den zusätzlichen Aufwand der WM begrenzt sind und man quasi ausschließen kann in einem Industriegebiet auf eine Polizeikontrolle zu stoßen. Hätte sich das geändert (Ermittlungen wegen Frauke) hätte er das durch Familie erfahren.
In beiden Fällen wäre es auch möglich beruflich zum Einsatz zu kommen und den Dienst zu beenden, wenn die Menschen nach Hause gehen.
Ich gehe von einem lebenden Täter aus und von einem, der mit dem Geschehenen (gut) leben kann, weil ich es für unwahrscheinlich halte, dass er sich sonst über so lange Zeit nicht verraten hat oder anderweitig extrem auffällig geworden wäre. Das kann grundsätzlich in der Psyche veranlagt sein und/ oder er hat gelernt mit extremen und auch traumatischen Situationen umzugehen, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
In beiden Fällen wäre eine gute körperliche Konstitution nicht ungewöhnlich.

Ich würde es zumindest für wahrscheinlicher halten als eine Berufsgruppe, die zu keinem genutzten Wissen oder "Fähigkeiten" Bezug hat.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Hamburger » Montag, 08. Dezember 2025, 00:51:50

Bastian hat geschrieben: Sonntag, 07. Dezember 2025, 20:04:09 [...] Hälst du diesen Punkt mit Zustimmung eines Richters/Staatsanwalt für Täterrelevant? Versuche gerade abzuleiten ob das Wissen darüber sein weiter Vorgehen beeinflusst hat? Für wie alt würdest du ihn schätzen?
Mir wäre 2006 mit 20 Jahren diese Gesetzeslage nicht bewusst gewesen, [...].
Wenn der Täter damals dieses Bewusstsein dafür hatte, so könnte man meiner Meinung nach schon auf jemand gebildeten ü30 Jährigen eingrenzen im Umfeld.
Ich glaube nicht, dass das Rückschlüsse auf Alter oder Bildung zulässt.
(Nebenbei: Ich halte den Täter nicht für dumm und vermute, dass er ein paar – bis zu etwa 10 – Jahre älter als Frauke war. Aber das setzt natürlich nicht Kenntnisse solcher Art voraus.)

Nach meiner Ansicht muss der Täter nicht (im Vorhinein) gewusst haben, unter welchen Bedingungen die Polizei den Absendeort einer SMS ermitteln kann. Vielleicht wurde ihm allein durch die Tatsache, dass die Polizei nun ermittelte, die Gefährlichkeit seiner Lage klar; vielleicht hat er sich im Internet informiert, was die Aufnahme von Ermittlungen und die Auswertung von Fraukes Handydaten bedeutet.
Aber in jedem Fall gehe ich davon aus, dass er begriff, dass die Polizei den Verdacht auf ein Verbrechen hatte und die Situation nun für ihn sehr ernst war.

Außerdem glaube ich, dass ihn der frühe Ermittlungsbeginn sehr überraschte. Frauke war erwachsen; und wenn sie freiwillig in sein Auto gestiegen war, konnte er auch sicher sein, dass es keine Zeugen für eine Gewaltanwendung gab.
Zudem halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass er den Inhalt der 1. SMS aus Nieheim kannte. Wenn Frauke Gelegenheit gehabt hätte, die SMS in seiner Gegenwart freiwillig zu verfassen, ist anzunehmen, dass er sie sich hinterher angesehen hätte, um sicher zu gehen, dass sie keine Hinweise auf ihn enthielt.
Wenn man (wie ich) davon ausgeht, dass diese 1. SMS verfasst wurde, als Frauke sich bereits in der Gewalt des Täters befand, wurde sie auf seine Veranlassung oder von ihm selbst geschrieben.

Diese 1. SMS klingt vergnügt, und sie legte nahe, dass Frauke noch jemanden getroffen hatte, mit dem sie auch um 1 h nachts noch länger zusammen sein wollte.
Ich nehme an, dass Frauke und der Täter sich flüchtig kennengelernt hatten (der Täter aber dennoch mehr über sie wusste). Und dass der Täter Frauke falsch eingeschätzt hatte. Sie feierte sehr gern, ging sehr offen auf andere Menschen zu, und dass könnte den Täter zu dem Glauben verleitet haben, es sei nicht so ungewöhnlich für sie, mal ein oder zwei Nächte nicht nach Hause zu kommen.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Täter mit dem 1. Anruf auf die Bekanntgabe der polizeilichen Ermittlungen reagierte und die Polizei von einem freiwilligen Fernbleiben Fraukes überzeugen wollte. Aber vorher sah er offenbar keinen Grund, aktiv zu werden; er hätte z. B. am Mittwoch eine SMS versenden können. Nach meiner Vermutung rechnete er einfach nicht damit, dass man derart schnell in Fraukes Umfeld ein Verbrechen befürchten und dann die Polizei auch noch so schnell handeln würde.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast » Sonntag, 07. Dezember 2025, 22:36:44

Bastian, daraus würde ich schließen, du geht davon aus, dass man sowas wissen kann mit ü30.
Dem widerspreche ich insofern als dass ich davon ausgehe, dass man das nur wissen kann wenn man sehr gut informiert ist und sich damit einfach beschäftigt, völlig unabhängig doch vom Alter. Das kann jemand mit 23 gewusst haben, der sich sehr interessiert und sich zB beim Planen einer solchen Tat damit befasst und akribisch recherchierte.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast » Sonntag, 07. Dezember 2025, 21:11:15

Bastian hat geschrieben: Sonntag, 07. Dezember 2025, 20:04:09 Ich verstehe deinen Gedankengang. Hälst du diesen Punkt mit Zustimmung eines Richters/Staatsanwalt für Täterrelevant? Versuche gerade abzuleiten ob das Wissen darüber sein weiter Vorgehen beeinflusst hat? Für wie alt würdest du ihn schätzen?
Mir wäre 2006 mit 20 Jahren diese Gesetzeslage nicht bewusst gewesen, dass die Polizei einen Richterlichen Beschluss benötigt um die SMS orten zu dürfen? Mein Wissen diesbezüglich wäre aus Film und Fernsehen gewesen, und die Polizei ermittelt FBI mäßig auf eigene Faust am PC.
Wenn der Täter damals dieses Bewusstsein dafür hatte, so könnte man meiner Meinung nach schon auf jemand gebildeten ü30 Jährigen eingrenzen im Umfeld.
Ich denke,der Täter hatte nur Glück,dass Fraukes Akku so leer war und am nächsten Tag die Medien "voll" damit waren,dass die 1. SMS geortet werden konnte. Da war der Täter gewarnt. MmN und alles was danach passierte , war darauf ausgerichtet.

Sicher wenn man annimmt, alles war geplant... auch mit dem Wissen Paderborn hat , bzw. Hatte damals keine Mordkommission ,der Fall geht dann nach auffinden der Leiche an Bielefeld....
Müsste man dann aber fragen, sollte die Leiche überhaupt aufgefunden werden?

Oder hatte der Täter nicht genug Zeit und Kraft, sie ganz verschwinden zu lassen wie Bsp. RR.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Bastian » Sonntag, 07. Dezember 2025, 20:04:09

Hamburger hat geschrieben: Samstag, 06. Dezember 2025, 03:09:58
wurde auch der Absendeort der 1. SMS, den die Polizei nicht ohne Zustimmung eines Richters oder Staatsanwalts ermitteln konnte.
Ich verstehe deinen Gedankengang. Hälst du diesen Punkt mit Zustimmung eines Richters/Staatsanwalt für Täterrelevant? Versuche gerade abzuleiten ob das Wissen darüber sein weiter Vorgehen beeinflusst hat? Für wie alt würdest du ihn schätzen?
Mir wäre 2006 mit 20 Jahren diese Gesetzeslage nicht bewusst gewesen, dass die Polizei einen Richterlichen Beschluss benötigt um die SMS orten zu dürfen? Mein Wissen diesbezüglich wäre aus Film und Fernsehen gewesen, und die Polizei ermittelt FBI mäßig auf eigene Faust am PC.
Wenn der Täter damals dieses Bewusstsein dafür hatte, so könnte man meiner Meinung nach schon auf jemand gebildeten ü30 Jährigen eingrenzen im Umfeld.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HHmoin » Sonntag, 07. Dezember 2025, 12:14:18

@Wiesenblume

Es gibt ein gutes Buch .. eine Biografie eines Berliner Zuhälters.
Das Buch heißt „Härte“.
Zeigt wie eine verhunzte Kindheit (Extremfall) jemanden zu einem Empathielosen Tyrannen werden lässt.. der aber Jahre später mit einer Therapie alles aufarbeitet und siehe da .. aus einem Tyrannen wird ein guter Kerl der sich sogar in eine der Frauen verliebt die er vorher ausgebeutet hat.
Und dann nur noch Kampfsport für kids.

..weil er sich öffentlich geoutet hat trotz Schamgefühl.. und dazu steht was passiert ist.

Wie gesagt vielleicht könnte so etwas auch hier noch Ermittlungen behindern.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast » Samstag, 06. Dezember 2025, 22:19:39

20251206_214609.jpg
20251206_214609.jpg (572.97 KiB) 799 mal betrachtet
Wue muss nan sich das vorstellen? Warum konnte Jarfn nicht schon davor ein Gespräch mithören?
Verstehe ich irgendwie nicht.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast » Samstag, 06. Dezember 2025, 21:38:33

Ja gut wenn man die 1. Nimmt wo sie angeblich "Christos" sagte.

Besonders war vllt... sag Mama Papa und den anderen Bescheud!"

Ja wer sind die Anderen? Gibt es einen Namen/ Verdächtigen mit A....
Unter den Anderen.

Für mich wirkt die Bachricht aber echt eher wie mal alle ruhig zu stellen.

Sie sagt, dass es ihr gut geht, dass sie bald nach Hause kommt... und dass man alle davon informieren soll.

Damit wollte man,dass man nicht besorgt ist und nicht akkut nach ihr sucht.

Mpsste man sagen,da passt der Tag auch nicht zur Nachricht. Denn diese Nachricht hätte ha schon am Mittwoch kommen müssen... Dann hätte sich die Family gar nicht so große Gedanken gemacht und die Polizei nicht due Funkzelle Nieheim rausgefunden.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Mitleserin » Samstag, 06. Dezember 2025, 17:59:11

Das klingt ziemlich plausibel. Wer könnte der Bekannte sein? Vll sollten die Ermittlungen in diese Richtung nochmal aufgenommen werden.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von TeleKira » Samstag, 06. Dezember 2025, 12:37:00

@Hamburger
Doch jetzt schon gelesen. Gefällt mir generell und ich finde es total plausibel. Wir sind eigentlich viel näher beieinander als du denkst. Erste SMS erpresst. Voll einverstanden. Hergang ein bisschen anders als bei dir: Frauke betonte das sie erwartet wird, daher musste nur dieses(!) Problem gelöst werden. Ich halte die Formulierung für authentisch. Aus kriminalpsychlogischer Sicht ist es unwahrscheinlich, das Täter ihre Opfer kopieren oder nachahmen. Sie erpressen. Aber irrelevant. Wichtig ist die Struktur: Die SMS wurde geschrieben. Das Risiko wurde in Kauf genommen.

Chris ist unschuldig. Gar kein Zweifel. Bekannter von Chris? Keine Hinweise, daher möglich, würde ich mich nicht drauf festlegen. Aber auf folgendes: Täter zumindest flüchtig bekannt. Wahrscheinlich ein bisschen mehr als flüchtig. Voll Einverstanden.
Den weiteren Verlauf hast du auch sehr gut beschrieben, volle Zustimmung.

Das einzige was uns tatsächlich trennt ist das ich von einer Aneinanderreihung von Adhoc Aktionen ausgehe. Jede sollte ein Problem beheben. Anruf Sennelager ist finde ich wichtig: Ort der Sicherheit und Struktur, bestens bekannt. Aber: weitere Anfahrten mit zuviel Risiko. Vielleicht auch unbewusst die Waldumgebung/Natur zu nah. Zu wenig Struktur. Unwohlsein. Spekuliert, aber aus der Psychologie sehr wahrscheinlich.

Ich glaube auch das es mehr Orte des Festhaltens gab. Der erste wie beschrieben Nierheim: 15 km Radius um Ablageort, dann Sendemast 120° Südlich. Überschneidungen wäre da, wo man suchen müsste. Hochspekulativ. Aber aus kriminalpsychologie relativ hohe Wahrscheinlichkeit. 2ter Festhalteort in der Nähe des Gewerbegebiets. Auch das kannte er. Möglicherwiese Gewerbegebiet auf der Suche nach Struktur. Wieder Psychologie. Wieder relativ hohes Täterverhalten, das machen viele Täter so.

Ich glaube auch tatsächlich, das die Anrufe ein Versuch der Freilassung waren. Aber in den Momenten des emotionalen Drucks, Destabilisierung kollabierte der Täter. Die Rationalität unterlag und die Amygdala übernahm.

"Christos" ist wirklich interessant. Ich glaube beim ersten Anruf wollte Frauke, das er zuhört, aufpasst, bei der Sache ist. Voll da, keine nebensächliches Gequatsche. Bei den weiteren Anrufe war sie schon soweit aufgelöst, das sie neben sich stand.

Ich bin mir wie du sicher, das der Täter schon informiert war. Woher und wie weit weiß ich nicht. Aber es wurden wohl Handlungen dadurch ausgelöst. Es gibt leider keine Aufzeichnungen der Gespräche, so daß man nicht mal erahnen kann, was der Täter, der 100%ig dabei war, erfahren haben könnte. Sehr, sehr schade.

Es ist im übrigen nicht langweilig. Und eigentlich könnte man darüber auch gut zu Strukturen kommen. Dummerweise gibt es hier keine Übersicht von Theorien, die bewiesen sind. Von Sachen, die wahrscheinlich sind. Von Sachen, die unwahrscheinlich sind.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von TeleKira » Samstag, 06. Dezember 2025, 11:51:11

@Hamburger Also kurz ist anders. Aber vielen Dank. Ich habe es noch nicht gelesen, aber ich freue mich echt drauf.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast » Samstag, 06. Dezember 2025, 11:03:51

Ich hatte dazu die Vermutung, dass der Täter mitbekommen hat, dass offiziell in/um Nieheim gesucht wurde und man sie dort vermutete, weil von dort die 1. SMS kam. Was das bereits polizeilich ermittelt vor dem ersten Anruf? Ich meine ja. Ich gehe deshalb davon aus, dass der Täter diesen groben Fehler wieder gut machen wollte, indem er sein Opfer einige Tage lang durch Paderborn fuhr, um von Nieheim abzulenken und sie dauernd wiederholen lies, sie sei in Padeborn. Es ging ihm darum, sie das bestätigten zu lassen, dass sie auf jeden Fall in Padeborn ist, was sie zu den Anrufzeiten ja auch war.
Ein letztes Mal - nach dem letzten Anruf - loggte sich das Handy wohl noch einmal ganz kurz in Nieheim ein, was ich wieder für einen Fehler halte. Eventuell stimmt das aber auch gar nicht.

Für mich erfüllte Frauke in den letzten Tagen noch den Zweck ihre Angehörigen zu beruhigen und ihnen glaubhaft zu vermitteln, sie sei in Paderborn. Das war dem Täter sehr wichtig. Das war aber genauso gelogen wie die angekündigte Rückkehr.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Hamburger » Samstag, 06. Dezember 2025, 03:09:58

@TeleKira

Ich nehme an, Du hattest geschrieben:
Gast hat geschrieben: Freitag, 05. Dezember 2025, 08:58:43 [...] Würdest du es erläutern? Und warum kommst du zu der Einschätzung? [...]
Ich bemühe mich um eine Kurzfassung, die aber leider trotzdem etwas länger ausfallen und diejenigen langweilen wird, die meine Vermutung bereits kennen.

Da die aufwendigen Ermittlungen, die sich auf Nieheim und Fraukes Bekanntenkreis konzentrierten, vollständig erfolglos blieben, gehe ich davon aus, dass die Prämisse (Frauke sei freiwillig mit dem Täter nach Nieheim gefahren und habe dort freiwillig die 1. SMS verfasst) falsch war. D. h. ich vermute, dass Frauke zwar freiwillig in das Auto des Täters stieg, aber Paderborn nicht freiwillig verließ.

Dann müsste diese 1. SMS von Frauke unter Zwang oder vom Täter geschrieben worden sein. Ersteres halte ich für sehr unwahrscheinlich, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Frauke in einer solchen Lage einen so vergnügt klingenden Text formuliert hätte.
Der Täter hätte für die SMS, die ja nur zwei kurze Sätze und die Grußformel enthält, Fraukes Stil nach meiner Ansicht ohne Probleme imitieren können, da er mit Fraukes Handy auch Zugriff auf versendete Nachrichten, also eine Menge Vorlagen, gehabt hätte. Das würde aber noch nicht das „Nicht gegen England“ erklären.

Ich gehe aus einem Grund, den ich gleich erläutern werde, davon aus, dass der Täter ein damaliger Bekannter von Chris (an dessen völliger Unschuld es keinen Zweifel gibt) ist.
Ich vermute, dass Frauke den Täter nur flüchtig kannte (daher keine Handykontakte), ihn aber als Bekannten von Chris für vertrauenswürdig hielt und deshalb z. B. sein Angebot, sie nach Hause zu fahren, ohne Bedenken annahm.
Wenn Frauke freiwillig in das Auto des Täters einstieg, muss es eine Small-Talk-Phase gegeben haben, und wenn Chris die einzige (oder zumindest wichtigste) Verbindung zwischen ihnen war, halte ich es für gut vorstellbar, dass der Täter fragte: „Hat sich Chris das Fußballspiel nicht angesehen?“ und Frauke antwortete: „Er wollte lieber für die Uni lernen. Wichtig ist ihm nur, dass wir nicht gegen England spielen müssen.“

Warum ich von einem Täter aus Chris‘ Bekanntenkreis ausgehe:
Es gibt einen einzigen Punkt, von dem ich wirklich überzeugt bin: Der Täter muss gewusst haben, wie die Polizei auf die Anrufe reagierte.

Schon am Donnerstagnachmittag – also nur etwa 40 Stunden nach dem Versand der 1. SMS aus Nieheim – gab die Polizei die Aufnahme von Ermittlungen bekannt. Mitgeteilt wurde auch der Absendeort der 1. SMS, den die Polizei nicht ohne Zustimmung eines Richters oder Staatsanwalts ermitteln konnte. Die Polizei nahm also den Verdacht auf ein Verbrechen ganz offensichtlich sehr ernst.

Wenige Stunden später kam der 1. Anruf, und es liegt sehr nahe (davon ging später auch die Mordkommission aus), dass der Täter damit auf diese Bekanntgabe reagierte.

Wir wissen heute, dass die Polizei schon den 1. Anruf weitgehend als Entwarnung verstand und sich spätestens nach dem dritten Anruf darin bestätigt sah.
Aber das teilte sie der Öffentlichkeit nicht mit. In der Stellungnahme der Polizei nach dem 1. Anruf hieß es, da Fraukes gegenwärtiger Aufenthaltsort und die Umstände ihres Fernbleibens weiterhin ungeklärt seien, würden die Ermittlungen fortgesetzt.

Die Anrufe fanden alle in einem Industrie- oder Gewerbegebiet an der Peripherie Paderborns mit einer guten Anbindung an die B 64 statt. Die Orte der ersten drei Anrufe lagen relativ weit voneinander entfernt, aber für die letzten beiden kehrte er in die Nähe des zweiten zurück.

Frauke wirkte beim 1. Anruf benommen; der Täter muss gewusst haben, dass sie nicht sonderlich überzeugend wirkte. Die Polizei hätte sich durchaus in ihrem Verdacht auf ein Verbrechen bestätigt sehen können – dann wäre das LKA eingeschaltet worden, und der Ermittlung hätten ganz andere Ressourcen als die der Bielefelder Polizei zur Verfügung gestanden. Mit der Wahl der Orte für die Anrufe hätte der Täter seine Festnahme sehr erleichtert.

Inwiefern hätten also die weiteren Anrufe dem Täter genutzt, wenn er ihre Wirkung auf Angehörige und Polizei nicht einschätzen konnte? Hätte die Polizei weiterermittelt, hätte er sich nur dem enorm wachsenden Risiko ausgesetzt, gefasst zu werden. Wusste er jedoch, wie die Polizei die Anrufe bewertete, ergibt sein Handeln Sinn.

Den Angehörigen verhehlte die Polizei nicht, dass sie nicht mehr an eine Entführung glaubte. Zu ihrer Angst um Frauke kam bei Chris und ihrer Familie die bittere Einsicht, von der Polizei im Stich gelassen zu werden. Zudem war für die Angehörigen die Situation verwirrend.

Ein Täter, dem es gelungen wäre, in jenen Tagen mehrfach Kontakt zu einer (wohlbemerkt völlig unschuldigen und ahnungslosen) Person aus Fraukes engstem Kreis zu haben, hätte die für ihn entscheidenden Informationen nach meiner Vermutung problemlos erhalten können. Fraukes Verschwinden war in der Öffentlichkeit bekannt, und die Angehörigen wurden sicherlich oft von Bekannten darauf angesprochen.

Der Täter wäre aber auf sehr zuverlässige und aktuelle Informationen angewiesen gewesen.
Die besten Voraussetzungen hätte nach meiner Ansicht (der vollkommen unschuldige) Chris, der als Einziger angerufen wurde, geboten. Von ihm hätte der Täter aus erster Hand erfahren können, wie Frauke auf ihn wirkte und was er also der Polizei berichtet hatte, und ebenso, dass die Polizei die Angelegenheit nicht mehr ernst nahm.

Und noch etwas: Frauke sprach Chris in dem 1. Telefonat mit „Christos“ an, was von Chris, ihrer Familie und später auch den Mordermittlern, als klarer Hinweis auf den Ernst ihrer Lage verstanden wurde.
Warum verzichtete Frauke in den späteren Gesprächen auf diese Anrede? Folgt man meiner „Theorie“, wäre der Grund klar: Der Täter hätte von Chris erfahren, wie sehr ihn dieses „Christos“ beunruhigte.

Aber das sind halt nur Vermutungen.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Avi » Samstag, 06. Dezember 2025, 00:19:13

Hab mir nochmal die verschiedenen Wege angeschaut die sie gelaufen sein könnte.
Also ich wäre am ehesten über die Leostraße, dann Karlstraße und dann in die Windukindstraße gelaufen. Dort kommt sie auch direkt gegenüber ihrer Wohnung heraus.
Parkplätze gibt es auch ein paar wo sie jemanden getroffen haben könnte.
zB recht am Anfang den Parkplatz an der katholischen Hochschule an der Leostraße.
Derjenige kann natürlich auch an der Seitenstr. geparkt haben.
Jedenfalls gehe ich davon aus, dass sie zu jemanden ins Auto gestiegen ist den sie kannte... wenn vielleicht auch nur flüchtig. Und wahrscheinlich relativ kurz nachdem sie den Pub verlassen hat.
Bin Silvester in Paderborn, mal sehen wie meine Eindrücke dann dort sind.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast » Samstag, 06. Dezember 2025, 00:01:25

Trodat5203 hat geschrieben: Freitag, 05. Dezember 2025, 14:48:20 Dieses T-Shirt aber in rot
Ok Danke für die Info!
Ja auf allen Fotos die jetzt gepstet wurden, erkennt man diese Silberkette... diese war wohl sehr beliebt bei ihr! Hat sie diese am Tag Ihres Verschwindens nicht getragen? Weiß man etwas dazu?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Wiesenblume » Freitag, 05. Dezember 2025, 23:14:04

HHmoin hat geschrieben: Freitag, 05. Dezember 2025, 11:37:57 @Trodat5203

Ein anderes Beispiel ..2 Männer haben ein gemeinsames Geheimnis.. sich aber gegenseitig geschworen niemals über die Sache zu reden.. aufgrund des Umfeldes wo sowas ja ein totales und zwar wirklich ein absolutes no Go ist :lol: :lol:
Oder weil es ein Ausrutscher war und man heute ein normales Leben führt.. Frau, Kinder, Haus.. ein guten Job

Ich gucke gerne Kampfsport und manchmal leuchten die Augen beim Faceoff so sehr das ich denke die wollen sich doch garnicht hauen… es ist einfach zum in die Backe (Wange) kneifen.

Ich kann mir vorstellen der Kontext zum Fall Frauke ist vlt der .. wer auch immer steckt oder steckte in Struckturen fest wo man so einfach nicht raus kommt. Und vlt hat jemand ein Druckmittel gegen ihn was Sein Geheimnis aufdecken könnte und stellt Forderungen.. also wird mitgespielt denn ansonsten kommt der große Knall.. würde an dieser Stelle ein freiwilliges Outing kommen könnte er das Druckmittel gegen ihn mindern und somit eine Barriere brechen die eine neue Tür öffnet die wiederum mit dem Frauke Fall verbunden ist.
In meinem Kopf gibt es mehrere Möglichkeiten. Aber eine,die ganz weit oben steht,ist die ,die Du jetzt angesprochen hast. Es sind nicht nur Strukturen,in denen man fest steckt. Ich denke, man fühlt sich auch schuldig.

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