Mittlere Anzahl im zweistelligen Bereich nach Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY an Hinweisen eingegangen. Auch Namen wurden genannt. Jetzt werden diese Hinweise abgearbeitet.
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„Aktenzeichen XY“: Namen potenzieller Täter werden genannt
Heidenheim-Schnaitheim
Wird der Mörder von Sabine Rahn doch noch gefasst? Nach Ausstrahlung der Tat in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst…“ haben sich viele Bürger gemeldet.
Veröffentlicht:10.03.2025, 17:24
Aktualisiert:10.03.2025, 18:47
Von:
Verena Schiegl
Auch 42 Jahre nach dem Mord an der damals 18-jährigen Sabine Rahn aus Schnaitheim hoffen die Ermittler, ihren Täter zu fassen. Und die Chancen sind vielversprechend. Nach Ausstrahlung des „Cold Case“ in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst…“ ist eine mittlere zweistellige Anzahl an Hinweisen überwiegend aus dem süddeutschen Raum eingegangen, sagt Kriminalhauptkommissar Manuel Köhler vom Arbeitsbereich Cold Case bei der Kriminalpolizeidirektion Ulm auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten/Ipf- und Jagst-Zeitung“. Auch Namen von potenziellen Tatverdächtigen seien genannt worden.
Vergewaltigt und mit Halstuch erdrosselt
Das Gewaltverbrechen an Sabine Rahn bewegt auch nach über vier Jahrzehnten die Bürger in Heidenheim. Und viele fragen sich: Wird ihr Mörder, der die junge Frau am 11. März 1983 vergewaltigte und anschließend mit ihrem Halstuch erdrosselte, nach 42 Jahren noch geschnappt? Das kann Kriminalhauptkommissar Manuel Köhler nicht mit Sicherheit sagen, aber: „Die Voraussetzungen sind in dem Fall nicht schlecht.“
Mehrere Hinweise zu blondem, blauäugigen Täter
Die DNA des Täters, die an der Leiche von Sabine Rahn gesichert werden konnte, liege ebenso vor wie eine Beschreibung seines Aussehens, das mit der sogenannten Phänotypisierung, der Erfassung von äußerlichen Merkmalen, bestimmt werden konnte. Diese in der Sendung zu nennen, sei richtig und wichtig gewesen, sagt Köhler. „Wir wollen damit natürlich keine Hexenjagd auf (damals) blonde und blauäugige Männer eröffnen, aber auch in diese Richtung sind mehrere Hinweise eingegangen.“
Potenzielle Tatverdächtige werden überprüft
Zu den „scharfen Hinweisen“ zählen unter anderem Namen von Männern, die gefallen seien. Diese potenziellen Tatverdächtigen, die mittlerweile im gesamten süddeutschen Raum, aber auch noch im Raum Heidenheim leben würden, sollen in den nächsten Tagen aufgesucht und ihre DNA soll mit der am Tatort gesicherten DNA abgeglichen werden. „Es ist noch zu früh zu sagen, ob sich unser Täter darunter befinden könnte“, sagt Köhler. Aber er sei um jeden einzelnen Hinweis froh, der nach der Sendung eingegangen sei und der jetzt konsequent abgearbeitet werde. „Mit etwas Glück ist der entscheidende Hinweis vielleicht bereits eingegangen.“
Auch Disko-Besucher standen im Verdacht
Bereits in der Vergangenheit hätten die Ermittler mögliche Tatverdächtige überprüft und deren DNA mit derer vom Tatort verglichen. Unter anderem sei von Anfang an bedacht worden, dass der Täter aus dem Bereich der Besucher der Heidenheimer Diskothek Coupé stammen könnte, in der sich die damals 18-jährige Ermordete am Tattag mit ihrer Freundin treffen wollte, dort allerdings nie angekommen ist. „Natürlich haben wir auch so gut es ging den Freundeskreis und sämtliche uns bekannten sonstigen Bezugspersonen der Sabine Rahn mittels einer DNA-Vergleichsprobe abgeglichen.“
Bundesweit Sexualstraftäter im Visier
„Schon zu Beginn unserer Ermittlungen im Fall Rahn haben wir auch bundesweit agierende Sexualstraftäter mit überprüft“, sagt Köhler. Im Visier hätten die Ermittler deshalb auch einen Tatverdächtigen gehabt, dem die Göhrde-Morde zur Last gelegt wurden. Bei diesen handelte es sich um zwei Doppelmorde, die im Staatsforst Göhrde (Niedersachsen) im Sommer 1989 für Aufsehen sorgten. Dieser Serienmörder, dem laut Köhler mehrere Tötungen nachgewiesen werden konnten und der auch für weitere Taten in Betracht gekommen sei, wäre auch für den Mord an Sabine Rahn infrage gekommen.
„Da wir die dort zuständigen ermittelnden Beamten da bereits persönlich kannten, bekamen wir sehr schnell sehr viele Erkenntnisse.“ Im Fall Sabine Rahn konnte der Mann, der sich 1993 das Leben genommen habe, „aber über den Abgleich der DNA im Fall der Göhrde-Morde und dem uns vorliegenden DNA-Profil als Täter ausgeschlossen werden“.
18-Jährige kannte vermutlich ihren Mörder
Viele Fragen im Mord an Sabine Rahn, für dessen Aufklärung die Staatsanwaltschaft in Ellwangen 6000 Euro ausgelobt hat, sind in den vergangenen vier Jahrzehnten nach wie vor ungeklärt. Unklar ist unter anderem, ob die damals 18-Jährige ihren Mörder kannte. Die wahrscheinlichste Variante erscheine den Ermittlern, dass Sabine Rahn, wie in dem Beitrag in der Sendung „Aktenzeichen xy ungelöst…“ zu sehen war, zu ihrem späteren Mörder ins Auto gestiegen ist. „Weitere Möglichkeiten wurden geprüft, etwa eine Fahrt mit dem Bus von Schnaitheim nach Heidenheim. Hierfür gab es keine belastbaren Hinweise“, sagt Köhler. Offen sei auch die Frage, warum Sabine Rahn kurz vor Verlassen ihres Elternhauses in Schnaitheim kurz vor 20.30 Uhr immer wieder, wie im Fernsehbeitrag gezeigt, auf die Uhr geschaut hat.
Gehörte Kunststoff-Maus dem Täter?
Ungeklärt sei überdies, was es mit der roten Kunststoff-Maus auf sich hat, die 150 Meter entfernt von der Leiche von Sabine Rahn im Wald bei Nattheim gefunden wurde. Es sei bis heute nicht auszuschließen, dass diese vom Täter stammt. Aber es sei auch möglich, dass irgendein anderer diese dort entsorgt, verloren oder weggeworfen hat. Hinweise dazu seien laut Köhler keine eingegangen.
Fremdfasern an Leiche festgestellt
Eine wichtige Zeugin im Mordfall sei von Anfang an eine Frau gewesen, die, wie im Beitrag in „Aktenzeichen xy ungelöst…“ gezeigt, Sabine Rahn gegen 0.15 Uhr in Nattheim, dem Ort des Gewaltverbrechens, hat schreien und kurz darauf ein Auto schnell und mit hochdrehendem Motor hat wegfahren hören. Nach wie vor zur Aufklärung beitragen könnten die gefundenen Fremdfasern, die am Leichnam der Ermordeten festgestellt wurden, und nicht von ihrer Kleidung stammten. Die Frage, ob es dazu Erkenntnisse gibt, die weiterhelfen könnten, lässt Köhler vorerst noch unbeantwortet und hält sich bedeckt.
Mittlere Anzahl im zweistelligen Bereich nach Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY an Hinweisen eingegangen. Auch Namen wurden genannt. Jetzt werden diese Hinweise abgearbeitet.
https://www.schwaebische.de/regional/ostalb/aalen/aktenzeichen-xy-polizei-nennt-die-namen-moeglicher-taeter-bei-brutalem-mord-3398501
„Aktenzeichen XY“: Namen potenzieller Täter werden genannt
Heidenheim-Schnaitheim
Wird der Mörder von Sabine Rahn doch noch gefasst? Nach Ausstrahlung der Tat in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst…“ haben sich viele Bürger gemeldet.
Veröffentlicht:10.03.2025, 17:24
Aktualisiert:10.03.2025, 18:47
Von:
Verena Schiegl
Auch 42 Jahre nach dem Mord an der damals 18-jährigen Sabine Rahn aus Schnaitheim hoffen die Ermittler, ihren Täter zu fassen. Und die Chancen sind vielversprechend. Nach Ausstrahlung des „Cold Case“ in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst…“ ist eine mittlere zweistellige Anzahl an Hinweisen überwiegend aus dem süddeutschen Raum eingegangen, sagt Kriminalhauptkommissar Manuel Köhler vom Arbeitsbereich Cold Case bei der Kriminalpolizeidirektion Ulm auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten/Ipf- und Jagst-Zeitung“. Auch Namen von potenziellen Tatverdächtigen seien genannt worden.
Vergewaltigt und mit Halstuch erdrosselt
Das Gewaltverbrechen an Sabine Rahn bewegt auch nach über vier Jahrzehnten die Bürger in Heidenheim. Und viele fragen sich: Wird ihr Mörder, der die junge Frau am 11. März 1983 vergewaltigte und anschließend mit ihrem Halstuch erdrosselte, nach 42 Jahren noch geschnappt? Das kann Kriminalhauptkommissar Manuel Köhler nicht mit Sicherheit sagen, aber: „Die Voraussetzungen sind in dem Fall nicht schlecht.“
Mehrere Hinweise zu blondem, blauäugigen Täter
Die DNA des Täters, die an der Leiche von Sabine Rahn gesichert werden konnte, liege ebenso vor wie eine Beschreibung seines Aussehens, das mit der sogenannten Phänotypisierung, der Erfassung von äußerlichen Merkmalen, bestimmt werden konnte. Diese in der Sendung zu nennen, sei richtig und wichtig gewesen, sagt Köhler. „Wir wollen damit natürlich keine Hexenjagd auf (damals) blonde und blauäugige Männer eröffnen, aber auch in diese Richtung sind mehrere Hinweise eingegangen.“
Potenzielle Tatverdächtige werden überprüft
Zu den „scharfen Hinweisen“ zählen unter anderem Namen von Männern, die gefallen seien. Diese potenziellen Tatverdächtigen, die mittlerweile im gesamten süddeutschen Raum, aber auch noch im Raum Heidenheim leben würden, sollen in den nächsten Tagen aufgesucht und ihre DNA soll mit der am Tatort gesicherten DNA abgeglichen werden. „Es ist noch zu früh zu sagen, ob sich unser Täter darunter befinden könnte“, sagt Köhler. Aber er sei um jeden einzelnen Hinweis froh, der nach der Sendung eingegangen sei und der jetzt konsequent abgearbeitet werde. „Mit etwas Glück ist der entscheidende Hinweis vielleicht bereits eingegangen.“
Auch Disko-Besucher standen im Verdacht
Bereits in der Vergangenheit hätten die Ermittler mögliche Tatverdächtige überprüft und deren DNA mit derer vom Tatort verglichen. Unter anderem sei von Anfang an bedacht worden, dass der Täter aus dem Bereich der Besucher der Heidenheimer Diskothek Coupé stammen könnte, in der sich die damals 18-jährige Ermordete am Tattag mit ihrer Freundin treffen wollte, dort allerdings nie angekommen ist. „Natürlich haben wir auch so gut es ging den Freundeskreis und sämtliche uns bekannten sonstigen Bezugspersonen der Sabine Rahn mittels einer DNA-Vergleichsprobe abgeglichen.“
Bundesweit Sexualstraftäter im Visier
„Schon zu Beginn unserer Ermittlungen im Fall Rahn haben wir auch bundesweit agierende Sexualstraftäter mit überprüft“, sagt Köhler. Im Visier hätten die Ermittler deshalb auch einen Tatverdächtigen gehabt, dem die Göhrde-Morde zur Last gelegt wurden. Bei diesen handelte es sich um zwei Doppelmorde, die im Staatsforst Göhrde (Niedersachsen) im Sommer 1989 für Aufsehen sorgten. Dieser Serienmörder, dem laut Köhler mehrere Tötungen nachgewiesen werden konnten und der auch für weitere Taten in Betracht gekommen sei, wäre auch für den Mord an Sabine Rahn infrage gekommen.
„Da wir die dort zuständigen ermittelnden Beamten da bereits persönlich kannten, bekamen wir sehr schnell sehr viele Erkenntnisse.“ Im Fall Sabine Rahn konnte der Mann, der sich 1993 das Leben genommen habe, „aber über den Abgleich der DNA im Fall der Göhrde-Morde und dem uns vorliegenden DNA-Profil als Täter ausgeschlossen werden“.
18-Jährige kannte vermutlich ihren Mörder
Viele Fragen im Mord an Sabine Rahn, für dessen Aufklärung die Staatsanwaltschaft in Ellwangen 6000 Euro ausgelobt hat, sind in den vergangenen vier Jahrzehnten nach wie vor ungeklärt. Unklar ist unter anderem, ob die damals 18-Jährige ihren Mörder kannte. Die wahrscheinlichste Variante erscheine den Ermittlern, dass Sabine Rahn, wie in dem Beitrag in der Sendung „Aktenzeichen xy ungelöst…“ zu sehen war, zu ihrem späteren Mörder ins Auto gestiegen ist. „Weitere Möglichkeiten wurden geprüft, etwa eine Fahrt mit dem Bus von Schnaitheim nach Heidenheim. Hierfür gab es keine belastbaren Hinweise“, sagt Köhler. Offen sei auch die Frage, warum Sabine Rahn kurz vor Verlassen ihres Elternhauses in Schnaitheim kurz vor 20.30 Uhr immer wieder, wie im Fernsehbeitrag gezeigt, auf die Uhr geschaut hat.
Gehörte Kunststoff-Maus dem Täter?
Ungeklärt sei überdies, was es mit der roten Kunststoff-Maus auf sich hat, die 150 Meter entfernt von der Leiche von Sabine Rahn im Wald bei Nattheim gefunden wurde. Es sei bis heute nicht auszuschließen, dass diese vom Täter stammt. Aber es sei auch möglich, dass irgendein anderer diese dort entsorgt, verloren oder weggeworfen hat. Hinweise dazu seien laut Köhler keine eingegangen.
Fremdfasern an Leiche festgestellt
Eine wichtige Zeugin im Mordfall sei von Anfang an eine Frau gewesen, die, wie im Beitrag in „Aktenzeichen xy ungelöst…“ gezeigt, Sabine Rahn gegen 0.15 Uhr in Nattheim, dem Ort des Gewaltverbrechens, hat schreien und kurz darauf ein Auto schnell und mit hochdrehendem Motor hat wegfahren hören. Nach wie vor zur Aufklärung beitragen könnten die gefundenen Fremdfasern, die am Leichnam der Ermordeten festgestellt wurden, und nicht von ihrer Kleidung stammten. Die Frage, ob es dazu Erkenntnisse gibt, die weiterhelfen könnten, lässt Köhler vorerst noch unbeantwortet und hält sich bedeckt.