MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Hamburger » Freitag, 05. September 2025, 04:19:00

HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 04. September 2025, 13:41:19 ...

[...]

"Zentrale Frage" deshalb, weil ohne die Anrufe der ganze Fall reduziert wäre auf "Junge Frau verschwindet abend spurlos auf ihrem Heimweg, Überreste werden später im Wald gefunden und bringen keine Erkenntnisse, die Hinweise zu Täter oder Hergang liefern. Ermittlungen in ihrem Umfeld bleiben ergebnislos." Und solche Fälle gibts zuhauf.

Nach meiner Ansicht übersieht Du einen wichtigen Unterschied. Die polizeilichen Entwicklungen wären vermutlich anders verlaufen, wenn Frauke nach dem Pubbesuch "spurlos" verschwunden wäre und es die 1. SMS und die Anrufe nicht gegeben hätte.

In diesem Fall wären die Polizei und die Öffentlichkeit von dem Nachhauseweg als Tatort ausgegangen und die Ermittlungen hätten sich auf die Umgebung des Pubs und den anschließenden Weg (bzw. die möglichen Wege) konzentriert.

Durch die 1. SMS wurde der Fokus der Ermittlungen auf Nieheim verlagert, und die Polizei und die Öffentlichkeit (also auch potentielle Zeugen) gingen davon aus, dass Frauke auf dem Nachhauseweg nichts passiert war.
In der lokalen Zeitung wurden zwar kurz nach Fraukes Verschwinden die in Frage kommenden Wege vom Pub zu Fraukes Wohnung skizziert, aber es wurde lediglich gefragt, ob jemand Frauke gesehen habe, und wenn ja, in welcher Begleitung. Aber beispielsweise Personen, die sich an diesem Abend längere Zeit in der Nähe des Pubs aufhielten, spielten keine Rolle.

Der Täter muss mit Frauke aber außerhalb des Pubs zusammengetroffen sein, denn Frauke verließ den Pub allein. Wenn Frauke also etwas passiert war, so die Suggestion durch die 1. SMS, dann erst nach deren Versand – und durch eine Person, die ihr vertraut war.

Der 1. Anruf erfolgte einige Stunden, nachdem die Polizei die Aufnahme von Ermittlungen öffentlich bekanntgegeben hatte. Das Lebenszeichen der Anrufe führte zur Entwarnung bei der Polizei – und ich glaube, es ist doch recht wahrscheinlich, dass genau das auch die Absicht des Täters war.
Und für wahrscheinlich halte ich es auch, dass die Polizei so kurz nach Fraukes Verschwinden Spuren des Täters hätte finden können, wenn sie ihre Ermittlungen (erst recht ohne Ablenkung durch Nieheim) fortgesetzt hätte. Ich halte es jedenfalls für eine plausible Möglichkeit, dass der Täter das befürchtete.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Hamburger » Freitag, 05. September 2025, 03:17:49

beyourselftonite hat geschrieben: Donnerstag, 04. September 2025, 23:46:08
[...]
Ein unscheinbarer Keller, eine geschlossene Tür, Nachbarn, die nicht hinhören – schon ist es möglich, eine Woche lang unbemerkt zu bleiben.
[...]
Ein unterdurchschnittlich intelligenter Täter hätte vermutlich nicht viel verdient und eher in einem einfachen Mietshaus ohne Tiefgarage gelebt. Er hätte dann also das Problem gehabt, Frauke unbemerkt zu seinem Auto zu bringen, aber es wäre keineswegs in Fraukes Interesse gewesen, unbemerkt zu bleiben. Gerade bei einen dummen und überforderten Täter hätte Frauke mehr als eine Gelegenheit gehabt, diesen Plan zu durchkreuzen.

Von dem Transport in der ersten Nacht ihrer Entführung abgesehen, gab es 5 Fahrten zu den Telefonaten. Die Rückfahrten hinzugerechnet, hätte der Täter Frauke 10 mal durch ein Treppenhaus, einen Hinterhof (was auch immer) zu seinem Auto schaffen müssen. In der Öffentlichkeit hätte der Täter Frauke auf dem Weg zum Auto nicht knebeln können; vor 22 h sind die Straßen nicht menschenleer.
Im Treppenhaus hätte Frauke scheinbar stolpern, sich auf den Bodenwerfen und unter Vortäuschung von Schmerzen nicht mehr aufstehen können etc.
In der Wohnung hätte sie Gegenstände umstoßen, gegen die Wände treten können etc. Auch wenn die Nachbarn nicht sofort reagiert hätten - im Nachhinein hätte sich keiner daran erinnern sollen?
Das gleiche Problem hätte der Täter bei einem Keller gehabt.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Hamburger » Freitag, 05. September 2025, 02:51:00

@ beyourselftonite

Du hast natürlich recht, dass auch ein dummer Täter durch Glück der Polizei entgehen kann. (Übrigens glaube ich, dass auch ein nicht dummer Täter, der die Tat geplant hatte, Glück gehabt haben müsste. Die Alternative zu einem Dummkopf ist kein „mastermind“, dessen Erfolg sich seiner genialen Planung verdankt.)

Wenn Frauke nach dem Pubbesuch verschwunden wäre und es keine SMS‘ und keine Anrufe gegeben hätte, würde ich auch einen dummen, ungeplant handelnden Täter für möglich halten. Aber angesichts des Ablaufs dieses Verbrechens erscheint mir ein Täter, der durch Dummheit und den Mangel jeglicher Planung doppelt überfordert gewesen wäre, sehr unwahrscheinlich.

Nur ein paar Einwände:

1.
Frauke war nicht dumm, und sie war fähig, auch in geschwächtem Zustand sehr überlegt zu handeln, wie der 1. Anruf zeigt, in dem sie Chris mit „Christos“ ansprach. Einem dummen Täter wäre sie intellektuell deutlich überlegen gewesen, und ich zweifle nicht, dass sie auch entschlossen gewesen wäre, das zu ihren Gunsten zu nutzen. Bei einem dummen Täter, der ihr in seiner Unbeherrschtheit „nur“ eine brutale Ohrfeige gegeben hätte und aus dieser Sache so gut wie möglich wieder herauskommen wollte, hätte Frauke großen Spielraum gehabt.

2.
Zwischen dem Verlassen des Pubs und dem Versand der 1. SMS lagen etwa 2 Stunden.
Nach dem Szenario von @HP1 müsste sich, wenn ich ihn richtig verstanden habe, in diesen 2 Stunden folgendes abgespielt haben: Der Täter müsste mit Frauke irgendwo hingefahren sein, wo er sie belästigen und schlagen konnte, ohne dass es Frauke möglich gewesen wäre, zu fliehen oder andere zu Hilfe zu rufen.
Danach wäre er erstmal hilflos mit Frauke durch die Gegend gefahren – aber innerhalb kürzester Zeit sollte er trotz seiner Dummheit und Aufregung auf die Idee gekommen sein, Frauke ihrem Mitbewohner eine SMS schicken zu lassen. Das erscheint mir als reichlich unwahrscheinlich.

3.
Es wäre dem Täter also so kurz nach seinem Übergriff auf Frauke wichtig gewesen, zu suggerieren, dass Frauke freiwillig mit ihm unterwegs war – aber am nächsten Tag wäre ihm das auf einmal völlig gleichgültig gewesen? Warum wurde nicht auch am nächsten Tag eine SMS versandt?

4.
Zu der SMS: Selbst wenn ein dummer Täter unwahrscheinlicherweise auf die Idee mit der SMS gekommen wäre, halte ich es für ausgeschlossen, dass Frauke in dieser Lage eine so harmlos und heiter klingende Formulierung wie „Das Spiel war lustig“ gewählt hätte.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von beyourselftonite » Donnerstag, 04. September 2025, 23:46:08

Hamburger hat geschrieben: Donnerstag, 04. September 2025, 22:16:07 Dem stimme ich zu, aber das ist auch der Grund, weshalb ich einen dummen Täter, der "sich plötzlich ungewollt und ungeplant in einer Notlage wiederfindet", für äußerst unwahrscheinlich halte.
Wie sollte es einem solchen Täter gelungen sein, keine Spuren zu hinterlassen, die die Polizei leicht hätte entdecken können?

Wie sollte ein solcher Täter Frauke an einem Ort versteckt haben, an dem sie völlig unbemerkt blieb, und von dem er sie problemlos weg- und zurückbringen konnte?
Wie sollte es diesem Täter gelungen sein, sich in seiner Verwirrung und Panik nicht durch irgendwelche Auffälligkeiten zu verraten? Als die polizeilichen Ermittlungen nach dem Leichenfund begannen, wurden die Leute in der Paderborner Gegend öffentlich aufgerufen, sich an die Polizei zu wenden, wenn ihnen irgendetwas Merkwürdiges in der Nachbarschaft, im Bekanntenkreis etc. aufgefallen wäre. Der Fall hat großes Aufsehen erregt, und die WM-Spiele waren ein markantes Datum, an das sich viele erinnern konnten.
Ich würde den „Dulli“-Gedanken nicht gleich verwerfen. Spurenlosigkeit und Rationalität müssen nicht zwingend Hand in Hand gehen. Es gibt auch Szenarien, in denen ein unvorbereiteter Täter durch banales Glück, durch die Passivität des Opfers oder schlicht durch eine Verkettung von Umständen lange unauffällig bleibt. Wir unterschätzen oft, wie „robust“ Unauffälligkeit sein kann, gerade wenn Polizei und Öffentlichkeit nicht die entscheidenden Ansatzpunkte finden.

Auch das Verbergen an einem Ort muss nicht zwingend hochgradig raffiniert gewesen sein. Ein unscheinbarer Keller, eine geschlossene Tür, Nachbarn, die nicht hinhören – schon ist es möglich, eine Woche lang unbemerkt zu bleiben. Rückblickend erscheint uns das unplausibel, weil wir die Tragweite kennen. In der Situation selbst kann es für Außenstehende vollkommen unsichtbar bleiben.

Für mich liegt die Stärke von HP1s Einwurf darin, den Blick auf die Möglichkeit der Improvisation zu lenken. Ein Täter muss nicht alles „durchdacht“ haben, um im Nachhinein wie ein Mastermind zu wirken. Es reicht manchmal, dass er nicht den einen entscheidenden Fehler macht, der ihn verrät. Und das kann auch schlicht Zufall sein.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Hamburger » Donnerstag, 04. September 2025, 22:16:07

HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 04. September 2025, 13:41:19 ...


[...]



Und wenn man eine ungeplante Tat annimmt, einen zufälligen Dulli, der sich plötzlich ungewollt und ungeplant in einer Notlage wiederfindet, dann ist der doch in den wenigsten Fällen in der Lage, besonnen und überlegt zu handeln, cool zu bleiben. Klar gibts auch solche Typen, aber ich meine, viel wahrscheinlicher ist da doch das Auftreten von Überreaktionen oder gar Kurzschlussreaktionen, Bauchgefühl statt Verstand als handlungsbestimmende Grundlage.

[...}
Dem stimme ich zu, aber das ist auch der Grund, weshalb ich einen dummen Täter, der "sich plötzlich ungewollt und ungeplant in einer Notlage wiederfindet", für äußerst unwahrscheinlich halte.
Wie sollte es einem solchen Täter gelungen sein, keine Spuren zu hinterlassen, die die Polizei leicht hätte entdecken können?

Wie sollte ein solcher Täter Frauke an einem Ort versteckt haben, an dem sie völlig unbemerkt blieb, und von dem er sie problemlos weg- und zurückbringen konnte?
Wie sollte es diesem Täter gelungen sein, sich in seiner Verwirrung und Panik nicht durch irgendwelche Auffälligkeiten zu verraten? Als die polizeilichen Ermittlungen nach dem Leichenfund begannen, wurden die Leute in der Paderborner Gegend öffentlich aufgerufen, sich an die Polizei zu wenden, wenn ihnen irgendetwas Merkwürdiges in der Nachbarschaft, im Bekanntenkreis etc. aufgefallen wäre. Der Fall hat großes Aufsehen erregt, und die WM-Spiele waren ein markantes Datum, an das sich viele erinnern konnten.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HP1 » Donnerstag, 04. September 2025, 13:41:19

...
ocram84 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 10:06:45 Das ist korrekt. Die war bei wem anders.
Danke euch beiden für die Klarstellung. War zum damaligen Zeitpunkt unklar, aber zeitlich passend. Iven hat damals ja mit dem Berichterstatter vor Ort, Gastaccount Gänsegeier, geschrieben um herauszufinden, ob der Einsatz da in Lichtenau das Ergebnis eines vorigen Hinweises an die Ermittlungsgruppe gewesen sei. Wenn es danach hier schon klargestellt wurde, hab ich es da nicht mehr mitbekommen.
MB77 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 04:54:18 Durch die IP Adresse wäre der ..... Mann identifizierbar. Egal welche Vorkehrungen man trifft. Er will sich also nicht stellen, postet aber in öffentlichen Foren? Ja nee, ist klar.
So ein Auftritt wäre so oder so dämlich, wenn man dabei identifizierbar ist. Im besten Fall fragen die Beamten dann nur, wie man drauf kommt und ob man vielleicht etwas weiß, was andere nicht wissen. Kann man natürlich mögen, meins wärs nicht ;)
gastxyz..me hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 01:23:52 muss man jetzt auch noch einen pünktchenmann überführen? :lol:



sowieso schleierhaft, was so schlimm mit tasche, uhr, ec-karte war, dass man das zeug bei nacht und nebel und innerhalb von stunden im see versenken muss.
Ich hab das als Tag ihres Todes und/oder der Ablage gelesen. Fände ich nicht unerwartet, da "aufzuräumen" anstatt zu sagen, kann ich auch noch nächste Woche machen, da bin ich eh am Baggersee, so etwa. Grundsätzlich - im Wasser versenken, wohl damit es erstmal nicht/nie gefunden wird und durch das Wasser etwaige Spuren abgewaschen werden, das ist ja weit verbreitet, da landet auch im Film gefühlt jede zweite Tatwaffe, die jemand loswerden will. Scheint jedenfalls nahe liegend.

Wird ja öfter gefragt, warum er die Sachen nicht einfach mit der Leiche abgelegt hat, in dem Zusammenhang auch, warum er ihr das Kreuz gelassen hat usw.
Mein Gedanke dazu: Frauke hatte ihre Tasche, Geldbeutel drin, wohl kaum an ihrer Schulter festgebunden. Will heißen, die muss sich nicht in Sicht- und Reichweite der toten Frauke befunden haben, als der Täter an die Verbringung ging. Das Handy hatte sie sowieso nicht bei sich, das hatte sicher er außer bei den Telefonaten in Verwahrung. Und die Uhr... der PM meinte irgendwas, sie hätte die schon auf der Fahrt aus PB raus nach der Schelle ausgezogen, aus Nervosität oder sowas. Könnte sie genauso auch irgendwann ausgezogen und nicht wieder angezogen haben, etwa bei einer Gelegenheit sich zu waschen.
Jedenfalls, der ganze Kram war wohl kaum an Fraukes Leiche und gut möglich auch nicht in Sicht- und Reichweite. Und wenn man jetzt mal ein bisschen davon weggeht, alles was der Täter mutmaßlich gemacht haben soll als vernünftig, durchdacht und mit sinnvoller Zielsetzung anzunehmen, dann hat er diese Sachen bei der Verbringung vielleicht einfach nicht auf dem Schirm gehabt, erst später dran gedacht.
Und das Kreuz? Gehörte definitiv Frauke, hatte sie wahrscheinlich die ganze Zeit um den Hals oder in irgendeiner Hosentasche (war nicht größer als ein Daumennagel, btw) und hatte vermutlich keinerlei Bedeutung für den Täter, sofern er es überhaupt registriert hat. Da mag Ingrid Liebs mit ihrem "ihr alles genommen, nur das Kreuz gelassen" wohl ein unzutreffendes Bild gezeichnet und in die Welt gesetzt haben. Nicht so bemerkenswert, dass Tasche/Handy/Uhr nicht bei der Leiche waren, und das Kreuz völlig belanglos, meine ich. Da wurde mit viel Nachdruck versucht, irgendetwas Bedeutsames hineinzuinterpretieren, was die Spurenlage einfach nicht hergibt. Sinnvoll als noch unklar war, ob das Kreuz Frauke gehörte, aber als sich das dann doch bestätigte, wars doch eigentlich durch, oder?

So generell, überall wo des Täters Entscheiden und Handeln festgestellt oder gemutmaßt werden kann, wird hier ziemlich oft so diskutiert, als ob das nur genau dann plausibel (und wahrscheinlich) sei, wenn es den Anforderungen genügt durchdacht, zielgerichtet, in sinnhafter Weise absichtsvoll zu sein, die beste oder einzige Möglichkeit aus Sicht eines 100% rationalen und besonnenen Täters. Aber das ist doch wenn überhaupt nur so lange zutreffend, wie eine geplante Tat eines hinreichend selbstbeherrschten Täters nach Plan verläuft. Wenns anders läuft und er reagieren, improvisieren muss, ist das schon ein erheblicher Stressfaktor. Und wenn man eine ungeplante Tat annimmt, einen zufälligen Dulli, der sich plötzlich ungewollt und ungeplant in einer Notlage wiederfindet, dann ist der doch in den wenigsten Fällen in der Lage, besonnen und überlegt zu handeln, cool zu bleiben. Klar gibts auch solche Typen, aber ich meine, viel wahrscheinlicher ist da doch das Auftreten von Überreaktionen oder gar Kurzschlussreaktionen, Bauchgefühl statt Verstand als handlungsbestimmende Grundlage. Wer da hinter allem, was uns direkt sichtbar ist, eine bewusste und hinreichend gut durchgeführte Täuschungsabsicht des Täters vermutet, der biegt da doch unmittelbar in die falsche Richtung ab, meine ich.
Soll nicht heißen, das Täterhandeln wäre beliebig, man könnte gar nichts sagen. Dann hätte ich hier auch nie was zu schreiben gehabt :P
Im Gegenteil, gerade die zentrale Frage, warum die Anrufe (überhaupt und in dieser Weise) stattfanden, kann mMn eigentlich nur so (mutmaßend natürlich) sinnvoll beantwortet werden, wenn man sich bei der täterseitigen Motivation nicht auf die Voraussetzung "vernünftig durchdacht absichtsvoll" oder "objektiv notwendig" beschränkt.
"Zentrale Frage" deshalb, weil ohne die Anrufe der ganze Fall reduziert wäre auf "Junge Frau verschwindet abend spurlos auf ihrem Heimweg, Überreste werden später im Wald gefunden und bringen keine Erkenntnisse, die Hinweise zu Täter oder Hergang liefern. Ermittlungen in ihrem Umfeld bleiben ergebnislos." Und solche Fälle gibts zuhauf.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Keks22 » Donnerstag, 04. September 2025, 13:22:05

Oliver Cromwell hat geschrieben: Donnerstag, 04. September 2025, 09:18:21 Einspruch. Ich bin 50+ und sage auch Ciao ;)

Sprachlich habe ich in den Texten von PM leider keinen Ansatz gefunden, um seine Herkunft, Alter etc. näher einzugrenzen. Vielleicht findet sich ja ein Psychologe oder Schriftsachverständiger, der hier mehr herauslesen kann.
Ja wäre vielleicht hilfreich

Gelegentlich sage oder schreibe ich auch ciao, aber nur weil ichs mir abeluchst habe.

BIN 55+

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Keks22 » Donnerstag, 04. September 2025, 13:18:44

Scheich Manfred hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 20:08:29 Nö, der Scheich hat nie die Nase oben, nie gehabt. Der Scheich versucht einen Sachverhalt so realistisch wie möglich einzuschätzen.
Schau Dir mal die Downloadzahlen für Anonymisierungssoftware an, sowohl bei Google als auch bei Apple; Deine Annahme über die besagten 80% relativiert sich recht schnell. Davon mal abgesehen ist in dem Gesamtkontext der Punktmann kein Ottonormalo, gerade er hätte ein begründetes Interesse daran, seine IP zu verschleiern.
Würde mich übrigens sehr interesserieren, weshalb Du unserem Kandidaten einen unteren bis mittleren Schulabschluss attestierst? Worauf gründet sich Deine Annahme?
Meine Thesen, Vermutungen, Annahmen oder wie immer man es nennen will kann ich nicht begründen mit grossen wissenschaftlichen Kenntnissen . Ich versuche immer nur Beobachtungen, Lebenserfahrung und vielleicht auch ein bißchen Bauchgefühl in meine Hypothesen einfließen zu lassen.
Ich glaube eine Person mit guter bis sehr guter Schulischer Bildung und Sozialer und Emotionaler Festikeit hätte entweder das Tatgeschehen nicht so eskalieren lassen oder sich und damit auch Frauke gar nicht erst in diese ausweglose Situation gebracht. Oder er hätte es vielleicht drauf ankommen lassen das Frauke ihn irgendwie anschwärzt und blosstellt und hätte dann alles abgestritten um sich nicht seine Zukunft zu verbauen.
Aber ich kann nichts und niemanden mit Bestimmheit ausschließen.
Ich weiss auch nicht mehr wie die anderen.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Oliver Cromwell » Donnerstag, 04. September 2025, 09:18:21

Keks22 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 14:15:17 Alter passt zum Schreibstill des PM. So Worte wie Ciao sind geläufig für Leute die jetzt in den 40igern sind.
ÄLTERE SAGEN TSCHÜSS
Einspruch. Ich bin 50+ und sage auch Ciao ;)

Sprachlich habe ich in den Texten von PM leider keinen Ansatz gefunden, um seine Herkunft, Alter etc. näher einzugrenzen. Vielleicht findet sich ja ein Psychologe oder Schriftsachverständiger, der hier mehr herauslesen kann.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von beyourselftonite » Mittwoch, 03. September 2025, 21:44:48

HP1 hat geschrieben: Dienstag, 02. September 2025, 22:22:19 ...


Ja, er ist nur dicht dran, glaubhaft zu sein.
Wobei ich da eins auffallend finde. Die Nummer mit der Handtasche hat er sofort gecheckt. Ok, Iven hat da schon ein bisschen zu deutlich und nachdrücklich danach gefragt und dann im weiteren auch nicht bestritten, sondern eher bestätigt, dass es dabei um das Zeigen von Täterwissen gehe. Hat ihn aufgefordert zu liefern, sozusagen. Aber davor, als Iven danach gefragt hatte, da wusste der PM sofort, was Sache ist und hat deutlich gemacht zu wissen, dass Frauke keine "kleine schwarze Handtasche" dabei hatte. Wenn genau das tatsächlich gezielt (oder auch nicht) falsch veröffentlicht wurde, dann wäre es schon täterwissen, dass ihre Handtasche tatsächlich eine andere war. Wenn er da nur auf Ivens Frage hin misstrauisch geworden und dann "goldrichtig" reagiert hätte, alle Achtung. Hätte ich da im Eifer des Gefechts wohl verpennt.
Aber auch da halt nur so Beinahe-Täterwissen.

Man weiß halt echt nicht wirklich, wie der Typ hinter den Beiträgen drauf ist. Amüsierter Troll mit gutem Realitätssinn und schauspielerischem Talent? Mitlesender Täter, der bis heute nur schwer ertragen kann, (unbekannterweise) voll für ein menschlich absolut schäbiges Verbrechen verantwortlich gemacht und entsprechend beurteilt zu werden? Ein kapitaler Spinner, der sich aus irgendeiner abwegigen Faszination in die Täterrolle hineinphantasiert und quasi als Akt der Selbstbefriedigung hier möglichst glaubhaft als Täter auftritt? Möglicherweise gar mit authentischen Anteilen - kannte Frauke, Arbeitskollege, sie war ihm aufgefallen... nur, er wars nicht. Völlig crazy, aber man kann ja mal frei rumspinnen, wer alles so eine Nummer abziehen würde und warum. Oder auch ein Täter tatsächlich vom schlechten Gewissen getrieben, er will sich offenbaren, seine Schuld eingestehen, kann es aber einfach nicht. Kann einfach nicht sagen "ich habe das und das getan".
Tja, es hat sich halt hübsch hochgeschaukelt...

Aber unbenommen, er hat den ganzen Schmus seehr gut unter Kontrolle gehabt. Schon bemerkenswert, oder? ;)

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Scheich Manfred » Mittwoch, 03. September 2025, 20:08:29

Keks22 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 14:15:17 :lol: na Scheich Manfred mal wieder die Nase ein bißchen weit oben.
Also ca 80 % aller Internetnutzer leben dann komplett hinterm Mond.
Ottonormalverbraucher beschäftigt sich nicht damit wie er seine IP Adresse verschleiert.
Und für so einen halte ich auch den Täter.
Mittlerer bis unterer Bildungsabschluss aber intelligenter als er scheint. Nicht richtig gefördert in der Kindheit und emotional auch unterversorgt.
Zum Tatzeitpunkt älter als Frauke ca 25 bis 31 Jahre, auf Grund der Fahrsicherheit. Heute also ca 44 bis 50.
Alter passt zum Schreibstill des PM. So Worte wie Ciao sind geläufig für Leute die jetzt in den 40igern sind.
ÄLTERE SAGEN TSCHÜSS
Also PM könnte der Täter sein, muss er aber nicht.
Nö, der Scheich hat nie die Nase oben, nie gehabt. Der Scheich versucht einen Sachverhalt so realistisch wie möglich einzuschätzen.
Schau Dir mal die Downloadzahlen für Anonymisierungssoftware an, sowohl bei Google als auch bei Apple; Deine Annahme über die besagten 80% relativiert sich recht schnell. Davon mal abgesehen ist in dem Gesamtkontext der Punktmann kein Ottonormalo, gerade er hätte ein begründetes Interesse daran, seine IP zu verschleiern.
Würde mich übrigens sehr interesserieren, weshalb Du unserem Kandidaten einen unteren bis mittleren Schulabschluss attestierst? Worauf gründet sich Deine Annahme?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Keks22 » Mittwoch, 03. September 2025, 14:15:17

Scheich Manfred hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 13:19:55 Nein, ist er nicht. Wenn dieser Mensch nicht komplett hinterm Mond lebt, weiss er wie man ein OS installiert das nur für die Dauer seiner Nutzung im RAM des Rechners existiert und keinen Browserfingeprint zulässt, zudem muss er nur noch über TOR die Verbindung zum Netz herstellen und das wars; versuch ihn mal bei dieser Konfiguration zu orten...
Davon mal abgesehen -und ich habe dies schon öfter auch etwas grobschlächtiger formuliert- halte ich PM für einen "Schwadlappen", dem es gelungen ist, einige Mitforisten übers Stöckchen springen zu lassen.
:lol: na Scheich Manfred mal wieder die Nase ein bißchen weit oben.
Also ca 80 % aller Internetnutzer leben dann komplett hinterm Mond.
Ottonormalverbraucher beschäftigt sich nicht damit wie er seine IP Adresse verschleiert.
Und für so einen halte ich auch den Täter.
Mittlerer bis unterer Bildungsabschluss aber intelligenter als er scheint. Nicht richtig gefördert in der Kindheit und emotional auch unterversorgt.
Zum Tatzeitpunkt älter als Frauke ca 25 bis 31 Jahre, auf Grund der Fahrsicherheit. Heute also ca 44 bis 50.
Alter passt zum Schreibstill des PM. So Worte wie Ciao sind geläufig für Leute die jetzt in den 40igern sind.
ÄLTERE SAGEN TSCHÜSS
Also PM könnte der Täter sein, muss er aber nicht.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Scheich Manfred » Mittwoch, 03. September 2025, 13:19:55

MB77 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 04:54:18 Durch die IP Adresse wäre der ..... Mann identifizierbar. Egal welche Vorkehrungen man trifft. Er will sich also nicht stellen, postet aber in öffentlichen Foren? Ja nee, ist klar.
Nein, ist er nicht. Wenn dieser Mensch nicht komplett hinterm Mond lebt, weiss er wie man ein OS installiert das nur für die Dauer seiner Nutzung im RAM des Rechners existiert und keinen Browserfingeprint zulässt, zudem muss er nur noch über TOR die Verbindung zum Netz herstellen und das wars; versuch ihn mal bei dieser Konfiguration zu orten...
Davon mal abgesehen -und ich habe dies schon öfter auch etwas grobschlächtiger formuliert- halte ich PM für einen "Schwadlappen", dem es gelungen ist, einige Mitforisten übers Stöckchen springen zu lassen.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Keks22 » Mittwoch, 03. September 2025, 12:49:28

ocram84 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 11:59:32 Die Ablagestelle "verrät", dass wohl eine Person da "operiert" hat. Denn die 50-60 Kilo schlörst du nicht allzu weit. Für mich auch damit ein Beweis, dass der Täter die Stelle gekannt haben muss.

Beim Verschwinden der Tasche hat er sich vermutlich mehr Gedanken gemacht.
Ich würde auch mit Sicherheit behaupten das der Täter ortskundig ist, vermutlich geboren und aufgewachsen in oder um Paderborn. Der kennt jede Straße dort. Bewegte sich im Dunkeln und bei Tageslicht sehr sicher. Ein routinierter Autofahrer. Wahrscheinlich schon mit 18 den Führerschein gemacht. Also eine Person die viele Bekannte hat aber nicht unbedingt Freunde.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von ClosetOutlaw » Mittwoch, 03. September 2025, 12:31:10

MB77 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 04:54:18 Durch die IP Adresse wäre der ..... Mann identifizierbar. Egal welche Vorkehrungen man trifft. Er will sich also nicht stellen, postet aber in öffentlichen Foren? Ja nee, ist klar.
Angenommen der PM würde einen VPN-Dienst mit Sitz im nicht Eu-Ausland nutzen, wie willst du dann an seine deutsche IP kommen? Es ist ja selbst bei uns wohlgesinnten Ländern manchmal schwierig an Providerdaten zu kommen :?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Keks22 » Mittwoch, 03. September 2025, 12:25:21

MB77 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 04:54:18 Durch die IP Adresse wäre der ..... Mann identifizierbar. Egal welche Vorkehrungen man trifft. Er will sich also nicht stellen, postet aber in öffentlichen Foren? Ja nee, ist klar.
Wenn ich in einem Internetcafe hocke kann mich dann jemand identifizieren?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von ocram84 » Mittwoch, 03. September 2025, 11:59:32

Keks22 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 10:23:16 Das loswerden der Tasche mit den Inhalten und der Uhr direkt nach der Tötung halte ich am wahrscheinlichsten. Egal jetzt wo oder wer .
Der Täter konnte ja nicht wissen wann Fraukes Leichnam gefunden wird. Das hätte genauso gut auch nach 24 oder 48 Stunden oder noch früher passieren können.
Dann hätten die Ermittlungen und Durchsuchungen bei evtl Tatverdächtigen zeitnah begonnen.
Also weg mit der Tasche...
Die Ablagestelle "verrät", dass wohl eine Person da "operiert" hat. Denn die 50-60 Kilo schlörst du nicht allzu weit. Für mich auch damit ein Beweis, dass der Täter die Stelle gekannt haben muss.

Beim Verschwinden der Tasche hat er sich vermutlich mehr Gedanken gemacht.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von gastxyz..me » Mittwoch, 03. September 2025, 11:42:34

weil er angeblich gar kein verbrechen vor hatte.
und bis die medien laut wurden, hat es ja mehr als 24 stunden gebraucht.
das widerspräche der panik mit der handtasche etc, die am 1ten tag noch im fischteich landen musste.
also ich dachte, er meint den tag der entführung
https://het-forum.de/viewtopic.php?p=303882#p303882

aber du sagst pünktchenmann meinte den tag nach der TÖTUNG.

als täter hätte ich das zeug einfach zur leiche gelegt.
mit den auffälligen schuhen/klamotten, die auf jedem plakat waren, wäre sie ohnehin schnell identifiziert worden.

was auch immer seine großartigen gründe waren..
wer auf das lächeln der arbeitskollegin derart reinfällt, dass es im mord endet, der hat vielleicht ohnehin eine bisschen verquere denke.. :?:
Keks22 hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 10:23:16 Das loswerden der Tasche mit den Inhalten und der Uhr direkt nach der Tötung halte ich am wahrscheinlichsten. Egal jetzt wo oder wer .
Der Täter konnte ja nicht wissen wann Fraukes Leichnam gefunden wird. Das hätte genauso gut auch nach 24 oder 48 Stunden oder noch früher passieren können.
Dann hätten die Ermittlungen und Durchsuchungen bei evtl Tatverdächtigen zeitnah begonnen.
Also weg mit der Tasche...

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Keks22 » Mittwoch, 03. September 2025, 10:23:16

gastxyz..me hat geschrieben: Mittwoch, 03. September 2025, 01:23:52 muss man jetzt auch noch einen pünktchenmann überführen? :lol:



sowieso schleierhaft, was so schlimm mit tasche, uhr, ec-karte war, dass man das zeug bei nacht und nebel und innerhalb von stunden im see versenken muss.
Das loswerden der Tasche mit den Inhalten und der Uhr direkt nach der Tötung halte ich am wahrscheinlichsten. Egal jetzt wo oder wer .
Der Täter konnte ja nicht wissen wann Fraukes Leichnam gefunden wird. Das hätte genauso gut auch nach 24 oder 48 Stunden oder noch früher passieren können.
Dann hätten die Ermittlungen und Durchsuchungen bei evtl Tatverdächtigen zeitnah begonnen.
Also weg mit der Tasche...

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von ocram84 » Mittwoch, 03. September 2025, 10:06:45

...

Das ist korrekt. Die war bei wem anders.

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