von Hamburger » Sonntag, 16. Juni 2024, 22:38:53
MauriceMüller hat geschrieben: ↑Sonntag, 16. Juni 2024, 16:32:39
Mich würde mal die verschiedenen Ansätze und Vermutungen interessieren, die ihr so habt, wieso am Montag der Anruf ausgeblieben sein könnte.
Nach meiner Überzeugung muss der Täter zuverlässige Informationen gehabt, dass die Polizei inzwischen nicht mehr von einer Entführung ausging und deshalb ihre Aktivitäten eingestellt hatte (z. B. die Orte, von denen telefoniert wurde, nicht mehr ermittelte.) Solche Informationen, die der Täter wirklich für zuverlässig halten konnte, kann er nach meiner Ansicht nur aus dem engsten Kreis von Frauke Liebs erhalten. Aber die Person, von der der Täter nach meiner Vermutung jene Informationen erhielt, hatte (und hat bis heute)
ganz sicher nicht die geringste Ahnung, damals dem Täter begegnet zu sein. Ich gehe also davon aus, dass der Täter wissen zu können glaubte, dass die Polizei aktuell nicht mehr ermittelte. Damit hatte er nach meiner Ansicht sein ursprüngliches Ziel erreicht.
Ich halte es für auffällig und bemerkenswert, wie sehr sich der letzte Anruf von den vorangegangenen unterscheidet. Während man in den früheren Anrufen nach meiner Meinung die Absicht erkennen kann, ein freiwilliges Verschwindens von Frauke vorzutäuschen, gibt es nach meinem Eindruck für den letzten Anruf ein anderes Motiv. Das Gespräch ist länger, und auch ohne Fraukes anfängliches "Ja" auf die Frage "Wirst Du festgehalten ?" (das sie dann schnell mit einem doppelten "Nein" korrigierte), wäre klar gewesen, dass es ihr sehr, sehr schlecht ging und Familie und Freunde allen Grund zur Besorgnis hatten. Auch fehlte zum ersten Mal die Versicherung, dass sie bald nach Hause käme.
Ich finde Frau Dr. Saimehs Einschätzung des Täters sehr überzeugend. Eine sehr kaltblütige, skrupel- und empathielose Person, der es nur darum ging, vollkommene Macht über eine Frau zu haben. (Ich halte Frauke aber nicht für ein zufälliges Opfer.) Ich glaube, dass der Täter im Verlauf der Entführung Gefallen daran fand, seine Macht auch auf andere Personen ausweiten zu können. Er quälte Frauke, und während der Entführung merkte er (und genoss es), wie sehr er auch Fraukes Freunde und Familie quälen konnte. Mit dem letzten Anruf lieferte er der Polizei keinen Beweis für eine Entführung, aber er verstärkte die Qual für Fraukes Familie und Freunde immens.
Ich gehe also davon aus, dass am Montag der Anruf ausblieb, weil sich beim Täter ein Motivwechsel vollzog.
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Mich würde mal die verschiedenen Ansätze und Vermutungen interessieren, die ihr so habt, wieso am Montag der Anruf ausgeblieben sein könnte.
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Nach meiner Überzeugung muss der Täter zuverlässige Informationen gehabt, dass die Polizei inzwischen nicht mehr von einer Entführung ausging und deshalb ihre Aktivitäten eingestellt hatte (z. B. die Orte, von denen telefoniert wurde, nicht mehr ermittelte.) Solche Informationen, die der Täter wirklich für zuverlässig halten konnte, kann er nach meiner Ansicht nur aus dem engsten Kreis von Frauke Liebs erhalten. Aber die Person, von der der Täter nach meiner Vermutung jene Informationen erhielt, hatte (und hat bis heute) [u]ganz sicher[/u] nicht die geringste Ahnung, damals dem Täter begegnet zu sein. Ich gehe also davon aus, dass der Täter wissen zu können glaubte, dass die Polizei aktuell nicht mehr ermittelte. Damit hatte er nach meiner Ansicht sein ursprüngliches Ziel erreicht.
Ich halte es für auffällig und bemerkenswert, wie sehr sich der letzte Anruf von den vorangegangenen unterscheidet. Während man in den früheren Anrufen nach meiner Meinung die Absicht erkennen kann, ein freiwilliges Verschwindens von Frauke vorzutäuschen, gibt es nach meinem Eindruck für den letzten Anruf ein anderes Motiv. Das Gespräch ist länger, und auch ohne Fraukes anfängliches "Ja" auf die Frage "Wirst Du festgehalten ?" (das sie dann schnell mit einem doppelten "Nein" korrigierte), wäre klar gewesen, dass es ihr sehr, sehr schlecht ging und Familie und Freunde allen Grund zur Besorgnis hatten. Auch fehlte zum ersten Mal die Versicherung, dass sie bald nach Hause käme.
Ich finde Frau Dr. Saimehs Einschätzung des Täters sehr überzeugend. Eine sehr kaltblütige, skrupel- und empathielose Person, der es nur darum ging, vollkommene Macht über eine Frau zu haben. (Ich halte Frauke aber nicht für ein zufälliges Opfer.) Ich glaube, dass der Täter im Verlauf der Entführung Gefallen daran fand, seine Macht auch auf andere Personen ausweiten zu können. Er quälte Frauke, und während der Entführung merkte er (und genoss es), wie sehr er auch Fraukes Freunde und Familie quälen konnte. Mit dem letzten Anruf lieferte er der Polizei keinen Beweis für eine Entführung, aber er verstärkte die Qual für Fraukes Familie und Freunde immens.
Ich gehe also davon aus, dass am Montag der Anruf ausblieb, weil sich beim Täter ein Motivwechsel vollzog.