OFF-TOPIC-BEREICH

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Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast » Sonntag, 23. April 2023, 23:55:15

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von z3001x » Sonntag, 23. April 2023, 18:24:15

gastxyz hat geschrieben: Sonntag, 23. April 2023, 17:08:38 Luise aus Freudenberg

warum muss das gesicht des opfers gepixelt werden?
hat die auch "ihr leben noch vor sich"?

sie ist tot. ihr foto ist ihr letztes andenken.
Find das auch barbarisch und das Gegenteil eines sensiblen respektvollen Umgangs mit Mordopfern und dem Gedenken, das sie verdient hätten.
Das Verpixeln ist selbst eine Art Verstümmelung und des Gesicht-Nehmens und damit eine Entmenschlichung.
Ist auch typisch deutsch-gutmenschlich-daneben.
In anderen Ländern werden die Gesichter der Opfer, wie sie im Leben aussahen, auch nach ihrer Ermordung in den Medien gezeigt.
Z.B. in Frankreich oder England.

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von gastxyz » Sonntag, 23. April 2023, 17:08:38

Luise aus Freudenberg

warum muss das gesicht des opfers gepixelt werden?
hat die auch "ihr leben noch vor sich"?

sie ist tot. ihr foto ist ihr letztes andenken.

Bild
LUISES (†12) ELTERN BESCHREIBEN IHREN SCHMERZ
„Unser Haus – so still. Dein Platz – für immer leer.“
https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet ... .bild.html

Bild

Bild

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Mittwoch, 19. April 2023, 15:23:49

U.s.1 883 hat geschrieben: Samstag, 20. Februar 2021, 20:14:44 Einmal Zurückerinnern

Absturtzstelle.jpg

Auch das war ein Verbrechen.


8. Dezember 1988
Die Katastrophe von Remscheid


https://flugzeugabsturz-remscheid.de/si ... 993_BI.pdf

Materialien

Linksammlung zur A – 10 | GAU -8 A | Munitionierung und des zweiten beim Absturz in Remscheid beteiligten Piloten:

1. Der Pilot der zweiten, am Absturz in Remscheid beteiligten A 10 und überlebenden Rottenführers Marke F. Gibson: https://www.af.mil/About-Us/Biographies ... -f-gibson/

2. Die Fairchild-Republik A -10 Thunderbolt: https://de.wikipedia.org/wiki/Fairchild-Republic_A-10
https://fas.org/man/dod-101/sys/ac/equip/gau-8.htm

3. Die GAU-8 A Avenger Gatling Gun: http://www.military-page.de/waffen/mk/gau8/gau8_01.htm
https://www.dailymotion.com/video/x5oqxz

4. Die Munition: https://de.wikipedia.org/wiki/Fairchild-Republic_A-10

5. Huckenbeck W, Barz J, Bonte W (1990) Rechtsmedizinische Aspekte des Flugzeugabsturzes in Remscheid. Beitr Gerichtl Med Band XLVIII:179-184 : https://flugzeugabsturz-remscheid.de/si ... scheid.pdf

Fotos vom 8.12.88: https://flugzeugabsturz-remscheid.de/si ... .12.88.pdf

Zeitungsausschnitte: https://flugzeugabsturz-remscheid.de/si ... scheid.PDF

https://flugzeugabsturz-remscheid.de/si ... .12.88.pdf


https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... ctype=news




[size=150]Wenn ein Warzenschwein übers Lechfeld fliegt[/size]

Landkreis – Es soll die größte Verlegeübung von Militärflugzeugen seit Bestehen der NATO, also seit 1949 sein. 220 Maschinen aus 18 Nationen wollen mit ihrer vereinigten Luftmacht hinter die Abschreckung möglicher Aggressionen ein eindringliches Ausrufezeichen setzen. Einer der drei Drehscheiben für die Übung Air Defender 23 ist der Fliegerhorst Lechfeld.

Warzenschwein – so lautet der nicht wahnsinnig attraktive Spitzname für das US-amerikanische Kampfflugzeug A-10C Thunderbolt II, das vom 12. bis 23. Juni des öfteren am Himmel über dem Landkreis zu sehen sein wird. Reichlich martialisch ist zudem der Spitzname für die Piloten der 190th Fighter Sqadron: „Skull Bangers“, was übersetzt soviel wie Schädelknaller heißt. Ihnen „gehören“ die sechs Maschinen, die derzeit für den großen Sprung über den Teich nach Bayerisch-Schwaben vorbereitet werden.

Noch stehen sie auf der Luftwaffenbasis in Boise, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Idaho ziemlich weit im Nordwesten der USA. 8.600 Kilometer Luftlinie sind es bis nach Lechfeld, ein Ort, der einwohnerzahlmäßig ein Hundertstel so groß wie Boise ist und den die US-Piloten in dem kleinen Deutschland kaum auf der Landkarte gefunden haben. „Wenn wir erst mal den amerikanischen Kontinent bis zur Ostküste durchquert haben, steht der Flug über den Atlantik an, der nur mit vier bis fünf Betankungen in der Luft zu schaffen ist“, berichtet Captain Adam Casey, der am Funk in seinem Flieger auf das Callsign „Broadway“ hört.

Bei einer Pressereise nach Washington erhielten die Journalisten Gelegenheit, auf der Andrews Luftwaffenbasis je einen Vertreter aus dem „Fuhrpark“ zu besichtigen, mit dem die Amerikaner nach Deutschland verlegen werden: 106 Flugzeuge vom Stratotanker KC-135 bis zum modernsten Kampfflugzeug F-35, dessen Anschaffung für die Luftwaffe im Jahr 2026 der Bundestag vor einigen Monaten beschlossen hatte, sollen vor dem derzeitigen politischen Hintergrund alle möglichen Szenarien trainieren und die notwendige logistische Versorgung sicherstellen. Zusammen mit anderen NATO-Ländern, darunter Finnland, das erst vor wenigen Tagen NATO-Mitglied wurde und mit vier F/A-18 Kampfjets teilnimmt, setzen die knapp 10.000 beteiligten Soldatinnen und Soldaten ein Zeichen für die transatlantische Geschlossenheit und wollen die raumgreifende Schnelligkeit der Luftstreitkräfte unter Beweis stellen.

Um die Bevölkerung weitgehend vor dem Fluglärm zu schonen, findet ein Großteil der Luftkampf-Übungen über der Nord- und Ostsee statt. Deswegen sind auch die meisten beteiligten Flugzeuge in Jagel/Schleswig-Holstein und Wunstorf bei Hannover stationiert. „Dennoch brauchen wir den Fliegerhorst Lechfeld dringend, auch außerhalb der großen Übung, die von der Luftwaffe geführt wird“, sagt der Inspekteur Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz. Die Zeiten, in denen Fliegerhorste wie Fürstenfeldbruck, Penzing, Memmingen und Erding aufgelöst werden, seien definitiv vorbei.

Im Südwesten ist vor allem das Saarland von Tiefflügen betroffen. Der Luftraum im Dreieck Fürstenfeldbruck – Memmingen – Augsburg dient zur Luftbetankung und wird auch außerhalb der Übung Air Defender genutzt. Neu ist hingegen, dass dieser Luftraum während der Übung täglich zwischen 14 Uhr und 16 Uhr plus einer Übergangszeit von maximal einer Stunde davor und danach exklusiv für die militärische Fliegerei reserviert ist. Zivile Fluggesellschaften müssen ihre Flugrouten entsprechend anpassen. Am Wochenende werde nicht geflogen. Kein Geheimnis sei, dass bei Air Defender auch Lufträume in Estland, Polen, Tschechien und Rumänien genutzt werden.
Vorfreude

„Unser Flugzeug ist relativ leise und wir fliegen meist sehr hoch“, berichtet „Broadway“ den angereisten Medienvertretern. Spezialisiert auf die Bekämpfung von Panzern und anderen Zielen am Boden könne er mit seiner betagten Maschine (erstmals eingeführt im Jahr 1972) aber auch ein harter Gegner im Luftkampf sein. Auf Deutschland freut sich der Pilot der Air National Guard schon sehr. „Weil viele deutsche Piloten in den Staaten ausgebildet werden, habe ich einige Freunde in Deutschland“, sagt er in fast akzentfreiem Deutsch.

„Mit Air Defender 2023 zeigen wir, dass Deutschland Führung kann und wir mehr Verantwortung übernehmen“, resümiert Generalleutnant Ingo Gerhartz.
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Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Agatha Christie » Samstag, 24. Dezember 2022, 11:13:12

christmas-tree-gbda2dee80_1280.jpg
christmas-tree-gbda2dee80_1280.jpg (113.5 KiB) 2322 mal betrachtet


Das HET-Team wünscht allen Mitgliedern und Gästen frohe und besinnliche Weihnachtstage.

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Mittwoch, 21. Dezember 2022, 20:22:48

Vorwürfe um Psychiatrie in Rostock-Gehlsdorf

Der NDR berichtet am 9.12.2022:
Anhaltende Vorwürfe um Psychiatrie in Rostock-Gehlsdorf
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... in210.html
...Seitdem kamen laut Ärztekammer weitere 23 Beschwerden mit ähnlichem Inhalt an. Insgesamt 30 Beschwerden wegen unrechtmäßiger Sedierung und Fixierung von Patienten sowie Fehltherapien sind in den vergangenen rund zwei Jahren bei der Landesärztekammer in Rostock eingegangen. ...
... Ärztekammer verklagt jetzt Gesundheitsministerium
...Dabei argumentiert die Kammer damit, dass die "erforderliche berufsfachliche Qualifikation der handelnden Ärzte… , die entsprechende grundrechtsverletzende Maßnahmen veranlassen" essentiell sei. An eben dieser Qualifikation bestünden Zweifel.
Fixierung und Überwachung im Fokus
Zudem ist die Überwachung bei sogenannten 5-Punkt- und 7-Punkt-Fixierungen ein großes Thema der Anzeige: Die Ärztekammer will gerichtlich prüfen lassen, ob in der Rostocker Klinik die notwendige Eins-zu-Eins-Betreuung immer gesetzeskonform läuft. ...Die Ärztekammer verweist darauf, dass die Fixierung von Menschen an Armen, Beinen und Bauch laut Bundesverfassungsgericht sogar die Folterdefinition der Antifolterkonvention der Vereinten Nationen erfülle.

Der NDR berichtete schon mal am 18.06.2021:
Psychiatrie Rostock: Ärztekammer versus Unimedizin
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... in180.html
....nach der ungekündigten Begehung der Psychiatrie im November 2020 weitere dreizehn Beschwerden hinzugekommen seien....Lesen sie selbst

Wirklich neu und auffällig ist, dass sich erstmals eine Ärztekammer gegen die psychiatrischen Praktiken stellt und auch 1,5 Jahre danach die Grund- und Menschenrechts-Verletzungen nicht etwa gründlich aufgearbeitet und abgestellt wurden sondern weitere 23 Beschwerden mit ähnlichem Inhalt entgegen nehmen musste. Jetzt verklagte die Ärztekammer das Gesundheitsministerium, das die Aufsicht hatte.
Also immer auch bei der örtlichen Ärztekammer beschweren, die Aufmerksamkeit auf die Zwangspsychiatrie scheint vermehrt in den Fpcus zu kommen - auch von Seite der Ärztekammer!

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Iven » Dienstag, 29. November 2022, 21:01:18

@ Gast_X

Es geht bei der Spendenaktion nicht um meine Person und meine politischen Ansichten, sondern ausschließlich darum, unseren It-Fachmann für seine (wieder einmal!) erstklassige Arbeitsleistung  auch nur halbwegs angemessen bezahlen zu können. Wenn Dir diese Leistung nichts wert ist, okay, damit muss und kann ich leben. Aber mit Deiner völlig unpassenden und deplatzierten Kritik an meiner Person nicht, hier geht's um Spenden für unseren IT-Fachmann und nicht um Politik! 

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast » Dienstag, 29. November 2022, 20:53:08

Gast_X hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 18:54:27 Sehr gern hätte ich gespendet, aber dann las ich



und

.

Neben Schwarz und Weiß leben viele Farben.
Meiner Meinung nach ist jedes Leben wichtig.

Und wer zahlt die Energiekosten des Servers?
Ja ein Regenbogen ist auch nicht greifbar.

Afrika den Schwarzen, China den Gelben und Amerika den Rothäuten, aber die wurden fast alle gekillt, und jetzt wollen sie auch noch die Russen ....

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast_X » Dienstag, 29. November 2022, 18:54:27

Sehr gern hätte ich gespendet, aber dann las ich
Stop the insane, criminal, green/red Left-Nazis (Greens, SPD) before it's too late.
und
White Lives Matter
.

Neben Schwarz und Weiß leben viele Farben.
Meiner Meinung nach ist jedes Leben wichtig.

Und wer zahlt die Energiekosten des Servers?

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Mittwoch, 26. Mai 2021, 18:47:44

https://www.spektrum.de/news/computer-l ... ef/1842004

02.03.2021
»Brienne Kollektion«: Künstliche Intelligenz liest ungeöffneten Renaissance-Brief
Bis ins 19. Jahrhundert verschlossen Menschen ihre Briefe auf kunstvolle Weise. Eine Software hat nun einen von ihnen gelesen - ohne das Siegel zu brechen.
von Robert Gast

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Samstag, 22. Mai 2021, 15:17:43

https://www.deutschlandfunk.de/sommerma ... _id=497670

Sommermärchen-AffäreEhemals Beschuldigte erhalten Entschädigungszahlungen

Das Verfahren um Millionenzahlungen rund um das deutsche WM-Sommermärchen 2006 wurde geräuschlos eingestellt. Die Aufwandskosten bleiben jetzt am Schweizer Steuerzahler hängen.

Von Thomas Kistner

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Mittwoch, 12. Mai 2021, 00:27:31

https://www.stern.de/panorama/stern-cri ... 21994.html


25 Jahre nach der Tat Mordfall "Sandkuhle": Urteil in einem außergewöhnlichen Prozess
Der Angeklagte (l.) sitzt im Aachener Gerichtssaal vor Justizangestellten Mordfall "Sandkuhle": Der Angeklagte (l.) sitzt im Aachener Gerichtssaal vor Justizangestellten


© Oliver Berg/dpa
11.05.2021, 11:26 Uhr
Viele Zeugen, aber keine Beweise wie Fingerabdrücke oder Blutspuren: Das Landgericht Aachen hat einen vor einem Vierteljahrhundert geschehenen Mord verhandelt. Der Angeklagte schwieg während des ganzen Verfahrens.

Im Prozess wegen eines Mordes vor 25 Jahren hat das Landgericht Aachen den Angeklagten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Er habe die Autowerkstatt des Opfers weiter nutzen wollen und aus Habgier gehandelt, erklärte das Schwurgericht am Dienstag in Aachen. Der 51 Jahre alte Deutsche auf der Anklagebank hatte während der sieben Prozesstage geschwiegen. Das Gericht war überzeugt, dass er Ende 1996 mit einem Komplizen einen Wohnmobil-Händler bei Aachen getötet habe. Sein mutmaßlicher Mittäter war bereits 1997 bei einem Unfall gestorben. Dessen Bruder war einer der Hauptbelastungszeugen.

Auf die Aussagen dieses Mannes stützte sich das Gericht ganz wesentlich: Er sagte aus, sein Bruder und der Angeklagte hätten ihm damals detailliert von der Tat berichtet. "Es ist Täterwissen, das kein anderer haben konnte", sagte der Vorsitzende Richter Roland Klösgen in seiner einstündigen Urteilsbegründung. Es sei zuvor nie berichtet worden, dass das Mordwerkzeug ein Hammer war und das Opfer im Sterben noch stranguliert wurde.
Zwei Männer tragen einen schwarzen Leichensack aus einem gläsernen Hauseingang, vor dem ein dritter Mann mit einer Trage wartet
Prozess "Sandkuhle": mehr als 45 Zeugen

In dem Prozess hatte das Gericht mehr als 45 Zeugen gehört, um Licht in das Dunkel der damaligen Ereignisse zu bringen. Die Verteidiger des Angeklagten hatten einen Freispruch gefordert. Sie wollen das Urteil anfechten. Der Angeklagte hatte wie im ganzen Prozess regungslos zugehört.
Eine Engelsstatue
//Geschichte Ein Jünger in der Stadt der Engel

Gegenüber dem Gericht hatte der wichtige Zeuge sein jahrzehntelanges Schweigen mit seinen damaligen Konflikten mit dem Gesetz erklärt. Auch habe er den Erzählungen kaum geglaubt, aber immer wieder seinen Bruder und den Angeklagten darauf angesprochen. Seine Ex-Frau hatte seine Aussagen bestätigt. Die Angaben des Zeugen hatten zur Klärung der Identität des Toten geführt. In dem nach dem Fundort der Leiche "Sandkuhle" genannten Fall war der Tote über 20 Jahre unbekannt gewesen.

Die von vielen Schlägen entstellte, unbekleidete Leiche des damals 43 Jahre alten Wohnmobil-Händlers war am 8. Dezember 1996 mehr als hundert Kilometer von Aachen entfernt am Rand einer Kiesgrube am Niederrhein entdeckt worden. Die Verbindung nach Aachen war nicht klar geworden, auch weil es keine Vermisstenanzeige für das Opfer gab. Dessen Familie hatte angenommen, der Vater zweier Kinder habe sich wegen seiner vielen Schulden ins Ausland verdrückt.
tim DPA

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Montag, 10. Mai 2021, 23:31:29

https://www.deutschlandfunk.de/nach-tod ... _id=496757

Nach Todesfällen in Behinderteneinrichtung Debatte über Gewalt und Abhängigkeit


https://uebermedien.de/59531/der-gefaeh ... obal-de-DE

„Erlösung“ als Motiv?
1. Mai 2021
Der gefährliche Versuch, Gewalt gegen Menschen mit Behinderung nachvollziehbar zu machen
von Lisa Kräher

Nach einer schlimmen Gewalttat gehen Medien auf die Suche nach Expert*innen. Meistens nach Psycholog*innen oder Profiler*innen, die dem noch ahnungs- bzw. fassungslosen Publikum erklären sollen, warum jemand eine bestimmte Tat begangen hat.

So war das auch am Donnerstag im rbb-Fernsehen. Nachdem in Postdam vier Menschen getötet wurden – eine fünfte Person wurde schwer verletzt – stand sie natürlich im Raum: die Frage nach dem Warum.

Bei den Opfern, die am vergangenen Mittwoch laut Polizei durch „schwere äußere Gewaltanwendung“ getötet worden waren, handelte es sich um zwei Männer und zwei Frauen, die im Thusnelda-von-Saldern-Haus im Stadtteil Babelsberg lebten; in einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung, das zum christlichen Verein „Oberlinhaus“ gehört.
Trauer um die Opfer am Babelsberger Oberlinhaus
Foto: Imago / Martin Müller

„Was könnte jemanden dazu bewegen, so eine Tat zu begehen?“, fragte die Sprecherin des Beitrags, der am Donnerstagabend im Magazin „zibb – Zuhause in Berlin & Brandenburg“ lief. Polizeipsychologe Dr. Gerd Reimann lieferte gleich mehrere mögliche Gründe:

„Als erstes natürlich schwere Konflikte zwischen Täter und den Opfern. Zum Zweiten natürlich auch eine dramatische Überforderung des Täters in dieser Situation. Es kann aber auch sein, dass eine Motivation dahinter steht, die Leute zu erlösen von Leiden, die vielleicht sogar unheilbar sind.“

Der Experte von der Polizei spricht im Kontext einer brutalen Gewalttat gegen Menschen mit Behinderung tatsächlich von „erlösen“ als Motiv. Gut, er hat in Psychologie promoviert und nicht in Geschichte. Trotzdem sollte er wissen, dass der Begriff „Erlösung“ in diesem Zusammenhang eher so im Jahr 1941 üblich war.

Die viel drängendere Frage ist allerdings: Warum sendet der rbb diese Aussage überhaupt so oder ordnet sie nicht wenigstens kritisch ein?

Eine Antwort: Weil sich viele Medien nach wie vor sehr schwer damit tun, über Menschen mit Behinderung zu berichten. Und vor allem über Gewalt gegen Menschen mit Behinderung. Weil sie wahrscheinlich gar nicht so richtig bemerkt haben, was das Problem an einem Zitat wie dem von Reimann ist.
Eine Art von „Victim Blaming“

Bei der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen hat sich, wenn auch schleppend, etwas gebessert: Das Sie-war-freizügig-gekleidet-Argument, mit dem man Frauen eine Mitschuld an ihrer Vergewaltigung unterstellt, würde heute zumindest von offizieller Seite so kein Experte im Fernsehen mehr vom Stapel lassen. Und wenn, dann gäbe es einen medialen Sturm der Entrüstung.
Die Autorin

Lisa Kräher hat bei der „Mittelbayerischen Zeitung“ volontiert und lebt als freie Journalistin und Filmemacherin in Nürnberg.

Das Zitat, das im rbb gesendet wurde, folgt allerdings einem ähnlichen Narrativ: Menschen mit Behinderung würden Konflikte verursachen, sie seien anstrengend („Überforderung“) und deshalb irgendwie mitverantwortlich für so eine Tat. Und sie würden an ihrer Behinderung leiden.

Das alles schafft Verständnis für die Person, die die Tat begeht, im Potsdamer Fall wohl eine 51-jährige Frau, die für das Oberlinhaus gearbeitet hat. Die Gründe „Überforderung“ und „Erlösung“ entsprechen hier sozusagen dem „Minirock“-Argument. Eine Art von „Victim Blaming“, zu Deutsch: Täter-Opfer-Umkehr.

Der rbb ist nicht alleine, wenn es darum geht, Verständnis für die mutmaßliche Täterin zu schaffen. Für die „B.Z“ haben zwölf Reporter*innen folgendes zur sogenannten „Tragödie“ in Potsdam recherchiert:

„Menschen, die sie kennen, beschreiben sie als starke Frau. Zusammen mit ihrem Mann Timo, der als Hausmeister arbeitet, zog sie zwei Söhne groß. Ihr jüngster arbeitete an einer Tankstelle, der älteste ist schwerstbehindert. ‚Er ist Autist, lebt auch in der diakonischen Einrichtung‘, so eine Nachbarin. ‚Ich habe Ines immer bewundert, wie sie das alles schafft. Die Altenpflege und dann das mit ihrem Sohn‘, sagt die Frau.“

Soll das heißen, dass es eine Tat wie diese nachvollziehbarer oder wahrscheinlicher macht, wenn das Kind Autismus hat? Und wie ist es für Autist*innen oder, wie es im Text heißt, „schwerstbehinderte“ Menschen, einen Satz wie diesen zu lesen?

Außerdem: Wenn schon zwölf Reporter*innen an der Story beteiligt waren, hätte man auch ein bisschen mehr über die Opfer schreiben können. Dennoch geht es im „B.Z.“-Artikel um sie nur am Rande. Wie alt sie waren, ist da zu lesen. Und dass eines der Opfer vor Jahren bei einem Autounfall schwere Hirnschäden erlitten hatte und offenbar die Tante von jemandem war. Sonst steht nicht viel mehr im Artikel.

Stattdessen werden die Getöteten im „B.Z.“-Text verniedlichend als „Schützlinge“ bezeichnet. Nur ein Beispiel für die behindertenfeindliche Sprache, die bei der Berichterstattung über die Gewalttat in Potsdam immer wieder auffällt. Auch der Potsdamer Oberbürgermeister wird in vielen Texten zitiert, wie „aufopferungsvoll“ sich die Pflegekräfte in den Einrichtungen des Oberlinhauses um die Bewohner*innen kümmerten. Das ist vielleicht wertschätzend gemeint. Stellt aber Pflege so dar, als sei sie keine Dienstleistung, sondern eben ein Opfer, das die Mitarbeiter*innen bringen.

Auch die Autorin und Aktivistin Laura Gehlhaar kritisierte die ableistische Art der Berichterstattung auf Twitter:

Medien & Politik, hört auf von den „besonders Schutzlosen“ oder „Schwächsten“ zu sprechen. Das ist #othering und #ableismus in seiner Höchstform! Ihr macht eine Spaltung in IHR und WIR auf. Hört auf damit! #potsdam @derspiegel #zdfmagazin @Tagesspiegel

— Laura Gehlhaar (@LauraGehlhaar) April 29, 2021

In einem Video bei „Bild.de“ war die Rede davon, dass die Toten in ihren „Krankenzimmern“ aufgefunden worden seien. Andere Medien bezeichnen das Saldernhaus fälschlicherweise als Klinik. Was den Eindruck befeuert, als sei Behinderung gleich Krankheit. Es ist korrekt, dass im Saldernhaus auch Menschen leben, die schwere Schädel-Hirn-Verletzungen erlitten haben. Dennoch: Die Tatorte waren die Zimmer der Opfer. Ihr Zuhause, in dem sie seit Jahren lebten.
Ein strukturelles Problem

Der rbb hat am Donnerstagabend in einem viertelstündigen „Spezial“ die Tat genauer beleuchtet. Darin läuft unter anderem ein Beitrag über die verschiedenen Angebote der christlichen Einrichtungen, zusammengeschnitten aus Archiv-Material der vergangenen Jahre. Allein durch die Anmoderation wirkt dieser kaum noch redaktionell, sondern eher wie ein Imagefilm: „Das Oberlinhaus ist als christliche Einrichtung stolz auf ein ‚Mehr an Zuwendung‘“. Fast genauso steht es auch auf der Homepage des Unternehmens.

Die drei Minuten des Beitrages hätte man auch dafür nutzen können, das Thema Gewalt gegen Menschen mit Behinderung, speziell in Einrichtungen, als strukturelles Problem aufzugreifen. Oder die Wohnformen zu hinterfragen, in denen viele Menschen mit Behinderung leben. „Denn diese Heime sind ‚totale Institutionen‘. In ihnen werden aus Sicht der Öffentlichkeit behinderte Menschen leicht und effektiv versorgt, aber diese Systeme sind anfälliger für Gewalt“, schreibt der Menschenrechtsaktivist Raul Krauthausen im Magazin „Neue Norm“.

Menschen mit Behinderung sind von sexualisierten, körperlichen und psychischen Übergriffen zwei bis viermal häufiger betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Im Januar war zum Beispiel bekannt geworden, dass Mitarbeiter*innen in einer Einrichtung im nordrhein-westfälischen Bad Oeynhausen Bewohner*innen illegal fixiert, eingesperrt und verletzt haben sollen.

Auch das ist ein Thema, das man in der Berichterstattung zu Potsdam nochmal hätte aufgreifen können. Das Podcast-Radio „detektor.fm“ hat das am Freitag als eines von wenigen Medien getan.
Fehlende Opferperspektiven

Die „Potsdamer Neueste Nachrichten“ suchten sich stattdessen auch einen „Profiler“ und überschrieben das Interview mit dem Zitat „Ein sehr ungewöhnlicher Fall”. Der Kriminalist, der auch als „Berater des Bremer ‚Tatorts'“ vorgestellt wird, erklärt darin, dass die Behinderung der Opfer „tatsächlich ein Ansatz für eine Erklärung sein“ sein könnte. Man hätte jetzt fragen können, ob das öfter vorkommt, dass Menschen in Einrichtungen Gewalt erfahren. Stattdessen kommt:

„Sie meinen Kriminalfälle, bei denen Täter eine Form von Sterbehilfe leisten wollen?“

Wobei wir wieder beim Argument „erlösen“ wären.

Dass Art und Weise der Tat „in diesem Einzelfall“ sehr ungewöhnlich seien, wie der Kriminalist sagt, mag stimmen, und es ist wichtig, nicht zu spekulieren. Sicher spielt der psychische Zustand der mutmaßlichen Täterin eine Rolle. Aber strukturelle Gewalt in Einrichtungen in diesem Kontext zu erwähnen und Opferperspektiven einzunehmen – wenn man schon „Spezial“-Sendungen zum Thema macht – unterstellt der Verdächtigen in diesem „Einzelfall“ ja noch nichts.

Als Einzelfälle werden auch Morde an Frauen immer wieder dargestellt. Häufig ist da verschleiernd von einem „Beziehungsdrama“ die Rede.

Es gibt dafür ein Wort: „Femizid“. Auch wenn der Begriff längst nicht flächendeckend etabliert ist, nutzen ihn doch mittlerweile einige Medien. Es ist ein Wort, das den geschlechtsspezifischen Charakter einer Tat beschreibt, also ausdrückt, dass eine Frau Opfer wurde, weil sie eine Frau ist. Es ist ein Begriff, der Bewusstsein schafft. Für Gewalt an Menschen mit Behinderung scheint so ein Bewusstsein noch zu fehlen.

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Samstag, 08. Mai 2021, 17:17:32

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... obal-de-DE

Die Einführung des neuen Bargelds durch die EZB rückt näher. Ob die Bürger dazu Vertrauen fassen, hängt davon ab, wie sehr die Privatsphäre geschützt bleibt.


Die Bedeutung des Wortes "bar" als "vor den Augen nachzählend" wie es in Wahrigs Wörterbuch heißt, erhielt schon zu mittelhochdeutscher Sprachzeit den besonderen Spin hin zu dem, was man heute als Barzahlung bezeichnet. Viele Menschen mögen es, mit Geldscheinen ihre Rechnung zu begleichen. Sie nehmen gerne auch das Wechselgeld "vor den Augen nachzählend" in Empfang - physisch, in bar und auf die Hand. Das Bargeld verspricht manchen Bürgern ein Plus an Sicherheit. Sie bunkern zu Hause im Safe oder Schuhkarton eiserne Reserven für schlechte Zeiten. Warum auch nicht? Die Finanzkrise 2008 hat gezeigt, wie schnell im Ernstfall die Menschen vor der Bank Schlange stehen müssen, um an Bares zu kommen. Die Nutzung von Bargeld stärkt auch das Freiheitsgefühl, oder genauer, die persönliche Anonymität, weil man Dinge kaufen kann, ohne eine Zahlungsspur zu hinterlassen. Bargeld ist in der deutschen Öffentlichkeit ein sensibles Thema, denn es gibt nicht wenige, die sich vor einem Bargeldverbot fürchten.

Diese Vorrede mag veranschaulichen, wie groß die kommunikative Aufgabe für die Europäische Zentralbank in den nächsten Monaten sein wird. Die Währungshüter arbeiten an einer grundlegenden Erweiterung des Bargeldbegriffs: Zum klassischen Cash aus Metall und Baumwollpapier soll sich in der nahen Zukunft das "digitale Bargeld" gesellen. Der Begriff wirft sofort Fragen auf, denn die Menschen nutzen seit Jahrzehnten die Überweisungsträger ihrer Banken und setzen EC-Karte, Kreditkarte sowie Paypal ein, um Rechnungen zu begleichen. All das sind digitale Zahlungen - aber nicht mit digitalem Bargeld.

Der Unterschied wirkt auf den ersten Blick fast schon haarspalterisch, er ist aber von großer Bedeutung. In unserem Finanzsystem gibt es nämlich zwei Arten von Geld - für das eine stehen die Geschäftsbanken gerade, für das andere die Zentralbanken: Geschäftsbanken, Sparkassen und Volksbanken schaffen Geld aus dem Nichts, beispielsweise durch die Vergabe eines Kredits, der auf dem Konto des Kunden gutgeschrieben wird. Das Entscheidende ist: Geschäftsbanken können pleitegehen, Zentralbanken nicht. Zentralbankgeld, und das ist der Fachbegriff für das altbekannte Bargeld, ist sicherer als das sogenannte Giralgeld der Geschäftsbanken. Erst wenn Menschen ihr Geld in bar am Bankomaten abheben, verwandeln sie dieses unsichere Bankengeld in sicheres Zentralbankgeld.

Die Kernfrage lautet daher: Wird das digitale Bargeld genauso sicher, anonym und vertrauenswürdig ausschauen wie der gute alte Geldschein? Die Konsistenz des neuen Bargelds, die digitale Komponente, nährt den einen oder anderen Zweifel. In der digitalen Welt ist vieles programmierbar, die Einrichtung eines Wertablaufdatums für einen Geldbetrag wäre beispielsweise kein Problem. Dann wären Verbraucher praktisch gezwungen, ihr Bargeld umgehend auszugeben, damit es von einem hohen Strafzins nicht aufgezehrt wird. Auch die Zweckbindung eines "digitalen Bargeldscheins" ist technisch denkbar: Das Geld könnte je nach Programmierung beispielsweise nur für Mineralwasser, aber nicht für Alkohol ausgegeben werden. Die Zahlungen der Bürger mit digitalem Bargeld sind - anders als die mit Geldscheinen aus Papier - für die Behörden leicht zu verfolgen. Die Polizeibehörden profitieren, die Privatsphäre der Bürger würde leiden. Autoritäre Herrschaftssysteme könnten mit der Digitalisierung des Bargelds ihren Überwachungsstaat stärken. China liegt bei der Entwicklung des digitalen Yuan vorne.
In Schweden akzeptieren Restaurants keine Scheine

Die Notenbank beruhigt deshalb: Der programmierbare Euro sei kein Thema, die Abschaffung des klassischen Bargeldes auch nicht. Solange die Menschen Schein und Münze wollten, bleibe es im Sortiment. Doch wer sieht, wie schnell die Bargeldzahlung beispielsweise in Schweden zurückgegangen ist, wo Restaurants keine Geldscheine mehr annehmen, und wenn man sich vor Augen führt, dass auch in Deutschland während der Corona-Pandemie immer mehr Menschen online bestellt und deshalb seltener bar bezahlt haben, der erkennt, dass man diese Entwicklung kaum wird stoppen können.

Die Bedeutung des Begriffes Bargeld erfährt eine Erweiterung, dessen Haptik auch. Das digitale Bargeld könnte auf dem Handy gespeichert werden, sichtbar auf dem Bildschirm als Faksimile eines Scheins. Die junge Generation, die immer digitaler lebt, wird sich kaum an eine als gestrig empfundene Bargeldzahlung klammern. Wichtig ist, dass sie wachsam bleiben. Die Regeln für den digitalen Euro müssen sicherstellen, dass die Privatsphäre der Menschen so weit wie möglich geschützt bleibt.



?

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Donnerstag, 06. Mai 2021, 18:39:44

Die 51 Jahre alte Bedienstete soll vier Bewohner einer Behinderteneinrichtung vorsätzlich getötet und eine weitere Frau auf das Schwerste verletzt haben.
Brandenburg Tatverdächtige in Psychiatrie eingewiesen
29. April 2021


https://www.deutschlandfunk.de/nach-tod ... _id=496757

Nach Todesfällen in Behinderteneinrichtung Debatte über Gewalt und Abhängigkeit

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Sonntag, 02. Mai 2021, 14:13:53

Zum fall Liebs

https://mapcarta.com/N86676511
Bestandsaufnahme+Herbram-Wald.pdf
zusätzliches Informationsmaterial
(83.33 KiB) 306-mal heruntergeladen

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Freitag, 30. April 2021, 14:31:14

https://www.heise.de/news/Geheimdienst- ... 99069.html



Geheimdienst: Bundestag legalisiert BND-Massenüberwachung erneut

Der BND darf künftig global bis zu 30 Prozent aller Netze bespitzeln, heimlich Online-Durchsuchungen durchführen und eng mit der NSA kooperieren.

(Bild: nitpicker/Shutterstock.com)
26.03.2021 03:18 Uhr
Von

Stefan Krempl

Der Bundesnachrichtendienst (BND) erhält breite Befugnis zum Hacken ausländischer Vermittlungsanlagen, Telekommunikationsinfrastruktur und der IT-Systeme von Internet-Providern. Dies hat der Bundestag am Donnerstag im Rahmen der Reform des BND-Gesetzes beschlossen. Für die Initiative stimmten die Regierungsfraktionen von CDU/CSU und SPD, die Opposition war geschlossen dagegen.

Das Parlament verfolgt mit der Novelle das Ziel, Überwachungspraktiken des Auslandsgeheimdienstes zu legalisieren und neue Kompetenzen draufzupacken. Der BND kann künftig so auch offiziell in Computer und Handys von Ausländern im Ausland mit technischen Mitteln wie dem Bundestrojaner eindringen und heimliche Online-Durchsuchungen durchführen. Daten, die bei solchen Eingriffen erhoben wurden, müssen spätestens alle fünf Jahre auf Erforderlichkeit geprüft werden.

Anlass für die Reform ist das Urteil des Bundesverfassungsgericht zur verdachtsunabhängigen BND-Massenüberwachung in Form strategischer Fernmeldeaufklärung. Die Karlsruher Richter erklärten damit den dafür vom Auslandsgeheimdienst verwendeten Datenstaubsauger für verfassungswidrig.
Regierungskoalition trotzt Verfassungsgericht

Die Abgeordneten der Regierungsfraktionen halten dieses Werkzeug und Datenerhebungen aus IT-Systemen in anderen Ländern aber prinzipiell für unverzichtbar. Nach wie vor soll dort abgezogene Netzkommunikation anhand von Selektoren durchsucht werden dürfen. Verwertbare Ergebnisse erbrachte das Fischen in den Datenmengen mithilfe tausender eingesetzter Suchbegriffe 2018 nicht.

Maximal darf der BND fortan bis zu 30 Prozent aller Netze weltweit durchrastern. Bisher lag das Limit bei 20 Prozent für "einzelne" Netze. Schon hier hatten Provider Foul gerufen, da sie ihre Leitungen nicht voll auslasten und die Agenten so letztlich bei einem größeren Datenvolumen landeten.
Im Bett mit der NSA

Da der Datenstaubsauger nicht trivial zu steuern ist, soll der BND dafür die Hilfe befreundeter Geheimdienste wie der NSA oder des britischen GCHQ in Anspruch nehmen können. Er "darf ausländische öffentliche Stellen zur Durchführung strategischer Aufklärungsmaßnahmen ersuchen". Dies sei unproblematisch, da die eingesetzten Selektoren die gleichen Voraussetzungen erfüllen müssten wie beim BND. Persönliche Daten von Bürgern und Einrichtungen der EU sowie von öffentlichen Stellen der Mitgliedstaaten dürfen so etwa nicht "gezielt" erhoben werden. Es gelten erhöhte Anforderungen.
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Die ausländischen Spione sollen die übergebenen Selektoren auch "für eigene Zwecke" nutzen dürfen, wenn der BND zugestimmt hat und dies grundsätzlich zulässig ist. Trotzdem verweist der Bundestag auf das Ziel, den "sogenannten Ringtausch" beim Datensammeln zwischen Geheimdienstpartnern auszuschließen. Beobachter gehen davon aus, dass die hiesigen Agenten mit diesen Klauseln die Bedienung des umstrittenen NSA-Werkzeugs XKeyscore outsourcen und das riesige Datenzentrum des US-Geheimdienstes in Utah mitnutzen dürften.
Spionieren für Copyright-Durchsetzung

Das Parlament weitet zudem die Gefahrenbereiche deutlich aus, in denen der BND den Datenstaubsauger anwerfen darf. Bisher beschränkte sich die Kompetenz auf die Sektoren internationaler Terrorismus, Weitergabe von Atomwaffen-Material, illegales Schleusen und "Cyber". Künftig kommen etwa "krisenhafte Entwicklungen im Ausland", internationaler Extremismus, Geldwäsche, der Schutz kritischer Infrastrukturen, die Proliferation von Technologien und "Datenverarbeitungsprogrammen von erheblicher Bedeutung" sowie "Fälle des Diebstahls geistigen Eigentums" dazu.

Für Daten aus einer Vertraulichkeitsbeziehung etwa zu Geistlichen, Verteidigern, Rechtsanwälten und Journalisten gelten höhere Auflagen. Der Bundestag hat hier gegenüber dem Regierungsentwurf klargestellt, dass generell alle "frei und unabhängig" berichtenden Medienvertreter sowie auch regierungskritische Blogger in Staaten geschützt sein sollen, "in denen die Pressefreiheit sehr stark bedroht ist". Zudem hat der BND eine Entscheidung über die Zugehörigkeit einer Person zum Kreis der Berufsgeheimnisträger zu dokumentieren.
"Gerichtsähnliche Rechtskontrolle"

Maßnahmen zur individuellen und zur massenhaften Überwachung müssen von der BND-Spitze genehmigt und schon im Vollzug dieser Anordnung von einem neuen "unabhängigen Kontrollrat" geprüft werden. Dieses Organ wird dem Entwurf nach die Arbeit des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) sowie der G10-Kommission ergänzen. Es soll etwa Selektoren einsehen dürfen, um einen zweiten GAU wie nach dem ungeprüften Einsatz von NSA-Suchbegriffen zu verhindern.

Der Rat werde eine "gerichtsähnliche Rechtskontrolle" übernehmen, erklärt der Bundestag. Die beiden Spruchkammern dürfen nur mit Richtern des Bundesgerichtshofs beziehungsweise des Bundesverwaltungsgerichts besetzt werden. Insgesamt sollen bei der Aufsichtsbehörde 62 Mitarbeiter dem BND auf die Finger sehen. Die Abgeordneten unterstreichen in einem neuen Paragrafen, dass das PKGr die zentrale Rolle bei der Geheimdienstkontrolle einnehme. Whistleblower, die sich an das Gremium wenden, können nach außen anonym bleiben.

(ds)

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Donnerstag, 29. April 2021, 18:15:34

https://www.deutschlandfunk.de/brandenb ... id=1253815

https://www.merkur.de/welt/potsdam-klin ... 80305.html

Die 51 Jahre alte Bedienstete soll vier Bewohner einer Behinderteneinrichtung vorsätzlich getötet und eine weitere Frau auf das Schwerste verletzt haben.
Brandenburg Tatverdächtige in Psychiatrie eingewiesen
29. April 2021


Blumen, Kerzen und eine Botschaft für die Opfer des gewaltsamen Verbrechens in einer Behinderteneinrichtung in Potsdam. (Odd Andersen/AFP)
Potsdam: Erinnerung an die getöten Bewohner einer Behinderteneinrichtung (Odd Andersen/AFP)

Nach dem gewaltsamen Tod von vier Bewohnern eines Wohnheims in Potsdam hat das dortige Amtsgericht die 51-jährige Tatverdächtige in die Psychiatrie eingewiesen.

Der leitende Oberstaatsanwalt sagte, die Haftrichterin habe dringende Gründe für eine eingeschränkte oder vollständige Schuldunfähigkeit der Beschuldigten erkannt. Zum Motiv und zum konkreten Ablauf der Tat habe man noch keine Erkenntnisse. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor Haftbefehl wegen Totschlags beantragt.

Die 51 Jahre alte Bedienstete soll vier Bewohner einer Behinderteneinrichtung vorsätzlich getötet und eine weitere Frau auf das Schwerste verletzt haben. Brandenburgs Ministerpräsident Woidke zeigte sich erschüttert über die Tat und sprach den Angehörigen seine Anteilnahme aus.

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Widasedumi » Donnerstag, 25. März 2021, 07:24:24

Endlich ist es in der Seniorenresidenz Schliersee zu einem staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren gekommen.
Was hier im Argen liegt, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Erschütternd und unerträglich ist das alles.
Ich bin gespannt, wie das Gericht die Schuldfrage löst. Ich frage mich aber auch, ob dem Mann, dessen
Mutter durch einen Gewaltakt getötet wurde, nicht früher diese unbefriedigenden Zustände aufgefallen waren?
Vielleicht hat ihn die Mutter gebeten, nichts zu sagen, weil sie sonst selbst eine noch schlechtere Behandlung
befürchtet hätte?

Re: OFF-TOPIC-BEREICH

von Gast. » Mittwoch, 24. März 2021, 20:39:31

https://m.news.de/panorama/855909370/17 ... hungern/1/

https://www.youtube.com/watch?v=X7_vCMOs2zY

24.03.2021, 12.50 Uhr
17 Tote in Seniorenheim Schliersee: Altenheim lässt Bewohner verhungern und darf trotzdem weiter öffnen

Das Seniorenheim Schliersee in Bayern ließ seine Bewohner regelrecht verwahrlosen.

Diese Geschichte macht einfach sprachlos. In einem Altenheim am Schliersee in Bayern sollen 17 Menschen gestorben sein. Ersten Erkenntnissen nach ließ das Personal die Bewohner vermutlich verhungern. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Körperverletzung gegen das Heim eingeleitet.


BR-Recherche
Verdacht auf Körperverletzung bei 88 Bewohnern der Seniorenresidenz Schliersee

In der Seniorenresidenz Schliersee sind Bewohner offenbar über Jahre vernachlässigt worden. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt wegen Körperverletzungsdelikten bei 88 Bewohnern und prüft 17 Todesfälle. Senioren könnten verhungert sein. Nach einer Mail einer anonymen Informantin recherchierten Reporterinnen des Bayerischen Rundfunks monatelang. Die BR-Recherchen zeigen: Die zuständige Heimaufsicht im Landratsamt Miesbach nahm nicht alle Beschwerden über die Seniorenresidenz Schliersee auf und ging ihnen zum Teil nicht nach.

Mehrere Behördenvertreter bewerteten die Situation im Mai 2020 als "Gefahr für Leib und Leben" – auch die Bundeswehr, die mit 45 Soldaten aushalf, weil das Heim die Bewohner während des Corona-Ausbruchs nicht mehr versorgen konnte.
Heimaufsicht ist vielen Beschwerden nicht nachgegangen

In den vergangenen Jahren hatten sich zahlreiche Pflegekräfte und Angehörige bei der zuständigen Heimaufsicht im Landratsamt Miesbach gemeldet und über Missstände im Heim berichtet. Allerdings zeigen BR-Recherchen: Die "Fachstelle für Behinderten- und Pflegeinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht" nahm nicht alle Beschwerden über die Seniorenresidenz Schliersee auf und ging ihnen zum Teil nicht nach. Das räumt der zuständige CSU-Landrat Olaf von Löwis im BR-Interview ein. Ende Februar durchsuchte die Staatsanwaltschaft nach BR-Informationen das Landratsamt Miesbach zum zweiten Mal, außerdem fanden Hausdurchsuchungen bei den vier Beschuldigten statt. Drei sind laut Staatsanwaltschaft ehemalige oder aktuelle Mitarbeiter der Seniorenresidenz Schliersee. Die Kriminalpolizei hat bisher etwa 150 Zeugen befragt. Eine ehemalige Mitarbeiterin des Gesundheitsamts sagte dem BR: "Ich verstehe nicht, wie so ein Heim in Deutschland überhaupt existieren darf."
Landrat der CSU entschied sich gegen Heimschließung

Ende Mai 2020 war alles dafür vorbereitet, die Seniorenresidenz Schliersee wegen der massiven Pflege- und Hygienemängel zu schließen. Doch der Landrat

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